Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : schlechte nachrichten
Lost Prophet
2003-10-20, 12:14:42
ahoi, der thread geht (hoffentlich) mehr in philosophischere gefilde, wem das nicht passt, der kann gehen :)
2 kurze ansaetze dazu
a) angebot-nachfrage
warum "verkaufen" sich schlechte nachrichten so gut?, warum wollen wir hoeren wie schlecht es der welt geht? (ich belass es mal dabei, gibt aber noch viel mehr fragen in die richtung, ich hoffe mal das sich das thema von allein entwickelt)
b) macht
eines der besten wenn nicht sogar DAS beste mittel um menschen zu kontrollieren ist angst, dh das waere fuer die interessen einiger weniger in den oberen schichten (1984 laesst gruessen)
anmerkung: "b" steht eher mehr zur komplettierung da, worum es mir geht ist "a".
anmerkung II: intention fuer diesen thread: ich geniesse die philosophie-stunden in der schule sehr (bin im ausland, siehe sig, in oesterreich gibts so was aehnliches wies hier ablaeuft nicht, aber hier t00t philo einfach ownen :D), naja und das war eines der letzten themen das wir hatten, wollt mal wissen was die leute hier so dazu sagen.
cya, axel
ps. normalerweise sind solche fragen einfach da um eine diskussion anzuregen, in diesem speziellen fall hab ich jetzt aber nachgedacht und nicht wirklich etwas gefunden was unsere "sucht" nach schlechten nachrichten rechtfertigen wuerde, ergo ist das eine richtige frage die beantwortet werden will =)
Ich denke das ist relativ natürlich und hängt mit der Angst zusammen.
Um einen Tag zu "überleben" braucht man vll. 10 gute Nachrichten, wie z.B. "die Post ist da", "Essen!", "Pause!" usw.
Aber eine einzige schlechte Nachricht kann das Ende bedeuten, das Risiko ist da viel höher, oder war es zumindest als wir nur Nachrichten aus unserer näheren Umgebung mitbekommen haben. Darum achten wir wohl auch vorsichtiger auf Diese, und viele Leute können nicht gut mit dem Overkill an schlechten Nachrichten umgehen.
gerry7
2003-10-20, 13:54:05
Die "schlechten" verkaufen sich sich im Sensationsjournalismus von heute (oder schon immer ???) besser.
Ich glaube das hängt mit
a) dem vouyerismus im Menschen
b) das sich die Leute in ihrem beengten Leben langweilen.
zusammen.
g7
beta3
2003-10-20, 19:19:29
was heisst vouyerismus?
das schlechte verkauft sich gut, weil es emotionen auslöst und menschen es dann unbedingt lesen bzw. sehen wollen
auch ein grund is, dass das leben der menschen so eine routine angenommen hat, dass ihnen langweilig ist und auch was von anderes erfahren wollen
bestes bsp
kronenzeitung und bildzeitung
sind klatschblätter in denen es hauptsaechlich um emotionen geht, deswegen werden sie so gut verkauft (ueber 30% der österreicher lesen jeden tag krone!)
ne kleine frage
meinst du mit 1984 tchernobyl??
Lethargica
2003-10-20, 19:51:22
Er meint wohl das Buch "1984"
a) Schlechte Nachrichten verkaufen sich IMO nicht besser als Gute. Sie treten nur häufiger auf.
Vieleichts hilfts manchenauch einfach zu wissen, dass es Menschen gibt, denen es schlechter geht als einem selbst.
Nach dem Motto : Uns gehts zwar scheiße, aber verglichen mit den armen Täufeln doch noch gut.
b) Klar. Mit Großherzigkeit lässt sich wohl auch gut kontorllieren/regieren, allerdings gestaltet es sich weitaus schwieriger.
Wenn ich z.B. etwas falsch mache, und werde dafür bestraft, merkt man sich das meist besser, als wenn man für etwas Gutes gelobt wird.
btw...nein...ich bin keine besonders guter Philosoph ...sorry ;)
Hi...
mal eine These:
Schlechte Nachrichten interessieren die Menschen mehr, wenn es von anderen kommt.
Gute Nachrichten interssieren sie von anderen nicht so, eher von sich selbst.
DH.: -schlechte Nachrichten, andere Menschen
- gute Nachrichten, man selbst.
Euer Meta
PS.: Eigene gute Nachrichten liest man natürlich nicht in der Zeitung, deswegen sind schlechte eben mehr gelesen....
Alles ne These
Lost Prophet
2003-10-23, 07:42:20
Original geschrieben von J0hN|Cl4rK
a) Schlechte Nachrichten verkaufen sich IMO nicht besser als Gute. Sie treten nur häufiger auf.
zeigst du in die richtung -> eigentlich ist alles schlecht/boese (der mensch selbst ist schlecht/boese, dh kann nur sowas herauskommen)?
obwohl anfaenglich eher ablehnend, bin ich jetzt beim schreiben draufgekommen dass da vielleicht doch was dran (der mensch ist ursprung und ende allen uebels)
hm, obwohl ich doch noch dazusagen moechte dass es sicherlich deutlich mehr gutes zu berichten gaebe.
ps. sorry dass ich so lang nicht geantwortet hab, bin das erste mal seit meinem letzten post online.
mfg, axel
x-dragon
2003-10-23, 13:46:12
Ich glaube auch das es viel mehr gute Nachrichten gibt als es in den Sensations-Blättern dargestellt wird. Habt ihr dort z.B. mal eine positive Nachricht als Hauptschlagzeile gesehen (an die ihr euch erinnern könnt), ausser vielleicht aus den Bereichen Hochzeit und Sport?
Ich kann mir aber gut vorstellen das sich manche "besser" fühlen, wenn sie sehen das es anderen noch schlechter geht als ihnen. Ansonsten wüßte ich auch keinen Grund warum sich manche wirklich gerne Katastrophenfilme, Tragödien, Dramas, ... anschauen. Und dabei geht es ja eigentlich eher um die persönliche Unterhaltung, wobei eine Zeitung dazu, meiner Meinung nach, eher einen Gegenpol dazu bilden sollte, aber viele Zeitungen müssen ja unbedingt beides kombinieren ...
StevenB
2003-10-23, 13:52:51
Das hat was wie gesagt mit dem Menschen zu tun, ich würde so weit gehen, und behaupten das sich die Schlechten Nachrichten besser verkaufen.
Der Mensch zeigte schon immer neugier, und wenn ich eine gute Nachricht sehe wie, 2 Menschen haben geheiratet, bekomm ich nur ein leichtes grinsen auf den backen. Lese ich aber, Familien Vater tötet seine Famille, hinterfrage ich warum? Und lese mir den Artikel durch, ein Skandal verkauft sich besser als eine Hiobsbotschaft.
Braincatcher
2003-10-23, 17:56:43
Schlechte Nachrichten rufen beim Leser/Hörer/Zuschauer meist das Gefühl hervor, dass man bald auch selbst davon betroffen sein könnte. Gute Nachrichten hingegen, die keinen eigenen Vorteil deutlich machen, werden ignoriert, da sie die meisten Menschen in keiner Weise beeinflussen.
Alle Menschen verfolgen in ihrem Leben bestimmte Ziele. Um diese zu erreichen, sind entsprechende Schritte notwendig. Man könnte diese auch Teilziele nennen. Letztlich besteht das ganz Leben aus kleineren und größeren Zielen, die wir anstreben und die uns weitere Schritte ermöglichen.
Unser Wille strebt einen bestimmten Weg an. Ob dieser auch erreichbar ist, spielt erst mal keine große Rolle. Es hängt im großen und ganzen von uns ab, was wir erreichen. Normalerweise muss man etwas tun um voranzukommen. Dass sich etwas durch Zufall von alleine erledigt, ist eher selten. Dadurch wissen wir aber auch ganz gut, was auf uns zukommt. Die meisten Schritte sind gewollt und daher nichts überraschendes.
Zufälle oder unvorhergesehene Ereignisse bringen uns eher vom Weg ab, als dass sie uns unterstützen. Aber wir kennen sie nicht unbedingt vorher. Damit wir unser Ziel erreichen, ist es notwendig darauf zu reagieren und den Weg anzupassen.
Und hier kommen jetzt die guten und schlechten Nachrichten ins Spiel. Eine gute Neuigkeit hilft uns. Aber das bedeutet auch, dass wir dieses Ziel eh erreichen wollten. Daher sind sie eigentlich nichts besonderes. Man freut sich und geht weiter.
Interessanter sind die schlechten Nachrichten. Denn jetzt muss man reagieren und seine Pläne ändern. Das Ziel rückt etwas weiter weg.
vBulletin®, Copyright ©2000-2025, Jelsoft Enterprises Ltd.