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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : FAT32 vs NTFS / Technik / Benchmarks


Ultron
2003-11-01, 13:33:09
Ich schreibe die Frage ins Technologie-Forum da es sich hier um die Technik von FAT32 und NTFS als Dateisystem handelt und ich auf der Suche nach der 'Zugriffsart' der unterschiedlichen Dateisysteme bin.

Mir sind in den Festplatten-Reviews auf xbitlabs.com (und auch in anderen) schon länger die Unterschiede beim Winbench zwischen Fat32 und NTFS aufgefallen. Manchmal beträgt der Performance-Unterschied zwischen den zwei Dateisystemem schonmal mehr als 50% !!! (Premiere 4.2, Visual C++)

Link: FAT32 / NTFS Benchmarks (http://www.xbitlabs.com/articles/storage/display/maxtor-dmplus9_6.html)

Sind die Unterschiede in der Performance wirklich so hoch, oder liegt dies am verwendeten Benchmark Winbench99. Leider wurden die anderen Tests nur in einem Dateisystem durchgeführt.

Meiner Meinung nach ist die Frage durchaus berechtigt, da viele Leute (mich inbegriffen) viel Geld in Raidsysteme oder Festplatten mit niedrigen Zugriffszeiten und hohen Datentransferraten stecken, und dann eventuell 50& Leistung verschenken.

Allerdings kommt man an FAT32 über 32GB Partitionen ja gar nicht mehr ohne Tricks (Partition Magic) ran, und NTFS ist ja auch viel 'stabiler' ...
Was ist nun schneller, und wo liegen die Unterschiede im Detail, Fat32 basiert ja noch auf dem alten Fat12 das eigentlich nur für Disketten konzipiert war. Ich habe da mal einen Artikel gelesen: "Fat vs NTFS" wo zu sehen war dass beide ca gleich schnell sind, NTFS allerdings viel stabiler sei, leider hab ich den Link verloren ...

Und sorry wenn das Thema uralt ist, ich habe leider keinen Thread über genau das gefunden was ich wissen wollte!
So jetzt bin ich mal gespannt was die Storage-Experten so meinen *g* =)

Endorphine
2003-11-01, 13:41:24
Winbench99 ist ein uralter synthetischer Benchmark, der heute nur noch aus Vergleichbarkeitsgründen angewandt wird. NTFS ist auf jeden Fall vorzuziehen, siehe auch http://www.forum-3dcenter.net/vbulletin/showthread.php?s=&threadid=59590&perpage=20&highlight=NTFS&pagenumber=2

Allein schon dadurch, dass das FS ein Journal pflegt hat man eine deutlich grössere Datensicherheit. FAT ist in keiner Hinsicht mehr zeitgemäß. NTFS kann durch die Kompression auch deutlich schneller sein als FAT, je nachdem, wie weit die Schere verfügbare CPU-Rechenleistung vs. Festplattendurchsatz auseinandergeht.

Dank kleinerer Cluster bei grossen Partitionen über 512 MiB geht NTFS auch deutlich effizienter mit dem zur Verfügung stehendem Platz um. Es macht keinen Sinn, für minimal höhere Performance durch 32 kiB-Cluster (weniger Overhead) bis zu 20% der Partitionskapazität zu opfern.

Weitere Argumente pro-NTFS: siehe angeführten Link :)

Ultron
2003-11-01, 14:33:26
Okay thx für den Link, hat mir die meisten Fragen schon beantwortet ! :)

Ich hab noch was vergessen, wie sieht es mit der CPU-Belastung aus ? Der Rechner hat 70GB SCSI wovon momentan nur 25GB belegt sind, und auf 20% mehr Platz würde ich hier in diesem Fall sogar verzichten zu Gunsten von mehr Geschwindigkeit.

Wenn der Rechner in nem GBit Netzwerk hängt und viele ziehen hierüber Files von dem Rechner und außerdem laufen ein paar Gameserver die die CPU-Leistung brauchen (keine störenden Ruckler durch Plattenoperationen!)

Habe ich da bei Fat32 einen Vorteil gegenüber NTFS ? ( 5-10% schneller oder mehr ) oder ist das Quatsch und es entsteht durch die NTFS-Kompression oder durch das Dateisystem allgemein gar keine CPU-Belastung ?

spacewolf2000
2003-11-01, 14:49:52
nen unterschied bei der cpu last hast du zwischen scsi und ide aber nicht durchs dateisystem und kompression gibt es für beide wobei ich aber finde das es bei heutigen plattengrößen nicht wirklich sinnvoll ist es zu nutzen andererseits kosted die kompression so wenig leistung das mans eigentlich aktivien könnte

hab beides schon getested und konnte weder leistungseinbrüche noch auffällige platzersparnis feststellen

habs momentan deaktiviert

mfg

Endorphine
2003-11-01, 15:24:40
Wie bereits gesagt, Onlinekompression kann auch zu Geschwindigkeitssteigerungen führen. Ganz besonders positiv kann sich die Kompression auswirken, wenn der Rechner die Daten sehr schnell verarbeiten kann und die Festplatte vergleichsweise wenig Durchsatz bringt. Wenn dann der Task, der I/O auf der Platte erzeugt nur auf diese wartet und die Kompression/Dekompression sehr viel schneller erledigt als wenn in der gleichen Zeit die unkomprimierten Daten geschrieben oder gelesen wären würden kann schon einiges an Mehrleistung herausspringen.

Ob's in der Praxis messbare Leistungsvorteile durch FAT32 statt NTFS gibt -> probieren :) Ich bezweifle das mal ganz stark. Zudem muss man ja NTFS-Partitionen nicht mit kleinen Clustern formatieren, für das letzte Quantum Performance ist es ja kein Problem, die Partition mit 32 kiB-Clustern zu formatieren.

Eine reichlich theoretische Diskussion, von der in der Praxis niemand etwas merken sollte... Die Sicherheits-/Datensicherheits-/Verwaltungsvorteile von NTFS bleiben aber dennoch.

Exxtreme
2003-11-01, 16:10:28
Original geschrieben von Endorphine
Allein schon dadurch, dass das FS ein Journal pflegt hat man eine deutlich grössere Datensicherheit.
NTFS hat eine grössere Datensicherheit. Das liegt aber nicht am Journal. Das Journal dient dazu, daß man nicht die gesamte Partition checken muss wenn der Rechner unerwartet neu gestartet wurde.

Das sicherste FS soll übrigens Ext2/Ext3 sein. Es ist aber bei einer großen Anzahl der Dateien ziemlich langsam.

Endorphine
2003-11-01, 17:15:34
Original geschrieben von Exxtreme
NTFS hat eine grössere Datensicherheit. Das liegt aber nicht am Journal. Das Journal dient dazu, daß man nicht die gesamte Partition checken muss wenn der Rechner unerwartet neu gestartet wurde. Öhm, ein FS-Journal darauf zu reduzieren, dass bei einem Absturz das Dateisystem nicht inkonsistent wird finde etwas abwertend für diese Technik...

Ich sehe das Journal eher als Weiterentwicklung von primitiven FS-Verwaltungsmechanismen wie der FAT. Es hat eben eine Transaktion stattgefunden oder eben nicht. Dadurch kann das Dateisystem praktisch nicht für Datenverlust verantwortlich sein. Bei ext2 (ohne ext3-Journal), FATxx etc. ist das schon gut möglich. Original geschrieben von Exxtreme
Das sicherste FS soll übrigens Ext2/Ext3 sein. Es ist aber bei einer großen Anzahl der Dateien ziemlich langsam. Auf jeden Fall sicherer als Rasier.., ääh ReiserFS ;) IMHO ist es am sinnvollsten, einfach für die Anwendung ein passendes FS herauszusuchen, statt einfach zu sagen "das ist das beste", nur weil das für die eigenen Anforderungen so sein mag. Es gibt ja auch noch Gründe, die z.B. für FATxx sprechen, wie problemloser Betrieb über praktisch alle OS-Grenzen hinweg. Und dann haben manche Datenbanken ihr eigenes FS.

IMHO wunderbar ist es auch, für das Swapfile eine eigene Partition zu haben. Dann muss sich nicht das Daten-FS um den Zugriff kümmern, es kann per se keine Fragmentierung auftreten, man kann die Partition physikalisch dort hinschieben, wo man sie haben möchte etc. Etwas, was Windows bis heute noch nicht kann.

Edit: was ich noch vergessen habe: im Deutschen wird ja nicht unterschieden zwischen "safety"-Sicherheit und "security"-Sicherheit. :freak2: Welche Sicherheit meintest du denn in deinem Posting?

Exxtreme
2003-11-01, 18:33:58
Original geschrieben von Endorphine
Öhm, ein FS-Journal darauf zu reduzieren, dass bei einem Absturz das Dateisystem nicht inkonsistent wird finde etwas abwertend für diese Technik...

Ich sehe das Journal eher als Weiterentwicklung von primitiven FS-Verwaltungsmechanismen wie der FAT. Es hat eben eine Transaktion stattgefunden oder eben nicht. Dadurch kann das Dateisystem praktisch nicht für Datenverlust verantwortlich sein. Bei ext2 (ohne ext3-Journal), FATxx etc. ist das schon gut möglich.

Naja, wenn der Rechner abschmiert oder zurückgesetzt wird dann muss man erstmal immer davon ausgehen, daß das FS inkonsistent ist. Und hier greift der Vorteil vom Journaling. Im Journal steht nämlich drin, was zuletzt gelesen/geschrieben wurde. Und die Check-Routine braucht nur noch diese Sektoren zu checken und nicht gleich das ganze FS.
Original geschrieben von Endorphine
Auf jeden Fall sicherer als Rasier.., ääh ReiserFS ;) IMHO ist es am sinnvollsten, einfach für die Anwendung ein passendes FS herauszusuchen, statt einfach zu sagen "das ist das beste", nur weil das für die eigenen Anforderungen so sein mag. Es gibt ja auch noch Gründe, die z.B. für FATxx sprechen, wie problemloser Betrieb über praktisch alle OS-Grenzen hinweg. Und dann haben manche Datenbanken ihr eigenes FS.
ReiserFS ist deutlich besser geworden. Vor 2 Jahren war es deutlich schlimmer als jetzt. Ich verwende z.Zt. ReiserFS 3.6 und habe keinerlei Schwierigkeiten damit.

Und ja, einige Datenbanken haben ein eigenes FS, welches aber auch nur auf die bestehenden Dateisysteme aufsetzt und auch deren Nachteile erbt. Das FS in Longhorn (WinFS) wird auch eine DB sein... logisch gesehen. Physikalisch wird es weiterhin NTFS sein.
Original geschrieben von Endorphine
Edit: was ich noch vergessen habe: im Deutschen wird ja nicht unterschieden zwischen "safety"-Sicherheit und "security"-Sicherheit. :freak2: Welche Sicherheit meintest du denn in deinem Posting?
Ich meinte Sicherheit in Bezug auf Konsistenz. Man kann das FS in sehr vielen Fällen retten wenn es inkonsistent geworden ist. Das ist bei ReiserFS nicht immer der Fall.