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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zu: "Raubkopierer sind Verbrecher"


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Leonidas
2003-11-28, 22:14:53
Link (http://www.3dcenter.org/artikel/2003/11-28_a.php)


a) Zu schnell geschrieben. Ich hoffe, meine Argumentationslinie hat darunter nicht zu stark gelitten.

b) War eigentlich für die News gedacht, wurde dann aber immer größer :-).

c) Wer weitere Fragen zu Hintergründen der Filmindustrie und der Einnahmenstruktur von Filmen hat, immer her damit.

d) Ich wollte nie die Verwerflichkeit von Raubkopien bezweiflen. Das habe ich mit dem Artikel IMO auch nicht getan.

e) Und nochmal: Gewerbliche Raubkopierer sind was gaaaanz anderes als private Raubkopierer.

f) Ich kann es mir leisten, über das Thema zu schreiben, da ich keine Raubkopien besitze.

g) Ich hoffe, keine Argumente vergessen zu haben. Mit Zeit könnte ich ganze Romane zum Thema schreiben.

Lord Wotan
2003-11-28, 22:27:41
Nann sollte doch erstmal Klären wo für uns die Raubcopie anfängt und die Staftat aufhört.

Ich habe folgende Meinung. Wenn ich einen Film in Kino gesehen habe und mir Später diesen Film in einer Videotek ausleihe und mir diesen als Kopie für mich bremmen würde. Bin ich dann ein Raubkopierer? Begehe ich eine Straftat?
Wo ist da der schaden für die Filmwirtschaft? Ich habe einmal in Kino Geld bezahlt und einmal in der Videotekt. GEMA gebüren oben drauf auf PC Brenner und DVD-R Disk also wo währe der schaden in den Fall.

mapel110
2003-11-28, 22:30:06
Die Filmindustrie errechnet sich ihre "Verlust"-Zahlen aus der kürzlich vorgelegten Brennerstudie 2. Jene Studie erfaßt allerdings nur die gebrannten Filme, nicht aber, was davon legale oder illegale Kopien waren! Die Filmindustrie suggeriert hier also vollkommen fälschlicherweise, daß jeder gebrannte Film eine Raubkopie wäre, um die eigenen "Schadens"-Zahlen künstlich hochtreiben zu können. Davor, daß die mißverständlichen Zahlen dieser Studie für bewußte Fehlinterpretationen ausgenutzt werden würden, hatten wir im übrigen schon von Anfang an gewarnt.


Sicherlich sind Raubkopien keine wirkliche Lösung dieses Problems. Doch einmal abgesehen davon, daß man als Bürger der drittgrößten Wirtschaft der Welt durchaus erwarten kann, daß alles, was man sich an prinzipiell legalen Gütern wünscht, in Deutschland selber (und nicht im Ausland) bestellt werden kann, ist auch der Import jener Filme nach Deutschland nicht immer möglich, da der deutsche Zoll jeden Film, welcher auf dem Index steht, ersatzlos beschlagnahmen kann. Eine Abhilfe würde hier nur ein breiteres Angebot der Filmindustrie in Deutschland bringen - und der Verzicht auf die Selbstzensur-Schere, nur um einen Film mit einem niedrigeren FSK-Rating irgendwie Massenmarkt-kompatibel zu machen.



Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen. Ähnlich wie beim Musik laden sich insbesondere Vielnutzer durchaus erst einmal einen Film in CD-Qualität herunter, um diesen dann - bei Gefallen - der eigenen Filmsammlung in DVD-Qualität mittels des legalen Kaufs eben dieser DVD hinzuzufügen. Sicherlich sind die heruntergeladenen Filme erst einmal Raubkopien, werden jedoch dann von den Anwendern danach quasi legalisiert bzw. wird zumindestens der Bezahlpflicht genüge getan. Demzufolge dürfte jede Statistik über reine Raubkopien (welche wie gesagt mittels der "Brennerstudie 2" mitnichten Fall vorliegt) auch einen nicht zu unterschätzenden Anteil an Raubkopien enthalten, welche dann letztlich doch gekauft werden.

nicht wirklich ein deutscher satz ;)


Faktisch betreibt die Filmindustrie mit dieser Kampagne nichts anderes als Profitmaximierung: Der eigentliche Effekt soll wohl vor allem darin liegen, die Politik und die Öffentlichkeit sturmreif für die nächsten Urheberrechts-Änderungen zu schießen, welche dann auch private Raubkopien als Straßtat werten würden (Deutschland im Jahre 2006: für bewaffneten Bankraub gibt es 2 Jahre, für eine private Raubkopie 5 Jahre). Und das Gedankenwäsche-Prinzip dieser Kampagne schlägt schon an, wenn man sich die Aussagen einer Staatsministerin anhört, welche - offenbar vollkommen geblendet von den Zahlen der Filmindustrie - gleich wieder über die vollkommene Abschaffung der Privatkopie nachdenkt.


seite 2
Gut, nach reichlich Kritik an dem Vorgehen der Filmindustrie wollen wir natürlich nicht so dastehen, als würden wir nur kritisieren, aber keine Lösungen parat haben. Denn Lösungen braucht das Land - auch wenn sicherlich das Thema Raubkopien bei Filmen angesichts der tatsächlichen Probleme dieses Landes weder wirklich wichtig, noch - wie vorstehend dargelegt - für die Filmindustrie auch nur im Ansatz existenzbedrohend sind.


Das Projekt des legalen Film-Downloads per Internet muß unbedingt vorangetrieben werden. Der derzeitige Plan Hollywoods, dies im Sommer 2005 zu realisieren, ist zwar löblich, muß aber trotzdem die Kritik einstecken, daß jenes immer noch viel zu spät kommt. Das Problem der illegalen Filem-Downloads per Internet konnte man schon anno 1999 zu den großen Zeiten von Napster und MP3 kommen sehen - wer sich damals schon um eine Lösung gekümmert hätte, könnte diese jetzt einsatzbereit aus der Tasche ziehen.

kenn ich nit, issen das fürn begriff? :kratz:


Insobesondere in Deutschland muß die Angebotsbreite der Filmindustrie unbedingt stark erhöht werden. Mittels der heutigen Technik ist es völlig problemlos, auch unbekannte Filme über das Internet per Download zu vertreiben. Man braucht halt nicht mehr einen entsprechenden Vorrat an DVDs oder VHS-Videos, sondern allein eine digitale Kopie reicht für den Internet-Vertrieb aus. Damit könnte man sich einen völlig neuen Markt für Filmliebhaber aufbauen, welche für ihre privaten Sammlungen seltener Filme sicherlich gern bezahlen - wenn einfach nur das Angebot vorhanden ist.

quasar hat die restlichen fehler imo alle gefunden. daher ist mein posting hier fertig :)

zum inhalt:
fehlt halt noch die betrachtung andere daten, die auf cd gebrannt werden. bei der filmindustrie ists sicherlich eine einfache sache. gute betrachtung soweit.

aber z.B. raubkopien von software sind imo dann doch ganz anders zu gewichten. und da kann man wohl von diebstahl reden, oder "einnahmeeinbussen".

Quasar
2003-11-28, 22:42:52
http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?s=&postid=1369824#post1369824

Obiger Link passt IMO recht gut.
US-Versionen von DVDs kosten weniger, sind früher erhältlich (wobei sich das in letzter Zeit gebessert hat, ein erzieherischer Erfolg für die Raubkopierer) und oft auch besser ausgestattet.

IMO sehen viele es nicht ein, diese Entmündigung durch die Filmindustrie auch noch durch den Kauf der entsprechenden Werke zu unterstützen.

Für mich ist das Faß neulich beinahe übergelaufen, als ich mir die Sammler-Box von Herr der Ringe - Die Zwei Türme anschaute.

95€ wollte man bei Amazon.de dafür haben. Immerhin Versandkostenfrei.
Nur aus Neugier schaute ich bei Amazon.com vorbei und was sahen meine viereckigen Augen: 59 US-Dollar (run 49€ damals).
Dummerweise kam man mit international shipping, welches weniger als drei Wochen dauerte und Einfuhrumsatzsteuer (von vielen fälschlich als Zoll bezeichnet) dann auf einen ebenfalls hohen Preis, daß sich der Verzicht auf die deutsche Tonspur kaum lohnte (nicht mein komplettes Umfeld ist bilingual).

Solange es solche Ungerechtigkeiten gibt, wird es die Filmindustrie schwer, sehr schwer haben...


edit:
Seite 2:
...Insbesondere der Zielgruppe der Cineteasten,...
-> Cineasten

...Insobesondere in Deutschland muß die Angebotsbreite der Filmindustrie unbedingt stark erhöht werden....
-> Insbesondere

...Illegale Film-Downlods per Internet erfolgen üblicherweise im CD-Format (ca. 650 MB), weil die Bandbreite der meisten Nutzer für eine DVD-Qualität (ca. 4 GB) doch zu gering ist...
-> Film-Downloads

...womit deren Preis weiterhin hoch bleiben wird und somit als beste Varianten weiterhin DSL und Kabel-Anschlüße mit Bandbreiten von 80-300 kB/sec die übergroße Masse aller installierten Breitband-Anschlüße darstellen wird...
-> 2x Anschlüsse (glaube ich!)

Piffan
2003-11-28, 22:45:30
Mal ne blöde Frage: Wenn der Industrie kein Schaden entsteht durch private Kopien, dann sollte nach der gleichen Logik auch kein Schaden entstehen durch die "gewerblichen" Kopierer. Auch hier wird "kostenfrei" kopiert; auch hier kann man sagen, dass der Industrie nur potentielle Einnahmen entgehen....
Um es kurz zu sagen: Millionen von kleinen Sünderlein hier oder tausend gewerblichen dort haben die gleiche Auswirkung.....rein aus Sicht der Industrie.

Raubkopie ist Diebstahl, Verletzung der Eigentumsrechte der Schöpfer/Verwerter....

Als Raubkopie werte ich das Vervielfältigen und in Umlauf bringen. Besonders schwerwiegend, wenn es gewerbsmäßig oder über das Internet geschieht, in beiden Fällen sind die potentiellen Verluste höher als bei der Privatkopie...

Die Filesharing- Ringe sind letztlich der Sargnagel der freien Kopie....

Darkstar
2003-11-28, 22:46:22
Original geschrieben von Leonidas
An dieser Stelle kann nun die Filmindustrie schlicht mit der besseren Qualität ihrer DVDs pokern […]Wenn man – wie ich – häufig Tests von aktuellen DVDs liest (z. B. auf AREA DVD (http://www.areadvd.de/)), dann wird man feststellen, daß von höherer Qualität der DVD häufig keine Rede sein kann. So wird die Kompressionsrate auf SVCD-Niveau gedrückt (z. B. Triple X (http://www.areadvd.de/dvdreviews/xxx.shtml) und Drei Engel für Charlie (http://www.areadvd.de/dvdreviews/dreiengelfuercharlievollepower.shtml) sowie Final Fantasy (http://www.areadvd.de/dvdreviews/finalfantasyc2.shtml)), auf den DVDs bleiben häufig mehrere GiByte ungenutzt, es werden Rauschfilter und sonstige „Bildverbesserer“ bis zum Erbrechen eingesetzt, Blockbuster werden im nicht-anamorphen Letterbox-Format veröffentlicht (z. B. Titanic (http://www.areadvd.de/dvdreviews/titanicc2.shtml)) und und und …

Black-Scorpion
2003-11-28, 22:46:47
@Lord Wotan
Du hast das recht dir eine Kopie von einem ausgeliehenen (Videothek) Film zu machen.
Das Problem ist nur, das du jetzt nach dem neuen Gesetz keinen Kopierschutz mehr umgehen darfst.
Da aber fast alle Kasetten und DVDs einen haben, wurde die erlaubte Kopie quasi durch die Hintertür wieder abgeschafft.


@Leonidas
Irgendwo habe ich mal gelesen, das bei vielen Filmen die als Kopie durch Netz wandern nur Insider der Industrie beteiligt sein können.
Diese haben so eine hohe Qualität das sie nicht irgendwo abgefilmt oder mitgeschnitten sein können.
Also sollte die Industrie erstmal vor ihrer eigenen Tür kehren und die Löcher stopfen.

Exxtreme
2003-11-28, 22:55:12
"Raubkopien" gibt es überhaupt gar nicht. Es sind höchstens unauthorisierte Kopien. Das Wort "Raubkopie" wird nur deswegen genutzt um die Sache dramatischer klingen zu lassen.

Gast
2003-11-28, 22:58:45
Ich weiss nicht, ob dies schon mal hier diskutiert worden war:
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=434&sid=93

Von Deutschland gingen 2002 2 Milliarden Euro in Form von Medien-Fonds von Deutschland nach Hollywood. Da man das investierte Geld zu 100% absetzen darf, bekommt man ungefähr die Hälfte (53%) zurück. Man kann es so unterpretieren, dass Deutschland Hollywood mit 1 Milliarde Euro Steuern im Jahr 2002 unterstützt hat.

Beispiele:
- Der Oscargewinner "Chicago" wurde mit 40 Millionen Euro zu 100 % finanziert, macht 20 Millionen Steuern.
- Herr der Ringe 2: 323 Millionen DM, also 157 Millionen DM (78 Millionen Euro) Steuern
weitere Filme: "Mission", "Obsession", "Zwischen den Fronten", "Herr der Ringe I", "Terminator", "Dead Head", "The Widowmaker", "Mission Impossible", "Gangs of New York" usw.

x-dragon
2003-11-28, 22:59:06
Original geschrieben von Piffan
Mal ne blöde Frage: Wenn der Industrie kein Schaden entsteht durch private Kopien, dann sollte nach der gleichen Logik auch kein Schaden entstehen durch die "gewerblichen" Kopierer. Auch hier wird "kostenfrei" kopiert; auch hier kann man sagen, dass der Industrie nur potentielle Einnahmen entgehen....
Um es kurz zu sagen: Millionen von kleinen Sünderlein hier oder tausend gewerblichen dort haben die gleiche Auswirkung.....rein aus Sicht der Industrie.
... Nein, da besteht ein großer Unterschied. Denn wie der Name schon sagt "gewerblicher" Kopierer, verdienen diese Leute daran Geld. Also gibt es wiedrum andere Leute die dafür Geld bezahlen (ob sie das dann als Original ansehen oder nicht, ist ja erstmal irrelevant). Es wird also Geld für Spiele/Filme/was auch immer bezahlt, nur fließt das Geld in die falschen Taschen!

[edit]
so, jetzt les ich erstmal dem Artikel :)

Piffan
2003-11-28, 23:00:13
Original geschrieben von Exxtreme
"Raubkopien" gibt es überhaupt gar nicht. Es sind höchstens unauthorisierte Kopien. Das Wort "Raubkopie" wird nur deswegen genutzt um die Sache dramatischer klingen zu lassen.

"Raub" gibt es überhaupt gar nicht. Es ist höchstens eine unentgeltliche Aneignung. Das Wort "Raub wird nur deswegen benutzt, um die Sache dramatischer klingen zu lassen.

Szilard
2003-11-28, 23:01:00
Original geschrieben von Anonym_001 @Leonidas
Irgendwo habe ich mal gelesen, das bei vielen Filmen die als Kopie durch Netz wandern nur Insider der Industrie beteiligt sein können.
Diese haben so eine hohe Qualität das sie nicht irgendwo abgefilmt oder mitgeschnitten sein können.
Also sollte die Industrie erstmal vor ihrer eigenen Tür kehren und die Löcher stopfen.

Das sind die grössten Übeltäter der Branche ;)

Exxtreme
2003-11-28, 23:03:10
Original geschrieben von Piffan
"Raub" gibt es überhaupt gar nicht. Es ist höchstens eine unentgeltliche Aneignung. Das Wort "Raub wird nur deswegen benutzt, um die Sache dramatischer klingen zu lassen.
Raub ist erst dann Raub wenn Gewalt im Spiel ist. Und ich habe es noch nie gesehen oder darüber gelesen, daß ein Filmindustrie-/Videothek-Mitarbeiter mit Androhung von Gewalt gezwungen wurde, Kopien zu erstellen.

Piffan
2003-11-28, 23:08:19
Original geschrieben von x-dragon
Nein, da besteht ein großer Unterschied. Denn wie der Name schon sagt "gewerblicher" Kopierer, verdienen diese Leute daran Geld. Also gibt es wiedrum andere Leute die dafür Geld bezahlen (ob sie das dann als Original ansehen oder nicht, ist ja erstmal irrelevant). Es wird also Geld für Spiele/Filme/was auch immer bezahlt, nur fließt das Geld in die falschen Taschen!

[edit]
so, jetzt les ich erstmal dem Artikel :)

Ok, so passt das schon besser.

Aber man kann auch so argumentieren: Viele Leute, die am Esel hängen oder ähnlichen Netzen, haben eigens zu diesem Zweck Hardware und einen Flatrate- Zugang erworben. Die Aufwendungen an Hardware stünden also eigentlich den Schöpfern der kopierten Werke zu, nicht den Hardwareherstellern....Oder die Freaks mit den dicken PCs und Grafikkarten, die allein schon teurer sind als ein Bundle aus Konsole und Spiel, sparen dann bei der Software....Auch da geht das Geld für die Spiele in die falschen Taschen....Ok, ist hanebüchen ;)

Gast
2003-11-28, 23:11:04
Schöner Artikel, mit einem netten Schlußsatz. Weiter so :up:

Piffan
2003-11-28, 23:11:13
Original geschrieben von Exxtreme
Raub ist erst dann Raub wenn Gewalt im Spiel ist. Und ich habe es noch nie gesehen oder darüber gelesen, daß ein Filmindustrie-/Videothek-Mitarbeiter mit Androhung von Gewalt gezwungen wurde, Kopien zu erstellen.

Jetzt gehen wohl die Argumente völlig aus ;) Wenn also der Kioskbesitzer mal ne Sekunde abgelenkt ist, dann greife ich mal zu und nehme "gewaltfrei" ein paar Zigaretten mit...Ach so, bei der Tanke vergesse ich das Bezahlen dann auch. ;D

Exxtreme
2003-11-28, 23:11:45
Original geschrieben von Piffan
Jetzt gehen wohl die Argumente völlig aus ;) Wenn also der Kioskbesitzer mal ne Sekunde abgelenkt ist, dann greife ich mal zu und nehme "gewaltfrei" ein paar Zigaretten mit...Ach so, bei der Tanke vergesse ich das Bezahlen dann auch. ;D
Dann ist das Diebstahl und kein Raub.

Piffan
2003-11-28, 23:19:29
Original geschrieben von Exxtreme
Dann ist das Diebstahl und kein Raub.

Ach soooo.....Na dann: Es gibt ja wirklich keine Raubkopien....Nur Klau- Kopien....Alles klar...

Aber jetzt mal im Ernst: Es ist nicht schön, dass man die kleinen Leute kriminalisiert......Aber man sollte vielleicht ein bisschen ehrlicher und gewissenhafter mit dem Thema umgehen. Wie es die Industrie macht, ist es nie Riesensauerei (Audio- Cds, die nicht im Auto funzen, Verbot der 1zu1 Kopie usw...), aber was im Inet abgeht kann es ja wohl auf Dauer auch nicht sein...

Exxtreme
2003-11-28, 23:28:59
Original geschrieben von Piffan
Ach soooo.....Na dann: Es gibt ja wirklich keine Raubkopien....Nur Klau- Kopien....Alles klar...

Es ist auch keine Klau-Kopie da beim Kopieren nichts gestohlen wird.
Original geschrieben von Piffan
Aber jetzt mal im Ernst: Es ist nicht schön, dass man die kleinen Leute kriminalisiert......Aber man sollte vielleicht ein bisschen ehrlicher und gewissenhafter mit dem Thema umgehen. Wie es die Industrie macht, ist es nie Riesensauerei (Audio- Cds, die nicht im Auto funzen, Verbot der 1zu1 Kopie usw...), aber was im Inet abgeht kann es ja wohl auf Dauer auch nicht sein...
Ich fürchte, selbst mit dem perfekten Kopierschutz wird die Medienindustrie keinen Cent mehr verdienen. Zuerst müssen sie Qualität liefern, die den Preis auch wert ist. Und das hat man in den letzten Jahren IMHO versäumt.

Black-Scorpion
2003-11-28, 23:36:01
Original geschrieben von Piffan
...Audio- Cds, die nicht im Auto funzen...
Das sind keine Audio CDs.
Audio CDs sind sie nur wenn sie sich an den Standard halten.
Das sind alles nur mit Musik (und das auch nicht immer ;)) bespielte CDs.

x-dragon
2003-11-28, 23:36:54
Original geschrieben von Piffan
Ok, so passt das schon besser.

Aber man kann auch so argumentieren: Viele Leute, die am Esel hängen oder ähnlichen Netzen, haben eigens zu diesem Zweck Hardware und einen Flatrate- Zugang erworben. Die Aufwendungen an Hardware stünden also eigentlich den Schöpfern der kopierten Werke zu, nicht den Hardwareherstellern....Oder die Freaks mit den dicken PCs und Grafikkarten, die allein schon teurer sind als ein Bundle aus Konsole und Spiel, sparen dann bei der Software....Auch da geht das Geld für die Spiele in die falschen Taschen....Ok, ist hanebüchen ;) Zumindest den Flatrate-Zugang brauchen auch so viele, da die Kosten sonst zu immens wären. Es gibt soviele legale Möglichkeiten die Bandbreite auszunutzen:
- Internet-Radio
- Windows-Updates
- sonstige Spiele-/Programm-Updates
- Spiele-Demos
- Spiele-Mods (akt. Bsp.: Desert Combat mit 540 MB)
- MMORPGs
- ...

Und vom Preis-/Leistungsverhältnis kann man ja heute sowieso nur noch DSL nehmen (zumindest wenn man öfter mal Spieledemos etc runterläd).

imagine
2003-11-28, 23:44:39
Um das Begriffsthema etwas auszubauen:

Die Diskussion auf Basis rein von der Medienindustrie vorgebrachten Argumente muß ein Ende haben

Dem stimme ich zu. Allerdings frag ich mich dann, wie du dann dazu kommst den Text völlig auf von der Industrie geprägten Begriffen aufzubauen.
"Raub", "Diebstahl" und "Piraterie" bezeichnen unterschiedliche Dinge, haben aber - konkret auf diesen Text bezogen - auch ein paar Gemeinsamkeiten:
Sie haben nichts mit dem Kopieren von Filmen zu tun.
Sie stehen für teilweise brutale Vorgänge und damit im krassen Gegensatz zu ihrem neuen Kontext.
Sie wurden alle von Interessenverbänden der Industrie geprägt.


Dass in einem Text, der sich eigentlich gegen die Machenschaften der Filmindustrie richtet, bewusst oder unbewusst völlig auf diese Begriffe zurückgegriffen wird, zeigt aber schon _wie_ erfolgreich diese Kampagne seit Jahren geführt wird. Ich würde mich nichtmal mehr wundern wenn im nächsten Wörterbuch unter "Raub" neben dem Entwenden einer fremden Sache unter Androhung oder Anwendung von Gewalt mit evtl. Todesfolge auch noch das nicht genehmigte Kopieren eines Films oder was auch immer aufgeführt wäre. Da kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch.

Deshalb bin ich dafür entweder diese irreführenden Begriffe und Vergleiche aus dem Text zu streichen oder wenigstens eine alternative Definition am Anfang dafür anzubieten. Ich hoff der Vorschlag ist irgendwie nachvollziehbar.
Und um dem Einwand vorwegzugreifen, dass die Leser unter Raubkopie schon das vermeintlich "Richtige" verstehen: Gerade deswegen sollte das geändert werden! Die Kampagnen der Industrie sind voll solcher Verfälschungen von Begriffen, Gesetzen (Kopien von Computerprogrammen illegal oder nicht?) und Tatsachen (siehe angebliche Umsatzausfälle) und es sollte nicht sein, dass letztere aufgedeckt und erstere im selben Text gefestigt werden.

Piffan
2003-11-28, 23:46:24
Ach komm schon! Die Leute geben viel Geld für Mörderhardware aus, damit sie nur Schund zocken oder angucken? Wenn die Leute so viel Zeit mit den Medien verbringen, dann wird es zumindest größtenteils gefallen.......

In einem haste Recht: Durch den perfekten Kopierschutz wird nicht im selben Maße mehr abgesetzt, wie man an Kopien verhindert. Da sitzt die Industrie einer Milchmädchenrechnung auf...die meisten Kopierer oder File-Sharer zocken oder schauen nur aus Gelegenheit, wenn es Knete kosten würde, dann würden die den Konsum ganz fix auf die wahren Perlen beschränken.....

Eher geht der Schuss nach hinten weg: Der Absatz an Medien wird eher einbrechen, wenn keine Kopie mehr möglich ist. Beispiel: Meine Kinder bekommen schon jahrelang die Löwenzahn- Cdrom zu Weihnachten oder Geburtstag. Die habe ich natürlich kopiert für die Cousinen, genauso haben sich Verwandte ihrerseits revanchiert und mal Kopien rüberwachsen lassen. Wenn der Kopierschutz dieses Jahr zuschlägt, dann ist es garantiert die letzte Folge aus der Serie, die ich kaufen werden...denn ehrlich: Die Preise für die Medien sind vieel zu fett..

Piffan
2003-11-28, 23:48:09
Original geschrieben von Piffan
Ach komm schon! Die Leute geben viel Geld für Mörderhardware aus, damit sie nur Schund zocken oder angucken? Wenn die Leute so viel Zeit mit den Medien verbringen, dann wird es zumindest größtenteils gefallen.......

In einem haste Recht: Durch den perfekten Kopierschutz wird nicht im selben Maße mehr abgesetzt, wie man an Kopien verhindert. Da sitzt die Industrie einer Milchmädchenrechnung auf...die meisten Kopierer oder File-Sharer zocken oder schauen nur aus Gelegenheit, wenn es Knete kosten würde, dann würden die den Konsum ganz fix auf die wahren Perlen beschränken.....

Eher geht der Schuss nach hinten weg: Der Absatz an Medien wird eher einbrechen, wenn keine Kopie mehr möglich ist. Beispiel: Meine Kinder bekommen schon jahrelang die Löwenzahn- Cdrom zu Weihnachten oder Geburtstag. Die habe ich natürlich kopiert für die Cousinen, genauso haben sich Verwandte ihrerseits revanchiert und mal Kopien rüberwachsen lassen. Wenn der Kopierschutz dieses Jahr zuschlägt, dann ist es garantiert die letzte Folge aus der Serie, die ich kaufen werden...denn ehrlich: Die Preise für die Medien sind vieel zu fett..

Mist! Der Beitrag ist das Reply auf exxtremes post....

Piffan
2003-11-28, 23:57:24
Original geschrieben von imagine
Um das Begriffsthema etwas auszubauen:



Dem stimme ich zu. Allerdings frag ich mich dann, wie du dann dazu kommst den Text völlig auf von der Industrie geprägten Begriffen aufzubauen.
"Raub", "Diebstahl" und "Piraterie" bezeichnen unterschiedliche Dinge, haben aber - konkret auf diesen Text bezogen - auch ein paar Gemeinsamkeiten:
Sie haben nichts mit dem Kopieren von Filmen zu tun.
Sie stehen für teilweise brutale Vorgänge und damit im krassen Gegensatz zu ihrem neuen Kontext.
Sie wurden alle von Interessenverbänden der Industrie geprägt.


Dass in einem Text, der sich eigentlich gegen die Machenschaften der Filmindustrie richtet, bewusst oder unbewusst völlig auf diese Begriffe zurückgegriffen wird, zeigt aber schon _wie_ erfolgreich diese Kampagne seit Jahren geführt wird. Ich würde mich nichtmal mehr wundern wenn im nächsten Wörterbuch unter "Raub" neben dem Entwenden einer fremden Sache unter Androhung oder Anwendung von Gewalt mit evtl. Todesfolge auch noch das nicht genehmigte Kopieren eines Films oder was auch immer aufgeführt wäre. Da kann ich nur sagen: Herzlichen Glückwunsch.

Deshalb bin ich dafür entweder diese irreführenden Begriffe und Vergleiche aus dem Text zu streichen oder wenigstens eine alternative Definition am Anfang dafür anzubieten. Ich hoff der Vorschlag ist irgendwie nachvollziehbar.
Und um dem Einwand vorwegzugreifen, dass die Leser unter Raubkopie schon das vermeintlich "Richtige" verstehen: Gerade deswegen sollte das geändert werden! Die Kampagnen der Industrie sind voll solcher Verfälschungen von Begriffen, Gesetzen (Kopien von Computerprogrammen illegal oder nicht?) und Tatsachen (siehe angebliche Umsatzausfälle) und es sollte nicht sein, dass letztere aufgedeckt und erstere im selben Text gefestigt werden.

Entweder bewirkt die Kampagne der Industrie so was wie ne Gehirnwäsche oder insgeheim haben wir doch einen kleinen Mann im Ohr - äh ein Gewissen- der/das uns zuflüstert: Du alte Sau sollst nicht kopieren wenn du nicht bezahlst...;)

Stimmt, hier schwächelt der Artikel.....

Curl
2003-11-29, 00:16:41
Meine Meinung zum Thema Raubkopie ist ganz klar - Raubkopien sind Diebstahl. Keiner hat Probleme zwischen Diebstahl und legalem Kauf zu unterscheiden. Ich frage mich wirklich, woher sich einige Menschen das Recht nehmen, Diebstahl immer und immer wieder zu rechtfertigen.
Und ganz sicher entsteht durch Raubkopien, auch sog. private Raubkopien, Schaden. Probiert doch einfach mal folgendes aus: Schaut in euer CD Regal und legt alle CDs raus, die kopiert sind. Und überlegt euch jetzt, ob ihr ohne Probleme alle CDs noch heute Abend in den Mülleimer schmeissen könnt. Jede CD, bei der ihr das nicht könnt, ist ein finanzieller Schaden, den ihr einem anderen zugefügt habt.

Daran ändern auch Argumente wie Kopierschutz, UnCDs, bescheidene Inhalte, Retortenbands, etc... nichts.
Sicherlich sehe ich auch die Krise, die die Medienindustrie z.Z. durchmacht - und bin auch der Meinung, dass viele Probleme hausgemacht sind. Trotzdem ist das kein Grund sich illegal eine Software, Video oder Musik zu holen.
Ich bin der Meinung, dass nur durch Boykott klar gemacht werden kann, dass wir, die Verbraucher, kein Interesse an dem Schrott der Medienbranche haben. Jede Raubkopie bestätigt die Hohlköpfe der MI doch nur noch im Glauben, ihre Angebote wären so toll, das wir sie unbedingt brauchen.

Wo ich Leonidas auf jeden Fall zustimme, ist die Tatsache, dass wir neue Vertriebswege für die digitalen Medien brauchen. Ich persönlich wäre z.B. bereit für Videostreaming von neuen Filmen durchaus Geld zu bezahlen. Schließlich kostet Kino auch Geld, die Videothek ist auch nicht umsonst - und einige Filme möchte ich gar nicht häufiger als einmal sehen :-) .

Atlant
2003-11-29, 00:17:00
...super Artikel, vielen Dank!!

StefanV
2003-11-29, 00:29:22
@Curl

Nur mal so am Rande:

Welche aktuellen Medienprodukte besitzt du momentan??

Ein Album von aktuell recht 'beliebten' Künstlern wie Brittney Spears??

Curl
2003-11-29, 00:43:18
Diesen Monat sind die Neuanschaffungen für mein CD Regal:

Ernest Rangline - Below the Basslin
Cafe del Mare Vol. 4

Das war's dann aber auch schon. Früher habe ich mir mal mehr bekauft, aber bei BS, DSDS, Boygroups und Co - nein danke. Aber über Geschmack läßt sich sich zum Glück vorzüglich streiten...und das will ich hier nicht. Nur ist es in meinem Bekanntenkreis so, dass viele zwar genug Geld hätten, sich auch die eine oder andere CD und DVD zu kaufen - aber sie einfach keine Lust haben, für immer wieder das Gleiche neues Geld auszugeben.

Leonidas
2003-11-29, 00:54:57
Bisher gefundende Schreibfehler gefixt. Außer:


Ähnlich wie beim Musik laden sich insbesondere Vielnutzer durchaus erst einmal einen Film in CD-Qualität herunter
->nicht wirklich ein deutscher satz
->-> Doch!

StefanV
2003-11-29, 00:55:08
Original geschrieben von Curl
Diesen Monat sind die Neuanschaffungen für mein CD Regal:

Ernest Rangline - Below the Basslin
Cafe del Mare Vol. 4

Das war's dann aber auch schon. Früher habe ich mir mal mehr bekauft, aber bei BS, DSDS, Boygroups und Co - nein danke. Aber über Geschmack läßt sich sich zum Glück vorzüglich streiten...und das will ich hier nicht. Nur ist es in meinem Bekanntenkreis so, dass viele zwar genug Geld hätten, sich auch die eine oder andere CD und DVD zu kaufen - aber sie einfach keine Lust haben, für immer wieder das Gleiche neues Geld auszugeben.

1. kenn ich nicht, von daher sag ich dazu auch nichts.
PS: ein Booklet mit Texten haben die sicher, oder??
_DAS_ gehört bei mir eigentlich zu einem 'normalen' Album dazu...

2. ja, aber das 'Problem' ist doch einfach, daß einem als Käufer doch einfach zu viel Müll aufgetischt wird, darüberhinaus singt die Qualität.

3. aha...
Warum haben sie keine Lust mehr Geld auszugeben??
Vieleicht, weil sie ein Album von einem 'Star' haben, auf dem gerademal höchstens die hälfte darauf was taugt?
Vielleicht, weil die Alben 'nur' noch 'ne 3/4 Stunde und 10 Tracks voll sind ('gewohnt' bin ich eigentlich eine 'volle' CD, ergo 75min, 15-18 Tracks).

Nur mal so am Rande...

Darüberhinaus sind die Alben und Singles einfach VIEL zu teuer...

Leonidas
2003-11-29, 00:56:16
Original geschrieben von Piffan
Mal ne blöde Frage: Wenn der Industrie kein Schaden entsteht durch private Kopien, dann sollte nach der gleichen Logik auch kein Schaden entstehen durch die "gewerblichen" Kopierer. Auch hier wird "kostenfrei" kopiert; auch hier kann man sagen, dass der Industrie nur potentielle Einnahmen entgehen....




Nein. Wenn ich Matrix 1000x kopiere und zu 25€ verkaufe, entgehen Warner Einnahmen von 25.000€, welche ICH und nicht Warner gemacht haben.

Leonidas
2003-11-29, 00:56:59
Original geschrieben von Darkstar
Wenn man – wie ich – häufig Tests von aktuellen DVDs liest (z. B. auf AREA DVD (http://www.areadvd.de/)), dann wird man feststellen, daß von höherer Qualität der DVD häufig keine Rede sein kann.



Was dann eine erbämliche Leistung der Industrie ist.

StefanV
2003-11-29, 00:57:39
Original geschrieben von Leonidas
Bisher gefundende Schreibfehler gefixt. Außer:


Ähnlich wie beim Musik laden sich insbesondere Vielnutzer durchaus erst einmal einen Film in CD-Qualität herunter
->nicht wirklich ein deutscher satz
->-> Doch!

öhm, was ist gemeint:

a)
Ähnlich wie beim Musik laden, laden sich insbesondere Vielnutzer durchaus erst einmal einen Film in CD-Qualität herunter


b)
Ähnlich, wie bei Musik, laden sich insbesondere Vielnutzer durchaus erst einmal einen Film in CD-Qualität herunter

Leonidas
2003-11-29, 00:59:26
Original geschrieben von imagine
Dem stimme ich zu. Allerdings frag ich mich dann, wie du dann dazu kommst den Text völlig auf von der Industrie geprägten Begriffen aufzubauen.
"Raub", "Diebstahl" und "Piraterie" bezeichnen unterschiedliche Dinge, haben aber - konkret auf diesen Text bezogen - auch ein paar Gemeinsamkeiten:
Sie haben nichts mit dem Kopieren von Filmen zu tun.
Sie stehen für teilweise brutale Vorgänge und damit im krassen Gegensatz zu ihrem neuen Kontext.
Sie wurden alle von Interessenverbänden der Industrie geprägt.





Guter Beitrag. Machte aber für den Artikel wenig Sinn, da ich mich dann nur um den Begriff gestritten hätte, was aber wenig zum Kern der Sache beiträgt.

Leonidas
2003-11-29, 01:00:05
Original geschrieben von imagine
Deshalb bin ich dafür entweder diese irreführenden Begriffe und Vergleiche aus dem Text zu streichen oder wenigstens eine alternative Definition am Anfang dafür anzubieten. Ich hoff der Vorschlag ist irgendwie nachvollziehbar.



Fliegt in einen Nachtrag rein.

Leonidas
2003-11-29, 01:07:38
Original geschrieben von Piffan
Stimmt, hier schwächelt der Artikel.....


Nö. Ich biete nur weniger Angriffsfläche, indem ich die falschen Formulierungen der Medienindustrie übernehme, die a) jeder kapiert und b) nicht sofort generellen Widerspruch seitens der Industrie hervorrufen. Somit muß man den Inhalt des Artikels ernster nehmen.

Leonidas
2003-11-29, 01:08:39
Original geschrieben von Curl
Ich bin der Meinung, dass nur durch Boykott klar gemacht werden kann, dass wir, die Verbraucher, kein Interesse an dem Schrott der Medienbranche haben. Jede Raubkopie bestätigt die Hohlköpfe der MI doch nur noch im Glauben, ihre Angebote wären so toll, das wir sie unbedingt brauchen.


Kann ich nur zustimmen.

OBrian
2003-11-29, 01:59:48
Noch ein Punkt, der IMHO nicht unwichtig ist, bzgl. entgangener Einnahmen:

Heute sieht man Spielfilme bald nach dem Erscheinen im Kino (oder vorher), früher habe ich eben 2-3 Jahre gewartet, bis sie im Fernsehen kamen. Ich bin nie viel ins Kino gegangen, insgesamt vielleicht ein Dutzend Filme in über 20 Jahren; und das auch nur, wenn ich in irgendeiner Gruppe mitgegangen bin, eigentlich selten wegen dem Film.

Nun gut, die große Leinwand ist manchmal ganz nett, z.B. bei Herr der Ringe, auch "Spiel mit das Lied vom Tod" würde ich gerne mal so groß sehen, wenn es käme (was aber wohl nie passiert). Aber der größte Teil der Filme verliert auch auf dem normalen Bildschirm wenig.

Der Punkt ist: Gäbe es keine "Raubkopien" per Internet, würde ich die Filme einfach gar nicht sehen bzw. später im TV, mit Werbung gespickt (die allerdings auch keinen wirklichen Kaufreiz auf mich ausübt, meist eher Brechreiz, besonders bei Windelwerbungen zur Abendessenszeit, aber das ist ein anderes Thema). D.h. es gibt überhaupt keine entgangenen Einnahmeverluste, jedenfalls bei mir nicht.

Tja, und wenn die Filme auch im Fernsehen gar nicht kämen, dann entgehen sie mir eben, naja, würds auch überleben.

Aber Kino? Meist bereue ich es, wenn ich dann doch mal drin war. Letztens (Herr der Ringe2) vor mir wie üblich ein Basketballspieler (oder so), um dessen Kopf die Elfen und Orks drumherumkämpfen durften, nach der Pause startete der Film woanders als er aufgehört hatte, dafür fehlte links und rechts nen gutes Stück Film (eher Schmalwand als Breitwand), ganzer Saal (ca. 800Leute) mault, aber beruhigt sich irgendwann, weil es eh nichts genutzt hat, dann kippt noch ein zu spät kommender Hirni meine 4€-Cola über meinen Nachbarn, bevor ich reagieren kann. Also, nichts gegen so ein Abenteuer (ich hab ja die Cola nicht abgekriegt *hehe*), aber zusammen mit 9,50€ Cinemaxx-Eintritt und 2€ Parkgebühr erscheint mir das irgendwie relativ teuer für so einen "Spaß". Hinterher hab ich nur gedacht "eigentlich netter Film, den mußt Du Dir nochmal irgendwann richtig in Ruhe angucken, d.h. zu Hause".

aths
2003-11-29, 04:31:59
Ich stimme mit dem Artikel insgesamt nicht so richtig überein. Die meisten Argumente sind für sich betrachtet sicher ok, dennoch: Auch wenn nicht jede illegal gemachte Kopie heißt, dass dem Unternehmen hier Gewinn entging (weil der Kopierer bei fehlender Kopiermöglichkeit trotzdem nicht den Film oder was auch immer gekauft hätte) ist die illegale Kopie per se ein Diebstahl.

Was ist die Privatkopie? Eine Kopie für sich selbst, für die Familie? Das würde ich erst mal noch einsehen (wobei "Familie" im größeren Sinne imo ziemlich grenzwertig ist) aber wenn eine gekaufte CD dem ganzen Freundeskreis zugute kommt, ist das Argument pure Scheinheiligkeit. Man könnte sagen, hier würde ja kein Geld verdient. Tatsächlich wird aber Geld gespart, was man ansonsten hätte ausgeben müssen. Dieses Geld fehlt dann logischerweise irgendwo. Nicht nur bei vorgeblich raffgierigen Medien-Unternehmen (praktisch jede Unternehmung ist im Kapitalismus vorrangig profit-orientiert) sondern auch bei der Druckerei der Cover, bei den Speditionen usw.

Natürlich dienen solche Kampagnen wie die jetzt gestartete der Profitmaximierung. Nichts anderes würde ich im Kapitalismus erwarten. Diese Kampagne arbeitet teilweise mit falschen (besser gesagt, falsch interpretierten) Zahlen, was ohne Zweifel einen Artikel rechtfertigt. Doch der allgemeine Tonfall im Artikel ist mir irgendwie zu, nunja, reißerisch. Der Umgang mit den Zahlen und Fakten erscheint mir auch nicht völlig sauber, bzw. nicht zuende recherchiert. Die tatsächliche Rechtslage ist dem Autoren Leonidas genauso unbekannt, wie mir :) An einigen Stellen wäre imo eine Differenzierung angebracht.

Ich kenne Leute, die leihen privat DVDs oder zur Not aus der Videothek und brennen dann. Das kann's imo nicht sein.

Anmerkung: "das extremste" kann es nicht geben :) Wenn etwas extrem ist, ist es bereits extrem, extremer gehts nicht. Weil extrem schon extrem ist.

mirkomueller
2003-11-29, 08:56:36
Hallo Leonidas,

ich bin schockiert über Ihr Unrechtsbewußtsein. Mit welch' schadenfeinigen Argumenten hier versucht wird, das Raubkopieren als legales oder zumindest legitimes Mittel zu verteidigen ist peinlich und höchst unprofessionell.

Nicht weniger enttäuschend ist der Versuch, mit Hilfe eigener Rechtfertigungsversuche die Gesetzeslage auf den Kopf zu drehen und auszuhebeln.

Mit professionellem Journalismus hat diese Art Berichterstattung leider nichts zu tun.

Viele Grüße,
Mirko Müller

Gast
2003-11-29, 10:21:21
Die von der Filmindustie genannten Schadenssummen sind aus meiner Sicht generell zu hoch.

Die Argumentation läuft ja so:
Es werden z.B. 10 illegale Kopien erstellt,
das Original kostet z.B. 20 Euro,
also entsteht ein Schaden von 200 Euro

Das ist trifft wirtschaftlich betrachtet natürlich Unsinn.

Der Schaden von 200 Euro entsteht nur dann,
wenn JEDER Besitzer einer illegale Kopien ein Original kaufen würden, wenn er keine illegale Kopie hätte.

Das ist aber nicht der Fall!

Es gilt auch bei DVDs der allgemeine Zusammenhang von Preis und Menge:
Je höher der Preis, desto geringer die nachgefragte Menge.
Illegale Kopien sind kostenlos, also kopiert man schon mal etwas, was man sich definitiv nicht als Original für 20 Euro kaufen würde.

Wenn also 20 Prozent (rein willkürliche Zahlen) der Besitzer einer Raubkopie (ich meinte natürlich: illegalen Kopie) ein Original kaufen würden,
entsteht ein Wirtschaftlicher Schaden von 40 Euro und (um im Beispiel zu bleiben) nicht von 200 Euro.

Aus meiner Sicht verwendet die Filmindustrie absichlich wirtschaftlich unsinnige bzw. übertriebene Schadenszahlen, um ihre Interessenlage durchzusetzen (800 Millionen Schaden klingt halt besser als 160 Millionen)

ps
Ich hab nicht den genzen thread (ist ja schon ziemlich lang) gelesen, wenn also jemand das Argument schon gebracht hat...

pps
Die Argumentation auf Seite 1 ging in dieselbe Richtung,
aus meiner Sicht war das von mir gebrachte Argument aber nur implizit enthalten (Stichwort: potentielle Einnahmausfälle)

ppps
Ich will mit diesem Argument nicht die illegalität von Raubkopien wegdiskutieren, mir geht es nur um die von der Filmindustrie genannten Schadenssummen, die mich schon länger nerven

Demirug
2003-11-29, 10:50:35
Über die Begrifflichkeiten die in diesem Umfeld benutzt werden braucht man sich IMHO nicht zu streiten. Einer juristischen Prüfung würden die meisten davon sowieo nicht standhalten. Ich benutzte daher einfach mal den Begriff "unerlaubte Kopie".

Ich kann die Argumentation beider Seiten verstehen und auch jeweils etwas abgewinnen. Das alles ändert aber nichts daran das jede unerlaubte Kopie den Wirtschaftskreislauf schädigt. Der Schaden ist aber bei jeder Kopie individuel und kann von wenigen Cent bis zum vollen Verkaufspreis reichen. Ich schliesse dabei auch Kopien die nachträglich legalisiert werden nicht aus. Der Schaden besteht in dieser Konstelation im besten Fall aus einer verspäteten Zahlung im schlechtesten zusätzlich aus einer nidrigeren Zahlung weil der Kauf erst erfolgt wenn der Preis bereits gefallen ist.

Jeder wirklich jeder der sich etwas kopiert hat ein Interesse daran. Sei es auch nur die Befriedigung des alten Jagd und Sammel Triebs. Auf der anderen Seite haben wir die Anbieter. Das nun unerlaubte Kopien angefertigt werden zeigt das es zwischen dem Angebot und den Interesanten offentsichtlich keine überstimmung über die Art und Weise der Transaktion gibt. Bei materiellen Dingen die man nicht so einfach kopieren kann findet dann in den meisten Fällen das Geschäft nicht stat. Wechselt die Ware denoch den Besitzer haben wir es abhängig von den Begleitumständen mit einem Diebstahl oder gar Raub zu tun. Bei kopierbaren Dingen ist das anders. Das weniger ausgebrägte Unrechtsbewusstsein ist hier natürlich verständlich. Richtet man doch bei dem von dem man kopiert keinen direkten Schaden an. Im Gegensatz zu einem materiellen Gegenstand muss der ursprüngliche Besitzer ja seinen Besitzt nicht aufgeben. Kein kleines Kind wird weinen wenn man sich etwas von im kopiert aber nimmt man diesem Kind sein Spielzeug weg sieht die Sache ganz anders aus.

Natürlich sind die Aktionen der Medienindustrie auf die Maximierung des Gewinns ausgelegt. Ist das aber nicht auch jede andere Form der Werbung? So gesehen handelt es sich dabei um Werbung die einen Personenkreis ansprechen soll der breits starkes Intresse an dem Produkten erkennen lassen hat sich bisher aber nicht zu einem Abschluss des Geschäfts durchringen konnte. In der reinen Theorie sollten solche Kunden leichter zu gewinnen sein als völlige Neukunden. Zudem es im Mediensektor ja kaum noch Personen gibt die nicht in der einen oder anderen Form bereits Kunde sind. Natürlich könnte man auch mit anderen Massnahmen versuchen diesen Kundenkreis zu gewinnen. Wenn ich mich allerdings frage ob es alternative Massnahmen gibt die nicht auch die willigen Käufer tangiert muss ich nein sagen.

Die Preise senken? Dann zahlen ja alle weniger. Nicht gut.
legale Downloads? Dann springen Kunden von CD kauf auf dieses neue angebot um. Verlagerung der Infrastruktur. Neicht gut.

Man könnte diese Liste noch fortsetzten denn irgendeinen Grund findet man immer. Daher ist die jetzige Aktion auch vollkommen logisch. Geziehlt auf eine Gruppe ausgerichtet ohne andere Gruppen mehr als unvermeidbar zu berühren.

Noch ein Wort zum Thema legale Kopie (aka Privatkopie). Mit diesem Recht oder Privileg ist es wie mit allen Dingen im Leben. Es gibt nichts Umsonst. Auf der einen Seite treibt die GEMA ja fleisig Geld dafür ein. Hier reicht ja sogar der reine Verdacht aus das ich mit dem gekaufen Datenträger/Datenschreibgerät von meinem Recht der Privatkopie gebrauch machen könnte. Tuhe ich das nicht zahle ich aber trotzdem. Ein dummes Spiel. Auf der anderen Seite ist ja auch die Medienindustrie nicht blöd und rechnet in den Preis gleich noch die Privatkopien mit ein und man ist nochmal gekniffen. Wer nun aber glaubt das eine Abschaffung der Privatkopie eine Senkung der Preise nach sich ziehen würde der täuscht sich wohl. Der Kunde ist doch gut erzogen und schluckt die aktuellen Preise.

Piffan
2003-11-29, 11:09:10
Original geschrieben von OBrian
Noch ein Punkt, der IMHO nicht unwichtig ist, bzgl. entgangener Einnahmen:

Heute sieht man Spielfilme bald nach dem Erscheinen im Kino (oder vorher), früher habe ich eben 2-3 Jahre gewartet, bis sie im Fernsehen kamen. Ich bin nie viel ins Kino gegangen, insgesamt vielleicht ein Dutzend Filme in über 20 Jahren; und das auch nur, wenn ich in irgendeiner Gruppe mitgegangen bin, eigentlich selten wegen dem Film.

Nun gut, die große Leinwand ist manchmal ganz nett, z.B. bei Herr der Ringe, auch "Spiel mit das Lied vom Tod" würde ich gerne mal so groß sehen, wenn es käme (was aber wohl nie passiert). Aber der größte Teil der Filme verliert auch auf dem normalen Bildschirm wenig.

Der Punkt ist: Gäbe es keine "Raubkopien" per Internet, würde ich die Filme einfach gar nicht sehen bzw. später im TV, mit Werbung gespickt (die allerdings auch keinen wirklichen Kaufreiz auf mich ausübt, meist eher Brechreiz, besonders bei Windelwerbungen zur Abendessenszeit, aber das ist ein anderes Thema). D.h. es gibt überhaupt keine entgangenen Einnahmeverluste, jedenfalls bei mir nicht.

Tja, und wenn die Filme auch im Fernsehen gar nicht kämen, dann entgehen sie mir eben, naja, würds auch überleben.

Aber Kino? Meist bereue ich es, wenn ich dann doch mal drin war. Letztens (Herr der Ringe2) vor mir wie üblich ein Basketballspieler (oder so), um dessen Kopf die Elfen und Orks drumherumkämpfen durften, nach der Pause startete der Film woanders als er aufgehört hatte, dafür fehlte links und rechts nen gutes Stück Film (eher Schmalwand als Breitwand), ganzer Saal (ca. 800Leute) mault, aber beruhigt sich irgendwann, weil es eh nichts genutzt hat, dann kippt noch ein zu spät kommender Hirni meine 4€-Cola über meinen Nachbarn, bevor ich reagieren kann. Also, nichts gegen so ein Abenteuer (ich hab ja die Cola nicht abgekriegt *hehe*), aber zusammen mit 9,50€ Cinemaxx-Eintritt und 2€ Parkgebühr erscheint mir das irgendwie relativ teuer für so einen "Spaß". Hinterher hab ich nur gedacht "eigentlich netter Film, den mußt Du Dir nochmal irgendwann richtig in Ruhe angucken, d.h. zu Hause".

Als totaler Fan habe ich Herr der Ringe öfter gesehen. Das erste Mal als File, war von der Leinwand abgefilmt....Dann ins Kino gegangen...und jetzt noch die lange Fassung als DVD gekauft :)

Es ist leider manchmal im Kino schlechter als daheim, sei es, dass die Lautstärke maßlos übertrieben ist oder dass die Projektion einfach unscharf ist. So was habe ich im Cinemax in Hannover schon erlebt....

Piffan
2003-11-29, 11:13:54
Original geschrieben von aths

Anmerkung: "das extremste" kann es nicht geben :) Wenn etwas extrem ist, ist es bereits extrem, extremer gehts nicht. Weil extrem schon extrem ist.

Erbsenzählerei. Mache ich aber auch gerne, vorzugsweise bei meiner Schwiegermutter, die spricht immer vom "optimalsten"...;) Aber sonst ist meine Schwiegermami ein Goldstück :)

Quasar
2003-11-29, 11:30:45
Diese doppelt und dreifache Form der Abzockerei mißfällt mir extrem. Wenn ich nur das zahlen müsste, was ich auch wirklich konsumiere: kein Problem!
Aber auf der einen Seite zahle ich, wenn ich mir einen Film im Kino anschaue mittlerweile 7-8 EUR. So weit so gut. Dann in der Videothek nochmal 3-4 EUR (? k.A. war schon lange nicht mehr in der Videothek). Schließlich zahle ich entweder für die Kaufversion einer DVD nochmal (und zwar oftmals mehr, als die vergleichbare US-DVD kostet -> WARUM???). Dazu zahle ich, ob ich will oder nicht, den Film nochmals, wenn er im Fernsehen kommt. Denn GEZ-Gebühren enthalten u.a. auch die Preise, die ARD und ZDF für die Ausstrahlung ihrer Filme zahlen, hierbei ist es sogar egal, ob ich den Film sehen will oder nicht, ich muss für JEDEN Film zahlen.

(Bei privaten Sendern zahle ich neben den anteiligen GEZ-Gebühren, die m.W. auch zu diesen fliessen, noch mit meiner Lebenszeit, die ich der Werbung ausgesetzt bin, hier habe ich aber zum Glück noch die Wahl und muss nur die Filme 'zahlen', die ich auch sehe)

Ich besitze zwei CD-Brenner, einen zuhause und einen im Computer meiner Freundin (glaubt es oder nicht, aber dort sind bislang nur Foto-CDs für Abzüge aus dem Labor entstanden).
Für jeden dieser Brenner zahlte ich GEMA-Gebühren (unfreiwillig, aber unvermeidbar) -> WIESO? Habe ich nicht das Urheberrecht an meinen eigenen Fotos?

Für jede CD, die hüben oder drüben gebrannt wird, zahle ich Gebühren -> WIESO? Bin ich per se ein Krimineller?

Wenn diese Form der Vorverurteilung schon legal ist, warum steckt man jeden Menschen dann nicht ein zufällig ausgewähltes Jahr seines Lebens ins Gefängnis? Er könnte ja straffällig werden? Warum zahlen Autofahrer nicht eine Monatspauschale von 50EUR für zu schnelles Fahren und Falschparken? Tut sicherlich jeder von denen dann und wann mal?

Wenn ich das mal so aufrechne, dann sollte ich mal langsam eine Rechnung an die GEMA schreiben und meine Auslagen zurückfordern, die so im Laufe meines Lebens entstanden sind. Von den Fehlinvestitionen für schlechte Filme (ich habe z.B. 'Face Off' im Kino geschaut *hiiiilfe*)

Hm, langer Text ohne Wirkung, die Lobby hat ihre Interessen ja bereits durchgesetzt...


P.S.:
Lieber Herr Mirko Müller,

Mangelndes Unrechtsbewußtsein war sicher nicht Motiv und Motor für diesen Artikel. Es ist ein Ruf im Dunkeln, zu warnen, wie WIR schon lange gemolken werden, ohne es teilweise zu wollen, wie WIR entmündigt und kriminalisiert werden, weil wir ein bestimmtes Produkt kaufen, wie die Industrie Standards (Stichwort Audio-CD, hätte Phillips doch geklagt!) verbiegt (Ich nutze meinen PC gleichzeitig als CD-Spieler für meine weit über 200 originalen Musik-CDs, für die ich GEMA-Gebühren zahlte, das ist jetzt weitgehend vorbei, da viele neu erschienene CDs einfach nicht laufen und ich kriminelle Handlungen durchführen würde, wenn ich sie 'zum Laufen brächte'!) und nun auch noch durch bewußt ungenaue (vorsichtig formuliert!) Auslegung von statistischen Erhebungen die Daumenschrauben weiter anziehen will. Ich bin mir nicht sicher, ob die GEMA-Gebühren für verkaufte Leer-CDs und CD-Brenner im selben Zeitraum, die ja laut den Verwertungsgesellschaften 'allesamt zum Raubkopieren' genutzt zu werden scheinen, auch gegen die theoretisch möglichen Einnahmeausfälle gegengerechnet wurden...

Diese Art der Berichterstattung hat sehr wohl etwas mit professionellem Journalismus zu tun undzwar mit einer Art, die nicht schon fest in diesen umfangreichen Lobbyapparat der Urheberrechtsverwerter integriert ist.

Im Gegenteil, eine frei publizierte Meinung auf diese Weise mit haltlosen Vorwürfen unterdrücken bzw. entkräften zu wollen, anstatt sich argumentativ mit dieser auseinanderzusetzen, _daß_ zeugt von Armut (und ist gleichzeitig ein Eingeständnis, daß Sie Leonidas auf argumentatorischer Ebene wohl nicht wirklich etwas entgegenzusetzen haben).

nggalai
2003-11-29, 11:44:06
Hi Demirug,

Original geschrieben von Demirug
Über die Begrifflichkeiten die in diesem Umfeld benutzt werden braucht man sich IMHO nicht zu streiten. Einer juristischen Prüfung würden die meisten davon sowieo nicht standhalten. Ich benutzte daher einfach mal den Begriff "unerlaubte Kopie".

Ich kann die Argumentation beider Seiten verstehen und auch jeweils etwas abgewinnen. Das alles ändert aber nichts daran das jede unerlaubte Kopie den Wirtschaftskreislauf schädigt. Der Schaden ist aber bei jeder Kopie individuel und kann von wenigen Cent bis zum vollen Verkaufspreis reichen. Ich schliesse dabei auch Kopien die nachträglich legalisiert werden nicht aus. Der Schaden besteht in dieser Konstelation im besten Fall aus einer verspäteten Zahlung im schlechtesten zusätzlich aus einer nidrigeren Zahlung weil der Kauf erst erfolgt wenn der Preis bereits gefallen ist.

Jeder wirklich jeder der sich etwas kopiert hat ein Interesse daran. Sei es auch nur die Befriedigung des alten Jagd und Sammel Triebs. Auf der anderen Seite haben wir die Anbieter. Das nun unerlaubte Kopien angefertigt werden zeigt das es zwischen dem Angebot und den Interesanten offentsichtlich keine überstimmung über die Art und Weise der Transaktion gibt. Bei materiellen Dingen die man nicht so einfach kopieren kann findet dann in den meisten Fällen das Geschäft nicht stat. Wechselt die Ware denoch den Besitzer haben wir es abhängig von den Begleitumständen mit einem Diebstahl oder gar Raub zu tun. Bei kopierbaren Dingen ist das anders. Das weniger ausgebrägte Unrechtsbewusstsein ist hier natürlich verständlich. Richtet man doch bei dem von dem man kopiert keinen direkten Schaden an. Im Gegensatz zu einem materiellen Gegenstand muss der ursprüngliche Besitzer ja seinen Besitzt nicht aufgeben. Kein kleines Kind wird weinen wenn man sich etwas von im kopiert aber nimmt man diesem Kind sein Spielzeug weg sieht die Sache ganz anders aus.

Natürlich sind die Aktionen der Medienindustrie auf die Maximierung des Gewinns ausgelegt. Ist das aber nicht auch jede andere Form der Werbung? So gesehen handelt es sich dabei um Werbung die einen Personenkreis ansprechen soll der breits starkes Intresse an dem Produkten erkennen lassen hat sich bisher aber nicht zu einem Abschluss des Geschäfts durchringen konnte. In der reinen Theorie sollten solche Kunden leichter zu gewinnen sein als völlige Neukunden. Zudem es im Mediensektor ja kaum noch Personen gibt die nicht in der einen oder anderen Form bereits Kunde sind. Natürlich könnte man auch mit anderen Massnahmen versuchen diesen Kundenkreis zu gewinnen. Wenn ich mich allerdings frage ob es alternative Massnahmen gibt die nicht auch die willigen Käufer tangiert muss ich nein sagen.

Die Preise senken? Dann zahlen ja alle weniger. Nicht gut.
legale Downloads? Dann springen Kunden von CD kauf auf dieses neue angebot um. Verlagerung der Infrastruktur. Neicht gut.

Man könnte diese Liste noch fortsetzten denn irgendeinen Grund findet man immer. Daher ist die jetzige Aktion auch vollkommen logisch. Geziehlt auf eine Gruppe ausgerichtet ohne andere Gruppen mehr als unvermeidbar zu berühren.

Noch ein Wort zum Thema legale Kopie (aka Privatkopie). Mit diesem Recht oder Privileg ist es wie mit allen Dingen im Leben. Es gibt nichts Umsonst. Auf der einen Seite treibt die GEMA ja fleisig Geld dafür ein. Hier reicht ja sogar der reine Verdacht aus das ich mit dem gekaufen Datenträger/Datenschreibgerät von meinem Recht der Privatkopie gebrauch machen könnte. Tuhe ich das nicht zahle ich aber trotzdem. Ein dummes Spiel. Auf der anderen Seite ist ja auch die Medienindustrie nicht blöd und rechnet in den Preis gleich noch die Privatkopien mit ein und man ist nochmal gekniffen. Wer nun aber glaubt das eine Abschaffung der Privatkopie eine Senkung der Preise nach sich ziehen würde der täuscht sich wohl. Der Kunde ist doch gut erzogen und schluckt die aktuellen Preise. Sehr gutes Posting. Kann ich mich voll anschliessen. *full ack* Noch eine Ergänzung zu deinem letztem Absatz: In den UVP sind auch Verluste durch Ladendiebstahl eingerechnet. Man könnte also auch argumentieren, dass kein direkter Verlust entsteht, wenn man bei Mediamarkt eine DVD mitgehen lässt: Der Publisher kriegt sein Geld eh, MM hat Ladendiebstahle im Budget und der Jahresabrechnung drin (und kann's abziehen). Aber komischerweise sehen da die "Verfechter" der freien Content-Kopie sofort den diebstahl, wohl, weil sie's physikalisch in den Händen halten. Direkter Schaden entsteht aber auch da nicht, bei der Industrie.

Auch bei Content, nicht nur Software, besteht ein Urheberrecht und bald ein Lizenzrecht incl. EULA, in der EU. Die gesamte Rechtssprechung für Content ist sehr überarbeitungsbedürftig, aber darüber zerbrechen sich die Leute auch die Köpfe. Da werden noch ganz "lustige" Sachen kommen, die nächsten Jahre, und ja — die Filmindustrie HAT Angst wegen der Kopiererei. Sie befürchtet, dass Zustände wie im Musikbusiness anbrechen werden, sobald nur genug hohe Bandbreiten für den Enduser zur Verfügung stehen. Ist wie's bei der Musikindustrie war: Vor der Zeit des Internets und DSL machten sich die Leute sehr wenig Gedanken über "Raubkopien", einfach weil's mit traditionellen Mitteln (Kassette, Briefpost) lange dauerte, bis was Kopiertes sich verbreiten konnte, und die Qualität nach mehrmaligem Kopieren automatisch schlechter wurde. Das ist heutzutage mit Breitband und guten Kompressions-Formaten nicht mehr so. Früher dauerte es einige Wochen bis Monate, bis eine recht kleine Anzahl Kopien sich in Freundeskreisen verbreiten konnte; heute geht's ein paar Minuten bis wenige Stunden, bis was weltweit als Kopie zur verfügung steht und bequem heruntergeladen werden kann. Bequemlichkeit ist hier das wichtige — z.B. von Waltaris "Yeah Yeah Die Die" wird man nur wenige Kopien aufm Netz finden. Grund: Wurde alles als ein Track auf die CD gepappt, und nur wenige haben die Geduld, da mit Schnittsoftware handliche Songs draus zu basteln und ins Netz zu stellen. Sobald genug Bandbreite zur Verfügung steht, Filme in voller Qualität anzubieten und wirklich schnell runterzuladen (und nicht mit stundenlangem Warten), geht's da auch los.

Die gegenwärtige Kampagne in Deutschland ist allerdings wirklich nicht mehr als "Werbung", mit der — wie von Demirug schön zusammengefasst — ein ganz bestimmter, interessanter Personenkreis angesprochen werden soll. Erwerbsausfälle als direkten Schaden aufzuführen ist nicht sinnig, und von daher bin ich froh, dass Leo diesen Artikel geschrieben hat. Aber eben--Marketing macht alles, damit noch ein paar Stück mehr verkauft werden können.

93,
-Sascha.rb

Piffan
2003-11-29, 11:47:28
Original geschrieben von Quasar
Diese doppelt und dreifache Form der Abzockerei mißfällt mir extrem. Wenn ich nur das zahlen müsste, was ich auch wirklich konsumiere: kein Problem!
Aber auf der einen Seite zahle ich, wenn ich mir einen Film im Kino anschaue mittlerweile 7-8 EUR. So weit so gut. Dann in der Videothek nochmal 3-4 EUR (? k.A. war schon lange nicht mehr in der Videothek). Schließlich zahle ich entweder für die Kaufversion einer DVD nochmal (und zwar oftmals mehr, als die vergleichbare US-DVD kostet -> WARUM???). Dazu zahle ich, ob ich will oder nicht, den Film nochmals, wenn er im Fernsehen kommt. Denn GEZ-Gebühren enthalten u.a. auch die Preise, die ARD und ZDF für die Ausstrahlung ihrer Filme zahlen, hierbei ist es sogar egal, ob ich den Film sehen will oder nicht, ich muss für JEDEN Film zahlen.

(Bei privaten Sendern zahle ich neben den anteiligen GEZ-Gebühren, die m.W. auch zu diesen fliessen, noch mit meiner Lebenszeit, die ich der Werbung ausgesetzt bin, hier habe ich aber zum Glück noch die Wahl und muss nur die Filme 'zahlen', die ich auch sehe)

Ich besitze zwei CD-Brenner, einen zuhause und einen im Computer meiner Freundin (glaubt es oder nicht, aber dort sind bislang nur Foto-CDs für Abzüge aus dem Labor entstanden).
Für jeden dieser Brenner zahlte ich GEMA-Gebühren (unfreiwillig, aber unvermeidbar) -> WIESO? Habe ich nicht das Urheberrecht an meinen eigenen Fotos?

Für jede CD, die hüben oder drüben gebrannt wird, zahle ich Gebühren -> WIESO? Bin ich per se ein Krimineller?

Wenn diese Form der Vorverurteilung schon legal ist, warum steckt man jeden Menschen dann nicht ein zufällig ausgewähltes Jahr seines Lebens ins Gefängnis? Er könnte ja straffällig werden? Warum zahlen Autofahrer nicht eine Monatspauschale von 50EUR für zu schnelles Fahren und Falschparken? Tut sicherlich jeder von denen dann und wann mal?

Wenn ich das mal so aufrechne, dann sollte ich mal langsam eine Rechnung an die GEMA schreiben und meine Auslagen zurückfordern, die so im Laufe meines Lebens entstanden sind. Von den Fehlinvestitionen für schlechte Filme (ich habe z.B. 'Face Off' im Kino geschaut *hiiiilfe*)

Hm, langer Text ohne Wirkung, die Lobby hat ihre Interessen ja bereits durchgesetzt...


P.S.:
Lieber Herr Mirko Müller,

Mangelndes Unrechtsbewußtsein war sicher nicht Motiv und Motor für diesen Artikel. Es ist ein Ruf im Dunkeln, zu warnen, wie WIR schon lange gemolken werden, ohne es teilweise zu wollen, wie WIR entmündigt und kriminalisiert werden, weil wir ein bestimmtes Produkt kaufen, wie die Industrie Standards (Stichwort Audio-CD, hätte Phillips doch geklagt!) verbiegt (Ich nutze meinen PC gleichzeitig als CD-Spieler für meine weit über 200 originalen Musik-CDs, für die ich GEMA-Gebühren zahlte, das ist jetzt weitgehend vorbei, da viele neu erschienene CDs einfach nicht laufen und ich kriminelle Handlungen durchführen würde, wenn ich sie 'zum Laufen brächte'!) und nun auch noch durch bewußt ungenaue (vorsichtig formuliert!) Auslegung von statistischen Erhebungen die Daumenschrauben weiter anziehen will. Ich bin mir nicht sicher, ob die GEMA-Gebühren für verkaufte Leer-CDs und CD-Brenner im selben Zeitraum, die ja laut den Verwertungsgesellschaften 'allesamt zum Raubkopieren' genutzt zu werden scheinen, auch gegen die theoretisch möglichen Einnahmeausfälle gegengerechnet wurden...

Diese Art der Berichterstattung hat sehr wohl etwas mit professionellem Journalismus zu tun undzwar mit einer Art, die nicht schon fest in diesen umfangreichen Lobbyapparat der Urheberrechtsverwerter integriert ist.

Im Gegenteil, eine frei publizierte Meinung auf diese Weise mit haltlosen Vorwürfen unterdrücken bzw. entkräften zu wollen, anstatt sich argumentativ mit dieser auseinanderzusetzen, _daß_ zeugt von Armut (und ist gleichzeitig ein Eingeständnis, daß Sie Leonidas auf argumentatorischer Ebene wohl nicht wirklich etwas entgegenzusetzen haben).

Hallo! Zwingt Dich jemand, einen Film im Kino, dann per Videothek und nochmals per Kauf- DVD zu bezahlen? Man hat doch wohl die Wahl, welche Form des Konsums man wählt, alle nacheinander wird ja wohl keiner brauchen.....

Die Zwangserhebung von Gema ist ein wunder Punkt, was das angeht: Ack.

Bei der GEZ ist es zwar so, dass ich indirekt den Film noch mal honoriere, aber dieses ist nunmal bei diesem System nicht anders drin, aber bedenke: Der Kostenanteil für diesen Film ist verschwindent, liegt also um Zehnerpotenzen unter den anderen "Honoraren"....

Ich persönlich bin froh, dass es nicht nur Privatfernsehen gibt.....liegt aber daran, dass ich meist auf den dritten Programmen fernsehe und mit dem GAGA der anderen Kanäle nicht warm werde..

Quasar
2003-11-29, 11:56:38
Hallo auch Piffan,

Nein, es zwingt mich niemand. Nur die Filmindustrie, die mir im Kino kaum die Wahl läßt, ob ich die deutsche Synchro oder die englische OF sehen will, wahlweise mit Untertitel, wenn ich etwas nicht verstehe.

DVD ausleihen und kaufen ist recht, daß muss nicht unbedingt sein, aber es gab und gibt durchaus auch mal Unterschiede zwischen den Verleih- und Verkaufsversionen, manchmal sogar Schnittunterschiede, meist 'nur' anderes Bonusmaterial.

Fernsehen tue ich überhaupt nicht mehr, ich schaue DVD über den Computer und höre hier auch Radio (GEZ-Radio ist angemeldet, Fernsehen wieder abgemeldet auch das war eine Tortur, bis die das akzeptiert hatten (Entsorgungsnachweis für die alte Glotze, Faxabmeldung ignoriert, obwohl sie das Fax bekommen hatten, da ich auf dem gleichzeitig die Einzugsermächtigung widerrief und fortan eine Rechnung bekam, dann email-Verkehr, Einschreiben mit Rückschein etc.pp.).

Dummerweise kann ich mir ja keinen Standalone DVD-Player kaufen, dazu bräuchte ich ja eine Glotze und die würde wiederum dazu führen, daß ich ein Fernsehgerät 'zum Empfang bereithalte'.... ein dummer Teufelskreis.

Piffan
2003-11-29, 11:58:25
Original geschrieben von nggalai
Hi Demirug,

Auch bei Content, nicht nur Software, besteht ein Urheberrecht und bald ein Lizenzrecht incl. EULA, in der EU. Die gesamte Rechtssprechung für Content ist sehr überarbeitungsbedürftig, aber darüber zerbrechen sich die Leute auch die Köpfe. Da werden noch ganz "lustige" Sachen kommen, die nächsten Jahre, und ja — die Filmindustrie HAT Angst wegen der Kopiererei. Sie befürchtet, dass Zustände wie im Musikbusiness anbrechen werden, sobald nur genug hohe Bandbreiten für den Enduser zur Verfügung stehen. Ist wie's bei der Musikindustrie war: Vor der Zeit des Internets und DSL machten sich die Leute sehr wenig Gedanken über "Raubkopien", einfach weil's mit traditionellen Mitteln (Kassette, Briefpost) lange dauerte, bis was Kopiertes sich verbreiten konnte, und die Qualität nach mehrmaligem Kopieren automatisch schlechter wurde. Das ist heutzutage mit Breitband und guten Kompressions-Formaten nicht mehr so. Früher dauerte es einige Wochen bis Monate, bis eine recht kleine Anzahl Kopien sich in Freundeskreisen verbreiten konnte; heute geht's ein paar Minuten bis wenige Stunden, bis was weltweit als Kopie zur verfügung steht und bequem heruntergeladen werden kann. Bequemlichkeit ist hier das wichtige — z.B. von Waltaris "Yeah Yeah Die Die" wird man nur wenige Kopien aufm Netz finden. Grund: Wurde alles als ein Track auf die CD gepappt, und nur wenige haben die Geduld, da mit Schnittsoftware handliche Songs draus zu basteln und ins Netz zu stellen. Sobald genug Bandbreite zur Verfügung steht, Filme in voller Qualität anzubieten und wirklich schnell runterzuladen (und nicht mit stundenlangem Warten), geht's da auch los.

Die gegenwärtige Kampagne in Deutschland ist allerdings wirklich nicht mehr als "Werbung", mit der — wie von Demirug schön zusammengefasst — ein ganz bestimmter, interessanter Personenkreis angesprochen werden soll. Erwerbsausfälle als direkten Schaden aufzuführen ist nicht sinnig, und von daher bin ich froh, dass Leo diesen Artikel geschrieben hat. Aber eben--Marketing macht alles, damit noch ein paar Stück mehr verkauft werden können.

93,
-Sascha.rb

Dazu wiederhole ich noch mal meinen Spruch: "Die Filesharing- Netze sind der Sargnagel der freien Kopie"....

Damit meine ich, dass es den Massen sehr, sehr leicht gemacht ist, hervorragende Kopien zu konsumieren, ohne zu zahlen.... Je leichter es ist, umso mehr wird es ein echtes Problem für die Anbieter von Content....Und so kommt es, dass immer schwerere Geschütze aufgefahren werden; imho auch müssen!

Zur Zeit der analogen Medien war eine Kopie bei weitem nicht so hochwertig wie heute, darum waren die Tonkasseten eher was für Schüler und Leute ohne viel Geld, die Betuchten kauften die Originale....Heute fällt das Qualitätsargument fast weg...

Exxtreme
2003-11-29, 12:01:57
Hallo Herr Müller,

Original geschrieben von mirkomueller
Hallo Leonidas,

ich bin schockiert über Ihr Unrechtsbewußtsein. Mit welch' schadenfeinigen Argumenten hier versucht wird, das Raubkopieren als legales oder zumindest legitimes Mittel zu verteidigen ist peinlich und höchst unprofessionell.

Nicht weniger enttäuschend ist der Versuch, mit Hilfe eigener Rechtfertigungsversuche die Gesetzeslage auf den Kopf zu drehen und auszuhebeln.

Mit professionellem Journalismus hat diese Art Berichterstattung leider nichts zu tun.

Viele Grüße,
Mirko Müller

ähhhmmm, können Sie mir einen Ausschnitt im Text zeigen, welcher das unauthorisierte Kopieren rechtfertigt? Ich habe nach mehrmaligen Lesen des Artikels nichts Derartiges gefunden.

Danke im Voraus.

StefanV
2003-11-29, 12:23:59
Original geschrieben von mirkomueller
Hallo Leonidas,

ich bin schockiert über Ihr Unrechtsbewußtsein. Mit welch' schadenfeinigen Argumenten hier versucht wird, das Raubkopieren als legales oder zumindest legitimes Mittel zu verteidigen ist peinlich und höchst unprofessionell.

Nicht weniger enttäuschend ist der Versuch, mit Hilfe eigener Rechtfertigungsversuche die Gesetzeslage auf den Kopf zu drehen und auszuhebeln.

Mit professionellem Journalismus hat diese Art Berichterstattung leider nichts zu tun.

Viele Grüße,
Mirko Müller

Umgekehrt wird ein Schuh drauf:

Leonidas ist über die 'Hetzkampangne' der Industrie schockiert, die erheblich übertreibt und jeden, der in der Lage ist eine Kopie zu erstellen/besorgen als Verbrecher darstellt.

Dieser Artikel soll 'nur' ein 'Gegenpol' zu den Übertreibungen der Medienindustrie.

Das Problem ist aber, daß der Umsatzrückgang der Medienindustrie hausgemacht ist, unter anderem durch übertriebenen EInsatz von Kopiergeschützen CDs, welche besonders Autofahrer mit teuren Navigationssystemen sehr freut, dazu noch die stetig sinkende Qualität und der sinkende Umfang sowie der sehr hohe Preis der Produkte.

Aqualon
2003-11-29, 12:54:55
Insgesamt finde ich den Artikel eine gute Beleuchtung der Marketing-Scheinheiligkeit, die unsere Content-Industrie betreibt.

Ich verstehe, dass die Content-Industrie gegen unerlaubte Vervielfältigung ihrer Produkte vorgehen will und auch muss. Aber die Methoden halte ich für stark zweifelhaft.

Aus meiner Sicht sieht das so aus:

Ich bin eine Person, die für die Content-Industrie als möglicher Kunde in Frage kommt. Damit ich allerdings auch Produkte der Content-Industrie erwerbe, muss mir für den dafür verlangten Preis genügend Gegenwert geboten werden. Und da sieht es meistens sehr schlecht aus, aber abundzu gibt es auch positives zu vermelden.

Kommen wir zu einem Beispiel, die aktuelle Herr der Ringe 2 DVD. Die 39,99€ für die Extended Version auf 2 DVDs + 2 interessante Bonus DVDs halte ich für gerechtfertigt und deswegen habe ich mir die Box auch gekauft. Anders sieht es bei der Sammlerbox aus. Klar ist die für absolute Fans gedacht, aber für über 50€ Aufpreis erhalte ich kaum einen Mehrwert. Die zusätzliche DVD würde mich schon interessieren, die Gollum Statue aber nicht und deswegen ist das Preis-Leistungsverhältnis aus meiner Sicht nicht ausreichend.

Auch im Kino ist das Preis-Leistungsverhältnis oft nicht gegeben. Ich gehe eh nur noch an Kinotagen, da ich es nicht einsehe 7€ Eintritt zu zahlen, aber dafür vorher eine halbe Stunde Werbung ansehen muss und auch noch als potentieller Abfilmer gebrandmarkt werde. Das beste Erlebnis war bisher, dass bei den Sneak Previews keine Taschen mehr mit in das Kino genommen werden durfte.

Dass es auch besser geht, habe ich vorletzte Woche bei "Findet Nemo" gesehen. Dort kam vorher zwar auch ne halbe Stunde Werbung, aber dafür auch ein super Trailer zu "Bruder Bär", der das Kinopublikum direkt angesprochen hat und der erste Kurzfilm von Pixar. "Findet Nemo" war dann wie erwartet ein super Film und so war das ganze ein gelungener Kinoabend, der die 5,50€ Eintritt auch vollends wert war.

Gute Filme sehe ich auch gerne öfters im Kino an, in Herr der Ringe 1 war ich 3 Mal (1* OV, 2* dt), in Herr der Ringe 2 war ich 2 Mal (1* OV, 1* dt) und auch Fluch der Karibik habe ich 2 Mal angesehen. Wenn ich genügend Gegenleistung dafür bekomme, bezahle ich gerne dafür, dass ich gut im Kino unterhalten werde.

Ein anderes Beispiel - dieses Mal aus dem Musikbereich - sind die CDs mit Kopierschutz. Ich habe bisher eine CD mit Kopierschutz erworben und zwar das Live-Doppelalbum von Blind Guardian, weil es mir die Band einfach wert ist, dass ich ihre Platten kaufe. Nur habe ich das Problem, dass diese CDs in meinem MP3-CD-Player nicht funktionieren. Ich höre 10 Sekunden Ton pro Track und dann nichts mehr. Allerdings kann ich die CD einwandfrei in meinem Laptop abspielen, was ich gezwungenermaßen dann auch mache. Dieses Erlebnis hat mich endgültig davon überzeugt, dass ich keine CDs mit Kopierschutz mehr kaufen werde. Wenn ich diese CD in dem Player meiner Wahl abspielen könnte, hätte ich nichts dagegen, dass sie kopiergeschützt sind. Aber alle bisherigen Verfahren sind nur ein Abspielschutz, der ehrliche Käufer ärgert, aber gegen Leute, die eine CD illegal im Internet verbreiten wollen nicht geeignet ist.

Was ich von der Musikindustrie fordere ist, dass ich alle von mir erworbenen CDs in den CD-Playern meiner Wahl abspielen kann. Keine Musik-CD dieser Welt ist es wert, dass ich mir deswegen einen extra Player kaufen würde, um sie anhören zu können.

Ich kaufe gerne CDs, wenn ich genügend Gegenleistung dafür bekomme, was bei kopiergeschützten CDs mit 40 min Spielzeit für 20€ definitiv nicht der Fall ist. Dann kaufe ich mir lieber CDs von kleineren Bands auf Konzerten, die mein Geld auf jedenfall mehr verdienen, als die Millionenseller.

Mein Fazit: Für einen guten Gegenwert zu einem vernünftigem Preis bin ich gerne bereit, weiter Produkte der Content-Industrie zu erwerben und es ist Aufgabe dieser Industrie mir ihre Produkte schmackhaft zu machen, was immer weniger der Fall zu sein scheint.

Mein Budget für Entertainment-Ausgaben wird zu immer größeren Teilen für Bücher aufgewendet, da ich dort noch einen wirklichen Gegenwert bekomme ohne penetrante Werbung sehen zu müssen und ohne laufend der möglichen Raubkopie verdächtigt zu werden.

Aqua

rideck
2003-11-29, 13:11:13
so leonidas, erst mal respekt für deinen sehr ausführlichen und sprachlich guten artikel (der "nicht böse gemeint", wenn er ohne :) und ein paar wiederholungen wäre sehr wohl in einer renomierten zeitschrift oder zeitung veröffentlicht werden könnte!)
zu meinem beweggrund zu schreiben - euerer seite, mir am anfang nur durch gute recherchen im computer-bereich geläufig - gesellt sich ein gesellschaftskritischer akzent, der durch gerade solche artikel - aber auch newsmeldungen im politischen sowie gesellschaftlichen bereich wahrnembar ist! ich will nicht überbewerten oder idealisieren - aber ihr habt ein hohes niveau angestrebt, dass ich hoffe weiter den erfolg euerer seite sichern wird

weiter so mfg rideck

Gast
2003-11-29, 13:35:18
Zum Diebstahl: Der Tatbestand des Diebstahl passt hier nicht, wenngleich die Idee zu verstehen ist!
Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (§ 242 StGB)

Digitale Daten sind gemäß § 90 BGB keine Sachen, zumal auch nicht beweglich.

Das ist aber hier egal! Der Tatbestand der Raubkopien ist im Urhebergesetz verankert .. mit bis zu 5 Jahren Strafe.

zeckensack
2003-11-29, 13:39:55
Original geschrieben von nggalai
<...> und ja — die Filmindustrie HAT Angst wegen der Kopiererei.Mein Stichwort :)

Die Ängste der Filmindustrie sind absolut selbstverschuldet.

Niemand hat die MPAA dazu gezwungen, den praktischen 5,1/4"-Formfaktor für DVDs zu nutzen. Daß diese Medien, die nur der Vollständigkeit halber, das gleiche Format aufweisen wie CDs sollte ja nun offensichtlich sein. Daraus ergibt sich auch umgehend die Erkenntnis, daß sie früher oder später in PCs lesbar sein werden (die Existenz von CD-ROMs war der MPAA ja wohl bekannt). Und jetzt heulen sie rum, obwohl sie sich hätten anders entscheiden können. Man beachte hierbei zum Vergleich auch unbedingt die Vorgehensweise vernünftiger Unternehmen (http://www.nintendo-europe.com/NOE/de/DE/popups/single_image_gal.jsp?url=images/system/big/game_discs.jpg&titleKey=B152a).

Ich behaupte die Verwerter haben sogar noch von dieser Entscheidung profitiert. Stichwort "economies of scale". Die Stückzahlen an (CD-)Pess-Rohlingen wurden in erheblichem Maße durch die Computer-Industrie in die Höhe getrieben, wodurch vor allem die RIAA durch gesunkene Herstellungskosten enorm Geld gespart hat.

Der Umstieg auf einen 'inkompatiblen' Formfaktor hätte nicht nur die Machbarkeit von DVD-Laufwerken für PCs kompromittiert, nein, er hätte eben auch eine größere Umstellung in der Herstellung erzwungen, höhere Umrüstkosten, geringere Stückzahlen, ergo höhere Herstellungspreise pro Medium. Und exakt hier haben die Herren Filmverwerter eben noch 'ganz clever' einen Batzen Geld gespart.


Ganz einfache Sache:
Wenn ich nicht will, daß meine Medien im PC gelesen werden können (weil ich eben weiß, daß der PC als general purpose-Instrument die gespeicherten Daten nahezu beliebiger Nutzung zuführen kann), dann tue ich das am besten mechanisch. Vor allem wenn ich mir direkt vor Augen halten kann, wie sich das 'Vorgänger-Medium' (die CD) entwickelt hat (was auch zum Zeitpunkt der Festlegung der DVD-Spezifikation bereits klar war).

Hat schon irgendwer ein ATX-Gehäuse mit 6 Zoll-Laufwerkskäfigen gesehen? Also ich nicht.

Wenn ich das aus purer Dummheit oder aus Geiz nicht auf die Reihe bekomme, dann ist jegliche Konsequenz klar selbstverschuldet. Das basteln an der Gesetzgebung nicht nur dieses Landes, um die eigene Idiotie auszugleichen, empfinde ich als Frechheit, um nicht zu sagen als aggressiven Akt.


Wenn DVDs nicht profitabel sind, dann bitte alle Umsteigen auf einen anderen mechanischen Formfaktor, von mir aus mit absurden Laser-Wellenlängen, umgekehrter Spiralspur, von außen nach innen, etc. Dafür dann die leidige Heulerei einstellen, und die Legislative das machen lassen, wofür sie auch gedacht ist.


Wenn jetzt jemand einwenden möchte, daß die Infrastruktur schon kommen würde, weil die bösen Menschen ein inhärentes Bedürfnis nach illegaler Kopie haben oä, dann fällt mir dazu auch nur ein, daß ich noch nie einen Rechner mit 35mm-Film-Laufwerk gesehen habe. Und selbst wenn es das gäbe, die Stückzahlen wären minimal, die Preise horrend, und die davon ausgehende 'Gefahr' gleich Null.

Endorphine
2003-11-29, 13:52:26
Original geschrieben von mirkomueller
Hallo Leonidas,

ich bin schockiert über Ihr Unrechtsbewußtsein. Mit welch' schadenfeinigen Argumenten hier versucht wird, das Raubkopieren als legales oder zumindest legitimes Mittel zu verteidigen ist peinlich und höchst unprofessionell.

Nicht weniger enttäuschend ist der Versuch, mit Hilfe eigener Rechtfertigungsversuche die Gesetzeslage auf den Kopf zu drehen und auszuhebeln.

Mit professionellem Journalismus hat diese Art Berichterstattung leider nichts zu tun.

Viele Grüße,
Mirko Müller Hallo Herr Müller,

ich würde mich freuen, wenn Sie - statt nur Empörung zum Ausdruck zu bringen - einmal darlegen, was Sie tatsächlich zum Thema zu sagen haben (Fakten!), welche Passagen ihnen aus welchem Grund nicht zusagen und was nun ganz konkret "peinlich" und "unprofessionell" sein soll.

Einfach den Artikel abzuwerten, ohne konkret zu werden erscheint mir viel eher "unprofessionell", da nicht konstruktiv.

imagine
2003-11-29, 14:00:57
Die von der Filmindustie genannten Schadenssummen sind aus meiner Sicht generell zu hoch.

Die Argumentation läuft ja so:
Es werden z.B. 10 illegale Kopien erstellt,
das Original kostet z.B. 20 Euro,
also entsteht ein Schaden von 200 Euro

Das ist trifft wirtschaftlich betrachtet natürlich Unsinn.

Der Schaden von 200 Euro entsteht nur dann,
wenn JEDER Besitzer einer illegale Kopien ein Original kaufen würden, wenn er keine illegale Kopie hätte.

Das ist aber nicht der Fall!


Die beiden Punkte kann man noch um einen weiteren ergänzen:
Selbst wenn derjenige der sich eine Kopie erstellt, das Original deswegen nicht mehr kauft
UND
wenn er ohne die Möglichkeit eine Kopie zu erstellen, das Original gekauft hätte,
entsteht der Industrie noch immer kein Verlust, sondern es entgeht ihnen ein Gewinn. Auch wenn die beiden Begriffe in der Umgangssprache teilweise synonym gebraucht werden, sind sie aus betriebswirtschaftlicher doch verschieden. Vereinfacht: Bei einem Verlust hat man hinterher weniger als vorher, ein nicht vorhandener Gewinn verhält sich dagegen neutral (plus-minus Null). Das ist auch keine Haarspalterei, sondern wirklich zwei verschiedene Paar Schuhe.
Überflüssig fast zu erwähnen, dass auch hier wieder ein Begriff durch einen viel stärkeren aber auch sachlich falschen ersetzt wurde.

Ich erlaub mir mal Curls Text als kleines Beispiel zu missbrauchen:
Meine Meinung zum Thema Raubkopie ist ganz klar - Raubkopien sind Diebstahl. Keiner hat Probleme zwischen Diebstahl und legalem Kauf zu unterscheiden. Ich frage mich wirklich, woher sich einige Menschen das Recht nehmen, Diebstahl immer und immer wieder zu rechtfertigen.

Abgesehen davon, dass sich Diebstahl auf Sachen bezieht (was auch sonst...) und ein Film keine Sache ist, hinkt der Vergleich noch am anfangs genanntem Problem: Diebstahl führt zu einem Verlust beim Bestohlenen, Kopieren tut das niemals, egal ob erlaubt oder nicht. Nimmst du aus einem Laden eine Tafel Schokolade mit ohne dafür zu bezahlen, entsteht dem Inhaber ein Verlust: Er hat nun eine Tafel weniger. Schaust du einen Film an ohne zu bezahlen, verliert niemand irgendetwas: Jeder behält genau das, was er vorher auch hatte.
Zwischen Sachen und geistigen Werken besteht leider ein fundamentaler Unterschied und der muss auch berücktsichtigt werden. Leider deswegen, da ich nach dem Kauf einer Sache damit machen kann was ich will. Ich kann die Tafel Schokolade essen, wegwerfen, verschenken, vermieten, verkaufen oder in tausend Stücke zersägen und dann verkaufen. Mit einem gekauftem Film kann ich nicht tun was ich will, da ich eigentlich nicht den Film kaufe, sondern nur das Recht ihn anzuschauen. Einmal, fünfmal, eine Woche lang, auf Lebenszeit; vielleicht darf ich den Film auch an jeden weiterverkaufen, vielleicht nur an Leute die im gleichen Land leben wie ich, vielleicht an niemanden, je nachdem was sich der Urheber so ausgedacht hat.

Gast
2003-11-29, 14:02:34
Ich hab jetzt nicht den gesamten Thread durchgelesen und nur mal überflogen und hab aber mal folgende Frage zu den Zahlen im Artikel:
dort wird geschrieben, dass die Filmindustrie, beruhend auf der Brennerstudie 2, ca. 800 Millionen Euro Umsatzverlust hat. Weiterhin wird im Artikel behauptet, dass diese Brennerstudie keine Aussagen über legale Filmkopien macht. Aber diese Aussage stimmt doch gar nicht: laut dieser Brennerstudie sind ca. 63Mio CD/DVD-Rohlinge mit Spielfilmen bespielt worden, anschliessend folgt eine schöne Aufschlüsselung woher diese Filme stammen: 66% von Freunden/Bekannten, 40% aus Internettauschbörsen, 30% im Handel gekaufter DVDs usw.
Gut ich blick jetzt überhaupt nicht wie diese Prozentzahlen zustande kommen - ich war immer der Meinung insgesamt müsste die Summe dann 100% sein und nicht 300% - aber prinzipiell wird in dieser Studie also doch aufgeschlüsselt welche Kopien legal und welche illegal sind. Aber woher die Zahl 800 Millionen Euro Umsatzverlust stammt wird in eurem Artikel nicht weiter geklärt - in der Brennerstudie selber wird nirgends ein Betrag in Euro angegeben. Also woher bitte stammt dieser Betrag? Und wenn dieser Betrag wirklich aus der Brennerstudie heraus berechnet wurde, woher stammt eure Gewissheit, dass legale Kopien nicht herausgerechnet wurden? Ausserdem würde mich dann noch Interessieren, ob bei diesen 800Millionen die Einnahmen aus den Gema-Gebühren bereits herausgerechnet wurden oder ob diese Einnahmen noch von den 800Million abgezogen werden müssten???

Das einzige grosse Problem dass ich bei der Berechnung des potentiellen Umsatzverlustes ansehe, ist, dass in der Studie keine Angaben darüber gemacht werden, wieviele Filme insgesamt auf diese 63Mio Rohlinge gebrannt worden sind. Es werden keinerlei Angaben darüber gemacht, dass vielleicht oftmals mehrere Kurzfilme auf einen Rohling gebrannt werden und manche Spielfilme auf mehrere CDs gebrannt werden, wenn ich also Film X auf 4 CDs brenne hab ich dann den Film auch 4 mal gebrannt oder nur einmal?

Nicht das ich die "arme" Filmindustrie in Schutz nehmen möchte, aber ohne weitere Erklärungen von euch finde ich diese Zahlen und Behauptungen einfach ähnlich reisserisch wie die Aussagen der Filmindustrie.
Grüsse Hanni Vector

Gast
2003-11-29, 14:31:17
Ok, jetzt hab ich das mit den Prozentzahlen verstanden: die von Freunden/Bekannten ausgeliehenen Filme können ja teilweise wiederum aus Tauschbörsen stammen oder wurden im Handel gekauft. Es sind also ne Menge Überschneidungen in diesen Zahlen enthalten.

Hanni Vector

Gast
2003-11-29, 14:56:56
Und dann grad nochmals ich :-)
Im Posting von Aqualon hab ich grad gelesen, dass er die 4-Fach-DVD von Herr der Ringe gut findet. Aber diese Doppel-DVD-Geschichte keckst mich auch schon länger an - simples Rechenbeispiel eine einfache DVD kostet zwischen 15 und 20 Euro, jede Doppel-DVD (die im Normalfall aus einer Film-DVD und einer DVD mit Bonusmaterial besteht) kostet zwischen 30 und 40 Euro, sprich doppelt soviel. Aber was wird für den Doppelten Preis geboten? Im Normalfall ein Making-Of, ein paar Interviews mit den Darstellern (die natürlich davon schwärmen wie toll der Film ist und wie super die Zusammenarbeit war - alle sind jetzt die besten Freunde) und noch ein paar Filmchen die allesamt im Rahmen der Dreharbeiten entstanden sind und prinzipiell für die Verwertung im Fernseh (für nichts anderes als Werbung) vorgesehen sind. Tschuldigung, aber wieso zwingt mich die Filmindustrie für Werbung nochmals genauso viel zu zahlen wie für den eigentlichen Film???
Ok, es gibt viele Filme - Herr der Ringe gehört zu diesen Filmen - bei denen man die Auswahl hat, ob man nur den Film (sprich einfache DVD) kaufen möchte oder ob man auch noch das Bonusmaterial dazukaufen möchte. Bei solchen Filmen hab ich kein Problem damit - ich kann mich schliesslich frei dafür entscheiden ob ich für die Werbung zusätzlich zahlen möchte oder nicht, aber bei vielen Filmen - bspw. Star Wars Episode 1 und 2 - gibt es diese Möglichkeit nicht, wenn ich den Film kaufen möchte muss ich auch die Werbung zum entsprechenden Preis kaufen.

Hanni Vector

Aqualon
2003-11-29, 15:21:59
Original geschrieben von Gast
Im Posting von Aqualon hab ich grad gelesen, dass er die 4-Fach-DVD von Herr der Ringe gut findet.
Ich finde diese Version gut, da mich die Infos zu den Dreharbeiten auf den beiden Bonus DVDs interessieren. Wenn ich wirklich nur die Extended Version des Filmes haben wollen würde, würde ich es mir natürlich lange überlegen, ob ich deswegen 39,99€ ausgeben sollte.

Was mich bei Herr der Ringe leicht stört ist, dass der Film auf 2 DVDs verteilt ist. Aber da der wohl nur unter Qualitätseinbußen auf DVD gepasst hätte, ist das erträglich, wenn ich mittendrin kurz wechseln muss.

Ich wäre bei DVDs auch dafür, dass es Schmalspur-DVDs gibt, die rein den Film enthalten und sonst nichts (für Preise zwischen 10-15€) und dann eben auch die Deluxe Versions mit Bonusmaterial auf einer Extra DVD, die bei gut gemachtem Bonusmaterial auch gerne 20-25€ kosten dürften.

Ich vergleiche immer wieviel etwas kostet und wieviel Gegenwert ich bekomme (Gegenwert ist immer nur das, was mich wirklich interessiert). Und wenn das passt, kaufe ich eine DVD und wenn nicht, dann nicht. Wenn mich ein Film zwar interessieren würde, aber es ihn nur für 40€ gibt, dann wird er eben nicht gekauft, selbst wenn 10 DVDs mit Material von den Dreharbeiten dabei wären.

Aqua

Gast
2003-11-29, 15:55:44
Ok, wir schweifen grad vom Thema ab, aber das wollt ich schon klarstellen: ich hab mir auch die 4xDVD-Version von HdR gekauft, weil es mich interessiert, wenn mich das ganze Bonuszeug nicht interessiert kann auch eine DVD ohne diesen Schnickschnack kaufen, aber bei vielen Filmen interessieren mich die Bonussachen aber schlicht und ergreifend nicht. Für Fans sind diese Sachen sicherlich interessant und diese Leute bezahlen dafür dann ja auch, aber bei vielen Sachen wird die Entscheidung von der Filmindustrie schlicht und ergreifend diktiert: wenn Kaufen dann mit Bonus/Werbung.

Leonidas
2003-11-29, 16:19:02
Original geschrieben von aths
Ich kenne Leute, die leihen privat DVDs oder zur Not aus der Videothek und brennen dann. Das kann's imo nicht sein.



Ist aber gleich auf zweierlei Art legal: 1. Gibt es die Privatkopie. Und 2. gibt es bei Film nur einen Einmalverwertungs-Anspruch, welcher mit dem Leihpreis abgegolten ist.

Leonidas
2003-11-29, 16:23:06
Original geschrieben von mirkomueller
ich bin schockiert über Ihr Unrechtsbewußtsein. Mit welch' schadenfeinigen Argumenten hier versucht wird, das Raubkopieren als legales oder zumindest legitimes Mittel zu verteidigen ist peinlich und höchst unprofessionell.

Nicht weniger enttäuschend ist der Versuch, mit Hilfe eigener Rechtfertigungsversuche die Gesetzeslage auf den Kopf zu drehen und auszuhebeln.

Mit professionellem Journalismus hat diese Art Berichterstattung leider nichts zu tun.



1. Hab ich Raubkopien nirgendwo verteidigt. Ich habe sogar Wege aufgezeigt, um aus dieser Misere herauszukommen. Was hat das bitte mit der Verteidigung von Raubkopien zu tun?

2. Die Gesetzeslage ist eindeutig und wird von den Verwertern auf den Kopf gestellt. Ich stelle sie richtig. Wenn Ihnen das nicht passt, ändern Sie diese Gesetze - aber behaupten nicht einfach, sie wären anders.

3. Das liegt sicher immer im Auge des Betrachters. Aber selbst wenn ich mich geirrt haben sollte, so kann ich zumindestens behaupten, daß ich eine eigene Meinung versucht habe und mich damit von den 99% der Journalisten, welche die PR der Medienindustrie ungeprüft übernehmen, deutlich abhebe.

grakaman
2003-11-29, 16:35:02
Original geschrieben von mirkomueller
Hallo Leonidas,

ich bin schockiert über Ihr Unrechtsbewußtsein. Mit welch' schadenfeinigen Argumenten hier versucht wird, das Raubkopieren als legales oder zumindest legitimes Mittel zu verteidigen ist peinlich und höchst unprofessionell.

Nicht weniger enttäuschend ist der Versuch, mit Hilfe eigener Rechtfertigungsversuche die Gesetzeslage auf den Kopf zu drehen und auszuhebeln.

Mit professionellem Journalismus hat diese Art Berichterstattung leider nichts zu tun.

Viele Grüße,
Mirko Müller

FULL ACK

Ich dachte schon, ich wäre hier der Einzige, der das anders sieht.

MfG

Leonidas
2003-11-29, 16:36:52
Original geschrieben von Gast
laut dieser Brennerstudie sind ca. 63Mio CD/DVD-Rohlinge mit Spielfilmen bespielt worden, anschliessend folgt eine schöne Aufschlüsselung woher diese Filme stammen: 66% von Freunden/Bekannten, 40% aus Internettauschbörsen, 30% im Handel gekaufter DVDs usw.



Das sagt aber nicht aus, ob legal oder illegal. Das war einfach nur die Frage, woher das Original kam. Aus allen diesen Quellen können aber legale oder illegale Originale kommen - die Grundfrage, wieviel nun legal und wieviel illegale Kopien sind, ist damit nicht zu beantworten.

Leonidas
2003-11-29, 16:40:54
Original geschrieben von Gast
Gut ich blick jetzt überhaupt nicht wie diese Prozentzahlen zustande kommen - ich war immer der Meinung insgesamt müsste die Summe dann 100% sein und nicht 300% - aber prinzipiell wird in dieser Studie also doch aufgeschlüsselt welche Kopien legal und welche illegal sind. Aber woher die Zahl 800 Millionen Euro Umsatzverlust stammt wird in eurem Artikel nicht weiter geklärt - in der Brennerstudie selber wird nirgends ein Betrag in Euro angegeben. Also woher bitte stammt dieser Betrag? Und wenn dieser Betrag wirklich aus der Brennerstudie heraus berechnet wurde, woher stammt eure Gewissheit, dass legale Kopien nicht herausgerechnet wurden? Ausserdem würde mich dann noch Interessieren, ob bei diesen 800Millionen die Einnahmen aus den Gema-Gebühren bereits herausgerechnet wurden oder ob diese Einnahmen noch von den 800Million abgezogen werden müssten???



Hast Recht, das war nicht sauber ausgedrückt. Ich habe den Satz folgendermaßen abgeändert:

Die Filmindustrie verweist zur Untermauerung ihrer "Verlust"-Zahlen gern auf die kürzlich vorgelegten Brennerstudie 2, welche das Ausmaß der gebrannten Filme in Deutschland verdeutlicht.


Zu den 800 Millionen: Interne Angabe der Filmindustrie. Nicht nachprüfbare Zahl, sollte demzufolge von der Regierung, welche hier schließlich den Schlichter spielen sollte, vollkommen ignoriert werden, so lange diese Zahl nicht bewiesen ist.

grakaman
2003-11-29, 17:11:57
Original geschrieben von zeckensack
Mein Stichwort :)

Die Ängste der Filmindustrie sind absolut selbstverschuldet.

Niemand hat die MPAA dazu gezwungen, den praktischen 5,1/4"-Formfaktor für DVDs zu nutzen. Daß diese Medien, die nur der Vollständigkeit halber, das gleiche Format aufweisen wie CDs sollte ja nun offensichtlich sein. Daraus ergibt sich auch umgehend die Erkenntnis, daß sie früher oder später in PCs lesbar sein werden (die Existenz von CD-ROMs war der MPAA ja wohl bekannt). Und jetzt heulen sie rum, obwohl sie sich hätten anders entscheiden können. Man beachte hierbei zum Vergleich auch unbedingt die Vorgehensweise vernünftiger Unternehmen (http://www.nintendo-europe.com/NOE/de/DE/popups/single_image_gal.jsp?url=images/system/big/game_discs.jpg&titleKey=B152a).

Ich behaupte die Verwerter haben sogar noch von dieser Entscheidung profitiert. Stichwort "economies of scale". Die Stückzahlen an (CD-)Pess-Rohlingen wurden in erheblichem Maße durch die Computer-Industrie in die Höhe getrieben, wodurch vor allem die RIAA durch gesunkene Herstellungskosten enorm Geld gespart hat.

Der Umstieg auf einen 'inkompatiblen' Formfaktor hätte nicht nur die Machbarkeit von DVD-Laufwerken für PCs kompromittiert, nein, er hätte eben auch eine größere Umstellung in der Herstellung erzwungen, höhere Umrüstkosten, geringere Stückzahlen, ergo höhere Herstellungspreise pro Medium. Und exakt hier haben die Herren Filmverwerter eben noch 'ganz clever' einen Batzen Geld gespart.


Ganz einfache Sache:
Wenn ich nicht will, daß meine Medien im PC gelesen werden können (weil ich eben weiß, daß der PC als general purpose-Instrument die gespeicherten Daten nahezu beliebiger Nutzung zuführen kann), dann tue ich das am besten mechanisch. Vor allem wenn ich mir direkt vor Augen halten kann, wie sich das 'Vorgänger-Medium' (die CD) entwickelt hat (was auch zum Zeitpunkt der Festlegung der DVD-Spezifikation bereits klar war).

Hat schon irgendwer ein ATX-Gehäuse mit 6 Zoll-Laufwerkskäfigen gesehen? Also ich nicht.

Wenn ich das aus purer Dummheit oder aus Geiz nicht auf die Reihe bekomme, dann ist jegliche Konsequenz klar selbstverschuldet. Das basteln an der Gesetzgebung nicht nur dieses Landes, um die eigene Idiotie auszugleichen, empfinde ich als Frechheit, um nicht zu sagen als aggressiven Akt.


Wenn DVDs nicht profitabel sind, dann bitte alle Umsteigen auf einen anderen mechanischen Formfaktor, von mir aus mit absurden Laser-Wellenlängen, umgekehrter Spiralspur, von außen nach innen, etc. Dafür dann die leidige Heulerei einstellen, und die Legislative das machen lassen, wofür sie auch gedacht ist.


Wenn jetzt jemand einwenden möchte, daß die Infrastruktur schon kommen würde, weil die bösen Menschen ein inhärentes Bedürfnis nach illegaler Kopie haben oä, dann fällt mir dazu auch nur ein, daß ich noch nie einen Rechner mit 35mm-Film-Laufwerk gesehen habe. Und selbst wenn es das gäbe, die Stückzahlen wären minimal, die Preise horrend, und die davon ausgehende 'Gefahr' gleich Null.

Das halte ich für äußerst Unwahrscheinlich. Wenn es keinen einheitlichen Standard gegeben hätte, dann hätte sich die DVD auch nicht im Video Bereich durchgesetzt. Denn so schnell von Heute auf Morgen war die Umstellung auf DVD weiß Gott nicht. Außerdem ist die DVD auch für Audio tauglich, obwohl sich der DVD Audio Standard noch nicht durchgesetzt hat. Aber auch hier ist klar, dass im Audio Bereich die CD von der DVD abgelöst wird. Aber ein Standard setzt sich nur durch, wenn deren Infrastruktur weit verbreitet ist, ansonsten wird die achso große Überlegenheit kläglich beim Konsumenten scheitern. In Autos werden heute sogar schon DVD Player eingebaut, stell dir mal vor, wie das funktionieren würde, wenn jeder für jeden Zweck irgendwelche eigenen Formate entwickeln würde. Dann ständen wir schlicht und einfach nicht dort, wo wir heute sind. Der PC als Multimediaplattform wäre in seiner Entwicklung nicht soweit, wie er heute ist. Ganze Geschäftsfelder wären total sinnlos und nicht vorhanden, weil sie sich nicht lohnen würden. Ich möchte sogar einmal behaupten, wenn der PC keine DVD Filme abspielen könnte, dann gäbs wahrscheinlich nicht mal 5.1 Sound in PC Spielen, auch wenn das unterschiedliche Techniken sind.
Es ist eben Tatsache, dass ich digitalen Content Heute ohne Probleme verfielfältigen kann. Wenn jeder einen Materiellen Kopierer wie bei Star Trek zu Hause hätte, dann wäre das mit allen anderen Gütern auch so. Deswegen sehe ich persönlich DRM als den einzig richtigen Schritt, um diesen Problemem entgegenzuwirken.

MfG

Crushinator
2003-11-29, 17:14:14
So, jetzt auch mal meine Meinung:

Da ich persönlich viele kenne, die sich nur aus einem einzigen Grund im 24/7 Modus "zu Tode saugen", nämlich nur weil es eben möglich ist. Wenn ich dann - die Datenmengen (Ich sach' nur: "tot durch Daten") vor Augen haltend - anfange auszurechnen, wieviel % man davon je in der Lage wäre sich überhaupt anzuschauen, erlaube ich mir diese Vorgehensweise als sinnlose, gesellschaftsschädliche - und daurch auch oft wirtschaftsschädliche - "Sammelw00t" zu bezeichnen.

Wenn ich - als u.A. begeisterter Kinobesucher - schon langsam wahrnehme, wie weniger oft die o.g. "Viele" inzwischen mit mir ins Kino gehen - nämlich gar nicht mehr - fange ich an ein paar Argumente der *Industrie nachzuvollziehen.

Auf der anderen Seite stimme ich jedem zu, der sich über bescheuerte Kopierschutzmaßnahmen - welche auch den den legal erworbenen Genuß (Stichwort UnCDs) oft verhindern - beschwert. Es ist auch zu verstehen, daß man nicht bereit ist, für jeden achso toll "promoteten" Sh1c3 viel Geld hinzublättern, was es schlicht nicht wert ist. Aber auch für Letzteres gibt es eine Lösung: Einfach nicht kaufen, hören, daddeln oder anschauen, schon gar nicht "sharen". Mit der zunehmenden "Sammelw00t" auf jeglichen Sh1c3 erreicht man nur Eins, nämlich unfreiwilliges "Argumente liefern" an die entsprechende Industrie, die dann in die Lage versetzt wird mit den (eingentlich völlig verkehrten) Zahlen beim Gesetzgeber für oft schwachsinnige Verschärfungen des Urheberrechts zu sorgen.

Ich hätte mir gewünscht, daß dieser Aspekt im ansonsten hervorragenden Artikel etwas klarer angesprochen würde. Denn es darf doch nicht sein, daß die angesprochene "Sammelw00t" langsam zum Kavaliersdelikt mutiert bzw. von Vielen als Solches empfunden wird.

Leonidas
2003-11-29, 17:14:32
Original geschrieben von mirkomueller
Hallo Leonidas,

ich bin schockiert über Ihr Unrechtsbewußtsein.


f) Ich kann es mir leisten, über das Thema zu schreiben, da ich keine Raubkopien besitze.

Gast
2003-11-29, 17:17:53
jaja eins ist doch so sonnenklar der verbrecher ist der bürger der den film oder das musikstück nicht kaufen will,
und das rechtsempfinden ist logischerweise nur bei dem raupkopierer nicht in ordnung
wie steht es denn mit den grossverbrechern musik -und filnindustrie
schon einmal darüber nachgedacht das ein film oder eine musik ohne den einen doer anderen garnicht enstanden wäre ? und damit meine ich nciht den komponist oder das groshirn der ein tolle geschichte geschrieben hatte oder ein tolels drehbuch schreibt , sondern ich meine dich , dich ,dich oder dich ,ich meine die menscheit OHNE die diese tolen sachen garnicht entstanden wäre !
oder glaubt ihr wenn ein mensch alleine auf der welt leben würde käme er darauf einen musik zu komponieren oder gar ein drehbuch zu schrieben und einen filmn zu drehen ?
nein bestimmt nicht darum kann man doch wohl mit gewissheit sagen " wir die "verbrecher" , käufer oder nichtkäufer ,arme ,reiche stinker und musikindustrieverbrecher sind DOCH auch wenn es bei dem einzlennen vieleicht nicht messbar ist ein teil dieser tollen errungenschafft und ich denke ein teil dessen hatt man doch wohl auch das recht sich an dieser errungenschafft zu erfreuen . wenn man dafür geld bezahlen muss wäre es in der richtigen relation doch auch ok aber nicht in der form wie sie momentan vorherrscht.
ne dvd für 40euro ? wusste garnicht das die produktionskosten einer dvd die der videokassete so stark übersteigt .
das gleiche gild bei der musik
wenn die schalplatte soviel billiger war als die cd warum hatt man auf die cd gewechelt ?
für mich sind die verbrecher nicht die die sich ein teil von dem nehmen welches ihen zusteht sondern die die es ihnen verweigern oder sich im Übermasse an etwas bereichern das ihnen nicht gebührt
der einzige grund dieser verbrecher industrie die rechte der "Künstler " zu waren liegt doch nur darin nicht auf den 2ten ferrariekauf in diesem monat zu verzichten.

DER WARE VERBRECHER STEHT AUF DER ANDERN SEITE DES SPIEGELS MISTER FETTGEFRESSENE INDUSTRIE !

wer rechtschreib -und andere fehler findet darf sie behalten

(dieser ausspruch stammt leider nicht von mir und ist eine raupkopie)

geschrieben von einer armen suppe

csjunkie
2003-11-29, 17:55:10
Super Artikel! :)

"Johannes Rau kürzlich schon so treffend sagte:
Wenn das nicht mehr gilt, dass die Wirtschaft für den Menschen da ist, sondern der Mensch nur noch für die Wirtschaft da ist, dann ist diese Welt nicht mehr menschlich - aber sie soll menschlich sein. Darum muss die Wirtschaft für den Menschen da sein und nicht umgekehrt."

Rau ist offenbar ein Sozialist. :D

Gast
2003-11-29, 18:00:22
Ganz hervorragender Artikel !!!!


Danke sehr, und weiter so!

mirkomueller
2003-11-29, 18:05:16
@Quasar, @Leonidas

ich stimme mit Dir überein, dass die Filmindustrie maßlos übertreibt und auf die Tränendrüse drückt - das ist aber ein legitimes Mittel, das von jeder Lobby exzessiv genutzt wird (Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Sozialversicherungsträger, Ärzte, LKW-Fahrer, Journalisten usw.).

Leonidas führt in seinem Artikel Beispiele auf, warum Raubkopieren sogar positiv ist, z.B. "Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen." Da Leonidas als Chefredakteur eines Internet-Magazin tätig ist, halte ich solche Aussagen für fatal. Auf diese Weise muntert er seine Leser auf, die Argumentationskette "Filmindustrie verdient genug - Raubkopieren ist positiv" als Legitimierung für ihr gesetzteswidrige Verhalten zu verwenden.

Das ist so, als würde der Chefredatkeur seine Leser auffordern über rote Ampeln zu fahren, sofern die Kreuzung frei ist. Nur weil die Filmindustrie viel verdient (die Kreuzung frei ist), rechtfertigt das in keinster Weise das Raubkopieren (das Überfahren der roten Ampel)

Das Vertreten der eigenen Meinung finde ich korrekt - dass über die Kampagnen kritisch diskutiert wird, ist ebenfalls positiv zu bewerten. Kritisch finde ich, dass Leonidas Artikel sehr subjektiv von seiner Enttäuschung über die Filmindustrie geprägt ist. Er lässt seine Leser deutlich seine emotionale Abneigung gegenüber der Filmindustrie spüren. Als Chefredaktuer eines Internet-Magazins trägt er aktiv an der Meinungsbildung bei - in dieser Position hätte ich einen objektiveren Artikel von ihm erwartet.

Viele Grüße,
Mirko

Gast
2003-11-29, 18:12:05
es soll nicht reiche stinker sonder reiche , stinker ...heisen :-)
kann es leider nichtmher ändern weil nur gast

Leonidas
2003-11-29, 18:20:10
Original geschrieben von mirkomueller
@Quasar, @Leonidas

ich stimme mit Dir überein, dass die Filmindustrie maßlos übertreibt und auf die Tränendrüse drückt - das ist aber ein legitimes Mittel, das von jeder Lobby exzessiv genutzt wird (Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Sozialversicherungsträger, Ärzte, LKW-Fahrer, Journalisten usw.).

Leonidas führt in seinem Artikel Beispiele auf, warum Raubkopieren sogar positiv ist, z.B. "Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen." Da Leonidas als Chefredakteur eines Internet-Magazin tätig ist, halte ich solche Aussagen für fatal. Auf diese Weise muntert er seine Leser auf, die Argumentationskette "Filmindustrie verdient genug - Raubkopieren ist positiv" als Legitimierung für ihr gesetzteswidrige Verhalten zu verwenden.

Das ist so, als würde der Chefredatkeur seine Leser auffordern über rote Ampeln zu fahren, sofern die Kreuzung frei ist. Nur weil die Filmindustrie viel verdient (die Kreuzung frei ist), rechtfertigt das in keinster Weise das Raubkopieren (das Überfahren der roten Ampel)

Das Vertreten der eigenen Meinung finde ich korrekt - dass über die Kampagnen kritisch diskutiert wird, ist ebenfalls positiv zu bewerten. Kritisch finde ich, dass Leonidas Artikel sehr subjektiv von seiner Enttäuschung über die Filmindustrie geprägt ist. Er lässt seine Leser deutlich seine emotionale Abneigung gegenüber der Filmindustrie spüren. Als Chefredaktuer eines Internet-Magazins trägt er aktiv an der Meinungsbildung bei - in dieser Position hätte ich einen objektiveren Artikel von ihm erwartet.

Viele Grüße,
Mirko


Kann ich als Kritik akzeptieren.

Gast
2003-11-29, 18:21:12
haha
tut mir leid das ich jetzt erst deine zitate in ruhe gelesen hatte aber mein blutzucker war etwas gestiegen zu diesem thema so das ich nur in eile die artikel durchlesen konnte

Nichts im Leben ist wichtiger als die Wahrheit. Nichts. [Captain Dylan Hunt, Andromeda Ascendant]
Urheberrecht heisst also dafür zu sorgen, dass der Künstler seinen € bekommt. Copyright heisst, dass die Verlage ihre 18€ bekommen. [Haarmann]
Ein Volk, das seinen Feind nicht einmal auf dem Globus findet, darf ihn auch nicht bombardieren. [Michael Moore]
Verfassungsfeindliche Bäume gefällt ;-).

mir sagen deine ansichten zu und die zitate sind auch angenehm zu lesen :-)

Exxtreme
2003-11-29, 18:22:25
Original geschrieben von mirkomueller

Leonidas führt in seinem Artikel Beispiele auf, warum Raubkopieren sogar positiv ist, z.B. "Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen." Da Leonidas als Chefredakteur eines Internet-Magazin tätig ist, halte ich solche Aussagen für fatal. Auf diese Weise muntert er seine Leser auf, die Argumentationskette "Filmindustrie verdient genug - Raubkopieren ist positiv" als Legitimierung für ihr gesetzteswidrige Verhalten zu verwenden.

Viele Grüße,
Mirko
Also im Satz "Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen." sehe ich keinerlei Wertung sondern eher eine Beschreibung einer Tatsache. Was meinen Sie warum sich die, technisch deutlich unterlegene, Playstation One ggü. dem N64 trotzdem durchsetzen konnte? Sicherlich nicht wegen dem Sony-Logo. Sony hat ganz einfach Gewinne auf Kosten der Spiele-Hersteller eingefahren.

Was meinen Sie warum Microsoft heutzutage so mächtig ist? Sicherlich nicht wegen überlegener Produkte.

Xmas
2003-11-29, 18:38:03
Original geschrieben von mirkomueller
Leonidas führt in seinem Artikel Beispiele auf, warum Raubkopieren sogar positiv ist, z.B. "Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen." Da Leonidas als Chefredakteur eines Internet-Magazin tätig ist, halte ich solche Aussagen für fatal. Auf diese Weise muntert er seine Leser auf, die Argumentationskette "Filmindustrie verdient genug - Raubkopieren ist positiv" als Legitimierung für ihr gesetzteswidrige Verhalten zu verwenden.

Das ist so, als würde der Chefredatkeur seine Leser auffordern über rote Ampeln zu fahren, sofern die Kreuzung frei ist. Nur weil die Filmindustrie viel verdient (die Kreuzung frei ist), rechtfertigt das in keinster Weise das Raubkopieren (das Überfahren der roten Ampel)
Nein, Leonidas führt hier einen Fakt an, den man in der "Verlustrechnung" der Content-Industrie nicht übersehen darf. Dadurch wird nichts legitimiert.

Wenn ich sage: "Der Verkehr würde durchschnittlich schneller vorankommen wenn Autofahrer über rote Ampeln fahren wenn die Kreuzung klar erkennbar frei ist", legitimiert das nicht das Überfahren einer roten Ampel.

Gast
2003-11-29, 18:45:40
Erst wird langsam Zeit, dass die Menschen (damit meine ich insbesondere die Musikindustrie) erkennen, das „Kunst“ allen gehört.

Jeder hat ein Recht diese Informationen privat zu Nutzen.

nggalai
2003-11-29, 18:57:57
Original geschrieben von Gast
Erst wird langsam Zeit, dass die Menschen (damit meine ich insbesondere die Musikindustrie) erkennen, das „Kunst“ allen gehört.

Jeder hat ein Recht diese Informationen privat zu Nutzen. Ja. Aber wer zahlt dann die Studiozeit, die Musiker, die Komponisten, die Tontechniker, die Instrumente, die Verpackungshersteller und die CD-Presswerke?

93,
-Sascha.rb

Birdman
2003-11-29, 18:59:27
Original geschrieben von mirkomueller Leonidas führt in seinem Artikel Beispiele auf, warum Raubkopieren sogar positiv ist, z.B. "Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen." Da Leonidas als Chefredakteur eines Internet-Magazin tätig ist, halte ich solche Aussagen für fatal.
Ein Bericht der nur die negative Seite aufzeugt, die positive aber - aus welchen gründen auch immer - aussen vor lässt, ist kein Bericht mehr, sondern Werbung.

mirkomueller
2003-11-29, 19:06:40
Original geschrieben von Exxtreme
Also im Satz "Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen." sehe ich keinerlei Wertung sondern eher eine Beschreibung einer Tatsache. Was meinen Sie warum sich die, technisch deutlich unterlegene, Playstation One ggü. dem N64 trotzdem durchsetzen konnte? Sicherlich nicht wegen dem Sony-Logo. Sony hat ganz einfach Gewinne auf Kosten der Spiele-Hersteller eingefahren.

Was meinen Sie warum Microsoft heutzutage so mächtig ist? Sicherlich nicht wegen überlegener Produkte.

Hi Exxtreme,

dem könnte ich prinzipiell zustimmen - allerdings werden viele Leser in der "Beschreibung der Tatsache" die Rechtfertigung für Raubkopieren sehen und es auch so verwenden. Und genau darin sehe ich die Gefahr.

Dass andere Produkte erst durch Raubkopieren erfolgreich wurden, ist klar und auch in vielen anderen Bereichen so - hilft aber nicht über die Tatsache hinweg, dass Raubkopieren illegal ist. Und es hilft erst recht nicht als Rechtfertigung für's Raubkopieren oder als Gewissens-Beruhigung.

Stimmt: Wie man bei Microsoft sieht, ist nicht immer das bessere Produkt der Sieger, sondern das mit dem besseren Marketing oder den meisten Raubkopien. Klassisches Beispiel sind auch VHS-Kassetten - die haben damals gegenüber den technisch besseren Beta- und Video-2000-System nur deshalb gewannen, weil es die meisten Raubkopien (und zwar in Form von VHS-Pornos) gab.

Viele Grüße,
Mirko

Gast
2003-11-29, 19:14:58
Original geschrieben von nggalai
Ja. Aber wer zahlt dann die Studiozeit, die Musiker, die Komponisten, die Tontechniker, die Instrumente, die Verpackungshersteller und die CD-Presswerke?

93,
-Sascha.rb

...du hast die dicken Autos der Bosse, die Villen in Beverly Hills, die Golfplätze und privat Jets vergessen.
:-)

Nur der Künstler darf das recht haben sein Werk zu verkaufen. Aber die private Kopie muss erhalten bleiben.
Das wird die Industrie überleben.

Das Ende der Musikindustrie wird nicht das Ende der Kunst sein!

Gast
2003-11-29, 19:27:32
Original geschrieben von Leonidas
Ist aber gleich auf zweierlei Art legal: 1. Gibt es die Privatkopie. Und 2. gibt es bei Film nur einen Einmalverwertungs-Anspruch, welcher mit dem Leihpreis abgegolten ist.

Ist ja interesant, "Einmalverwertungsanspruch" Werd ich mal testen wie oft ich Nemo im Cinemax mit einer Eintrittkarte ansehen kann...
oder neulich in der Videothek "reich mal umsonst Matrix rüber, die Leihgebühr hab ich im Mai schon mal entrichtet"..

Privatkopie ist erlaubt, aber nur aus legalen Quellen! Ein Film aus dem Netz dürfte damit in fast jedem Fall illegal sein, da in den allermeisten Fällen von nicht legalen Quellen gezogen wird. Abgefilmt im Kino? Zeig mir das Kino wo das erlaubt ist!!
Von Mitarbeitern des Filmstudios/Kopierwerkes ins Netz gestellt? Mitarbeiterdiebstahl = Illegal.
Kopie von DVD gezogen und ins Netz gestellt? Illegal weil Kopierschutz umgangen.
Kleine Aufwandsentschädigung fürs kopieren genommen? =
Gewinnorientierte Kopie!

Ein Film ist ein Geschaffenes Werk von vielen Mitarbeitern finanziert durch einen Produzenten. Die Haben da relativ viel Arbeit reingesteckt bzw. Kapital und wenn der Film gut geworden ist bekommen sie dafür eine mehr oder weniger Hohe entschädigung durch die Einnahmen. Wenn ich nicht bereit bin diese Leistung zu honorieren habe ich auch kein recht mir dieses Werk anzusehen!!!!
Im Kino, hohes Honorar für einmaliges Sehen von neuen Filmen.
Kauffilm, mittleres Honorar für mehrmaliges Sehen auch mit Freunden von halbwegs aktuellen Filmen
Videothek, Niedriges Honorar für einmaliges Sehen von halbwegs aktuellen Filmen
Fehrnsehen, Nur Rundfunkgebühren und Werbestress für alte Schinken.
Ich kann also die Leistung aussuchen und zahle entsprechend.
Mich würde mal Interessieren was Mercedes sagt wenn ihre gesamte Technik 1:1 von den Koreanern kopiert wird und gegen eine Aufwandsentschädigung von Hundai verhöckert wird. Nach dem Motto "Wieso wir haben doch für den Mietwagen gezahlt"
Peter

Gast
2003-11-29, 19:43:22
Original geschrieben von Gast
...du hast die dicken Autos der Bosse, die Villen in Beverly Hills, die Golfplätze und privat Jets vergessen.
:-)

Nur der Künstler darf das recht haben sein Werk zu verkaufen. Aber die private Kopie muss erhalten bleiben.
Das wird die Industrie überleben.

Das Ende der Musikindustrie wird nicht das Ende der Kunst sein!

Genau, nur die meisten Künstler nutzen die bequeme Art ihre Kunstwerke an Produzenten zu verkaufen um nicht 3 Jahre warten zu müssen bis RTL das Geld überweist. Der Produzent arbeitet mit der Industrie zusammen weil das Verschicken von 4526783 DVD´s doch ne ziemlich langweilige Handlung ist und sein Postamt nicht genügend Briefmarken am Lager hat.
Hör die die Musik von Bands an die keine Gage verlangen und Frag sie ob du Mitschneiden darft, dann hast du deine "Billig Kunst", wenns gefällt...
Mein Vater hat letztens im Allgäu ein tollen Heimatfilm gedreht, bei Interesse.... Das ist auch Kunst
Schon vor tausenden Jahren wurden die Hofsänger bezahlt für Ihre Kunst und wären Stinkensauer gewesen wenn sie einer Kopiert hätte.
Peter

Xmas
2003-11-29, 19:55:15
Original geschrieben von Gast
Ist ja interesant, "Einmalverwertungsanspruch" Werd ich mal testen wie oft ich Nemo im Cinemax mit einer Eintrittkarte ansehen kann...
oder neulich in der Videothek "reich mal umsonst Matrix rüber, die Leihgebühr hab ich im Mai schon mal entrichtet"..
Falscher Vergleich. Du zahlst ja nicht nur für das Recht den Film zu sehen, sondern für eine Dienstleistung, nämlich für die Darbietung des Filmes bzw. für das Überlassen des Datenträgers.

Piffan
2003-11-29, 20:48:44
Also die Sache mit dem "einmaligen Recht auf Filmverwertung" hört sich eher nach Wunsch an als dass es Recht sein könnte. Beleg für dieses "Gesetz"?

Die Leute die meinen, dass geistiges Gut allen gehört man darum eigentlich nicht zahlen bräuchte, die sollten mal kundtun, was für einen Beruf sie haben und wie sie ihre Brötchen verdienen....aber man wird sich auf dieser Ebene nur im Kreise bewegen.......

Fettkopp
2003-11-29, 20:52:21
Respekt sehr guter Artikel! Trifft genau den Kern! :)
HDR hat wie ich grad gesehen hab, sogar 1,8 Milliarden Dollar eingespielt bis jetzt:O

Leonidas
2003-11-29, 21:08:37
Original geschrieben von Gast
Ist ja interesant, "Einmalverwertungsanspruch" Werd ich mal testen wie oft ich Nemo im Cinemax mit einer Eintrittkarte ansehen kann...
oder neulich in der Videothek "reich mal umsonst Matrix rüber, die Leihgebühr hab ich im Mai schon mal entrichtet"..




Ich hoffe, daß meinst Du ironisch. Ich habe im Nachtrag zum Artikel schon dargelegt, wie dieser "Einmalverwertungsanspruch" zu verstehen ist.



Die Rechteinhaber besitzen einen einmaligen Verwertungsanspruch - sobald man nur einmal für eine Verwertung in irgendeiner Form (Kino, Videothek oder Fernsehen) bezahlt hat, haben die Rechteinhaber keinen Anspruch mehr auf weitere Verwertungs-Gelder.

Dieser nicht vorhandene Anspruch drückt natürlich nicht aus, daß man hemmungslos kopieren darf, genauso wenig, wie das man nach dem Kinobesuch an Anspruch darauf hätte, denselben Film in der Videothek kostenlos ausleihen zu dürfen. Geld für die Nutzung darf weiterhin von der Videothek verlangt werden, die Sache wird nur dann bezüglich des Urheberrechts unrelevant. Und beim Kopieren gilt wie immer die Einschränkung, daß dabei kein Kopierschutz geknackt werden darf.

Aber ansonsten gilt: Ja. Sobald man einmal legal für einen Film bezahlt hat, darf man sich eine Privatkopie anfertigen und behalten. Die Kopie einer in der Videothek ausgeliehenen VHS-Kassette für den rein privaten Gebrauch war noch nie illegal - nur sind mittels des neuen Urheberrechtsgesetzes die Kopierschutzdekoder illegal geworden und inzwischen auch aus dem Handel verschwunden. Insofern eine VHS-Kassette oder eine DVD jedoch keinen Kopierschutz hat, darf diese kopiert werden. Die am Anfang dieser VHS-Kassette bzw. DVD auftauchenden Copyright-Hinweise scheinen dies zwar auszuschließen, sie sind aber einfach nur clever geschrieben: Unbedarfte Nutzer sollen dort lesen, daß jegliches Kopieren verboten sei. Rechtlich betrachtet drückt der Text aber nur aus, daß Kopieren zu gewerblichen Zwecken untersagt ist.

Leonidas
2003-11-29, 21:10:08
Original geschrieben von Fettkopp
sogar 1,8 Milliarden Dollar eingespielt bis jetzt:O


Wovon aber nur 40-45% bei den Produzenten landen. Der Anteil der Kinobesitzer wird bei solchen Zahlen immer wieder erneut vergessen.

Leonidas
2003-11-29, 21:11:22
Original geschrieben von Piffan
Also die Sache mit dem "einmaligen Recht auf Filmverwertung" hört sich eher nach Wunsch an als dass es Recht sein könnte. Beleg für dieses "Gesetz"?




Sofern es nicht geändert wurde, ist das deutsches Recht. Gilt für Film+Buch. Für Musik besteht dagegen ein Immer-wieder-Verwertungsanspruch.

Piffan
2003-11-29, 21:15:00
Original geschrieben von Fettkopp
Respekt sehr guter Artikel! Trifft genau den Kern! :)
HDR hat wie ich grad gesehen hab, sogar 1,8 Milliarden Dollar eingespielt bis jetzt:O

Warum wird eigentlich immer auf die fetten Gewinne einzelner Produktionen verwiesen? Was ist mit Spielefirmen, die anerkannt gute Arbeit geleistet haben, aber dennoch nicht den verdienten Erfolg bekommen? Selbst vielgespielte Hits wie Mafia schneiden schlecht ab.....

Es ist nicht ok, mit den fetten Gewinnen bestimmter Firmen sein eigenes unrechtmäßiges Handeln "reinzuwaschen"... Unrecht bleibt Unrecht, auch wenn es viele tun und es im Einzelfall keinen Armen trifft.....

Die Kopierschutzgesetze sind überzogen, die jetzige Kampagne der Industrie mag es auch sein, es kann aber nicht angehen, dass man Laubergern Argumentationshilfe für Diebstahl liefert.....

Piffan
2003-11-29, 21:17:52
Original geschrieben von Leonidas
Sofern es nicht geändert wurde, ist das deutsches Recht. Gilt für Film+Buch. Für Musik besteht dagegen ein Immer-wieder-Verwertungsanspruch.

Also eher ein Wunsch denn harte Sachkenntnis der Rechtslage ;)

Gast
2003-11-30, 00:21:17
Hallo an die Runde,

ich würde gerne auch mal in die Diskussion eingreifen, und ich hoffe das ich auch Gehör finde auch wenn ichs chon mehrfach erlebt habe das Gastbenutzer hier nicht so gerne gesehen sind (was ich dann aber auch meistens nachvollziehen konnte):



Mich persönlich beschäftigt die Frage "welchen Schaden richtet eine Raubkopie real an". Nun ich habe lange drüber nachgedacht, und bin für mich zu dem Ergebnis gekommen:

Eigentlich ist der Schaden einer Raubkopie (oder doch besser unauthorisierte Kopie?) am ehsten vergleichbar mir Falschparken oder Schwarzfahren.

Nun, warum sehe ich das so? Nun bei der Raubkopie wird ja niemandem real etwas gestohlen, weder physisches noch geistiges Eigentum. Man enthält dem Rechteverwerter nur (ja ich weiß um dieses nur kann man sich sehr streiten) die Abgabe für die Nutzung vor. Genau das macht ein Falschparker aber auch. Er enthält dem Parkplatzbetrieber die Abgabe für die Nutzung des Parkplatzes vor, und im Vergleich zur Raubkopie macht er die rechtmäßige Nutzung des Parkplatzes in dieser Zeit unmöglich. Ein weiterer Schaden ensteht in beiden Fällen nicht. Der Falschparker würde evtl zu Fuß gehen wenn er auf jeden Fall zahlen müßte, der Raubkopierer würde den Film evtl nicht sehen.

Na ja, und aus dieser Vergleichbarkeit heraus sehe ich auch eine extreme Verzerrung des Schuldvorwurfes. Es muß genauso Unterschieden werden zwischen der "unberechtgten Kopie" und der "gestohlenen Orginalversion" wie unterschieden wird zwischen Falschparker/ Schwarzfahrer und einem Ladendieb. Es kann doch nicht sein das es härter bestraft wird einen Film herunterzuladen udn zu brennen als es bestraft würde ihn im Laden zu stehlen.

just my 2 cents
xouz

Leonidas
2003-11-30, 00:24:29
Original geschrieben von Piffan
Also eher ein Wunsch denn harte Sachkenntnis der Rechtslage ;)


Nein, kein Wunsch. Harte Kenntnis. Ich lege nur meine Hand dafür nicht ins Feuer, daß es nicht doch inzwischen geändert wurde. Allerdings ist mir diesbezüglich nix von Veränderung bekannt.

hofmetzger
2003-11-30, 01:12:34
Hallo allerseits!

Zunächst zum Artikel als solchen:
Ich kann nicht verstehen, wie man ihn als "sehr guten" Artikel loben kann. In meinen Augen ist es das platteste was ich hier je gelesen habe. Nur weil Contentindustrie-Bashing opportun scheint, muss man nicht auf saubere sachliche und vor allem objektive Argumente verzichten. Abgesehen davon, dass ein roter Faden fehlt, ist der Artikel inhaltlich so einseitig, dass es mich schmerzt. Schmerz deshalb, weil ich mir gewünscht hätte dass 3dc - wie sonst auch - emotionsgeladene Diskussionen mit Sachargumenten und einer Beleuchtung von !allen! Seiten entschärft und zugleich voranbringt. In den letzten 5 Seiten drehen sich aber die meisten im Kreis.

zum Thema an sich:
Glaubt hier denn irgendwer die ContentIndustrie (CI) würde von bösen Aliens geleitet? Das sind auch nur Menschen, die ihre Felle davonschwimmen sehen. Und anstatt auf deren Provokation einzugehen, sollte man mehr Wert auf Lösungen des Problems legen (was der Artikel zugegebenermaßen auch gemacht hat). Und was scghimpfen hier alle über die Qualität der Ware (!nicht! Kunst)? Das ist imho scheinheilig, denn wenn das Zeug so schlecht, und der Preis so hoch ist, dann lassts doch sein - genausogut könnte ich meine Klamotten bei H&M klauen, nur weil das zeug dort nix taugt. Und ja Kopieren ist wirtschaftlicher Schaden, halt weder 1:1 übertragbar noch so unbedeutend wie manche denken. Die gute alte Wahrheit, liegt nunmal wie immer dazwischen. Ich weiss, das strengt an, aber trotzdem sollten wir nach ihr streben.

Ich Raubkopierer und Bekannte:
Ich selbst habe - bis zum neuen Gesetz natürlich :) - oft DVDs ausgeliehen und sie gerippt. Ich habe dabei keinerlei moralische Bedenken, da ich 1. bezahlt habe und 2. den Film meistens nochmal mit Kumpels zusammen anschaue, ihn aber nicht in Tauschbörsen anbiete. Ausserdem ist das rippen für mich eher ein Sport (so sportlich wie puzzeln). Wenn ich aber Leute sehe, die sich so ziemlich jeden Film runterladen und nicht mehr ins Kino gehen, geschweige denn eine DVD kaufen würden (dabei sind Preise von 10-20 Euro echt OK) dann ist das eine Entwicklung die wir selbst stoppen müssen, bevor es jemand anderes tut. Mag sein, dass die Zahlen der CI nicht stimmen. Aber wir müssen ja nicht warten bis es soweit ist.

Schlussbemerkung an Leonidas:
bevors so lang ist, dass es sich niemand mehr durchliest, eine Schlussbemerkung (rethorische Frage):
Aus einer Bemerkung von Leo schliesse ich, dass er ein reines Gewissen hat, da er keine "Raub"kopien besitzt. Aber Leo, kannst du das auch für alle sagen die dir hier so eifrig zujubeln?

Schlussbemerkung II: Killerspiele und Erfurt
Damals wurde imho deutlich erwachsener diskutiert. Lasst mich etwas polemisch werden: Lag es daran, dass damals einer was böses tat, und diesmal die Mehrheit zu den Tätern gehört?

Desti
2003-11-30, 02:33:01
Original geschrieben von zeckensack
Mein Stichwort :)

Die Ängste der Filmindustrie sind absolut selbstverschuldet.

Niemand hat die MPAA dazu gezwungen, den praktischen 5,1/4"-Formfaktor für DVDs zu nutzen. Daß diese Medien, die nur der Vollständigkeit halber, das gleiche Format aufweisen wie CDs sollte ja nun offensichtlich sein. Daraus ergibt sich auch umgehend die Erkenntnis, daß sie früher oder später in PCs lesbar sein werden (die Existenz von CD-ROMs war der MPAA ja wohl bekannt). Und jetzt heulen sie rum, obwohl sie sich hätten anders entscheiden können. Man beachte hierbei zum Vergleich auch unbedingt die Vorgehensweise vernünftiger Unternehmen (http://www.nintendo-europe.com/NOE/de/DE/popups/single_image_gal.jsp?url=images/system/big/game_discs.jpg&titleKey=B152a).

Ich behaupte die Verwerter haben sogar noch von dieser Entscheidung profitiert. Stichwort "economies of scale". Die Stückzahlen an (CD-)Pess-Rohlingen wurden in erheblichem Maße durch die Computer-Industrie in die Höhe getrieben, wodurch vor allem die RIAA durch gesunkene Herstellungskosten enorm Geld gespart hat.

Der Umstieg auf einen 'inkompatiblen' Formfaktor hätte nicht nur die Machbarkeit von DVD-Laufwerken für PCs kompromittiert, nein, er hätte eben auch eine größere Umstellung in der Herstellung erzwungen, höhere Umrüstkosten, geringere Stückzahlen, ergo höhere Herstellungspreise pro Medium. Und exakt hier haben die Herren Filmverwerter eben noch 'ganz clever' einen Batzen Geld gespart.


Ganz einfache Sache:
Wenn ich nicht will, daß meine Medien im PC gelesen werden können (weil ich eben weiß, daß der PC als general purpose-Instrument die gespeicherten Daten nahezu beliebiger Nutzung zuführen kann), dann tue ich das am besten mechanisch. Vor allem wenn ich mir direkt vor Augen halten kann, wie sich das 'Vorgänger-Medium' (die CD) entwickelt hat (was auch zum Zeitpunkt der Festlegung der DVD-Spezifikation bereits klar war).

Hat schon irgendwer ein ATX-Gehäuse mit 6 Zoll-Laufwerkskäfigen gesehen? Also ich nicht.

Wenn ich das aus purer Dummheit oder aus Geiz nicht auf die Reihe bekomme, dann ist jegliche Konsequenz klar selbstverschuldet. Das basteln an der Gesetzgebung nicht nur dieses Landes, um die eigene Idiotie auszugleichen, empfinde ich als Frechheit, um nicht zu sagen als aggressiven Akt.


Wenn DVDs nicht profitabel sind, dann bitte alle Umsteigen auf einen anderen mechanischen Formfaktor, von mir aus mit absurden Laser-Wellenlängen, umgekehrter Spiralspur, von außen nach innen, etc. Dafür dann die leidige Heulerei einstellen, und die Legislative das machen lassen, wofür sie auch gedacht ist.


Wenn jetzt jemand einwenden möchte, daß die Infrastruktur schon kommen würde, weil die bösen Menschen ein inhärentes Bedürfnis nach illegaler Kopie haben oä, dann fällt mir dazu auch nur ein, daß ich noch nie einen Rechner mit 35mm-Film-Laufwerk gesehen habe. Und selbst wenn es das gäbe, die Stückzahlen wären minimal, die Preise horrend, und die davon ausgehende 'Gefahr' gleich Null.


Nicht die Laser Disk vergessen :D (die aus diversen Gründen gefloppt ist)

http://www.tvhistory.tv/1980-Philips-VPL700-LaserDiskPlayer.JPG

Tony Gradius
2003-11-30, 02:43:02
Original geschrieben von Exxtreme
Raub ist erst dann Raub wenn Gewalt im Spiel ist. Und ich habe es noch nie gesehen oder darüber gelesen, daß ein Filmindustrie-/Videothek-Mitarbeiter mit Androhung von Gewalt gezwungen wurde, Kopien zu erstellen.

Ahem!

Ein Raub ist dann ein Raub, wenn Gewalt als Mittel zur Wegnahme verwendet worden ist. Ist die Drohung mit Gewalt als mittel genutzt worden, die Herausgabe zu erwirken, handelt es sich um eine räuberische Erpressung. Übr ein räuber gewalt aus, um sich in Besitz des gestohlenen guts zu halten, handelt es sich um einen räuberischen Diebstahl.

BTW, eine Extrapolation bezogen auf die Musikindustrie zum Thema "Raubkopien";D , gefunden in einem anderen Forum:

2002:
Als beste Künstler werden Madonna, Herbert Grönemeyer, Tom Jones, Cher,
und Santana ausgezeichnet. Zu den Top-Hits gehören Westlife mit "Uptown
Girl", die No Angels mit "All Cried Out", Kelly Osbourne mit "Papa Don't
Preach", Madonna mit "American Pie".
Die Musikindustrie erfährt zum ersten Mal nach einer langen Boomzeit
einen Umsatzrückgang. Als Hauptursachen macht sie das in Mode gekommene
Kopieren von CDs und das Tauschen von Musikdateien im Internet
verantwortlich. Um den Kids klar zu machen, dass das Kopieren von Musik
letzendlich die Künstler schädigt, startet die Industrie die Kampagne
"Copying Music is Killing Music".

2003:
Die Musikindustrie zeichnet Herbert Grönemeyer, Nena, Kim Wilde, Ozzy
Osbourne und Metallica als beste Künstler aus. Das Album Nr.1 ist Nena
mit Remixen ihrer größten Hits. In den Hitparaden finden sich neben
Alexander, Juliette und Daniel K. auch Jeanette Biedermann mit "Rock my
Life", das stark nach Roxette klingt. Weiterhin gehören Lichtenfels mit
"Sounds like a Melody", Outlandish mit "Aicha", Kraftwerk mit "Tour de
France 2003", KCPK mit "We will Rock You" und Murphy Brown mit "Axel F
2003" und Culture Beat mit "Mr. Vain Recall" zu den Tophits.
Die meisten CDs haben Kopierschutz. Seit August ist das Kopieren
kopiergeschützter CDs verboten, ebenso das Herunterladen von Musik aus
dem Internet. Der Umsatz der Musikindustrie geht um weitere 15% zurück,
besonders betroffen Hit-Kompilationen mit 47%.

2004:
Die Musikindustrie zeichnet Herbert Grönemeyer, Marius
Müller-Westernhagen, DJ Bobo, Marianne Faithfull und Pur aus. In den
Charts stehen das Hollywood Dance Project mit "Relax Reloaded",
Kajagoogoo mit "Too Shy 2004", Nena mit "Haus der 2004 Sonnen" und Nico
W aus "GZSZ" mit "Ich vermiss Dich wie die Hölle" lange Zeit ganz oben.
Mit Hilfe einer automatisierten Sauger-Suche kann die Musikindustrie
alle Nutzer von Tauschbörsen ausfindig machen. Fünf Millionen Haushalte
in Deutschland erhalten daraufhin Post des Münchner Anwalts G., der
ultimativ die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung einfordert und
die Erstattung von Auslagen über 583,74 Euro. Die Tauschbörsen brechen
zusammen. Die Hälfte aller T-DSL-Anschlüsse wird gekündigt. Der Umsatz
der Musikindustrie geht um weitere 10% zurück.

2005:
Es werden Herbert Grönemeyer, Tom Jones, die Supremes, Suzi Quatro und
Elvis Presley als Künstler des Jahres ausgezeichnet, dazu Status Quo mit
dem Innovationspreis des Musiker-Managements. Die Charts führen an Peter
Maffay mit "So bist Du 2005", Roberto Blanco mit "Ein bisschen Spaß muss
wieder mal sein" und Zarah Leander mit "Ich weiß, auch 2005 wird ein
Wunder gescheh'n."
Der Umsatz der Musikindustrie schrumpft erneut um 50%. Die Trend-Scouts
entdecken, dass unter den Jugendlichen die 60er-, 70er-, 80er und
90er-Revivals "in" sind. Sie treffen sich zu Flower Power-, Disco-, New
Wave- und Rave-Parties und hören die CDs ihrer Eltern. Original-CDs und
LPs der vergangenen vier Jahrzehnte werden verstärkt bei Ebay gehandelt.
Es wird vermutet, dass die Kids die CD erwerben, kopieren und dann
weiterverkaufen. Das ist legal, da die alten CDs keinen Kopierschutz
haben und nur Originale angeboten werden.

2006:
Als erfolgreichste Künstler werden Herbert Grönemeyer, die Scorpions,
Mark Oh, Oli P. und Peter Kraus ausgezeichnet. Die Charts werden
beherrscht durch Songs wie "Flugzeuge im Bauch Ultimate Edition" mit
Herbert Grönemeyer, Oli P. und Xavier Naidoo, "You Keep Me Hanging On"
mit den Supremes, Kim Wilde und Sinema sowie "Anyplace, anywhere,
whatever" von Nena, Kim Wilde und Jan Delay. Aus Anlass der Fußball-WM
wird mit großem Marketing-Aufwand eine neue Latino-Salsa-Welle
propagiert, mit Carlos Santana und Richie Valens ("La Bamba World Cup
2006 Mousse T. Remix") als Gallionsfiguren. Obwohl Brasilien zum
sechsten Mal Weltmeister wird, hat die Welle nur mäßigen Erfolg.
Da der Absatz der Musikindustrie weiter sinkt, bringt sie ein neues
Tonträgerformat heraus: Die "Smart CD". Diese benötigt spezielle
Abspielgeräte mit Internet-Anschluss. Die Smart-CDs lassen sich nur
abspielen, nachdem vorher eine Lizenz über das Internet gekauft wurde.
Lizenzen gibt es nur noch temporär, es ist nicht mehr möglich, ein
Musikstück "für immer" zu erwerben. Dafür werden die Smart-CD-Spieler im
Bundle mit einem Musik-Abo für einen Euro angeboten.

2007:
Mit Hinweis auf die vielen bedrohten Arbeitsplätze setzt die Musik-Lobby
ein Gesetz durch, nachdem der Rückruf einmal erteilter Lizenzen möglich
ist.
Prompt widerruft die Industrie alle bisher erteilten Lizenzen auf nicht
kopiergeschützte Tonträger. Damit werden alle älteren CDs und alle LPs
illegal, ebenso Plattenspieler und CD-Spieler, die nicht dem "Smart CD"
Standard entsprechen. Im Austausch für ihre Original-CDs bietet die
Industrie CD-Besitzern eine Einjahreslizenz für die auf der CD
vorhandene Musik an. Nach einer erneuten Abmahnwelle der Kanzlei G. aus
M. bricht der Tonträgerhandel über eBay zusammen. Auf die
Veröffentlichung von Charts und die Auszeichnung von Künstlern wird
verzichtet. Zunächst einmal müssen die Lagerbestände an CDs abverkauft
werden.

2008:
Musik wird in Deutschland nur noch im Radio oder bei Konzerten gehört.
Das Radio verliert aber an Popularität, seit die Industrie die Sender
zwingt, nur noch neueste Produktionen zu spielen und über diese
drüberzusprechen, damit das Aufnehmen mit Tapedecks verhindert wird.
Konzerte sind fast unbezahlbar geworden, da das gesamte Management von
den Eintrittspreisen mitbezahlt werden muss. Dagegen häufen sich die
sogenannten "Open Jams", spontane Zusammenschlüsse von Hobby-Musikern,
die auf öffentlichen Plätzen mit Gitarre, kleinem Schagzeug, Keyboard,
Saxophon etc. Musik spielen und von begeisterten Zuhörern gefeiert
werden.

2009:
Die Musiklobby setzt beim Gesetzgeber das Verbot öffentlicher und
privater Performance urheberrechtlich geschützen Materials durch.
Musikinstrumente werden mit einer Urheber-Abgabe belegt, da man ja eine
Gitarre etwa zum Raub-Abspielen von Stones-Songs missbrauchen kann.
"Making music is killing music" lautet die begleitende Kampagne, die den
Leuten Unrechtsbewusstsein beibringen soll.

2010:
Um Arbeitsplätze bei Musikern zu schützen, wird Musikunterricht
rationiert: Es dürfen nur noch so viele Nachwuchsmusiker ausgebildet
werden, wie der Markt braucht. Da dieser schneller schrumpft als die
Musiker wegsterben, bedeutet das faktisch ein Verbot des
Musikunterrichts. Hunderte Musikschulen werden geschlossen.

2011:
Sarah Connor versucht mit "Terminate Me" einen neuen, nicht gecoverten
Song herauszubringen, wird aber dafür von den Anwälten der
Musikrechteinhaber verklagt, die es nicht erlauben, dass neue Urheber am
kleiner werdenden Kuchen mitverdienen wollen. "Composing music is
killing music" heißt das Schlagwort der Inhaber alter Rechte. Sarah
Connor gewinnt den Rechtsstreit, wird aber kurz darauf unter mysteriösen
Umständen ermordet aufgefunden. Von nun an traut sich niemand mehr, neue
Songs zu schreiben.

2012:
Die Eltern des 6-jährigen Wolfgang Amadeus Moherb, des
"Jugend-musiziert"- Siegers, werden zu 150000 Euro Schadenersatz an die
Musikindustrie verurteilt, weil sich herausgestellt hat, dass ihr Kind
erst seit eineinhalb Jahren musiziert, also nach dem Inkrafttreten der
Unterrichts-Rationierung. Seine Lehrerin, die Violinistin Anne-Sophie
Mutter, entzieht sich einer Gefängnisstrafe durch Flucht in den Irak,
dem einzigen Land, das nicht unter Kontrolle der westlichen
Wertegemeinschaft und damit der Musikindustrie ist.

2020:
Nahezu jede tonliche Äußerung, darunter Motorgeräusche, Trittschall,
Türschließgeräusche und gesprochenes Wort, sind unter urheberrechtlichen
Schutz gefallen. Eine Tür zumachen darf quasi nur noch, wer nachweisen
kann, dass der dabei erzeugte Schall nicht dem von Porsche patentierten
ähnelt. Die einzigen lizenzfreien Worte sind "der", "die", "das", "und"
und "hallo". Die Gespräche von Menschen, die sich das "Deutsche Sprache
Abo" nicht leisten können, sind daher fast unverständlich geworden.
Überhaupt ist es sehr still geworden, da fast jede Schallerzeugung das
Risiko einer Abmahnung durch den Münchner Justizkonzern "G. und Söhne"
in sich birgt. Die Anwälte der "Ton und Schall Industrie-Gemeinschaft"
machen Jagd auf Park- und Waldbesitzer, die in ihren Anwesen das
illegale Singen von Vögeln dulden.

2050:
Europa und die USA sind in einem Handstreich vom Irak eingenommen
worden. Die Iraker brauchten nur einen einzigen Muezzin, um die halbe
Streitmacht der Westmächte auszuschalten, die sich, an Schall nicht mehr
gewöhnt, mit zugehaltenen Ohren am Boden wälzte. Die andere Hälfte und
die zivile Bevölkerung wurden dadurch gewonnen, dass man ihnen
Kinderlieder vorsang. Die Menschen fingen an zu weinen und den Invasoren
auf Knien zu danken, für diese neue und wunderbare Gabe, die sie so
lange vermisst hatten. Seither ist der Islam die größte Weltreligion und
das Reich Allahs unter der weisen Herrschaft des Kalifen von Kalifornien
und Washington schwingt sich auf zu neuer Blüte ...

mirkomueller
2003-11-30, 08:44:18
Original geschrieben von Tony Gradius
BTW, eine Extrapolation bezogen auf die Musikindustrie zum Thema "Raubkopien";D , gefunden in einem anderen Forum:


Hallo Tony,

wow, die Extrapolation ist genial geschrieben. Glückwunsch an den Autor. Aus welchem Forum ist das?

Viele Grüße,
Mirko

grakaman
2003-11-30, 11:18:05
Original geschrieben von Exxtreme
Also im Satz "Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen." sehe ich keinerlei Wertung sondern eher eine Beschreibung einer Tatsache. Was meinen Sie warum sich die, technisch deutlich unterlegene, Playstation One ggü. dem N64 trotzdem durchsetzen konnte? Sicherlich nicht wegen dem Sony-Logo. Sony hat ganz einfach Gewinne auf Kosten der Spiele-Hersteller eingefahren.

Was meinen Sie warum Microsoft heutzutage so mächtig ist? Sicherlich nicht wegen überlegener Produkte.

Die Produkte haben sich sicherlich nicht wegen Raubkopien durchgesetzt.

grakaman
2003-11-30, 11:33:10
Original geschrieben von Xmas
Falscher Vergleich. Du zahlst ja nicht nur für das Recht den Film zu sehen, sondern für eine Dienstleistung, nämlich für die Darbietung des Filmes bzw. für das Überlassen des Datenträgers.

Und genau das bewzweifle ich. Oder gibts für diese Behauptung irgend welche Quellen?

grakaman
2003-11-30, 11:35:52
Original geschrieben von Leonidas
Ich hoffe, daß meinst Du ironisch. Ich habe im Nachtrag zum Artikel schon dargelegt, wie dieser "Einmalverwertungsanspruch" zu verstehen ist.



Unbedarfte Nutzer sollen dort lesen, daß jegliches Kopieren verboten sei. Rechtlich betrachtet drückt der Text aber nur aus, daß Kopieren zu gewerblichen Zwecken untersagt ist.


Das habe ich noch nirgendwo herauslesen können, sondern nur, dass gewerbliche "Vorführungen" wie z.B. auf Bohrinseln etc. untersagt sind.

grakaman
2003-11-30, 11:46:04
Und generell finde ich die Diskussion sowas von überflüssig. Ich bekomme neue DVD Filme schon für 20/25 € bei Amazon (ev ohne Bonusmaterial). Ich kann in keinster Weise verstehen, was daran so ungeheuerlich sein soll.

MfG

StefanV
2003-11-30, 11:56:51
Original geschrieben von Tony Gradius
BTW, eine Extrapolation bezogen auf die Musikindustrie zum Thema "Raubkopien";D , gefunden in einem anderen Forum:


Problematisch an jenem Text sehe ich, daß das nicht soo fern von der Zukunft sein könnte...

Und noch problematischer ist, daß die meisten Acts nicht wirklich eine eigene Meinung haben (dürfen), ein schlechtes Beispiel wäre da z.B. Ashanti.

Ein positivbeispiel wären z.B. die Ärzte, die MP3 und Kopieren relativ gelassen sehen.
AFAIK auch Lenny Kravitz...

Quasar
2003-11-30, 12:54:42
Original geschrieben von mirkomueller
@Quasar, @Leonidas

ich stimme mit Dir überein, dass die Filmindustrie maßlos übertreibt und auf die Tränendrüse drückt - das ist aber ein legitimes Mittel, das von jeder Lobby exzessiv genutzt wird (Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Sozialversicherungsträger, Ärzte, LKW-Fahrer, Journalisten usw.).

Leonidas führt in seinem Artikel Beispiele auf, warum Raubkopieren sogar positiv ist, z.B. "Man sollte die werbende Wirkung von Raubkopien nicht unterschätzen." Da Leonidas als Chefredakteur eines Internet-Magazin tätig ist, halte ich solche Aussagen für fatal. Auf diese Weise muntert er seine Leser auf, die Argumentationskette "Filmindustrie verdient genug - Raubkopieren ist positiv" als Legitimierung für ihr gesetzteswidrige Verhalten zu verwenden.

Das ist so, als würde der Chefredatkeur seine Leser auffordern über rote Ampeln zu fahren, sofern die Kreuzung frei ist. Nur weil die Filmindustrie viel verdient (die Kreuzung frei ist), rechtfertigt das in keinster Weise das Raubkopieren (das Überfahren der roten Ampel)

Das Vertreten der eigenen Meinung finde ich korrekt - dass über die Kampagnen kritisch diskutiert wird, ist ebenfalls positiv zu bewerten. Kritisch finde ich, dass Leonidas Artikel sehr subjektiv von seiner Enttäuschung über die Filmindustrie geprägt ist. Er lässt seine Leser deutlich seine emotionale Abneigung gegenüber der Filmindustrie spüren. Als Chefredaktuer eines Internet-Magazins trägt er aktiv an der Meinungsbildung bei - in dieser Position hätte ich einen objektiveren Artikel von ihm erwartet.

Viele Grüße,
Mirko

Ebenfalls akzeptiert. :-)

Nur zum fett hervorgehobenen noch ein Satz: Bei uns im Norden gibt es mittlerweile an etlichen Ampeln das aus der ehemaligen DDR übernommen "Rechts abbiegen bei Rot". Eine sinnvolle Maßnahme, die zeigt, daß man bereit und in der Lage ist, zu differenzieren und auch aufeinander zugehen kann, sogar von offizieller Seite her.

Das vermisse ich ein wenig bei der Film- und Musikindustrie.

Gast
2003-11-30, 13:34:45
Kann mir eigentlich jemand sagen warum es geistiges Eigentum gibt? Besonders nervig fand ich es in der Schule bei Zitaten die Quelle immer mit anzugeben. Was ist wenn ich selber die Essenz eines Zitates durch mein eigene Lebenserfahrung erkannt habe. Muß ich z.B. Galileo für die Erfahrung das die Erde rund ist eine Art Pauschale zahlen nur weil er als einer der ersten es niedergeschrieben hat?

Gerade in der heutigen Zeit der Kampf um Patente, DRM,... lassen erahnen wo wir hinsteuern werden. Wie war ich erschrocken als ich Filme wie Gattaca, Judge Dredd,.. gesehen habe. Aber das kann uns ja nicht passieren.:-(

Auch ich spiele hin und wieder gern am Computer. Leider treibt es mir die Tränen bei den Preisen in die Augen. 50€ für ein Spiel und Arbeitslosigkeit passt nicht zusammen. Wahrscheinlich bin ich ein schlechterer Mensch der sowas nicht spielen darf und nur zu faul zum arbeiten ist. Aber das ist ja ein anderes Thema.




P.S.: Danke Leonidas für deinen Text, auch deine Lösungsvorschläge sind gute Ansatzpunkte.

Gast
2003-11-30, 13:47:34
So das ganze lässt mir jetzt keine Ruhe:
Zum ersten sei mal gesagt, dass ihr lediglich auf eine Präsentation verlinkt, die vermutlich nur eine Zusammenfassung der wesentlichen Daten darstellt. Darüber hinaus wird es vermutlich noch einen ausführlichen Bericht mit weiteren Erklärungen und noch mehr Daten geben.
Zum anderen gibt diese Studie Auskunft über die Herkunft der Originalen: z.B. stammen ca. 30 % der kopierten Filme von im Handel gekauften DVDs - und sind somit prinzipiell Privatkopien die nach dem Urheberrechtsgesetz legal sind (gut es wird keine Auskunft darüber gegeben ob bei diesen Kopien ein Kopierschutz umgangen worden ist), auch wurden 23% aller gebrannten Filme im Fernseh aufgenommen und sind somit ebenfalls legal.
In eurem Artikel behauptet ihr jetzt mal ganz flott: Aufnahmen aus dem Fernsehen wurden bei den 800 Mio. nicht herausgerechnet und legale Privatkopien ebenfalls nicht. Sollte die Filmindustrie wirklich diese Brennerstudie als Berechnungsgrundlage für die genannte Summe verwendet haben besteht aber mit den vorhandenen Daten auf JEDEN FALL DIE MÖGLICHKEIT, dass legale Kopien herausgerechnet wurden da solche Daten schliesslich in der Studie aufgeführt werden.
Ganz offensichtlich könnt ihr nicht genau bestätigen wie die Filmindustrie auf die Schadenssumme von 800Mio Euro kommt, aber erst wenn ihr wisst wie diese Summe berechnet wurde könnt ihr doch solche Behauptungen aufstellen ala Filmindustrie rechnet legale Kopien nicht heraus.

Nicht das wir uns misverstehen: ich bin auch der Meinung, dass die Filmindustrie mit deutlich überhöhten Zahlen um sich wirft um zu zeigen wie arg schlecht es ihnen geht, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass wenn man jemand Anschuldigt falsche Tatsachen zu verbreiten auch halbwegs seine Beschuldigungen Nachweisen können sollte.

Grüsse Hanni Vector

Piffan
2003-11-30, 13:49:37
Original geschrieben von Gast
Kann mir eigentlich jemand sagen warum es geistiges Eigentum gibt? Besonders nervig fand ich es in der Schule bei Zitaten die Quelle immer mit anzugeben. Was ist wenn ich selber die Essenz eines Zitates durch mein eigene Lebenserfahrung erkannt habe. Muß ich z.B. Galileo für die Erfahrung das die Erde rund ist eine Art Pauschale zahlen nur weil er als einer der ersten es niedergeschrieben hat?

Gerade in der heutigen Zeit der Kampf um Patente, DRM,... lassen erahnen wo wir hinsteuern werden. Wie war ich erschrocken als ich Filme wie Gattaca, Judge Dredd,.. gesehen habe. Aber das kann uns ja nicht passieren.:-(

Auch ich spiele hin und wieder gern am Computer. Leider treibt es mir die Tränen bei den Preisen in die Augen. 50€ für ein Spiel und Arbeitslosigkeit passt nicht zusammen. Wahrscheinlich bin ich ein schlechterer Mensch der sowas nicht spielen darf und nur zu faul zum arbeiten ist. Aber das ist ja ein anderes Thema.




P.S.: Danke Leonidas für deinen Text, auch deine Lösungsvorschläge sind gute Ansatzpunkte.

Es geht ja nicht um grundlegende intellekuelle Errungenschaften, wie z.B der Satz des Pythagoras oder um Kompressionsalgorythmen, sondern um Content wie Filme, Musik, Bücher, Artikel, Essays oder Software. Dies sind Dinge, die mal jemand unter hohem zeitlichen und auch finanziellen Aufwand erschaffen hat. Ist der Schöpfer nobel und verschenkt die Früchte seiner Arbeit an die Menschheit (Linux- Gemeinde), dann ist das ok und dann ist jeder ausdrücklich aufgefordert, sich zu bedienen oder zum Dank eigene Arbeit zur Weiterentwicklung zu investieren....

Ich brauche jetzt auch nicht zu schwafeln über Banal- Patente, die nur der Abzockerei mittels Abmahnung oder der Ausschaltung von Konkurrenz dienen...Hier herrscht wohl Einigkeit, dass man an gewissen Dingen kein Eigentum erwerben kann, schließlich ist es nicht das Produkt geistiger Arbeit.......Grauzonen gibts sicher auch hier...aber bei unserem Thema Raubkopien gibts keinen Zweifel: wenn der Copyrightinhaber leer ausgeht, ist es Diebstahl oder Betrug....

Piffan
2003-11-30, 13:57:24
Original geschrieben von Gast
So das ganze lässt mir jetzt keine Ruhe:
Zum ersten sei mal gesagt, dass ihr lediglich auf eine Präsentation verlinkt, die vermutlich nur eine Zusammenfassung der wesentlichen Daten darstellt. Darüber hinaus wird es vermutlich noch einen ausführlichen Bericht mit weiteren Erklärungen und noch mehr Daten geben.
Zum anderen gibt diese Studie Auskunft über die Herkunft der Originalen: z.B. stammen ca. 30 % der kopierten Filme von im Handel gekauften DVDs - und sind somit prinzipiell Privatkopien die nach dem Urheberrechtsgesetz legal sind (gut es wird keine Auskunft darüber gegeben ob bei diesen Kopien ein Kopierschutz umgangen worden ist), auch wurden 23% aller gebrannten Filme im Fernseh aufgenommen und sind somit ebenfalls legal.
In eurem Artikel behauptet ihr jetzt mal ganz flott: Aufnahmen aus dem Fernsehen wurden bei den 800 Mio. nicht herausgerechnet und legale Privatkopien ebenfalls nicht. Sollte die Filmindustrie wirklich diese Brennerstudie als Berechnungsgrundlage für die genannte Summe verwendet haben besteht aber mit den vorhandenen Daten auf JEDEN FALL DIE MÖGLICHKEIT, dass legale Kopien herausgerechnet wurden da solche Daten schliesslich in der Studie aufgeführt werden.
Ganz offensichtlich könnt ihr nicht genau bestätigen wie die Filmindustrie auf die Schadenssumme von 800Mio Euro kommt, aber erst wenn ihr wisst wie diese Summe berechnet wurde könnt ihr doch solche Behauptungen aufstellen ala Filmindustrie rechnet legale Kopien nicht heraus.

Nicht das wir uns misverstehen: ich bin auch der Meinung, dass die Filmindustrie mit deutlich überhöhten Zahlen um sich wirft um zu zeigen wie arg schlecht es ihnen geht, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass wenn man jemand Anschuldigt falsche Tatsachen zu verbreiten auch halbwegs seine Beschuldigungen Nachweisen können sollte.

Grüsse Hanni Vector

Mal ehrlich: Ist die exakte Höhe jetzt von zentraler Bedeutung? Von daher finde ich den Artikel in diesem Punkt schwach; denn das Prinzip, nämlich dass durch das Inet und die billige Kopierhardware die Raubkopiererei ein Massenphänomen geworden ist und dadurch den Copyright- Inhabern zweifelsfrei riesige Summen entgangen sind, wird doch wohl keiner wirklich bezweifeln können........

Im Prinzip finde ich die Konsequenzen, die jetzt per Gesetzt kommen werden, auch zum Kotzen. Aber die Verantwortung tragen alle Lauberger mit...Warum ist der Absatz der Rohlinge so explodiert? Ja klar, weil alle Daten sichern und Zweit-Cds fürs Autor brauchen... :bonk:

Gast
2003-11-30, 14:14:42
@Pfiffan:
Nein, es geht nicht um die exakte Höhe, sondern es geht darum, dass in dem Artikel felsenfest behauptet wird, dass die Filmindustrie legale Kopien nicht aus der Schadenssumme herausrechnet. Solche Behauptungen sind ohne genauere Untersuchung der genannenten Schadenssumme aber schlicht und ergreifend nicht möglich. Da aber ein grösserer Teil des Artikels auf dieser Annahme beruht (nicht nur ein einzelner Nebensatz) ist ein Grossteil des Artikels in Frage zu stellen - da hier mit Falschen Tatsachen gearbeitet wird und gleichzeitig der Filmindustrie (m.M. mit grosser Wahrscheinlichkeit zu recht) vorgeworfen wird falsche Tatsachen zu behaupten.

Hanni Vector

Piffan
2003-11-30, 14:52:38
Original geschrieben von Gast
@Pfiffan:
Nein, es geht nicht um die exakte Höhe, sondern es geht darum, dass in dem Artikel felsenfest behauptet wird, dass die Filmindustrie legale Kopien nicht aus der Schadenssumme herausrechnet. Solche Behauptungen sind ohne genauere Untersuchung der genannenten Schadenssumme aber schlicht und ergreifend nicht möglich. Da aber ein grösserer Teil des Artikels auf dieser Annahme beruht (nicht nur ein einzelner Nebensatz) ist ein Grossteil des Artikels in Frage zu stellen - da hier mit Falschen Tatsachen gearbeitet wird und gleichzeitig der Filmindustrie (m.M. mit grosser Wahrscheinlichkeit zu recht) vorgeworfen wird falsche Tatsachen zu behaupten.

Hanni Vector

Man KANN es gar nicht exakt wissen! Man KÖNNTE davon ausgehen, dass ein Käufer nicht mehr als ein oder zwei Kopien pro Original zieht. Bei Spielen eher gar keine Kopie(es gibt ja NoCd- Patches, also wäre eine "Sicherungskopie" Hirnriss), bei Musik- Cds oder DVD eher mehr als nur eine Kopie (für die Kinder oder nähere Verwandtschaft.)

Imho kann man bei den Stückzahlen der Verkauften Rohlinge schon absehen, dass da nicht ausschließlich legal kopiert wird, allerdings sind die exakten Verhältnisse nicht zu ermitteln...

Was ich an dem Artikel richtig schlecht finde: Da wird suggeriert, als wenn gar kein Problem da wäre bzw. von den Contentanbietern eine Mücke zum Elefanten gemacht wird....die Gefahr ist, dass einige dann die letzten Reste ihres Gewissens beiseite schieben und sich gestärkt fühlen in ihrem Treiben....
Was für Lösungsansätze sind im Artikel aufgefürht? Also ich lese das wie Verhöhnung....

Piffan
2003-11-30, 15:03:27
Zu den Lösungsvorschlägen: Der einzig brauchbare ist die weltweit gleichzeitige Vermarktung und der Wegfall bestimmer "Schikanen", d.h. gleiche Ausstattung und Preise hüben wie drüben (vor allem auch ne Tonspur vom Original)...

Alle anderen Punkte bringen imho nix. Warum sollte man auf Raubkopien verzichten, nur weil man es kostenpflichtig downloaden kann? Also ich perönlich ziehe immer die physisch vorhandene Version vor, wenn schon download, dann aber billich oder für lau ;)

Das Durchbrechen der Vermarktungskette ist wohl eher ein Jux gewesen denn ein ernster GEdanke......Wenn man die Dinger zeitgleich aus der Videotheke holen kann, geht überhaupt keine Sau mehr ins Kino...aber warum muss ich das extra erwähnen :kratz:

nggalai
2003-11-30, 15:07:41
Original geschrieben von Gast
Kann mir eigentlich jemand sagen warum es geistiges Eigentum gibt? Besonders nervig fand ich es in der Schule bei Zitaten die Quelle immer mit anzugeben. Was ist wenn ich selber die Essenz eines Zitates durch mein eigene Lebenserfahrung erkannt habe. Muß ich z.B. Galileo für die Erfahrung das die Erde rund ist eine Art Pauschale zahlen nur weil er als einer der ersten es niedergeschrieben hat?Darum geht's in dem Fall nicht. Das ist nicht "Copyright", sondern eine Quellenliste — damit Leute, die deine Arbeit lesen, sehen können was Du konsultiert hast, und nachprüfen können, ob deine Zitate (und damit eventuell auch deine Schlussfolgerungen) stimmen. Ich find's toll, dass euch das schon in der Schule beigebracht wird, war hier nicht so. Entsprechend sind auch viele viele neue Studenten bei der ersten Arbeit bös auf die Schnauze gefallen, weil sie einfach keine Routine in Sachen Quellverzeichnis und Quellenangaben hatten ...

93,
-Sascha.rb

mirkomueller
2003-11-30, 17:16:08
Original geschrieben von Quasar
Bei uns im Norden gibt es mittlerweile an etlichen Ampeln das aus der ehemaligen DDR übernommen "Rechts abbiegen bei Rot".

Hi Quasar,

stimmt - immer, wenn ich nach Ostdeutschland fahre, liebe ich u.a. die grünen Pfeile - hier am Niederrhein gibt's nur 'ne Handvoll davon. Ich hab' mich sogar schon mal dabei erwischt, wie ich nochmal um den Block gefahren bin, um bei Rot rechts abbiegen zu können.

Solch pfiffige Ideen würde ich mir auch von der Filmindustrie wünschen. So etwas wie "Die Herr-der-Ringe-Copybox mit 10 DVD-Rohlingen, Sauron-Kopiersoftware und 10 Lizenzen für Kopien" für 29,99 EUR. Das wär' doch mal ein Marketing-Gag, der Furore machen würde.

Viele Grüße,
Mirko

Gast
2003-11-30, 17:23:24
Wie hoch sind denn die Umsatzeinbussen der Musikindustrie 10 % bei den verkauften CDs?
Kann das nichts mit der allgemeinen Wirtschaftslage oder der schlechten Qualität der neuen Musik zu tun haben?

Wie Hoch sind die absoluten Gewinne der Musikindustrie? Warum schweigt man sich darüber au?

Die Sache ist, dass diese Leute zu lange zu viel Geld gemacht haben und jetzt anfangen zu schreien, weil sie ein bisschen weniger (wie zurzeit alle) verdienen.

Die Schuld wird den „illegalen“ Kopien zugeschoben.

Das Problem ist das diese Menschen den Hals einfach nicht voll kriegen.

Gast
2003-11-30, 17:25:18
Natürlich kann man solche Zahlen nicht EXAKT bestimmen, aber es gibt statisches Zahlenmaterial mit dem prinzipiell die Möglichkeit besteht solche Zahlen halbwegs genau zu bestimmen, vor allem weil 3DC nur auf eine Präsentation verlinkt die vermutlich bei weitem nicht alle ermittelten Daten enthält die im dazugehörenden Bericht aufgeführt werden und aus denen weitere Erkenntnisse zur Berechnung der "Schadenssumme" herangezogen werden könnten.
Das diese Studie alleine noch keine 100%ige Richtigkeit der Daten aufzeigt ist wohl auch klar: 10000 Befragte stehen für 63,2Mio Deutsche über 10 Jahren - ich bin kein Statistiker aber ist das ausreichend repräsentativ? Ausserdem werden keine Angaben darüber gemacht welche Personen befragt wurden und in welchem Rahmen (wurden die Befragten angerufen oder konnten sich Freiwillige bei der GfK melden???)
Es geht eigentlich soweit, dass im Bericht noch nicht einmal geklärt wird, ob diese 800Mio Schaden nicht vielleicht sogar der tatsächlich entstandene Schaden durch kommerzielle Produktpiraterie ist und in dieser Summe gar keine Kopien für den privaten Bereich enthalten sind.

Hanni Vector

Gast
2003-11-30, 17:26:25
Der Umsatz/Gewinn in der Sparte DVD ist sehr stark gestiegen, das wir nur nicht an die grosse Glocke gehängt.

Steel
2003-11-30, 18:18:07
Meine 2 Eurocents

Zum Thema CDs:

1. Die ganzen tollen Aktionen mit den kopiergeschützten CDs haben absolut nichts gebracht.
Es ist definitiv nicht eine illegale Kopie weniger dadurch gemacht worden.
Die Kollegen, die sowieso nie Originale kaufen laden sich alles im Internet herunter und brauchen sich keine Gedanken zu machen, wie sie eine bestimmte Original CD kopieren können (weil man sonst z.B. keine mp3s davon erzeugen kann um sie sich auf den mp3-Spieler zu laden).
Die jedoch, die sich schon der Qualität wegen Originale kaufen sind die Angeschissenen, denn die haben 1. Geld dafür bezahlt und 2. nicht mehr das Recht eine Kopie für den Eigenbedarf zu erzeugen, wenn die CD mit einem Kopierschutz versehen ist - und das sind ALLE neuen CDs.
Gäbe es nicht sehr viele echte Klassiker zu Nice-Price Aktionen hätte ich dieses Jahr kaum Geld für CDs ausgegeben.

2. Im Zeitalter der Neu-DVD für teilweise weit unter 20 Euro sind die CD-Preise für neue CDs (15-18€) meiner Meinung nach nicht mehr gerechtfertigt - zumindest nicht, wenn diese kopiergeschützt sind, teilweise eben durch diesen Kopierschutz eine reduzierte Klangqualität haben (das kann man teilweise durchaus hören) und ansonsten keinerlei Mehrwert besitzen, der über die reinen Audiotracks hinausgeht.
Und ich spreche hier nicht von irgendwelchen proprietären Drecks-MP3 Playern, weil sich die "echten" Audiodaten nicht mehr so ohne weiteres am PC abspielen lassen - und wer will das schon.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Kampf gegen die militanten Vielsauger (explizit VIELsauger) nicht auf dem Rücken der Käufer ausgetragen werde kann, weil auch die irgendwann ihre Konsequenzen daraus ziehen werden und wesentlich weniger kaufen als bisher oder sich auf Nice-Price Angebote zurückziehen - wie ich z.B.


Kinoproduktionen+DVDs

Ich kann mich gut an meine letzten Kinoerlebnisse erinnern:

"Herr der Ringe - die zwei Türme" kennt hier jeder - IMO sehr gute Umsetzung des Buchs - hätte ich so gut nicht für möglich gehalten.

"Solo Album" Romanverfilmung eines Benjamin Stuckrad Barre Buchs
Ein absoluter Klassefilm von vorne bis hinten

"Goodbye Lenin" ebenso ein toller Film

"Piraten der Karibik" Überraschend guter Hollywoodfilm!

Für HdR und PdK habe ich 9€ und 9,50€ hingeblättert - verdammt viel Geld, wie ich finde!!!
Letztenendes hat es sich doch gelohnt, was natürlich rein subjektiv ist.
Das waren aber auch die Filme des Jahres für die sich ein Kinobesuch IMO gelohnt hat. (Nemo fehlt da gehe ich noch rein ;))

Die Nieten zähle ich hier jetzt mal nicht auf... :D

Ich ging vor ein Jahren viel öfter ins Kino, aber mir ist es dieses Jahr schon öfters passiert, dass ich mit meiner Holden im Kino war und wir uns nicht für einen Film entscheiden konnten, weil mal wieder nur Schrott lief!!!

Niemand kann mir erzählen, dass die bösen Raubkopierer schuld daran ist, wenn mal wieder ein Film ein halbes Jahr vor Kinorelease in den Saugstuben zu erhalten ist.
Da gibt es ganz klar ein internes Problem, welches durch die Tauschbören sicherlich 10000fach verstärkt wird, aber um überhaupt eine Chance zu haben müssen die Produktionsfirmen erst mal ihre internen Unternehmensstrukturen und Produktionswege unter Kontrolle bringen...

Die abenteuerliche Behauptung, Filmprojekte aufgrund von Problemen mit Raubkopien nicht weiterführen zu können möchte ich erst mal bewiesen sehen.

Die Umsätze von DVDs sind dieses Jahr mal wieder stark angestiegen, nur mal so am Rande.

Tauschbörsen

Mal ganz im Ernst, wer 24/7 den Esel, oder das Maultier laufen lässt brauch mir hier jetzt nicht damit kommen, er würde sich nur Demos runterladen.
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als Napster oder Audiogalaxy noch liefen, dass man genau da sehr viel Musik runterladen konnte, die zu der Zeit schon out of print oder nur sehr schwer zu bekommen war.
Heutzutage findet man doch fast nur Sachen, die wirklich zur Zeit grade in den Charts oder sehr neu sind.

Xmas
2003-11-30, 18:24:28
Original geschrieben von grakaman
Und genau das bewzweifle ich. Oder gibts für diese Behauptung irgend welche Quellen?
Genau das? Ich schrieb "nicht nur". Dass ein großer Teil des Preises für die reine Dienstleistung bezahlt wird, ist wohl unzweifelhaft.

Leonidas
2003-11-30, 19:55:07
Original geschrieben von hofmetzger
Nur weil Contentindustrie-Bashing opportun scheint, muss man nicht auf saubere sachliche und vor allem objektive Argumente verzichten.



Ich sehe nicht, daß in dem Artikel sachliche Argumente fehlen. Ich habe 2 Punkte nachgewiesen: a) Sind die Verlustzahlen nonsens und b) macht die Musikindustrie keinen Verlust durch Raubkopierer, der Branche geht es bestens. Ich weiss nicht was Du gelesen hast, aber nicht meinen Artikel.

Leonidas
2003-11-30, 19:55:44
Original geschrieben von hofmetzger
Das sind auch nur Menschen, die ihre Felle davonschwimmen sehen.



Mmh. Wieso eigentlich? Die Umsätze und Gewinne steigen!

Leonidas
2003-11-30, 19:59:30
Original geschrieben von grakaman
Und generell finde ich die Diskussion sowas von überflüssig. Ich bekomme neue DVD Filme schon für 20/25 € bei Amazon (ev ohne Bonusmaterial). Ich kann in keinster Weise verstehen, was daran so ungeheuerlich sein soll.

MfG



Ich verstehe es auch nicht, was so schwer daran sein soll, diese zu kaufen. Habe ich nie angezweifelt.

Leonidas
2003-11-30, 20:01:10
Original geschrieben von Gast
So das ganze lässt mir jetzt keine Ruhe:
Zum ersten sei mal gesagt, dass ihr lediglich auf eine Präsentation verlinkt, die vermutlich nur eine Zusammenfassung der wesentlichen Daten darstellt.



Meines Wissens nach wurde nur diese Brennerstudie 2 veröffentlicht, mehr nicht. Ist doch aber umfangreich genug, oder?!

Leonidas
2003-11-30, 20:02:19
Original geschrieben von Gast
Zum anderen gibt diese Studie Auskunft über die Herkunft der Originalen:


Nein. Nur, woher sie körperlich stammen. Nicht, woher sie rechtlich stammen.

Leonidas
2003-11-30, 20:04:06
Original geschrieben von Gast
@Pfiffan:
Nein, es geht nicht um die exakte Höhe, sondern es geht darum, dass in dem Artikel felsenfest behauptet wird, dass die Filmindustrie legale Kopien nicht aus der Schadenssumme herausrechnet. Solche Behauptungen sind ohne genauere Untersuchung der genannenten Schadenssumme aber schlicht und ergreifend nicht möglich. Da aber ein grösserer Teil des Artikels auf dieser Annahme beruht (nicht nur ein einzelner Nebensatz) ist ein Grossteil des Artikels in Frage zu stellen - da hier mit Falschen Tatsachen gearbeitet wird und gleichzeitig der Filmindustrie (m.M. mit grosser Wahrscheinlichkeit zu recht) vorgeworfen wird falsche Tatsachen zu behaupten.

Hanni Vector



Also die Sache mit der felsenfesten Behauptung muß ich mir wirklich anstecken. Andererseits muß ich auch sagen: Es gibt schlicht keine Zahlen. Vielleicht hat sie die Filmindustrie - aber rückt diese jene Zahlen raus?

Leonidas
2003-11-30, 20:05:29
Original geschrieben von Piffan
Das Durchbrechen der Vermarktungskette ist wohl eher ein Jux gewesen denn ein ernster GEdanke......Wenn man die Dinger zeitgleich aus der Videotheke holen kann, geht überhaupt keine Sau mehr ins Kino...aber warum muss ich das extra erwähnen :kratz:


Wenn man im ersten halben Jahr in der Videothek den gleichen Preis wie im Kino bezahlt? Ich habe das nicht erwähnt, weil es mir sonnenklar erschien.

Matrix316
2003-11-30, 20:22:15
Lustig ist ja wenn sie die Verkauften Rohlinge zählen und dabei vergessen, dass die meisten Filme mindestens 2 CDs als svcd brauchen, HDR2 sogar 4. Also müsste man die Rohlinganzahl durch mindestens 2 Teilen und selbst dann sind noch nicht alle verkauften Rohlinge jeweils ein Film. Dazu kommen ja noch die Musik CDs und Spiele, die auch mindestens eine CD haben...usw. ;)

IMO sind "Raub"Kopien (whatever) ein notwendiges Übel. Ohne RKs wären normale PCs 100%ig nicht so weit verbreitet wie sie sind (alleine Windows und Office!). Auch wäre DSL nie so weit verbreitet. Auch bei den Konsolen setzen sich vor allem die durch, bei denen man kopieren kann. Auch die DVD Player wären nicht so weit verbreitet wenn man nicht svcds abspielen könnte.

Wenn Weltweit alle Raubkopien von heute auf jetzt außer Gefecht gesetzt werden würden und es auch keine RKs mehr möglich wären, würde die Gesamte Unterhaltungsindustrie zusammenbrechen und die großen Firmen würden noch vieeel mehr jammern.

Ich meine, vor 15 Jahren waren der C64 und Amiga nur so beliebt, WEIL man die Spiele kopieren konnte!

Kopien verkaufen Hardware - mehr verkaufte Hardware = mehr verkaufte Software.

Beispiel:
Es ist doch besser für die Industrie, wenn sich einer einen DVD Player und ab und zu eine DVD käuft, dafür nebenbei haufenweise kopiert, als wenn er garkeinen DVD Player käuft und und auch nicht ab und zu eine DVD käuft...

Piffan
2003-11-30, 20:34:24
Original geschrieben von Matrix316
Lustig ist ja wenn sie die Verkauften Rohlinge zählen und dabei vergessen, dass die meisten Filme mindestens 2 CDs als svcd brauchen, HDR2 sogar 4. Also müsste man die Rohlinganzahl durch mindestens 2 Teilen und selbst dann sind noch nicht alle verkauften Rohlinge jeweils ein Film. Dazu kommen ja noch die Musik CDs und Spiele, die auch mindestens eine CD haben...usw. ;)

IMO sind "Raub"Kopien (whatever) ein notwendiges Übel. Ohne RKs wären normale PCs 100%ig nicht so weit verbreitet wie sie sind (alleine Windows und Office!). Auch wäre DSL nie so weit verbreitet. Auch bei den Konsolen setzen sich vor allem die durch, bei denen man kopieren kann. Auch die DVD Player wären nicht so weit verbreitet wenn man nicht svcds abspielen könnte.

Wenn Weltweit alle Raubkopien von heute auf jetzt außer Gefecht gesetzt werden würden und es auch keine RKs mehr möglich wären, würde die Gesamte Unterhaltungsindustrie zusammenbrechen und die großen Firmen würden noch vieeel mehr jammern.

Ich meine, vor 15 Jahren waren der C64 und Amiga nur so beliebt, WEIL man die Spiele kopieren konnte!

Kopien verkaufen Hardware - mehr verkaufte Hardware = mehr verkaufte Software.

Beispiel:
Es ist doch besser für die Industrie, wenn sich einer einen DVD Player und ab und zu eine DVD käuft, dafür nebenbei haufenweise kopiert, als wenn er garkeinen DVD Player käuft und und auch nicht ab und zu eine DVD käuft...

Genau so ähnlich habe ich es auf der ersten Seite des Threads gemeint: Der Schuss mit den überzogenen Restriktionen kann auch gewaltig nach hinten losgehen.....Schätze mal, dass nicht wenige einen DVD- Player kaufen, weil man damit AUCH Kopien ansehen kann. Und wer erst einen Player hat, der wird als Fan auch dann und wann mal ne DVD kaufen....

Die Industrie scheint ernsthaft zu glauben, dass genauso viele Originale mehr verkauft werden wie durch Restriktionen an Kopien verhindert werden. Ist ne wirklich dumme Milchmädchenrechnung....

Piffan
2003-11-30, 20:36:12
Original geschrieben von Leonidas
Wenn man im ersten halben Jahr in der Videothek den gleichen Preis wie im Kino bezahlt? Ich habe das nicht erwähnt, weil es mir sonnenklar erschien.

Jetzt wo du es sagst, ist es mir auch klar! :bonk:

Je länger ich über die Sache nachdenke, um so mehr gefällt mir der Artikel...zwar noch nicht alles, aber es wird schon ;)

Matrix316
2003-11-30, 20:51:10
Original geschrieben von Piffan
Genau so ähnlich habe ich es auf der ersten Seite des Threads gemeint: Der Schuss mit den überzogenen Restriktionen kann auch gewaltig nach hinten losgehen.....Schätze mal, dass nicht wenige einen DVD- Player kaufen, weil man damit AUCH Kopien ansehen kann. Und wer erst einen Player hat, der wird als Fan auch dann und wann mal ne DVD kaufen....

Die Industrie scheint ernsthaft zu glauben, dass genauso viele Originale mehr verkauft werden wie durch Restriktionen an Kopien verhindert werden. Ist ne wirklich dumme Milchmädchenrechnung....

Vor allem müssen sie endlich mal kapieren, dass die Preise SINKEN müssen um mehr zu verkaufen und nicht umgekehrt.

Wobei DVDs ja in letzter Zeit relativ preiswert sind mit ca. 20 € bei amazon. Soviel haben früher auch Videos gekostet.

Im Gegensatz dazu sind selbst beim "Geiz ist Geil" Saturn CDs bei 19 € angelangt (z.B. alte Metallicas, erst letzt gesehen in Frankfurt). Kein Wunder, dass dort der Umsatz zurück geht!

grakaman
2003-11-30, 21:14:30
Original geschrieben von Matrix316
IMO sind "Raub"Kopien (whatever) ein notwendiges Übel. Ohne RKs wären normale PCs 100%ig nicht so weit verbreitet wie sie sind (alleine Windows und Office!). Auch wäre DSL nie so weit verbreitet. Auch bei den Konsolen setzen sich vor allem die durch, bei denen man kopieren kann. Auch die DVD Player wären nicht so weit verbreitet wenn man nicht svcds abspielen könnte.


Totaler Unsinn. Firmen benutzen ganz sicher keine Raubkopien von Windows und MS Office, abgesehen von ein paar Ein-Mann-Buden. MS Office ist rein gar nicht für den Privatkunden konzipiert und gedacht, insofern hinken diese ewigen Verbreitungsvergleiche aber ganz gewaltig. Wenn ein paar Kids sich MS Office illegal downloaden, obwohl sie nicht mal 90% dessen Features nutzen können, so ist das zwar ein wirtschaftlicher Schaden, aber das hat definitiv nichts mit der Verbreitung der Software zu tun, dort wo sie "sinnvoll" eingesetzt wird und für deren Zielgruppe sie konzipiert ist (nämlich Unternehmen und keine Ich-muss-alles-haben Kids). Und Windows und Word liegen sowieso fast jedem neuen PC bei (das war schon immer so), die muss man sich ganz sicher nicht erst "klauen". Und wer schon eine Lizenz besitzt, kann recht preisgünstig updaten. Insofern ist auch deine Behauptung, die PC's wären 100%ig nicht so weit verbreitet, totaler Unfug. Ich habe noch nirgendwo gesehen, dass man bei Mediamarkt und Konsorten gebeten wird, seine Software zu klauen. Im Gegenteil, man wird oft mit Software überschüttet, wenn man einen neuen Rechner kauft. Das selbe gilt für Konsolen, auch hier ziehen die lächerlichen Ausreden und Alibirechtfertigungen der Raubkopierer nicht. Die PlayStation1 hatte sich damals als unanggefochtener Sieger behaupten können, da sie "einige Jahre", weit bevor es das N64 gab, auf Grund ihrer technischen Überlegenheit zumindest im japanischen Markt durchsetzen konnte. Dass man auf Grund der dortigen Erfolge die Konsole noch nach Europa brachte, war einfach eine logistisch/strategische Folgeerscheinung. Was aber gegen dieses Raubkopierer Gerücht spricht, sind die damaligen äußerst astronomischen Preise für CD Brenner, die nebenbei auch noch einen PC voraussetzten, der anno damals ein noch viel schlechteres Preis/Leistungs Verhältnis hatte als heute.


Beispiel:
Es ist doch besser für die Industrie, wenn sich einer einen DVD Player und ab und zu eine DVD käuft, dafür nebenbei haufenweise kopiert, als wenn er garkeinen DVD Player käuft und und auch nicht ab und zu eine DVD käuft...

:lol: Das ist ja echt der Gipfel der absoluten Frechheit.

grakaman
2003-11-30, 21:21:36
Original geschrieben von Leonidas
Wenn man im ersten halben Jahr in der Videothek den gleichen Preis wie im Kino bezahlt? Ich habe das nicht erwähnt, weil es mir sonnenklar erschien.

Totaler Unsinn. Der DVD Verleih beginnt sicher nicht mit dem Kino Start. Die Kinofilme werden immer 1/2 bis 3/4 Jahr nach Kinostart erst auf DVD gepresst. In welche Videotheken geht du denn, die schon die Kinofilme von heute haben? Außerdem bezahlt man im Kino 13€ und in der Videothek i.d.R. 6€.

Gast
2003-11-30, 21:21:47
Das mit Office stimmt so nicht. Also ehemaliger Student weiss ich das ca. 90% aller Studenten ihre Arbeiten mit Kopierten Office-Versionen erstellt haben.

Ja und obwohl Sony wusste das man Cds/DVDs kopieren kann haben sie dieses Format gewählt warum wohl?

grakaman
2003-11-30, 21:28:12
Original geschrieben von Gast
Das mit Office stimmt so nicht. Also ehemaliger Student weiss ich das ca. 90% aller Studenten ihre Arbeiten mit Kopierten Office-Versionen erstellt haben.


Was soll daran nicht stimmen? Ich habe von Zielgruppen geredet. Und die Zielgruppe von MS Office sind ganz sicher nicht irgendwelche Mittellosen Kids mit leicht deformierten Rechtsverständnis.


Ja und obwohl Sony wusste das man Cds/DVDs kopieren kann haben sie dieses Format gewählt warum wohl?

Dabei spielten wohl auch ökonomische und andere Aspekte eine Rolle. Außerdem wurden sie ja von einer Firma (Name fällt mir nicht ein) beauftragt, ein Datenlesegerät zu entwickeln, eben dieses CD Laufwerk. Nur haben sie mit dem gewonnen KnowHow dann ihr eigenes Produkt daraus gemacht, nämlich die PS1.

PS. Ich glaube sogar für Sega wurde einst dieses CD Laufwerk entwickelt.

Gast
2003-11-30, 21:45:15
Wenn man mal davon ausgeht das Nintendo kein Problem mit Raubkopien hat, da dort keine CDs bzw. DVDs verwendet werden.

Müssten sie dann pro verkauften Gerät mehr Spiele verkaufen, dass ist aber nicht der Fall.

grakaman
2003-11-30, 21:47:01
Original geschrieben von Gast
Wenn man mal davon ausgeht das Nintendo kein Problem mit Raubkopien hat, da dort keine CDs bzw. DVDs verwendet werden.

Müssten sie dann pro verkauften Gerät mehr Spiele verkaufen, dass ist aber nicht der Fall.

Warum müssten sie deswegen mehr Spiele verkaufen? Ich kann dir nicht folgen.

nggalai
2003-11-30, 21:59:05
Original geschrieben von grakaman
Totaler Unsinn. Firmen benutzen ganz sicher keine Raubkopien von Windows und MS Office, abgesehen von ein paar Ein-Mann-Buden. 2001 waren nach unabhängiger Studie in Österreich mehr als ein Drittel ALLER gewerblich genutzen PCs mit Raubkopien ausgestattet gewesen (Quelle: IPR Global Software Piracy 2001). Die BSA schätzt für Deutschland fast 40% aller PCs in Unternehmen, ob gross oder klein. Woher hast Du deine Infos, dass bis auf "Ein-Mann-Buden" keine Firma Raubkopien verwenden würde?

93,
-Sascha.rb

{Alone}
2003-11-30, 22:27:14
Original geschrieben von nggalai
2001 waren nach unabhängiger Studie in Österreich mehr als ein Drittel ALLER gewerblich genutzen PCs mit Raubkopien ausgestattet gewesen (Quelle: IPR Global Software Piracy 2001). Die BSA schätzt für Deutschland fast 40% aller PCs in Unternehmen, ob gross oder klein.

93,
-Sascha.rb

Hehe.

Na also, muß man als kleiner Mann doch kein schlechtes Gewissen haben. http://people.freenet.de/Alone/woot.gif

Matrix316
2003-11-30, 22:30:03
Original geschrieben von grakaman
Totaler Unsinn. Firmen benutzen ganz sicher keine Raubkopien von Windows und MS Office, abgesehen von ein paar Ein-Mann-Buden. MS Office ist rein gar nicht für den Privatkunden konzipiert und gedacht, insofern hinken diese ewigen Verbreitungsvergleiche aber ganz gewaltig. Wenn ein paar Kids sich MS Office illegal downloaden, obwohl sie nicht mal 90% dessen Features nutzen können, so ist das zwar ein wirtschaftlicher Schaden, aber das hat definitiv nichts mit der Verbreitung der Software zu tun, dort wo sie "sinnvoll" eingesetzt wird und für deren Zielgruppe sie konzipiert ist (nämlich Unternehmen und keine Ich-muss-alles-haben Kids). Und Windows und Word liegen sowieso fast jedem neuen PC bei (das war schon immer so), die muss man sich ganz sicher nicht erst "klauen". Und wer schon eine Lizenz besitzt, kann recht preisgünstig updaten. Insofern ist auch deine Behauptung, die PC's wären 100%ig nicht so weit verbreitet, totaler Unfug. Ich habe noch nirgendwo gesehen, dass man bei Mediamarkt und Konsorten gebeten wird, seine Software zu klauen. Im Gegenteil, man wird oft mit Software überschüttet, wenn man einen neuen Rechner kauft. Das selbe gilt für Konsolen, auch hier ziehen die lächerlichen Ausreden und Alibirechtfertigungen der Raubkopierer nicht. Die PlayStation1 hatte sich damals als unanggefochtener Sieger behaupten können, da sie "einige Jahre", weit bevor es das N64 gab, auf Grund ihrer technischen Überlegenheit zumindest im japanischen Markt durchsetzen konnte. Dass man auf Grund der dortigen Erfolge die Konsole noch nach Europa brachte, war einfach eine logistisch/strategische Folgeerscheinung. Was aber gegen dieses Raubkopierer Gerücht spricht, sind die damaligen äußerst astronomischen Preise für CD Brenner, die nebenbei auch noch einen PC voraussetzten, der anno damals ein noch viel schlechteres Preis/Leistungs Verhältnis hatte als heute.



:lol: Das ist ja echt der Gipfel der absoluten Frechheit.

1. Ich spreche auch nicht nur von Firmen, sondern vor allem von Privatanwendern (und die gibt es mehr als Firmen). Und ich kenne sehr viele die noch nie ein Windows gekauft haben! Fakt ist aber auch dass die PS1 noch erfolgreich war, als keiner mehr was vom Nintendo 64 wissen wollte und die PS2 immer noch Erfolgreich ist, obwohl die X-Box und der Gamecube technisch besser sind. Es ist doch nur bezeichnend, dass man jetzt den GC billiger als den Gameboy verramscht!

2. Das ist keine Frechheit, das ist reine Mathematik. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, oder?

grakaman
2003-11-30, 22:33:26
Original geschrieben von nggalai
2001 waren nach unabhängiger Studie in Österreich mehr als ein Drittel ALLER gewerblich genutzen PCs mit Raubkopien ausgestattet gewesen (Quelle: IPR Global Software Piracy 2001). Die BSA schätzt für Deutschland fast 40% aller PCs in Unternehmen, ob gross oder klein. Woher hast Du deine Infos, dass bis auf "Ein-Mann-Buden" keine Firma Raubkopien verwenden würde?

93,
-Sascha.rb

Ich konnte nirgendwo lesen, dass sich die BSA nur auf gewerblich genutze PC's bezieht. Kannst du das belegen?

Matrix316
2003-11-30, 22:36:20
Original geschrieben von grakaman
Warum müssten sie deswegen mehr Spiele verkaufen? Ich kann dir nicht folgen.

Naja, wenn ohne Raubkopieen genauso viele Spiele wie MIT Raubkopien verkauft werden, dann sind die Raubkopien doch wirtschaftlich egal!

Es heißt doch immer als Hauptargument: Es wird weniger verkauft weil zu viel kopiert wird (egal welche Branche). Daraus folgt, dass ohne Raubkopien mehr verkauft werden müsste. Wenn es nicht so ist, dann sind die RKs irrelevant.

Ok, bei Nintendo zählt in der Rechnung noch ein wenig der höhere Preis für die Spiele...

grakaman
2003-11-30, 22:52:10
Original geschrieben von Matrix316
1. Ich spreche auch nicht nur von Firmen, sondern vor allem von Privatanwendern. Und ich kenne sehr viele die noch nie ein Windows gekauft haben!


Das kann ja sein. Das sind aber doch i.d.R. nur die, die sich ihren PC selbst zusammenschrauben. Nur wechseln täglich tausende von Discount Rechner die Ladentäge, "mit" Windows und Word.


Fakt ist aber auch dass die PS1 noch erfolgreich war, als keiner mehr was vom Nintendo 64 wissen wollte und die PS2 immer noch Erfolgreich ist, obwohl die X-Box und der Gamecube technisch besser sind.


Schön, ich kann da nur überhaupt keinen Zusammenhang zu Raubkopien erkennen. Die PS1 hat eine extrem lange Zeit gehabt, sich zu etablieren und hat auch eine ganz andere Zielgruppe angesprochen als Nintendo damals mit dem N64 bediente. Erst mit dem Cube ist man vom "Kinder Image" fort und hat auch erstmals Genre im Angebot, die zuvor nur die PS1 hatte. die PS2 hatte ebenfalls wieder eine lange Zeit, sich zu etablieren und das tat sie weiß Gott auch nicht von Heute auf Morgen. Hinzu kommt die Kompatibilität zur PS1 und ein integrieter DVD Player. Nintendo hat sich sehr viele Fehler geleistet und das wird in einem hartumkämpften Markt wie hier nicht toleriert. Und die XBox würde ich als ziemlich erfolgreich erachten. Das sie nicht die Verkaufszahlen einholt, die die PS2 sich über Jahre erarbeiten konnte, sollte eigentlich einleuchten.


Es ist doch nur bezeichnend, dass man jetzt den GC billiger als den Gameboy verramscht!


Bezeichnend schon, aber sicherlich nicht für Raubkopien. Dieses Szenario hat man schon zum Teil beim Launch der neuen Konsolen vorhersagen können.


2. Das ist keine Frechheit, das ist reine Mathematik. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, oder?

Das kann man ziemlich auf jedes Produkt beziehen und deine Aussage impliziert den Aufruf zum Raubkopieren bzw. Rechtfertigt ihn. So etwas kann ich nicht akzeptieren.

grakaman
2003-11-30, 23:07:40
Original geschrieben von Matrix316
Naja, wenn ohne Raubkopieen genauso viele Spiele wie MIT Raubkopien verkauft werden, dann sind die Raubkopien doch wirtschaftlich egal!


Und warum haben sie dann den Umsatz erheblich ankurbeln können, "nachdem" sie die massive Preissenkung gemacht haben? Laut deiner Theorie dürften sich die ganzen Leute dann max. 2 GameCube Spiele anschaffen, aber ja nicht mehr, damit sie insgesamt billiger kommen.

[
Es heißt doch immer als Hauptargument: Es wird weniger verkauft weil zu viel kopiert wird (egal welche Branche). Daraus folgt, dass ohne Raubkopien mehr verkauft werden müsste. Wenn es nicht so ist, dann sind die RKs irrelevant.


Nein, das folgt nicht zwangsweise daraus. Die erste Behauptung würde ich auch nicht als die alleinige Wahrheit betrachten. Da spielen wohl viele Faktoren eine Rolle. Qualität, Vermarktung etc.

[
Ok, bei Nintendo zählt in der Rechnung noch ein wenig der höhere Preis für die Spiele...

Da spielt noch viel mehr eine Rolle bei Nintendo.

nggalai
2003-11-30, 23:09:02
Original geschrieben von grakaman
Ich konnte nirgendwo lesen, dass sich die BSA nur auf gewerblich genutze PC's bezieht. Kannst du das belegen? Aufm Netz hab' ich die Quellen auf die schnelle auch nicht gefunden, ich habe meine Infos ausm Unterlagenkit einer Security-Veranstaltung von Sun, mit einem fetten Copyright druff. :( Mal anders suchen:

http://notes.redit.ch/publikation.nsf/0/183a9dbb5dc69b76c1256c64006f9699?OpenDocument

Handelsunternehmen in Basel darf CHF 20,000 Strafe bezahlen; Schweizweit CHF 300,000 Strafgebühren und 700,000.- Nach-Lizenzierungen

http://global.bsa.org/switzerland/kampagnen/index.php

"Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zahlten 2002 rund 2 Millionen Euro an Schadensersatz oder Nachlizenzierungskosten für den Einsatz illegaler Software."

Wenn das alles Einmannbuden waren, nicht schlecht. Dann muss da ja ein gewaltiger Ermittler-Stab bös Steuergelder kassieren. ;)

93,
-Sascha.rb

Gast
2003-11-30, 23:12:16
@Matrix316:
Ich meine, vor 15 Jahren waren der C64 und Amiga nur so beliebt, WEIL man die Spiele kopieren konnte!
Kopien verkaufen Hardware - mehr verkaufte Hardware = mehr verkaufte Software.

Dies ist meines Wissens nach eindeutig falsch, da das NES seiner Zeit die am Meisten verbreitetste Video-Spiele-Konsole war (vgl David Sheff, Nintendo - "Game Boy"). Und bei dieser Konsole war Urheberrechtsverletzung im Sinne von Kopieren deshalb sehr schwer und daher kaum verbreitet, da die Daten ja auf einem ROM-Chip (so ein Modul wie beim Game Boy) abgespeichert waren.

Naja, wenn ohne Raubkopieen genauso viele Spiele wie MIT Raubkopien verkauft werden, dann sind die Raubkopien doch wirtschaftlich egal!

Hmm, an dieseer Aussage hinkt aber die Tatsache, das man nicht zwei gleiche Märkte vergleichen kann, weil es diese nicht gibt. Wenn man zweimal den gleichen Markt mit der gleichen Konsole (bsp. PS1) vergleichen könnte, mit den gleichen Kunden usw. nur einfach im einen gibt es illegale Kopien und im anderen nicht, dann wäre da vielleicht eine Aussage möglich, aber da es das nicht gibt, geht das nicht.

@grakaman:
MS Office ist rein gar nicht für den Privatkunden konzipiert und gedacht,...

Wieso gibt es dann bitte eine spezielle(!) Version für Schüler/Studenten/Familien, die meiner Meinung nach aber durchaus so günstig ist, dass man sie sich leisten kann (man bekommt schließlich beim genauen Lesen 3 Lizenzen)!

Totaler Unsinn. Der DVD Verleih beginnt sicher nicht mit dem Kino Start. Die Kinofilme werden immer 1/2 bis 3/4 Jahr nach Kinostart erst auf DVD gepresst. In welche Videotheken geht du denn, die schon die Kinofilme von heute haben? Außerdem bezahlt man im Kino 13€ und in der Videothek i.d.R. 6€.

Hmm, hast Du den Artikel richtig gelesen? Dies sollte doch als ein Vorschlag gelten und nicht als Tatsache! Weiter "oben" im Text wird die derzeitige Praxis ja erwähnt (die mit Deiner Aussage fast übereinstimmt).

grakaman
2003-11-30, 23:17:00
Original geschrieben von nggalai
Aufm Netz hab' ich die Quellen auf die schnelle auch nicht gefunden, ich habe meine Infos ausm Unterlagenkit einer Security-Veranstaltung von Sun, mit einem fetten Copyright druff. :( Mal anders suchen:

http://notes.redit.ch/publikation.nsf/0/183a9dbb5dc69b76c1256c64006f9699?OpenDocument

Handelsunternehmen in Basel darf CHF 20,000 Strafe bezahlen; Schweizweit CHF 300,000 Strafgebühren und 700,000.- Nach-Lizenzierungen

http://global.bsa.org/switzerland/kampagnen/index.php

"Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zahlten 2002 rund 2 Millionen Euro an Schadensersatz oder Nachlizenzierungskosten für den Einsatz illegaler Software."

Wenn das alles Einmannbuden waren, nicht schlecht.

93,
-Sascha.rb

Mmmhm, ich hab mir das jetzt nicht durchgelesen, da ich zu dieser späten Stunde keine Lust mehr habe. Aber wenn das so ist, dann empfinde ich das schon als ungeheuerlich. Ich habe aber eher die Erfahrung, dass gerade in großen Unternehmen äußerst penibel aus Lizenzen geachtet wird. Aber sicher gibt es hier und da Ausnahmen und wenn da ein paar große Unternehmen mit drunter sind, da ist auch schnell die große Prozentzahl erklärt. Aber in einem (fiktives Bsp.) 5000 Mann Betrieb, wo es entsprechend viele Lizenzen geben muss, kann man auch nicht alle Mitarbeiter der Raubkopiererei beschuldigen, obwohl alle nichtlizensierten Arbeitsplatzversionen in die Statistik mit einfließen. Hinzu kommt noch, dass durch die zum Teil verwirrenden Lizenzverträge, Unternehmen unbeabsichtigt in die Illegalität gerutscht sind, denn offensichtlich haben sie es ja nachbezahlt.

MfG

grakaman
2003-11-30, 23:25:25
Original geschrieben von Gast
Wieso gibt es dann bitte eine spezielle(!) Version für Schüler/Studenten/Familien, die meiner Meinung nach aber durchaus so günstig ist, dass man sie sich leisten kann (man bekommt schließlich beim genauen Lesen 3 Lizenzen)!


Richtig, Die Lizenzen gibt es. Aber meines Wissen darf man dann die Software nicht gewerblich einsetzen. Bei Studenten kann, die sich eventuell aus Arbeitsleben vorbereiten und deswegen die Software gebrauchen, ist das auch legitim. Aber auf Grund Lizenzrestriktionen sind diese eben nicht die Einnahmequelle und primäre Zielgruppe.
Mir ging es auch eigentlich gar nicht darum, sondern eher um die oft verbreitete Erscheinung, dass sich irgendwelche Kids Software illegal downloaden, die sie sowieso nicht benötigen oder sinnvoll nutzen können. Und diese Gruppe dann als Verbreitungsgrund in der Industrie zu nennen, ist einfach falsch.


Hmm, hast Du den Artikel richtig gelesen? Dies sollte doch als ein Vorschlag gelten und nicht als Tatsache! Weiter "oben" im Text wird die derzeitige Praxis ja erwähnt (die mit Deiner Aussage fast übereinstimmt).

Und warum sollte man das machen? Ich kann da nichts positives erkennen.

MfG

nggalai
2003-11-30, 23:27:09
Original geschrieben von grakaman
Mmmhm, ich hab mir das jetzt nicht durchgelesen, da ich zu dieser späten Stunde keine Lust mehr habe. Aber wenn das so ist, dann empfinde ich das schon als ungeheuerlich. Ich habe aber eher die Erfahrung, dass gerade in großen Unternehmen äußerst penibel aus Lizenzen geachtet wird. Aber sicher gibt es hier und da Ausnahmen und wenn da ein paar große Unternehmen mit drunter sind, da ist auch schnell die große Prozentzahl erklärt. Aber in einem (fiktives Bsp.) 5000 Mann Betrieb, wo es entsprechend viele Lizenzen geben muss, kann man auch nicht alle Mitarbeiter der Raubkopiererei beschuldigen, obwohl alle nichtlizensierten Arbeitsplatzversionen in die Statistik mit einfließen. Hinzu kommt noch, dass durch die zum Teil verwirrenden Lizenzverträge, Unternehmen unbeabsichtigt in die Illegalität gerutscht sind, denn offensichtlich haben sie es ja nachbezahlt.

MfG Full ACK. Nach meinem Verständis wird der grösste Teil dieser "illegalen Software" auf falschverstandene Lizenzverträge oder generell Unwissen seitens der Endanwender zurückzuführen sein. Absicht unterstelle ich Firmen eigentlich nicht; das kann zu schnell zu teuer werden als dass sich das lohnen würde. Habe ich schon oft genug bei Firmen gesehen (ich mach' Consulting und Training bei Kunden) — alle haben zwar dieselbe Software installiert, aber dann wird vergessen, dass man für das Spezialwörterbuch nur 10 Arbeitsplatzlizenzen gekauft hat, aber aus Versehen (weil's halt aufm selben Ghost Image drauf war) auf 500 Kisten mitinstalliert hat. Oder plötzlich haben 50 Leute Acrobat, weil sie nach "Acrobat Reader" geschrien haben und der übernächtigte Sysad die erstbeste CD aus dem Schrank geholt hat ...

93,
-Sascha.rb

nggalai
2003-11-30, 23:38:02
Original geschrieben von nggalai
Nach meinem Verständis wird der grösste Teil dieser "illegalen Software" auf falschverstandene Lizenzverträge oder generell Unwissen seitens der Endanwender zurückzuführen sein.... womit wir eigentlich auch wieder beim Thema wären. Kann sich noch wer an die ersten Zeitungsberichte nach der RIAA-Kampagne in den Staaten erinnern? Mitm Omi, das ganz verwundert war, dass man keine Musik sharen dürfe? Weil sie doch schon für die Internetleitung bezahlt habe? Ich höre ähnliches auch von Bekannten: "Was, weshalb geht das denn nicht in Ordnung? Ich zahle der Sunrise immerhin 60 Franken im Monat dafür, dass ich aufs Internet kann!" Oder generell die Einstellung, "natürlich kopiere ich DVDs aus der Videothek. Dafür zahl ich ja schliesslich auch meine Leihgebühr. Duh."

Meiner Meinung nach sollte die (deutsche) Filmindustrie lieber informieren als Leute abschrecken. So kann man zwar auch "informieren", aber es wird einfach nicht ernst genommen.

93,
-Sascha.rb

Leonidas
2003-11-30, 23:58:53
Original geschrieben von grakaman
Totaler Unsinn. Der DVD Verleih beginnt sicher nicht mit dem Kino Start. Die Kinofilme werden immer 1/2 bis 3/4 Jahr nach Kinostart erst auf DVD gepresst. In welche Videotheken geht du denn, die schon die Kinofilme von heute haben? Außerdem bezahlt man im Kino 13€ und in der Videothek i.d.R. 6€.


Ähm sorry, aber hast Du nicht gelesen, was ich schrieb und *wie* ich es schrieb?! Nicht als Ist-Beschreibung, sondern als Lösungsvorschlag für die *Zukunft*!

Leonidas
2003-12-01, 00:00:15
Original geschrieben von grakaman
Was soll daran nicht stimmen? Ich habe von Zielgruppen geredet. Und die Zielgruppe von MS Office sind ganz sicher nicht irgendwelche Mittellosen Kids mit leicht deformierten Rechtsverständnis.



An deren Raubkopierertum errechnet MS aber seine Verlustzahlen. Genauso wie man die "Verlustzahlen" des chinesischen Marktes in US-Preisen ausdrückt - als ob ein normaler Chinese sich ein Office-Paket für 1000 $ jemals im Leben leisten könnte.

Leonidas
2003-12-01, 00:01:16
Original geschrieben von nggalai
2001 waren nach unabhängiger Studie in Österreich mehr als ein Drittel ALLER gewerblich genutzen PCs mit Raubkopien ausgestattet gewesen



Daß heißt im Extremfall, das eine von 100 Anwendungen auf diesem PC eine Raubkopie war. D.h. nicht, daß diese PCs komplett mit Raubkopien betrieben wurden.

nggalai
2003-12-01, 00:27:30
Original geschrieben von Leonidas
Daß heißt im Extremfall, das eine von 100 Anwendungen auf diesem PC eine Raubkopie war. D.h. nicht, daß diese PCs komplett mit Raubkopien betrieben wurden. Natürlich nicht. Die möglichen Gründe für solche "Raubkopien" haben ja grakaman und ich schon besprochen. ;)

93,
-Sascha.rb

Exxtreme
2003-12-01, 00:57:04
Original geschrieben von nggalai
Full ACK. Nach meinem Verständis wird der grösste Teil dieser "illegalen Software" auf falschverstandene Lizenzverträge oder generell Unwissen seitens der Endanwender zurückzuführen sein.

93,
-Sascha.rb
Ja, den Fall hatte ich auch schon oft. Und wenn man die Lizenzverträge von MS wirklich verstehen will, dann sollte man lieber einen Anwalt fragen. Speziell die Lizenzverträge für grössere Firmen sind wirklich sehr komplex.

Birdman
2003-12-01, 01:20:59
Original geschrieben von Exxtreme
Ja, den Fall hatte ich auch schon oft. Und wenn man die Lizenzverträge von MS wirklich verstehen will, dann sollte man lieber einen Anwalt fragen. Speziell die Lizenzverträge für grössere Firmen sind wirklich sehr komplex.
Sorry, aber MS und Lizenzen sind etwas darüber kann ich nur noch lachen...
Wir haben in unserer Bude EXTRA einen Microsoft License Manager kommen lassen, wegen Nachlizenzierungen etc.
Aber dieser Typ hatte sooo keine Ahnung, das gibts gar nicht. Man muss schon fast sagen dass der von der MS Lizenzierung weniger begriffen hat als wir selber - und dies ist schon verdammt schwer.
Auf jedenfall lief es schlussendlich darauf heraus, dass er uns einen "Freibrief" erteilt hatte, mit einer Aussage à la "Bei Ihnen ist alles ausreichend Lizenziert"
Dabei besitzen wir kaum eine offizielle Microsoft Lizenz und bloss noch einige "InternalUse" Microsoft Technet Softwares.

-X-
2003-12-01, 06:16:09
Original geschrieben von Leonidas
An deren Raubkopierertum errechnet MS aber seine Verlustzahlen. Genauso wie man die "Verlustzahlen" des chinesischen Marktes in US-Preisen ausdrückt - als ob ein normaler Chinese sich ein Office-Paket für 1000 $ jemals im Leben leisten könnte.

dito und genauso isses auch bei den anderen industrien. die branchen machen sich bei mir dadurch unbeliebt. das problem existiet zwar, aber die zahlen sind stark aufgebläht und unrealistisch. man könnte auch von einer bewussten täuschung sprechen.
so wie es birdman beschreibt, ist es exemplarisch. die gesetze und verträge sind dermaßen kompliziert und unklar formuliert, dass selbst firmenvertreter keine ahnung haben:D. das selbe gilt auch für beamte, richter usw.

@grakaman: die ps1 kam in europa im sommer/herbst '95, war in japan aber erst anfang '97 marktführer im 32-bit-bereich(als FF7 erschien gings los). davor lag der saturn in japan vorne.

grakaman
2003-12-01, 08:50:34
Original geschrieben von Leonidas
An deren Raubkopierertum errechnet MS aber seine Verlustzahlen. Genauso wie man die "Verlustzahlen" des chinesischen Marktes in US-Preisen ausdrückt - als ob ein normaler Chinese sich ein Office-Paket für 1000 $ jemals im Leben leisten könnte.

Die errechnet MS sicherlich nicht nur über diese Gruppe.

grakaman
2003-12-01, 08:51:50
Original geschrieben von Leonidas
Ähm sorry, aber hast Du nicht gelesen, was ich schrieb und *wie* ich es schrieb?! Nicht als Ist-Beschreibung, sondern als Lösungsvorschlag für die *Zukunft*!

Was soll daran eine Lösung sein, den Kinos den Umsatz abzugraben?

grakaman
2003-12-01, 09:02:03
Original geschrieben von -X-
@grakaman: die ps1 kam in europa im sommer/herbst '95, war in japan aber erst anfang '97 marktführer im 32-bit-bereich(als FF7 erschien gings los). davor lag der saturn in japan vorne.

Mag sein, trotzdem hatte sie schon vor dem N64 erheblichen Erfolg und das vor allem auch in den USA. Übrigens habe ich mich geirrt, das CD Laufwerk war nicht für Sega sondern für das SNES von Nintendo gedacht, als Zusatzgerät. Aber Sony hat dann eben andere Pläne im Kopf.

MfG

-X-
2003-12-01, 10:32:22
nope, das gerät war fertig, aber NINTENDO hatte dann kein interesse mehr und haben sony sozusagen sitzen lassen(wobei so genau lässt sich das als außenstehender nicht sagen, alles spekulationen. ich kenns auf jeden fall in dieser version). die haben mit dem gerät erste erfahrungen gesammelt, was gut war für die ps1.

Gast
2003-12-01, 10:35:00
Warum wird ein Artikel zunaechst von Leuten wie Mirko und Grakaman in peinlich argumentationsloser Manier abgekanzelt? Warum werden zahllose Argumente von Leonidas und Forums-Mitgliedern zunaechst von diesen Leuten komplett ignoriert? Warum fehlt ihnen die Erkenntnis, dass fast alle, die hier schreiben, nicht diejenigen sind, die bekaempft werden sollen?

Zugegeben: Ich bin beeindruckt, dass zumindest Mirko den Kern der Diskussion - die enorme Frustration mit der Industrie - bereits im zweiten Posting perfekt erkannt hat. Leonidas hat bereits im Artkel geschrieben, dass er locker weitere Seiten zum Thema fuellen koennte. Weitere Argumente werden in den Postings genannt und ich koennte noch mindestens 10 noch nicht genannte persoenliche Gruende auffuehren. Ich bin ueberzeugt, dass Dauersauger nicht Frustration als ehrlichen Hauptgrund fuer ihr Handeln oder in Diskussionen angeben bzw. diskutieren werden. Ich bin ebenfalls ueberzeugt, dass fast alle, die hier posten, bestenfalls minimal "Raubkopien" erstellen oder *legitime* Gruende anfuehren koennten. Gesetze sind niemals per se "gerecht", sondern druecken zunaechst nur den Status Quo oder den jeweiligen Zustand einer Gesellschaft bzw. deren Machtstruktur aus.

Auch wenn ich die hemmungslose "Raubkopiererei" nicht gutheisse, so kann ich mich schlicht aus meiner enormen Frustration nicht zu einer grundsaeztlichen Verurteilung hinreissen. Jede Massnahme der Industrie oder des Gesetzgebers schadet/frustriert leider immer zuerst die "Ehrlichen". Ich begruesse den Artikel und die Diskussion hier. Das "Argument", dass "Raubkopierer" diese Diskussion als Rechtfertigungsgrund missbrauchen koennten, ist geradezu unglaublich weltfremd und erzkonservativ.

PS.
Was ist eigentlich aus den Smileys, den Kurzantworten und den Postings mit Formulierungsschwaechen sowie zahllosen Rechtschreib- und Grammatikfehlern geworden?

grakaman
2003-12-01, 11:01:51
Original geschrieben von -X-
nope, das gerät war fertig, aber NINTENDO hatte dann kein interesse mehr und haben sony sozusagen sitzen lassen(wobei so genau lässt sich das als außenstehender nicht sagen, alles spekulationen. ich kenns auf jeden fall in dieser version). die haben mit dem gerät erste erfahrungen gesammelt, was gut war für die ps1.

Ja, es gab wohl einige Differenzen, weil Sonys Eigenentwicklung sowohl CD's als auch SNES Cartridges abspielen konnte. Vertraglich hatte sich da wohl Sony ziemlich abgesichert und Nintendo war der eher auf deren Gnade angewiesen. Aber das ganze kam dann nie auf dem Markt. Und bis es zur PSX kam, hat man wohl auch viel Erfahrung mit dem Philips CD-I gemacht, was ja ebenfalls in Kooperation mit Sony entstand.

MfG

Mojo@work
2003-12-01, 11:45:50
Original geschrieben von grakaman
Wenn ein paar Kids sich MS Office illegal downloaden, obwohl sie nicht mal 90% dessen Features nutzen können, so ist das zwar ein wirtschaftlicher Schaden, [...]
Das ist eben ganz sicher kein wirtschaftlicher Schaden. Denn könnten sich die Kids die Software nicht kopieren, würden sie trotzdem nicht das Paket teuer kaufen, sondern es sein lassen und/oder auf andere freie/preiswertete Software ausweichen.

Lies dir den Artikel doch mal durch, Stichworte "Zielgruppen" und "wirtschaftlicher Schaden/Verlust vs. potentielle Einnahmeverluste"...


Original geschrieben von grakaman
:lol: Das ist ja echt der Gipfel der absoluten Frechheit.
Wie? Du hast lieber keine Einnahmen als geringe Einnahmen?

Hauwech
2003-12-01, 12:03:35
Uiuiui, bin ich auch ein Verbrecher wenn ich gar keinen DVD-Player und DVDs besitze aber ab und an mal bei Freunden ein Video gucken gehe? Bin ich dann ein Raubseher da ich den lieben netten Herren durch den Nicht-Besitz und das Nicht-Gebuehren-Zahlen fuer den Film Schaden zufuege? Wieviele Jahre Knast kriege ich denn dafuer? *zitter*

?-) :bonk:

Exxtreme
2003-12-01, 12:12:39
Original geschrieben von Hauwech
Uiuiui, bin ich auch ein Verbrecher wenn ich gar keinen DVD-Player und DVDs besitze aber ab und an mal bei Freunden ein Video gucken gehe? Bin ich dann ein Raubseher da ich den lieben netten Herren durch den Nicht-Besitz und das Nicht-Gebuehren-Zahlen fuer den Film Schaden zufuege? Wieviele Jahre Knast kriege ich denn dafuer? *zitter*

?-) :bonk:
Ja, ich bin auch gespannt wann Leute, die wenig konsumieren, als Arbeitsplatzvernichter klassifiziert werden. Wenn's so weitergeht, dann halte ich das nicht unbedingt als unrealistisch. Mit dem Totschlagargument "Arbeitsplätze" kann man vieles erreichen.

grakaman
2003-12-01, 12:20:25
Original geschrieben von Mojo@work
Das ist eben ganz sicher kein wirtschaftlicher Schaden. Denn könnten sich die Kids die Software nicht kopieren, würden sie trotzdem nicht das Paket teuer kaufen, sondern es sein lassen und/oder auf andere freie/preiswertete Software ausweichen.


Doch. Sie könnten sich ja bloß MS Word recht preiswert kaufen, anstatt sich ein komplettes MS Office illegal downloaden, wovon sie den Großteil eh nicht benötigen. Es gäbe natürlich noch andere Alternativen, aber trotzdem entsteht dadurch ein wirtschaftl. Schaden. Ob man den nun in der Höhe des kompletten MS Office in jeder Situation berechnen kann, wage ich auch zu bezweifeln. Und da spielen sicherlich sehr viele Komponenten eine Rolle und ich habe auch nicht die Absicht, die Statistiken der Softwareunternehmen für bare Münze zu nehmen. Allerdings muss man hier zwischen verschiedenen Softwareprodukten unterscheiden. Der wirtschaftl. Schaden ist hier wohl nicht so hoch wie bei MS Windows oder andere "Standardprodukte".


Wie? Du hast lieber keine Einnahmen als geringe Einnahmen?

Wenn ich den Satz einmal ganz vom hier behandelten Thema löse und es auf alle Möglichkeiten beziehe, ja. Was nützen dir geringe Einnahmen, wenn du deine laufenden Kosten nicht bezahlen kannst und erst recht kein Geld für
zukünftige Entwicklungen etc. vorhanden ist. Aber selbst wenn das wirklich in Betracht ziehe, wer zieht dann die Schlussgrenze? Wer bezahlt dann und wer darf auf den Kosten anderer "schmarozen"?

MfG

edit: wobei auch hier MS Office jetzt total preiswert ist und im Vergleich zu früher durchaus für den Privatkunden auch attraktiv sein kann. Vor allem das Small Business Packet gibt es schon äußerst günstig als SystemBuilder Version.

grakaman
2003-12-01, 12:22:36
Original geschrieben von Exxtreme
Ja, ich bin auch gespannt wann Leute, die wenig konsumieren, als Arbeitsplatzvernichter klassifiziert werden. Wenn's so weitergeht, dann halte ich das nicht unbedingt als unrealistisch. Mit dem Totschlagargument "Arbeitsplätze" kann man vieles erreichen.

Wo wird das einen denn unterstellt?

Hauwech
2003-12-01, 12:50:42
@grakaman

Unterstellt nicht aber man kann es theoretisch ausrechnen bzw sich so hinbiegen wie man es haben will. Klingt zwar komisch aber man koennte auf die Idee kommen, fuer jeden Menschen im arbeitsfaehigem Alter so eine Art Leistungs- bzw Produktivitaetsindex mit entsprechend gesammelten Daten (Kreditkartentransaktionen, Finanzamt, Krankenkasse, Barabhebungen, Zinsen, etc)aufzustellen. Big Brother laesst gruessen...

Wenn du die zu erwartende Leistung, in diesem Fall Konsum nicht erfuellst, wird es Konsequenzen haben. Da du bei Nichterfuellung ja nicht genuegend konsumierst, ensteht bei den Arbeitgebern ja "Schaden" durch Gewinnausfall. Deswegen muss er Leute entlassen usw usw.

Merkste was?

Exxtreme
2003-12-01, 13:02:41
Original geschrieben von grakaman
Wo wird das einen denn unterstellt?
Nirgends. Ich könnte mir aber vorstellen, daß das in der Zukunft so sein könnte.

Ich bin nämlich der Meinung, daß selbst funktionierende DRM-Systeme (Digital Restriction Management ;) ) der Medien-Industrie keinerlei höhere Gewinne bringen werden. Es kann sein, daß sie etwas mehr verkaufen werden, das Plus wird aber für Lizenzgebühren für diese DRM-Systeme draufgehen. Schau dir an, wieviel Kohle bei Computerspielen nur für den Kopierschutz draufgeht. Es ist mehr als das eigentliche Entwicklerstudio bekommt.

Und ich bin mir sicher, daß wenn die Medien-Industrie trotz wirksamer Kopierschutzmassnahmen, DRM, TCPa und ähnlichen Schrott, keine zusätzlichen Gewinne einfährt, daß solche Forderungen in Zukunft kommen könnten.

rideck
2003-12-01, 13:04:21
so erst mal eine frage?
ich habe leider kein pdf reader installiert und konnte die brennerstudie deshalb noch nicht studieren (was ich aber noch nachholen werde!)- fliesen bei den illegalen kopien auch die auf der festplatte deponierten kopien ein? wenn ja würde ja die behauptung naheliegen, dass(die zahlenfindungen der brennerstudie mal nicht beachtet)die werte zugunsten der industrie korregiert werden müssten!
vielleicht findet der ansatz seine ausführung in der studie, die ich mir leider noch nicht zu gemüte führen konnte!
über antworten wäre ich froh....

Gast
2003-12-01, 13:19:15
Original geschrieben von grakaman
Doch. [...] Ob man den nun in der Höhe des kompletten MS Office in jeder Situation berechnen kann, wage ich auch zu bezweifeln.
Okay, einigen wir uns darauf, dass ein potentieller Einnahmeverlust ein wirtschaftlicher Schaden sein kann, aber nicht sein muss.

Mich stört nur, dass die Industrie pauschal alle potentiellen Einnahmeverluste als Verlust für sich deklariert.



Original geschrieben von grakaman Wenn ich den Satz einmal ganz vom hier behandelten Thema löse und es auf alle Möglichkeiten beziehe, ja. Was nützen dir geringe Einnahmen, wenn du deine laufenden Kosten nicht bezahlen kannst und erst recht kein Geld für
zukünftige Entwicklungen etc. vorhanden ist.
Aber überhaupt keine Einnahmen nützen noch viel weniger. Da ist dann für gar nichts mehr Geld vorhanden.
Oder willst du bestreiten, dass gar kein Geld weniger ist als ein bisschen Geld?

grakaman
2003-12-01, 13:23:41
Original geschrieben von Exxtreme
Nirgends. Ich könnte mir aber vorstellen, daß das in der Zukunft so sein könnte.

Ich bin nämlich der Meinung, daß selbst funktionierende DRM-Systeme (Digital Restriction Management ;) ) der Medien-Industrie keinerlei höhere Gewinne bringen werden. Es kann sein, daß sie etwas mehr verkaufen werden, das Plus wird aber für Lizenzgebühren für diese DRM-Systeme draufgehen. Schau dir an, wieviel Kohle bei Computerspielen nur für den Kopierschutz draufgeht. Es ist mehr als das eigentliche Entwicklerstudio bekommt.

Und ich bin mir sicher, daß wenn die Medien-Industrie trotz wirksamer Kopierschutzmassnahmen, DRM, TCPa und ähnlichen Schrott, keine zusätzlichen Gewinne einfährt, daß solche Forderungen in Zukunft kommen könnten.

Aber mehr als Träumerei sind deine Vorstellungen trotzdem nicht. Kannst du denn beweisen, dass ein Großteil des Umsatzes, einer mit DRM verschlüsselten Datei, für deren Lizenzen draufgeht? Woher weißt du wie die Produkte überhaupt aussehen, also ob an jedem File verdient wird oder ein einmaliger Preis ausreicht etc. etc. Ich kann hingegen sagen, dass ich schon öfters VOD in Anspruch genommen habe und das hat nur DRM ermöglicht. Oder glaubst du allen ernstes, in Unternehmen wird nach ideoligischen Gesichtspunkten entschieden. Wenn sie sich dadurch keinen wirtschaftlichen Erfolg verprechen würden, warum das alles?
Schon klar, die böse Industrie hat hier heimlich eine Verschwörung aufgebaut, eigens mit dem Ziel nur sich selbst zu schaden. Man hat auch ganz bewußt keine Technologien wie VOD und anderes eingesetzt und jahrelang auf die zusätzlichen Gewinne verzichtet, weil ja angeblich alles weiter so super gut laufen würde und sich die Leute trotz nichtvorhandenem Kopierschutz, weiterhin CD's/DVD's oder anderes kaufen würden. / Sarkasmus off

MfG

grakaman
2003-12-01, 13:30:47
Original geschrieben von Gast
Aber überhaupt keine Einnahmen nützen noch viel weniger. Da ist dann für gar nichts mehr Geld vorhanden.
Oder willst du bestreiten, dass gar kein Geld weniger ist als ein bisschen Geld?

Entweder kann man seine Rechnungen bezahlen oder nicht. Ich sehe da keine Zwischenlösung. Natürlich sind minimale Gewinne oder ein Nullwachstum immer noch besser als gar keins. Aber wenn es so weit kommen würde, dass man nicht mehr das operative Geschäft finanzieren kann, ist's eben aus. Da gibt es kein Zwischending.

MfG

Exxtreme
2003-12-01, 13:33:02
Original geschrieben von grakaman
Aber mehr als Träumerei sind deine Vorstellungen trotzdem nicht. Kannst du denn beweisen, dass ein Großteil des Umsatzes, einer mit DRM verschlüsselten Datei, für deren Lizenzen draufgeht? Woher weißt du wie die Produkte überhaupt aussehen, also ob an jedem File verdient wird oder ein einmaliger Preis ausreicht etc. etc. Ich kann hingegen sagen, dass ich schon öfters VOD in Anspruch genommen habe und das hat nur DRM ermöglicht. Oder glaubst du allen ernstes, in Unternehmen wird nach ideoligischen Gesichtspunkten entschieden wird. Wenn sie sich dadurch keinen wirtschaftlichen Erfolg verprechen würden, warum das alles?
Schon klar, die böse Industrie hat hier heimlich eine Verschwörung aufgebaut, eigens mit dem Ziel nur sich selbst zu schaden. Man hat auch ganz bewußt keine Technologien wie VOD und anderes eingesetzt und jahrelang auf die zusätzlichen Gewinne verzichtet, weil ja angeblich alles weiter so super gut laufen würde und sich die Leute trotz nichtvorhandenem Kopierschutz, weiterhin CD's/DVD's oder anderes kaufen würden. / Sarkasmus off

MfG
VOD sagt mir leider nichts. ;(

Und nein, ich habe nie gesagt, daß es eine Verschwörung gibt. Ich freue mich sogar wenn Firmen Geld verdienen. Und nein, unauthorisierte Kopien finde ich auch nicht gut. Aber wie gesagt, ich glaube nicht, daß die DRM-Massnahmen mehr Gewinn bringen werden. Und warum sich einige Leute einen Erfolg davon versprechen? Tja, ich denke, es liegt an den schönen Werbebroschüren. Realitätsfremde Schlipsträger in den Führungetagen glauben alles, was da drin steht. Wenn du wüsstest, was ich schon für Entscheidungen sogenannter "Manager" in Konzernen erlebt habe, da kann man... ach vergiss es. Aber wie heisst es so schön: je höher die Schlipsdichte, desto stärker das Realitätsverzerrungfeld. ;)

grakaman
2003-12-01, 13:55:47
Original geschrieben von Exxtreme
VOD sagt mir leider nichts. ;(

Und nein, ich habe nie gesagt, daß es eine Verschwörung gibt. Ich freue mich sogar wenn Firmen Geld verdienen. Und nein, unauthorisierte Kopien finde ich auch nicht gut. Aber wie gesagt, ich glaube nicht, daß die DRM-Massnahmen mehr Gewinn bringen werden. Und warum sich einige Leute einen Erfolg davon versprechen? Tja, ich denke, es liegt an den schönen Werbebroschüren. Realitätsfremde Schlipsträger in den Führungetagen glauben alles, was da drin steht. Wenn du wüsstest, was ich schon für Entscheidungen sogenannter "Manager" in Konzernen erlebt habe, da kann man... ach vergiss es. Aber wie heisst es so schön: je höher die Schlipsdichte, desto stärker das Realitätsverzerrungfeld. ;)

Gibt es sicher, aber es gibt auch äußerst clevere Entscheidungsträger. Und ich unterstelle einmal, dass die entsprechenden Entscheidungsträger sehr gut mit Zahlen rechnen können und sehr wohl wissen, was sie tun. Vielleicht nicht immer mit Weitblick, aber DRM ist meiner Meinung nach der einzig richtige Schritt. Nur er kommt viel zu spät. VOD heißt Video on Demande, aber damit meine ich auch generell Streaming. Staytunde ist ein sehr schönes Bsp. für Streaming von Musik, die auch ein großes Angebot haben. Zumindest sehe ich die digitale Distribution über das Internet als die zukünftige Verkaufsplattform. Nur wenn sich das ganze dort wie Napstar und Konsroten entwickelt, wirst du mir doch wohl zustimmen, dass eine potentielle Gefahr von Raubkopien ausgeht. Diese Vertriebsverschiebung wird vielleicht nicht komplett von Heute auf Morgen passieren, aber sie wird. Und dann ist es doch besser vorbereitet zu sein, als dass man seine Gewinne wegfließen sieht. Und dann kannst du ja von deinem geschützten Content soviel Kopien ziehen wie du willst, solange du den Schlüssel dafür hast, kannst du den immer abspielen. Und das jedes File anders verschlüsselt ist, kannst du ja über Kryptographie (public/private Key) realisieren, wie bei Homebanking etc. Man könnte sogar dadurch viel ökologischer arbeiten, da man auf unnötige Verpackung verzichten könnte :D

MfG

Exxtreme
2003-12-01, 14:03:45
Original geschrieben von grakaman
Gibt es sicher, aber es gibt auch äußerst clevere Entscheidungsträger. Und ich unterstelle einmal, dass die entsprechenden Entscheidungsträger sehr gut mit Zahlen rechnen können und sehr wohl wissen, was sie tun. Vielleicht nicht immer mit Weitblick, aber DRM ist meiner Meinung nach der einzig richtige Schritt. Nur er kommt viel zu spät. VOD heißt Video on Demande, aber damit meine ich auch generell Streaming. Staytunde ist ein sehr schönes Bsp. für Streaming von Musik, die auch ein großes Angebot haben. Zumindest sehe ich die digitale Distribution über das Internet als die zukünftige Verkaufsplattform. Nur wenn sich das ganze dort wie Napstar und Konsroten entwickelt, wirst du mir doch wohl zustimmen, dass eine potentielle Gefahr von Raubkopien ausgeht. Diese Vertriebsverschiebung wird vielleicht nicht komplett von Heute auf Morgen passieren, aber sie wird. Und dann ist es doch besser vorbereitet zu sein, als dass man seine Gewinne wegfließen sieht. Und dann kannst du ja von deinem geschützten Content soviel Kopien ziehen wie du willst, solange du den Schlüssel dafür hast, kannst du den immer abspielen. Und das jedes File anders verschlüsselt ist, kannst du ja über Kryptographie (public/private Key) realisieren, wie bei Homebanking etc. Man könnte sogar dadurch viel ökologischer arbeiten, da man auf unnötige Verpackung verzichten könnte :D

MfG
Ahh, VOD = Video on Demand... ja, damit kann ich schon mehr anfangen. :) Hier gibt es aber wieder ein Problem. angenommen einer hackt einen Treiber, der jetzt die ganzen Inhalte, die man abspielt, unverschlüsselt auf die Platte schreibt. Das gab's schonmal nur mit einem Soundkarten-Treiber. Von daher bietet VOD auch nicht unbedingt den grösstmöglichen Schutz. Auch gegen den "analogen" Umweg bietet es keinen Schutz. Klar überfordert man damit "Gelegenheitskopierer", die von Technik keine Ahnung haben. Aber nur einer, der technisch versiert ist, braucht es nur durchzuziehen und das Ergebnis in eine Tauschbörse stellen.

grakaman
2003-12-01, 14:08:31
Original geschrieben von Exxtreme
Ahh, VOD = Video on Demand... ja, damit kann ich schon mehr anfangen. :) Hier gibt es aber wieder ein Problem. angenommen einer hackt einen Treiber, der jetzt die ganzen Inhalte, die man abspielt, unverschlüsselt auf die Platte schreibt. Das gab's schonmal nur mit einem Soundkarten-Treiber. Von daher bietet VOD auch nicht unbedingt den grösstmöglichen Schutz. Auch gegen den "analogen" Umweg bietet es keinen Schutz. Klar überfordert man damit "Gelegenheitskopierer", die von Technik keine Ahnung haben. Aber nur einer, der technisch versiert ist, braucht es nur durchzuziehen und das Ergebnis in eine Tauschbörse stellen.

Na der Inhalt wird doch nicht erst beim Schreiben verschlüsselt, Exxtreme. Wo wäre denn da der ganze Sinn der Sicherheit, das passiert freilich beim Streaming Server.

edit: Man müsste nicht mal den ganzen inhalt verschlüssel, sondern lediglich einen Token übermitteln und der private Key hasht dann lokal auf dem Rechner des Anwenders den Content und vergleicht ihn mit dem Token. So stelle ich mir das jedenfalls vor.

Exxtreme
2003-12-01, 14:17:17
Original geschrieben von grakaman
Na der Inhalt wird doch nicht erst beim Schreiben verschlüsselt, Exxtreme. Wo wäre denn da der ganze Sinn der Sicherheit, das passiert freilich beim Streaming Server.

edit: Man müsste nicht mal den ganzen inhalt verschlüssel, sondern lediglich einen Token übermitteln und der private Key hasht dann lokal auf dem Rechner des Anwenders den Content und vergleicht ihn mit dem Token. So stelle ich mir das jedenfalls vor.
Irgendwannmal müssen die Inhalte entschlüsselt und dem Grafik-/Soundtreiber übergeben werden. Und wenn man jetzt einen gehackten Treiber hat, der den unverschlüsselten Datenstrom auf die Platte schreibt dann hat man alles ausgehebelt. Ich weiss, TCPA könnte gegen gehackte Treiber helfen bei Leuten, die technisch nicht so versiert sind. Aber nach allem, was ich über TCPA gelesen habe, wird man selbst Treiber zertifizieren können. Und der "analoge" Weg ist immer offen. Man kann das Signal am Monitorkabel ganz einfach abgreifen und auf einem anderen Rechner digitalisieren. Ist zwar ein Aufwand, aber wie gesagt, es reicht weltweit nur eine einzige Person, die den Aufwand nicht scheut.

grakaman
2003-12-01, 14:35:18
Original geschrieben von Exxtreme
Irgendwannmal müssen die Inhalte entschlüsselt und dem Grafik-/Soundtreiber übergeben werden. Und wenn man jetzt einen gehackten Treiber hat, der den unverschlüsselten Datenstrom auf die Platte schreibt dann hat man alles ausgehebelt. Ich weiss, TCPA könnte gegen gehackte Treiber helfen bei Leuten, die technisch nicht so versiert sind. Aber nach allem, was ich über TCPA gelesen habe, wird man selbst Treiber zertifizieren können. Und der "analoge" Weg ist immer offen. Man kann das Signal am Monitorkabel ganz einfach abgreifen und auf einem anderen Rechner digitalisieren. Ist zwar ein Aufwand, aber wie gesagt, es reicht weltweit nur eine einzige Person, die den Aufwand nicht scheut.

Ja das stimmt, daran habe ich gar nicht gedacht. Aber, im Gegensatz dazu kann man hier sofort feststellen, welche Person sich nicht den Aufwand gescheut hat. Dann müssen die Player eben nur authorisierte Files abspielen.

Leonidas
2003-12-01, 14:39:04
Original geschrieben von grakaman
Was soll daran eine Lösung sein, den Kinos den Umsatz abzugraben?


Wenn es der Bürger wünscht, anstatt 10 Euro an der Kinokasse 10 Euro für eine Verleih-DVD am weltweiten Kinostart-Tag auszugeben?! Haben wir hier Marktwirtschaft, oder was? Jede Branche wird sich im Laufe der Zeit Veränderungen unterwerfen müssen - warum sollte das nicht auch auf die Filmbranche zutreffen sollen?

Leonidas
2003-12-01, 14:41:19
Original geschrieben von Hauwech
Bin ich dann ein Raubseher da ich den lieben netten Herren durch den Nicht-Besitz und das Nicht-Gebuehren-Zahlen fuer den Film Schaden zufuege? Wieviele Jahre Knast kriege ich denn dafuer? *zitter*



Es sollten alle, die sich weigern, die Filme zu sehen, per se gleich als Raubkopierer/seher abgeurteilt werden. Wär doch mal was.

Leonidas
2003-12-01, 14:46:04
Original geschrieben von Exxtreme
Und der "analoge" Weg ist immer offen. Man kann das Signal am Monitorkabel ganz einfach abgreifen und auf einem anderen Rechner digitalisieren. Ist zwar ein Aufwand, aber wie gesagt, es reicht weltweit nur eine einzige Person, die den Aufwand nicht scheut.



Und eben deswegen bringt es nix, gegen Raubkopierer vorzugehen. Gewerbliche Raubkopierer und private Vielsauger wird es immer geben, genauso wie es immer Gesetzesübertretungen gleich von welchem Gesetz geben wird. Wichtig ist, nicht den aussichtslosen Versuch zu wagen, ein Gesetz zu 100% durchzusetzen, weil eben keine 100% erreichbar sind. Besser wäre es, die "belehrbaren" User mit legalen Angeboten zu bombardieren, anstatt zu versuchen, diese "belehrbaren" User mit Gesetzes zu schädigen, mit welche man die "unbelehrbaren" User zu treffen versucht.

grakaman
2003-12-01, 14:50:00
Original geschrieben von Leonidas
Wenn es der Bürger wünscht, anstatt 10 Euro an der Kinokasse 10 Euro für eine Verleih-DVD am weltweiten Kinostart-Tag auszugeben?! Haben wir hier Marktwirtschaft, oder was? Jede Branche wird sich im Laufe der Zeit Veränderungen unterwerfen müssen - warum sollte das nicht auch auf die Filmbranche zutreffen sollen?

Schlechter Vergleich. Veränderungen resultieren meistens nur durch Wettbewerb. Die Industrie steht aber nicht im Wettbewerb zum Kunden und solange sich alle einig sind, erst nach einer bestimmten Zeit die DVD zu releasen, wird sich auch nichts ändern. Wenn sich natürlich die Industrie spalten würde, wäre das etwas anderes. Schau dir doch nur mal die großen Kinokomplexe an, was die schonmal für Einnahmen erzielen müssen, um ihre Serviceausgaben zu decken. Riesen große Säle mit Rolltreppen, das viele Personal etc. Gut, die ganz großen könnten das ev noch verkraftet, da die meistens eh nur in Großstädten vorhanden sind und es immer noch ein ganz eigenes Erlebnis ist, diese zu besuchen (das sehen aber andere Menschen auch anders). Aber spätestens bei den kleinen Kinos in den vielen Kleinstädten sieht es dann anders aus. Die werden dann einen starken Besucherrückgang haben und das ist nicht nur fürs Kino schlecht sondern bedeutet demzufolge auch weniger Lizenzeinnahmen für die Filmindustrie.

Exxtreme
2003-12-01, 14:51:50
Original geschrieben von grakaman
Ja das stimmt, daran habe ich gar nicht gedacht. Aber, im Gegensatz dazu kann man hier sofort feststellen, welche Person sich nicht den Aufwand gescheut hat. Dann müssen die Player eben nur authorisierte Files abspielen.
Tja, hier ist wieder das Problem, daß man niemanden zwingen kann, Player zu programmieren, die nur "authorisierte" Files abspielen. Selbst wenn alle Firman da mitziehen, die Opensource-Ecke wird es wohl nicht tun. Dann wird es die typischen Linux-Player wie Xine oder MPlayer auch für Windows geben wenn da Bedarf entstehen würde.

Ja, es ist eine verzwickte Situation in der sich die Medien-Industrie gerade befindet. Die extreme Flexibilität eines PCs wird denen jetzt zum Verhängnis im Kampf gegen die Kopiererei. Und Wege um irgendwelche Schutzmechanismen auszuhebeln gibt es genug.

DrumDub
2003-12-01, 14:57:34
Original geschrieben von Leonidas
Und eben deswegen bringt es nix, gegen Raubkopierer vorzugehen. Gewerbliche Raubkopierer und private Vielsauger wird es immer geben, genauso wie es immer Gesetzesübertretungen gleich von welchem Gesetz geben wird. Wichtig ist, nicht den aussichtslosen Versuch zu wagen, ein Gesetz zu 100% durchzusetzen, weil eben keine 100% erreichbar sind. Besser wäre es, die "belehrbaren" User mit legalen Angeboten zu bombardieren, anstatt zu versuchen, diese "belehrbaren" User mit Gesetzes zu schädigen, mit welche man die "unbelehrbaren" User zu treffen versucht.

volle zustimmung. siehe auch der erfolg von apples itunes.

Leonidas
2003-12-01, 15:11:10
Original geschrieben von grakaman
Aber spätestens bei den kleinen Kinos in den vielen Kleinstädten sieht es dann anders aus. Die werden dann einen starken Besucherrückgang haben und das ist nicht nur fürs Kino schlecht sondern bedeutet demzufolge auch weniger Lizenzeinnahmen für die Filmindustrie.


Nein. Ersterns verweise ich nochmal auf die Marktwirtschaft. In deren Definition steht nix davon drin, daß alte Industrien künstlich gerettet werden sollen, um vor neuen und ertragsreicheren Industrien zu schützen.

Und zweitens bringt es der Filmindustrie deutlich mehr, mir für eine Leih-DVD 10€ abzuknöpfen anstatt mir im Kino 10€ abzuknöpfen. An der Leih-DVD kann man nämlich 8€ verdienen, vom Kino kommt aber nur 4,50€ in Richtung Rechteinhaber.

Avalance
2003-12-01, 15:21:32
Original geschrieben von Lord Wotan
Nann sollte doch erstmal Klären wo für uns die Raubcopie anfängt und die Staftat aufhört.

Ich habe folgende Meinung. Wenn ich einen Film in Kino gesehen habe und mir Später diesen Film in einer Videotek ausleihe und mir diesen als Kopie für mich bremmen würde. Bin ich dann ein Raubkopierer? Begehe ich eine Straftat?
Wo ist da der schaden für die Filmwirtschaft? Ich habe einmal in Kino Geld bezahlt und einmal in der Videotekt. GEMA gebüren oben drauf auf PC Brenner und DVD-R Disk also wo währe der schaden in den Fall.

das sehe ich genau so, oder wenn z.B. jemand einen film aus dem netz zieht, der demnächst im kino läuft, und den film geil findet, dann kann man zu 98% damit rechnen dass die person sich den film im kino anschauen geht ! ich mein allein die athmosphäre "kino" und die leinwand, die akustik ... ist 1000 mal besser als auf jedem home PC oder DVD player ( geh ich mal von aus ). also ich denke das sich der grossteil eben ein "review" von dem film zieht ( welche bekanntermassen eben schlechte qualität haben ) und wenn der dann gut ist geht man eben ins kino und schaut sich den an etc ... und wenn der supergut ist ( zB Kill Bill ) dann kauft man sich um seine Terrantino collection aufzufüllen auch die DVD davon *g*

ich war schon so oft in filmen gewesen ( im kino ) wo ich mich später voll in den arsch gebissen hab 10€ zuzüglich popcorn etc dafür ausgegeben zu haben, weil der film shize war, die story shize war und der sinn des films shize war, also find ich das keine schlechte sache!

das ist eigendlich auch auf software oder musik zutreffend,
z.B. ein computerspiel, ich hab schon ettliche DM und €uro in den sand gesetzt für spiele die mich < 12stunden bei laune gehalten haben, spiele die echt schlecht waren oder wo einfach alles fehlte ...und wenn ein "raubkopierer" sich ein spiel "raubkopiert" und das aber dann richtig geil findet ( Story!!, grafik und sound sind eigendlich nebensächlich ) dann kann die spieleindustrie auch davon ausgehen das sich derjenige das produkt auch erwirbt

nun sag ich mal nen anderes argument wegen den spielen, ich war damals Schüler, demzufolge sehr geringes einkommen, ging nebenher für meine kippen und für hardware oder sonstigen "luxus" arbeiten ... und wenn man als solch ein Schüler 10€ für nen spielemagazin ausgibt, oder 40 - 60€ für ein computer spiel, und das dann wirklich schlecht ist ... sollte sich die spieleindustrie auch mal über die preise im klaren werden

in der hinsicht hab ich jedenfalls jetzt ein was erkannt:

- ich kauf nur top titel wo ich meinungen von anderen personen im netz zu lese ( und nicht auf zeitschriften oder kolumnen gerichtet kaufe )
- ansonsten nur "edition´s" bzw runtergesenkte alte spiele wo ich net gleich nen verlust von 40€ hab wenn´s game suckt ^^ wobei das auch für DVD´s gilt
- A&V rulez !

Aqualon
2003-12-01, 15:32:41
Original geschrieben von Leonidas
Besser wäre es, die "belehrbaren" User mit legalen Angeboten zu bombardieren, anstatt zu versuchen, diese "belehrbaren" User mit Gesetzes zu schädigen, mit welche man die "unbelehrbaren" User zu treffen versucht.
Das fände ich auch einen guten Weg, denn ein eigentlich belehrbarer User, der oft CDs und DVDs kauft und sich abundzu MP3s runterlädt wird danach bestimmt keine CDs oder DVDs mehr kaufen (vorausgesetzt er könnte es nach bestimmten Strafandrohungen als 100000€ überhaupt noch).

Und ob man mit Abschreckung bzw. Gängelungen neue Kunden gewinnt und alte erhält möchte ich mal stark bezweifeln.

Aqua

LovesuckZ
2003-12-01, 15:35:30
Original geschrieben von Leonidas
Und zweitens bringt es der Filmindustrie deutlich mehr, mir für eine Leih-DVD 10€ abzuknöpfen anstatt mir im Kino 10€ abzuknöpfen. An der Leih-DVD kann man nämlich 8€ verdienen, vom Kino kommt aber nur 4,50€ in Richtung Rechteinhaber.

Du vergisst aber, dass in einem großen Kinosaal wohl mehr als 500 Leute gleichzeitig den Film sich angucken koennen und auch die karte bezahlen und dies an 3 - 4 Vorstellungen am Tag passiert.. Bei einer DVD sind es doch meisten 3-5 Leute.
Dazu kommt noch, dass eine ausreichende Verfügbarkeit der Filme nicht gewaehrleistet ist, vorallen bei kleineren Videotheken auf den Land.

grakaman
2003-12-01, 15:38:58
Original geschrieben von Leonidas
Nein. Ersterns verweise ich nochmal auf die Marktwirtschaft. In deren Definition steht nix davon drin, daß alte Industrien künstlich gerettet werden sollen, um vor neuen und ertragsreicheren Industrien zu schützen.


Wer soll denn was dagegen unternehmen? Außerdem wird hier gar nichts subventioniert und du verdrehst ganz schön die Tatsachen. Du sprichst von der systematischen Zerstörung eines Geschäftsbereiches, das hat nichts mit Anpassung und Veränderung zu tun.


Und zweitens bringt es der Filmindustrie deutlich mehr, mir für eine Leih-DVD 10€ abzuknöpfen anstatt mir im Kino 10€ abzuknöpfen. An der Leih-DVD kann man nämlich 8€ verdienen, vom Kino kommt aber nur 4,50€ in Richtung Rechteinhaber.

Interessant, kannst du das auch anderweitig als mit deinen fiktiven Zahlen beweisen? Ohne Kinos kannst du schon mal gar nicht so viel Geld einspielen, weil alle Videotheken einer Stadt niemals soviele DVD's auf Lager haben, wie sie die Kinos in wenigen Stunden bedienen können. Über die Kino's wird das Geld eingespielt, nicht über die DVD.
Genausowenig könntest du das Kaufverhalten vorhersagen. Ganz davon abgesehen, dass nicht jeder ein Heimkino hat, würden die Einnahmen insofern massiv sinken, weil hier nicht jeder Besucher eine Eintrittskarte haben muss. Also ich weiß ja nicht in welcher Stadt du lebst, aber i.d.R. gehen die Menschen Gruppenweise ins Kino und nicht alleine.
So und dann kannst du ja mal ausrechnen, was alles an Einnahmen verloren geht.

MfG

grakaman
2003-12-01, 15:39:44
Original geschrieben von LovesuckZ
Du vergisst aber, dass in einem großen Kinosaal wohl mehr als 500 Leute gleichzeitig den Film sich angucken koennen und auch die karte bezahlen und dies an 3 - 4 Vorstellungen am Tag passiert.. Bei einer DVD sind es doch meisten 3-5 Leute.
Dazu kommt noch, dass eine ausreichende Verfügbarkeit der Filme nicht gewaehrleistet ist, vorallen bei kleineren Videotheken auf den Land.

Ganz genau. Ich war leider zu langsam mit meinem Post :(

Matrix316
2003-12-01, 16:30:07
Original geschrieben von grakaman
Entweder kann man seine Rechnungen bezahlen oder nicht. Ich sehe da keine Zwischenlösung.

Doch: Ratenzahlung, Leasing...

Schau dich doch mal um: Jeder Depp (ich auch ;)) läuft mit einem Handy rum! Und die allerwenigsten haben es sofort gekauft, sondern bezahlen jeden Monat ihre Gebühren. :) Das Handy an sich mit einem Wert von ca. 200-400 € gabs für einen Euro oder so.

Wenn man sich ein Handy für den vollen Preis kaufen müsste, würden bestimmt nur sehr sehr wenige Handys verkauft werden. Deswegen werden sie subventioniert.

Das nur nebenbei.

Ich meine, wenn man sich etwas kopiert, hat man es nicht gekauft und braucht auch keinen Kaufvertrag zu erfüllen (also zu bezahlen). ;)

Andererseits verhelfen doch Raubkopien die Klassenunterschiede einzuschränken. Ansonsten wenn es keine RKs geben würde (Film, PC, Videospiele, CDs etc.) dann wäre nur eine kleine Elite die sich alles leisten könnte und der Rest guckt in die Röhre. ;);D

PS.: Viele Musikbands die heute über Raubkopien klagen, wurden früher überhaupt erst durch kopierte Demos bekannt!!! Andere dagegen bieten ganze Lieder vor dem CD Verkauf im Netz an und verkaufen trotzdem CDs!

PPS.: Wenn die Qualität der Filme (Spiele/CDs) wieder besser werden würde, dann würden auch mehr Leute ins Kino gehen (oder sich Spiele/CDs kaufen).

Exxtreme
2003-12-01, 16:45:47
Original geschrieben von Matrix316
PPS.: Wenn die Qualität der Filme (Spiele/CDs) wieder besser werden würde, dann würden auch mehr Leute ins Kino gehen (oder sich Spiele/CDs kaufen).
NAja, so schlecht ist die Qualität wohl auch nicht. Wäre diese beschissen, dann würden sich die Leute das Zeug nicht mal aus'm I-Net saugen.

grakaman
2003-12-01, 16:57:19
Original geschrieben von Matrix316
Doch: Ratenzahlung, Leasing...

Schau dich doch mal um: Jeder Depp (ich auch ;)) läuft mit einem Handy rum! Und die allerwenigsten haben es sofort gekauft, sondern bezahlen jeden Monat ihre Gebühren. :) Das Handy an sich mit einem Wert von ca. 200-400 € gabs für einen Euro oder so.

Wenn man sich ein Handy für den vollen Preis kaufen müsste, würden bestimmt nur sehr sehr wenige Handys verkauft werden. Deswegen werden sie subventioniert.

Das nur nebenbei.

Ich meine, wenn man sich etwas kopiert, hat man es nicht gekauft und braucht auch keinen Kaufvertrag zu erfüllen (also zu bezahlen). ;)

Andererseits verhelfen doch Raubkopien die Klassenunterschiede einzuschränken. Ansonsten wenn es keine RKs geben würde (Film, PC, Videospiele, CDs etc.) dann wäre nur eine kleine Elite die sich alles leisten könnte und der Rest guckt in die Röhre. ;);D

PS.: Viele Musikbands die heute über Raubkopien klagen, wurden früher überhaupt erst durch kopierte Demos bekannt!!! Andere dagegen bieten ganze Lieder vor dem CD Verkauf im Netz an und verkaufen trotzdem CDs!

PPS.: Wenn die Qualität der Filme (Spiele/CDs) wieder besser werden würde, dann würden auch mehr Leute ins Kino gehen (oder sich Spiele/CDs kaufen).

Du musst hier wirklich nicht den Thread mit deinen Trollversuchen und Aufrufen zu illegalen Handlungen kaputtmachen.

DrumDub
2003-12-01, 17:19:23
Original geschrieben von grakaman
Du musst hier wirklich nicht den Thread mit deinen Trollversuchen und Aufrufen zu illegalen Handlungen kaputtmachen.

wie wärs mal mit argumentieren anstatt matrix316 hier dinge vorzuwerfen, die er gar nicht gesagt hat?

was ist mit denn mit bezahlangeboten der mi im internet? abo-nodelle bei denen ich musik bequem online erwerben kann?

Aqualon
2003-12-01, 17:23:23
Original geschrieben von Exxtreme
NAja, so schlecht ist die Qualität wohl auch nicht. Wäre diese beschissen, dann würden sich die Leute das Zeug nicht mal aus'm I-Net saugen.
Eben, vorallem weil die technische Qualität bei den runtergeladenen Sachen fast immer schlechter ist als bei den Originalen.

Aqua

Matrix316
2003-12-01, 18:09:57
Original geschrieben von grakaman
Du musst hier wirklich nicht den Thread mit deinen Trollversuchen und Aufrufen zu illegalen Handlungen kaputtmachen.

Ich ruf zu garnichts auf. Ich sage nur, dass man es nicht verhindern KANN und vielleicht auch nicht verhindern sollte (aus moralischen Gründen ;)). Es wurde schon IMMER raubkopiert, wenn es geht. Ob jetzt früher auf Videokassetten oder Audiokassetten oder heute auf DVD und CD-R - ist doch scheißegal. Wozu wurde denn die Minidisc erfunden? Für Radioaufnahmen? :lol:

Die Industrie ist doch selbst Schuld wenn kopiert wird, weil wie hier (oder woanders) schonmal gesagt wenn Sony auf der einen Seite Kopierschütze auf CDs einsetzt und andererseits Brenner und mp3 Player verkaufen will, dann muss man mit allem rechnen.


Oder die Spieleindustrie ist auch gewissermaßen ziemlich dumm, denn anstatt vor Jahren schon Spiele auf DVD rauszubringen, nimmt man lieber die CD, obwohl die DVD bis vor kurzem sehr sicher, weil sie noch zu teuer war. Jetzt ist es zu spät bei den Preisen!!! Arschgeleckt.

Matrix316
2003-12-01, 18:11:20
Original geschrieben von DrumDub
wie wärs mal mit argumentieren anstatt matrix316 hier dinge vorzuwerfen, die er gar nicht gesagt hat?

was ist mit denn mit bezahlangeboten der mi im internet? abo-nodelle bei denen ich musik bequem online erwerben kann?

Genau! Oder Filme on Demand und zwar mit 90 kb! Das Internet bietet soooooo viele Möglichkeiten, aber anstatt dass die dicken Konzerne sich mal bewegen und neue Ideen umsetzen, will man lieber alles verbieten. :(

Bad_Boy
2003-12-01, 19:29:29
Erstaml ein dickes Lob für den Artikel!
Meiner Meinung nach sollte der Artikel an andere Ebenen ((Internet-)Zeitungen; Medien; Presse) weitergesendet werden, falls dies noch nicht geschehen ist, denn wenn "nur" die User von 3D-Center und einige andere Leute sich mit diesem Artikel befassen bringt das "relativ" gesehen eher wenig!

Nur zur Frage der "Raubkopien":
Ich gehe selbst regelmäßig ins Kino (ca. 1x pro Monat)!
Wenn ich aber schon sehe, in was für einer schlechten Qualität die Internet-Rips; Screener angeboten werden, wird mir ganz schlecht!
Für mich ist die Qualität ein entscheidender Kaufgrund!
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir von der Videothek DVDs ausleih und diese für mich kopier.
Wenn ich also ins Kino geh und dann die DVD ausleih und kopier (abgesehen von legal oder illegal), bin ich der Meinung, dass ich auf jeden Fall mehr Geld in die Filmindustrie investier, als andere Leute, die sich ihre Filme übers Netz besorgen...

ollix
2003-12-01, 19:56:27
Gut Artikel - da können die ganz Reichen mal wieder den Hals nicht vollkriegen.

Allerdings beziehen sich diese 7 Kopien meines Wissens auf den Print-Bereich. Dort gab es mal ein Urteil dazu. Für die anderen Bereich (Film & Musik) wurde keine Grenze bisher definiert.

Ob man das braucht ist natürlich eine ganz andere Sache...

Außerdem fehlen in der Brennerstudie noch die "Kopien", die einfach auf der Festplatte geblieben sind, weil wenn die Kopien nicht gebrannt werden, da den Leuten für das Produkt nicht das Geld des Rohlings wert ist. Wieviele Millarden der Industrie da wohl noch an "Verlust" entseht.. LOL :D

Ich gebe im Monat ca. 100-300€ für neue DVDs auf, aber wenn die Filmindustrie so anfängt zu spinnen, wie die Musikindustrie dann erreicht das ganz schnell Dimensionen, wie bei Musik-CDs. Also ca. 20€ im Jahr (dieses Jahr nur Geräusch von Die Ärzte gekauft) und evtl. noch was altes (damals stimmte die Audioqualität auch noch - heute unter aller Kanone) im Nice Price

Mir ist ein fairer Preis für kompromislose Qualität wichtig. Ich bin beim besten Willen kein Anhänger irgendeiner Billgfraktion (im Gegenteil). Ich akzeptiere aber keinerlei Mängel und bin dafür auch bereit einen "höheren" Preis zu zahlen. Allerdings rieche ich sehr schnell den Gestank von Abzocke... :D

Wie gesagt - da können welche den Hals nicht vollkriegen. Nicht das dies dann den gegenteiligen Effekt hat und die uns ersticken... ;(

ollix
2003-12-01, 20:09:31
Original geschrieben von Bad_Boy
Nur zur Frage der "Raubkopien":
Ich gehe selbst regelmäßig ins Kino (ca. 1x pro Monat)!
Wenn ich aber schon sehe, in was für einer schlechten Qualität die Internet-Rips; Screener angeboten werden, wird mir ganz schlecht!
Für mich ist die Qualität ein entscheidender Kaufgrund!
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir von der Videothek DVDs ausleih und diese für mich kopier.
Wenn ich also ins Kino geh und dann die DVD ausleih und kopier (abgesehen von legal oder illegal), bin ich der Meinung, dass ich auf jeden Fall mehr Geld in die Filmindustrie investier, als andere Leute, die sich ihre Filme übers Netz besorgen... Absolut - ich verstehe auch nicht was die Leute mit diesen Screener haben - das ist doch letzte. Allerdings muß man ja auch sagen, daß selbst an einem runtergeladenen Film, der dann auf einen Rohling gebrannt wurde, die Indutrie noch verdient (anhand der Abgabe, die auf den Rohling gezahlt wurde). Sind zwar nur einige Cents (bei CD Rohlingen etwa 7 und DVD-Rohlingen so 20€ent), aber immerhin ein extra - vorallem wenn derjenige noch ins Kino geht und sich nachher noch die DVD kauft.

Andere Punkt: Gerade das legale Brennen von Filmen auf DVD-R Rolhingen ist inzwischen wieder sehr sinnvoll geworden. Denn bei den von unseren teuren Gebühren bezahlten Öffentlich Rechtlichen Sendern (insbesondere von WDR und 3sat, sowie anderen 3ten PRogrammen) gibt es fast jeden Tag Filmperlen, wo das Herz eines jeden Filmfan frolockt. Und dank DVB-S und digitaler Videorecorder mit Festplatte (und LAN), kann man diese Film dann auf DVD bringen (von denen es auch in 100 Jahren keine DVD geben wird).

Gast
2003-12-01, 20:32:57
Original geschrieben von ollix
Gut Artikel - da können die ganz Reichen mal wieder den Hals nicht vollkriegen.

Allerdings beziehen sich diese 7 Kopien meines Wissens auf den Print-Bereich. Dort gab es mal ein Urteil dazu. Für die anderen Bereich (Film & Musik) wurde keine Grenze bisher definiert.

Ob man das braucht ist natürlich eine ganz andere Sache...

Außerdem fehlen in der Brennerstudie noch die "Kopien", die einfach auf der Festplatte geblieben sind, weil wenn die Kopien nicht gebrannt werden, da den Leuten für das Produkt nicht das Geld des Rohlings wert ist. Wieviele Millarden der Industrie da wohl noch an "Verlust" entseht.. LOL :D

Ich gebe im Monat ca. 100-300€ für neue DVDs auf, aber wenn die Filmindustrie so anfängt zu spinnen, wie die Musikindustrie dann erreicht das ganz schnell Dimensionen, wie bei Musik-CDs. Also ca. 20€ im Jahr (dieses Jahr nur Geräusch von Die Ärzte gekauft) und evtl. noch was altes (damals stimmte die Audioqualität auch noch - heute unter aller Kanone) im Nice Price

Mir ist ein fairer Preis für kompromislose Qualität wichtig. Ich bin beim besten Willen kein Anhänger irgendeiner Billgfraktion (im Gegenteil). Ich akzeptiere aber keinerlei Mängel und bin dafür auch bereit einen "höheren" Preis zu zahlen. Allerdings rieche ich sehr schnell den Gestank von Abzocke... :D

Wie gesagt - da können welche den Hals nicht vollkriegen. Nicht das dies dann den gegenteiligen Effekt hat und die uns ersticken... ;(

Leider gibt es in der jetztigen Gesellschaft zu viele Leute, die DVDs trotz schlecht Qualität immernoch für übertrieben viel Geld kaufen. Solang das nicht aufhört, wird sich die Industrie auch nicht umstellen!

Bad_Boy
2003-12-01, 20:34:25
sry, war gerade auto-ausgeloggt gewesen...

Leonidas
2003-12-02, 00:10:14
Original geschrieben von LovesuckZ
Du vergisst aber, dass in einem großen Kinosaal wohl mehr als 500 Leute gleichzeitig den Film sich angucken koennen und auch die karte bezahlen und dies an 3 - 4 Vorstellungen am Tag passiert.. Bei einer DVD sind es doch meisten 3-5 Leute.
Dazu kommt noch, dass eine ausreichende Verfügbarkeit der Filme nicht gewaehrleistet ist, vorallen bei kleineren Videotheken auf den Land.


1. Hä? Was haben die 500 Leute in einem Kinozahl mit einer Beispielrechnung zu tun?

2. Verfügbarkeit: Sorry, aber nonsens. Man benötigt für Kopien doch heutzutage nicht mehr 100er Stück Vorrat, sondern nur einen Brenner und 100 Rohlinge. Zudem: In industrieller Fertigung kosten selbst große Vorräte an DVDs lächerlich geringe Summen. Der Wert macht nicht die DVD oder der Brennvorgang aus, sondern allein die darauf gespeicherte Information.

Insofern ist es kein Problem, alle Videotheken mit Kopien auszustatten, da die Kopien selber fast wertlos sind. Außerdem kann man das doch auch im Direktvertrieb machen - das bietet sich auch an, so lange es keine Massenware ist.

Leonidas
2003-12-02, 00:11:09
Original geschrieben von grakaman
Wer soll denn was dagegen unternehmen? Außerdem wird hier gar nichts subventioniert und du verdrehst ganz schön die Tatsachen. Du sprichst von der systematischen Zerstörung eines Geschäftsbereiches, das hat nichts mit Anpassung und Veränderung zu tun.



Selbstverständlich. Alte Industrien verschwinden in einer Marktwirtschaft auch schon einmal vollständig von der Bühne, so läuft das halt eben. Alles andere ist Sozialismus.

Leonidas
2003-12-02, 00:13:45
Original geschrieben von grakaman

Interessant, kannst du das auch anderweitig als mit deinen fiktiven Zahlen beweisen? Ohne Kinos kannst du schon mal gar nicht so viel Geld einspielen, weil alle Videotheken einer Stadt niemals soviele DVD's auf Lager haben, wie sie die Kinos in wenigen Stunden bedienen können.


Fiktive Zahlen: Dies war ein Beispiel. Das Wort "fiktiv" bedeutet, ich hätte für eine reale Sache mir irgendwelche Zahlen erdacht. Dies trifft aber nicht zu, wenn ich für eine noch gar nicht existierende Sache mir Zahlen erdenke. Ich bitte um Beachtung der deutschen Sprache.


Zum Thema: Wie schon vorausgeführt: Die Menge der DVDs sind nur ein temporäres Problem. Angenommen, man löst die Sache mittels Download, gibt es gar kein Problem mehr.

Leonidas
2003-12-02, 00:15:19
Original geschrieben von grakaman
So und dann kannst du ja mal ausrechnen, was alles an Einnahmen verloren geht.




Ist das das Problem des Kunden? Als Kunde kann ich erwarten, jedes Produkt zu bekommen, was ich mir wünsche, oder etwa nicht? Die Industrie ist einzig allein dazu da, dieses herzustellen - und den Preis festzulegen.

Leonidas
2003-12-02, 00:17:03
Original geschrieben von Bad_Boy
Erstaml ein dickes Lob für den Artikel!
Meiner Meinung nach sollte der Artikel an andere Ebenen ((Internet-)Zeitungen; Medien; Presse) weitergesendet werden,



Ich weiss nicht, was das bringt. Ich glaube kann, daß ein größeres Medium diesen abweichlicherischen Artikel bringen wird.

Gast
2003-12-02, 01:30:36
Original geschrieben von Leonidas
1. Hä? Was haben die 500 Leute in einem Kinozahl mit einer Beispielrechnung zu tun?


Er war davon ausgegangen, daß es in der Videothek dann - wie meist üblich - max. ein halbes Dutzend Kopien gibt.

Im Kino könnte man bei 500 Besuchern dreimal täglich 1500mal mehrere Euro verdienen, bei den paar Kopien der Videothek, die jeweils einen Tag verliehen werden, nur eben diese paarmal.

Wenn man natürlich die Videotheken mit über 1000 Kopien pro Film ausstatten würde, ginge das. Wäre übrigens bei den reinen Materialkosten wohl mit 1€/DVD auch billiger als eine Kino-Filmrolle (kA was die kostet, aber billig sicher nicht).

OBrian
2003-12-02, 01:37:44
Original geschrieben von Leonidas
Ich weiss nicht, was das bringt. Ich glaube kann, daß ein größeres Medium diesen abweichlicherischen Artikel bringen wird.

Finde ich auch unwahrscheinlich, immerhin wird ja die Kino- und "Musik"-werbung schon in sog. Nachrichtensendungen gebracht und auch die öffentl.-rechtl. Sender beteiligen sich daran.

Andererseits gibt es gerade bei Zeitungen auch noch einige Blätter, die sich was trauen. Von daher, versuchen kann man es und ein paar e-mails verschicken.

Aqualon
2003-12-02, 01:41:18
Nachricht von http://heise.de/newsticker/data/vza-01.12.03-001/

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SPD-Arbeitskreis: "Filmindustrie zeigt menschenverachtendes Weltbild"

Für den Virtuellen Ortsverein der SPD (VOV), ein bundesweit organisierter Arbeitskreis der Sozialdemokraten, handelt es sich bei der just von der deutschen Filmindustrie gestarteten Abschreckungskampagne gegen Raubkopierer um eine erschreckende Werbeentgleisung.

Insbesondere die Vorfreude der in einem der Spots gezeigten Knastinsassen auf die bevorstehende Vergewaltigung eines frisch inhaftierten Raubkopierers sorgt beim VOV für Empörung: Es würde wohl die nach Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes unantastbare Würde und die nach Artikel 2 garantierte körperliche Unversehrtheit nach Meinung der Filmindustrie für Raubkopierer nicht gelten. Außerdem verhöhne die "Hart aber gerecht" genannte Kampagne Vergewaltigungsopfer, indem "das Mittel der Vergewaltigung als 'humorvoll provokant' eingesetzt werde", erklärte der Pressesprecher des VOV, Arne Brand. Dass die Spots Raubkopierer mit Gewaltverbrechern gleichsetzten, sei vielmehr empörend und nicht etwa humorvoll provokant.

Auch nähmen es die Gestalter der Kampagne nicht sonderlich genau mit der rechtlichen Auslegung ihrer Formulierungen. So sei die Aussage "Raubkopierer sind Verbrecher" in ihrer Pauschalität und juristischen Unhaltbarkeit mehr als erschreckend. Insgesamt mache sich die Kampagne durch ihre nachlässige Ausdrucksweise "schlicht und ergreifend lächerlich", meinte der VOV-Sprecher. (vza/c't)


Aqua

ilPatrino
2003-12-02, 01:56:16
wie wärs mit was völlig abgedrehtem?

videotheken als kopierstationen?
man geht in die videothek und kann sich 1 monat nach weltweitem kinostart für einen vernünftigen beitrag (~kinokarte+unkostenbeitrag) eine dvd brennen lassen, wenn einem die leih-dvd gefallen hat...ganz offiziell und ohne sich die mühe mit dem rippen und re-encoden machen zu müssen + plus ein bedrucktes dvd-label

1. die videotheken hätten wesentlich mehr umsatz, die zahl der "illegalen" kopien würde drastisch zurückgehen, die kinos hätten zwar konkurrenz, aber noch immer das exklusivrecht der erstveröffentlichung

2. die videotheken müßten keine dvds auf halde liegen haben; ein datengrab mit schnellem brenner und ein stapel rohlinge reichen völlig

3. wer bessere qualität (gepresste dvds, booklets, making of, directors cut) haben will, kauft sich die dvd im handel für etwas mehr geld

4. in videotheken kriegt man auch filme, die man so nicht bekommen würde (englische tonspuren (für nen kleinen aufpreis ~1teuro), liebhaber-movies, ungeschnittene versionen, ... soweit gesetzlich irgendwie machbar)

5. die videoqualität stimmt

ich weiß, damit wäre die klassische vermarktungskette empfindlich gestört, vor allem premiere wäre wohl noch mehr angesch... als jetzt schon; die filmindustrie wird aber einsehen müssen, daß die extrem langen zeiten zwischen kino-, leih- und kaufstart nicht haltbar sind

na los, nehmt meine idee auseinander - ich habs auch noch nicht weiter durchdacht, das war nur ne idee bei nem bier

grakaman
2003-12-02, 09:13:18
Original geschrieben von Leonidas
1. Hä? Was haben die 500 Leute in einem Kinozahl mit einer Beispielrechnung zu tun?

2. Verfügbarkeit: Sorry, aber nonsens. Man benötigt für Kopien doch heutzutage nicht mehr 100er Stück Vorrat, sondern nur einen Brenner und 100 Rohlinge. Zudem: In industrieller Fertigung kosten selbst große Vorräte an DVDs lächerlich geringe Summen. Der Wert macht nicht die DVD oder der Brennvorgang aus, sondern allein die darauf gespeicherte Information.

Insofern ist es kein Problem, alle Videotheken mit Kopien auszustatten, da die Kopien selber fast wertlos sind. Außerdem kann man das doch auch im Direktvertrieb machen - das bietet sich auch an, so lange es keine Massenware ist.

Glaubst du etwa in einer Videothek kannst du dir mal bei Amazon schnell einen Film bestellen und dann an jeden beliebigen gewerblich weiterverleihen wie du willst? Was glaubst du überhaupt warum es in einer Videothek nicht von jedem Film 50 oder 100 Kopien gibt? Ganz einfach, weil jeder Lizenzen kostet. Ich kenn mich zwar im Videothekenbereich nicht aus, aber bei den Filmen musst du sicher eine bestimmte Vertragszeit eingehen. D.h. nach den ersten paar Wochen sitzt du dann auf einen haufen Filmen mit horrenden Lizenzgebühren und bekommst nichts mehr los.

grakaman
2003-12-02, 09:16:17
Original geschrieben von Leonidas
Selbstverständlich. Alte Industrien verschwinden in einer Marktwirtschaft auch schon einmal vollständig von der Bühne, so läuft das halt eben. Alles andere ist Sozialismus.

Alte Industrien verschwinden nur, wenn sie nicht wettbewerbsfähig sind. Das liegt hier aber gar nicht vor, da das jetzige System recht gut funktioniert. Du äußerst hier lediglich Wunschdenken und orientierst dich, wie bei so vielen deiner Artikel, nicht an der Realität.

Sir Integral Wingate Hellsing
2003-12-02, 09:21:57
Ich finde es schade, dass einige Leute nicht erkennen WOLLEN, dass die Industrie, wenn sie so weitermacht, gefährliche Reaktionen erzeugen kann. In letzter Zeit ist mir das bei vielen Konzernen aufgefallen.

Wer kennt die Story von "Shadowrun"?
Nur mal so als Tipp, Grakaman...

grakaman
2003-12-02, 09:23:25
Original geschrieben von Leonidas
Ist das das Problem des Kunden? Als Kunde kann ich erwarten, jedes Produkt zu bekommen, was ich mir wünsche, oder etwa nicht? Die Industrie ist einzig allein dazu da, dieses herzustellen - und den Preis festzulegen.

Die Filmindustrie produziert aber nicht für das Wunschdenken ein paar weniger Menschen, sondern für den Massenmarkt. Und deine Träumereien würden einfach dazu führen, dass weniger Menschen einen Film ansehen könnten. Insofern erachte ich das nicht als gerade kundenfreundlich.

grakaman
2003-12-02, 09:27:18
Original geschrieben von Sir Integral Wingate Hellsing
Ich finde es schade, dass einige Leute nicht erkennen WOLLEN, dass die Industrie, wenn sie so weitermacht, gefährliche Reaktionen erzeugen kann. In letzter Zeit ist mir das bei vielen Konzernen aufgefallen.

Wer kennt die Story von "Shadowrun"?
Nur mal so als Tipp, Grakaman...

Deine Leute, die das alles nicht erkennen WOLLEN, bringen aber ein haufen "Argumente" vor und keine Hirngespinste und Tagträumereien.

Quasar
2003-12-02, 09:57:21
Original geschrieben von Sir Integral Wingate Hellsing
Wer kennt die Story von "Shadowrun"?

*meld* (Auch wenn ich deine Analogie hier jetzt nicht so 100% nachvollziehen kann)

Q

Gast
2003-12-02, 11:43:04
Meine, kleine, lange Geschichte:

Ich hoere gerne Filmmusik. Dabei gibt es langweilige Passagen, die mich nicht interessieren oder den Spass verderben. Also rippen ich illegal die gekaufte CD (unter Umgehung des Kopierschutzes), starte mein Mehrspur-Wav-Editor und schneide mir in tagelanger Arbeit mein Best-Of zusammen und brenne eine CD.

Leider enthalten CDs nicht den kompletten Score, sondern sind ggf. auf 30 Minuten gekuerzt (Platz waere fuer 70 Minuten). Also rippe ich illegal ebenfalls die gekaufte DVD (unter Umgehung des Kopierschutzes), konvertierte den AC3 Track nach WAV und verfahre wie schon beschrieben.

Manche gekaufte CDs gefallen mir ueberhaupt nicht. Das Anhoeren im Kaufhaus auf besonders billigen Kopfhoerern (Euro 16.90) und ueberhaupt das "spezielle Ambiente" ist leider kein Ersatz, um CDs vorher zu beurteilen. Radio ist ebenfalls keine Alternative, da auf die Top30 und speziellen Titeln beschraenkt. Also starte ich mein Sauger-Programm und hoere die CD vor.

Aeltere CDs sind hauefig nicht mehr zu bekommen, starte also mein Sauger-Programm und und erstelle eine illegale Kopie. Oeffentliche Bibliotheken, die nicht mehr verfuegbare Buecher bereitstellen, lagern leider kaum CDs oder Filme.

Wuerde gern ins Kino gehen, bevorzuge allerdings die Orginalfassung mit Untertiteln. Englische OF werden in Grosstaedten gespielt, aber OMUs sind auch fuer Nicht-Mainstrean-Filme beinahe verschwunden. Mach mich dann trotzdem mal auf den Weg ins Kino, um mir nach 45 Minuten Werbung und Eisverkauf endlich den Film anzusehen. Wuerde gerne erst zum Film im Kino ankommen. Geht aber nicht: Vorbestellte Karten muessen vorher abgeholt und nicht reservierte Plaetze vorher belegt werden. Die Wartezeit ist natuerlich "ideal", um sich im Foyer mit einem Kaffee fuer besonders guenstige 2.90 Euro die Zeit zu vertreiben.

Filme laufen ggf. erst 1/2 bis 2 Jahre spaeter in den deutschen Kinos an, also starte ich mein Sauger-Programm und lade mir illegal den Film herunter (bevorzugt als DVD-Rip mit Untertiteln).

Bestimmte Filme erscheinen ueberhaupt nicht in Deutschland, sind aber in den USA als RC1-DVD verfuegbar. Die Umgehung des Regionalcodes fuer DVD-Player kostet zusaetzlich Geld. Da ich den Film nicht kenne, wuerde ich oft gerne vorher wissen, ob die Anschaffung (DVD+Versand+Zoll) lohnt. (Warum eigentlich Zoll fuer Sachen, die es in Deutschland nicht gibt?). Starte also mein Sauger-Programm und sehe mir den Film vorher an.

Besuche auch Videotheken, da Kino wie gesagt nicht meinem Bedarf entspricht. Leider finden sich zwar jeweils 50 Kopien von Dolph-Lundgren oder Jean Claude van Damme Filmen (alternativ "Charlie's Angel"), aber die Filme, die mich interessieren, sind entweder immer ausgeliehen (1 Kopie) oder ueberhaupt nicht verfuegbar. Internet-Videotheken bieten zwar eine groessere Auswahl, aber RC1-Verleih ist (gesetzlich) verboten. Ebenso RC2-DVDs ohne Vermietrecht.

Wuerde gerne eine RC2-DVD kaufen, muss aber warten bis nach Kino- und Videothekenauswertung (eine gesetzlich vorgeschriebene Deutschland-Erfindung), der Film endlich verfuegbar ist. Starte also ...

Wuerde ebenfalls gerne TV-Serien (bevorzugt OMU) sehen. Serien erscheinenen aber nicht in Deutschland oder wesentlich spaeter, sind synchronisiert und/oder Videotheken fuehren diese nicht. Bestimmte Einzelfolgen kann ich ebenfalls nicht kaufen. Entweder die komplette Season zum Monsterpreis oder eben gar nicht. Also starte ich ...

Wieso bin ich nur frustriert mit Industrie und Gesetzgebern? Und warum will ich mich nicht als Abschaum der Menschheit fuehlen?

grakaman
2003-12-02, 12:04:59
Original geschrieben von Gast
Wieso bin ich nur frustriert mit Industrie und Gesetzgebern? Und warum will ich mich nicht als Abschaum der Menschheit fuehlen?

Na vielleicht weil du nicht ganz unschuldig bist? Aus deinem Posting lese ich, genau wie bei Matrix316, puren Sozialneid heraus und aberwitzige Rechtfertigungen, alles haben zu müssen ohne etwas dafür zu leisten.

Exxtreme
2003-12-02, 12:09:41
Original geschrieben von grakaman
Na vielleicht weil du nicht ganz unschuldig bist? Aus deinem Posting lese ich, genau wie bei Matrix316, puren Sozialneid heraus und aberwitzige Rechtfertigungen, alles haben zu müssen ohne etwas dafür zu leisten.
Das Problem an der Sache ist, daß die Medien-Industrie ihn nie als Kunden gewinnen wird wenn sie so weiter macht. Ob er jetzt sich seine CDs selber zusammenschneidet oder nicht, ist in dem Fall völlig irrelevant. Die Medien-Industrie hat für ihn nicht das richtige Angebot, das er kaufen könnte.

Andre
2003-12-02, 12:24:23
Original geschrieben von grakaman
Na vielleicht weil du nicht ganz unschuldig bist? Aus deinem Posting lese ich, genau wie bei Matrix316, puren Sozialneid heraus und aberwitzige Rechtfertigungen, alles haben zu müssen ohne etwas dafür zu leisten.

Grakaman,

die Musikindustrie z.B. ist zu unflexibel was Nischenangebote angeht.
Ich könnte dir jetzt ausm Kopf 10 Artists nennen, die ich persönlich (aber auch andere) geil finde, aber deren CDs ich weder in D noch woanders ohne 5 Stunden rumsuchen und saftiger Importaufschläge beziehen kann (CD für 39 €).
Ich kann noch nichtmal reinhören, weils die CDs weder im Saturn, noch im Mediamarkt noch bei Amazon gibt. Und solange das so ist muss sich die Industrie nicht wundern, wenn man eigene Wege sucht (Und das geht bei mir z.B. nur über persönlichen Kontakt zu den Artists).

grakaman
2003-12-02, 12:32:11
Original geschrieben von Exxtreme
Das Problem an der Sache ist, daß die Medien-Industrie ihn nie als Kunden gewinnen wird wenn sie so weiter macht. Ob er jetzt sich seine CDs selber zusammenschneidet oder nicht, ist in dem Fall völlig irrelevant. Die Medien-Industrie hat für ihn nicht das richtige Angebot, das er kaufen könnte.

Ja, aber wieviele von den potentiellen Lügnern und Ausreden-Märchenerzählern würden denn wirklich etwas kaufen? Wenn ich eben in D lebe und neue Kinofilme in englisch mit entsprechenden Untertiteln sehen will, dann muss ich entweder auf die DVD warten oder ich suche ein entsprechendes Kino auf. Das sind die Spielregeln und Raubkopieren ist nun mal illegal. Und ab wann hören denn unsere Raubkopierer, die ja auf der einen Seite so unheimlichen Wert auf Qualität legen und auf der anderen Seite jedes mp4 komprimierte Video downloaden, diese schlechte Qualität heraus? Braucht er dazu erst eine teuere Bose Anlage mit zig tausend € teuren Lautsprechern? Wenn die Qualität wirklich so schlecht wäre, dann könnte er es einfach Umtauschen. Daran denken aber freilich die Raubkopierer nicht, denn sie müssten es ja erst "kaufen".
Ich sehe es so, dass die Mehrheit der Raubkopierer mit ganz wenig Aufwand ganz viel haben will.

Andre
2003-12-02, 13:17:19
Original geschrieben von grakaman
Ja, aber wieviele von den potentiellen Lügnern und Ausreden-Märchenerzählern würden denn wirklich etwas kaufen? Wenn ich eben in D lebe und neue Kinofilme in englisch mit entsprechenden Untertiteln sehen will, dann muss ich entweder auf die DVD warten oder ich suche ein entsprechendes Kino auf. Das sind die Spielregeln und Raubkopieren ist nun mal illegal.

Richtig. Aber dumm wie die Industrie eben ist, erschließt sie solche Segmente nicht, sondern stellt die Leute an den Pranger. Das das nicht funktioniert lernt man in BWL 1. Semester. Ich wäre bereit sogar ein etwas höheren preis zu zahlen, wenn ich

1. Mir eine CD NACH MEINEN WÜNSCHEN zusammenstellen kann
2. auch Nischenrichtungen abgedeckt werden (muss ja nicht in riesigen Stückzahlen sein)

Das wärs schon.
Kann nicht so schwer sein, oder grakaman?

Gast
2003-12-02, 14:04:08
Ein kleiner, unerheblicher Nachtrag fuer grakaman:
Sozailneid kann ich nirgendwo rauslesen. Einige Beispiele sind Erfindungen, die ich selbst noch nicht vollzogen haben. Ich koennte mir es aber fuer die Zukunft vorstellen. Andere praktizieren dies bereits. Der Text ist ohnehin eher der erste weggelassene Teil des Artikels von Leonidas, um dessen Verbesserungsvorschlaege (die fuer dich offensichtlich unverstaendlich und unnoetig sind) zu motivieren. Wer setzt im uebrigen die "Spielregeln" fest? Warum nicht anders/besser?

KaoS
2003-12-02, 14:12:45
ich hab mal in einer Zeitschrift gelesen, dass
die lotr-trilogie insgesamt ca. 1 milliarde dollar kostete, ein einzelner film also 300 millionen dollar. ich habe aber keine quelle dafür :)

DrumDub
2003-12-02, 14:21:10
die ersten beiden teile haben bis jetzt 1,5 milliarden $ eingespielt.

qualität kostet halt, wird aber auch belohnt.... ;)

Xanthomryr
2003-12-02, 14:36:02
Original geschrieben von grakaman
Ja, aber wieviele von den potentiellen Lügnern und Ausreden-Märchenerzählern würden denn wirklich etwas kaufen?

Die 24/7 Sauger würden eine CD/DVD nicht mal kaufen wenn sie 1 Euro kosten würde.

Es mag einige geben die anfangen würden zu kaufen wenn die Preise runtergingen, aber die Hardcore-Sauger werden schön weiter saugen.

grakaman
2003-12-02, 14:56:17
Original geschrieben von Andre
1. Mir eine CD NACH MEINEN WÜNSCHEN zusammenstellen kann
2. auch Nischenrichtungen abgedeckt werden (muss ja nicht in riesigen Stückzahlen sein)


Dagegen spricht auch gar nichts und erste Bsp. gibt es schon dafür, z.B. Apples i-Pod. Und es werden in Zukunft noch weitere folgen (nächstes Jahr auch in D).

Gast
2003-12-02, 14:57:56
Grendel,
darum geht es nicht und niemand bezweifelt deine Aussagen.

grakaman
2003-12-02, 15:06:45
Original geschrieben von Grendel
Die 24/7 Sauger würden eine CD/DVD nicht mal kaufen wenn sie 1 Euro kosten würde.

Es mag einige geben die anfangen würden zu kaufen wenn die Preise runtergingen, aber die Hardcore-Sauger werden schön weiter saugen.

Das machen nicht nur die notorischen Sauger. Solange irgend etwas unentgeldlich zu beziehen ist und deren Beschaffung ebenfalls ein Kinderspiel (höhere Bandbreiten machens möglich), werden auch weiterhin viele Menschen diesen Weg wählen.

AlfredENeumann
2003-12-02, 15:07:56
Original geschrieben von Grendel
Die 24/7 Sauger würden eine CD/DVD nicht mal kaufen wenn sie 1 Euro kosten würde.

Es mag einige geben die anfangen würden zu kaufen wenn die Preise runtergingen, aber die Hardcore-Sauger werden schön weiter saugen.


Natürlich würde er. Wenn CDs oder DVDs humane Preise hätten, würde diese auch gekauft werden.

Ich z.B. kaufe nur CDs / DVDs wenn diese z.B. als NicePrice Angebot erhältlich sind.
Ich sehe nicht einder Musik und Filmindustrie, welche seit Jahren steigende Gewinne einfahren irgendwas zu schenken.
Wobei man gestehen muß, das wenn man sowas im Laden kauft die Musik/Filmindustrie eh die Kohle hat und der Händler das Nachsehen hat.
Dieser wird aber auch über kurz oder lang seine Bestände runterfahren wenn der Konsum nachlässt.

Andre
2003-12-02, 15:16:46
Original geschrieben von grakaman
Dagegen spricht auch gar nichts und erste Bsp. gibt es schon dafür, z.B. Apples i-Pod. Und es werden in Zukunft noch weitere folgen (nächstes Jahr auch in D).

Das will ich erst sehen, sorry. Wie lange warte ich denn schon darauf? 3 Jahre und mehr?

grakaman
2003-12-02, 15:23:18
Original geschrieben von AlfredENeumann
Natürlich würde er. Wenn CDs oder DVDs humane Preise hätten, würde diese auch gekauft werden.


Wo haben die denn keine humanen Preise?

Amazon:

Terminator 3 - 19.95 EUR
Scary Movie 3 - 23.95 EUR
Findet Nemo - 19.95 EUR
Matrix Reloaded - 19.90 EUR

...

Die Preise sind absolut fair und für jedermann erschwinglich. Dass sich die hiesigen Querulaten darüber aufregen, liegr wohl ein und allein daran, dass man sich auf legaler Weise nicht die "Menge" an Filmen/CD's kaufen kann, wie man sie illegal downloaden kann. Das ist aber ein Problem der Ich-muss-alles-haben-Mentalität.

grakaman
2003-12-02, 15:26:34
Original geschrieben von Andre
Das will ich erst sehen, sorry.


http://www.apple.com/itunes/store/


Wie lange warte ich denn schon darauf? 3 Jahre und mehr?

Auch die Plattform für D ist schon länger fertig, aber wegen gewissen Streitereien immer verschoben worden. Kommt aber definitiv nächstes Jahr.

Xanthomryr
2003-12-02, 15:39:03
Original geschrieben von grakaman
Wo haben die denn keine humanen Preise?

Amazon:

Terminator 3 - 19.95 EUR
Scary Movie 3 - 23.95 EUR
Findet Nemo - 19.95 EUR
Matrix Reloaded - 19.90 EUR

...

Die Preise sind absolut fair und für jedermann erschwinglich. Dass sich die hiesigen Querulaten darüber aufregen, liegr wohl ein und allein daran, dass man sich auf legaler Weise nicht die "Menge" an Filmen/CD's kaufen kann, wie man sie illegal downloaden kann. Das ist aber ein Problem der Ich-muss-alles-haben-Mentalität.

Sehe ich genauso, ein Kinobesuch mit Freundin ist teurer.

Xanthomryr
2003-12-02, 15:39:45
Original geschrieben von Gast
Grendel,
darum geht es nicht und niemand bezweifelt deine Aussagen.

Um was geht´s dann?
Ich denke die Preise sind zu hoch?

Gast
2003-12-02, 15:57:36
Oh Leute,

wenn ich mir die Argumentationsketten "Musik-Filmindustrie verdient genug - Recht auf Kunst für alle - Filme/Musik sind qualitativ schlecht - CDs/DVDs sind zu teuer usw. usw. usw." anhöre, mit denen viele das illegale Handeln zu legitimieren versuchen, bekomme ich das Grausen.

Und zwar deshalb, weil es - mit welcher Argumentationshilfe auch immer - nichts am Tatbestand des illegalen Raubkopierens ändert. Auch wenn noch so viele Rechtfertigungsversuche erfolgen: Es bleibt illegal.

Die meisten Argumentationshilfen sind zudem beliebig austauschbar und auf andere Wirtschaftszweige anwendbar - die Musik/Filmindustrie hat nur das Pech, das Raubkopieren leicht möglich ist.

Hier einige Beispiele, die verdeutlichen, dass die Rechtfertigungsversuche austauschbar sind und nichts an der Illegalität ändern.

Tabakindustrie:
"Der Staat macht sich mit den Steuereinnahmen die Taschen voll - also klaue ich meine Zigaretten beim Kiosk um die Ecke. Oder ich schmuggel das Zeug aus Ostdeutschland rein."

Pharma-Industrie
"Die Arzneimittel sind scheisse und wirken nicht. Da macht's nichts, wenn ich die beim Apotheker mitgehen lasse"

Auto-Industrie
"Verdammte Auto-Bosse bauen scheiss' Autos. Ich bau' mir aus Schrotteilen ein eigenes Auto und fahr damit 'rum. Mir doch egal, wenn die Karre nicht zugelassen ist."

Oder auf dem Weihnachtsmarkt:
"Blöder steinreicher Typ vor mir. Dem schadet's nicht, wenn ich im jetzt die Brieftasche wegnehme - das verkraftet der Penner"

Klar, der Filmindustrie entsteht beim Raubkopieren kein direkter, aber ein indirekter Schaden - aber auch das ist kein Argumentationshilfe fürs Raubkopieren.

Offenbar fehlen einigen die grundlegenden Kenntnisse der Marktwirtschaft und Demokratie: Wirtschaft und Demokratie bewegen sich in den Grenzen, die die Gesetze vorgeben. Wer die Gesetze überschreitet, handelt klar illegal und gehört bestraft. Jeder Mörder kann sicherlich nachvollziehbar darstellen, warum sein Mord aus seiner Sicht absolut sinnvoll ist ("Der Typ hat's verdient", "Rache für die Vergewaltigung" u.ä.) - und dennoch gehört er bestraft.

Und wer die geltenden Gesetze nicht respektiert oder deren Sinn nicht einsieht, hat damit noch nicht das Recht sie zu brechen oder zu ignorieren.

Gleiches gilt für die Wirtschaft: Innovationen, Erfindungen, künstlerische Leistungen, Produkte, Dienstleistungen usw. dürfen per Gesetz nicht einfach kopiert oder gestohlen werden. Das gilt für die Erfindung der Aspirin-Arznei ebenso wie für den Otto-Motor, die Grafik-Engine, die Coca-Cola-Brause und eben auch für Filme und Musik. Ohne diesen gesetzlichen Schutz würde die gesamte Wirtschaft nicht funktionieren: Es würde keiner mehr Zeit und Geld in Innovationen/Erfindungen/Kunst usw. investieren, wenn es innerhalb von Sekunden kopiert/geraubt/plagiert werden könnte.

Und eines ist auch klar: Mich kotzen das Gebahren der Filmindustrie und die hohen Preise auch an - man sollte aber nicht mit illegalen Mitteln dagegen kämpfen. Und wer es doch tut, darf sich nicht über eine Bestrafung wundern.

Viele Grüße,
Mirko

Gast
2003-12-02, 16:07:03
Lächerliche Beispiele!
Wenn ich jemanden bestehele, dann nehem ich ich sein Eigentum weg - Diebstahl.
Wenn ich jemandes Erfindung ohne Patent nutzte - illegale Nutzung.
Zu welchen Beispiel gehören jetzt illegale Kopien?
Allgemeiner zu der Propagandaaktion der Fimwirtschaft:
In den USA steht die Todesstrafe für Mord, in Kalifornien kann man bereits nach der dritten Verurteilung (Tatbestand irrelevant) in die Gaskammer geschickt werden. Hält es die Leute vom Verbrechen ab?

kein Kommunist
2003-12-02, 16:13:05
Die einzigen die hier Für-sprechen sind BWL und Kapitalisums gestörte Menschen. Ihr hattet nie die Möglichkeit in einem anderen System aufzuwachsen und habt dadurch zu wenig Erfahrungen und Toleranz für neues Denken. Alles muß in Geld aufgewogen werden. Statt das Internet und die Software (=neuronales Menschennetzwerk) als Ausgangsbasis für neues Wissen und für alle gleich anzubieten, versucht man jeden Dienst zu kommerzialisieren. Auch die Informationsbeschaffung und deren Wahrheit wird immer schwieriger. Wißt ihr eigentlich nicht was euch entgeht? Geld? Ja. Wissen? Naja wer's brauch, ich werd nicht krank (euer Argument?). Wenn man so weiter steuert werdet ihr noch für Eure täglich Luft bezahlen.
Auch werdet ihr Recht nicht in Paragraphen sondern in Eurem Gewissen finden. Ich selbst habe jahrelang Software programmiert und mir war es eine Freude es anderen zu schenken. Die daraus mitunter resultierende Anerkennung läßt sich halt nicht in Geld aufwiegen.

Profitmaximierung, Profitmaximierung...


Ach was solls, die einzige Hoffnung zum Wandel ist der Krieg, denn der Kapitalismus endet ja immer darin (und die USA arbeiten fleißig mit).

Gast
2003-12-02, 16:21:22
Grakaman und Mirko stellen fest (Zusammenfassung):
"Raubkopierer sind Verbrecher"

Gast
2003-12-02, 16:26:46
Falschparker nicht?

Gast
2003-12-02, 16:29:18
Sind wir nicht alle Verbrecher?

grakaman
2003-12-02, 16:52:23
Original geschrieben von Gast
Lächerliche Beispiele!
Wenn ich jemanden bestehele, dann nehem ich ich sein Eigentum weg - Diebstahl.
Wenn ich jemandes Erfindung ohne Patent nutzte - illegale Nutzung.


Zu erstens. Du stiehlst ja die Daten, die die Dienstleistung erst ermöglichen.


Zu welchen Beispiel gehören jetzt illegale Kopien?
Allgemeiner zu der Propagandaaktion der Fimwirtschaft:
In den USA steht die Todesstrafe für Mord, in Kalifornien kann man bereits nach der dritten Verurteilung (Tatbestand irrelevant) in die Gaskammer geschickt werden. Hält es die Leute vom Verbrechen ab?

Ach und du meinst wenn sie in den USA das Verbrechen, in dem Fall Mord, legalisieren würde, gäbe es weniger zum Tode Verurteilte?

Gast
2003-12-02, 16:53:24
soso, 20€ für eine dvd sind nicht teuer.

wenn ich mir die preisunterschiede zwischen einer dvd und einer videokassette anschaue frag ich mich schon woher die teilweise horrenden aufschläge für die dvd herkommen. an der teuren herstellung liegts bestimmt nicht, da es wohl erheblich billiger ist eine dvd zu pressen anstatt eine videokassette zu bespielen. wenn jetzt einer mit dem argument kommt, daß auf der dvd noch making-of, trailer, etc. drauf sind muß ich ehrlich sagen, daß mir das beim besten willen keine preisaufschläge von 5€ oder mehr wert ist. (krassestes beispiel das mir gerade dazu einfällt HdR 1 extended edition:
video 20€ dvd 50€)

grakaman
2003-12-02, 16:54:45
Original geschrieben von Gast
Falschparker nicht?

Doch, aber gegen diese Leute kann man auch effektiv vorgehen.

grakaman
2003-12-02, 17:02:27
Original geschrieben von Gast
soso, 20€ für eine dvd sind nicht teuer.

wenn ich mir die preisunterschiede zwischen einer dvd und einer videokassette anschaue frag ich mich schon woher die teilweise horrenden aufschläge für die dvd herkommen. an der teuren herstellung liegts bestimmt nicht, da es wohl erheblich billiger ist eine dvd zu pressen anstatt eine videokassette zu bespielen. wenn jetzt einer mit dem argument kommt, daß auf der dvd noch making-of, trailer, etc. drauf sind muß ich ehrlich sagen, daß mir das beim besten willen keine preisaufschläge von 5€ oder mehr wert ist. (krassestes beispiel das mir gerade dazu einfällt HdR 1 extended edition:
video 20€ dvd 50€)

-Mehrere Sprachen
-Untertitel in mehreren Sprachen
-Mehrkanal Sound, meist in mehreren Formaten
-höhere Bildqualität
-verlustfreie Verwertung

Die extended Edition kostet übrigens 40EUR. Und wenn du nicht das Bonusmaterial willst, dann kauf die normale Version.

Gast
2003-12-02, 17:04:39
da ich mal denke daß das ausgangsmaterial bei dvd und video das gleiche ist kann man die bessere bildqualität usw. wohl nicht wirklich zählen. außerdem gibt es die lange version des films überhaupt ohne bonusmaterial?