Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Digitalisierung für die Ewigkeit.. der Fluch unsere Zeit.
RaumKraehe
2003-11-29, 15:10:12
Irgend wie kannn es nicht gut sein alle Inhalte die die Welt hervor bringt nur noch Digital zu Speichern. Heutzutage muss ich meine Fotos + Musik schon alle 2-5 Jahre umkopieren da sich Medium und Format ändert. Wobei ich noch keine Digitalen -Speichermedien kenne die wirklich für die Ewigkeit sind.
Wir haben in unserer heutigen Zeit schon Problem Digitale Daten die nur 30 Jahre alt sind zu entschlüsseln. Weil es entweder keinen Funktionstüchtigen Rechner mehr gibt oder die Laufwerke das Zeitliche gesegnet hat. Wenn es denn gelänge die Daten rein physikalisch auszulesen kann es sein das wir vor einem Haufen Nullen und Einsen sitzten aber nicht mehr wissen welches System mann braucht um daraus wieder sinvolle Informationen zu machen.
Was soll dann erst passieren wenn unsere Nachwelt einen Datenträger findet der 1000 Jahre alt ist. Haben sie überhaupt eine Möglichkeit die Daten je zu entschlüsseln, wenn sie nicht in irgend einer Form den Algorithmus der Entschlüsselung mit auf den Weg bekommen? Warscheinlich dan eher wieder in analoger Art.
Wir stehen warscheinlich vor dem Problem, nicht sehr viel Informationen für unsere Nachwelt überlassen zu können, und alles mit ins Grab zu nehmen.
Deshalb sollten so schnell wie möglich Langzeit-Archivierungs Möglichkeiten gefunden werden. Und zwar auf analoger Basis.
Demirug
2003-11-29, 15:47:50
Auch unsere Vorfahren haben uns ja nur relative wenig Information überlassen und das wenige ist zum Teil auch sehr anfällig. Man denke nur an die alten Bücher die sich sozusagen selbst zerstören. Aber auch alte Filmrollen sind nicht wirklich haltbar.
Von der Vielzahl an Informationen die wir Produzieren ist das meisten für die Nachwelt sowieso uninteresant oder es hat sich überholt.
Was nun die wirklich wichtigen Sachen angeht so werden diese auf Mikrofilm (Säurefrei und äussert haltbar) kopiert. Danach in Luftdichte Behälter verbracht. Die Lagerung dieser Behälter findet dann in Tiefbunker in alten Bergwerken stat.
Original geschrieben von RaumKraehe
Irgend wie kannn es nicht gut sein alle Inhalte die die Welt hervor bringt nur noch Digital zu Speichern. Heutzutage muss ich meine Fotos + Musik schon alle 2-5 Jahre umkopieren da sich Medium und Format ändert. Wobei ich noch keine Digitalen -Speichermedien kenne die wirklich für die Ewigkeit sind.
Audio-CDs gibt es schon über 20 Jahre, bei CD-Rs sinds glaube ich auch schon mindestens 8, und auch die nächsten paar Jahre werden CDs brauchbar bleiben. DAT gibts schon ewig, und seit wann gibts IDE-Festplatten?
Analoge Datenträger (von beschreibbarem wie Papier mal abgesehen) haben sich nur deswegen länger halten können, weil die Entwicklung langsamer war. Und auch dort, z.B. bei Audiokassetten und Schallplatten, gab es Änderungen.
Den Wachsstreifen, den Edison zur Tonaufnahme verwendet hat, könnte heute auch kein Gerät mehr abspielen - wenn er überhaupt noch erhalten wäre.
Welches taugliche Medium ist schon für die Ewigkeit? Papier, Tonbänder, Schallplatten, CDs, Festplatten, Speicherchips, Fotos, Filmrollen, alle nutzen sich ab, zerfallen chemisch oder verlieren ihre Magnetisierung. Man könnte natürlich alle Daten in dauerhaften Kunststoff pressen. Aber das ist nicht praktikabel. Zudem steigen die Kapazitätsanforderungen ständig.
Analoge Datenträger sind hier nicht besser als digitale. Aber die digitale Speicherung erlaubt das verlustfreie Kopieren, so dass man auch in 500 Jahren noch dieselben Daten hat.
Wir haben in unserer heutigen Zeit schon Problem Digitale Daten die nur 30 Jahre alt sind zu entschlüsseln. Weil es entweder keinen Funktionstüchtigen Rechner mehr gibt oder die Laufwerke das Zeitliche gesegnet hat. Wenn es denn gelänge die Daten rein physikalisch auszulesen kann es sein das wir vor einem Haufen Nullen und Einsen sitzten aber nicht mehr wissen welches System mann braucht um daraus wieder sinvolle Informationen zu machen.
Ist bei analogen Daten überhaupt nicht anders. Auch da können Datenträger zerfallen, Lesegeräte rar bzw. das Auslesesystem nicht dokumentiert sein. Die magnetische Speicherung auf Tonbändern ist auch nicht trivial. Das Problem der fehlenden Dokumentation existiert meist nur bei Systemen, die lediglich einem kleinen Kreis von Personen zugänglich waren.
Was soll dann erst passieren wenn unsere Nachwelt einen Datenträger findet der 1000 Jahre alt ist. Haben sie überhaupt eine Möglichkeit die Daten je zu entschlüsseln, wenn sie nicht in irgend einer Form den Algorithmus der Entschlüsselung mit auf den Weg bekommen? Warscheinlich dan eher wieder in analoger Art.
Analogie (;)): Hieroglyphen
Wir stehen warscheinlich vor dem Problem, nicht sehr viel Informationen für unsere Nachwelt überlassen zu können, und alles mit ins Grab zu nehmen.
Deshalb sollten so schnell wie möglich Langzeit-Archivierungs Möglichkeiten gefunden werden. Und zwar auf analoger Basis.
Das denke ich nicht. Wieso sollten digitale Daten irgendwann systematisch verlorengehen, außer aus dem Grund dass sie keiner mehr für wichtig erachtet und deswegen löscht bzw. nicht auf neue Datenträger überträgt? Aber genau dieses Problem existiert mit analogen Datenträgern noch viel gravierender.
Xmas, sind diese 100 prozentigen Kopien wirklich in der Praxis machbar? Ich meine, das wirklich jedes einzelne Bit, z.B. von einer Musik-CD, korrekt ausgelesen wird? Das ein paar Bit, die von der Fehlerkorrektur behandelt wurden, nachher nicht zu hören sind, ist klar. Aber wie verhält sich das über Jahrhunderte, und Zehntausende von Kopien?
Wie ist da der technische Stand von heute? Wenn ich eine CD brenne, teilt mir mein Rechner mit, wenn eine Stelle (auf der Ausgangs-CD) nicht richtig gelesen werden konnte, auch wenn es nur ein Bit ist, so daß sich nicht über die Menge der Kopien doch Fehler einschleichen können?
Kurz gesagt, ist eine gebrannte CD wirklich eine hundertprozentige Kopie des Originals, und ist es denkbar, daß einzelne Bits falsch gelesen werden, ohne das es der Software auffällt?
Original geschrieben von Xmas
Audio-CDs gibt es schon über 20 Jahre, bei CD-Rs sinds glaube ich auch schon mindestens 8, und auch die nächsten paar Jahre werden CDs brauchbar bleiben. DAT gibts schon ewig, und seit wann gibts IDE-Festplatten?
Analoge Datenträger (von beschreibbarem wie Papier mal abgesehen) haben sich nur deswegen länger halten können, weil die Entwicklung langsamer war. Und auch dort, z.B. bei Audiokassetten und Schallplatten, gab es Änderungen.
Den Wachsstreifen, den Edison zur Tonaufnahme verwendet hat, könnte heute auch kein Gerät mehr abspielen - wenn er überhaupt noch erhalten wäre.
Welches taugliche Medium ist schon für die Ewigkeit? Papier, Tonbänder, Schallplatten, CDs, Festplatten, Speicherchips, Fotos, Filmrollen, alle nutzen sich ab, zerfallen chemisch oder verlieren ihre Magnetisierung. Man könnte natürlich alle Daten in dauerhaften Kunststoff pressen. Aber das ist nicht praktikabel. Zudem steigen die Kapazitätsanforderungen ständig.
Analoge Datenträger sind hier nicht besser als digitale. Aber die digitale Speicherung erlaubt das verlustfreie Kopieren, so dass man auch in 500 Jahren noch dieselben Daten hat.
Ist bei analogen Daten überhaupt nicht anders. Auch da können Datenträger zerfallen, Lesegeräte rar bzw. das Auslesesystem nicht dokumentiert sein. Die magnetische Speicherung auf Tonbändern ist auch nicht trivial. Das Problem der fehlenden Dokumentation existiert meist nur bei Systemen, die lediglich einem kleinen Kreis von Personen zugänglich waren.
Analogie (;)): Hieroglyphen
Das denke ich nicht. Wieso sollten digitale Daten irgendwann systematisch verlorengehen, außer aus dem Grund dass sie keiner mehr für wichtig erachtet und deswegen löscht bzw. nicht auf neue Datenträger überträgt? Aber genau dieses Problem existiert mit analogen Datenträgern noch viel gravierender.
Sicher, für die Ewigkeit ist nichts gemacht, selbst die Mona Lisa verfällt;)
Aber: Informationen auf Papier haben schon Jahrtausende überdauert und sind heute durchaus nutzbringend und begehrt, obwohl damals nicht für diesen Zweck aufgezeichnet. Wie schauts denn mit einer CDR aus?!
Die Nasa hat inzwischen Probleme die Daten der alten Missionen weiter zu verarbeiten. Denn die Hardware zum Lesen der alten Magnetbänder und Ferrit-Ringkern-Speicher funktioniert nicht mehr.
Unsere Nachfahren werden schon wahnsinnige Probleme haben unsere aktuellen Datenträger zu lesen.
Aquaschaf
2003-12-02, 14:08:45
Ich sehe da kein Problem. Die Menge der Daten die produziert und gespeichert wird nimmt exponentiell zu, und da ist der größte Teil von wohl Müll. Trotzdem werden wir zukünftigen Generationen weitaus mehr Informationen über uns hinterlassen, als unsere Vorfahren. Schon angesprochen wurde ja z.B. der haltbare Mikrofilm, den man immer lesen können wird.
Rhönpaulus
2003-12-02, 14:55:57
@Zoll: ja genau und die wollen auf dem mond gewesen sein,wer's glaubt ;)
ich denke ähnlich wie RaumKraehe,der verlust an wissen ist ein ernstes problem unserer zeit.
die informatiosträger sind immer leistungsfähiger geworden was ihre kapazität angeht.
noch nie konnte mann so viele informationen in so wenig volumen materie ablegen.
der fortschritt der letzten 300 jahre ist schon fast unglaublich wenn mann es aus dem blickwinkel der damaligen menschen betrachtet.
mit der miniaturisierung hat aber gleichzeitig auch die lebesdauer des medien rapide abgenommen.
höhlenmalereien irgendwelcher urzeitlichen menschen haben bis heute überdauert,steintafeln haben viele jahrtausende im sand gelegen und sind heute noch ohne "datenverlust" lesbar.
papier und pergamente können jahrhunderte,vereinzelt auch mehr als 1000 jahre überdauern.
litographie und speicherung auf film überdauert max. ein jahrhundert auf kunststoff,auf glas oder metallplatten sicher auch ein mehrfaches.
magnetbänder/platten können noch mehr informationen speichern,überdauern aber kaum mehr als 50 jahre.
von den speichern auf molekularer ebene ging es runter zur elementarteilchenebene.
eproms und alle artverwanten nachfolger dieser speichertechnologie bieten gerade noch für 10-20 jahre datenerhalt mit akzeptablen verlustquoten.
es scheint wie ein naturgesetz zu sein.
je höher die "datendichte",desto geringer die maximale lebensdauer.
angesichts der flut an informationen kann es nur den weg geben,für die nachwelt wichtige informationen zu selektieren und auf ausreichend leistungsstarken informationsträgern für begrenzte zeit unter sicherer verwarung abzulegen.
viele archive auf dem ganzen globus verstreut verringern die warscheinlichkeit von verlusten.
bestimmt haben viele länder/nationen solche archive (geheim?)angelegt.
Tigerchen
2003-12-02, 16:41:16
Original geschrieben von Gast
Sicher, für die Ewigkeit ist nichts gemacht, selbst die Mona Lisa verfällt;)
Aber: Informationen auf Papier haben schon Jahrtausende überdauert und sind heute durchaus nutzbringend und begehrt, obwohl damals nicht für diesen Zweck aufgezeichnet. Wie schauts denn mit einer CDR aus?!
Informationen auf Papier überdauern nur im Ausnahmefall Jahrtausende.Das einzige Beispiel was ich kenne sind die Qumran-Rollen.Und selbst die sind zum Teil zerfallen.Im Normalfall mußten die Mönche im Mittelalter und die Schreiber im Altertum ihre Schätze ständig kopieren.Dass einzige was überdauert hat sind Inschriften auf Marmor,Granit oder sonstigem felsigen Gestein.Wenn ihr das wollt dann wünsch ich viel Spaß beim meiseln.:biggrin:
Bokill
2003-12-02, 16:55:57
Guter Thread!
Problem is im Bewusstsein derzeit kaum vorhanden. Beispielhaft könnte man noch die "Mauer" nennen ältere Semester können sich noch daran erinnern, wer aber jetzt geboren wird, mag kaum glauben, dass jemals so eine Mauer stand.
Möglicherweise wird das Problemn nun so langsam angegangen, da die NASA wirklich schon solche Probleme hat... Da bekommt das Berufsbild des Archivars noch eine ganz andere Bedeutung... Die Frage ist aber, wer ist bereit für solch alten Tobak und Archivierung dafür zu zahlen?
Ein Teilausweg ist aber derzeit schon da... das Internet!
Habe auch schon so einige Blüten gesichert und woanders gespeichert...
Die Folger war, dass ich nun auf eine schon längst vergessene Stilblüte verweisen kann, die Neufassung ist korrigiert (aber immer noch krauss)
Hauptsache Intel Inside! ;-) (http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1069682129)
Bzw. im Senfteil...
Kommentare (http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php3?s=&threadid=130685)
Rinderwahn und Desinformation
Da kann ich was weiteres beisteuern...
Wir alle befinden uns im Irrtum, dass AMD den Hammer baut, bzw. der Instruktionssatz AMD64 von AMD stammt...jedenfalls wenn wir der "BüssnisssOnleinPresse" glauben.
Oder was wollten sie eigentlich mit dieser Meldung sagen!
http://www01.silicon.de/cpo/csh-new...egorie=csh-news
quote:
--------------------------------------------------------------------------------
Microsoft erwärmt sich für 64-Bit
Heilig's Marketing: AMD und Intel bekommen Argumente geschenkt
Das Wehklagen über die fehlenden Applikationen für kommende 64-Bit-Plattformen hat im Softwarehaus Microsoft offenbar Gehör gefunden. Nach Medienberichten aus den USA wird der Gates-Konzern tatsächlich sein Windows-Betriebssystem in einer Version auf den Markt bringen, die mit AMDs Hammer-CPU und Intels Athlon 64 zusammenarbeiten soll. Hammer und Athlon 64 können sowohl Datenworte mit einer Länge von 32-Bit als auch solche mit 64-Bit verarbeiten.
Entsprechend dem 'Hammer' soll, so heißt es zumindest, die Win-Version 'Anvil' getauft werden, also "Amboss". Ein mögliches Verkaufsargument ist die Adressierung des Speicherplatzes. Während mit 32-Bit-Systemen maximal 4 Gigabyte Daten angesprochen werden können, sind es mit 64-Bit langen Datenworten bis zu 16 Terabyte. Das dürfte dann auf dem Client auch für die umfangreichste Sammlung von Multimedia-Inhalten aller Art ausreichen
--------------------------------------------------------------------------------
PS: Die jetzige Version im Netz wurde verbessert, nachdem ich denen eine Mail geschickt habe... die Meldung war zum Zeitpunkt der Entdeckung hoffnungslos veraltet...was es doch für Zufälle gibt.
Is aber immer noch schön zu lesen...
He he... nun ist`s auf mindestens 2 Rechnern im Netz gespeichert. *grins*
RaumKraehe
2003-12-02, 19:02:32
Original geschrieben von Aquaschaf
Ich sehe da kein Problem. Die Menge der Daten die produziert und gespeichert wird nimmt exponentiell zu, und da ist der größte Teil von wohl Müll. Trotzdem werden wir zukünftigen Generationen weitaus mehr Informationen über uns hinterlassen, als unsere Vorfahren. Schon angesprochen wurde ja z.B. der haltbare Mikrofilm, den man immer lesen können wird.
Richtig. Mikrofilme. Aber das ist keine Digitale-Speicherart.
Mann sollte davon ausgehen können das ein Mikroskop eher erfunden werden würde als ein Computer. :D
RaumKraehe
2003-12-02, 19:08:44
Original geschrieben von Zool
Die Nasa hat inzwischen Probleme die Daten der alten Missionen weiter zu verarbeiten. Denn die Hardware zum Lesen der alten Magnetbänder und Ferrit-Ringkern-Speicher funktioniert nicht mehr.
Unsere Nachfahren werden schon wahnsinnige Probleme haben unsere aktuellen Datenträger zu lesen.
Und selbst wenn Sie es versuchen würde mittels Spezial-Hardware die Daten auszulesen sind sie meist einfach nutzlos da niemand mehr so richtig weiß wie das eigentliche Programm die Daten verarbeitet hat oder einfach das Format verloren gegangen ist.
Aus lauter Nullen und Einsen kann mann ohne entsprechenden Algorithmus nie auf den Inhalt schließen welcher somit für immer verschwunden ist.
Die Lösung des ständigen Um-Kopierens wird sich irgend wann zu einem ernstem Zeitproblem entpuppen. Das Daten-Aufkommen wird immer größer, die Zeit die mann brauchen wird um die Daten zu kopieren warscheinlich auch.
@bokill:
Selbst Inhalte des Internetes haben eine durchschnittliche Lebensdauer von ca. nur 2 Jahren. 50% der Links einer Website gibt es nach 2 Jahren nicht mehr. Na Toll. :)
@All
Bitte nicht vergessen! Es geht mir um die Speicherung von Daten in digitaler Form.
@Röhnpaulus?: in der Tat gibt es wohl Planungen zu EINEM solchen Projekt. Ich versuche mal ne paar Links zu finden.
Bokill
2003-12-02, 19:22:18
@RaumKraehe
Gell, darum halt nur eine unvollkommende Lösung, ein wenig Arbeit müssen unsere Nachfahren schon leisten.
Selbst mein gezeigtes Beispiel ist ein Beweis, dass ständig der Inhalt sich leicht verändert... einige Rechtschreibfehler und Formatierungen sind verbessert worden...
Selbst in 1000 Jahren werden Tugenden von Historikern verlangt, die sich genauso auf Tontafeln und Marmorblöcken anwenden lassen.
Entscheidend ist wohl, dass Bausteine und Rudimente auf quasi unvergänglichen Medien festgehalten werden...
Bei den ägyptischen Hyroglyphen war diese Entschlüsselung ja auch nur dadurch möglich, da der Stein (von Rosette?), sowohl griechisch als auch ägyptisch festhielt.
Aquaschaf
2003-12-02, 20:02:10
Original geschrieben von RaumKraehe
Richtig. Mikrofilme. Aber das ist keine Digitale-Speicherart.
Mann sollte davon ausgehen können das ein Mikroskop eher erfunden werden würde als ein Computer. :D
Digitale Medien eignen sich eben nicht für wirkliche Langzeitarchivierung, alles was auf Magnetisierung basiert ja schon einmal überhaupt nicht. CD's sind schon eine etwas andere Sache, eine gepresste CD sollte (wenn sie kühl und trocken gelagert wird, und man sie nicht häufig abspielt) schon sehr, sehr lange halten. Selbstgebrannte CD's natürlich nicht, nach ein paar Jahren sind die unlesbar. Bei der Entschlüsselung der Daten sehe ich kein Problem, sollte eine uns ähnliche, oder höher entwickelte Zivilisation in 1000 Jahren intakte CD's finden, sollte es kein Problem sein mit etwas Arbeit die enthaltenen Daten zu entschlüsseln (um Welten leichter, als Hiroglyphen zu entschlüsseln). Und irgendwie muss man die Historiker ja beschäftigen :)
Original geschrieben von Gast
Xmas, sind diese 100 prozentigen Kopien wirklich in der Praxis machbar? Ich meine, das wirklich jedes einzelne Bit, z.B. von einer Musik-CD, korrekt ausgelesen wird? Das ein paar Bit, die von der Fehlerkorrektur behandelt wurden, nachher nicht zu hören sind, ist klar. Aber wie verhält sich das über Jahrhunderte, und Zehntausende von Kopien?
Wie ist da der technische Stand von heute? Wenn ich eine CD brenne, teilt mir mein Rechner mit, wenn eine Stelle (auf der Ausgangs-CD) nicht richtig gelesen werden konnte, auch wenn es nur ein Bit ist, so daß sich nicht über die Menge der Kopien doch Fehler einschleichen können?
Kurz gesagt, ist eine gebrannte CD wirklich eine hundertprozentige Kopie des Originals, und ist es denkbar, daß einzelne Bits falsch gelesen werden, ohne das es der Software auffällt?
Völlig vermeiden kann man einzelne Bitfehler nie, aber ihre Wahrscheinlichkeit auf Größenordnungen wie 10^-15 drücken. Nicht umsonst werden die Daten auf CDs aufwändig codiert und mit Fehlererkennungs- und -behebungsdaten "aufgeblasen". Das ist schlicht eine Frage der Konzipierung. Daten-CDs sind um Längen "sicherer" als Audio-CDs, aber auch sie sind nicht als Medium für die Ewigkeit ausgelegt. Weil man einfach davon ausgeht, dass in einigen Jahrzehnten bessere Systeme zur Verfügung stehen, und wichtige Daten darauf übernommen werden. Wenn Daten verloren gehen, weil die alte Hardware irgendwann nicht mehr funktioniert, dann muss man das wohl als Nachlässigkeit ankreiden. Das hat wieder nichts mit digital gegen analog zu tun.
Ich sehe hier einfach nicht den Vorteil analoger Medien. Okay, Papier kann sehr lange haltbar sein, und sehen kann man das darauf geschriebene/gedruckte ohne Geräte. Aber die "Datendichte" ist extrem gering, die Art der Daten ist sehr limitiert.
Ein viel gravierenderes Problem ist IMO, dass sowohl Sprachen/Schrift als auch die Interpretation von Bildern und Symbolen sich ständig verändern oder vergessen werden. Ein Problem der Speicherung von Informationen an sich, weder digitale noch analoge Medien helfen hier.
RaumKraehe
2003-12-02, 21:12:50
Original geschrieben von Xmas
Ein viel gravierenderes Problem ist IMO, dass sowohl Sprachen/Schrift als auch die Interpretation von Bildern und Symbolen sich ständig verändern oder vergessen werden. Ein Problem der Speicherung von Informationen an sich, weder digitale noch analoge Medien helfen hier.
Das ist wohl wirklich auch ein Problem.
Crushinator
2003-12-03, 05:58:10
Original geschrieben von Gast
(...) Ich meine, das wirklich jedes einzelne Bit, z.B. von einer Musik-CD, korrekt ausgelesen wird? Das ein paar Bit, die von der Fehlerkorrektur behandelt wurden, nachher nicht zu hören sind, ist klar. Bei Deinem Audio-CD-Beispiel sieht's leider etwas schlecht aus, denn das Audio-Format kennt durch die Ausnutzung der maximalen Sektorbreite für Nutzdaten keine Fehlerkorrekturdaten auf Sektorebene, weshalb die Korrektur vom Laufwerk bzw. der dahintersteckenden Elektronik nur erraten wird. Das bedeutet, daß wenn ein Kratzer auf die Audio-CD gelangt, man davon ausgehen kann, daß ein oder mehrere Original-Bits umgefallen sind. Manche davon kann man durch Logik zu 100% zurückerraten, manche jedoch nicht.
ActionNews
2003-12-03, 10:56:01
Original geschrieben von RaumKraehe
Und selbst wenn Sie es versuchen würde mittels Spezial-Hardware die Daten auszulesen sind sie meist einfach nutzlos da niemand mehr so richtig weiß wie das eigentliche Programm die Daten verarbeitet hat oder einfach das Format verloren gegangen ist.
Aus lauter Nullen und Einsen kann mann ohne entsprechenden Algorithmus nie auf den Inhalt schließen welcher somit für immer verschwunden ist.
Die Lösung des ständigen Um-Kopierens wird sich irgend wann zu einem ernstem Zeitproblem entpuppen. Das Daten-Aufkommen wird immer größer, die Zeit die mann brauchen wird um die Daten zu kopieren warscheinlich auch.
@bokill:
Selbst Inhalte des Internetes haben eine durchschnittliche Lebensdauer von ca. nur 2 Jahren. 50% der Links einer Website gibt es nach 2 Jahren nicht mehr. Na Toll. :)
(...)
Ja aber wenn nicht die Sprache über die Jahrhunderte weitergegeben würde, dann könntest du auch mit griechischen Steintafeln, Lateinischen Texten usw. auch nix mehr anfangen. Wenn diese "Formatierung" vergessen wird, dann hast du das gleiche Problem wie bei neuen Digitalen Medien.
Wer kennt sich denn heute noch gut mit dem Alt-Deutschen oder Alt-Englischen aus (BTW: Die waren sich gar nicht so unähnlich). Oder Die Hyroglyphen: Wenn man nicht einen Text in Hyroglyphischer und griechischer Schrift gefunden hätte, dann könnte man die Alt-Ägyptische Sprache heute nicht mehr entschlüsseln.
IMHO kommt es also nicht auf die Speicherart an, sondern darauf wichtige Daten immer wieder in einer aktuellen "Sprache"/Datenform zu kopieren und speichern. Ein Medium, dass "für die Ewigkeit" hält gibt es nicht. Auch Steintafeln können zerstört werden wenn man Pech hat.
CU ActionNews
mapel110
2003-12-03, 11:45:25
Original geschrieben von ActionNews
Ja aber wenn nicht die Sprache über die Jahrhunderte weitergegeben würde, dann könntest du auch mit griechischen Steintafeln, Lateinischen Texten usw. auch nix mehr anfangen. Wenn diese "Formatierung" vergessen wird, dann hast du das gleiche Problem wie bei neuen Digitalen Medien.
Wer kennt sich denn heute noch gut mit dem Alt-Deutschen oder Alt-Englischen aus (BTW: Die waren sich gar nicht so unähnlich). Oder Die Hyroglyphen: Wenn man nicht einen Text in Hyroglyphischer und griechischer Schrift gefunden hätte, dann könnte man die Alt-Ägyptische Sprache heute nicht mehr entschlüsseln.
IMHO kommt es also nicht auf die Speicherart an, sondern darauf wichtige Daten immer wieder in einer aktuellen "Sprache"/Datenform zu kopieren und speichern. Ein Medium, dass "für die Ewigkeit" hält gibt es nicht. Auch Steintafeln können zerstört werden wenn man Pech hat.
CU ActionNews
ein weiteres problem sind regierungen, die sich anmassen, ein jahrhunderte gar jahrtausende lang gewaschsenes wissen verändern zu dürfen. stichwort:rechtsschreibreform
solange der mensch an sich vergesslich ist, wird auch vergessen, daten zu speichern oder in neuere formate zu bringen.
ganz einfache sache :)
permanent speichern für alle ewigkeit? wozu? unser planet geht eh bald vor die hunde.
RaumKraehe
2003-12-03, 11:52:45
Damit die die nach uns kommen noch die Möglichkeit haben was über uns zu erfahren.
betasilie
2003-12-03, 14:06:11
Original geschrieben von RaumKraehe
Damit die die nach uns kommen noch die Möglichkeit haben was über uns zu erfahren.
Also man wird jederzeit ein Diskettenlaufwerk auftreiben oder aber nachbauen können.
Welche alten Medien sind denn heute nicht mehr lesbar? die alten Magnetbänder kann man lesen, 5/1/4" FD kann man ebenfalls lesen, Lochkarten sowieso. :gruebel:
Aquaschaf
2003-12-04, 22:24:07
Disketten oder Magnetbänder sind aber kein so gutes Beispiel, ich glaube nicht dass auf einer Diskette nach 100 Jahren noch irgendwelche Daten vorhanden sind.
Capt'N Coax
2003-12-08, 01:29:49
Gut, okay, die letzte Antwort liegt etwas zurück aber dennoch:
Ihr vergesst IMO auch zu unterscheiden zwischen wiederbeschreibbar und nicht wiederbeschreibbar. Da gibts es meiner Meinung nach Unterschiede was die Haltbarkeit angehen könnte (Ist natürlich nur geraten). So muss das Material bestimmte Änderungen mitmachen können, was die Haltbarkeit wahrscheinlich verringert.
Magnetspeichermedien sind nicht zukunftsträchtig, irgendwann ist diese Technik nicht mehr tragbar.
Hat hier vielleicht schonmal einer was von Hologrammspeichertechnik gehört? 3Dimensionale Speicherung von Daten in z.B. Kunstoffmaterial (Hab leider den Artikel nicht mehr im Kopf, is ewig her, irgendne PM Ausgabe).
Die Haltbarkeit müsste jenseits von Gut und böse liegen, auf jeden Fall wären Datensicherungen so alle 500-1000 Jahre wirtschaftlich zu realisieren (was ich natürlich nicht beweisen kann), und die Speicherdichte war, glaube ich, auch ganz gut.
Oder noch extremer: Biospeichertechnik.
Biomaterial das sich ständig selbst regeneriert und durch seine Struktur oder sonstige Eigenschaften Information behält. So etwas wäre bei korrekter Lagerung unendlich haltbar. Und dann gibts da natürlich die fantastischen Möglichkeiten der Quantenphysik.
Diese Dinge werden wirklich spekuliert und teilweise schon getestet, natürlich rudimentär, aber theoretisch sind diese Sachen machbar. Quellenangaben sind etwas viel verlangt, aber googlen sollte Erfolge bringen :) .
cya, de Capt'N
Rhönpaulus
2003-12-08, 10:51:33
kunststoffe haben aber nur eine geringe lebensdauer da sie chemisch instabil sind.
holographische speicher auf polymerbasis sind somit ungeeignet.
die stärken liegen hier auf der enormen speicherdichte und der riesigen lesegeschwindigkeit(mehrfache lesezugriffe auf unterschiedliche daten zum selben zeitpunkt).
bei biospeichern ist es ähnlich.
deren lebensdauer beträgt ja nur stunden/tage.
ständige reperatur verlängert das leben,ist aber nicht fehlerfrei und führt früher oder später zur selbstzerstörung da sich die fehler potenzieren.
datanspeicher auf basis von quanteneffekten ist doch noch sincefiction.
ob es überhaupt realisierbar ist wurde noch nicht bewiesen.
das wesen der quantenwelt ist ja gerade ihre unberechenbarkeit,hier gelten ganz andere gesetze wie im makroskopischen.
wie will mann da mit hilfe von quantenzuständen verläßlich daten abspeichern?
dazu müßte erstmal jemand den "heisenbergkompensator" erfinden ;)
ich glaube an meine these,je höher die datendichte desto geringer die lebensdauer.
welche speichertechnologie anwendung findet spielt diesbezüglich keine rolle.
Capt'N Coax
2003-12-08, 14:48:35
Nun, Material für die Ewigkeit wirst du eh nicht finden, und Kunststoff sind je nach Art länger haltbar als so einige andere Materialien. Ausserdem ist man ja hier nicht auf Kunststoff beschränkt...Nahezu jedes Material das z.B. in Punkto Durchsichtigkeit geeignet wäre ist doch...ja, geeignet...
Mit dem Biomaterial ist das sicherlich so eine Sache, aber wie gesagt steht die Forschung damit am Anfang. Ich sehe nicht, wieso sich Biologisches Material zwangsweise selbst zerstören muss. Es gibt in der Natur regenerative Beispiele, da sind uns die Möglichkeiten noch lange nicht bewusst.
Quantenphysik mag ja noch Sciencefiction sein, aber du musst nicht die Unschärferelation "beseitigen" (Was soweit ich weiss auch gar nicht möglich ist), sondern dir nur deren Effekte zu Nutze machen.
Zum Beispiel die Quantenzustände o.ä. Ich bin leider kein Physiker, aber Potential ist doch wirklich genug vorhanden, ich denke daher nicht das Datenspeicherung ein Problem sein wird in Zukunft.
Rhönpaulus
2003-12-14, 12:34:05
ich bin ja auch kein physiker aber heutzutage muß sich ja immer alles lohnen und profit "erwirtschaften".
auf der suche nach sponsoren greifen da manche wissenschaftler hin und wieder schonmal zu besonderen mitteln.
wenn die sagen "wir betreiben grundlagenforschung an elementarteilchen" versteht das ja keiner.
so sagen sie halt das mit ihrer formschung in zukunft quantencomputer gebaut werden. ;)
schon rollt der dollar.
Capt'N Coax
2003-12-14, 21:36:46
[...]schon rollt der dollar.
Yap, und das sich die beste Möglichkeit nicht immer durchsetzt sieht man ja jeden Tag (Betriebssystem, Prozessor und und und).
Aber relevante Daten sollten auch gespeichert werden, wenn es sich auf den ersten Blick nicht lohnt...
Denn der Wert einer Information lässt sich nur schwer in Dollars berechnen :).
RaumKraehe
2003-12-17, 19:25:34
Original geschrieben von betareverse
Also man wird jederzeit ein Diskettenlaufwerk auftreiben oder aber nachbauen können.
Welche alten Medien sind denn heute nicht mehr lesbar? die alten Magnetbänder kann man lesen, 5/1/4" FD kann man ebenfalls lesen, Lochkarten sowieso. :gruebel:
Ich war mal ne weile weg und hab auch leider nicht soo viel Zeit.
Klar Physikalisch kann mann definitiv alles auslesen .. aber was willst du dann mit der Flut von High,- und Low-Peaks machen?
Da steht nix im Klartext!
Original geschrieben von Capt'N Coax
Quantenphysik mag ja noch Sciencefiction sein, aber du musst nicht die Unschärferelation "beseitigen" (Was soweit ich weiss auch gar nicht möglich ist), sondern dir nur deren Effekte zu Nutze machen.
Zum Beispiel die Quantenzustände o.ä. Ich bin leider kein Physiker, aber Potential ist doch wirklich genug vorhanden, ich denke daher nicht das Datenspeicherung ein Problem sein wird in Zukunft.
Nun Quantenphysik ist alles andere als Science Fiction und schon 102Jahre alt. Quanteneffekte sind in der heutigen Technik gang und gäbe (Laser, LEDs, Leuchtstoffröhren etc.).
Quantenzustände könnten natürlich als Informationsspeicher diesen. Man muß nur entsprechend stabile Zustände finden und nicht durch die Messung das Ergebnis beeinflussen (Unschärfe).
Z.B. die Anregung von parallelen Spinpaaren des magentischen Moment des Wasserstoffprotons und des dazugehörigen Elektronenspins (21cm-Line des Wasserstoffatoms) hat auch eine recht hübsche Lebenserwartung von 10^7 Jahren. Muß nur irgendwie technolgisch genutzt werden.
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