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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Digital-TV - Kompression, Interlace


huha
2003-12-03, 23:03:25
Morgen!

In einer kleinen Diskussion über Fernseher kam mir eine Frage bezüglich des digitalen Fernsehens, der Kompression etc.pp.
Beim PAL-Formal gibt es ja bekanntlich 50 Halbbilder pro Sekunde.
Ich nehme mal an, daß beim nicht-digitalen Fernsehen 50 mal pro Sekunde ein Bild mit halber vertikaler Auflösung übertragen wird, welches dann immer in die geraden resp. ungeraden Zeilen kommt.
Beim digitalen (Sateliten-) Fernsehen bin ich mir aber nicht so sicher:
Es wird ja eine Art MPEG2-Algorithmus zur Kompression verwendet. Wenn jetzt 50 Halbbilder pro Sekunde übertragen werden, (also immer jede zweite Zeile) müßte man ja eine sehr merkwürdige Blockartefaktbildung auf dem Bild sehen, sprich, in jeder zweiten Zeile eben einen kleinen Teil eines Kompressionsartefakts.
Werden jetzt 25 Vollbilder pro Sekunde übertragen, wäre dieses Problem natürlich nicht anzutreffen, allerdings würden "merkwürdige" Kompressionsartefakte an anderer Stelle entstehen, zum Beispiel bei laufendem Text, da ja jede zweite (sagen wir mal gerade) Zeile anders aussieht und sich das dann wegen der Kompression auch auf die "ungeraden" Zeilen auswirken dürfte.

Was stimmt jetzt? Gibt es noch andere Möglichkeiten? Hab' ich mich überhaupt halbwegs verständlich ausgedrückt? ;) Bzw. irgendwo nen (Denk)Fehler gemacht?

-huha

aths
2003-12-03, 23:12:01
Es gibt afaik MPEG-Verfahren, die gleich interlaced speichern. Ansonsten könnte man auch einfach 25 Vollbilder so Sekunde kodieren.

Muh-sagt-die-Kuh
2003-12-03, 23:47:50
Einer der Hauptvorteile von MPEG-2 gegenüber MPEG-1 ist, dass es interlaced Video effizient und ohne Artefakte komprimieren kann, wie das genau passiert kann ich dir leider nicht sagen...da müsste ich etwas ausführlicher googeln.

Rhönpaulus
2003-12-04, 14:28:42
-> http://www.mpeg2.de/doc/index.htm

Ikon
2003-12-05, 08:27:12
Das läuft eigentlich ziemlich simpel ab: es wird ein "Interlaced"-Flag gesetzt und der Encoder komprimiert die beiden Fields einfach separat voneinander. Erst bei der Wiedergabe werden die Fields wieder zu einem Einzelbild (interlaced) zusammengesetzt. Anders wäre eine halbwegs effiziente und problemfreie Kompression dieses Material nach einem MPEG-Verfahren gar nicht möglich.