eine kleine Weihnachtsgeschichte ...

[(del676)]

Die Oma backt die Plätzchen, und Mama, dieses Schätzchen, schmückt den Baum mit Schokoladenkätzchen. Schau, Papa übt schon Stille Nacht, er hat sich's Trompetenspiel selbst beigebracht! Die Kindermädchen kochen lecker Suppe, und Natalie, im Arm die Puppe, zieht dem Karpfen einzeln jede Schuppe! Die kleine Liebe. Alles ist in stiller Eintracht. Der Baum ist schöner als im Jahr zuvor, der Braten duftete aus dem Rohr. Die Kinderwangen glüh'n wie Tee, auf dem Dach 5 Meter Schnee! Da läutet's dreimal an der Tür. Wer mag das sein? Das Jesuskind? Der Nikolaus? Der Weihnachtsmann vielleicht? Nein. Da steht, o Graus, der Onkel Klaus. Besoffen torkelt er ins Haus. Was hat er an, wie sieht er aus? Was soll die Ledermaske vorm Gesicht? Das ziemt sich als Festgewand doch nicht! Und die Peitsche und die Zangen? Den Kindern wird ganz blaß um ihre Wangen! Der Onkel kotzt die Tanne voll, und bald wird klar was denn die Peitsche soll. Er drischt auf Oma, Opa und den Papa ein, die Kinder schreien! So macht Weihnachten nur wenig Spaß. Und Papa, der sonst um diese Zeit die Weihnachtsgeschichte mit schöner Stimme las, beißt röchelnd und verschreckt ins Gras. Frohe Weihnachten!

:D

[(del676)]

O was hat die Schneeballschlacht im Garten vorhin Spaß gemacht! Doch irgendwann ist's Spiel vorbei, Schluß mit dem fröhlichen Geschrei! Jetzt werden in der guten Stube Keks gebacken. Zieht aus die feuchten Jacken! Die Mädchen kneten Teig, die Buben trinken Himbeersaft, und der stille, dicke Onkel Mike hat's wieder nicht zum Klo geschafft. Er hat in dieser heil'gen Nacht mal wieder in die Hos' gemacht. Doch nicht nur das, bald werden's alle wissen, der stille, dicke Onkel Mike hat ganz beflissen und sehr gerissen in jedes einzelne Geschenk geschissen! Bei der Bescherung sieht die Familie rot. In jedem Packerl des Onkels Kot! Die Kinder weinen, Oma stirbt, sie hatte es schon lange an den Beinen. Mama versteht die Welt nicht mehr. Sie hatte alles eingepackt! Wie hat der Mike da reingekackt? Wir werden's nie erfahren, Mike nimmt das Geheimnis mit ins Grab. Denn der Papa hat den Mike vor Wut im Garten totgefahren, mit dem nagelneuen Saab. Frohe Weihnachten, liebe Hörer!

[(del676)]

Ach ist das schön! Der Opa zündet's Kerzlein an, die Oma steckt am Baum das Sternchen dran. Die Kinder haben ganz feuchte Hände und malen Schneeflöckchen an die Wände. Bald wird gesungen, bald gegessen. Großvater hat die Erschießungen im Krieg ganz kurz vergessen. Die Mama packt Geschenke ein. Ach, der Abend heut', der wird so fein! Zum Essen gibt's Forelle blau, und Onkel Hans, die blöde Sau, hat in dieser heil'gen Nacht sich durch Erhängen gerade in der Küche umgebracht. Die Stimmung ist nicht sehr getrübt, denn Onkel Hans war nie beliebt. Der Papa hängt den Onkel Hans einfach an den Baum zum Weihnachtskranz. In des Onkels Ohren stecken die Kinder Wunderkerzen. Onkel Hans ist tot! Man kann's verschmerzen. Heut' wird gesungen, getanzt und geschenkt, auch wenn der Onkel tot am Weihnachtsbaum hängt. Frohe Weihnachten!

[(del676)]

Nach Tannennadeln duftet's Haus, und eiderdaus, man glaubt es nicht, fehlerfrei und ohne Stocken spricht Kevin heute das Gedicht. Die Narben der Pocken in seinem Gesicht sind heute vergessen. Im Kerzenlicht sitzen Opa, Papa, Mama und Gary, der freundliche Herr vom oberen Stock. Kevin, das hast du fein gemacht. So schön zum Vortrage das Gedicht gebracht! Mama ist stolz, die Oma auch. Sie sitzt vor der Krippe aus echtem Holz, zufrieden im Räucherstäbchenrauch. Da denkt sich Gary "jetzt oder nie!", der freundliche Herr vom oberen Stock, und greift der Mama untern Rock. So ein schöner Weihnachtstag, ob Mama des Herren Hand da mag? Kevin muß lachen. Was macht denn der Nachbar da für Sachen? Auch Oma glaubt es kaum. Ehebruch unterm Weihnachtsbaum? Was macht die Mama da? Sie ist ja nackt! Und während Papa die Geschenke auspackt, liegt seine Frau auf Gary drauf. Sie stöhnt ganz laut und ruft ganz laut! "Mach's mir Gary! Mach's mir, schnell!" Sie winden sich am Bärenfell. Kevin muß weinen. Er bewirft den Nachbar mit Dominosteinen. Der Papa schluchzt leise in sich rein. Nein, Mama, so etwas muß doch nicht sein! Doch Mama will's wissen. Sie ist ganz verschwitzt. Und wie sie da so auf dem Nachbarn sitzt, kommt sie mit ihm, o ihr Kinderlein kommet! So hat in dieser Weihnachtsnacht der Gary der Mama ein Kind gemacht. Frohe Weihnachten!

[(del676)]

Weihnachten. Onkel Friedrich hat den Tannenbaum direkt aus dem Wald gebracht. Die Oma hat den ganzen Tag im Ohrensessel zugebracht. Das Glöckchen zur Bescherung steckt tief in ihrer Schürze. Mama steht am Küchenherd und neben ihr Gewürze, fürs feine Weihnachtsmahl. O schau, Opas Schädel ist schon kahl! 95 wurd' er gestern, und seine Schwestern auch. Aschfahl und bis oben voll mit Parkinson, die Glieder kalt, und das Leben fast schon ausgehaucht. Schaffen sie's noch bis zum Christkind? Beide sind blind und taub und stumm und durch die Krankheit auch noch unendlich dumm. Klingeling, kling Glöckchen kling, Peter und Martha, die süßen Kleinen, sitzen beim Vater und weinen. Der Anblick der drei Alten und ihrer Schläuche und ihrer faltigen Hängebäuche läßt die Kinder verzweifeln. Die Katheter, wie sieht das denn aus, das kommt ja Eiter, Harn und Blut heraus! "Papa, ruf bitte den Arzt!" schreit Peter, und Papa sagt: "Später." Erst werden die Geschenke ausgepackt, die Krawatten, die Socken, die Füllfederhalter. Und für Opa Walter, was hat der gekriegt? 'Nen Schlaganfall! Und die Oma ist für immer eingenickt. Die Schwestern fallen auf Betlehems Stall, tot liegen sie zwischen Esel und Schaf. Dem Papa ist das alles ganz egal. 4 Menschen im ewigen Schlaf! Und während sich alle munter die Geschenke reichen, wurden ruckizuck aus Opa, Oma und den Schwestern 4 eiskalte alte Weihnachtsleichen. Frohe Weihnachten!

[(del676)]

Heiliger Abend. In der Küche hochheilige Dunkelheit, und kalt ist's, man sieht den Atem der hier versammelten Christenheit. Minus 6 Grad, und der kleine achtjährige Sven erfriert gerad ganz leis im Arm der Großmama. Beim Anblick der wachsenden Frostbeulen muß Mama fürchterlich heulen. Der Papa ist ein Sparefroh, aber so macht Weihnachten nur wenig Spaß. Er spart am Gas und der Elektrizität. Jedem wird gedroht, der an der Heizung dreht! Statt einem Fondue heißt's warten auf Omas Essen-auf-Rädern-Menu. Papa selbst schmückt in der Garage den Baum (den vom letzten und vorletzten Jahr, ohne Nadeln, man erkennt ihn kaum als Baum). Auch beim Schmuck wird nicht geklotzt, der Papa hat einfach auf den Baum gekotzt. Der Baum riecht stark, halt nicht nach Nadeln. Währenddessen amputiert Oma dem Enkel die erfrorenen Wadeln. Endlich ist Papa mit den Vorbereitungen soweit. Er schreit: "Der Drecksbaum steht!" Und er geht, zu Oma und Mama und Sven. Sven spielt verträumt mit einer Locke und kriegt vom Papa einen Tritt in die Glocke. "Bescherung!" Für ein richtiges Glöckchen ist dem Papa sein vieles Geld zu schad. "Das Leben ist nun einmal hart!" brüllt Papa und wirft Sven vor den vollgespiebenen Weihnachtsbaum. O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie riechen deine Blätter.

[Sliver21]

Hab das alles zwar nicht gelesen, aber wieso hast du nicht alles in einem Posting verfasst?

[Thowe]

Original geschrieben von Sliver21
Hab das alles zwar nicht gelesen, aber wieso hast du nicht alles in einem Posting verfasst?

Weil es unterschiedliche Geschichten sind und hier auf der Spielwiese ists relativ egal, hier ist der Beitragszähler ausser kraft.

[radi]

gut zu wissen ;)