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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Athlon64 mit Speicher schneller als DDR400?


boxleitnerb
2004-01-13, 09:02:50
Guten Morgen,

ich wüsste gerne, was passiert, wenn man einen Athlon64 mit einem schnelleren RAM betreibt als DDR400. Soweit ich das verstanden habe, gibt es den FSB im eigenlichen Sinne beim A64 nicht mehr und der Speicherkontroller ist in der CPU integriert.
Erhöht sich bei schnellerem Speicher dann "automatisch" die Speicherbandbreite und wenn ja, kann der Athlon64 diese dann auch effizient nutzen?
Wäre zB. ein Athlon64 3xxx mit theoretischem DDR800 genausoschnell wie ein entsprechender AthlonFX mit DualDDR400?

Gruß
boxleitnerb

Endorphine
2004-01-13, 10:23:38
Der Speichercontroller, der CPU-Sockel, das Board (Leitungsführung, Leitungsabschluss), die Sockel und die Module sind auf 200 MHz (-> DDR400-SDRAM) ausgelegt. Die Frage ist mehr akademisch. Des weiteren sind DDR400-SDRAM DIMMs schon über dem Limit des technisch stabil machbaren. Deshalb laufen auch nur maximal zwei ungepufferte Module bei 200 MHz und gewöhnlichen Latenzen einigermassen stabil. Übrigens nur stabil genug für PC-Anforderungen. Ausserhalb des PCs wirst du DDR400-SDRAM DIMMs kaum finden - es ist einfach nicht stabil genug, da im Takt überreizt.

Aber um auf deine ursprüngliche (theoretische) Frage einzugehen: ja. Das Problem ist nur, die Theorie auch in die Praxis umzusetzen. DDR-SDRAM wird derzeit noch parallel angesteuert (kritische Signallaufzeiten, elektrische Probleme etc.), des weiteren müsstest du für eine linear mit dem Takt skalierende Speicherbandbreite und -latenz auch gleichbleibend niedrige Waitstatelängen realisieren. Das ist bei DRAM utopisch, da in kurzer Zeit grössere Sprünge zu machen. Dem Problem ist nur mit einem neuen Design beizukommen, was sich einzelnen Limitierungen gezielt annimmt.

Ein technisch der Zeit voraus liegender Ansatz war beispielsweise RDRAM (Rambus DRAM). Serielle Anbindung, modulares Konzept, volle Bandbreite pro IC etc. Aber eben proprietär (nicht lizenzgebührenfrei). Die Entwicklung von RDRAM macht die SDRAM-Industrieallianz jetzt unglaublich langsam noch einmal durch. Dafür aber eben als offener Standard. Es wird noch ziemlich lange dauern, bis doppelte Bandbreite und real halbierte Latenz (in Zeiteinheiten) ohne prähistorische technische Notnägel wie dualchannel-Interfaces für parallel angebundenen Speicher realisiert werden.

mapel110
2004-01-13, 10:28:32
http://www.3dcenter.org/artikel/2003/07-02_a.php
stimmen eigentlich noch die details aus diesem artikel?
wäre ja mal "cool" ;), wenn den jemand updaten würde. jemand, der davon ahnung hat :)

Bokill
2004-01-13, 14:37:32
@Endorphine

Manchmal könnte ich dich an die Wand klatschen...

aber dieser Beitrag ist drei "Ice" wert. :) :) :)

Wüsste gar nicht mehr was da fehlt... äh doch schöne hübsche Bildchen und eventuell das aktuelle Konzept von Rambus mit XDR RAM. Da hatte ja Toshiba vor kurzem etwas vorgestellt.

Es spielen halt nicht nur technische Vorzüge eine Rolle. Es ist mindestens genauso wichtig, dass die Industrie aus einem gemeinsamen Patentpool schöpfen.
Patente sind das Schlachtbeil der Neuzeit und die Rechtsanwälte sind die modernen Wikinger in den Marketingschlachten der Gegenwart.

MFG "AMD Fanboy" Bokill ;)

BodyLove
2004-01-19, 11:51:32
wie mapel110 schon sagte, würde ich auch gerne wissen, ob der Artikel noch aktuell ist, oder schon wiederlegt wurde?

Tigerchen
2004-01-19, 15:26:51
Original geschrieben von Bokill

Es spielen halt nicht nur technische Vorzüge eine Rolle. Es ist mindestens genauso wichtig, dass die Industrie aus einem gemeinsamen Patentpool schöpfen.
Patente sind das Schlachtbeil der Neuzeit und die Rechtsanwälte sind die modernen Wikinger in den Marketingschlachten der Gegenwart.

MFG "AMD Fanboy" Bokill ;)

Damit hast 100%ig Recht. Was da schon seit Jahren an der Patentfront abgeht ist gradezu eine Zerstörung des Wettbewerbs und des Fortschritts. Was RAMBUS da abgezogen hat kann man wohl als ein modernes Raubrittertum bezeichnen.