Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Biochemie Studium
Hallo,
gibt es hier Leute die Biochemie studieren oder studiert haben? Was waren/sind eure Erfahrungen?
Crack
2004-01-22, 16:14:03
Ein bekannter hat so was in der richtung gemacht es war aber glaub ich chemie und umwelttechnik er hat vor den klausuren abgebrochen und sonst kenn ich noch ein (anderer azubi der mit mir angefangen hat) der will biochemie nach der ausbildung studieren weil er erst mal was in der hand haben will. also wenn du das direkt nach der schule machen willst würd ich abraten sonst hängst du nachher mit 25 rum und willst ne ausbildung anfangen.
dan kommst in eine klasse wo fast alle jünger sind und däs ist doch auch nicht so pralle.
Was für eine Ausbildung macht er denn?
ICh habe schon vor, dass nach dem Bund zu studieren, tendiere auf jede´n Fall in Richtung Naturwíssenschaften, vor allem Biologie. Doch da gibte es Bereiche (Verhalten, Ökologie, Evolution) díe mich nicht so stark interessieren.
Crack
2004-01-22, 19:43:25
also er macht ne ausbildung zum chemikanten.
Biochemie ist organsiche Chemie in der übelsten Form! Das wird einem auch in Biologie Diplom ausreichend eingetrichtert :D
Bei Biologie kannst du dir nach dem Vordiplom deine Schwerpunkte raussuchen. Verhaltensbiologie in der klassischen Form ist so gut wie verschwunden, Evolution gibts nur als Exotenfach/Nebenfach (allerdings landet man da schneller als einem lieb ist, wenn man sich mit Stammbäumen von Gattungen beschäftigt) und um Ökologie kann man einen großen Bogen machen. Allerdings ist das Vordiplom erstmal ein großer Rundumschlag über sämtliche Aspekt, auch wenns hier ebenfalls eine gewissen Auswahl der Schwerpunkte gibt (je nach Uni verschieden).
Original geschrieben von Gast
Biochemie ist organsiche Chemie in der übelsten Form! Das wird einem auch in Biologie Diplom ausreichend eingetrichtert :D
Bei Biologie kannst du dir nach dem Vordiplom deine Schwerpunkte raussuchen. Verhaltensbiologie in der klassischen Form ist so gut wie verschwunden, Evolution gibts nur als Exotenfach/Nebenfach (allerdings landet man da schneller als einem lieb ist, wenn man sich mit Stammbäumen von Gattungen beschäftigt) und um Ökologie kann man einen großen Bogen machen. Allerdings ist das Vordiplom erstmal ein großer Rundumschlag über sämtliche Aspekt, auch wenns hier ebenfalls eine gewissen Auswahl der Schwerpunkte gibt (je nach Uni verschieden).
Nun ja, ich bin der Chemie auch nicht abgeneigt, das Problem ist nur dass ich gehört habe dass bei Biochemie auch viel Physik und Mathe drin ist? Ich habe Physik nach der 10 abgewählt, Mathe ist zwar nicht meine Stärke aber mit Arbeit komme ich doch in den 2er Bereich. Wie siehts damit aus?
Mit Biochemie dürfte ich doch auch bessere Arbeitsmarktchancen haben als mit nem Biologie Diplom?
Habe nämlich keine Lust hinterher wieder als Lehrer in ner verdammten Schule zu hocken.
mFedi
2004-01-22, 20:11:36
Servus,
Biologie würde ich nicht studieren. Es ist nur etwas für Leute, die einen leicht ökologischen Touch haben. Ich würde mich eher in der Biochemie durchkauen. Es mag schwieriger sein, frustriert abe nicht mit einer solchen Rundumbildung, wie in der Biologie. In Bio muss man im Grundstudium einiges machen, was man bereuen kann. Tiere schlitzen, komplette Feldabschnitte bestimmen. Man muss schon ein Faible dafür haben. was man im Endeffekt macht im Studium hängt natürlich stark von der jeweiligen UNI ab. Also informiere Dich am Besten bei Studenten der jeweiligen UNI über den Studiengang. Achtung: Bio wird über ZVS verteilt, also kann es sein, daß Du nicht am gewünschtem Studi-Ort studieren kannst. Die Zukunftsaussichten in anderen Studienfächern sehen natürlich sehr viel besser aus. Wer Bio studiert und einen guten Job haben will, muss promovieren. Also dies bitte auch einplanen(zusätzlich zu einem Auslandssemester).
Tja, und dann schau Dir dieses nochmal an:http://petition.foruni.de/
andererGast
2004-01-22, 20:16:24
Um Mathe wirst du in keiner Naturwissenschaft rumkommen. Du mußt ja ausrechnen wieviel Mol du wo rauskriegst, und pH-Werte rechnet man auch mit dem neg. dekad. Log. aus etc.
Ich hab nur nen Plan vom Biostudium. Bisher kann ich damit leben, nen Regenwurm und nen Taschenkrebs seziert zu haben. Für die richtig ekligen Sachen gibts inzwischen Videos/ PC-Programme (jedenfalls an meine Uni)
Erstmal vielen Dank für die Antworten. Stimmt, das mit der Promovierung hatte ich noch vergessen. Da ich keineswegs vorhabe endlos lang zu studieren um dann auf der Straße zu sitzen, würde mich das eher abschrecken.
wulfman
2004-01-22, 20:57:08
meinereiner versucht sich an der molekularen biologie.
wer behauptet, als biologe hätte man genug "biochemie", hat noch keine echte biochemie gesehen. wenn ich mir die 2 semesterwochenstunden organische chemie / biochemie bei unseren biologen anschaue... *lächel* ;)
als molbio bekommst du (bei uns in wien zumindest) minimalen überblick über biologie (einführung zoologie, botanik, ...) und wirst dann auf alles gehetzt, was man erst unter dem (elektronen)mikroskop sieht, in der petrischale züchtet oder im reagenzglas ablaufen lässt. später erfolgt die spezialisierung: von neurobiologie über biochemie, genetik, ... jede menge auswahl. soviel zur kurzfassung.
falls du also wirklich interesse an (bio)chemie hast (und davon würdest du jede menge zu hören bekommen!), aber auch etwas in richtung biologie interessiert bist, könntest du dir die sache mal anschauen. im moment noch in der prä-boom/frühen boom-phase. allerdings kannst du dich auch auf spassige diskussionen zur gentechnik & zum klonen einstellen, von eventuellen ethischen bedenken ganz abgesehen.
echte chemiker machen in den ersten semestern ein halbes mathestudium. von "neg dek log für pH" angefangen, über physikalische chemie, reaktionskinetik bis hin zu statistik und anderen seltsamen dingen (strukturberechnungen). muss einem liegen - und sollte auf keinen fall unterschätzt werden.
achso: wenn du nicht promovieren willst, sollte du dir vielleicht eher eine technische hochschule (gibt es die in deutschland? -> Dipl. Ing.) suchen, dort würdest du weniger für die forschung ausgebildet, sondern mehr auf industrie-bedarf getrimmt.
mfg
wulfman
Original geschrieben von wulfman
als molbio bekommst du (bei uns in wien zumindest) minimalen überblick über biologie (einführung zoologie, botanik, ...) und wirst dann auf alles gehetzt, was man erst unter dem (elektronen)mikroskop sieht, in der petrischale züchtet oder im reagenzglas ablaufen lässt. später erfolgt die spezialisierung: von neurobiologie über biochemie, genetik, ... jede menge auswahl. soviel zur kurzfassung.
das hört sich gut an, da das eigentlich genau die bereiche sind, die mich interessieren.
echte chemiker machen in den ersten semestern ein halbes mathestudium. von "neg dek log für pH" angefangen, über physikalische chemie, reaktionskinetik bis hin zu statistik und anderen seltsamen dingen (strukturberechnungen). muss einem liegen - und sollte auf keinen fall unterschätzt werden.
was meinst du mit "echte" chemiker (biochemie)? Wie gesagt, das ist ein punkt der mir zu denken gibt, da ich in mathe eher der "anwender" bin, der sich die sachen nicht so gut selbst erschließt, sondern eher durch lernen.
wulfman
2004-01-22, 21:56:08
Original geschrieben von Gast
was meinst du mit "echte" chemiker (biochemie)? Wie gesagt, das ist ein punkt der mir zu denken gibt, da ich in mathe eher der "anwender" bin, der sich die sachen nicht so gut selbst erschließt, sondern eher durch lernen.
soweit ich weiß (keine 100%ige angabe) betrifft das so ziemlich jeden chemiker - ob analytische chemie, technische chemie oder biochemie.
gibt es auf euren unis keine info-tage oder ähnliches?
mfg
wulfman
Milton
2004-01-23, 00:22:36
Ich studiere Biochemie an einer der größeren Unis Deutschlands und bin mittlerweile fast fertig.
Das heißt, mit dem Diplom, promovieren muß man sowohl in Biochemie als auch in Chemie oder Biologie auf jeden Fall (meist 3-4 Jahre).
Was einem beim Biochemiestudium klar sein muß, ist die Tatsache, daß es nicht so viele Jobs in der Industrie gibt und das Leben als Forscher an den deutschen Unis nicht gerade viel Sicherheit mitbringt. Hat man nach einschließlich Promotion 12 Jahren keine feste Stelle, muß man gehen. Auch verdienen Forscher nicht gerade riesig viel, ein Doktorant kriegt BAT2/2, ein Postdoc BAT2. Für 'ne Familie als Alleinverdiener reicht das also kaum.
Ich will jetzt hier niemanden abschrecken, aber man sollte Biochemie wirklich nur studieren, wenn man sich als für die biologische Forschung berufen fühlt. Wenn man als Naturwissenschaftler Geld verdienen will, sollte man eher Chemie oder Physik studieren.
Zum Studienablauf, bei mir bestand das Grundstudium im wesentlichen aus dem fast kompleten Chemie-Grundstudium, ergänzt durch Vorlesungen und Praktika in den Bereichen Biologie und Biochemie. Vordiplome habe ich in Physik, OC, PC, Biologie und Biochemie gemacht. Wenn Du in einem der Fächer von der Schule her nicht so fit bist, ist das kein Problem. Die Erstsemesterkurse fangen immer bei 0 an, d.h. bei ca. 10.-Klasse-Wissen (mit der Ausnahme von Mathe, da sollte man schon das Niveau von Klasse 11 haben, aber es gibt auch an vielen Unis Brückenkurse zu Semesterbeginn).
Für das Biochemiestudium sollte man sich auch noch überlegen, ob man lieber an einer Uni studiert, in der das Fach chemisch oder biologisch ausgerichtet ist. Ich würde auf alle Fälle die chemische Ausrichtung empfehlen, Biologie kann man sich immer nebenbei selbst beibringen, mit Chemie ist das viel schwieriger.
Wenn Du schon weißt, daß Dich die molekularbiologische/biochemische Forschung interessiert, würde ich von einem Biologiestudium abraten. Da machst Du in der Tat viel klassische Biologie und kriegst von den richtig interessanten Sachen nicht so viel mit. Außerdem (Biologen, verzeiht mir) hatte ich auch immer den Eindruck, das das durchschnittliche Niveau bei der Ausbildung der Biologen wesentlich niedriger war. Es gab Biologen im 4. Semester, die immmer noch nicht den Dreisatz geschnallt hatten. Im Endeffekt kannst Du nach einem guten Biochemiestudium im Bereich der Molbio/Biochemie alles das, was ein Biologe kann, und noch ein bißchen mehr. Und wenn Dich einer nach dem Namen eines Baumes oder eines Tieres fragt, kannst Du Dich immer leicht herausreden, daß das nicht Teil Deines Studiums sei.
Bei den Biologen laufen aber die hübscheren Mädels und die ganzen Lehrämtlerinnen rum, also das Fach hat durchaus seine Reize.
Der Königsweg für einen solchen Studiengang ist meiner Meinung nach übrigens Medizin, und dann am Ende ein gekoppeltes MD/PhD Programm. Da mußt Du aber wirklich gut sein, damit Du die ganzen naturwissenschaftlichen Grundlagen, die noch wesentlich mehr als bei den Biologen vernachlässigt werden, selbständig nachholen kannst.
Dieser Weg hat auch den Vorteil, daß Du immer noch was anständiges (Arzt) werden kannst, falls Du mal keinen Bock mehr auf Forschen hast.
Naja, ich hoffe, daß klang jetzt nicht alles zu arrogant oder elitär. Beim googlen habe ich übrigens eben noch folgende Seite gefunden, die evt. nützlich ist (die gbm ist sowas wie die GdCh für Biowissenschaftler):
http://www.gbm.uni-frankfurt.de/AKStud/biochem/uni_vergleich.htm
Viel Glück bei der Studienwahl,
Milton
Original geschrieben von wulfman
soweit ich weiß (keine 100%ige angabe) betrifft das so ziemlich jeden chemiker - ob analytische chemie, technische chemie oder biochemie.
gibt es auf euren unis keine info-tage oder ähnliches?
mfg
wulfman
Doch! Aber ich denke es ist interessant so viele Infos wie möglich zu bekommen.
@Milton: danke auch für deinen bericht
vBulletin®, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.