Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum krachen Elektronen nicht in den Atomkern?
Frage siehe Topic
Da Elektronen negativ und Protonen positiv geladen sind, müssten diese sich doch anziehen und am Ende berühren. Warum tun sies nicht?
Fatality
2004-01-26, 13:26:43
stichwort: fliehkraft
MarioK
2004-01-26, 15:26:35
"Allein mit der klassischen Physik lassen sich Atome nicht verstehen - ja, sie dürften gar nicht existieren, ginge es nach den Gesetzen der Mechanik und der Elektrodynamik. Denn danach müsste ein Elektron, das einen Atomkern umkreist, ständig elektromagnetische Strahlung aussenden - und so Energie verlieren und in kürzester Zeit in den Atomkern stürzen." ...
http://www.weltderphysik.de/themen/bausteine/atome/quantenwelt/index.html
Vicious
2004-01-28, 20:08:51
Fliehkraft allein ist keine günstige Antwort. Die Ladungsträger erfahren auf der Kreisbahn eine ständige Beschleunigung und würden damit Energie abstrahlen und in den Kern stürzen.
@Gast : Schlag mal im Internet unter Atommodell Rutherford und Bohr nach. Da wirst du bestimmt auch auf die neuesten (wellenmechanische) Modelle hingewiesen.
Also ich hab in Chemie gelernt, dass die Elektronen auf festen Bahnen (laut Niels Bohr) stationiert sind, was sich ja später als falsch erwiesen hat, da man, wenn man die Elektronen mit Strom beschießt oder so, auf eine höhere Schale bringen kann...
Durch die Neutronen, die im Kern mit den Protonen zusammen sitzen, wird verhindert, dass die Elektronen in den Kern stürzen (Neutronen-Kit heißt das dann)
Vicious
2004-01-30, 10:54:38
Von wem auch immer du das mit den Neutronen hast, frag doch mal nach, wo er denn das gelesen hat. Elektronen können nach dem (alten)Bohr'schen Atommodell auf ihren Bahnen nur diskrete Energiezustände annehmen. Durch Strahlung können sie auf höhere Energieniveaus gehoben werden. Beim Übergang auf ein niedrigeres Niveau geben sie die Energiedifferenz in Form von Lichtquanten ab. Schrödinger verbesserte die mit Mängeln besetzten Modelle von Rutherford und Bohr. Er beschreibt die "Umlaufbahnen" der Elektronen als im Raum stehende Wellen. Der "Verlauf" der Welle gibt die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen wieder.
Duraner
2004-01-30, 11:47:22
Diese Frage kann die moderne Physik noch nicht beantworten. Es gibt nämlich nur Atommodelle, wie es wirklich ist, weiß man nicht. Um bestimmte Sachverhalte darzustellen, reichen aber die Atommodelle aus.
Blackhand
2004-01-30, 12:31:58
Genauso kann man doch auch fragen warum der Mond nicht in die Erde stürzt oder warum die Erde nicht in die Sonne stürzt. Oder warum die Sonne nicht ins GalaxieZentrum stürzt. Ich hab mal ne Knoff-Hoff Folge gesehen wo sie irgendwas um nen Magneten schwingen ließen. Es hat gedauert bis der Magnet wirklich getroffen hat glaube ich. Leider kann ich dazu nichts genaues sagen, da es schon sehr lang her ist, dass ich das gesehen hab. ABer wenn man sowas erklären kann, dann nur über den Magnetismus denke ich mal.
Elektronen sind keine Kügelchen, die da um den Atomkern kreisen. Elektronen sind im Orbital-Modell eine Art Aufenthaltswahrscheinlichkeits-Hülle (p=90%), die um dem Kern in bestimmten Formen liegen.
Elektronen und Protonen ziehen sich natürlich an, mit ein Grund, dass die Hülle nicht einfach vom Kern wegfliegt.
Man darf sich Elektronen nicht nur als Teilchen vorstellen, genau so wie das Proton zeigt es auch Wellen-Eigenschaften. Man hat im Quanten-Kosmos nichts richtig "greifbares" mehr.
[VFV_Spitfire]
2004-01-31, 19:01:24
Ich denke mal, dass das die positiv geladenen Neutronen im Atomkern verhindern.
Jenny23
2004-01-31, 19:09:59
Protonen: positiv
Elektronen: negativ
Neutronen: neutral
das lernt man sogar in der hauptschule ^^
CannedCaptain
2004-02-12, 12:45:06
Just a thought: Nimmt man ein Atom auseinander, so wiegen die Einzelteile mehr als die Gesamtmasse des Atoms. Masse geht also in Bindungsenergie über. E=mc^2
Elektronen verhalten sich wie Licht beim Streuversuch am Graphitraster. Es gibt schlüssige Theorien zum Atommodel von Schrödinger, die von Wahrscheinlichkeit ausgehen und damit Bahnen ausschließen.
Nimmt man oben genanntes in Betracht, so sollte man die Auflösung aller physikalischen Probleme in die Mechanik überdenken--auch wenn Physiker das so gern wollen.
Nun stellt sich die Frage: Sind Elektronen Teilchen. Wenn ja, ist dann Licht nach Newton auch ein Teilchen? Ziemlich konfus das Thema--da keiner mehr eine schlüssige Definition für Teilchen liefert...
Vicious
2004-02-12, 14:53:59
Das interessante ist, dass Interferenzmuster am Gitter auch bei nur einem "Elektron" auftreten.
Schrödinger hat Elektronen doch schon von der Teilchenanschauung erlöst und sie als im Raum stehende Welle betrachtet, welche die Aufenthaltswahrscheinlichkeit ausdrückt.
Elektronen, Atomkerne usw. gibt es sowieso nicht. Die werden von Messgeräten bloss "erfunden". Was da wirklich vor sich geht weiss keiner.
Vicious
2004-02-12, 19:45:53
Das, was uns Technik und Experimente "anzeigen", bezeichnet man als Elektronen, Atomkerne usw. In diesem Sinne existieren sie. Deine Aussage passt höchstens zu klassischen Anschauung (Verbildlichung) dieser Begriffe.
Original geschrieben von [VFV_Spitfire]
Ich denke mal, dass das die positiv geladenen Neutronen im Atomkern verhindern. Neutronen heißen so, weil sie neutral sind :)
Soweit ich weiß, wird der Kern durch die "starke Wechselwirkung" zusammengehalten.
MarioK
2004-02-18, 11:17:51
Original geschrieben von aths
Soweit ich weiß, wird der Kern durch die "starke Wechselwirkung" zusammengehalten.
du meinst "schwache Wechselwirkung" ?!
"starke Wechselwirkung" ist was für quarks & gluonen ...
Korak
2004-02-18, 15:38:13
Original geschrieben von MarioK
du meinst "schwache Wechselwirkung" ?!
"starke Wechselwirkung" ist was für quarks & gluonen ...
Nein starke Wechselwirkung ist schon richtig.
Original geschrieben von MarioK
"starke Wechselwirkung" ist was für quarks & gluonen ...
Die starke Wechselwirkung wird durch einen 'Austausch' von Quarks und Gluonen verursacht (oder allg. durch Pi-Mesonen [wobei ich mir mit dem Mesonen nimmer so sicher bin :freak1: ]). In sofern ist das schon nur was für Quarks&Co, da die Kraft auf quarkslose Teilchen (z.B. Elektron) keinen Einfluss hat.
Die schwache Wechselwirkung ist die Kraft, welche durch die unterschiedliche Ladung entsteht.
Vicious
2004-02-18, 16:50:21
Das Botenteilchen der, den Kern zusammenhaltenden, starken WW sind Gluonen. Die schwache Wechselwirkung spielt bei der Radioaktivität eine Rolle, die Botenteilchen sind W- und Z-Bosonen. Die Kräfte zwischen elektrischen Ladungen bezeichnet man allgemein als elektromagnetische Kraft, die Botenteilchen sind Photonen. Mesonen sind mittelschwere, instabile Teilchen, angesiedelt zwischen Leptonen (Beispiel Elektronen) und Baryonen (Beispiel Proton). Quarks sind 6 der 12 Standardelementarbausteine., die "stark wechselwirken". Die anderen 6 sind Leptonen, die nicht stark wechselwirken.
MarioK
2004-02-18, 18:33:09
muss man sich das so etwa vorstellen:
Ein Quark aus Proton und ein aus Neutron wechselwirken mit Gluonen und diese "starke Wechselwirkung" halt dann kern zusammen?
Hat jemand ein link mit mehr infos?
Korak
2004-02-18, 20:09:44
Original geschrieben von MarioK
muss man sich das so etwa vorstellen:
Ein Quark aus Proton und ein aus Neutron wechselwirken mit Gluonen und diese "starke Wechselwirkung" halt dann kern zusammen?
Hat jemand ein link mit mehr infos?
So ähnlich. Darf man alles nicht zu wörtlich nehmen.
En Link:
http://www.quantenwelt.de/
Jenny23
2004-02-19, 09:23:11
Allgemeine Infos: http://www.6thfloor.de/sciencenet/aufbmat.php
Ist recht allgemeinverständlich geschrieben und so weit ich es überblicke auch korrekt.
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