Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Selbstmord bei einem Jugendlichen und wie soll man bei einer Lan-Gemeinschaft ...
Emailundpasswortweg
2004-02-21, 21:38:21
.......damit umgehen?
Sorry die Überschrift war etwas lang. Jedenfalls ist mir das, als einer der Betreuer(Orga) dieser Lanpartie, genau gerade passiert. Durch eigene Erfahrung mit dem Tod(Familie), habe ich eine gefestigte Einstellung, zu der Sache an sich. Der größte Teil der Jugendlichen auf der Lanparty aber überhaupt nicht. Erste Sätze im Lanforum dazu, waren etwa: "Boah der hatte aber Mut!" Er hatte sich vor eine S-Bahn geworfen und einen Abschiedsthread, in irgendeinem Jugendforum hinterlassen.
Das ging eine ganze Weile noch so weiter bis sich die Jugendlichen im Lanforum verabredeten, ihre Nicks zu ändern. So ähnlich wie eine Trauerbinde, trugen sie jetzt alle/viele ein Nammenskürzel(In Erinnerung an...) vor ihrem eigentlichen Nick. Desweiteren kam der Vorschlag, doch so was wie ein Sechswochenseelenamt auf der nächsten Lan abzuhalten.
Nah irgendwann ist es mir im Forum zu bunt geworden und ich habe aus meiner Erfahrung geschildert, das Selbstmord in den seltensten Fällen was mit Mut zutun hat, sondern eher eine Flucht ist. Des Weiteren finde ich, dass so was nur unbeantwortete Fragen übrig lässt. Also Fragen nach dem Sinn des Lebens, usw. Auch für Eltern ist so ein Ereignis wahnsinnig schlimm, viel schlimmer als ein Kind durch Krankheit zu verlieren. In der Zwischenzeit habe ich eher den Gedanken, dass ich den Jugendlichen zu viel gesagt, zu vermitteln versucht habe. Also wie mit so was umgehen?
Gruß Emailundpasswortweg
TinyFighter
2004-03-09, 23:22:57
Also ich bin 19 u. finde Selbstmord ist das feigste was es gibt!!
Das ist eine reine Flucht vor den Problemem des Lebens u. absolut ungerecht gegenüber jeden dem man die Chance gegeben hat ihn kennen zu lernen!Man nimmt einfach auf die egoistischste Art u. Weise jedem die Chance ihn noch näher kennen zu lernen usw...ich finds nicht mutig sondern feig u. beschi....es gibt immer einen Weg man muss nur versuchen ihn zu finden u. sich auch dabei helfen lassen weil es gibt immer wen der einem helfen will u. auch kann!!
Mein Beileid übrigens u. sorry das ich hier so reinschnei...mfg TINY
Original geschrieben von TinyFighter
Also ich bin 19 u. finde Selbstmord ist das feigste was es gibt!!
Das ist eine reine Flucht vor den Problemem des Lebens u. absolut ungerecht gegenüber jeden dem man die Chance gegeben hat ihn kennen zu lernen!Man nimmt einfach auf die egoistischste Art u. Weise jedem die Chance ihn noch näher kennen zu lernen usw...ich finds nicht mutig sondern feig u. beschi....es gibt immer einen Weg man muss nur versuchen ihn zu finden u. sich auch dabei helfen lassen weil es gibt immer wen der einem helfen will u. auch kann!!
Mein Beileid übrigens u. sorry das ich hier so reinschnei...mfg TINY
Natürlich weiß der Suizident wen er noch alles kennenlernen wird und wer ihn noch alles kennenlernen wird ?-). Suizidenten sind Hellseher und haben alle eine eingebaute Glaskugel. Sie fliehen vor der Zukunft, weil die ja sooooo gewiß für sie ist.
Sorry, aber deine Argumentation stimmt von hinten bis vorne nicht :down:
Udragor
2004-03-28, 21:27:39
Ich finde, darüber kann man auch nicht diskutieren.
Ersten ist (hoffentlich) keiner von uns in einer Situation, in der er sich das Leben nehmen will. Und Zweitens weiss keiner! was in jemandem vorgeht, der beschliesst sich umzubringen und dies dann auch macht.
Von daher kann man, wenn es jemand getan hat, nur akzeptieren. Ändern kann man daran nichts mehr. Man kann sich höchstens Fragen warum derjenige dies getan hat. Aber das wird einen nicht weiterhelfen.
Also, wenn man nicht selbst in der Situation ist sich das Leben nehmen zu wollen, wird man dies auch nicht verstehen.
Und ich weis wovon ich rede, meine Verlobte war in ihrer Jugend stark suizid-gefährdet und noch heute schneidet sie sich selbst. Aber eine Antwort warum sie das macht kann sie mir auch selbst nicht geben. Allerdings ist dies meist der Fall, wenn ihr droht alles über den Kopf zu wachsen und sie nicht mehr weiterweiss. Da bringt auch reden nichts. Sie machts einfach und schluss. Nur gut, das sie es heute (seit sie mich kennt) nicht mehr so macht, das es auch wirklich schlimm enden könnte.
So long
CoolHand
2004-03-29, 21:55:51
Ich finde das dieses Thema leider eine ziemliche aktualität besitzt. Man beachte, wie alt die meistens Selbstmordopfer (so kann man das schon nennen) sind - meistens Jugendliche um die 18 Jahre rum.
Keiner wird je verstehen, was in einem vorgeht, der die Selbstüberwindung aufbringt sich selbst in den Tod zu stürzen und was ihn dazu getrieben hat.
Leider sind die Gründe viel zu oft Drogen, Probleme im Elternhaus (vielleicht durch Punkt 1) oder eine Lebenssitutation die für diesen Menschen in diesem Augenblick ausweglos erscheint. Natürlich gibt es auch andere Gründe, aber das sind nurnmal die Hauptursachen.
Ich bin kein Psychologe, aber ich kenne leider zu viele, die sich in ihrer Jugend einfach selbst kaputtgemacht haben. Viele Leben nur für den Tag und sehen einfach nicht in die Zukunft, bis irgendwann der Punkt kommt, wo es einfach nicht mehr weitergeht. Und dann steht man da und weiß nicht mehr weiter...
Wenn ich sowas mitbekomme, trauer ich immer um das Leben desjenigen, aber nochmehr um die verbliebenen Familienangehörigen. Was meint ihr, was die Eltern sich für Vorwürfe machen, wenn sie eines Tages mitbekommen, dass sich ihr Sohn/ihre Tochter selbst umgebracht hat - und das unabhängig von irgendwelchen Streitereien die im Vorhaus abgelaufen sind.
Ich finde es schonmal sehr solidar von den anderen Forenmitgliedern so Einigkeit für ein Mitlgied zu zeigen!
MfG CoolHand
Original geschrieben von TinyFighter
Also ich bin 19 u. finde Selbstmord ist das feigste was es gibt!!
Das ist eine reine Flucht vor den Problemem des Lebens u. absolut ungerecht gegenüber jeden dem man die Chance gegeben hat ihn kennen zu lernen!Man nimmt einfach auf die egoistischste Art u. Weise jedem die Chance ihn noch näher kennen zu lernen usw...ich finds nicht mutig sondern feig u. beschi....es gibt immer einen Weg man muss nur versuchen ihn zu finden u. sich auch dabei helfen lassen weil es gibt immer wen der einem helfen will u. auch kann!!
Mein Beileid übrigens u. sorry das ich hier so reinschnei...mfg TINY
Es gibt durchaus einige Probleme/Lebenssituationen, aus denen es keinen Ausweg mehr gibt. Es gibt ihn vielleicht theoretisch, aber was bringt einem die Möglichkeit, wenn sie in etwas der Gewinnchance beim Lotto entspricht?
Wie gesagt, kann der Mensch nun mal nicht hellsehen. Möglich, dass alles besser wird. Aber es kann auch ein Leben lang alles beschissen bleiben oder noch schlimmer werden.
Ich finde es falsch, wie du den Freitod wertest. Du findest ihn egoistisch, da man seine Familie, Freunde, Bekannte sozusagen im Stich lässt. Darauf sage ich: Findest du, dass ein Mensch, der sich schon jahrelang quält und seinem Leben endlich eine Ende setzen möchte, nur seinen Angehörigen zuliebe weiterleben sollte? Ist es dann nicht egoistisch von IHNEN, ihn vom Freitod abzuhalten, weil sie primär an ihre Gefühle dabei denken? Natürlich wollen sie auch helfen, würden den Freitod aber selbst dann nicht akzeptieren, wenn sich die Situation des Betroffenen nie bessern würde.
Ich halte auch nichts davon, wenn sich eine Person "spontan" aufgrund eines versauten Zeugnisses (in unserer Schule hängte sich deswegen einmal ein 14-jähriger auf) oder einer gescheiterten Beziehung umbringt. Weil in diesem Moment ist das rationale Denken außer Kraft gesetzt. In den meisten Fällen denkt man nach ein paar Wochen völlig anders darüber.
Aber wer diesen Entschluss schon seit vielen Jahren gefasst hat und einigermaßen objektiv abwägen kann, dass sich die Situation nicht in absehbarer Zeit verbessern lässt, sollte nicht am Freitod gehindert werden.
Das Argument, es gibt immer einen Weg, man MUSS sich nur helfen lassen, ist auch nicht besonders durchdacht. Manche Menschen kommen einfach mit der gesamten Welt/Gesellschaft nicht klar. Also gibt es auch keine wirkliche Lösung für ihre Probleme. Und warum sollten sie sich dabei helfen lassen, ein Mensch zu werden, der sie niemals sein wollten?
gerry7
2004-07-27, 09:41:03
Da gab es gestern einen interssanten Beitrag (Report?)
Jeden tag begeht ein Jugenlichen Selbstmord.
Und bei Problemfällen fehlt es inzwischen an Betreuung.
Therapieplätze mit Wartezeiten von 6-12 Monaten.
Einige KVs versuchen das zu verändern.
Aber die meisten Bürokraten sagen: Genug Plätze da, werden keine neuen geschaffen.
- Besitzstandswarung
- Sparen auf Kosten der Wehrlosen
Wie momentan überall in D, da zählt der Mensch inzwischen viel weniger als Zahlen auf einen Blatt Papier.
Ich frag mich eher welcher Jugendliche war nicht mehr oder weniger Selbstmordgefährdet? Alle die ich kenne haben irgendwann in ihrer Jugend mal darüber nachgedacht weil es bei jedem eine Phase gab die besonders schwierig und aussichtslos war - mich inbegriffen. Die meisten überwinden aber diese Phasen bevor sie die Gelegenheit um Selbstmord bekommen bzw. den Mut dazu haben (es gehört schon etwas Überwindung dazu, sich von ner Brücke zu stürzen oder vor nen Zug zu schmeissen).
Meiner Meinung nach müsste man vor allem in der Schule das Thema mehr aufgreifen und die Jugend darüber aufklären, dass Selbstmord in den meisten Fällen keine Lösung ist - vor allem meist bei Jugendlichen nicht denn deren "Probleme" sind auf den zweiten Blick meist gar nicht so tragisch und relativ leicht überwindbar.
Allerdings kenne ich auch 2 Leute die sich das Leben genommen haben weil sie einfach keinen Ausweg mehr wussten. Beide waren hoch verschuldete Unternehmer, der eine sogar Familienvater, die durch ihren Schulden in den Freitod getrieben worden sind und da kann ich es meist auch verstehen. Stellt euch mal vor eure Zukunft sieht so aus, dass ihr bis zum Ende eures Lebens (40-50 Jahre) nur noch Schulden abbezahlen müsst und nie die Chance habt euch was aufzubauen sondern im Prinzip nur von Brot und Wasser leben können - würdet ihr Euer Leben dann noch als Lebenswert erachten? Klar ein Mensch mit extremer Selbstachtung stellt sich der Aufgabe aber wer hat das schon? Die meisten würden wohl nach ein paar Jahren das Handtuch werfen.
Uii, mal wieder im 3dc... und in einem fast bereits üblichen Thread, hm? Sorry, aber das Leben is scheisse! Und würde es meine Eltern nicht geben, leider schulde ich meinen liebevollen (!!!) Eltern weit mehr als die locker +/- 200.000€ die sie im laufe meiner Erziehung für mich aufgebracht haben, wahrscheinlich hätte ich mich auch schon in eine Suizidzelle gestellt und 10ct eingeworfen. Will sagen, was soll das? Es gibt keinen Sinn! Hinter all den gefakten Religionen ist einzig die Absicht, den Menschen einen Sinn glauben zu machen. Der einzige Sinn den ich im Leben sehe, wäre ein Geschichtbucheintrag, ala Kapitel 2005: "Gast deutet Menschheit den Weg zu Frieden und Einheit", von mir aus auch "Gast rettet alte Oma und deren Enkel aus brennendem Haus, erlag jedoch seinen dadurch zugeführten Verletzungen". Naja, morgen mit den selben Fleiss, an den selben scheiss... schalom.
oMe20
2004-08-24, 10:59:59
...Will sagen, was soll das? Es gibt keinen Sinn! Hinter all den gefakten Religionen ist einzig die Absicht, den Menschen einen Sinn glauben zu machen. Der einzige Sinn den ich im Leben sehe, wäre ein Geschichtbucheintrag, ala Kapitel 2005: "Gast deutet Menschheit den Weg zu Frieden und Einheit", von mir aus auch "Gast rettet alte Oma und deren Enkel aus brennendem Haus, erlag jedoch seinen dadurch zugeführten Verletzungen". Naja, morgen mit den selben Fleiss, an den selben scheiss... schalom.
der sinn des lebens besteht in dem erhalt der menschheit.
da es aber so viele menschen gibt, besteht der sinn eher darin etwas gutes für die menschheit zu tun (erfindung? gute tat? etc) .
ansonsten ist der einzige sinn spaß zu haben und das leben zu genießen, denn es ist viel zu schnell vorbei.
ich habe mir nicht alles durchgelesen, aber was ich gelesen habe hat mich ein wenig geschockt.
bedenkt mal bitte wie schlimm es einem menschen gehen muss (euch selbst), wenn er sich entscheidet seinem leben ein ende zu setzen. ob es diesem menschen wirklich so schlimm ergeht oder es nur in seinen augen so schlimm ist, ist egal.
diese menschen brauchen hilfe und sollten nicht auch noch als feige etc. dargestellt werden, den dass sind sie nicht.
soLofox
2004-08-24, 11:56:23
Ich finde es falsch, wie du den Freitod wertest. Du findest ihn egoistisch, da man seine Familie, Freunde, Bekannte sozusagen im Stich lässt. Darauf sage ich: Findest du, dass ein Mensch, der sich schon jahrelang quält und seinem Leben endlich eine Ende setzen möchte, nur seinen Angehörigen zuliebe weiterleben sollte? Ist es dann nicht egoistisch von IHNEN, ihn vom Freitod abzuhalten, weil sie primär an ihre Gefühle dabei denken? Natürlich wollen sie auch helfen, würden den Freitod aber selbst dann nicht akzeptieren, wenn sich die Situation des Betroffenen nie bessern würde.
Ich halte auch nichts davon, wenn sich eine Person "spontan" aufgrund eines versauten Zeugnisses (in unserer Schule hängte sich deswegen einmal ein 14-jähriger auf) oder einer gescheiterten Beziehung umbringt. Weil in diesem Moment ist das rationale Denken außer Kraft gesetzt. In den meisten Fällen denkt man nach ein paar Wochen völlig anders darüber.
Aber wer diesen Entschluss schon seit vielen Jahren gefasst hat und einigermaßen objektiv abwägen kann, dass sich die Situation nicht in absehbarer Zeit verbessern lässt, sollte nicht am Freitod gehindert werden.
Das Argument, es gibt immer einen Weg, man MUSS sich nur helfen lassen, ist auch nicht besonders durchdacht. Manche Menschen kommen einfach mit der gesamten Welt/Gesellschaft nicht klar. Also gibt es auch keine wirkliche Lösung für ihre Probleme. Und warum sollten sie sich dabei helfen lassen, ein Mensch zu werden, der sie niemals sein wollten?
Ich teile diese Meinung.
Warum ist es egoistisch, sich das Leben zu nehmen? Man muss das aus verschiedenen Sichten sehen.
Einmal sollte man sich vorstellen, was man selber wohl denken oder tun würde, wenn sich auf einmal ein sehr guter Freund oder jemand aus der Familie das Leben nimmt. Und dann kommen da wieder viele Faktoren zu. Man wird sich als erstes Fragen, "Warum hat er sich das Leben genommen?". Da man ihn kennt, spekuliert man natürlich über die Gründe.
Das Problem ist meistens aber einfach, dass man selber die Probleme von anderen Menschen zwar kennt, sie aber niemals so nachempfinden kann. Jeder Mensch wird seine Probleme anders wahrnehmen und damit besser oder schlechter umgehen können, als man selber.
Natürlich ist es schlimm, wenn sich ein guter Freund das Leben nimmt, aber wenn jemand schon soweit geht und sich das Leben freiwillig nimmt, dann muss ihn schon irgendetwas sehr belastet haben. Man selber kann zwar sagen "Ich kann mir das wohl vorstellen, aber das wird schon wieder", aber trotzdem ist das nicht so einfach für die betroffene Person. Darum kann ich es in einigen Situationen auch verstehen, dass sich jemand das Leben genommen hat.
Dann kann man sich noch vorstellen, was passiert, wenn man sich selber das Leben nimmt. Einigen Menschen würde es bestimmt sehr weh tun, man selber weiss das, aber das ändert nichts an den eigenen Problemen.
Natürlich würde man selber versuchen seinem besten Freund auszureden sich umzubringen, "nur wegen der ganzen Schulden". Aber die betroffene Person denkt darüber nach und stellt fest, "Die Schulden sind zu hoch, ich werde mein ganzes Leben immer nur abzahlen müssen, meiner Familie nie etwas richtiges bieten können, wir müssen in eine Mietwohnung ziehen, das Auto verkaufen" usw. . Wobei das Thema Schulden jetzt nur ein Beispiel ist. Bei Drogen ist das schon wieder etwas anderes. Ich habe damit zwar null Erfahrung (wird sich auch nicht ändern, weil ich davon nichts halte), aber aus sowas kann man rauskommen.
Ich glaube, eines der größten Probleme der Selbstmordgefährdeten ist, dass sie zu einsam und alleine sind.
Eine Person mit vielen Freunden würde sich wohl nicht so schnell umbringen, wie eine Person ohne Freunde, die den ganzen Tag alleine im Zimmer hockt, oder auf der Arbeit. Auf Dauer macht einen sowas fertig.
Wobei ich sagen muss, dass ich es schon heftig finde, dass sich ein Familienvater wegen Schulden umbringt. Diese Sache ist schwierig, ich kann den Mann gut verstehen, aber andererseits auch nicht. Er hätte keine Kinder in die Welt setzen sollen. Er konnte das mit den Schulden vielleicht nicht vorher ahnen, aber trotzdem. Ich weiss ja nicht wie alt die Kinder waren, aber sowas ist bestimmt schlimm. Die Frage ist auch, ob seiner Frau damit geholfen ist, vielleicht muss sie ja jetzt für die Schulden aufkommen, dann war es nicht richtig von dem Mann sich das Leben zu nehmen. Ausser er wusste, dass seine Lebensversicherung so hoch ist, dass seine Frau die Schulden damit abbezahlen kann. In diesem Fall, kann ich den Mann sogar verstehen.
Jeder Mensch hat seine Gründe, warum er nicht mehr weiter leben will. Einigen wird die Tat sich umzubringen schwer, anderen weniger schwer fallen. Mut gehört da schon zu, wobei die Frage ist, ob man von Mut sprechen kann. Wohl eher von Verzweiflung, denn wenn die groß genug ist, kann man sich umbringen. Richtig ist das wohl nie, aber wenn man nicht mehr weiter weiss, was soll man tun. Jeder sollte das selber wissen, schließlich ist es das eigene Leben und man darf selber darüber entscheiden.
Gruß
soLofox
oMe20
2004-08-24, 12:25:35
also dass sich eine person die viele freunde hat weniger wahrscheinlich umbringt halte ich nicht für ganz richtig.
die meißten selbstmord-kandidaten gehen schließlich nicht mit ihren gefühlen/problemen hausieren.
da können dann auch freunde nicht helfen, wenn sie gar nichts von den selbstmordgedanken ahnen.
das muss natürlich nicht immer so sein, aber ich denke den meisten ist es extrem unangenehm ihre probleme anderen zu offenbaren, weshalb sie es für sich behalten.
aber auch wenn die freunde versuchen zu helfen, aus der sicht des betroffenen können sie vielleicht nicht wirklich helfen.
selbstmordgedanken müssen ja nicht umbedingt wegen schulden entstehen.
ich denke dass viele einfach eine ganze sammlung an problemen haben, die einzeln vielleicht kein grund wären und vielleicht sogar teilweise zu lösen sind, aber die masse macht es dann aus.
vielleicht sind es auch phsychologische schäden durch eine schwere kindheit verursacht die anfangs verdrängt werden und dann zu einem unglücklichen zeitpunkt hervorkommen und sich vielleicht sogar noch mit anderen momentan vorherrschenden problemen vereinen...
der grund muss ja nicht immer so leicht zu durchschauen sein.
wobei es natürlich auch auf den menschen ankommt, manch einer ist stark genug sich selbst aus dieser "phase" rauszuholen bzw. sie zu überstehen.
soLofox
2004-08-24, 12:40:10
Naja, mit einsam meinte ich nicht nur ohne Freunde, schon eine Person die man liebt kann ja helfen. Nicht etwa Vater oder Mutter, eher Freundin oder Freund.
Normalerweise sollten die einem helfen in schwierigen Zeiten. Wenn so eine Person aber nicht da ist, dann muss man da alleine durch und das ist nicht einfach in vielen Fällen.
Hätte die Frau von dem Mann mit den vielen Schulden gesagt "Hey, wir haben schon viel durchgemacht, das schaffen wir auch irgendwie", dann wäre die Geschichte vielleicht anders ausgegangen. Natürlich kenne ich die Beziehung der beiden nicht, aber vielleicht hat die Frau ihrem Mann ja Vorwürfe oder so gemacht. Dass der dann nicht mehr klar kommt, liegt auf der Hand.
oMe20
2004-08-24, 12:55:58
Naja, mit einsam meinte ich nicht nur ohne Freunde, schon eine Person die man liebt kann ja helfen. Nicht etwa Vater oder Mutter, eher Freundin oder Freund.
Normalerweise sollten die einem helfen in schwierigen Zeiten. Wenn so eine Person aber nicht da ist, dann muss man da alleine durch und das ist nicht einfach in vielen Fällen.
Hätte die Frau von dem Mann mit den vielen Schulden gesagt "Hey, wir haben schon viel durchgemacht, das schaffen wir auch irgendwie", dann wäre die Geschichte vielleicht anders ausgegangen. Natürlich kenne ich die Beziehung der beiden nicht, aber vielleicht hat die Frau ihrem Mann ja Vorwürfe oder so gemacht. Dass der dann nicht mehr klar kommt, liegt auf der Hand.
naja das würde wieder vorraussetzen dass diese menschen von dem problem wissen und auch erkennen dass es ihn in den selbstmord treiben könnte... bzw. es purer zufall ist das er von dem gedanken wegkommt.
soLofox
2004-08-24, 13:32:54
Würdest du deiner Freundin nicht von einem großen Problem erzählen, was dich dazu bringt an Selbstmord zu denken? Ich weiss nicht, wenn ich es ihr nicht sagen könnte, würde ich ihr aber wenigstens einen Brief schreiben, dann wäre es vielleicht leichter für sie und mich.
Und was mir eben noch einfiel, irgendjemand hier meinte, reden hilft nicht.
Das ist Schwachsinn, reden hilft immer.
Wenn du heute mit jemandem sprichst und dich gut fühlst, dann ist das vielleicht morgen wieder vergessen, aber wenn du morgen wieder darüber redest, wirst du dich wieder besser fühlen.
Ist doch egal wenn man jeden Tag darüber redet, hauptsache es hilft.
oMe20
2004-08-24, 14:18:06
Würdest du deiner Freundin nicht von einem großen Problem erzählen, was dich dazu bringt an Selbstmord zu denken? Ich weiss nicht, wenn ich es ihr nicht sagen könnte, würde ich ihr aber wenigstens einen Brief schreiben, dann wäre es vielleicht leichter für sie und mich.
Und was mir eben noch einfiel, irgendjemand hier meinte, reden hilft nicht.
Das ist Schwachsinn, reden hilft immer.
Wenn du heute mit jemandem sprichst und dich gut fühlst, dann ist das vielleicht morgen wieder vergessen, aber wenn du morgen wieder darüber redest, wirst du dich wieder besser fühlen.
Ist doch egal wenn man jeden Tag darüber redet, hauptsache es hilft.
... nicht jeder mensch erzählt alles...
... reden hilft nicht jedem selbstmord-kandidaten...
ich rede hier nicht von "och ich bin depri" oder "ich will aufmerksamkeit" typen, ich rede von wirklich selbstmordgefährdeten.
soLofox
2004-08-24, 15:48:59
Wenn man einer Person der man vertraut nicht das erzählt, was einen mitnimmt und weswegen man sich umbringen würde, dann liegt's aber an einem selbst.
Wenn man keine Person hat der man es sagen kann, dann ist es was anderes.
Und reden hilft bei den meisten Menschen. Es gibt natürlich auch Themen, bei denen reden nicht hilft. Zum Beispiel Liebeskummer.
hab jetzt nicht alles gelesen.. wa solls.
was mich an einigen posts stört.
wieso zum teufel ist das feige sich selbst ein ende zu setzen?
jeder soll das selbst für sich entscheiden können.
eher finde ich die einstellung mancher die meinen diese sind feige, laufen vom leben davon, eher primitiv.
das leben an sich ist nunmal nicht immer ein süsses vergnügen.
wenn einer meint das es absolut keinen weg für die eigene zufriedenheit gibt,
dann soll dieser auch machen was er will.
der einzige nachteil ist eben wie schon gesagt das man freune und familie damit belastet.
viele die es aber machen haben keines vom beiden.
ich denke jetzt an nen komischen tag von nem kumpel.
der ist aus bayern hier hoch nach nrw gefahren (ca.6 stunden fahrt).
was glaubt ihr ist da passiert ? ...
in diesen 6 stunden und den weg nach hier sind sage und schreibe 2 leute vor den zug gesprunegn.. und das in abständen .. nicht gleichzeitig!
naja .....
fragwürdig ist eher wie man sich das ende so wünscht.
also vom zug in die gebüsche in stücke geschmetert zu werden ist net grad das was ich mir vorstellen könnte.
das thema ist sowieso nicht gerecht zu verteilen ..
da sieht der eine oder andere immer was anders. :redface:
soLofox
2004-08-24, 17:30:44
naja .....
fragwürdig ist eher wie man sich das ende so wünscht.
also vom zug in die gebüsche in stücke geschmetert zu werden ist net grad das was ich mir vorstellen könnte.
Davon merkst du doch nichts mehr. Diese Menschen wählen diesen Tod, weil er schnell und schmerzlos ist. Von dem Aufprall merkst du schon nichts mehr, du stehst in den ersten Millisekunden unter Schock und ehe du dich versiehst, bist du schon weg vom Fenster.
Wichtig wäre mir auch ein schneller Tod, wer will schon schmerzvoll sterben. Und es dürften keine anderen Menschen dadurch in Gefahr geraten, oder im schlimmsten Fall auch um's Leben kommen.
oMe20
2004-08-24, 22:23:02
also vor nen zug schmeissen finde ich nicht ok,
der zugführer hat sicher darunter zu leiden und der zug verspätet sich etc. .
warum nicht eine überdosis schlaftabletten? man schadet niemanden, keiner muss einen unschönen anblick erleiden (zug...) und es ist sicher ein sanfter weg ins jenseits.
soLofox
2004-08-24, 22:33:13
Ich glaube da kommt man nicht so einfach ran, sind Rezeptpflichtig. Die die man im Supermarkt kaufen kann, sind zu harmlos.
Thowe
2004-08-24, 22:44:40
also vor nen zug schmeissen finde ich nicht ok,
der zugführer hat sicher darunter zu leiden und der zug verspätet sich etc. .
warum nicht eine überdosis schlaftabletten? man schadet niemanden, keiner muss einen unschönen anblick erleiden (zug...) und es ist sicher ein sanfter weg ins jenseits.
Jemand der in der Endphase des Suizid ist, der kann gar nicht mehr soweit denken, das er durch sein Handeln andere schädigt. Er sieht sich als absolut wertlos an und trägt sozusagen nur den Müll vor die Tür, um es mal recht hart zu formulieren. Allerdings muss man auch noch unterscheiden, das es auch Personen gibt die bewusst den eher spektakulären Tod wählen. Das kann viele Gründe haben, der häufigste ist aber, das sie sozusagen das letzte mal in die Gesellschaft schreien um auf sich aufmerksam zu machen.
Die Anzahl der Suizid-Opfer bei Jugendlichen ist leider steigend, genau wie die Anzahl der Drogenprobleme und hier kann man sehr gut sehen, das unsere Gesellschaft zwar für ihre "Opfer" sorgt, doch dies derart kalt tut, das es jemanden die Würde schon im Vorfeld verlieren lässt.
Im Prinzip werden wir immer einsamer, auch wenn wir immer mehr Kontakte pflegen. Was mangelt, das ist der echte Halt, die echte Zugehörigkeit und die spenden leider schon viele Familien nicht mehr, denn das ist der Ort, wo man diese als erstes sucht.
da hast du leider recht thowe.
naja.. die gesellschaft ist mehr und mehr der one men fighter.
jeder für sich .
besonders in grossen städten ist es wohl ein grösseres problem.
und um jetzt seinen scheiss ablassen zu können .. welcher auch villeicht gehört wird , wird einem wohl durch das internet erleichtert.
und das ist mehr und mehr der fall, erlebe ich.
wenn ich sehe bei wievielen jugendlichen die freundschaften ansteigen,
diese aber wohl untereinander nur durch internet,handys. usw gepflegt werden.
da kann wohl kaum menschlichkeit entsehen.
In einem meiner Bücher zu diesen Themen habe ich gelesen, dass es Psychologen gibt, die Suidzidgefährdung als seelische Krankheit ansehen. Was veranlaßt einen Menschen dazu seinen Selbsterhaltungstrieb zu überwinden?
Ich glaube in Fällen schwerer Krankheit kann ich Seblstmord verstehen. Interessant finde ich auch die japanische Mentalität in Bezug auf Selbstmord. Nicht dass ich das für wünschenswert hielte, aber für nachdenkenswert.
Radeonator
2004-08-25, 16:14:36
Oftmals sind Depressionen Schuld, eine Krankheit die all zu leicht unterschätzt wird. Es gibt Depressionen die Aufgrund von Stoffwechsel Problemen im Gehirn ausgelöst wreden, da hilft nur Medikamentöse Behandlung.
Viele haben jedoch größere Angst davor, zum Psychologen/Psychiater etc. zu gehen, als vor ihrer selbstzerstörerischen Seele.
Leider ist es wirklich zu 99.9% das Umfeld, welches Schuld an solchen Dingen trägt. Die Menschen sind allein gelassen und wissen weder ein noch aus. Vor anderen nen Sellenstriptease hinzulegen fällt ihnen oft schwerer, als man sich vorstellen kann. Dieses Problem nimmt überhand, da alle Perfect zu sein haben, sei es seelisch, vom Stande in der Gesellschaft oder sonstwie. Der Schein muss gewahrt bleiben, Schwächen werden versteckt. Ich könnte noch seitenlang weiterschreiben, aber vielleicht versteht der ein oder andere was ich meine.
p.s.: Selbstmord hat nichts, aber auch gar nichts mit Mut zu tun. Soviel sollte jedem klar sein. Es ist eher ein trauriger Beweis, für eine Gefühlsarme Gesellschaft, der der gute Schein wichtiger als eine Gesunde Seele ist.
p.s.: Es git keinen allgemeingültigen Sinn des Lebens. Wir können jedoch denken und sind uns unser selbst voll bewußt(auf Physischer Ebene jedenfalls ;) ) , deshalb stellt sich diese Frage. Für die Natur haben wir längst keinen Wert mehr, deshalb ist die Frage nach dem Sinn legitim, muss aber im praktischen Sinn leider unbeantwortet bleiben, was nicht heist, das ein spiritueller Sinn ausgeschlossen ist...
Thowe
2004-08-25, 19:06:47
In einem meiner Bücher zu diesen Themen habe ich gelesen, dass es Psychologen gibt, die Suidzidgefährdung als seelische Krankheit ansehen. Was veranlaßt einen Menschen dazu seinen Selbsterhaltungstrieb zu überwinden?
Es kann mehrere Gründe geben, manche tun es im Affekt, andere leider über Jahre. Häufig ist allerdings, das Gefühl nicht gebraucht zu werden oder aber, sich selbst als wertlos bzw. Versager anzusehen. Über diese Einstellung verkauft man sich dann quasi den Freitod selbst, man redet sich solange ein, absolut wertlos zu sein, bis man selbst der Ansicht ist, das es das Beste wäre, wenn man sich aus dieser Gesellschaft entfernt.
Thowe
2004-08-25, 19:23:01
Oftmals sind Depressionen Schuld, eine Krankheit die all zu leicht unterschätzt wird. Es gibt Depressionen die Aufgrund von Stoffwechsel Problemen im Gehirn ausgelöst wreden, da hilft nur Medikamentöse Behandlung.
Mitlerweile wird es als bewiesen angesehen, das Menschen die unter echten, das Wort ist hier wichtig, Depressionen leiden dies auf Grund eines "defektes" tun. Jemand der diesen "Defekt" nicht aufweist, der ist ein naturgegebenes Stehaufmänchen, was auf die Großzahl der Menschen zutrifft. Gemeinsam haben alle, das es einen Schlüsselmoment gab, der die Depressionen ausgelöst hat. Kulturbedingt sind diese Auslöser in der s.g. Zivilisation häufiger anzutreffen als in der "Wildnis".
Viele haben jedoch größere Angst davor, zum Psychologen/Psychiater etc. zu gehen, als vor ihrer selbstzerstörerischen Seele.
Das liegt daran, das man hier quasi zugeben muss, das man nicht "normal" ist und damit können die meisten Menschen nicht umgehen, es fehlt einfach die nötige Akzeptanz. Kann jeder mal selbst nachprüfen, wenn er das nächste mal hört "das der und der nun in Psy. Behandlung sind". Bei vielen kommt in diesem Moment ein (antrainiertes) eher negatives Gefühl hoch.
Schwere Depressionen sind aber unbedingt zu behandeln, genau wie eine Grippe auch. Wer hier eben nicht den nötigen Schritt tut, der straft sich nur selbst, nicht selten über Jahrzehnte. Es gibt genügend Methoden hier zu helfen, keiner muss sich unnötig qüalen, allerdings, heilbar sind Depressionen bislang nicht, aber lindern kann man sie deutlich.
Jemand der unter Depressionen leidet, der baut sich seine Hölle auf Erden und das ist dann auch der Grund, das der Tod kein Feind sondern eben die Erlösung ist.
Leider ist es wirklich zu 99.9% das Umfeld, welches Schuld an solchen Dingen trägt. Die Menschen sind allein gelassen und wissen weder ein noch aus. Vor anderen nen Sellenstriptease hinzulegen fällt ihnen oft schwerer, als man sich vorstellen kann. Dieses Problem nimmt überhand, da alle Perfect zu sein haben, sei es seelisch, vom Stande in der Gesellschaft oder sonstwie. Der Schein muss gewahrt bleiben, Schwächen werden versteckt. Ich könnte noch seitenlang weiterschreiben, aber vielleicht versteht der ein oder andere was ich meine.
Nur zu gut.
p.s.: Selbstmord hat nichts, aber auch gar nichts mit Mut zu tun. Soviel sollte jedem klar sein. Es ist eher ein trauriger Beweis, für eine Gefühlsarme Gesellschaft, der der gute Schein wichtiger als eine Gesunde Seele ist.
Selbstmord ist weder mutig noch ist er feige, denn diese Gefühle spielen in diesem Moment keine Rolle mehr.
p.s.: Es git keinen allgemeingültigen Sinn des Lebens. Wir können jedoch denken und sind uns unser selbst voll bewußt(auf Physischer Ebene jedenfalls ;) ) , deshalb stellt sich diese Frage. Für die Natur haben wir längst keinen Wert mehr, deshalb ist die Frage nach dem Sinn legitim, muss aber im praktischen Sinn leider unbeantwortet bleiben, was nicht heist, das ein spiritueller Sinn ausgeschlossen ist...
Es gab schon diverse Threads wo das diskutiert wurde, aber ein wesentlicher Bestandteil ist, das man das Gefühl braucht, das man gebraucht wird. Doch wenn man ehrlich zu sich selbst ist, wird einen schnell klar, das dies heute nicht wirklich der Fall ist. Jeder Mensch ist quasi ersetzbar und dieser Gedanke, raubt einen das Wertgefühl, das man sich selbst schuldet. Man muss seinen Wert also selbst in kleinen Taten erkennen, einer alten Frau die Tür aufhalten oder den Einkauf tragen etc. kann da schon eine gewisse Heilung bedeuten. Denn jeder Mensch erfüllt einen Zweck, jeder Mensch bewegt eine Menge in der Zeit, in der er lebt.
Es kann mehrere Gründe geben, manche tun es im Affekt, andere leider über Jahre. Häufig ist allerdings, das Gefühl nicht gebraucht zu werden oder aber, sich selbst als wertlos bzw. Versager anzusehen. Über diese Einstellung verkauft man sich dann quasi den Freitod selbst, man redet sich solange ein, absolut wertlos zu sein, bis man selbst der Ansicht ist, das es das Beste wäre, wenn man sich aus dieser Gesellschaft entfernt.ich sehe den großteil der gesellschaft als wertlos an (inklusive mir selbst), sehe aber keinen grund, alle zu entfernen.
Grauluchs
2004-09-02, 03:49:56
Das mit der Gesellschaft sehe ich ähnlich.
Der Mensch ist wohl die einzige Gattung auf dieser Erde die sich über kurz oder lang selber ausrottet.
Siehe Atombomben/Neutronenbomben usw usw.
Das beste sind allerdings immer noch die Ammis (Kyoto Abkommen), der Rest der Welt versucht was für die Umwelt zu tun und die Ammis scheissen drauf. Was soll man von so einer Welt auch wollen.
Vor knapp 10 Jahren war ich ein paar mal knapp davor mit 200 gegen die Wand zu fahren aber wem hätte das was gebracht. Bei mir im Umfeld sind 3 Leute per Suicid gestorben, einer mit nem Schuss ins Hirn die andere sprang von ner Brücke auf ne Strasse/Parkplatz(was ne SAUEREI) und ein Ex Kollege der sich aufgehängt hat.
Ich glaub einfach die hatten halt einfach mal wirklich schlechte 5 Minuten und wenn sie jemand zum Reden gehabt hätten wäre es vielleicht so nicht passiert.
Ich weis nur eins wenn ich mal abtrete dann mit einem Berg von Schulden bei meiner Bank, dann nen dicken Bock gekauft und mit 300 gegen die WAND, dann gehts wenigstens schnell.
ich glaub genau da ist der pinkt zwischen selbstmörder und mörder ;) .
die einen bringen sich um vor hass und mittleid und die anderen bringen andere um. :redface: ..
0815-Gast
2004-09-04, 15:39:04
Meine Perspekive:
Neben der Selbsttötung aus depressiver Motivation heraus, gibt es auch den (vermutlich selteneren) sogenannten "Bilanzselbstmord".
Um den Selbsterhaltungstrieb zu ignorieren, braucht es IMO nicht unbedingt eine emotionale Überreaktion, oder dergleichen. Ein Beispiel hierfür sind z.B. Extremsportler wie Marathon-Läufer, Fallschirmspringer, oder auch einige Tauchsport-Varianten. In all diesen Fällen signalisiert der Körper normalerweise mit Angst, oder gar Schmerz, daß "die Grenze" überschritten wurde, bzw. daß akute Lebensgefahr droht. Daß diese Gefahr nicht wirklich gegeben ist, weiß derjenige zwar auf rationaler Ebene, aber der Prozeß dieses Wissen den Zeichen des Körpers und damit auch den entstehenden Emotionen überzuordnen ist meiner Auffassung nach qualitativ identisch mit der Überwindung des Selbsterhaltungstriebes.
Ich finde es jedenfalls bedenklich, daß in unserer relativ freien Gesellschaft, der staatlich garantierte Zwang zu leben existiert, also daß suizidale Menschen praktisch immer in die Depressiven- und Nach-Aufmerksamkeit-Schreier-Ecke gestellt werden und dementsprechend als gestört, oder gar krank angesehen werden und ihnen in Folge dessen der freie Willen abgesprochen wird.
Ich kann nachvollziehen, daß speziell wegen der deutschen Geschichte im Zusammenhang mit Morden an Geisteskranken und Behinderten eine gewisse Übersensibilisierung was dieses Thema angeht vorhanden ist. Aber andererseits stellt die faktische Entmündigung von suizidalen Menschen einen tiefen Eingriff in deren Grundrechte und damit einen Schritt Richtung totalitärer/faschistischer Staat dar, nicht zuletzt, weil auf ähnliche Weise auch z.B. mit politischen Gegnern verfahren werden könnte.
Mal angenommen man selbst hätte einen Freund, oder Verwandten, der seit Jahren nach dem aktuellem Stand der Medizin unheilbar krank (aber nicht totkrank) wäre und aufgrund seiner dauerhaften extremen Schmerzen nach eigener Aussage das Leben als Last empfinden und es gerne beendet sehen würde, aber dazu nicht (körperlich) in der Lage wäre. Wäre es falsch ihm den Gefallen zu tun, ihn zu "erlösen"? - Oder sollte ihm jegliche dahingehende Hilfe verweigert werden, weil ja doch eventuell in einigen Jahren, oder Jahrzehnten ein Heilmittel gefunden werden könnte, oder weil man selbst ihn nicht verlieren wollte?
Gut, ich schätze daß die Hälfte der Leute die gewünschte Hilfe in diesem Fall leisten würde und die andere würde wohl versuchen sich aus der Verantwortung zu ziehen, indem sie darauf verweist, daß man ja nicht Gott spielen dürfe und daß mit Medikamenten die Zeit bis zur mutmaßlichen Entdeckung einer Heilungsmöglichkeit noch einigermaßen überbrücken könne.
Ein anderes Beispiel: Ein Freund, oder Verwandter, der seit Jahren starke soziale Ängste hat, die aus psychologischer und psychiatrischer Sicht unheilbar zu sein scheinen und der zudem leidet, weil er keinerlei Kontakte zu Menschen haben könnte, ohne daß diese ihn über alle Maße hinaus belasten. Das bedeutet, daß seine Welt auf seine Wohnung eingeschränkt wäre und totale Vereinsamung, starke Depressionen und sogar psychische Erkrankungen langfristig betrachtet zu erwarten wären, die sein Leben sicherlich nicht gerade lebenswerter machen würden.
Wie ist in einem solchem Fall zu verfahren? Würde irgendwer Hilfe leisten, wenn er sie erbitten würde? Ich bezweifele das, warscheinlich würden seine Ängste heruntergespielt werden, oder es würde ihm vorgehalten werden, daß es ja sicher noch irgendwelche Möglichkeiten gäbe und er schlicht noch nicht genug getan hätte. Allerdings würden wohl die meisten, da sie diesen Wunsch und das Ausmaß der Ängste und des damit verbundenen Leidens nicht nachvollziehen könnten, dazu tendieren denjenigen als selbstmitleidig-depressives Weichei zu verstehen.
Körperliche Schmerzen sind etwas, was wohl jeder kennt, wodurch man eine Möglichkeit hat sich in jemandem mit starken Schmerzen bis zu einem gewissem Grad hineinzuversetzen und zu verstehen, daß sie die Lebensqualität stark vermindern. Meistens gibt es auch einen medizinisch nachweisbaren Grund für die Schmerzen, was diese greifbarer für Außenstehende macht.
Ängste hat zwar auch jeder und auch Phobien sind recht weit verbreitet, z.B. die panische Angst vor Spinnen, aber aus irgendwelchen für mich nicht nachvollziehbaren Gründen scheint es den Leuten nicht möglich zu sein, sich - im Gegensatz zu Schmerzen - ins Gedächtnis zu rufen wie sich Angst/Panik "anfühlen" mag, oder wie sie beeinträchtigt, besonders wenn sie genaugenommen ein Dauerzustand und auf hohem Niveau ist.
So, das sind meine zwei Cent zu dem Themenkomplex. Weiß nicht, ob das nicht ein wenig OT war, aber ich finde es ist wichtig, daß auch ich meinen Senf zu diesem Thema gebe, weil ich in meinem Umfeld leider zur Genüge (um nicht zu sagen hautnah) Erfahrungen zu diesem Thema sammeln durfte.
PS: Meiner Meinung nach sollte sich niemand über denjenigen aufregen, der sich vor einen Zug, oder ein Auto, von einer Brücke, oder einem Haus stürzt, das ist IMO und sehr vorsichtig ausgedrückt scheinheilig. Denn wenn man andererseits mit die Verantwortung trägt, daß dieses Thema tabuisiert ist und Betroffene als kranke, egozentrische Feiglinge angesehen werden bietet sich für einige dieser Menschen offensichtlich keine andere zuverlässige und weniger schmerzhafte Möglichkeit.
Ein Beispiel für eine IMHO bessere Lösung wäre es, sich von einem Amtsarzt (oder besser zweien bis dreien) bescheinigen lassen zu müssen, aus rationalen Beweggründen heraus Suizid begehen zu wollen, was hochoffiziell ermöglichen würde, eine "Herunterfahren"-Pille legal erwerben zu können.
Will gar nicht wissen, wie viele Menschen pro Jahr körperliche, oder geistige Behinderungen durch gescheiterte Versuche davontragen müssen, zudem gäbe es auch keine Passanten, die eventuell durch einen öffentlichen Freitod traumatisiert werden könnten. Wenn sich wirklich jemand töten will, schafft er es auch letztlich immer, sofern er körperlich dazu in der Lage ist, also wäre es IMO irrational deren Weg noch steiniger zu machen und unter Umständen damit auch zu bewirken, daß Unbeteiligte einen Schaden dadurch erleiden müssen.
PPS: Ach ja und ein kleiner Aufruf an Betroffene: Versucht gar nicht erst euch aufzuhängen, zu erschießen. zu ersticken, oder zu vergiften, wenn ihr euch nicht im Klaren darüber seid, daß eine nicht gerade kleine Warscheinlichkeit besteht, daß irgendwas schiefgeht und ihr letztlich als Krüppel weiterleben müßt! (Besonders bei Medikamentenüberdosierung sollte klar sein, daß der Tod letztlich sehr schmerzhaft sein kann (Nervengift->Krämpfe->Lungen-, oder Herz-versagen) und fast alle Medikamente auch in _sehr_ hohen Dosen nicht tödlich sind, wie z.B. Schmerztabletten und auch Schlaftabletten.)
"Maki": Was meinst Du mit "japanische Mentalität im Bezug auf Selbstmord"? - Wenn Du Dich damit auf Karakiri/Seppuku beziehst kann ich nur sagen, daß es AFAIK keinen einzigen dokumentierten/glaubhaften Fall gibt. Es scheint sich um einen Mythos zu handeln, der den Todesmut der Samurai glorifizieren soll.
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