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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wasserkühlungstest in der c't


huha
2004-03-20, 12:00:26
Morgen!

Ich hab' gerade den Wasserkühlungstest in der c't gelesen und irgendwie hat er mir überhaupt nicht zugesagt. Das fängt schon bei der Verwendung vollkommen realitätsferner Umgebungen (z.B. PIV Prescott, 3 Ghz in gedämmtem Bigtower mit marginaler Gehäusebelüftung) an, geht über selbstgemachte Probleme (wer nicht an seinem Gehäuse rumbasteln will, muß halt mit niedriger Kühlleistung leben, außerdem lassen sich Geräuschprobleme günstig (Schaumstoff!) aus der Welt schaffen) und Ausführungen über ach-so-schlechte Usability der Schläuche und Verbindungssystme inklusive der Horrorvision eines Wasseraustritts, der gleich mal beim Montieren geschehen ist bis hin zu Schlußfolgerungen, daß -Zitat- statt an Finessen wie Ausgleichsbehälterbeleuchtungen zu tüfteln, sollten [...] Wakü-Hersteller [...] Luftfilter zur Verhinderung von Radiator-Verstopfungen (anbieten).
Der Test schwelgt im Kritisieren der Kühlleistungen auf Prescott-Plattformen mit unzureichender Luftzufuhr und bietet dann nicht einmal einen Vergleich der Temperaturen in tabellarischer Form, sondern bemerkt lapidar "die Kühlleistung reicht [...] für den Athlon XP sowieso".
Das ist doch kein Test! Da wird über die Auswirkungen von Radiator-Lötnähten philosophiert, die "Blei, Silber, Zinn, Wismut und Flußmittel enthalten (können)", weshalb sich "nicht jeder Radiator für Wasser" eignet.

Der Test ist wirklich schlecht. Null Inhalt, keine Vergleichswerte sondern nur Kommentare, daß Kühlleistungen nicht bzw. nur fast respektive eigentlich sowieso ausreichen und unablässige Aussagen über zu feste PUR-Schläuche, schlechte Usability derselben et cetera. Sowas ist nicht lustig sondern höchstens traurig.

-huha

noid
2004-03-20, 12:15:35
wie das forum so die zeitschrift...

Cyphermaster
2004-03-20, 13:01:34
Man merkt halt leider, daß das Ganze von Journalisten und PC-Experten, aber nicht von Leuten mit Ahnung von der Materie verfaßt wurde. Wenn man sich ansieht, daß Wasserkühlungen qualitativ mindestens so gut verarbeitet sind wie Motorkühlungen von Autos der Oberklasse, dann kann man sich je denken, was diese "Experten" für ein Urteil über das Kühlsystem des neuen 5er BMW fällen würden, wenn man es ihnen als PC-Wasserkühlung vorstellt...

Ich bin ehrlichgesagt sehr enttäuscht von der c't. Normalerweise besorgen sie sich zu ihren Tests ja zumindest entsprechende Fachkompetenz, wenn sie sie nicht selbst besitzen - aber hier hat's offensichtlich dafür nicht gereicht. Der "Test" ist ganz zweifelsfrei relativ schnell, lustlos und gedankenlos zusammengezimmert und am Ende nur noch mit ein paar recherchierten Wissens-Bröckchen garniert worden. Gradezu peinlich.

BlueI
2004-03-21, 10:24:04
Original geschrieben von huha
Morgen!

Ich hab' gerade den Wasserkühlungstest in der c't gelesen und irgendwie hat er mir überhaupt nicht zugesagt. Das fängt schon bei der Verwendung vollkommen realitätsferner Umgebungen (z.B. PIV Prescott, 3 Ghz in gedämmtem Bigtower mit marginaler Gehäusebelüftung) an, geht über selbstgemachte Probleme (wer nicht an seinem Gehäuse rumbasteln will, muß halt mit niedriger Kühlleistung leben, außerdem lassen sich Geräuschprobleme günstig (Schaumstoff!) aus der Welt schaffen) und Ausführungen über ach-so-schlechte Usability der Schläuche und Verbindungssystme inklusive der Horrorvision eines Wasseraustritts, der gleich mal beim Montieren geschehen ist bis hin zu Schlußfolgerungen, daß -Zitat- statt an Finessen wie Ausgleichsbehälterbeleuchtungen zu tüfteln, sollten [...] Wakü-Hersteller [...] Luftfilter zur Verhinderung von Radiator-Verstopfungen (anbieten).
Der Test schwelgt im Kritisieren der Kühlleistungen auf Prescott-Plattformen mit unzureichender Luftzufuhr und bietet dann nicht einmal einen Vergleich der Temperaturen in tabellarischer Form, sondern bemerkt lapidar "die Kühlleistung reicht [...] für den Athlon XP sowieso".
Das ist doch kein Test! Da wird über die Auswirkungen von Radiator-Lötnähten philosophiert, die "Blei, Silber, Zinn, Wismut und Flußmittel enthalten (können)", weshalb sich "nicht jeder Radiator für Wasser" eignet.

Der Test ist wirklich schlecht. Null Inhalt, keine Vergleichswerte sondern nur Kommentare, daß Kühlleistungen nicht bzw. nur fast respektive eigentlich sowieso ausreichen und unablässige Aussagen über zu feste PUR-Schläuche, schlechte Usability derselben et cetera. Sowas ist nicht lustig sondern höchstens traurig.

-huha
Vielleicht siehst du das auch aus dem falschen Blickwinkel: Die Wasserkühlung sollte in diesen Tests einfach die Luftkühlung 'ersetzen' und dabei wurde geprüft, ob man mit einer entsprechenden Kühlung bessere und vor allem leisere Ergebnisse erzielt. Das Ganze sollte dabei auch für unbegabte Handwerker und Klemptner zu erledigen sein.
Und das ist es schlicht und ergreifend nicht: Wie aus der Tabelle auf Seite 158 aus den Temperaturangaben zu erkennen ist reichen interne Radiatoren nicht für den Prescott oder sind ähnlich laut wie die Luftkühlung und für den Athlon XP gibt es Luftkühler, die dasselbe wie die H2O-Kühler leisten, aber weniger riskant und preiswerter sind.
Außerdem finde ich es gut, das die c't auf die vielfältigen Risiken hinweist, die für Neulinge bestehen (Korrosion, Lecks, heiße Elkos, etc.).

p.s.: leicht subjektives Zitat, oder:

statt an Finessen wie Ausgleichsbehälterbeleuchtungen zu tüfteln, sollten [...] Wakü-Hersteller [magnetfeldfreie 12V-Pumpen, preiswerte und einfache Montagesysteme, knickfeste Schläuche oder] Luftfilter zur Verhinderung von Radiator-Verstopfungen (anbieten).

=)

StefanV
2004-03-21, 10:34:08
Original geschrieben von Cyphermaster
Gradezu peinlich.

Dann schau dir mal die GraKa Tests der c't an.

'ab und an' sind die auch einfach nur peinlich, da wird einer GraKa die nur 2 Pipes hat, 4 nachgesagt, eine DX7 Karte zu einer DX8 Karte und eine DX8 Karte zu einer DX7 Karte gemacht.

Auch die Benchmark auswahl ist schlecht bis ganz schlecht...

Ehrlich gesagt:

die c't war mal die Computerbibel, jetzt ist sie auf dem Besten Wege zur Computerbild (für Sysadmins) :(

Dunkeltier
2004-03-21, 10:34:11
Was die Luftfilter betrifft: Ein normaler Luftkühler verstaubt auch mit der Zeit, bei Rauchern setzt sich zwischen den Kühlfins sogar noch um einiges schneller der Dreck ab, so das auch hier eine Reinigung von nöten ist.

Aber was solls. Im übrigen fällt ein Luftfilter in den Kompetenzbereich der Case-Hersteller, mein Case hat zum Beispiel serienmäßig einen Luftfilter sowie Gumminoppen an den Schrauben für Laufwerksentkopplung. Und die WaKü die ich mir jetzt kaufen möchte, arbeitet serienmäßig mit einem Außenluftradi (wird in den 5.25" Schacht eingebaut). Selbst die Pumpe ist da schon durch die AB-Station mit Gumminoppen entkoppelt.

Kurgan
2004-03-21, 10:45:05
in der tat empfinde ich den test auch als relativ lustlos zusammengeschustert. nach der ankündigung in der 06/04 hatte ich mir um längen mehr versprochen als da jetzt geliefert wurde.

Cyphermaster
2004-03-21, 11:40:38
Original geschrieben von BlueI
Vielleicht siehst du das auch aus dem falschen Blickwinkel: Die Wasserkühlung sollte in diesen Tests einfach die Luftkühlung 'ersetzen' und dabei wurde geprüft, ob man mit einer entsprechenden Kühlung bessere und vor allem leisere Ergebnisse erzielt. Das Ganze sollte dabei auch für unbegabte Handwerker und Klemptner zu erledigen sein.
Und das ist es schlicht und ergreifend nicht: Wie aus der Tabelle auf Seite 158 aus den Temperaturangaben zu erkennen ist reichen interne Radiatoren nicht für den Prescott oder sind ähnlich laut wie die Luftkühlung und für den Athlon XP gibt es Luftkühler, die dasselbe wie die H2O-Kühler leisten, aber weniger riskant und preiswerter sind.
Außerdem finde ich es gut, das die c't auf die vielfältigen Risiken hinweist, die für Neulinge bestehen (Korrosion, Lecks, heiße Elkos, etc.).

1. Wer versucht, eine Luftkühlung 1:1 durch eine Wasserkühlung zu ersetzen, der hat ganz ohne Zweifel die zugrundeliegende Physik und die Idee hinter einer Wasserkühlung schlichtweg nicht begriffen. Das ist in etwa wie wenn man eine Luftkühlung mit einem Passiv-Netzteil und einem sonst komplett verschlossenen und unbelüfteten Gehäuse betreibt. Eine Wasserkühlung braucht eben etwas andere Randbedingungen als eine Luftkühlung, sie war und ist nie als Ersatz für Luftkühlung gedacht gewesen- Punkt. Es wäre imo hilfreicher für die User gewesen aufzuzeigen, wo/wie eine Wasserkühlung Sinn macht, als zig Tests zu fahren, deren Ausgang jeder Abiturient mit Physik in der Kollegstufe schon vorher kennt.

2. Daß Wasserkühlungen derzeit hauptsächlich wegen der Montagefrage der Wärmetauscher noch nichts für absolute Grobmotoriker sind, das steht auch außer Frage; das mußte man aber auch nicht wirklich testen. Daß man aber ein Klempner o.ä. sein muß, um einen Schlauch in einen Steckanschluß zu bringen oder eine Schraube anzuziehen, das ist imo auch wieder eine ziemliche Übertreibung! Viel liegt da aber auch an den Gehäuseherstellern, vielleicht tut sich da ja beim Umstieg auf den BTX-Standard was, der ja endlich 120mm-Lüfterhalterungen vorsieht und damit sehr wahrscheinlich fast jeden Single-Radiator direkt und ohne Bastelei verbaubar macht. Bislang sind ja alle Bestrebungen, mit den Case-Produzenten diesbezüglich zu reden, einfach von ihnen ignoriert worden - obwohl es ein leichtes wäre, in Gehäusen z.B. 4 Bohrungen am Bodenblech zur Pumpenbefestigung vorzusehen, oder auch Gehäusedeckel mit 120mm-Lochungen für große Radiatoren einzeln als Austauschteil anzubieten.

3. Daß für Neulinge immer Risikos bestehen, ist auch keine Frage - aber dafür kann man sich ja auch schlau machen. Wer das nicht tut, der ist auch bei Luftkühlungen oder sonstwo gern mal angeschmiert! Es gibt durchaus mehr als einen Fall, bei dem ein relativ unbedarfter User sich einen dicken Kühler auf seine CPU geschnallt hat (gibt ja mittlerweile sogar welche oberhalb von 700g!), und dann nach der Fahrt zur LAN verwundert festgestellt hat, daß da plötzlich was im Gehäuse scheppert... Und ebenfalls nicht ungewöhnlich ist, daß so mancher Super-Silent-Freak nach der Volldämmung seines Gehäuses und weitgehender Passivkühlung mit geplatzten Elkos konfrontiert war; schon VOR der Zeit der Wasserkühlungen!

Gradezu witzig (wenn's nicht so erschreckend wäre) nehmen sich aber die "Ideen" der c't aus, grad auch die aus deinem Zitat!

Es ist nämlich physikalisch unmöglich, eine elektrische Pumpe völlig ohne Magnetfeld zu konstruieren - und wenn es etwas einfacheres für einen Schlauchanschluß gibt, als einfach das Schlauchende bis zum Anschlag einzustecken (Legris/Push-in/Landefeld/Sang-A/Plug'n'Cool genannt), dann würde ich das bitte auch gerne mal sehen!
Knickfeste Schläuche hingegen und Luftfilter ließen sich zumindest mal technisch umsetzen. Doch macht das auch Sinn? Bei Luftfiltern mag das ja noch der Fall sein (mit der Folge, daß die Lüfter wegen dem zusätzlichen Widerstand analog zu Luftkühlern wieder lauter werden; und ich hab ganz nebenbei bislang auch noch keinen einzigen CPU-Kühler mit Filter gesehen!), aber ich glaube kaum, daß die Kunden einen Aufpreis für stahldrahtverstärkte Schläuche bezahlen würden, der bei weitem die Kosten für ein paar Kleinteile wie Schlauchbögen, Knickschutzfedern oder Winkelverbindern übersteigt, die man bisher zum Lösen dieses "Problems" verwendet.

Insgesamt muß ich also doch sagen, daß die c't sich mit diesem Gebiet zumindest nur schlampig auseinandergesetzt hat, wenn nicht sogar ziemlich kompetenzarm. Unter ordentlicher Recherche eines Themas und einer mehr als nur oberflächlichen Beschreibung stelle ich mir zumindest etwas anderes vor.

Kurgan
2004-03-21, 14:05:31
Original geschrieben von Cyphermaster
....

*unterschreib*

sieht meinem heute vormittag an den schreiberling abgesetzten leserbreif verdammt ähnlich ;)

Avalox
2004-03-21, 17:44:28
Der Artikel ist klasse. Er ist ausführlich, schonungslos und bietet eine ungewohnte Perspektive auf das Thema.

Das ist beste c't Qualität, auch wenn die Ergebnisse so manchen nicht gefallen werden. Super sind die rechtlichen Hintergründe zu Garantie, Gewährleistung und Versicherung.
Auch die allgemeinen technischen Hintergründe sind gut beschrieben.

Dass sich die c't schon länger mit dem Thema beschäftigt, war schon oft zu lesen.

Einfach mal das Vorwort zur c't lesen.

Die Autoren sind selbst der Meinung, dass sich für Katastrophen CPUs wie der P4E die Wasserkühlung lohnen könnte. Aber halt nicht mit den Test Systemen. Weil zuviel Wert auf ein beleuchteten Ausgleichsbehälter gelegt wird. Einen Magnetfeld geschirmte Pumpe, welche vielleicht dazu noch Luft pumpen könnte, aber niemand anbietet.

Der Artikel ist eine Abrechnung mit Abzockern. Für jeden empfehlenswert, auch wenn er anderer Meinung ist.

Gast
2004-03-21, 19:22:47
http://www.aqua-computer-systeme.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=4;action=display;num=1078591392;start=0


http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php3?s=&threadid=152523&perpage=25&pagenumber=2

Cyphermaster
2004-03-21, 21:03:04
Da bin ich nur teils deiner Meinung. Was die rechtlichen Bereiche etc. betrifft, so ist das Geschriebene in jedem Fall wichtig und sehr lesenswert gewesen - da hat aber auch niemand den Artikel kritisiert!

Die Tatsache, daß man noch jede CPU mit Luftkühlung fahren kann, war hingegen schon kein Geheimnis. Daß dann aber neben etwas recherchierter Physik aber die Testbedingungen so gewählt waren, daß die Wasserkühlung in jedem Fall derart unrühmlich wirkt, und daß physikalische Wunschträume gefordert wurden (Ich bin Ingenieur und beschäftige mich seit ~1997/1998 mit Wasserkühlungen; mir ist also der Stand der Technik bekannt!), das war nicht nur eine Abrechnung mit Abzockern, das war ein (unfairer) Tiefschlag für ALLE - also auch für die, die ihre Kunden nicht abzocken und hinters Licht führen! Bezüglich deiner beschworenen Ausführlichkeit/Gründlichkeit habe ich für mich leider nur sehr, sehr wenig von dem gefunden, was ich mir erwartet hätte.

Ein wenig wohl platzierte und fundierte Kritik ist sicher nicht verkehrt, gern auch schonungslos (Ich z.B. bin auch kein Fan vielfarbig beleuchteter Wassertanks mit eingebautem polyphonen Wasserstandsmelder oder würde jeden Stromspar-PC um jeden Preis mit einer Wasserkühlung aufrüsten) - aber man sollte dann doch dabei bitte fair, und realistisch bleiben. So viel an Klasse erwarte ich mir schon an journalistischer Qualität bei einer so angesehenen Zeitung wie der c't!

Avalox
2004-03-21, 22:11:57
Das Ergebnis des Test ist ja, dass die Luftkühlung ähnliche und einmal sogar bessere Kühlergebnisse gebracht hat und das beim P4E Prescott 3,2GHz.
Ferner ähnlich laut, in einigen Fällen sogar leiser war als eine Wasserkühlung.

Das sind doch interessante Ergebnisse des Tests der Acht Lösungen.

Selbst das von dir angemängelte bisschen Physik ist sicherlich nicht jeden geläufig.

Hast du in einer Zeitschrift schon mal das Thema besser und ziemlich garantiert unabhängig erläutert bekommen?

Du bist halt der eine Fachmann, wie der Audio Ingenieur welcher sich einen ausführlicheren Soundkarten Test gewünscht hätte. Ich denke so wie der Test dort steht, ist es mehr als ausführlich genug für einen Anfang. Schliesslich lesen eine Menge Leute diesen Test, welche sich noch nie mit der Materie beschäftigt haben. Sicherlich hätte auch die ganze c't sich um das Thema drehen können. Ein 10 Seiten Test, dazu ein grösserer Test von zwei Lüfter losen PCs, ist doch aber ein Anfang sich des Themas anzunehmen.

Sicherlich ist doch grade der Test für Dich von Vorteil, da doch Kunden sensibilisiert werden und nicht einfach alles kaufen, sondern mehr auf Qualität achten werden. Das sind doch Chancen und keine Hindernisse.

Cyphermaster
2004-03-22, 12:53:48
Mit der Sensibilisierung für die Probleme dieses Themas bin ich SEHR einverstanden, ohne Frage.

Nur ist -vor allem meiner Erfahrung mit den Käufern von Wasserkühlungen nach- die Physik in diesem Artikel "auf einem Auge blind". Daß das für viele ganz neu und interessant war, was da kam, ist auch klar; nur ist der Leistungsvergleich zwischen Luft- und Wasserkühlung auf einer 1:1-Basis unsinnig und führt einen Einsteiger in die Irre. Wasserkühlung und Luftkühlung sind sehr unterschiedlich, man sollte sie daher nicht einfach in dieselbe Schublade stecken! Unter identischen Randbedingungen wird immer eine der beiden Varianten schlechter wegkommen, wie bei einem Vergleich zwischen Renn- und Geländewagen. Identisch ist hier eben zwar gleich, aber nicht gleichwertig!

Eine gute Wasserkühlung steht und fällt eben genauso mit ihrer guten Abstimmung und Zusammenstellung, wie das eine Luftkühlung auch tut! Man könnte also auch den Test einfach und ohne große Anstrengung um 180° umdrehen, und in einem für eine Wasserkühlung gut abgestimmten System Luftkühler ohne groß Federlesens und Überlegung einzusetzen. Wenn dann (was unzeifelhaft ist) die Luftkühler miese Ergebnisse einfahren, dann kann man natürlich auch wunderbar dort "konstruktive Kritik" à la c't anbringen, z.B. so:

(...) Es wäre doch wichtig, wenn es völlig lautlose Luftkühler mit Lüftern ohne Magnetfeld, und für die dann endlich Luftfilter gäbe (ich habe bislang noch keinen einzigen Luftkühler gesehen, bei dem es sowas gäbe - die c't fordert das aber dringend für die WaKü-Radiatoren!), statt daß man sich bei den Herstellern unsinnigerweise um bunte, beleuchtbare Lüfter und hübsch geformte und gefärbte Kühlfinnen oder farblich abgestimmte Ummantelungen der Stromkabel kümmert. Ach ja - und damit man damit auch bei den beliebter werdenden Barebones und für LANs keine Probleme bekommt, dürfen die Kühler dann doch bitte nicht mehr als 300g wiegen und größer sein als vielleicht 60x60x60mm. Oh, und nicht zu vergessen der Einbau! Es kann ja nicht sein, daß man seinen 600g-Silent-Monsterkühler zum Transport extra nochmal abnehmen muß; am Ende ist der dann auch noch wie eine Wasserkühlung (pfui, pfui...) fest mit dem Motherboard verschraubt und kostet mehr als 10 Euro! (...)

Was ich damit sagen will:
In dem c't-Artikel wird einfach zu sehr versteckt mit zweierlei Maß gemessen (was einem nicht eh schon mit Wasserkühlungen belesenen oder erfahrenem Leser kaum auffallen wird), als daß man damit zufrieden sein könnte. Der Test hätte für mich keine 50 Seiten und Univesitätsniveau haben müssen um gut zu sein, er hätte vielmehr zu den momentanen Problemstellen auch fair zeigen sollen, wo/wie sich Wasserkühlung lohnt bzw. nicht lohnt! Etwas nur halbherzig und effekthascherisch zu machen ist das, was die c't hier allen Wasserkühlungs-Herstellern effektiv vorwirft - aber mit diesem Artikel tut sie imho genau dasselbe.
Chancen sehe ich also durchaus, aber sie sind nicht wirklich genutzt worden.

XuXo
2004-03-22, 13:33:58
Der Artikel ist aus meiner Sicht nicht besonders gut - aus der Sicht eines erfahrenen WaKü Users.

Ich findes es aufjedenfall richtig, dass der Artikel auf die Risiken eingeht. Da haben die Schreiberlinge sich viel Mühe gegeben. Aber die Aspekte, die für eine Wakü sprechen (im Wesentlichen Kühlleistung + Lautstärke) werden im Artikel nicht profissionell dargestellt.

Im Übrigen ich habe seit 2 Jahren ne Wakü in meinem System. Ich habe in derzeit mein Rechner von Innen unter Wassergesetzt (oh Mann ! Das war was...) - kein Schaden. Dafür ist mir dieses Jahr meine 9700pro zu Schrott gegangen, weil ein ein Schlauch am Legris Anschluss undicht geworden ist...Abnutzungserscheinung. Jedoch muss ich auch gestehen, der Schlauch hatte einen etwas zu starken Druck durch die Biegung.

Ansonsten finde ich Wakü ...es geht so. WaKü kostet in der Wartung und Pflege mehr Zeit und Geld. Das muss man aber sich vorher im Klaren sein. Die Pumpengeräusche wird man auch nicht ganz los... Ich bin mir aber nicht sicher, ob eine LuKü wirklich an die Pegel einer Wakü herankommen - wie im Artikel beschriben. Und wenn hat es sicher nicht die gleiche Kühlleistung.

Heutezutage würde ich mir eher etwas mit Heatpipes bauen...aber auch hier muss man einiges an Zeit + Geld investieren.

Also zurück zum Artikel. Nicht gut weil nicht ausgewogen/ profisionell genug.


Gruss

Im Übrigen finde ich, dass die Ct in letzter Zeit sich des Öffteren solche Patzer geleistet hat...

Gast
2004-03-26, 13:23:49
die verwendeten gehäuse (s. 152) sind total ungeeignet für wakü. besonders das linke.

die hätten gehäuse mit 120mm lüfter nehmen müssen, wie compucase!

kopfschüttel!

bei nicht übertakteten bzw. nur schwach übertakteten systemen (nicht prescott) bekommt man mit auch mit lukü sehr leise system hin (die trotzdem gut genug kühlen).

auf gehäuselüfter sollte man bei wakü auch nicht verzichten

TobiWahnKenobi
2011-10-10, 14:16:24
1. Wer versucht, eine Luftkühlung 1:1 durch eine Wasserkühlung zu ersetzen, der hat ganz ohne Zweifel die zugrundeliegende Physik und die Idee hinter einer Wasserkühlung schlichtweg nicht begriffen. Das ist in etwa wie wenn man eine Luftkühlung mit einem Passiv-Netzteil und einem sonst komplett verschlossenen und unbelüfteten Gehäuse betreibt. Eine Wasserkühlung braucht eben etwas andere Randbedingungen als eine Luftkühlung, sie war und ist nie als Ersatz für Luftkühlung gedacht gewesen- Punkt. Es wäre imo hilfreicher für die User gewesen aufzuzeigen, wo/wie eine Wasserkühlung Sinn macht, als zig Tests zu fahren, deren Ausgang jeder Abiturient mit Physik in der Kollegstufe schon vorher kennt.

2. Daß Wasserkühlungen derzeit hauptsächlich wegen der Montagefrage der Wärmetauscher noch nichts für absolute Grobmotoriker sind, das steht auch außer Frage; das mußte man aber auch nicht wirklich testen. Daß man aber ein Klempner o.ä. sein muß, um einen Schlauch in einen Steckanschluß zu bringen oder eine Schraube anzuziehen, das ist imo auch wieder eine ziemliche Übertreibung! Viel liegt da aber auch an den Gehäuseherstellern, vielleicht tut sich da ja beim Umstieg auf den BTX-Standard was, der ja endlich 120mm-Lüfterhalterungen vorsieht und damit sehr wahrscheinlich fast jeden Single-Radiator direkt und ohne Bastelei verbaubar macht. Bislang sind ja alle Bestrebungen, mit den Case-Produzenten diesbezüglich zu reden, einfach von ihnen ignoriert worden - obwohl es ein leichtes wäre, in Gehäusen z.B. 4 Bohrungen am Bodenblech zur Pumpenbefestigung vorzusehen, oder auch Gehäusedeckel mit 120mm-Lochungen für große Radiatoren einzeln als Austauschteil anzubieten.

3. Daß für Neulinge immer Risikos bestehen, ist auch keine Frage - aber dafür kann man sich ja auch schlau machen. Wer das nicht tut, der ist auch bei Luftkühlungen oder sonstwo gern mal angeschmiert! Es gibt durchaus mehr als einen Fall, bei dem ein relativ unbedarfter User sich einen dicken Kühler auf seine CPU geschnallt hat (gibt ja mittlerweile sogar welche oberhalb von 700g!), und dann nach der Fahrt zur LAN verwundert festgestellt hat, daß da plötzlich was im Gehäuse scheppert... Und ebenfalls nicht ungewöhnlich ist, daß so mancher Super-Silent-Freak nach der Volldämmung seines Gehäuses und weitgehender Passivkühlung mit geplatzten Elkos konfrontiert war; schon VOR der Zeit der Wasserkühlungen!

Gradezu witzig (wenn's nicht so erschreckend wäre) nehmen sich aber die "Ideen" der c't aus, grad auch die aus deinem Zitat!

Es ist nämlich physikalisch unmöglich, eine elektrische Pumpe völlig ohne Magnetfeld zu konstruieren - und wenn es etwas einfacheres für einen Schlauchanschluß gibt, als einfach das Schlauchende bis zum Anschlag einzustecken (Legris/Push-in/Landefeld/Sang-A/Plug'n'Cool genannt), dann würde ich das bitte auch gerne mal sehen!
Knickfeste Schläuche hingegen und Luftfilter ließen sich zumindest mal technisch umsetzen. Doch macht das auch Sinn? Bei Luftfiltern mag das ja noch der Fall sein (mit der Folge, daß die Lüfter wegen dem zusätzlichen Widerstand analog zu Luftkühlern wieder lauter werden; und ich hab ganz nebenbei bislang auch noch keinen einzigen CPU-Kühler mit Filter gesehen!), aber ich glaube kaum, daß die Kunden einen Aufpreis für stahldrahtverstärkte Schläuche bezahlen würden, der bei weitem die Kosten für ein paar Kleinteile wie Schlauchbögen, Knickschutzfedern oder Winkelverbindern übersteigt, die man bisher zum Lösen dieses "Problems" verwendet.

Insgesamt muß ich also doch sagen, daß die c't sich mit diesem Gebiet zumindest nur schlampig auseinandergesetzt hat, wenn nicht sogar ziemlich kompetenzarm. Unter ordentlicher Recherche eines Themas und einer mehr als nur oberflächlichen Beschreibung stelle ich mir zumindest etwas anderes vor.

wäre ich noch bei c't angstellt, hätte der artikel bestimmt etwas anders ausgesehen. sicher hätte ich nicht alle freiheiten gehabt, das thema zu hypen ohne auch auf die risiken und nebenwirkungen hinzuweisen, aber ich hätte den artikel 2 seiten länger gemacht und es auch versucht von der positiven seite zu beschreiben, denn ich kühle seit 1999 mit wasser und das schadenfrei.


(..)

mfg
tobi

Sephiroth
2011-10-10, 14:18:50
Bitte beachten das der Thread 7 Jahre alt ist. ;)

TobiWahnKenobi
2011-10-10, 14:24:04
AUTSCH! sorry.. welch ein faux-pas



(..)

mfg
tobi