PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Selektierte Chips für extra hohe Taktzahlen.


Karümel
2004-05-05, 19:51:54
Öhm, mal eben eine ganz doofe Frage.
Wie in den News steht wird es ja bald von ATI und nVidia ein „paar“ ;) Karten geben die sehr hoch getaktet sind, über der eigentlich angepeilten Taktrate.
Dazu müssen die einzelnen GPU´s, die die hohe Takterate „aushalten, ja rausgesucht werden.
Wie wird das genau gemacht?
Für mich ist das nicht ganz klar, wie verhindert das die GPU´s (welche getestet werden und eben nicht die höhere Taktzahl aushalten) durchbrennen/abrauchen. Sonst könnte es doch passieren das z.B. 75% der getesten GPU´s nach dem Test für die Tonne sind.
Oder halten die Chips eine solche höhere Belastung kurzfristig aus.

Irgendwie kommt mir jetzt der Begriff „Burn-In“ in den Sinn, hat das damit was zu tun oder liege ich da völlig falsch??

Demirug
2004-05-05, 20:13:16
Das ganze nennt man "speed binning".

Es gibt dafür unterschiedliche Verfahren. Letzten Endes bauen diese aber alle auf Mustergeneratoren auf.

An vordefinierten Stellen im Chip werden Signale anlegt und an anderen Stellen greift man ergebnisse ab.

Ein Verfahren besteht nun darin den Takt mit dem man die Muster anlegt so lange zu erhöhen bis die Ergebnisse nicht mehr stimmen. Alternativ kann man auch die Zeit messen die es dauert bis bestimmte Schlatkreise (kritische Pfade) auf eine Eingangsänderung mit der entsprechenden Ausgangsveränderung antworten. Aus dieser Zeit kann man dann die maximale Taktfrequenz errechnen.

Karümel
2004-05-05, 20:51:30
Danke

Und dabei kann der Chip dann nicht kaputtgehen?

LOCHFRASS
2004-05-05, 23:32:04
Original geschrieben von Karümel
Danke

Und dabei kann der Chip dann nicht kaputtgehen?

Warum sollte er? Durch reine Takterhöhung ist es extrem schwierig, ein IC zu killen.

micki
2004-05-05, 23:45:10
Original geschrieben von Demirug
Das ganze nennt man "speed binning".

Es gibt dafür unterschiedliche Verfahren. Letzten Endes bauen diese aber alle auf Mustergeneratoren auf.

An vordefinierten Stellen im Chip werden Signale anlegt und an anderen Stellen greift man ergebnisse ab.

Ein Verfahren besteht nun darin den Takt mit dem man die Muster anlegt so lange zu erhöhen bis die Ergebnisse nicht mehr stimmen. Alternativ kann man auch die Zeit messen die es dauert bis bestimmte Schlatkreise (kritische Pfade) auf eine Eingangsänderung mit der entsprechenden Ausgangsveränderung antworten. Aus dieser Zeit kann man dann die maximale Taktfrequenz errechnen.

wenn ich mal ergänzen darf (falls das für manche aus deiner aussage nicht klar wurde)

man prüft nicht nur binear ob das richtige signal ankommt, sondern wie stark das rauschen ist, somit braucht man den takt nicht soweit erhöchen bis irgendwelche sensoren eine falsche bitkombination messen, sondern bis das rauschen einen bestimmten wert erreicht.
anhand dessen kann man dann 'abschätzen' wie weit man es mit dem chip noch hochtakten könnte bis es kritisch wird ohne das wirklich machen zu müssen.

MfG
micki

Quasar
2004-05-07, 09:06:21
Da das ganze natürlich Kosten verursacht, könnte man, wenn vorhat, wirklich nur eine Klein-Serie (bsw. für Reviewer ;) ) aufzulegen, dieses Speed-Binning natürlich auf die Dies beziehen, die sich in der Mitte eines jeden Wafers befinden, da hier i.d.R. das Silizium am reinsten ist und die Chance auf gute Taktraten am höchsten.

edit:
Angeblich komme ja sämtliche Mobile-P4 und (U)LV-Varianten von Intel aus den Mitten der Wafer...