Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leben und Tod oder der Sinn des Lebens
pordox
2004-06-01, 23:55:32
Ich habe in letzter Zeit immer mehr diese Phasen in denen ich mich frage was wirklich wichtig ist, wer ich bin und was ich mit meinem kurzen Leben anfangen soll.
Mir ist aufgefallen dass viele Menschen sich Tag für Tag mit Belanglosigkeiten abgeben oder so viel Wert auf Sachen und Dinge legen die spätestens beim Tod derart sinnlos sein werden.
Wie denkt ihr über so sachen?
Ich könnt vor allem heulen, wenn ich daran denke wie kurz das Leben ist. Ehrlich gesagt ich hab voll die Angst vor dem Tod. Das hat auch damit zu tun, dass ich keinen wirklich ausgeprägten Glauben habe. Ich glaube zwar an Gott usw. aber nicht an diese unglaublichen Geschichten aus der Bibel.
Wer bin ich, und ey, vor allem was bin ich. Wo oder was werde ich sein wenn ich sterbe... ich habe Angst vor dem Gedanken dass ich meine Erinnerungen an mein Leben verliere, was ich wohl auch tun werde, denn mein Körper (also mein Hirn mit all seinen Erinnerungen) bleibt hier und vergammelt. Was werde ich fühlen, was werde ich denken... werde ich denken oder fühlen können, oder werde ich einfach nicht mehr existieren?
Das macht mir sehr grosse Angst.
Deshalb will ich jetzt etwas über den Sinn meines Daseins herausfinden, doch ich bekomm nur Kopfschmerzen und keine Antwort.
Das sind die Dinge die mich in letzter Zeit (beängstigend)
oft beschäftigen und mich nicht schlafen lassen.
Ich wollte das nur mal loswerden...
Grüssle
Hempster
2004-06-02, 01:06:14
Guter Eröffnungspost! :)
Angst vor dem Tod... hmm. Eigentlich nicht. Es ist schon lange her, da war ich 12 glaube ich, da kam mir auf einmal in den Sinn: "Wenn man tod ist, dann kann man ja nie mehr Billiard spielen (Ein Hobby von mir) oder das machen oder jenes ausprobieren."
Da lief es mir schon ein wenig kalt den Rücken runter. Das legte sich aber ganz schnell.
Ich bin nicht religiös erzogen worden, und von Paradies und Himmel und VOR ALLEM HÖLLE wurde mir nichts erzählt . Sonst hätte ich wohl mehr Angst vor der Hölle gehabt...
Neulich hab ich eine gute Antwort auf die Frage: "Was geschieht wenn wir tot sind? Was mache ich dann?" gehört.
Antwort: "Genau das gleiche was Du vor Deiner Geburt gemacht hast..."
Wer erinnert sich an seine Geburt? Man braucht keine Angst zu haben. :)
Zu "Sinn des Lebens":
Ein deutscher Astronaut hat das mal ganz gut beschrieben. Wie heisst der noch... Wenn man von da oben die Erde betrachtet sieht man ja keine Menschen. Dafür aber riesige Sandstürme, Wolkenformationen und viele ander Naturereignisse. Und die Planeten und Sterne interessiert es wenig ob da auf dieser kleinen Erde Menschen wohnen. Wir sind im Universum absolut unwichtig.
Es gibt keinen Sinn. DESHALB wird diese Frage ja immer wieder gestellt... In der Natur gibt es ein ganz hohes Ziel: Reproduktion. Weitergeben des Gencodes (Richard Dawkins kann das wunderbar erklären. Und bei dem wird Wissenschaft spannend und unterhaltsam erklärt. Nicht wie (fast immer) in der Schule...:) ), die Spezies Mensch vervielfältigen.
Wenn man jetzt seinen Verstand einsetzt, bedeutet das nicht, dass das leben sinnlos ist (oder nur aus essen trinken, schlafen und Sex besteht...), nur weil man keinen Gott anbetet, oder an übernatürliche Dinge glaubt. Nein, die Devise lautet: Carpe diem! Nutze den Tag. Geniesse das Leben. Es kann jeden Moment vorbei sein. Man sollte glücklich sein, "die Welt erblickt" zu haben.
Wenn man sich dann dank moderner Technik in der Welt so umschaut, könnte man auch ein wenig dazu beitragen, dass sich vielleicht einige Dinge zum besseren wenden. Daraus machen viele einen Sinn (die meisten leider nicht). Und das kann ich nur respektieren.
oktolyt
2004-06-02, 08:47:36
Hm...die allseits beliebte und immer wiederkehrende Frage nach dem Sinn des Lebens... ;)
Eine Frage auf die es keine und doch so viele Antworten gibt.
Wie von Hempster schon bemerkt, ist das Ziel der Natur die Reproduktion. Fortpflanzung.
Beim Menschen natürlich vielfach längst unterdrückt, aber bei den Tieren noch gut sichtbar. Eltern umsorgen ihre Nachkommen, verteidigen sie und opfern sich nicht selten für sie.
Aber: Warum findet diese Reproduktion überhaupt statt?
Gibts irgendwann einen Stichtag, an dem es heißt: So, welche Art hat es denn geschafft?
Kaum. Ziellose Reproduktion als Ziel.
Ein, aus menschlicher Sicht, wahrscheinlich recht unbefriedigender Ansatz.
Aber es ist imho der einzige. Einen anderen Sinn (sofern man das als Sinn und Zweck anerkennt) gibt es nicht.
Der Mensch hat sich entsprechend andere Ziele gesucht.
Ziele, die einzelne Exemplare in ihrem Leben erreichen wollen oder aber Ziele, an denen mehrere Generationen arbeiten.
Mit heutiger Technologie ist das allerdings auch schon wieder abgeschwächt worden.
Zu früheren Zeiten war es 'normal', dass zum Beispiel ein Baumeister sein ganzes Leben lang an der Errichtung einer Kathedrale oder ähnlichem gearbeitet hat. In diesem Fall wäre Glaube die Motivation und das Ziel, vor dem Gott am 'Ende' vielleicht gut dazustehen.
Heute ist das alles nicht mehr so schwer und langwierig. Man stellt ein paar Kräne hin, holt ein paar Arbeiter und nach relativ kurzer Zeit ist alles fertig, um bei dem Kirchenbeispiel zu bleiben.
Wirkliche Lebensaufgaben gibt es kaum noch.
Erst recht nicht für Einzelne.
Wo ist der Sinn meines Lebens?
Ich weiß es nicht
Ich gehe jeden Tag zur Arbeit, hacke Code in meinen Computer und gehe Abends wieder nach Hause.
In zwei Jahren mach ich vielleicht was ganz anderes.
Irgendwann werde ich sterben und ein paar Jahre später wird sich niemand mehr an mich erinnern.
So what?
Warum spring ich nicht gleich von einer Brücke...?
Das Leben ist doch sinn- und ziellos...ich erreiche sowieso nicht wirklich etwas...
Das sind Sachen die mir öfter durch den Kopf gehen. Insbesondere in Depri-Phasen die immer wiederkommen.
Aber geht es nicht den meisten Menschen genauso?
Sechs Milliarden Menschen. Nicht alle können Dinge tun an die sich die Menschheit noch ewig erinnern wird.
Das kann gar nicht funktionieren.
Es gilt das eigene Leben mit einem Sinn zu füllen.
Zu allererst natürlich, der Natur folgend, mit Kindern.
Kinder die umsorgt werden wollen, Kinder die Freude oder auch mal Leid bringen.
Allerdings ist das nicht für alle, auch nicht für mich (jedenfalls jetzt noch nicht), eine Option.
Doch es gibt auch andere Möglichkeiten, dem Leben einen Sinn zu geben. Selbstlose, indem man hilft dem Leben Anderer einen Sinn zu geben, oder auch mehr oder weniger egoistische, indem man sich schlicht und ergreifend selber 'beschäftigt'.
Mit Aufgaben die man sich sucht, Hobbies, Beschäftigungen. Dinge die man gerne tut.
Spass am Leben zu haben, Freude an Dingen die man tut, zu haben.
Der Tod ist am Ende unausweichlich.
Es kommt also nur darauf an, wie man die Zeit bis dahin 'füllt'.
Hat man seinem Leben einen Sinn gegeben, auf die eine oder andere oben genannte Art und Weise - ich glaube nicht dass der Tod dann so schrecklich ist.
Sicher - die Ungewissheit mag quälen....was kommt danach?
Aber das ist eine Frage die nicht beantwortet werden kann. Zwecklos sie zu stellen.
Glaube mag eine Alternative sein. Die Aussicht auf ein 'Leben' im Paradies nach dem Tod kann trösten.
Mich als Atheist nicht. Ich kann nur 'sehen' was 'wirklich' passiert am Ende.
Zwecklos, daran Gedanken zu verschwenden.
nggalai
2004-06-02, 09:32:36
Hi pordox,
gutes Posting! :)
Original geschrieben von pordox
Mir ist aufgefallen dass viele Menschen sich Tag für Tag mit Belanglosigkeiten abgeben oder so viel Wert auf Sachen und Dinge legen die spätestens beim Tod derart sinnlos sein werden. Das beschäftigt mich bereits seit Jahren. Den endgültigen Auslöser schon fast für Einsiedlertum kam im Jahr 1996, als die Schüler meines Matura-Jahrgangs sich für Ihre Uni-Kurse entschieden. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass nur der allerkleinste Teil etwas studierte, was sie persönlich weiterbringen konnte oder wirklich interessierte. Der grösste Teil der Leute hat sich für "Karriere-Studien" entschieden, i.e. Studiengänge, die dann den Einstieg als Consultant oder Manager vereinfachen.
Häufig gehört: "Ich studier jetzt Recht und Wirtschaft, und mit 35 habe ich meine erste Million, und mit 50 kann ich mich zur Ruhe setzen und das Leben geniessen." Dass man sich für diese Million, die man eventuell bis 35 hat, zuerst mal 15 Jahre mit Sachen abgeben muss, die einen nicht interessieren; dass man seine Freizeit jahrelang dem 70h-Woche Gott opfert; dass man sich mit Dingen abgiebt, die einfach nicht zu einem passen ... ging alles irgendwie unter. Ich verstehe irgendwie das Konzept nicht, 30 Jahre seines Lebens für ein Ziel in der fernen Zukunft zu verschlechtern, wenn man nicht mal weiss, ob man überhaupt so lange leben wird oder ob man dann lange genug Zeit hat, "sein Leben zu geniessen".
Ich denke, das Leben muss man im Jetzt geniessen. Schon in einem Jahr, schon morgen, schon in 5 Minuten kann's dank Unfall oder lustiger Krankheit vorbei sein. Der Sinn des Lebens ist für mich das Leben selbst, und nicht ein willkürlich gesetztes Ziel in der Zukunft. Es heisst "Sinn des Lebens", nicht "Lebensziel". Wenn's sowas wie ein "Schicksal", eine "Aufgabe" für jeden gibt, dann wird das Schicksal schon dafür sorgen, dass man seine Aufgabe erfüllen kann.
Ja, das klingt jetzt alles sehr fatalistisch. ;) Aber um's ein wenig zu entschärfen: Natürlich plane ich auch in die Zukunft und denke, dass ich die Sachen in geringem Mass beeinflussen kann. Aber das Planen ist eher "natürlicher Natur" -- Sachen, die naheliegend sind und in einem überschaubaren Zeitraum liegen.
Angst vor dem Tod? Natürlich, zu einem gewissen Grad hat das wohl jeder, auch Gurus und Heilige. Aber ich seh's mitlerweilen nicht mehr als etwas an, das mir das Leben versaut, sozusagen. ;) Das Leben macht erst durch einen Abschluss in irgend einer Form Sinn, es wird durch den Tod erst definiert. Angst davor, zu versagen bevor ich sterbe? Wieder: natürlich zu einem gewissen Grad ja. Es gibt so viel, was man erfahren kann, was man tun kann--was man erleben kann. Aber indem man lebt, macht man das bereits. Sich über verflossene Möglichkeiten aufzuregen empfinde ich als Unsinn, erst recht, sich über mögliche, durch den Tod verflossene Möglichkeiten zu grämen. Sowas ist in meinem Weltbild schon fast psychotisch zu nennen--man hat Angst davor, was zu verpassen, wobei man noch nicht mal weiss, was man verpassen könnte oder ob man da jemals hinkommen wird ...
Angst vor dem Tod? Natürlich, weil's etwas Fremdes ist, wo ich null Erfahrung drin habe, etwas, wo ich mich nicht gross darauf vorbereiten kann. Xenophobie, könnte man sagen, oder Prüfungsangst. Aber Angst vor dem Tod als Ende von allem? Nö. Das habe ich vor ein paar Jahren zum grössten Teil abgelegt. Ist nur kontraproduktiv und macht mit Ausnahme von ein paar wenigen Wochenenden im Jahr, wo man sich selbstbemittleiden und in kontrollierte Depression stürzen kann nicht sonderlich viel Spass.
93,
-Sascha.rb
Blumentopf
2004-06-02, 09:36:28
Menschen die an die Wissenschaft glauben werden sich im Sterbebett einem großem Dilemma gegenüberstehen: Die Angst vor der Auslöschung!
Menschen die an Gott und den Teufel glauben fürchten sich vor der Hölle oder freuen sich in den Garten Eden zu kommen - gepaart mit bißchen Fegefeuer.
Atheisten sind da besser dran: Die meisten halten sich jede Möglichkeit offen und sind damit eine Nasenlänge voraus.
Sinn des Lebens ist zum Einen die Lebensumstände eines jeden Menschen (und auch der Tiere) immer weiter zu verbessern. Das heißt es gibt viel zu tun auf unserem Planeten.
Bedeutet nicht das jeder jetzt eine Mutter Theresa werden soll doch jeder kann schon bei sich und seinem Umfeld damit beginnen. Denkt mal nach!
Natürlich gibt es nicht nur den einen Sinn des Lebens aber das ist ja schon mal ein guter Anfang.
Letztendlich muß noch jeder den persönlichen Sinn des Lebens herausfiltern: für manche Musik machen, für manche zeichnen und malen, für andere Sport oder Medizin.
Diese Ziele sind vollkommen legitim den nicht jeder kann wie gesagt eine Mutter Theresa werden. Manch einer hilft den Menschen in dem er das tut was ihm gefällt und damit anderen ein Vorbild abgibt. Große Sportler zum Beispiel.
Auch das Forschen für die Wissenschaft kann so ein Sinn sein. Jemand der darin aufgeht den Ursprung der Menschheit zu suchen, dabei viele Reisen unternimmt und Bücher schreibt oder einfach nur unterrichtet kann ein erfülltes Leben haben.
Wichtig ist nachdem nicht so sehr was man in seinem Leben anstellt sondern wie man es anpackt.
pordox
2004-06-02, 11:36:41
Hallo
Da habt ihr alle ein paar sehr interessante Ansätze. Den Tod als Abschluss des Lebens als Ganzes zu sehen finde ich ein schöner, beruhigender Gedanke. Jedoch bleibt die Angst, dass beim Tod all die Empfindungen, Erfahrungen und Gedanken, in der Form in der wir sie kennen, verloren gehen.
Durch das frage ich mich wieder nach dem Sinn des Lebens. Was nützt mir das schönste Leben, das ich mir selbst machen kann, wenn ich danach sowieso nichts mehr davon weiss?
Die Angst vor der Auslöschung!
Das ist es. Ich habe so direkt gesagt keinen Bock darauf einfach nicht mehr zu existieren. Meine Gefühle, meine Seele, alles was mich als ICH definiert kann doch nicht einfach so verschwinden. Wenn dies der Fall ist, dann schwinden für mich etwaige Antworten oder Theorien auf den Sinn des Lebens in ungreifbare Ferne.
Reproduktion. Ein, aus menschlicher Sicht, wahrscheinlich recht unbefriedigender Ansatz.
Oh ja. Worin liegt dann der Sinn eines Menschen der im Kindesalter sterben muss? Ich fände es ausserordentlich traurig, wenn die Reproduktion der eigentliche Sinn des Lebens wäre, wenn ein solches Geschöpf nicht mal die Chance bekommt seinem kurzen Leben einen Sinn zu geben.
Da stell ich mir jetzt die Frage, wie soll ich mein Leben betrachten? Soll ich es mir so schön wie möglich machen ganz nach dem Motto 'Scheiss drauf, man lebt nur einmal'?
Im Moment stehe ich gerade vor dieser Frage bzw. Entscheidung, da mein Leben zur Zeit vor allem in Beruflicher Hinsicht eine grosses ? darstellt.
MfG
Abdul Alhazred
2004-06-02, 11:58:04
Original geschrieben von pordox
Oh ja. Worin liegt dann der Sinn eines Menschen der im Kindesalter sterben muss? Ich fände es ausserordentlich traurig, wenn die Reproduktion der eigentliche Sinn des Lebens wäre, wenn ein solches Geschöpf nicht mal die Chance bekommt seinem kurzen Leben einen Sinn zu geben.
Naja - seien wir froh, dass Kinder sich nicht derart grosse Sorgen über das Thema machen. Sondern, einfach ihr Leben leben, ohne viel daran zu denken was und wo und wieso Morgen oder Übermorgen... :)
Nggalai hat schon ein paar gute Ansätze - aber als Jemand, der schon selbst die Einsiedelei bevorzugt hat, kann ich nur sagen, dass das Leben sehr wohl einen Sinn hat, der aber erst definiert wird, wenn das Leben zu Ende ist. Beziehungsweise, das Leben ist Ziel und gleichzeitig Reise, dessen Ziel uns erst mit dem Leben vor die Augen geführt wird.
Und Zweifel über einem Leben nach dem Tod hab ich auch keine - es gibt was danach, was sich vom "Leben" nicht sehr unterscheidet, sondern was nur auf einer anderen "Ebene" abgespielt wird. Aber das muss ein Jeder für sich selbst kennen lernen. Solche Gedanken zu übertragen ist unmöglich...
oktolyt
2004-06-02, 12:27:28
Original geschrieben von pordox
Da stell ich mir jetzt die Frage, wie soll ich mein Leben betrachten? Soll ich es mir so schön wie möglich machen ganz nach dem Motto 'Scheiss drauf, man lebt nur einmal'?
Ich denke dass das auch eine Frage des Glaubens ist.
Für mich als Atheist trifft das voll zu.
Ich lebe nur einmal.
Ich muss mich für meine Taten später nicht in Himmel oder Hölle oder einem Äquivalent rechtfertigen.
Ich werde nicht wiedergeboren, als das Wesen, dass mir nach meinen Taten im vorherigen Leben zusteht.
Die Religionen der Welt halten an dieser Stelle ja diverse Möglichkeiten bereit.
Wie ich auch schon sagte kann Religion ein sehr gutes Mittel sein um sich und sein Leben leiten zu lassen.
Auch im Hinblick auf eine Vorbereitung auf dessen Ende.
Stichwort Paradies.
Aber für alle die nicht glauben, gilt im wahrsten Sinne die Aussage: 'Scheiss drauf, man lebt nur einmal.'
Entsprechend lässt sich das Leben auch gestalten.
Was allerdings den Tod wirklich als endgültig hinstellt. Was soll danach kommen? Jeglicher Erklärungsversuch wäre Glaube.
Nach dem Tod ist sprichwörtlich nichts.
Eine Tatsache die man akzeptieren muss, so schwer es auch sei.
Original geschrieben von nggalai
Aber Angst vor dem Tod als Ende von allem? Nö. Das habe ich vor ein paar Jahren zum grössten Teil abgelegt. Ist nur kontraproduktiv und macht mit Ausnahme von ein paar wenigen Wochenenden im Jahr, wo man sich selbstbemittleiden und in kontrollierte Depression stürzen kann nicht sonderlich viel Spass.
:up:
Angst vor dem Tod als Ende von allem ist eigentlich einfach nur nutzlose, kontraproduktive Panikmache.
Der Tod ist eine Gewissheit, er lässt sich nicht abwenden.
Und das Ende vor Allem....was heißt das? Wie geht das?
Es ist ja nicht so dass man nach dem Tod noch Möglichkeiten hat irgendwas zu denken/zu tun. Man wird kaum nach dem Tod denken: 'Ach Mist, jetzt bin ich tot. Jetzt kann ich nichts mehr tun. Keins der Dinge, die mir im Leben immer soviel Spass gemacht haben.'
Das funktioniert nicht.
Baalzamon
2004-06-02, 12:30:27
Schöner Thread, schöne Posts bisher. :)
Angst vor dem Tod habe ich keine. Ich glaube, trotz christlicher Erziehung, nicht an ein Leben nach dem Tod und auch in keiner Art an Reinkarnation oder einer 'Bewertung' meines Lebens.
Wenn ich Tod bin, bin ich halt nicht mehr, kann mir keine Gedanke mehr machen, keine Verlustgefühle o.ä., dementsprechend brauche ich keine Angst haben, da nichts mehr da ist, was empfinden kann.
Warum etwas nachtrauern, was man in seinem Leben vllt. nicht erreicht hat, wenn es danach (für einen selbst) eh bedeutungslos ist?
Sinn des Lebens ist da für mich schon schwieriger.
Ich denke eigentlich nicht das das Leben irgendeinen Sinn machen soll, das ist wohl eher nur ein Versuch des menschlichen Verstandes eine Erklärung für diesen ganzen Unfug den wir Leben nennen zu finden.
Haben die anderen Tiere auf diesem Planeten einen Sinn, oder die Pflanzen? Oder haben sie nur einen (womöglichen) Sinn, weil wir Menschen etwas in sie hineinprojezieren, was eigentlich nicht da ist.
Meiner Meinung nach 'existiert' das Universum und wir mit ihm, einfach so wie es ist, wie auch immer es entstanden sein mag. Ohne Zweck. Einen 'Sinn' kann ich darin beim besten Willen nicht sehen.
Das soll jetzt natürlich nicht heissen, das für mich alles egal ist. Wenn ich schon sowas wie einen 'Sinn' definieren müßte wäre das wohl, jeden Tag so zu leben, das man sich die größtmöglichen Glücksmomente rausziehen kann. Das wäre aber wiederum nicht wirklich der Sinn meines Lebens sondern eher eine Lebenseinstellung. Einen wirklichen Zweck für unser aller Leben gibt es imho nicht.
donmartin
2004-06-02, 13:07:09
Viele Menschen sehen ihr Leben als bedeutungslos an, doch ist dies nicht der erste Schritt in die Sinnlosigkeit? Ohne Ziel, kein Weg ergo kein wirkliches Leben. Für viele ist das Leben wie ein Lauf im Hamsterrad, wir bemühen uns; kommen jedoch nicht vorwärts. Für viele ist das Leben nur sinnvoll wenn unsere Errungenschaften von ewiger Dauer sind. Wie von vielen schon angesprochen erreichen dieses Ziel nur wenige. Doch sollte dies nicht aller unser Ziel sein?
Ich denke nicht, wie andere hier, das Reproduktion/ Mutation das Ziel allen Lebens ist. Was wäre in diesem Fall das Ziel? Wie wir alle annehmen gibt es keinen unendlichen Perfektionismus, denn nichts ist unendlich, auch nicht das Leben selbst.
Glauben, hilft vielen Menschen den Sinn des Lebens für sich selbst auszumachen. Atheisten stehen dort vor einem ganz anderen Problem. Für jene Leute dich nicht an eine höhere Macht glauben ist es enorm schwer, aber möglich den Sinn des Lebens zu finden. Sie stehen allerdings vor dem Problem der Kausalitätskette. Ohne frühere Ereignisse ist es schwer das Ziel zu finden, zu erreichen.
Leben gibt Leben den Sinn.
oktolyt
2004-06-02, 13:34:30
Moment.
Reproduktion ist defintiv der natürliche Sinn des Lebens.
Dass der Mensch sich damit nicht begnügt ist eine andere Frage. Aber grundsätzlich ist das schon der Sinn den die Natur vorgibt.
Wozu leben sonst die Tiere und Pflanzen die sich keine Gedanken um ihr Leben machen(können)?
Aber es ist ganz klar dass wir uns Gedanken machen um einen anderen, erschöpfenderen Sinn zu finden.
Aber als Atheist seh ich, wie oben schon bemerkt, trotzdem einen Sinn in meinem Leben.
Und das noch nicht mal nach langem Suchen. :)
Andre
2004-06-02, 13:38:01
Mein Sinn des Lebens ist einfach:
Ich möchte auf meinem Sterbebett sagen können, dass ich diese Welt zumindest im Ansatz verstanden habe. Daher auch meine Affinität für Astrophysik.
Ich möchte zurückblicken und sagen können, dass ich im Großen und Ganzen das Richtige getan habe. Das ich überwiegend glücklich war.
Das ist natürlich alles relativ und jeder Mensch muss seine Prioritäten anders setzen. Da kann einem keiner bei helfen.
Übrigens bin ich nicht traurig, dass sich mein Körper nach dem Tod auflösen und der mein Geist nicht mehr existieren wird. Man ist damit nicht bedeutungslos geworden, man muss nur einfach akzeptieren, dass das der Lauf der Dinge ist.
Ich würde aber - zugegeben - gerne miterleben, wenn sich die Sonne in ca. 4 Mrd. Jahren aufbläht, zu einem roten Riesen und später zu einem weißen Zwerg zusammenfällt. Ich würde gerne einmal ein anderes Sternensystem besuchen können. Es gibt soviele Dinge, die man gerne möchte, die anderen vorbehalten bleiben werden. Auch damit muss man leben. Anstatt sich darüber zu beschweren, sollte man anfangen, das Beste aus seiner Zeit zu machen - zumindest in der überwiegenden Zeit. Ich bin überzeugt, dass erst der sichere Tod uns ermöglicht zu genießen, weil wir wissen, dass unsere Zeit endlich ist. Ich möchte jedenfalls nicht ewig leben müssen.
Baalzamon
2004-06-02, 13:48:15
Original geschrieben von oktolyt
Moment.
Reproduktion ist defintiv der natürliche Sinn des Lebens.
Dass der Mensch sich damit nicht begnügt ist eine andere Frage. Aber grundsätzlich ist das schon der Sinn den die Natur vorgibt.
Wozu leben sonst die Tiere und Pflanzen die sich keine Gedanken um ihr Leben machen(können)?
Aber es ist ganz klar dass wir uns Gedanken machen um einen anderen, erschöpfenderen Sinn zu finden.
Genau das ist mein Problem mit den ganzen 'Sinn des Lebens' Geschichten. Der 'Sinn' den wir suchen ist nur eine Projektion unserer eigenen Unfähigkeit mit der Welt klarzukommen, auf unsere Umwelt.
'Sinn' wird erst dann zum 'Sinn' wenn der Mensch es dazu macht. Deswegen würde ich auch nicht behaupten das es einen 'natürlichen Sinn' der Natur oder des Lebens gibt. Nur das, was wir denken, was der Sinn und Zweck von all diesem ist.
Wenn wir anfangen nach dem Sinn von Tieren (Menschen schließe ich hier mal mit ein) und Pflanzen zu fragen, kann man sich dieselben Fragen auch für Steine, Vulkanausbrüche, Gewitter usw. stellen. Alles kann einen Sinn haben wenn wir ihm einen geben.
Ich denke nicht ds es einen 'Urzweck' gibt der mit dem jeweiligen Objekt mitgeliefert wird. Es gibt immer nur das was man selbst als Sinn sehen will. Halt nur eine Projektion.
donmartin
2004-06-02, 15:01:43
Doch wenn Reproduktion der Sinn des Lebens ist, wie heißt dann das Ziel? Somit nimmst du an dass die Tiere sich fortpflanzen, um später, wie von Andre bemerkt, in einem riesigen Feuerball zu verglühen?
Du sagst als Atheist gibt es für dich sehr wohl einen Sinn? Wenn ich dich dies so fragen kann, bitte sag mir glaubst du nicht an Gott, oder nicht an eine übernormale Macht? Ohne Jegliches Glauben an eine Ultimative Kraft, lässt sich nach logischen Erkenntnissen, die Existenz des "Sinn des Lebens" nicht weiter diskutieren.
oktolyt
2004-06-02, 15:29:47
Original geschrieben von donmartin
glaubst du nicht an Gott, oder nicht an eine übernormale Macht?
Nein, in keinem Fall.
Aber ich glaube schon dass es auch ohne Götter einen Sinn des Lebens gibt.
pordox
2004-06-02, 16:09:59
Wäre es möglich dass es gar keine Sinn in dem ganzen Zyklus gibt? Ist der Sinn das was wir suchen um unser Dasein zu begründen.
Wir werden unsere Gedanken und Gefühle bei unserem Tod verlieren, denn solche Dinge basieren ja auf unserem Denken welches durch diese matschige Masse in unserem Kopf gesteuert wird. Aber ich kann mich mit dem Gedanken, dass es einfach zu Ende ist nicht abfinden. Wohin geht dann DAS Leben, nicht das Bewusstsein, sondern die Existenz an sich. Im selben Zug: Irgendwoher kommt das ganze ja (Denke dabei an die Geburt).
Greez
donmartin
2004-06-02, 16:28:41
@oktolyt
Somit wurde eine Entscheidung getroffen die Sinn macht, das Leben. Aber von wem? Wenn du eine höhere macht, ganz gleich ob religiös oder nicht, verneinst, dann schließt du damit auch die Setzung eines Zieles aus. Und ohne Ziel kein Sinn.
Baalzamon
2004-06-02, 16:34:58
@pordox
DAS Leben wie du sagst, ist ja nur eine Ansammlung von organischen Strukturen, Molekülen und Atomen.
Die 'Biomasse' unserer Körper wird durch Bakterien wieder umgesetzt und der Kreislauf beginnt, in anderer Form, wieder auf's neue. Energieerhaltung eben ;)
Hempster
2004-06-02, 18:30:16
Original geschrieben von Andre
...
Ich würde aber - zugegeben - gerne miterleben, wenn sich die Sonne in ca. 4 Mrd. Jahren aufbläht, zu einem roten Riesen und später zu einem weißen Zwerg zusammenfällt.
Einfrieren wäre eine Möglichkeit.:) (Wobei der Dein Wunsch mit der Sonne wohl eher unrealistisch ist... Aber statt 70 so ungefähr 150Jahre, wär doch schon mal was)
Ich ziehe das ernsthaft in Erwägung. Die Chancen sind besser als auf ein Leben nach dem Tod zu hoffen...
Hempster
2004-06-02, 18:56:54
Quotes, Richard Dawkins:
"Most people are never going to die because they are never going to be born."
"if there is only one Creator who made the tiger and the lamb, the cheetah and the gazelle, what is He playing at? Is he a sadist who enjoys spectator blood sports? ... Is he manuvering to maximize David Attenborough's television ratings?
... the true utility function of life, that which is being maximized in the natural world, is DNA survival. But DNA is not floating free; it is locked up in living bodies and it has make the most of the levers of power at its disposal.
The universe we observe has precisely the properties we should expect if there is, at bottom, no design, no purpose, no evil and no good, nothing but blind pitiless indifference."
To Live at All Is Miracle Enough
by Richard Dawkins
excerpt from Chapter I, "The Anaesthetic of Familiarity,"
of his 1998 book Unweaving the Rainbow
Index: Atheism and Awareness (Editorials)
Home to Positive Atheism
To live at all is miracle enough.
-- Mervyn Peake,
The Glassblower (1950)
We are going to die, and that makes us the lucky ones. Most people are never going to die because they are never going to be born. The potential people who could have been here in my place but who will in fact never see the light of day outnumber the sand grains of Arabia. Certainly those unborn ghosts include greater poets than Keats, scientists greater than Newton. We know this because the set of possible people allowed by our DNA so massively exceeds the set of actual people. In the teeth of these stupefying odds it is you and I, in our ordinariness, that are here.
Moralists and theologians place great weight upon the moment of conception, seeing it as the instant at which the soul comes into existence. If, like me, you are unmoved by such talk, you still must regard a particular instant, nine months before your birth, as the most decisive event in your personal fortunes. It is the moment at which your consciousness suddenly became trillions of times more foreseeable than it was a split second before. To be sure, the embryonic you that came into existence still had plenty of hurdles to leap. Most conceptuses end in early abortion before their mother even knew they were there, and we are all lucky not to have done so. Also, there is more to personal identity than genes, as identical twins (who separate after the moment of fertilization) show us. Nevertheless, the instant at which a particular spermatozoon penetrated a particular egg was, in your private hindsight, a moment of dizzying singularity. It was then that the odds against your becoming a person dropped from astronomical to single figures...
Hier gehts weiter:
http://www.positiveatheism.org/writ/dawkins3.htm
Jede Menge mehr...
http://www.world-of-dawkins.com/Catalano/quotes.shtml
http://www.world-of-dawkins.com/Dawkins/Work/papers.shtml
abaddon
2004-06-02, 19:03:25
Ich kann mich hier nur selbst zitieren, da eigentlich auch schon alles gesagt wurde:
Warum wollt ihr allem einen Sinn geben?
Manches muss man eben so akzeptieren. Hinter den Sinn des Lebens werden wir wohl nie kommen, den muss jeder für sich selbst definieren.
Ich sage: Ich lebe. Das ist das einzige, das Leben ist da um gelebt zu werden.
If you can keep your head when all about you
Are loosing theirs and blaming it on you,
If you can trust yourself when all men doubt you
But make allowance for their doubting too;
If you can wait and not be tired by waiting,
Or, being lied about, don't deal in lies,
Or, being hated, don't give way to hating,
And yet don't look too good, nor talk too wise:
If you can dream -- and not make dreams your master;
If you can think -- and not make thoughts your aim;
If you can meet with Triumph and Disaster
And treat those two impostors as the same;
If you can bear to hear the truth you've spoken
Twisted by knaves to make a trap for fools,
Or watch the things you gave your life for, broken,
And stoop and build'em up with worn-out tools:
If you can make one heap of all your winnings
And risk it on one turn of pitch-and-toss,
And loose, and start again at your beginnings
And never breathe a word about your loss;
If you can force your heart and nerve and sinew
To serve your turn long after they are gone,
And so hold on when there is nothing in you
Except the will which says to them: "Hold on!"
If you can talk with crowds and keep your virtue,
Or walk with Kings -- nor loose the common touch,
If neither foes nor loving friends can hurt you,
If all men count worth you, but none too much;
If you can fill the unforgiving minute
With sixty seconds' worth of distance run,
Yours is the Earth and everything that's in it,
And -- which is more -- you'll be a man, my son!
....
(Rudyard Kipling)
Nun gut, das Gedicht mag vielleicht nicht den Umfang treffen, auf den dieser Thread angesetzt ist, aber der Grundgedanke bleibt.
Abdul Alhazred
2004-06-03, 10:17:54
Das Gedicht ist sehr schön - aber es hat auch was von traditioneller christilicher Empfindung. Da stellt sich nun die Frage - ist der Sinn des Lebens dann das Ausharen (ausharren?) von Probleme und Dilemas oder gibt es auch noch so etwas wie "Vergügen"? Und, wenn es dieses "Vergnügen" gibt, was für einen Sinn hat das?
gerry7
2004-06-03, 11:32:16
Original geschrieben von nggalai
Das beschäftigt mich bereits seit Jahren. Den endgültigen Auslöser schon fast für Einsiedlertum kam im Jahr 1996, als die Schüler meines Matura-Jahrgangs sich für Ihre Uni-Kurse entschieden. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass nur der allerkleinste Teil etwas studierte, was sie persönlich weiterbringen konnte oder wirklich interessierte. Der grösste Teil der Leute hat sich für "Karriere-Studien" entschieden, i.e. Studiengänge, die dann den Einstieg als Consultant oder Manager vereinfachen.
Häufig gehört: "Ich studier jetzt Recht und Wirtschaft, und mit 35 habe ich meine erste Million, und mit 50 kann ich mich zur Ruhe setzen und das Leben geniessen." Dass man sich für diese Million, die man eventuell bis 35 hat, zuerst mal 15 Jahre mit Sachen abgeben muss, die einen nicht interessieren; dass man seine Freizeit jahrelang dem 70h-Woche Gott opfert; dass man sich mit Dingen abgiebt, die einfach nicht zu einem passen ... ging alles irgendwie unter. Ich verstehe irgendwie das Konzept nicht, 30 Jahre seines Lebens für ein Ziel in der fernen Zukunft zu verschlechtern, wenn man nicht mal weiss, ob man überhaupt so lange leben wird oder ob man dann lange genug Zeit hat, "sein Leben zu geniessen".
Ich denke, das Leben muss man im Jetzt geniessen. Schon in einem Jahr, schon morgen, schon in 5 Minuten kann's dank Unfall oder lustiger Krankheit vorbei sein. Der Sinn des Lebens ist für mich das Leben selbst, und nicht ein willkürlich gesetztes Ziel in der Zukunft. Es heisst "Sinn des Lebens", nicht "Lebensziel". Wenn's sowas wie ein "Schicksal", eine "Aufgabe" für jeden gibt, dann wird das Schicksal schon dafür sorgen, dass man seine Aufgabe erfüllen kann.
Ich habe mich mal mit einem Karrieremenschen darüber auseinander gesetzt.
Er lebt nicht länger wenn er Macht und Geld anhäuft. Und die längere Zeit in der Menschheitsgeschichte ist er "nichtexistent", mitnehmen kann er nichts.
Diese Leute fürchten sich noch mehr vor dem Tod als andere die sich im Leben mit den Leben arangiert haben.
Dem Jungen gingen ziemlich schnell die Argumente aus, aber trotzdem wird es keine Gleichheit und Frieden unter den Menschen geben.
DrumDub
2004-06-04, 15:27:30
das leben hat keinen sinn, außer du gibst ihm einen.
und
der sinn des lebens ist es, es zu leben.
abaddon
2004-06-05, 00:06:35
Original geschrieben von Abdul Alhazred
Das Gedicht ist sehr schön - aber es hat auch was von traditioneller christilicher Empfindung. Da stellt sich nun die Frage - ist der Sinn des Lebens dann das Ausharren (ausharren?) von Probleme und Dilemas oder gibt es auch noch so etwas wie "Vergügen"? Und, wenn es dieses "Vergnügen" gibt, was für einen Sinn hat das?
Das genau ist der Punkt, jeder kann seinem Leben seinen Sinn geben, jeder kann sein Leben fuer sich selbst definieren. Das Gedicht gibt eigentlich nur einen Ansporn zum Nachdenken.
darph
2004-06-06, 01:03:10
Ich kann dem oktolyt eigentlich nur zustimmen.
Das Leben an sich hat keinen Sinn oder Zweck. Es ist nur Chemie und Physik - mehr nicht. Es existiert als reiner Selbstzweck: Überleben und Entwicklung. Es gibt kein Ziel auf das das Leben zusteuert. Zufällige Mutationen, natürlich Auslese, Evolution - das ist alles.
Für uns Menschen, die wir ein Bewußtsein entwickelt haben, reicht das natürlich nicht mehr. Warum sollte ein Gott, das Schicksal oder die Natur (was immer man gerade glauben möchte), mir das Wissen über mich selbst gegeben haben, wenn es nichts gibt, was ich damit anfangen soll? Der Mensch muß/soll sich den Sinn in seinem Leben selbst geben.
To laugh often and much; to win the respect of intelligent people and the affection of children; to earn the appreciation of honest critics and endure the betrayal of false friends; to appreciate beauty, to find the best in others; to leave the world a little better; whether by a healthy child, a garden patch or a redeemed social condition; to know even one life has breathed easier because you have lived. This is the meaning of [life]. Ralph Waldo Emerson.
Eigentlich steht da "success". Aber ein erfolgreiches Leben zu führen heißt ja, ein sinnvolles Leben geführt zu haben, nicht wahr?
Gissmo
2004-06-07, 01:51:15
Wenn ich mir die Meinung mancher Leute anschaue, dann frage ich mich, warum soll ich denn an Dinge glauben, deren Existenz nicht bewiesen oder widerlegt ist..
..ich kann auch so leben, ich habe so nicht mehr, nicht weniger Angst..
Meiner Meinung nach gibt es auch kein Leben nach dem Tod, eines Tages werde ich starben, hoffensichtlich nicht beabsichtigt, hoffentlich nicht früher als nötig, wnen ich tot bin, bin ich weg, nach kurzer Zeit wird man mich vergessen, wie viele mrd Menschen vor mir auch schon, andere werden nachkommen und hoffentlich auch ein schönes Leben haben.. sollte es doch etwas nach dem "tot" geben, so weiß ich es jetzt nicht..
Und warum muss mein dasein einen Sinn haben? Wahrscheinlich müsste man bei der Entsethung des Universums anfangen, macht es Sinn? Muss es Sinn machen? Mir seie es egal..
Nur würde ich meinem Leben ein Ziel geben, es komfortabel, erfüllt, mit viel Erfahrung und Eindrücken abgeschlossen zu haben, Kinder gezeugt zu haben, ihnen eine solide Basis geschaffen zu haben, für ein noch komfortableres, "besseres Leben.."
Falls die Frage kommen sollte, ich glaube an keinen Gott o.ä. ich sehe keinerlei Beweis für eine Existenz einer "höheren Macht", sollte es sie doch geben, seie es mir auch egal..
Abdul Alhazred
2004-06-07, 11:13:12
Original geschrieben von Gissmo
Nur würde ich meinem Leben ein Ziel geben, es komfortabel, erfüllt, mit viel Erfahrung und Eindrücken abgeschlossen zu haben, Kinder gezeugt zu haben, ihnen eine solide Basis geschaffen zu haben, für ein noch komfortableres, "besseres Leben.."
Öh? Das ist doch ein "Sinn"!
Leben ist, was passiert, während wir andere Pläne machen.
Gissmo
2004-06-07, 22:27:41
@Abdul Alhazred
Ob Sinn oder Ziel, mir sei's egal, definiert es wie ihr wollt.. es ist einfach mein Standpunkt..
Spiky12
2004-06-08, 07:52:53
Interessanter Thread. Eins möchte ich erstmal klar stellen: Ich glaube nicht an Gott und bin nicht religiös. Beschäftige mich aber auch mit diesem Thema.
Vor einiger Zeit habe ich mir auch diese Frage gestellt. Ich fragte mich immer: Warum lebe ich eigentlich? Um früh aufzustehen, arbeiten gehen und wieder schlafen zugehen? Hat es ein Grund, dass ich lebe? Was ist der Sinn des Lebens? Gibts es überhaupt ein Sinn? Warum muss ich alles über mich ergehen lassen? Irgendwann bin ich doch ehe nicht mehr da und man wird vergessen. So als ob man nie da gewesen ist. Solche Fragen und viele weitere, aber keine klare Antwort weiß ich darauf. Auf einer aber doch. Seit über ein Jahr hat sich mein Leben verändert und habe auch ein Antwort auf die Frage: Was ist der Sinn des Lebens?
Ich glaube, es liegt an jedem selbst. Jeder kann sein Leben ein Sinn geben und ich gab meins ein Sinn. Falls es euch interessiert, dann fragt einfach nach und ich sage euch warum jetzt mein Leben ein Sinn bekommen hat.
Jeder Mensch kann sein Leben ein Sinn geben. Man muss halt nur wissen wie. Es hat bei mir sehr lange gedauert, zu sagen: Mein Leben hat einen Sinn!
M@tes
2005-07-29, 01:36:12
Sry, hab hier son paar Links in meinen Favoriten, die ich schon lang mal lesen wollte, aber nie dazu kam. Der Thread hat mir so gut gefallen, das ich jetzt
auch mal meinen Senf dazu geben muss.
( Alt? Wayne? )
Achtung - langer, aber sehr interessanter Text!
Würde mich auf Feedback und ev. weitere Gedankengänge freuen!
Bei Denkfehlern und / oder Fehlinformationen, bitte melden.
Danke
Ich bin nicht gläubig. Ich glaube weder an Jesus, noch an die Bibel noch an Gott.
Ich muss immer wieder feststellen, das es keine grossen Unterschiede zwischen Mensch und Robotern gibt. Klar Menschen sind klar Intelligenter, aber sonst?
Geht nun ein Computer kaputt, ist der "tot". Danach gibts kein 2. Leben mehr.
Wie beim Menschen. Ich glaube nicht, das es ein leben nach dem Tod gibt!
Je mehr man den Menschen erforscht, desto mehr glaube ich da dran.
Das was man früher als "ich" bezeichnete, den Geist, sein Bewusstsein,...
ist nicht viel mehr als ein Programm, welches man selber anpassen und erweitern kann.
Das ist zwar ein hochinteressantes Thema, aber doch machen mir diese Forschungen einwenig angst,... Das Wissen könnte missbraucht werden.
Wurde ja schon und wird schon,...
Mittlerweile bin ich sogar am Zweifeln, ob das ganze Universum nicht eine Art Programm darstellt und das ganze Leben und alles vorprogrammiert ist.
Sprich: Keine andere Wahlmöglichkeiten und deswegen eine vorhersehbare Zukunft!
- Nein -
Keine Matrix,...
Wie in einem anderen Thread schon mal von mir geschrieben, geht es mir um ein einfaches Prinzip
in der Physik: Aktion = Reaktion.
Es ist meine These, die mir mal eingefallen ist und die ich noch nirgends gelesen habe!
Das ganze kann man auch mit Bedingungen in Programmiersprachen vergleichen:
Wenn das und das passiert, mache das und das.
Am besten kann man das mit Billardkugeln vergleichen:
Wenn ich die weisse Kugel anstosse, bewegt sie sich entsprechend.
Stösst die weisse Kugel gegen eine andere, verändern beide Kugeln ihre Position.
Beim Ersten Zug beim Billard entsteht eine Kettenreaktion, wobei sich meistens alle Kugeln bewegen.
Je nach dem, wie die Kugeln aufgestellt sind und wie der Schlag ist, entsteht eine gewisse Reaktion.
Sind immer alle Bedingungen gleich, sind auch die Reaktionen gleich.
Dabei gibt es unzählige Bedingungen. Richtung und stärke des Schlags,
wie sind die Abstände der Kugeln zueinander und zur Wand
und und und. Theoretisch alles Mathematisch berechenbar, wenn man alle Faktoren einbezieht.
Haar genau das gleiche kann man auf den Urknall beziehen!
Die Erde und alles ist durch unzählige Aktionen und Reaktionen entstanden.
Je nach dem, wie der Urbrei zusammengesetzt war und die Kraft der Explosion (und was weiss ich noch für Faktoren)
kommt zum Schluss was anderes raus.
Der Weltraum dehnt sich aus und implodiert später wieder zu einem Urbrei, welches wieder Explodiert.
Das geht dann immer so weiter. Woher die ganze Materie, Kraft und der Auslöser kamen ist wieder was anderes.
Der Weltraum ist vereinfacht gesehen, wie praktisch unendlich Billardkugeln, die mit einander interagieren.
Berücksichtigt man alle Faktoren, kann man berechnen, wie der Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt sein wird.
Man könnte sogar eine Live Simulation draus machen. Wieso auch nicht?
Vorausgesetzt, man hat entsprechende Rechenkapazitäten.
Beruht alles auf der Physik, die berechenbar - vorhersehbar ist.
Wieder auf unser Leben und Universum bezogen, sieht es genau so aus.
Wir denken, wir sind frei,... Stimmt nicht.
...
Wenn ich mich an meine These denke.
Du denkst du hast die Freiheit zu entscheiden?
Neee. Es spielen wieder Unmengen an Faktoren eine grosse Rolle, die schlussendlich unsere Entscheidungen beeinflussen.
Viel mehr wundert mich die Tatsache, das wir "denken" können. Besteht unser Gehirn und alles aus unzähligen von Zellen,
die irgendwie miteinander Kommunizieren können müssen.
Janu,...
Um aber zum Thread zurück zu kommen:
Ich habe Angst vor dem Tod! Panische Angst. Schon seid ich klein war.
Im Zeltlager pennte ich oft bei schönem Wetter ausserhalb vom Zelt und schaute in die Sterne.
Mich interessieret unter anderem auch das Thema Weltraum.
Vielleicht kommt das davon...:
Mittlerweile verdränge ich die Gedanken, aber früher war es eine Zeit lang echt extrem:
Ich ging ins Bett schlafen. Es war dunkel. Ich dachte dabei oft an das Universum.
Wie schön! Wie alt! Wie vergänglich :eek:
Das Universum ist vergänglich. Das Leben ist vergänglich.
Tod. Was ist Tod? Tod bedeutet nicht mehr zu sein.
Ich fühle nichts, ich denke nichts, ich sehe nichts.
Ansich ja nichts schlimmes. Tun wir das ja jede Nacht.
Aber dann kommts.
Der Tod dauert länger als 8Stunden!
Länder als ein Tag. Eine Woche. Ein Monat. Ein Jahr...
Der Tod ist für immer und ewig :eek:
NIE WIEDER LACHEN! NIE WIEDER SEHEN! FÜHLEN, HÖREN, SPASS HABEN, und und und
NIE WIEDER!!!!!!!!
Noch heute macht mir der Gedanke angst!
Ich könnte alles verlieren, aber das letzte an was ich denken würde, wäre Selbstmord!
Man lebt nur einmal! Man wird dich vergessen. Noch schlimmer:
Meine Neugier nach Wissen kann nicht mehr gestilt werden.
Ich werde nie erfahren, wie es nach meinem Tod weiter gehen wird, obwohl es mich so sehr interessieren würde!
So sehr!
Zu gern würde ich gerne alles Wissen und noch Zeit für Freunde und die grosse Liebe haben.
Man muss Kompromisse schlissen. Man kann nicht alles - leider!
Was ist nun der Sinn des Lebens?
Abgesehen von der These würde ich sagen: Seinem Leben Ziele (Plural!!) zu setzen. Das zu machen, was spass macht und geniessen.
Mir war lange Zeit alles egal. Seid etwa einem 3/4 Jahr weiss ich was ich machen will. Seid dem hat sich mein Leben grundlegend verändert.
Meine Lebenseinstellung!
Ich habe mich verknallt. Die Hoffnung das es klappen würde hat mich stark gemacht in vielen Dingen über meinen eignen Schatten zu springen.
Mein ich. Mein Charakter, mein Auftreten. Meine Person.
Erst muss man wissen was man will. Dann kann man sich weiter Gedanken machen, wie man seine Ziele erreichen kann und will.
Erst dann hat das Leben eines einzelnen einen Sinn.
Ihr sagt, das Sinn des Lebens ist die Fortpflanzung. Evolution.
Aber sagt mir bitte, was die Fortpflanzung für einen Sinn macht? Die Evolution?
Schlussendlich wird eh alles Leben ausgelöscht werden. Spätestens dann, wenn der Urknall wieder kurz bevor steht.
Um wieder zu meine These zu kommen:
Geht es nach ihr, hat das Leben keinen Sinn.
Hmm, ok, doch,...
Der Sinn des Lebens wäre zu sein. Nicht mehr und nicht weniger.
Da alles schon feststeht, kann es kein Ziel und einen richtigen Sinn geben.
Die Physik entscheidet, wie der Hase läuft.
Deprimierend nicht war?
Drum sollte man das lieber vergessen und einfach sein Leben leben, den es wird so oder so kommen.
Das Ende
Ob man will oder nicht.
Carpe diem - nutze den Tag!
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Hmm Der Post hätte glaub eine gute Arbeit abgegeben.
Hab meinen Gedanken einfach mal freien lauf gelassen.
Wenn ich mal wieder Zeit habe, überarbeite ich den Text noch mal.
Hoffe ich habe alles geschrieben, was ich schreiben wollte *gähn - müde bin*
Thowe
2005-07-29, 10:08:07
Den Sinn des Lebens findet du, wenn du einen dunklen und leeren Raum betrittst. Doch deinen wirst du erst erkennen, wenn du beginnst diesen Raum mit Fantasie zu füllen.
Mistersecret
2005-07-29, 10:11:21
Ich habe in letzter Zeit immer mehr diese Phasen in denen ich mich frage was wirklich wichtig ist, wer ich bin und was ich mit meinem kurzen Leben anfangen soll.
Mir ist aufgefallen dass viele Menschen sich Tag für Tag mit Belanglosigkeiten abgeben oder so viel Wert auf Sachen und Dinge legen die spätestens beim Tod derart sinnlos sein werden.
Wie denkt ihr über so sachen?
Ich könnt vor allem heulen, wenn ich daran denke wie kurz das Leben ist. Ehrlich gesagt ich hab voll die Angst vor dem Tod. Das hat auch damit zu tun, dass ich keinen wirklich ausgeprägten Glauben habe. Ich glaube zwar an Gott usw. aber nicht an diese unglaublichen Geschichten aus der Bibel.
Wer bin ich, und ey, vor allem was bin ich. Wo oder was werde ich sein wenn ich sterbe... ich habe Angst vor dem Gedanken dass ich meine Erinnerungen an mein Leben verliere, was ich wohl auch tun werde, denn mein Körper (also mein Hirn mit all seinen Erinnerungen) bleibt hier und vergammelt. Was werde ich fühlen, was werde ich denken... werde ich denken oder fühlen können, oder werde ich einfach nicht mehr existieren?
Das macht mir sehr grosse Angst.
Deshalb will ich jetzt etwas über den Sinn meines Daseins herausfinden, doch ich bekomm nur Kopfschmerzen und keine Antwort.
Das sind die Dinge die mich in letzter Zeit (beängstigend)
oft beschäftigen und mich nicht schlafen lassen.
Ich wollte das nur mal loswerden...
Grüssle
Deine Gedanken und Gefühle sind normal und menschlich. Sie stecken in jedem Menschen. Sie sind gut und richtig. Ein Mensch, der diese Dinge aus den Augen verliert, lebt fad. Die meisten hören irgendwann auf, zu fragen. Sie lassen sich einreden, es gäbe eben keine Antworten. Und es sei sinnlos, zu fragen. Das ist aber Unsinn.
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