linx
2004-06-30, 15:24:24
Die englische Boulevardzeitung "the sun" hat eine völlig ungerechtfertigte und despektierliche Hetzkampagne gegen Ref Urs Meier gestartet, welcher ein gutes Spiel gepfiffen hat.
Hier ein Artikel:
LONDON – Einen Tag nach Englands bitterem Viertelfinal-Out gegen EM-Gastgeber Portugal kocht auf der Insel die Volksseele. Sündenbock ist für einmal nicht Penalty-Fehlschütze David Beckham, sondern Schiedsrichter Urs Meier.
«Beraubt...von einem schiedsrichternden Halbschlauen» titelte das Boulevard-Blatt «The Sun» in fetten Lettern. Was für eine Attacke gegen den Mann mit dem blondierten Bärtchen!
Meier hatte den Zorn des Empires auf sich gezogen, als er in der 89. Minute einen Kopfballtreffer Campbells zum vermeintlichen 2:1 für die Eriksson-Boys wegen Behinderung des portugiesischen Keepers Ricardo annulierte.
Ein viel diskutierter, jedoch sicherlich korrekter Entscheid. Das fanden auch ZDF-Experte Franz Beckenbauer und DFB-Oberschiedsrichter Eugen Striegel. Nur: In England will das keiner hören.
«What an Urs Hole» (Welch ein A...loch) und «Cheated by an Urs hole» (Betrogen von einem A...loch), schreibt der «Daily Star» in einem Wortspiel mit dem Vornamen des Aargauers.
Der «Daily Mirror» warnte: «Für die nächsten Jahre wäre Urs Meier jedenfalls gut beraten, sich nicht in England blicken zu lassen, denn er wird immer als Ungeheuer betrachtet, wenn er hier ankommt.»
Und BBC-Kommentator Peter Reid verkündete vor der versammelten TV-Nation: «Wir sind betrogen worden!» Auf der «Sun»-Redaktion gingen unzählige erboste Anrufe ein. Hier die verrücktesten Auszüge:
«Dieser Schiri ist verbogener als einer von Uri Gellers Löffeln.»
«Der Ref war jenseits von Gut und Böse und sollte abgesägt werden. Er war fürchterlich.»
Sven-Göran Eriksson, der Trainer der «Three Lions», drückte sich da schon wesentlich gemässigter aus: «Von der Bank sah alles okay aus. Wir hatten heute Abend mit einigen Dingen kein Glück.»
Doch jetzt das dickste Ei: Die «Sun» ruft auf ihrer Internetseite zur verbalen Hexenjagd auf! «Sagt Meier die Meinung», fordert das Blatt. «Geht auf die Internetseite www.ursmeier.ch/referee/, tragt im Gästebuch euren Namen sowie eure E-Mail-Adresse ein – und lässt es krachen!»
Den Bogen ueberspannte das Blatt eindeutig, als es die private Tel-Nr des Schiedsrichters bekanntgab.
Nun, die Reaktion ...
Der schweizer Radio-Moderator Roman Kilchsperger rief auf Radio Energy in seiner Morgenshow im 5-Minuten-Takt den Diensthabenden am Newsdesk des britischen Massenblatts «Sun» an. Der zeigte immer weniger des vielgerühmten britischen Humors.
Doch Kilchsperger drückte noch mehr aufs Gas. Gab die Telefonnummer des Newsdesk an. Und die E-Mail-Adresse der Zeitung. So griffen wohl tausende Schweizerinnen und Schweizer zum Telefonhörer, um dem Mann auch mal die Meinung zu geigen. Gleichzeitig liessen es sich mindestens genauso viele nicht nehmen, die «Sun» mit einem Mail zu beglücken.
Die Folge: Nichts ging mehr bei den Engländern. Die Telefonzentrale – ausgestiegen. Die Mail-Box – keine Chance. Hoffen wir, dass Roman Kilchsperger jetzt nicht von den Engländern die rote Karte bekommt.
THE SUN lässt das natürlich nicht einfach so auf sich sitzen und veröffentlicht Handy-Nummer, E-Mail des Moderators sowie die Tel-Nr. von Radio Energy in Zürich.
http://www.thesun.co.uk/article/0,,2-2004300994,,00.html
Seit heute morgen, herrscht bei ihm Telefon- und E-Mail Terror.
ZÜRICH – Radio-Energy-DJ Roman Kilchsperger hat sich auf sein eigenes Penalty-Schiessen mit dem englischen Massenblatt «The Sun» eingelassen. Nun muss er die scharfen Schüsse einer ganzen Nation abwehren. Blick Online hat ihn dabei besucht.
Roman Kilchsperger, auch bekannt als «MusicStar»-Moderator, hat einen leicht geröteten Kopf. Er schwitzt. Das Schweizer Fernsehen will ein Interview, lokale TVs drängeln, und natürlich klingelt ständig sein Handy und das Telefon beim Empfang und Hunderte von E-Mails tropfen in seinen elektronischen Briefkasten.
Das ganze Gstürm ist nicht weiter verwunderlich: Schliesslich hat ausgerechnet das englische Revolverblatt «The Sun» mit einer Auflage von 4 Millionen Exemplaren Kilchspergers Handy- und Telefon-Nummern sowie seine E-Mail-Adresse veröffentlicht und die Leserschaft zum Bombardement aufgerufen (Blick Online berichtete).
Trotz allem Stress nimmt sich der Belagerte – im «England»-Shirt – Zeit, mit Blick Online zu sprechen.
Roman Kilchsperger: «Aus England kommen Hunderte von Mails, die meisten beginnen natürlich mit ´You f***ing bastard´, immer wieder in leicht abgeänderten Variationen. Oft kommen auch Kuckuck-Uhren und Käse vor. Das Gleiche sagten auch die geschätzten 1000 Anrufer am Telefon.»
Blick Online: «Und wie ist die Solidarität aus der Schweiz?»
Kilchsperger: «Enorm! Gar nicht gewusst, dass es so viele England-Hasser gibt. Viele schreiben ´Fuck the Teekessel!´ und vor allem ´Roman, gib den Engländern Saures!´»
Blick Online: «Wie gross ist Deine persönliche Liebe zu den Engländern?»
Kilchsperger: «Ich mag sie ja. Habe an der EM für England gefant. Schaue immer die englische Liga, habe Beckhams Buch gelesen. Meine Sympathie für dieses Land ist gross.»
Blick Online: «Wie kam es zum Krieg?»
Kilchsperger: «Die ´Sun´-Kampagne gegen Schiri Meier war unfair. Denen geben wir nun eine Retourkutsche, dachten wir, und riefen auf der Redaktion in England an. Als die uns aber 15 Mal den Hörer aufgelegt haben, hat es mir den Hut gelupft.»
Blick Online: «Und wie geht es nun weiter?
Kilchsperger: «Ich möchte die Geschichte runterfahren. In der morgigen Sendung folgt noch ein Gespräch mit Urs Meier. Das wars dann.»
Was sagt ihr dazu?
PS: Eine Schweizerin wurde letzte Woche in Griechenland grundlos von zwei englischen Hooligans spitalreif zusammengeschlagen. Die Engländer sind wirklich schlechte Verlierer!!!!
Hier ein Artikel:
LONDON – Einen Tag nach Englands bitterem Viertelfinal-Out gegen EM-Gastgeber Portugal kocht auf der Insel die Volksseele. Sündenbock ist für einmal nicht Penalty-Fehlschütze David Beckham, sondern Schiedsrichter Urs Meier.
«Beraubt...von einem schiedsrichternden Halbschlauen» titelte das Boulevard-Blatt «The Sun» in fetten Lettern. Was für eine Attacke gegen den Mann mit dem blondierten Bärtchen!
Meier hatte den Zorn des Empires auf sich gezogen, als er in der 89. Minute einen Kopfballtreffer Campbells zum vermeintlichen 2:1 für die Eriksson-Boys wegen Behinderung des portugiesischen Keepers Ricardo annulierte.
Ein viel diskutierter, jedoch sicherlich korrekter Entscheid. Das fanden auch ZDF-Experte Franz Beckenbauer und DFB-Oberschiedsrichter Eugen Striegel. Nur: In England will das keiner hören.
«What an Urs Hole» (Welch ein A...loch) und «Cheated by an Urs hole» (Betrogen von einem A...loch), schreibt der «Daily Star» in einem Wortspiel mit dem Vornamen des Aargauers.
Der «Daily Mirror» warnte: «Für die nächsten Jahre wäre Urs Meier jedenfalls gut beraten, sich nicht in England blicken zu lassen, denn er wird immer als Ungeheuer betrachtet, wenn er hier ankommt.»
Und BBC-Kommentator Peter Reid verkündete vor der versammelten TV-Nation: «Wir sind betrogen worden!» Auf der «Sun»-Redaktion gingen unzählige erboste Anrufe ein. Hier die verrücktesten Auszüge:
«Dieser Schiri ist verbogener als einer von Uri Gellers Löffeln.»
«Der Ref war jenseits von Gut und Böse und sollte abgesägt werden. Er war fürchterlich.»
Sven-Göran Eriksson, der Trainer der «Three Lions», drückte sich da schon wesentlich gemässigter aus: «Von der Bank sah alles okay aus. Wir hatten heute Abend mit einigen Dingen kein Glück.»
Doch jetzt das dickste Ei: Die «Sun» ruft auf ihrer Internetseite zur verbalen Hexenjagd auf! «Sagt Meier die Meinung», fordert das Blatt. «Geht auf die Internetseite www.ursmeier.ch/referee/, tragt im Gästebuch euren Namen sowie eure E-Mail-Adresse ein – und lässt es krachen!»
Den Bogen ueberspannte das Blatt eindeutig, als es die private Tel-Nr des Schiedsrichters bekanntgab.
Nun, die Reaktion ...
Der schweizer Radio-Moderator Roman Kilchsperger rief auf Radio Energy in seiner Morgenshow im 5-Minuten-Takt den Diensthabenden am Newsdesk des britischen Massenblatts «Sun» an. Der zeigte immer weniger des vielgerühmten britischen Humors.
Doch Kilchsperger drückte noch mehr aufs Gas. Gab die Telefonnummer des Newsdesk an. Und die E-Mail-Adresse der Zeitung. So griffen wohl tausende Schweizerinnen und Schweizer zum Telefonhörer, um dem Mann auch mal die Meinung zu geigen. Gleichzeitig liessen es sich mindestens genauso viele nicht nehmen, die «Sun» mit einem Mail zu beglücken.
Die Folge: Nichts ging mehr bei den Engländern. Die Telefonzentrale – ausgestiegen. Die Mail-Box – keine Chance. Hoffen wir, dass Roman Kilchsperger jetzt nicht von den Engländern die rote Karte bekommt.
THE SUN lässt das natürlich nicht einfach so auf sich sitzen und veröffentlicht Handy-Nummer, E-Mail des Moderators sowie die Tel-Nr. von Radio Energy in Zürich.
http://www.thesun.co.uk/article/0,,2-2004300994,,00.html
Seit heute morgen, herrscht bei ihm Telefon- und E-Mail Terror.
ZÜRICH – Radio-Energy-DJ Roman Kilchsperger hat sich auf sein eigenes Penalty-Schiessen mit dem englischen Massenblatt «The Sun» eingelassen. Nun muss er die scharfen Schüsse einer ganzen Nation abwehren. Blick Online hat ihn dabei besucht.
Roman Kilchsperger, auch bekannt als «MusicStar»-Moderator, hat einen leicht geröteten Kopf. Er schwitzt. Das Schweizer Fernsehen will ein Interview, lokale TVs drängeln, und natürlich klingelt ständig sein Handy und das Telefon beim Empfang und Hunderte von E-Mails tropfen in seinen elektronischen Briefkasten.
Das ganze Gstürm ist nicht weiter verwunderlich: Schliesslich hat ausgerechnet das englische Revolverblatt «The Sun» mit einer Auflage von 4 Millionen Exemplaren Kilchspergers Handy- und Telefon-Nummern sowie seine E-Mail-Adresse veröffentlicht und die Leserschaft zum Bombardement aufgerufen (Blick Online berichtete).
Trotz allem Stress nimmt sich der Belagerte – im «England»-Shirt – Zeit, mit Blick Online zu sprechen.
Roman Kilchsperger: «Aus England kommen Hunderte von Mails, die meisten beginnen natürlich mit ´You f***ing bastard´, immer wieder in leicht abgeänderten Variationen. Oft kommen auch Kuckuck-Uhren und Käse vor. Das Gleiche sagten auch die geschätzten 1000 Anrufer am Telefon.»
Blick Online: «Und wie ist die Solidarität aus der Schweiz?»
Kilchsperger: «Enorm! Gar nicht gewusst, dass es so viele England-Hasser gibt. Viele schreiben ´Fuck the Teekessel!´ und vor allem ´Roman, gib den Engländern Saures!´»
Blick Online: «Wie gross ist Deine persönliche Liebe zu den Engländern?»
Kilchsperger: «Ich mag sie ja. Habe an der EM für England gefant. Schaue immer die englische Liga, habe Beckhams Buch gelesen. Meine Sympathie für dieses Land ist gross.»
Blick Online: «Wie kam es zum Krieg?»
Kilchsperger: «Die ´Sun´-Kampagne gegen Schiri Meier war unfair. Denen geben wir nun eine Retourkutsche, dachten wir, und riefen auf der Redaktion in England an. Als die uns aber 15 Mal den Hörer aufgelegt haben, hat es mir den Hut gelupft.»
Blick Online: «Und wie geht es nun weiter?
Kilchsperger: «Ich möchte die Geschichte runterfahren. In der morgigen Sendung folgt noch ein Gespräch mit Urs Meier. Das wars dann.»
Was sagt ihr dazu?
PS: Eine Schweizerin wurde letzte Woche in Griechenland grundlos von zwei englischen Hooligans spitalreif zusammengeschlagen. Die Engländer sind wirklich schlechte Verlierer!!!!