Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer hat die naturwissenschaftl. Disziplinen so eingeteilt wie sie es heute sind?
Didi Bouzul
2004-10-12, 17:58:51
Soweit ich gelesen habe gehörten noch im 18. Jh z.B. Medizin, Chemie, Botanik zum Bereich "Physik" ("Körper"-Wissenschaften), Astronomie, Elektizitätslehre oder Statik zur "Mathematik". Wer hat da aufgeräumt?
Vedek Bareil
2004-10-12, 23:55:12
also das kann ich mir wirklich kaum vorstellen. Daß Astronomie mal zur Mathematik gehört hat, das mag ja für die Zeit der alten Griechen noch zutreffen. Und auch zu Kopernikus' und Keplers Zeiten hat man da noch eine enge Verbindung gesehen. Aber daß Elektrizitätslehre jemals zur Mathematik gehört haben soll?
Und daß Chemie früher mal mehr zur Physik zählte als heute, kann eigentlich auch nicht sein. Eher ist es umgekehrt: im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gelang es, die Gesetze der Chemie auf die Atom- und Molekülphysik zurückzuführen, womit die Chemie zu einem Zweig der Physik wurde. Davor, bis Ende des 19. Jhdts., wurden Physik und Chemie als weitgehend getrennt voneinander betrachtet.
Mit Chemie, Biologie und Medizin verhielt es sich ganz ähnlich. Da erkannte man auch erst im 19. Jhdt., daß Biologie "nur" Chemie ist.
Farspeed
2004-10-13, 17:26:32
Hello,
Ganz am anfang stand doch die Mutter aller Naturwissenschaften: Die Philosophie. z.B. Sokrates. Philosph, Mathematiker, Astonom, Biologe...
Alle Naturwissenschaften hängen zusammen, "getrennt" sind sie meiner Meinung nach nicht. Ein Physiker hat viel Ahnung von Chemie, ein Chemiker von Biologie und so weiter...
Klar gehört(e) Astonomie zur Mathematik. Wie sonst ließen sich die ersten Planeten-Umlaufbahnen berechnen? Man kann sagen, die ersten Astonomen waren Mathematiker(Naturwissenschaftler) mit einem Teleskop.
Zur zeit der Aufklärung gab es ja eigentlich keine "reinen" Biologen, Mathematiker Physiker.... Sondern es waren Multitalente. Mann konnte einfach mehr lernen, weil weniger Stoff da war. Ein heutiger Physiker wird dir wohl kaum was von Verhaltenslehre oder Evolution erklären können(nicht viel mehr als ein Schüler). Heute kommt es darauf an Wieviel man von xy weiß.
Aufgeräumt hat da im endeffekt keiner. Es war eher eine natürliche Differenzierung. Es war keine "Zeit" mehr da sich auf alle Themen zu stürzen und alles zu lernen. Weil es einfach zuviel zu lernen gab. So haben Menschen sich auf gestürzt was ihnen mehr lag/sie lieber mochten/interessanter fanden/wo sie neue Entdeckungen gemacht haben.
Wer sich für die Wissenschaftsgeschichte interessiert sollte sich mal folgendes Buch anschauen
Crombie, Alistair C.: Von Augustinus bis Galilei. Die Emanzipation der Naturwissenschaften
Da ist recht gut die Entwicklung der Wissenschaften und ihre Diversifizierung von der Spätantike über das Mittelalter bis in die beginnende Aufklärung beschrieben.
CannedCaptain
2004-10-24, 12:00:21
also das kann ich mir wirklich kaum vorstellen. Daß Astronomie mal zur Mathematik gehört hat, das mag ja für die Zeit der alten Griechen noch zutreffen. Und auch zu Kopernikus' und Keplers Zeiten hat man da noch eine enge Verbindung gesehen. Aber daß Elektrizitätslehre jemals zur Mathematik gehört haben soll?
Und daß Chemie früher mal mehr zur Physik zählte als heute, kann eigentlich auch nicht sein. Eher ist es umgekehrt: im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gelang es, die Gesetze der Chemie auf die Atom- und Molekülphysik zurückzuführen, womit die Chemie zu einem Zweig der Physik wurde. Davor, bis Ende des 19. Jhdts., wurden Physik und Chemie als weitgehend getrennt voneinander betrachtet.
Mit Chemie, Biologie und Medizin verhielt es sich ganz ähnlich. Da erkannte man auch erst im 19. Jhdt., daß Biologie "nur" Chemie ist.
Die Chemie wäre doch gar nichts ohne uns Physiker ;)
Mann muss sehen, dass Physiker den urkomischen Drang haben, alles auf eine Urformel zurückzuführen. Ein bissel erinnert mich das an eine Sekte. Die Chemie haben wir dank Schrödinger, die Informatik und MAthematik schlucken wir als Rechenprostiturierte, Astronomie ist nur ein begrenztes Teilgebiet Newton'scher Physik und ein wenig Spektralanalyse; die Meteorologie ist inzwischen fast identisch mit den Lehrinhalten der Physik und als allerletztes assimilieren wir die Biologie (der Trend geht wirklich dahin). Hatte ich schon erwähnt. Elektrotechnik haben wir auch inne. Was für ein wunderschönes Weltimperium.
Früher war das alles streng getrennt; heute verfließen Grenzen. Die Physik wartet ja nur darauf die Phisolophie vom Tron zu stürzen, denn wir geben die besseren Antworten:
Wir sind die Physiker
http://lachschon.gamigo.de/screens/200308/Clam-1062088119.jpg
Muselbert
2004-10-24, 12:37:27
Die Chemie wäre doch gar nichts ohne uns Physiker ;)
Mann muss sehen, dass Physiker den urkomischen Drang haben, alles auf eine Urformel zurückzuführen. Ein bissel erinnert mich das an eine Sekte. Die Chemie haben wir dank Schrödinger, die Informatik und MAthematik schlucken wir als Rechenprostiturierte, Astronomie ist nur ein begrenztes Teilgebiet Newton'scher Physik und ein wenig Spektralanalyse; die Meteorologie ist inzwischen fast identisch mit den Lehrinhalten der Physik und als allerletztes assimilieren wir die Biologie (der Trend geht wirklich dahin). Hatte ich schon erwähnt. Elektrotechnik haben wir auch inne. Was für ein wunderschönes Weltimperium.
Früher war das alles streng getrennt; heute verfließen Grenzen. Die Physik wartet ja nur darauf die Phisolophie vom Tron zu stürzen, denn wir geben die besseren Antworten:
Wir sind die Physiker
http://lachschon.gamigo.de/screens/200308/Clam-1062088119.jpg
Das Bild ist cool :D
Aber ich mag die Chemie und die Biologie trotzdem mehr (:P), auch wenn die Physik auch nicht zu verachten ist :)
Die Chemie wäre doch gar nichts ohne uns Physiker ;)
Mann muss sehen, dass Physiker den urkomischen Drang haben, alles auf eine Urformel zurückzuführen. Ein bissel erinnert mich das an eine Sekte. Die Chemie haben wir dank Schrödinger, die Informatik und MAthematik schlucken wir als Rechenprostiturierte, Astronomie ist nur ein begrenztes Teilgebiet Newton'scher Physik und ein wenig Spektralanalyse; die Meteorologie ist inzwischen fast identisch mit den Lehrinhalten der Physik und als allerletztes assimilieren wir die Biologie (der Trend geht wirklich dahin). Hatte ich schon erwähnt. Elektrotechnik haben wir auch inne. Was für ein wunderschönes Weltimperium.
Nun schon ein wenig einseitiges Weltbild, daß Du da aufbaust. Ich auch ein Dipl.-Phys. (und Dr. rer nat. seit 10 Tagen) kann aber Deine Abwertung der anderen Naturwissenschaften nicht teilen. Diese Ignoranz führt eben zu dem Sektierertum der Physik und bringt uns den Spott und die Häme der Anderen ein.
Nur mal so als Denkanstoß: Mathematik ist keine Naturwissenschaft, sondern eine abstrakte Sprache, die sich für die anderen Naturwissenschaft als nützlich erwiesen hat...
Ansonsten kann man die ganzen Naturwissenschaften nicht wirklich getrennt betrachten, da sie alle auf eine gewisse Art und Weise zusammenhängen...
Gruß,
Börk
CannedCaptain
2004-10-25, 17:49:06
Nun schon ein wenig einseitiges Weltbild, daß Du da aufbaust. Ich auch ein Dipl.-Phys. (und Dr. rer nat. seit 10 Tagen) kann aber Deine Abwertung der anderen Naturwissenschaften nicht teilen. Diese Ignoranz führt eben zu dem Sektierertum der Physik und bringt uns den Spott und die Häme der Anderen ein.
Ironieradar kaputt? Wieso sollte jemand dermaßen demagogisch ein non plus ultra vetreten mit einem Bild verziert, welches von lachschon.de kommt? Weil er Spaß daran hat sich unseriöse Beweisführung vorwerfen zu lassen? Jetzt einmal ehrlich...
AtTheDriveIn
2004-10-25, 20:34:47
Nur mal so als Denkanstoß: Mathematik ist keine Naturwissenschaft, sondern eine abstrakte Sprache, die sich für die anderen Naturwissenschaft als nützlich erwiesen hat...
Ansonsten kann man die ganzen Naturwissenschaften nicht wirklich getrennt betrachten, da sie alle auf eine gewisse Art und Weise zusammenhängen...
Gruß,
Börk
genau. Mathematik ist ein Werkzeug.
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