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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [FAQ] Welches Linux soll ich nehmen?


Exxtreme
2004-11-07, 18:06:43
Sodele. =)

Nachdem es immer wieder Threads gibt, bei denen Linux-Interessierte/Neueinsteiger nicht wissen welche Distri sie nehmen sollen, hier eine kleine Übersicht. =)

Distributionen zum Reinschnuppern

Knoppix:
Vorteile:
* Bootet komplett von CD und ist dann sofort einsatzbereit
* Trotzdem recht vollständig da Browser, Office etc. verfügbar
* Man muss es nicht installieren um es zu probieren
* Ganz gut brauchbar um Daten einer zerschossenen Installation zu sichern da es recht viele Dateisysteme kennt

Nachteile:
* Recht langsam da alles von CD geladen wird
* Recht speicherintensiv denn das komplette OS im RAM gehalten wird.
* Alle Einstellungen, die man vorgenommen hat sind beim nächsten Neustart weg


Fazit:
Zum Ausprobieren und Daten sichern sehr gut geeignet, zum täglichen Arbeiten wiederum nicht.

Instant-Distris (Umrühren und fertig :D)

SuSE-Linux:
Vorteile:
* Recht einfach zu installieren auch mit wenig Vorkenntnissen.
* Gute Lokalisierung.
* Gute automatische Hardwareerkennung.
* Gute Handbücher bei der Kaufversion.
* Einfach einzurichten dank Yast2.
* Einfach upzudaten mit YOU wenn man nicht rumgebastelt hat.
* Die Kaufversion ist mit sehr viel Software bestückt.


Nachteile:
* Die Installation neigt dazu recht fett zu werden.
* SuSE neigt dazu eigene gepatchte Kernel zu verwenden. Deswegen kann es Schwierigkeiten bei neueren Standard-Kerneln geben.
* Installation distributionsfremder Software mit recht viel Umständen verbunden wenn diese Software nicht an die verwendete SuSE-Distri angepasst ist (Paketformat etc.).


Sonstiges:
* Sehr KDE-lastig.
* SuSE kocht oft ein eigenes Süppchen bezüglich der Konfiguration.


Fazit:
Ganz gut für Einsteiger geeignet, aber nicht für DAUs. Man sollte schon wissen wie man eine Festplatte partitioniert und auch z.B. die Daten seines Monitors kennen. Auch vor gelegentlichem Lesen von Dokumentationen sollte man nicht zurückschrecken.


Mandrake-Linux:
Vorteile:
* Recht einfach zu installieren auch mit wenig Vorkenntnissen.
* Gute automatische Hardwareerkennung.
* Einfach einzurichten dank des MDK Controlcenter.
* Einfach upzudaten wenn man nicht rumgebastelt hat.
* Die Kaufversion ist mit sehr viel Software bestückt.
* Man kann in vielen Fällen Pakete verwenden, die für Redhat-Linux erstellt wurden.


Nachteile:
* Mandrake neigt dazu buggy zu sein. Man sollte direkt nach der Installation die Installation updaten.
* Die Installation neigt dazu recht fett zu werden.
* Installation distributionsfremder Software mit recht viel Umständen verbunden wenn diese Software nicht an die verwendete Mandrake-Distri angepasst ist (Paketformat etc.).


Sonstiges:
* Sehr KDE-lastig.


Fazit:
Siehe Fazit von SuSE-Linux.

Fedora Core:
Vorteile:
* Recht einfach zu installieren auch mit wenig Vorkenntnissen.
* Gute Lokalisierung.
* Exzellente automatische Hardwareerkennung.
* Einfach upzudaten mit apt/synaptic.
* Sehr viel distributionsfremde aber angepasste Software im Internet verfügbar.


Nachteile:
* Nicht ganz so einsteigerfreundlich wie Mandrake- oder SuSE-Linux.
* Kann auch recht buggy sein.


Sonstiges:
* GNOME-lastig.
* Man muss öfter zur Konsole greifen.
* Kein All-in-one-Konfigurationstool sondern viele spezialisierte Tools für bestimmte Zwecke.


Fazit:
Immer noch recht einsteigerfreundlich aber man sollte wirklich wissen was man tut. Auch für DAUs ziemlich ungeeignet.

Geek-/Computerfreak-Distris

Gentoo-Linux:
Vorteile:
* Sehr konsistent da bei der Installation standardmässig alles kompiliert wird.
* Man kann den Optimierungslevel/Prozessorarchitektur des Codes selbst bestimmen (Binärpakete ausgenommen).
* Man kann mittels der USE-Variable auch Features/Eigenschaften/Abhängigkeiten bestimmter Programme bestimmen.
* Extrem viele Anwendungen verfügbar.
* Sehr gute Auflösung der Abhängigkeiten.
* Neue Versionen der Programme recht schnell verfügbar.


Nachteile:
* Sehr lange Installationszeit (2 Tage sollte man einplannen).
* Auch recht lange Installation grösserer Programmpakete.
* Im Normalfall sehr viel Linux-Knowhow nötig um Gentoo zu installieren/administrieren.
* Ziemlich schlechte deutsche Lokalisierung (falls überhaupt vorhanden).


Sonstiges:
* Sehr konsolenlastig. Man sollte also da Kenntnisse schon haben.
* Extrem flexibel. Das erfordert wiederum, daß man weiss was man überhaupt will.
* Durch die Lange Installationszeit sollte man einiges an Geduld mitbringen.


Fazit:
Gentoo ist keine Distribution im eigentlichen Sinne. Es ist eine Minimalinstallation, zu der man die benötigten Programme hinzuinstalliert. Dadurch sehr flexibel aber man muss ganz genau wissen was man tut und was man überhaupt braucht. Durch die verschiedenen Möglichkeiten die Codegenerierung zu beeinflussen kann man die Installation auf die eigene Rechnerarchitektur anpassen und man hat die Möglichkeit nicht benötigte Features abzuschalten. Das macht Gentoo potenziell schlanker als Installationen anderer Distributionen. Der Preis dafür ist die sehr lange Installationszeit. Und die Administration ist zumindest anfangs recht konsolenlastig.

Debian-Linux/Ubuntu-Linux:
Vorteile:
* Sehr stabil wenn man den stable-Zweig nutzt.
* Hardwareerkennung im neuen Debian-Installer.
* Sehr viel Software verfügbar.
* Recht einfach upzudaten mittels apt/synaptic.
* Software auch schnell verfügbar im unstable/testing-Zweig.
* Ausschliesslich Opensource-Software wird offiziell verwendet.


Nachteile:
* Software meist (sehr) veraltet im stable-Zweig (gilt nicht für Ubuntu).
* Abhängigkeitsauflösung nicht immer zuverlässig/konsequent speziell im unstable-/testing-Zweig.
* Proprietäre Binärtreiber nicht mittels apt/synaptic verfügbar ohne Fummelei.
* Ausschliesslich Opensource-Software wird offiziell verwendet.


Fazit:
Debian ist sehr gut wenn es auf hohe Stabilität und Zuverlässigkeit ankommt. Speziell wenn man den stable-Zweig nutzt. Auch ist diese Distribution recht flexibel, da sie z.B. keinen Desktop etc. bevorzugt/vernachlässigt etc. Im neuen Debian-Installer ist auch Hardwareerkennung drinne, sodaß man nicht mehr viel fummeln muss etc. Man sollte aber auch bei Debian sich mit der Konsole auskennen und auch ohne ein GUI den Internetzugang einrichten können.

Arch-Linux:
Vorteile:
* Pakete sehr aktuell.
* Sehr viel Software im Repository verfügbar.
* Für Geek-Distris einfach zu konfigurieren da nur wenige Konfigurationdateien.
* Auch Closedsource-Software offiziell verfügbar (Treiber, PlugIns etc.).


Nachteile:
* Sehr magere Installationsanleitung/Dokumentation.
* Die Installationsroutine kann verwirrend sein.


Fazit:
Arch-Linux erinnert leicht an Debian von der Installation und vom Handling her. Die Pakete sind dafür sehr aktuell und trotzdem stabil und im Gegensatz zu Debian gibt es auch Closedsource-Software, die offiziell unterstützt wird. Leider ist die Installationsanleitung sehr knapp ausgefallen und sie deckt bei weitem nicht alles ab. Nach weiteren Infos muss man suchen. Deshalb ist Arch-Linux eher was für Linux-Kenner.
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Vorschläge? Ergänzungen? Verbesserungen? :)

_cby_
2004-11-07, 18:37:49
Du könntest noch einen Absatz zu den häufigsten Fragen machen:

- NTFS vs. Distri
- Welches Dateisystem für welche Distri?
- wie Datenaustausch zwischen Win und Linux organisieren?
- Preise für Ladenversion
- Hinweis auf Dokumentationen im Internet, gerne auch mit Links

BananaJoe
2004-11-07, 18:44:34
Schon nicht schlecht, aber welche soll man nun nehmen?! :wink:
Vielleicht könnte man noch ein paar links mit aufnehmen? Zbp sowas für Fedora:
http://www.fedorafaq.org
http://www.fedoranews.com/
http://dag.wieers.com/home-made/apt/
http://freshrpms.net/
etc

bluey
2004-11-07, 18:45:50
Du könntest noch einen Absatz zu den häufigsten Fragen machen:

- NTFS vs. Distri
- Welches Dateisystem für welche Distri?
- wie Datenaustausch zwischen Win und Linux organisieren?
- Preise für Ladenversion
- Hinweis auf Dokumentationen im Internet, gerne auch mit Links

Also die ersten beiden Fragen verstehe ich nicht. Was hat der NTFS Support mit der Distribution zutun oder das Dateisystem. Ist doch beides total Distributions unabhängig.

_cby_
2004-11-07, 19:13:09
Also die ersten beiden Fragen verstehe ich nicht. Was hat der NTFS Support mit der Distribution zutun oder das Dateisystem. Ist doch beides total Distributions unabhängig.

Ok, ich forumliere um:

- Welche Distri kann am besten mit NTFS umgehen?
- Gibt es Distributionen die mit einem bestimmten Dateisystem (z.B. Reiser) besser klarkommen als mit den anderen?

Exxtreme
2004-11-07, 19:15:47
Ok, ich forumliere um:

- Welche Distri kann am besten mit NTFS umgehen?

Alle Distris können gleich gut mit NTFS umgehen sofern sie etwa den gleichen technologischen Stand haben.

- Gibt es Distributionen die mit einem bestimmten Dateisystem (z.B. Reiser) besser klarkommen als mit den anderen?
Nein. Da spielt eher der technologische Stand eine Rolle.

Gäbe es da Unterschiede, hätte ich sie erwähnt.

INTRU
2004-11-07, 19:36:07
Zu Suse:

"KDE-lastig"

AFAIK wird das ab Suse 9.2 anders. Habe Screenshots mit angepasstem Yast für Gnome gesehen...

Edit:
http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php3?s=&threadid=184913&highlight=Novell+Desktop
http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php3?s=&threadid=187207

Exxtreme
2004-11-07, 19:42:20
Zu Suse:

"KDE-lastig"

AFAIK wird das ab Suse 9.2 anders. Habe Screenshots mit angepasstem Yast für Gnome gesehen...

Edit:
http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php3?s=&threadid=184913&highlight=Novell+Desktop
http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php3?s=&threadid=187207
Naja, ich beschreibe erstmal den Ist-Zustand. Wenn SuSE die neue Version richtig veröffentlicht, streiche ich den Punkt.

rz@
2004-11-08, 14:31:38
Also die ersten beiden Fragen verstehe ich nicht. Was hat der NTFS Support mit der Distribution zutun oder das Dateisystem. Ist doch beides total Distributions unabhängig.

hat in soweit was damit zu tun dass suse vorab ReiserFS vorschlägt Feodra wiederum Ext3
genauso mit Ntfs -> Suse haut sofort hin zumindest lese zugriff
Fedora musst erst deinen Kernel beibringen
genauso dass fedora von haus aus kein mp3 unterstützt (Lizenzfragen) :-)

gruß
rza

/me
2004-11-08, 15:34:20
Gentoo (Vorteile):

- wird von vielen im Forum eingesetzt => Hilfe bei Problemen
- großes Forum (forums.gentoo.org) mit deutschsprachigem Unterforum

Ansonsten würde ich auch mehr Infos zu den Distris wie Preis, Links etc. reinstellen

Gast
2004-11-08, 17:51:46
Knoppix:
Vorteile:
* Bootet komplett von CD und ist dann sofort einsatzbereit
* Trotzdem recht vollständig da Browser, Office etc. verfügbar
* Man muss es nicht installieren um es zu probieren
* Ganz gut brauchbar um Daten einer zerschossenen Installation zu sichern da es recht viele Dateisysteme kennt

Nachteile:
* Recht langsam da alles von CD geladen wird
* Recht speicherintensiv denn das komplette OS im RAM gehalten wird.
* Alle Einstellungen, die man vorgenommen hat sind beim nächsten Neustart weg

Einschränkend gilt aber, daß die Einstellungen auf nen USB Stick gesichert werden können.

Evtl. kann man noch andere Distributionen wie Kanotix oder Damn Small Linux hinzufügen, falls die jemand kennt.

Instant-Distris (Umrühren und fertig :D)

Fehlt noch Ubuntu. Unter Umständen kann ich da später paar Vor- oder Nachteile auflisten.

HellHorse
2004-11-10, 18:44:30
2 Sachen:

Welcher Linux-Einsteiger kennt die Unterschiede zwischen KDE und Gnome? Darauf sollte man IMO eingehen oder es rausnehmen.

Und dann sollte dieser Thread unbedingt sticky sein.

Ansonsten sehr gut.

(del676)
2004-11-10, 18:52:35
2 Sachen:

Welcher Linux-Einsteiger kennt die Unterschiede zwischen KDE und Gnome? Darauf sollte man IMO eingehen oder es rausnehmen.

Und dann sollte dieser Thread unbedingt sticky sein.

Ansonsten sehr gut.

die unterschiede braucht ja auch keiner kennen

Same shit, different name.

Exxtreme
2004-11-10, 19:31:09
2 Sachen:

Welcher Linux-Einsteiger kennt die Unterschiede zwischen KDE und Gnome? Darauf sollte man IMO eingehen oder es rausnehmen.

Naja, dieser Thread geht eher auf Distris ein und nicht auf Desktops. Wenn einer Unterschiede zwischen Gnome und KDE kennen will, www.google.de steht jedem zur Verfügung.

MadMan2k
2004-11-10, 20:23:58
Naja, dieser Thread geht eher auf Distris ein und nicht auf Desktops. Wenn einer Unterschiede zwischen Gnome und KDE kennen will, www.google.de steht jedem zur Verfügung.
naja, aber man sollte zumindest erwähnen, was das ist - ansonsten denken alle Warcraftler GNOME wäre irgendwas speziell für sie... :D

HellHorse
2004-11-10, 20:26:39
Naja, dieser Thread geht eher auf Distris ein und nicht auf Desktops.
Schon klar. IMO hat aber durschnittliche Linux Einsteiger von KDE und Gnome genau so wenig Plan wie von Yast, apt, oder emerge. Darum bringt es aus meiner Sicht nicht viel, wenn man sagt, dass betreffende Disti auf entsprechende DE setzt.

Wenn einer Unterschiede zwischen Gnome und KDE kennen will, www.google.de steht jedem zur Verfügung.
Genau dieses Argument könnte man bei einem Distro Vergleich bringen.

Same shit, different name.
Dann kann man's ja gleich sein lassen und braucht es nicht hinzuschreiben.

Gast
2005-06-21, 02:25:21
Noch ne Übersicht: http://www.tipmonkies.com/2005/06/16/linux-distros/

drdope
2005-06-21, 05:27:45
Weitergehnde Info's zu Ubuntu gibts hier:

Englisch:


Forum http://www.ubuntuforums.org/


Starter Guide http://ubuntuguide.org/
Deutsch:

Forum http://www.ubuntuusers.de/forum/


Starter Guide http://www.elyps.de/guide.html


User-Handbuch http://www.elyps.de/ubuntu_anwenderhandbuch_1.pdf

Lokadamus - nixBock
2005-06-21, 11:05:33
mmm...

Im Prinzip müsste die Liste überarbeitet und kleiner gemacht werden. Eventuell zum Abschluss alles in einer kleinen Tabelle als Gesamtübersicht.

LiveCD von FreeBSD http://www.freesbie.org/
Gibt es mittlerweile nicht noch mehr LiveCD- Dinger?
Kubuntu wurde ebenfalls noch nicht genannt ...

Übersicht verschiedener Distributionen
http://www.linuxiso.org/
http://distrowatch.com/

wintermute
2005-06-21, 11:19:55
Fedora Core:
Vorteile:
...schnippschnapp
* Einfach upzudaten mit apt/synaptic.


Nachteile:
...schnippschnapp
* Kann auch recht buggy sein.


Sonstiges:
* GNOME-lastig.
* Man muss öfter zur Konsole greifen.

Meine Anmerkungen dazu:
Einfach upzudaten mit apt/synaptic.-> apt musst du glaube ich erst nachinstallieren. Aber generell benutzt du yum (bzw uptodate oder wie das heisst) für die Updates/Install, dafür gibt es auch graphische Benutzeroberflächen (Yum extender).
* GNOME-lastig.-> Ok, ist Gnome/Bluecurvevoreingestellt, aber du kannst recht einfach auf KDE wechseln.
* Man muss öfter zur Konsole greifen. -> Naja, ich kenne die anderen Distributionen nicht. Aber alle grundlegenden Sachen kannst du via Frondend machen, denke ich.
* Kann auch recht buggy sein. -> Ich bin mit Fedora4 recht zufrieden, habe bis jetzt nur 1 Problem gefunden (Samba + SELinux). Auch Fedora3 lief gut.
Danke für die Übersicht
wintermute

wintermute
2005-06-21, 11:33:10
genauso mit Ntfs -> Suse haut sofort hin zumindest lese zugriff
Fedora musst erst deinen Kernel beibringen
genauso dass fedora von haus aus kein mp3 unterstützt (Lizenzfragen) :-)
gruß
rza
Hi,
das ist doch noch immer nicht stable, oder?
Es gibt wohl rpms dafür:
http://linux-ntfs.sourceforge.net/rpm/fedora4.html
Wg mp3: Das gleiche macht Suse/Novell doch jetzt auch, oder?
cu
wintermute

Gast
2005-07-19, 23:04:00
Mit dem was du über Gentoo GNU/Linux schreibst, bin ich nicht einverstanden.
Bin selber langjähriger Gentoo-Benutzer/Dev/Geek.
Hier eine Berichtigung aus meiner Sicht:


* Sehr konsistent da bei der Installation standardmässig alles kompiliert
wird.

Meinst du mit "konsistent" "stabil"? Das ist nämlich keineswegs der Fall. Durch die ganzen Optimierungen, anpassungen, miesen ebuilds (ja, die gibts, leider), und buggy sourcecode kompiliert ca. 15-20% der Software _überhaupt_nicht_, und ca. 25% verursachen Laufzeitprobleme.

Ein Debian z. B. ist wesentlich stabiler, da die Pakete dort von Profis kompiliert und angepasst werden, und kein Paket das nicht funktioniert seinen Weg in die APT Sources findet. *dennoch auf Debian spuck*


* Man kann mittels der USE-Variable auch Features/Eigenschaften/Abhängigkeiten bestimmter Programme bestimmen.
* Extrem viele Anwendungen verfügbar.

Da mecker ich mal ausnahmsweise nicht, und sage nur ein lautes "ja", das ist einer der Gründe, warum ich nie von Gentoo weg gekommen bin ;)


* Sehr gute Auflösung der Abhängigkeiten.

Nunja, kann man sehen wie man will.
Es wurde aber ein bisschen gehackt. Ein bekanntes Beispiel, ist kde, das kmail blockt. Anstatt dass kmail Bestandteil von einem Meta Paket namens KDE ist, ist es bereits in KDE enthalten, was aber keiner ahnen kann. Ähnliche Spirenzien, aber mit ein bissel Portage Kentniss ist das alles machbar.
Ausserdem blocken sich manche Pakete gegenseitig, die geslotted werden könnten.


* Neue Versionen der Programme recht schnell verfügbar.

Nun, das stimmt auch nicht. Um die Ebuilds mancher Programme kümmert sich einfach niemand, bei anderen muss noch rumprobiert und gehackt werden.
Es gibt einfach nicht genügend devs, imho.
Wenn du mit "neu" eher auf "bleeding edge" anspielst, kann ich dir allerdings Recht geben - wenn man will, kann man ein ziemlich experimenteles System haben, macht mir jedenfalls grossen Spass.


* Sehr lange Installationszeit (2 Tage sollte man einplannen).

Eigentlich Unfug. Man kann ein Gentoo auch wesentlich schneller installieren, Stichwort Stage 3 Installation.


* Im Normalfall sehr viel Linux-Knowhow nötig um Gentoo zu installieren/administrieren.


Da muss ich nun wirklich widersprechen. 1. Nimmt einem Gentoo _sehr_ viel ab, zum kompilieren von den pciutils muss man beispielsweise nichts anders tun als

emerge pciutils

einzutippen.
Für die Administration gibt es auch so manche Tools, z. B. für Portage, und guitoo e.g. finde ich sogar einfacher als synaptic (Debian).

Für die Installation braucht man auch kaum Know-How, höchstens Zeit, Geduld und den Willen, etwas dazu zu lernen.

Klar, man wird kein Geek, weil man Gentoo installiert hat, aber man entwickelt ein gutes Linux-Grundwissen.
Ich empfehle Gentoo ohne mit der Wimper zu zucken an Neulinge. Ich habe durch die Benutzung von Gentoo sehr viel über GNU/Linux gelernt.
Man kommt mit den Dateisystemen, dem Kernel, der Partitionierung und vielen oberflächlichen Aspekten von GNU/Linux in Berührung, und lernt so "spielend" wichtige Grundlagen für die persönliche Weiterentwicklung.


* Ziemlich schlechte deutsche Lokalisierung (falls überhaupt vorhanden).


Das stimmt nicht, es gibt ein Gentoo Lokalisierungs-Howto für deutsche Sprache, man kann es aber auch problemlos so schaffen, meine Freundin benutzt ein deutsches Gentoo, und es klappt prima ;)


* Sehr konsolenlastig. Man sollte also da Kenntnisse schon haben.


Also mit der Konsole umzugehen lernt man auch ein wenig durch die Installation. Für alle möglichen Sachen, ob nun X installieren, oder sonst etwas installieren gibt es umfangreiche Gentoo Howtos, eine grosse Stärke von Gentoo ist ohne Zweifel die Dokumentation. Bei meiner ersten Installation konnte ich gemütlich verschiedene Howtos durcharbeiten, bis ich eine für mich perfekte Workstation hatte, und sie annähernd "verstehen" konnte.


Fazit:
Gentoo ist keine Distribution im eigentlichen Sinne. Es ist eine Minimalinstallation, zu der man die benötigten Programme hinzuinstalliert.

Nicht wahr, denn:
GNU/Linux Distribution = GNU + Linux + Paketmanagement (und Paketen)
Das ist Gentoo. Nur dass man ganz am Anfang keine Paketauswahl oder verschiedene Paketsammlungen zur Auswahl angeboten bekommt.

Und zu Ubuntu: Ich finde keineswegs, dass Ubuntu was für Geeks ist, LFS ist was für Geeks :D Ubuntu ist super einfach und verständlich, prima für Anfänger (empfehle auch Kubuntu, für KDE Junkees)