apollo
2004-11-08, 15:49:51
Vorgeschichte:
Nach mittlerweile knapp 3 Jahren kam ich zu der Erkenntnis, dass meine R9000pro doch nicht mehr ganz up-to-date ist. Sie funktioniert zwar nach wie vor tadellos und dank ZM80-Heatpipe auch unschlagbar leise, allein die Leistung liess nun etwas zu wünschen übrig.
Ergo musste was anderes her. Um den finanziellen Rahmen nicht zu sprengen, sollte es wieder eine Karte im Bereich bis maximal 200€ sein. Nach diversen Recherchen hatte ich meine Kandidaten auf 2 eingeschränkt: die preisgünstigere und etwas langsamere Variante ATi Radeon 9600XT und die etwas teurere und schnellere nVidia GeForceFX 5900XT.
Nach langwierigem inneren Kampf fiel die Entscheidung schlußendlich auf die 5900XT. Herstellerseitig hatte ich mir Club3D und Leadtek rausgepickt, hauptsächlich wegen des günstigeren Preises im Vergleich zu Asus und Konsorten.
Um eventuellen Hitzeproblemen in meinem Recht beengten Midi-Tower vorzubeugen, wurde die zeitgleiche Anschaffung eines passenden NV Silencer 3 (http://www.arctic-cooling.com/vga2.php?idx=39) beschlossen, der die Hitzewallungen der Karte gleich aussenbords befördern soll.
Beschaffung:
Die primäre Option eines ortsansässigen Hardware-Dealers fiel leider ins Wasser. Teilweise konnte sie gewünschte Karten gar nicht liefern oder wenn, dann nur zu überzogenen Preisen.
Also war geizhals.at (http://www.geizhals.at/deutschland) mein Freund. Um möglicher Doppelabzocke aus dem Weg zu gehen, war ich auf der Suche nach nem Shop, wo ich Karte und Kühler gleich zusammen bestellen konnte.
Diverse Enttäuschungen gab es schon, als einige Shops die 5900XT zu Preisen einer 9600XT gelistet hatten...die Karte aber mysteriöserweise da nirgends auch nur annähernd lieferbar war. Nach einiger Sucherei hatte ich die Bestellung dann endlich an Mix Computer (http://www.mix-computer.de/) abgesetzt, es sollte eine Leadtek Winfast A350XT (http://www.leadtek.nl/nts/de/products/gc/content.php?subject=WinFast%20A350%20XT%20TDH&tab=_2&cur=Specifications) mit 128 MB werden.
Am 04.11. dann die Lieferung in einer nach meinem Dafürhalten viel zu großen Pappschachtel mit massig Verpackungsmaterial. Der Kühler kommt in seiner Originalverpackung, die Karte wurde ihrer bunten Retailverpackung beraubt. Leadtek-TreiberCD sowie 2 Handbücher (eins zur Hardwareinstallation, das andere zur mitgelieferten Software) lagen bei.
Das komplette System ist wie üblich bei nethands.de (http://www.nethands.de/pys/show.php4?user=apollo) zu finden.
Installationsvorbereitungen:
Zur Win-Neuinst verspürte ich nicht wirklich Lust, also mussten vorher die alten Treiber (in diesem Falle ATi Cat. 4.irgendwas) runter.
Zunächst über die Softwareliste Treiber und ControlPanel "regulär" deinstalliert, dann in den abgesicherten Modus hochgefahren und mittels DriverCleaner den Rest zum Teufel gejagt. Scheint soweit recht reibungslos funktioniert zu haben, jedenfalls läuft das System noch. ;)
Installation Karte:
Zunächst einmal der Lauf im Originalzustand. Karte rein ging grad noch so gut. Die 5900er ist etwas größer als ihre Vorgängerin (die 9000er) und der Codegen-Miditower ist nicht gerade ein Platzwunder, zumal die sperrigen IDE-Kabel (SATA konnte ich mir noch nicht leisten ;)) dank "sinnvoller" Platzierung der Ports auf dem Mainboard mehr oder weniger direkt an der Grafikkarte vorbei müssen.
Da ich ein stabiles, funktionierendes System brauche und keine Bastelkiste, fiel meine Wahl auf den derzeit offiziellen 61.77er Treiber. Installation lief hier ebenfalls problemlos. Ein Blick in die Treiberoptionen bestätigte mir, dass die Karte korrekt erkannt wurde. Also erstmal die Neugierde befriedigen und die verfügbaren Einstellungen mal durchschauen. Bereits während dieser kurzen Zeit (vielleicht 5 Minuten) fiel mir der nervende Leadtek-Originallüfter sehr negativ auf.
Aber da war ja noch was...höchste Eisenbahn, den NV Silencer dranzupappen.
Installation Kühler:
Computer aus und Karte raus waren eins. Der Originallüfter liess sich schnell entfernen, wurde nur mit 2 Klammern am PCB und einem unsäglichen Wärmeleitpad gehalten.
Die Rückstände eben jenes Pads mussten erstmal vom Chip runter. Mit einem Tuch und etwas "Schreckentferner" schnell erledigt. Die dem Silencer beiliegende WLP wurde dann behutsam die RAM-Chips und den Chip aufgetragen und der Lüfter an der Karte befestigt. Die 4 Schrauben passen perfekt in die Bohrungen auf dem PCB und lassen sich dank Gummipuffern gut anziehen. Die Installation des Kühlers ist also für die Karte recht gefahrlos.
Das böse Erwachen kam, als ich die Karte wieder auf die Rückseite gelegt hatte, um den Lüfter an den Stromanschluss anzuschliessen. Der ist nämlich erschreckenderweise auf der "falschen" Seite. Das Stromkabel des Lüfters reicht gerade noch so bis dahin. Glück gehabt.
Pech wars dann aber doch, denn Leadtek verbaut aus mir nicht bekannten Gründen keinen Standardanschluss. Stattdessen sitzt da ein wesentlich kleinerer Stecker, an dem 2 Kanten abgeflacht wurden...wtf? Der Standardanschluss des Silencer liess sich jedenfalls ohne weiteres nicht dazu überreden, da reinzupassen. Ein einfaches Austauschen der Plastikstecker war ebenfalls nicht drin. Die Klemmen des Leadtek-Anschlusses sind einiges kleiner als des Standardanschlusses, weshalb letztere nicht in den Leadtek-Stecker passten. Nach ca. 30 Minuten Gebastel und Gefummel hatte ich den Standardstecker dann soweit bearbeitet, dass ich ihn ruhigen Gewissens in den Anschluss pressen konnte.
Für diese Farce gibts nen Minuspunkt für Leadtek. Mir will nicht in den Kopf, warum man bei einem Retailprodukt so nen Unsinn verzapft. Wenn Dell seine Komplettrechner verkauft und da eigene Sachen bastelt, solls mir ja wurscht sein. Hier aber nicht.
Einbauprobleme gabs dann zum Glück keine mehr. Der Slot direkt unterm AGP geht flöten, aber das war mir ja vorher klar. Ähnlich wie bei der ZM80 frage ich mich allerdings auch diesmal, ob es dem PCB so gut tut, dass da so nen schwergewichtiger Kühler zerrt. Ok, der R9000 hats auch überlebt, aber langfristig wird man sich da wohl was neues einfallen lassen müssen.
Betrieb:
Das System fährt nach dem Start ohne Probleme wieder hoch. Der Lüfter des NV Silencers ist hörbar, aber nicht aufdringlich. Um Welten leiser als der Originalkühler von Leadtek.
Auf detailierte Auflistungen von Benchmarks verzichte ich an dieser Stelle, dazu möge man die einschlägigen Berichte zu Rate ziehen.
Zur subjektiven Performancesteigerung möchte ich allerdings ein paar Worte verlieren, schließen interessiert es mich als Spieler nicht, was die Balken sagen, sondern wie ich den Unterschied beim Spielen merke.
Erste Tests wurden mit BG42 (http://www.battlegroup42.com) (Mod für BF) und BF:V gefahren.
Ersteres liefert nun bei meiner Standardauflösung 1024*768*32, max. Details und 4*AF (Optimierungen aus) je nach Map und Geschehen zwischen 60 und 100 fps. Im Vergleich zur R9000, die bei gleicher Auflösung und Medium Details grad mal um die 50 fps geschafft hat ein himmelweiter Unterschied. Das äussert sich nicht nur in einem flüssigerem Gameplay (die R9000 litt gelegentlich unter ein paar Einbrüchen), sondern auch in einem optisch schönerem Erlebnis.
BF:V wird nun ebenfalls in der Standardauflösung bei max. Details gefahren und liefert zwischen 40 und 70 fps. Das liegt für mein System durchaus im Rahmen und ist flüssig spielbar. Auch hier hat die 5900er der 9000er nicht nur die Performance, sondern auch das schönere Bild voraus, oder anders gesagt: höhere FPS bei besserer Grafik.
Wagen wir uns doch mal an einen ollen Schinken heran: Tactical Ops (http://www.tactical-ops.de), basierend auf der UT-Engine, war lange Zeit mein Favorit was Multiplayer-Shooter angeht. Auch hier bleiben wir bei der Standardauflösung von 1024 (mehr macht auf nem ollen 17er Syncmaster keinen Spaß) und max. Details, garniert mit 8*AF und 4*S AA. Ergebnis: immer über 100 fps, der average liegt so bei 140. Im Vergleich zur Radeon, die bei gleichen Ingameeinstellungen schon bei 4*AF am Rande ihrer Leistungsfähigkeit stand.
Kommen wir zum Exoten: Pro Evolution Soccer 3. Die Konsolen-Portierung von Konami hat mit der Fifa-Reihe ja starke Konkurrenz. Flüssig läuft das ganze auch schon auf der R9000, die Frage ist eher, wie es mit AF bzw. AA aussieht. Also gehen wir mal moderat mit 4*AF und 4*S AA ran. Läuft flüssig, macht grafisch aber keinen allzu großen Unterschied. Die Wirkung das AA ist sichtbar, um hier zufriedenstellende Ergebnisse zu erhalten, ist wohl aber 8*S AA Pflicht, dabei geht der Karte aber die Puste aus.
Max Payne 2 bei 1024*768*32, max. Details und 4*S AA kein Thema. Aber das lief auch schon auf der 9000er passabel.
Eigenartigerweise liefert SW:KotoR nun sehr störende Grafikfehler in Form von Bildschirmflackern btw. Bildüberlagerungen. Das steigert sich mit zunehmender Spieldauer, bis man nach 5 Minuten quasi gar nichts mehr erkennen kann. Bisher bin ich allerdings noch nicht dazu gekommen, dem Problem auf den Grund zu gehen.
Software:
Auf der im Lieferumfang befindlichen Leadtek-Software-CD befinden sich einige nützliche Tools, so zum Beispiel InterVideo WinDVD in Version 5. Dem Rest habe ich weniger Beachtung geschenkt.
Ebenfalls mitgeliefert wird die Leadtek eigene Tweaking-Software names "WinFox 2.0". Diese bietet einige Funktionen zum Hardware-Monitoring und zum Übertakten. Ersteres zeigt in grafisch ziemlich verspielten Dialogen zum Beispiel Chip- und Gehäusetemperatur an, die gelieferten Werte erscheinen realistisch (~38° Chiptemp im Idle/2D). Letztes erlaubt getrennte Einstellung von Chip- und Speichertakt für 2D und 3D-Betrieb.
Der Gedanke hinter einer solchen Software ist sicherlich löblich, allein in der Umsetzung mangelt es. Die Oberfläche ist nicht nur grottenhäßlich, sondern auch noch schlecht zu bedienen. Zudem scheinen wichtige Funktionen wie zum Beispiel das Rücksetzen der Taktraten auf Standardwerte nicht zu funktionieren. Alles in allem bietet die Software keine Funktionen, die man nicht mittels anderer Tools besser abdecken kann. Deshalb habe ich sie auch sofort wieder vom System verbannt.
Nicht so der aTuner. Dessen Einsatz gestaltete sich ebenfalls auf Anhieb problemlos, Karte und Treiber werden richtig erkannt, vorgenommene Einstellungen korrekt übernommen. Mit den Profiloptionen habe ich bisher nicht ausgiebig experimentieren können, wenn sie aber so funktionieren, wie sie sollen (wovon ich ausgehe), ist eine Benutzung des aTuner jedem ans Herz zu legen.
Overclocking:
Dieser Punkt wird eher kurz ausfallen, da ich (zumindest derzeit) nicht vorhabe, die Karte dauerhaft übertaktet zu betreiben. Ein Test von BF:V mit 410 MHz Chiptakt und 380 MHz Speichertakt zeigte keine Fehler, die Performance habe ich dabei allerdings nicht genauer betrachtet. Dürfte im üblichen Rahmen liegen.
Fazit:
Die 5900er ist eine vernünftige Wahl für den (Gelegenheits)Gamer, der keine "top-notch" Performance in den aktuellen "Killer"spielen benötigt. Sie bietet eine solide Leistung bei aktuellen Spielen und hat genug Reserven, um ältere Spiele mit AA und AF etwas aufzupolieren. Laut diversen Aussagen sollte der Karte im Zweifelsfalle dank Übertaktung noch etwas mehr Leistung entlockt werden können.
Die Installation der Karte verlief problemlos, die Treiber sind nahezu tadellos. Was anderes hatte ich von nV allerdings auch nicht erwartet.
Eine sinnvolle Ergänzung ist aths aTuner (http://www.3dcenter.de/atuner/).
Eine kleine Einschränkung muss beim NV Silencer gemacht werden. Dessen Installation ist unproblematisch und sicherlich sinnvoll (im Vergleich zum Radaubruder von Originalkühler), solange man eine Karte mit Standard-Lüfteranschluss erwischt. Den Minuspunkt kriegt aber Leadtek.
Nach mittlerweile knapp 3 Jahren kam ich zu der Erkenntnis, dass meine R9000pro doch nicht mehr ganz up-to-date ist. Sie funktioniert zwar nach wie vor tadellos und dank ZM80-Heatpipe auch unschlagbar leise, allein die Leistung liess nun etwas zu wünschen übrig.
Ergo musste was anderes her. Um den finanziellen Rahmen nicht zu sprengen, sollte es wieder eine Karte im Bereich bis maximal 200€ sein. Nach diversen Recherchen hatte ich meine Kandidaten auf 2 eingeschränkt: die preisgünstigere und etwas langsamere Variante ATi Radeon 9600XT und die etwas teurere und schnellere nVidia GeForceFX 5900XT.
Nach langwierigem inneren Kampf fiel die Entscheidung schlußendlich auf die 5900XT. Herstellerseitig hatte ich mir Club3D und Leadtek rausgepickt, hauptsächlich wegen des günstigeren Preises im Vergleich zu Asus und Konsorten.
Um eventuellen Hitzeproblemen in meinem Recht beengten Midi-Tower vorzubeugen, wurde die zeitgleiche Anschaffung eines passenden NV Silencer 3 (http://www.arctic-cooling.com/vga2.php?idx=39) beschlossen, der die Hitzewallungen der Karte gleich aussenbords befördern soll.
Beschaffung:
Die primäre Option eines ortsansässigen Hardware-Dealers fiel leider ins Wasser. Teilweise konnte sie gewünschte Karten gar nicht liefern oder wenn, dann nur zu überzogenen Preisen.
Also war geizhals.at (http://www.geizhals.at/deutschland) mein Freund. Um möglicher Doppelabzocke aus dem Weg zu gehen, war ich auf der Suche nach nem Shop, wo ich Karte und Kühler gleich zusammen bestellen konnte.
Diverse Enttäuschungen gab es schon, als einige Shops die 5900XT zu Preisen einer 9600XT gelistet hatten...die Karte aber mysteriöserweise da nirgends auch nur annähernd lieferbar war. Nach einiger Sucherei hatte ich die Bestellung dann endlich an Mix Computer (http://www.mix-computer.de/) abgesetzt, es sollte eine Leadtek Winfast A350XT (http://www.leadtek.nl/nts/de/products/gc/content.php?subject=WinFast%20A350%20XT%20TDH&tab=_2&cur=Specifications) mit 128 MB werden.
Am 04.11. dann die Lieferung in einer nach meinem Dafürhalten viel zu großen Pappschachtel mit massig Verpackungsmaterial. Der Kühler kommt in seiner Originalverpackung, die Karte wurde ihrer bunten Retailverpackung beraubt. Leadtek-TreiberCD sowie 2 Handbücher (eins zur Hardwareinstallation, das andere zur mitgelieferten Software) lagen bei.
Das komplette System ist wie üblich bei nethands.de (http://www.nethands.de/pys/show.php4?user=apollo) zu finden.
Installationsvorbereitungen:
Zur Win-Neuinst verspürte ich nicht wirklich Lust, also mussten vorher die alten Treiber (in diesem Falle ATi Cat. 4.irgendwas) runter.
Zunächst über die Softwareliste Treiber und ControlPanel "regulär" deinstalliert, dann in den abgesicherten Modus hochgefahren und mittels DriverCleaner den Rest zum Teufel gejagt. Scheint soweit recht reibungslos funktioniert zu haben, jedenfalls läuft das System noch. ;)
Installation Karte:
Zunächst einmal der Lauf im Originalzustand. Karte rein ging grad noch so gut. Die 5900er ist etwas größer als ihre Vorgängerin (die 9000er) und der Codegen-Miditower ist nicht gerade ein Platzwunder, zumal die sperrigen IDE-Kabel (SATA konnte ich mir noch nicht leisten ;)) dank "sinnvoller" Platzierung der Ports auf dem Mainboard mehr oder weniger direkt an der Grafikkarte vorbei müssen.
Da ich ein stabiles, funktionierendes System brauche und keine Bastelkiste, fiel meine Wahl auf den derzeit offiziellen 61.77er Treiber. Installation lief hier ebenfalls problemlos. Ein Blick in die Treiberoptionen bestätigte mir, dass die Karte korrekt erkannt wurde. Also erstmal die Neugierde befriedigen und die verfügbaren Einstellungen mal durchschauen. Bereits während dieser kurzen Zeit (vielleicht 5 Minuten) fiel mir der nervende Leadtek-Originallüfter sehr negativ auf.
Aber da war ja noch was...höchste Eisenbahn, den NV Silencer dranzupappen.
Installation Kühler:
Computer aus und Karte raus waren eins. Der Originallüfter liess sich schnell entfernen, wurde nur mit 2 Klammern am PCB und einem unsäglichen Wärmeleitpad gehalten.
Die Rückstände eben jenes Pads mussten erstmal vom Chip runter. Mit einem Tuch und etwas "Schreckentferner" schnell erledigt. Die dem Silencer beiliegende WLP wurde dann behutsam die RAM-Chips und den Chip aufgetragen und der Lüfter an der Karte befestigt. Die 4 Schrauben passen perfekt in die Bohrungen auf dem PCB und lassen sich dank Gummipuffern gut anziehen. Die Installation des Kühlers ist also für die Karte recht gefahrlos.
Das böse Erwachen kam, als ich die Karte wieder auf die Rückseite gelegt hatte, um den Lüfter an den Stromanschluss anzuschliessen. Der ist nämlich erschreckenderweise auf der "falschen" Seite. Das Stromkabel des Lüfters reicht gerade noch so bis dahin. Glück gehabt.
Pech wars dann aber doch, denn Leadtek verbaut aus mir nicht bekannten Gründen keinen Standardanschluss. Stattdessen sitzt da ein wesentlich kleinerer Stecker, an dem 2 Kanten abgeflacht wurden...wtf? Der Standardanschluss des Silencer liess sich jedenfalls ohne weiteres nicht dazu überreden, da reinzupassen. Ein einfaches Austauschen der Plastikstecker war ebenfalls nicht drin. Die Klemmen des Leadtek-Anschlusses sind einiges kleiner als des Standardanschlusses, weshalb letztere nicht in den Leadtek-Stecker passten. Nach ca. 30 Minuten Gebastel und Gefummel hatte ich den Standardstecker dann soweit bearbeitet, dass ich ihn ruhigen Gewissens in den Anschluss pressen konnte.
Für diese Farce gibts nen Minuspunkt für Leadtek. Mir will nicht in den Kopf, warum man bei einem Retailprodukt so nen Unsinn verzapft. Wenn Dell seine Komplettrechner verkauft und da eigene Sachen bastelt, solls mir ja wurscht sein. Hier aber nicht.
Einbauprobleme gabs dann zum Glück keine mehr. Der Slot direkt unterm AGP geht flöten, aber das war mir ja vorher klar. Ähnlich wie bei der ZM80 frage ich mich allerdings auch diesmal, ob es dem PCB so gut tut, dass da so nen schwergewichtiger Kühler zerrt. Ok, der R9000 hats auch überlebt, aber langfristig wird man sich da wohl was neues einfallen lassen müssen.
Betrieb:
Das System fährt nach dem Start ohne Probleme wieder hoch. Der Lüfter des NV Silencers ist hörbar, aber nicht aufdringlich. Um Welten leiser als der Originalkühler von Leadtek.
Auf detailierte Auflistungen von Benchmarks verzichte ich an dieser Stelle, dazu möge man die einschlägigen Berichte zu Rate ziehen.
Zur subjektiven Performancesteigerung möchte ich allerdings ein paar Worte verlieren, schließen interessiert es mich als Spieler nicht, was die Balken sagen, sondern wie ich den Unterschied beim Spielen merke.
Erste Tests wurden mit BG42 (http://www.battlegroup42.com) (Mod für BF) und BF:V gefahren.
Ersteres liefert nun bei meiner Standardauflösung 1024*768*32, max. Details und 4*AF (Optimierungen aus) je nach Map und Geschehen zwischen 60 und 100 fps. Im Vergleich zur R9000, die bei gleicher Auflösung und Medium Details grad mal um die 50 fps geschafft hat ein himmelweiter Unterschied. Das äussert sich nicht nur in einem flüssigerem Gameplay (die R9000 litt gelegentlich unter ein paar Einbrüchen), sondern auch in einem optisch schönerem Erlebnis.
BF:V wird nun ebenfalls in der Standardauflösung bei max. Details gefahren und liefert zwischen 40 und 70 fps. Das liegt für mein System durchaus im Rahmen und ist flüssig spielbar. Auch hier hat die 5900er der 9000er nicht nur die Performance, sondern auch das schönere Bild voraus, oder anders gesagt: höhere FPS bei besserer Grafik.
Wagen wir uns doch mal an einen ollen Schinken heran: Tactical Ops (http://www.tactical-ops.de), basierend auf der UT-Engine, war lange Zeit mein Favorit was Multiplayer-Shooter angeht. Auch hier bleiben wir bei der Standardauflösung von 1024 (mehr macht auf nem ollen 17er Syncmaster keinen Spaß) und max. Details, garniert mit 8*AF und 4*S AA. Ergebnis: immer über 100 fps, der average liegt so bei 140. Im Vergleich zur Radeon, die bei gleichen Ingameeinstellungen schon bei 4*AF am Rande ihrer Leistungsfähigkeit stand.
Kommen wir zum Exoten: Pro Evolution Soccer 3. Die Konsolen-Portierung von Konami hat mit der Fifa-Reihe ja starke Konkurrenz. Flüssig läuft das ganze auch schon auf der R9000, die Frage ist eher, wie es mit AF bzw. AA aussieht. Also gehen wir mal moderat mit 4*AF und 4*S AA ran. Läuft flüssig, macht grafisch aber keinen allzu großen Unterschied. Die Wirkung das AA ist sichtbar, um hier zufriedenstellende Ergebnisse zu erhalten, ist wohl aber 8*S AA Pflicht, dabei geht der Karte aber die Puste aus.
Max Payne 2 bei 1024*768*32, max. Details und 4*S AA kein Thema. Aber das lief auch schon auf der 9000er passabel.
Eigenartigerweise liefert SW:KotoR nun sehr störende Grafikfehler in Form von Bildschirmflackern btw. Bildüberlagerungen. Das steigert sich mit zunehmender Spieldauer, bis man nach 5 Minuten quasi gar nichts mehr erkennen kann. Bisher bin ich allerdings noch nicht dazu gekommen, dem Problem auf den Grund zu gehen.
Software:
Auf der im Lieferumfang befindlichen Leadtek-Software-CD befinden sich einige nützliche Tools, so zum Beispiel InterVideo WinDVD in Version 5. Dem Rest habe ich weniger Beachtung geschenkt.
Ebenfalls mitgeliefert wird die Leadtek eigene Tweaking-Software names "WinFox 2.0". Diese bietet einige Funktionen zum Hardware-Monitoring und zum Übertakten. Ersteres zeigt in grafisch ziemlich verspielten Dialogen zum Beispiel Chip- und Gehäusetemperatur an, die gelieferten Werte erscheinen realistisch (~38° Chiptemp im Idle/2D). Letztes erlaubt getrennte Einstellung von Chip- und Speichertakt für 2D und 3D-Betrieb.
Der Gedanke hinter einer solchen Software ist sicherlich löblich, allein in der Umsetzung mangelt es. Die Oberfläche ist nicht nur grottenhäßlich, sondern auch noch schlecht zu bedienen. Zudem scheinen wichtige Funktionen wie zum Beispiel das Rücksetzen der Taktraten auf Standardwerte nicht zu funktionieren. Alles in allem bietet die Software keine Funktionen, die man nicht mittels anderer Tools besser abdecken kann. Deshalb habe ich sie auch sofort wieder vom System verbannt.
Nicht so der aTuner. Dessen Einsatz gestaltete sich ebenfalls auf Anhieb problemlos, Karte und Treiber werden richtig erkannt, vorgenommene Einstellungen korrekt übernommen. Mit den Profiloptionen habe ich bisher nicht ausgiebig experimentieren können, wenn sie aber so funktionieren, wie sie sollen (wovon ich ausgehe), ist eine Benutzung des aTuner jedem ans Herz zu legen.
Overclocking:
Dieser Punkt wird eher kurz ausfallen, da ich (zumindest derzeit) nicht vorhabe, die Karte dauerhaft übertaktet zu betreiben. Ein Test von BF:V mit 410 MHz Chiptakt und 380 MHz Speichertakt zeigte keine Fehler, die Performance habe ich dabei allerdings nicht genauer betrachtet. Dürfte im üblichen Rahmen liegen.
Fazit:
Die 5900er ist eine vernünftige Wahl für den (Gelegenheits)Gamer, der keine "top-notch" Performance in den aktuellen "Killer"spielen benötigt. Sie bietet eine solide Leistung bei aktuellen Spielen und hat genug Reserven, um ältere Spiele mit AA und AF etwas aufzupolieren. Laut diversen Aussagen sollte der Karte im Zweifelsfalle dank Übertaktung noch etwas mehr Leistung entlockt werden können.
Die Installation der Karte verlief problemlos, die Treiber sind nahezu tadellos. Was anderes hatte ich von nV allerdings auch nicht erwartet.
Eine sinnvolle Ergänzung ist aths aTuner (http://www.3dcenter.de/atuner/).
Eine kleine Einschränkung muss beim NV Silencer gemacht werden. Dessen Installation ist unproblematisch und sicherlich sinnvoll (im Vergleich zum Radaubruder von Originalkühler), solange man eine Karte mit Standard-Lüfteranschluss erwischt. Den Minuspunkt kriegt aber Leadtek.