Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wird Linux geteilt?
INTRU
2004-11-19, 00:49:14
Medienberichten zufolge planen führende Kernel-Entwickler, bereits die kommende Version des Kernels in mehrere Quellcode-Bäume zu teilen.
Es ist kein Geheimnis, dass das Herz jeder Linux-Distribution über Funktionen verfügt, die die Mehrzahl der Benutzer nie brauchen wird. Es ist ebenfalls kein Geheimnis, dass eine Vielzahl von Verbesserungen und Neuerungen nie Einzug in den Kernel finden wird. Sie interessieren die Wenigsten oder würden den Kernel unnötig aufblähen, ohne dass der Nutzen signifikant wäre. Mit der jetzigen Struktur des Kernels scheint Linux an die eigenen Grenzen gestoßen zu sein.
Wie einem Bericht von Inforworld zu entnehmen ist, hegen bekannte Kernel-Entwickler den Plan, die zukünftige Version 2.7 des Kernels in zwei separate Bäume zu spalten. In einem Gespräch gab Andrew Morton, der zusammen mit Linus Torvalds und anderen Kernel-Hackern bei Open Source Development Labs (OSDL) beschäftigt ist, an, entsprechende Erwägungen in der Entwicklung des neuen Kernels in Betracht gezogen zu haben. Demnach existieren große Patches, die für manche interessant wären, die aber nie in den Kernel den Einzug halten werden, es sei den, der Kernel würde funktionell aufgeteilt werden.
Wie die Publikation weiter berichtet, sei der Verschlag bei Torvalds auf ein offenes Ohr gestoßen und der Gründer des Kernels wird bereits bei der kommenden Version den Kern teilen. Ein Beispiel könnte laut Infoworld ein Kernel für Heim- und einer für Server-Benutzer sein.
Information: techworld.com
http://www.pro-linux.de/news/2004/7518.html
fände ich persönlich eine gute idee, solange das mit den versionen dann nicht überhand nimmt.
eine aufteilung für server - home pc fände ich aber gut.
Exxtreme
2004-11-19, 01:11:16
Solange die Teile untereinander kompatibel bleiben, ist mir das egal.
HellHorse
2004-11-19, 08:59:50
Wie einem Bericht von Inforworld zu entnehmen ist, hegen bekannte Kernel-Entwickler den Plan, die zukünftige Version 2.7 des Kernels in zwei separate Bäume zu spalten.
Ja der 2.7er, wenn er dann überhaupt mal kommt könnte es ein kompletter throw-away Prototpy werden.
Demnach existieren große Patches, die für manche interessant wären, die aber nie in den Kernel den Einzug halten werden, es sei den, der Kernel würde funktionell aufgeteilt werden.
Also eher ein Patchset statt ein fork?
Wenn man den Techworld Artikel liest, findet man:
So at some point, Linux founder Linus Torvalds will fork off version 2.7 to accommodate the changes, Morton said at the SDForum open source conference.
Das liest für nicht wie das Linux in Home und Server geforkt wird. Sondern dass der 2.7er der fork zum 2.6er wird. Wenn man das so sieht, sind auch der 2.5er und 2.6er ein fork zum 2.4er :ugly:
Ein Beispiel könnte laut Infoworld ein Kernel für Heim- und einer für Server-Benutzer sein.
Naja bisher hat man ja immer versucht beides zu sein und nicht nur Sachen zu machen, die bloss einer Seite was bringen.
Die bei techworld (http://www.techworld.com/opsys/news/index.cfm?NewsID=2648&Page=1&pagePos=2) sind auch lustig.
Each version of the kernel requires applications to be compiled specifically for it.
Crushinator
2004-11-19, 11:12:57
Gibt es denn konkrete Beispiele, wo so eine generelle Aufteilung sinnvoller gewesen wäre? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, welche Kernel-Funktionalität der Art schwierig zu integrieren sei, daß man sie nicht wie bisher optional per config an- bzw. abwählen könnte.
klutob
2004-11-19, 13:00:11
AFAIK Reiser4 in seiner ursprünglich gedachten Form der Implementierung von H.R. oder der auf einem Desktop nicht so wichtigen Filterung der SCSI Komandos (2.6.8 Debakel).
Weiterhin finde ich ein Aufteilen der Kernelsourcen ganz hübsch. Der Server bekommt seine sichere Umgebung und der Desktop könnte schneller von neuen Features profitieren. Die Kernelkonfiguration ist nat. ein gutes Instrument, aber ob man "alte Zöpfe" abschneiden kann und sich alle als "experimental" gezeichneten Optionen mit den eigenen Einstellungen vertragen, erfährt man erst oft beim nächsten Boot.
Ich erhoffe mir von solch einem Schritt eine größere Übersichtlichkeit und Qualität des Kernels, gerade auf dem Desktop.
Crushinator
2004-11-19, 13:56:54
Wenn ich dadurch keinen Nachteil habe, und die verschiedenen Kernel-Versionen ohne weiteres einspielen kann, ohne daß meine ganze Distri für die Katz ist, soll's mir recht sein. Sollte aber beispielsweise der nachträgliche Einsatz eines Server-Kernel auf meinem Desktop zu großen Problemen mit den vorhandenen Trivial-Packages führen, hielte ich die angestrebte Idee für fast schon irrsinnig.
ThePsycho
2004-11-19, 22:11:37
irgendwie kann ich mich mit der idee nicht anfreunden. was ist wenn man features aus verschiedenen reihen will? bestimmte feature-sets kriegt man, wenn ich das richtig verstanden hab, nie wieder zusammen
und letztendlich kann man beobachten, dass so ziemlich alles, was es im server-bereich mal gab, später auch im desktop-bereich einzig gehalten hat. eine solche trennung macht deshalb meiner meinung nach gar keinen sinn.
und außer reiser4 wüsste ich grade auch nichts, was man nicht anständig in den kernel integrieren könnte - nur der code, das is klar, er wird immer mehr
ich glaube, man sollte einfach generell den weg in eine größere modularität gehen, aber den kernel trotzdem als ein ganzes erhalten
Medienberichten zufolge planen führende Kernel-Entwickler, bereits die kommende Version des Kernels in mehrere Quellcode-Bäume zu teilen.
Es ist kein Geheimnis, dass das Herz jeder Linux-Distribution über Funktionen verfügt, die die Mehrzahl der Benutzer nie brauchen wird. Es ist ebenfalls kein Geheimnis, dass eine Vielzahl von Verbesserungen und Neuerungen nie Einzug in den Kernel finden wird. Sie interessieren die Wenigsten oder würden den Kernel unnötig aufblähen, ohne dass der Nutzen signifikant wäre. Mit der jetzigen Struktur des Kernels scheint Linux an die eigenen Grenzen gestoßen zu sein.
Wie einem Bericht von Inforworld zu entnehmen ist, hegen bekannte Kernel-Entwickler den Plan, die zukünftige Version 2.7 des Kernels in zwei separate Bäume zu spalten. In einem Gespräch gab Andrew Morton, der zusammen mit Linus Torvalds und anderen Kernel-Hackern bei Open Source Development Labs (OSDL) beschäftigt ist, an, entsprechende Erwägungen in der Entwicklung des neuen Kernels in Betracht gezogen zu haben. Demnach existieren große Patches, die für manche interessant wären, die aber nie in den Kernel den Einzug halten werden, es sei den, der Kernel würde funktionell aufgeteilt werden.
Wie die Publikation weiter berichtet, sei der Verschlag bei Torvalds auf ein offenes Ohr gestoßen und der Gründer des Kernels wird bereits bei der kommenden Version den Kern teilen. Ein Beispiel könnte laut Infoworld ein Kernel für Heim- und einer für Server-Benutzer sein.
Information: techworld.com
http://www.pro-linux.de/news/2004/7518.html
letzteres halte ich für absoluten schwachsinn...vorallem wenn dann in einem "heim benutzer" rechner server komponenten zum einsatz kommen fängts an abzustinken
ich glaube, man sollte einfach generell den weg in eine größere modularität gehen, aber den kernel trotzdem als ein ganzes erhalten
Prinzipiell kannst du den Großteil des Linux Kernels als Module kompilieren, das ist nicht das Problem. Aber im großen und ganzen hast du recht.
Um mal auf das eigentliche Thema auf zu greifen: Meiner Meinung näch könnte man den Kernel in 3 Komponenten aufteilen, einmal Sourcen die egal auf welchem System der Kernel eingesetzt wird benötigt werden, dann Source Pakete die auf diesen "Main-Sourcen" aufbauen, z.B. einmal für den Desktop und für den Server Einsatz. Man hätte so die Möglichkeit entweder beide Zweige zu nutzen (was dann dem heutigen Kernel entspräche) oder halt einen der Zweige. Weiterhin müsste man die installation von neuen Modulen, die nicht in den Kernel Sourcen drin sind vereinfachen, ich glaub dann hätte Linux schon deutlich an Flexibilität gewonnen.
Linux ist monolithisch und alle Treiber müssen im Ring 0 laufen, da kann man nicht viel mehr aufteilen als jetzt schon.
Ich weiß gar nicht was ihr habt, ihr könnt doch reinkompilieren was ihr wollt, was will man mehr?
ThePsycho
2004-11-20, 14:17:24
eben, es geht ja darum, dass das später wohl nicht mehr gehen wird
@BNO
so ähnlich hab ich das ja auch mit "größere Modularität gemeint"
zum einen mal schon beim runterladen entscheiden zu können, was man so braucht und was nicht (natürlich sollte man nicht jeden code-schnipsel einzeln auswählen müssen)
zum anderen aber auch dafür sorgen, dass "alles mit allem" zusammen läuft
dann gäbe es keine diskussion, ob man dieses oder jenes in den kernel aufnehmen muss - selbst wenn die sourcen auf gigabyte-größe anschwellen, bleibt das noch überschaubar
und man hat immernoch die wahl, ob man z.B. reiser4 oder xfs oder beides im kernel haben will
ActionNews
2004-11-22, 21:50:23
Linux bleibt Linux
Gesendet von RvB am Mo, 22. Nov 2004 um 17:21
Wie einige unserer Leser vermuteten und Groklaw zu bestätigen weiß, handelt es sich bei dem Techworld-Artikel über die Spaltung von Linux um eine Fehlinterpretation.
Der Artikel, über den auch Pro-Linux informierte, zieht eine Spaltung des Linuxkernels in Erwägung, die ein ähnliches Schicksal wie das von Unix zur Folge haben könnte. Groklaw konsultierte darauf hin direkt Andrew Morton, einen Maintainer des aktuellen 2.6-Kernelzweiges.
Andrew stellt darauf hin klar, dass Paul Krill, der Autor des Techworld-Artikels, das Wort "fork" fehlinterpretiert habe. Angaben von Groklaw zufolge sprach Andrew Morton lediglich von der Eröffnung eines 2.7-Entwicklerkernelzweiges. In diese können zahlreiche Neuerungen einfließen, ohne die Integrität der aktuellen 2.6-Linie zu gefährden, die in letzter Zeit etwas kurvig verlief. [1, 2, 3].
Die Eröffnung eines 2.7-Zweiges bedeutet aber nicht zwangsläufig die Rückkehr zum traditionellen Entwicklungsmodell des Kernels, da Morton im neuen Modell die (eventuell temporäre) Eröffnung eines weiteren Zweiges für gravierende Änderungen in Erwägung zog. In einem solchen Falle würde der Kernel 2.6 wie bisher weiterentwickelt (mit experimentellen Treibern in der mm-Serie und eventuellen Vereinigungen in jeder Version) und die Version 2.7 enthielte vor allem Neuerungen, die sich nicht einfach auf bisherige Kernels übersetzen ließen.
Andrew Morton vermag die Abspaltung eines 2.7-Kernels jedoch durchaus mit 2.1, 2.3 und 2.5 zu vergleichen: »Wir haben das schon mit der 2.0-Serie, der 2.2-Serie und der 2.4-Serie getan. Irgendwann tun wir es auch mit der 2.6-Serie«.
Information: groklaw.net ( http://www.pro-linux.de/news/2004/7527.html )
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