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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bio-Mechanik-Wunder oder Falschaussage der Doku??


Ash-Zayr
2004-12-13, 21:22:41
Hallo

Ich habe mal eine Doku gesehen, in der es unter anderem um die mechanische Belastung eines Fussballers nackten Fusses geht, wenn der Vollspann abzieht....
Aussage war, dass der Fuss mehrfach brechen müsste bei den Kräften, die wirken, er es aber nicht tut, weil die Zeitdauer der Krafteinwirkung ultrakurz ist......!!

Hmmmm....jetzt frage ich mich aber:

Wenn ich mit einer High-Speed-Ultra-Köpfungsmaschine geköpft werde, die die Klinge in 4ns durch meinen Hals und zurück führt....dann bin ich doch trotzdem tot....;)
Oder eine Glasscheibe und ein Hammer: auch wenn ich den Hammer noch so schnell zurückführe....wenn die Energie stimmte, ist die Scheibe kaputt, unabhängig von der Zeitdauer der Krafteinwirkung!!

Ich könnte die Beispiele noch ewig vorrantreiben, aber meiner Meinung nach wirkt bei solchen Konstellationen einfach das "alles oder nichts Gesetz", also das Gesetz des Schwellenwertes!!!!

Wenn die Kraft des Schusses, die Integrität des Fusses, die Elastizität eines Fussballes nun mal so beschaffen wären, dass angeblich die Kraft des Schusses reichen würde, den Knochen zu brechen, dann würde er auch brechen!!!

Gern können wir das jetzt ausdehnen ins Philosophische: wenn das "alles oder nichts Gesetz gilt"....wie wäre es dann?? Eine Kraft, die eigentlich reicht, um jetzt z.B. mit dem Hammer die Scheibe zu zertrümmern....wenn ich den Hammer mit unendlilch grosser/kleiner Geschwindigkeit/Verzögerung durch die Scheibe schlage und zurückziehe, würde die Scheibe zerbersten....???

Viel Spaß!

Ash-Zayr

Jenny23
2004-12-13, 21:33:35
Hallo

Ich habe mal eine Doku gesehen, in der es unter anderem um die mechanische Belastung eines Fussballers nackten Fusses geht, wenn der Vollspann abzieht....
Aussage war, dass der Fuss mehrfach brechen müsste bei den Kräften, die wirken, er es aber nicht tut, weil die Zeitdauer der Krafteinwirkung ultrakurz ist......!!


Es stellt sich die Frage, wie man die maximale Belastbarkeit getestet hat.
Wenn ich an einen Ast eine große Last hänge, dann bricht er nach einer kurzen Weile. Wenn ich diese Last aber nur für einen sehr kurzen Moment dranhänge, dann kommt es nicht zum Bruch, sondern vielleicht nur zu kleinen Rissen, die danach wieder verwachsen.
Vielleicht hat man die Belastbarkeit des Fußes ähnlich gemessen/berechnet. Es gibt da offenbar einen Spielraum, abhängig von der Kraft und der Dauer der Kraft die auf den Fuß ausgeübt wird.
In einer Achterbahn wirken ja auch Kräfte auf den Körper die über einen längeren Zeitraum lebensbedrohlich wären.
Weiss Amarok vielleicht erhellenderes?

Gast
2004-12-13, 21:50:20
ihr wisst doch wie's mit "HiFi"-Anlagen läuft, Brüllwürfel mit 150Watt (pmpo, eben nicht RMS). Das sind genau solche werte die sie (die Hersteller) für ne Millisekunde fahren und dann auf die Verpackungen knallen, Dauerbelastung ist dann so um den Faktor 20-60 niedriger :)

wie lange dauerts noch bis jemand nen Kleinwagen mit 1000 PS verkauft (so betrieben explodiert der Motor zwar nach einer Sekunde, aber hey, das sind doch details die keiner wissen will ;))

so, um noch was seriöses zu schreiben, wenn ich mich recht an meine Ausbildung entsinne ist die Energie die ihr in die Zerstörung steckt mal grob gesagt Zeit mal Kraft, vielleicht hilft das ja ein wenig :)

greets

Asmodeus
2004-12-14, 17:02:08
Gibt doch dieses schöne Beispiel dieses einen Amerikaners, der an der Entwicklung und Testung des Schleudersitzes beteiligt war (kam auch mal ne Doku darüber im Fernsehen). Er hat mit sich mehrere Beschleunigungs- und Bremstests auf so ner Art Raketenstuhl machen lassen und sie sind mit seiner Zustimmung und auf sein Verlangen hin bis ans Maximum gegangen. Das Ergebnis war, dass er beim letzten Bremstest (Raketenstuhl wird beschleunigt und schlagartig abgebremst) kurzzeitig einer Belastung von 25 bis 30 G ausgesetzt war. Sein Körper und vorallem sein Gesicht waren mit blauen Flecken übersäht, seine Netzhaut hatte sch bei einem Auge teilweise gelöst, mehrere gebrochene Knochen usw. Sie meinten, es ist vergleichbar, wenn man aus 2 Meter Höhe der Länge nach ungeschützt auf eine Betonfläche knallt.

Und ich denke, die 25 bis 30 G wirkten nur deswegen nicht tötlich, weil sie eben nur extrem kurz wirkten.

Oder es gibt ja auch Beispiele in die andere Richtung. Ist die Geschwindigkeit hoch genug, dann kann man z.B. eine Möhre durch ein massives Holzbrett schießen. Man kann also auch nicht sagen, eine Möhre ist an sich weicher als ein Holzbrett, also wird die Möhre an einem Holzbrett immer kaputt gehen.

Gruss, Carsten.

derGastwieder
2004-12-14, 18:19:52
Oder es gibt ja auch Beispiele in die andere Richtung. Ist die Geschwindigkeit hoch genug, dann kann man z.B. eine Möhre durch ein massives Holzbrett schießen. Man kann also auch nicht sagen, eine Möhre ist an sich weicher als ein Holzbrett, also wird die Möhre an einem Holzbrett immer kaputt gehen.

Gruss, Carsten.

erinnert mich an einen alten Test bei dem Schaumstoffzylinder mit hoher Geschwindigkeit in fest montierte Flugzeugtriebwerke geschossen werden (wohl um Vogelschwärme zu simulieren).
und das durchaus mit "einschlagendem Effekt", als Mensch steht man da sicher nur einmal im Weg (an einem Stück wenigstens ;)) trotz dem weichen Schaumstoff....

greets

Gast
2004-12-15, 12:00:41
brauchst ja nur mal ausrechnen. wie schwer ist ein ball? dazu sagen wir mal er fliegt 100Km/h und wird innerhalb einer sekunde auf null abgebremst. es hat sicher was mit der elastizität des balles zu tun. da müsste man mal das impulsgesetz bemühen.