Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was haben Karl Marx, Charles Darwin und Sigmund Freud gemeinsam?
Moltke
2004-12-14, 18:15:18
Sie alle entwerfen ein bestimmtes, nachmetaphysiches Menschenbild.
Mit welchen modernern Menschenbilder könnte man es vergleichen oder wie würden Fragen ( die alle 3. beinhalten ) aussehen ?
Danke
Lord Wotan
2004-12-15, 19:45:54
Sie alle entwerfen ein bestimmtes, nachmetaphysiches Menschenbild.
Mit welchen modernern Menschenbilder könnte man es vergleichen oder wie würden Fragen ( die alle 3. beinhalten ) aussehen ?
Danke
Du hast Bakunin vergessen. Und dessen Menschenbild ist meins.
Du hast Bakunien vergessen. Und dessen Menschenbild ist meins.
wer/was ist das ?? Link ?
Rainer
Lord Wotan
2004-12-15, 20:20:52
Michail Alexandowitsch Bakunin (1814 - 1876)
Bakunin entstammte einem alten russischen Adelsgeschlecht. Von 1828 bis 1833 besuchte er die Petersburger Artillerieschule. In Moskau schloß er sich dem literarisch-philosophischen Zirkel um Nikolai Stankewitsch (1813-1840) an. Er wurde zunächst von der Philosphie Kants und Fichtes beeinflußt.
Seine Übersetzung von Hegels Gymnasialreden ist der erste authentische Hegeltext in russischer Sprache. Belinskij machte er mit Hegel und Fichte bekannt. Er regte auch Herzen an, die Werke Hegels zu studieren.
1840 begab er sich nach Berlin und hörte Vorlesungen bei Werder, Hotho, Vatke und Schelling.
1842 ging Bakunin nach Dresden und Anfang 1843 gemeinsam mit Herwegh in die Schweiz. In Zürich lernte er Weitling kennen, arbeitete für den Bund der Gerechten.
Vor der in der Schweiz einsetzenden Kommunistenverfolgung floh Bakunin nach Paris, wo er u.a. Marx, Engels und Proudhon kennenlernte.
1847 rief Bakunin zur Verbrüderung der Russen und Polen mit dem Ziel auf, die zaristische Herrschaft zu beseitigen. Daraufhin wurde er auf Antrag der Russen aus Frankreich verwiesen.
Im Juni 1848 nahm er führend am Prager Slawenkongreß teil, floh nach der Unterdrückung der dortigen Unruhen nach Deutschland, forderte in seinem Aufruf an die Slawen von Köthen aus die Zerstörung Österrecihs und die Befreiung Rußlands von Nikolaus I.
Er war im Mai 1849 Mitglied der revolutionären Regierung in Dresden und wurde nach Niederschlagung des Aufstandes am 10. Mai in Chemnitz verhaftet.
Von den Sachsen und den Österreichern zum Tode verurteilt und später zu lebenslanger Haft begnadigt, wurde er im Oktober 1851 nach Rußland ausgeliefert und kam in die Kasematten der Peter-Pauls-Festung und Schlüsselburgs. 1857 wurde er nach Sibirien verbannt. Von dort floh er 1861 nach London.
1864 begab er sich nach Italien und gründete dort Bruderschaften, d.h. anarchistische Geheimbünde in Florenz und Neapel.
Im Juli 1868 trat er der I. Internationale bei, wurde aber 1872 ausgeschlossen. (er zerstritt sich mit Marx über die Frage ob es eine Herrrschaftsform geben soll oder nicht. Bakunin möchte eine Herrschaftslose Gesellschaft von gleichberechtigen freien Menschen. Ohne eine Herrschaft einer Kaste über die anderen. Marx war anderer Meinug)
Bakunin sah im dialektischen Prozeß Hegels "die höchste Spitze der Bildung". Er räumte dem Negativen den Vorrang vor dem Positiven ein und galngte so zu einer Philosophie der Vernichtung alles Bestehenden. Er ist daher einer der Väter des Anarchismus.
Sein Anarchismus Philosophie lehnt sich an den von Proudhon an. Bakunin gibt dem Anarchismus jedoch eine kollektivistische Richtung. Die Produktionsmittel müssen den Arbeitern, die sie benutzen, gemeinsam gehören. Diese sich selbst verwaltenden Arbeitskollektive bilden das Fundament einer föderativ organisierten Gesellschaft.
Er schrieb Bücher über ein Libertäres Gesellschaftssystem.
Marx ist zwar wichtig um die Wahrheit über den Kapitalismus zu verstehen. Und dessen wahres Geschicht zu sehen. Stichwort ihr Reichtum berut auf der Ausbeutung der Arbeiterklasse.
Aber für mich ist Bakunin wichtiger weil er ein wirklich freies Gesellschaftssystem aufzeigt. Ohne eine Herrschaftsform einzehlner wie in der Demokratie heute.
Zu Bakunin einfach googeln.
"Herrschaftlose Gesellschaft" ... lustig. Very lustig. Bedenkt man die Stammtischmentalität und den Bildungsgrad des achso modernen und mündigen Bürgers möchte ich MIR nicht ausmalen, wie eine solche Gesellschaft aussähe. :) Dann doch lieber Bundesklops oder Schröder, da ist der Verfall nicht so offensichtlich und rasant.
Leonidas
2005-01-03, 09:57:07
"Herrschaftlose Gesellschaft" ... lustig. Very lustig. Bedenkt man die Stammtischmentalität und den Bildungsgrad des achso modernen und mündigen Bürgers möchte ich MIR nicht ausmalen, wie eine solche Gesellschaft aussähe. :)
Vielleicht würde es in einer Bakuninschen Gesellschaft gar keine solche Stammtischmentalität geben? Schau mal in den Osten: Vieles Dumpfdeutsches, welches in 50 Jahren "Demokratie" enstand, gibt es dort gar nicht - und das, obwohl die Ossies noch viel weniger mitreden durften als die Wessis.
crusader4
2005-01-03, 20:07:36
Vielleicht würde es in einer Bakuninschen Gesellschaft gar keine solche Stammtischmentalität geben? Schau mal in den Osten: Vieles Dumpfdeutsches, welches in 50 Jahren "Demokratie" enstand, gibt es dort gar nicht - und das, obwohl die Ossies noch viel weniger mitreden durften als die Wessis.
Da muß ich aus meiner Sicht leider widersprechen. In meiner Verwandtschaft (Geschwister, Eltern, Onkels und Tanten, etc.) sind Stammtischparolen sehr weit verbreitet. Sind allesamt aus dem ländlichen Raum, vielleicht liegt es daran. Keine Ahnung.
Jedenfalls hilft es bei denen selten, mit Argumenten zu kommen. Sehr traurig, aber man kann sich die Familie halt nicht aussuchen.
Ich glaube, auch im Osten sind Stammtischmeinungen stark vertreten. Es hat imho eher mit Bildung und evtl. mit Stadtnähe zu tun.
Grüße, Crusader
Edit: Ich sollte wohl noch erwähnen, das ich aus Meißen komme (in Dresden lebe und studiere). Hellsehen das ich ein Ossi bin kann ich keinem zumuten.
raschomon
2005-01-03, 20:50:23
Schau mal in den Osten: Vieles Dumpfdeutsches, welches in 50 Jahren "Demokratie" enstand, gibt es dort gar nicht - und das, obwohl die Ossies noch viel weniger mitreden durften als die Wessis.
Ich schaue nicht nur in den Osten, ich lebe als gelernter Wessie seit fast 10 Jahren hier, und ich muß crusader leider recht geben. Leonidas, es ist manchmal fast unerträglich, wie Du Geschichte und auch Gegenwart klitterst. Der komplexen Lage des Landes kommt man mit einer Einteilung in den "gutmütigen, anständigen Menschen aus dem Osten" und den "unverbesserlichen, imperialistischen Hetzer aus dem Westen" nicht bei. Ich werde fast täglich Zeuge von xenophoben Äußerungen, dummen Vorurteilen gegenüber Ausländern usw. (das funktioniert ja auch bei niedrigen Ausländerquoten).
Es mag ja sein, daß Du in DD in einem Umfeld lebst, welches ausschließlich aus jungen links-alternativen Intelligenzlern besteht. Blickt man allerdings nur ein stückweit über den Tellerrand dieser aufgeschlossenen (Sub-)Kulturen hinaus, bietet sich leider oft ein ganz anderes Bild - das beängstigende Bild einer sich zunehmend entsolidarisierenden Gesellschaft, in der sich jedermann einen sucht, der noch eine Stufe weiter unten rangiert, und das ist dann oft (dankbarerweise) der Ausländer.
Gruß
Ralph
Leonidas
2005-01-04, 01:43:24
Da muß ich aus meiner Sicht leider widersprechen. In meiner Verwandtschaft (Geschwister, Eltern, Onkels und Tanten, etc.) sind Stammtischparolen sehr weit verbreitet. Sind allesamt aus dem ländlichen Raum, vielleicht liegt es daran. Keine Ahnung.
Jedenfalls hilft es bei denen selten, mit Argumenten zu kommen. Sehr traurig, aber man kann sich die Familie halt nicht aussuchen.
Ich glaube, auch im Osten sind Stammtischmeinungen stark vertreten. Es hat imho eher mit Bildung und evtl. mit Stadtnähe zu tun.
Ok, das mag wohl stimmen. Habe immer nur in einer Großstadt gelebt.
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