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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habe Psychisches Problem


Gast
2004-12-29, 22:31:38
Moin,
ich hab ein Problem, welches mich schon eine lange Zeit lang quält... . Und zwar bin ich immer verunsichert, wenn ich "Verantwortung" hab. Beispiel: Ich weiß, dass ich der letzte bin der im Bad ist und dann mach ich ewig lang rum um zu gucken das das Wasser aus ist, dass Licht aus ist usw. und kann 1000 mal gucken, bis ich irgendwann denke das gut ist. Danach betrachte ich mir Minutenlang die Haustüre, damit die auch ja zu ist. Das gleiche Problem stellt sich mir komischerweiße mit allen Türen (in meinem direkten Lebensbereich) (Zimmertüre, Fenster, Rollerladen, Kühlschrank). Eben dass was bei unserem Haus bei mir rings um mein Zimmer ist. Ich kann auch Minuten damit verbringen um zu schauen, ob die Kaffemaschine aus ist oder der Telefonhörer aufgelegt ist. Es dauert manchmal 20-25 Minuten bis ich mir alles eingehend betrachtet habe...

Ich hab auch schon versucht davon los zu kommen und einfach sagen so jetzt ist gut, aber irgendwie schaffe ich das nicht so recht. Mich quälen dann meine Gedanken und dann guck ich dann doch nochmal nach...

Das ganze geht eigentlich schon seit ich denken kann...ich erinner mich an eine Szene im Kindergarten wo ich meine Erzieherin zigmal gefragt habe ob ich raus dürfe: Sie: Ja. Ich: Wirklich? Sie: Ja. Ich: Darf ich wirklich? Sie: Jaaa...usw. Selbst durch einen Umzug ist die Sache nicht besser geworden.

Ich hab das Problem allerdigns immer dann, wenn ich alleine bin bzw. bei mir zu Hause. Wo anders, oder wenn Leute dabei sind, ist das nicht so.

Kennt ihr sowas? Was kann ich tun? Ich weiß, dass ich ein echtes Problem habe, das schon lange in mir verankert ist.

Stupor McMundi
2004-12-29, 22:35:45
Klingt nach einer Zwangsstörung, würde ich mit zu einer Beratungsstelle gehen, die können Dir sicher einen spezialisierten Therapeuten empfehlen.

M@tes
2004-12-29, 22:39:45
Das scheint auch nciht gerade selten.
Kam schon paar mal im Fernsehn.
Wie es heisst oder was man dagegen tun kann, kann ich auch nciht sagen.

Ich würde da auch mal den Psychologen aufsuchen

Konami
2004-12-29, 22:39:46
Du bist nicht allein, es gibt viele Leute, die unter solchen Zwängen leiden. Was du tun kannst? Es gibt Psychater, die da "radikale" Therapien machen, d.h. du musst in der Anwesenheit des Psychaters immer genau das Gegenteil davon tun, was dir der Zwang vorschreibt ... Ich weiß aber nicht, ob das die Zwänge wirklich dauerhaft beseitigt.

Gast
2004-12-29, 22:42:42
Glaub hier gabs schonmal einen solchen Thread und es war nicht nur 1Member, der dasselbe Problem wie du hatte.

Ich selber "leide" nicht unter so einem "Wahn", allerdings hatte ich auch schon öfter Fälle, in denen ich nochmals alles genaustens nachprüfen wollte/musste, da hat dann aber einmal checken gereicht. ;)

Also wird sich bestimmt noch jemand melden :-)

jtkirk67
2004-12-29, 22:51:42
Ich habe ein ähnliches Problem, aber längst nicht so schlimm wie Du. Ich muß oft irgendwelche Sachen zählen. Zum Beispiel wieviele Personen im Kino sind oder so was in der Art. Allerdings hat dieser Zwang in den letzten Jahren stark nachgelassen(bin jetzt 27). Mit 15,16 war es am schlimmsten, hat mich bestimmt jeden Tag 2 oder 3 Stunden gekostet ;(

Hiro Hiroshi
2004-12-29, 22:52:06
Moin,
ich hab ein Problem, welches mich schon eine lange Zeit lang quält... . Und zwar bin ich immer verunsichert, wenn ich "Verantwortung" hab. Beispiel: Ich weiß, dass ich der letzte bin der im Bad ist und dann mach ich ewig lang rum um zu gucken das das Wasser aus ist, dass Licht aus ist usw. und kann 1000 mal gucken, bis ich irgendwann denke das gut ist. Danach betrachte ich mir Minutenlang die Haustüre, damit die auch ja zu ist. Das gleiche Problem stellt sich mir komischerweiße mit allen Türen (in meinem direkten Lebensbereich) (Zimmertüre, Fenster, Rollerladen, Kühlschrank). Eben dass was bei unserem Haus bei mir rings um mein Zimmer ist. Ich kann auch Minuten damit verbringen um zu schauen, ob die Kaffemaschine aus ist oder der Telefonhörer aufgelegt ist. Es dauert manchmal 20-25 Minuten bis ich mir alles eingehend betrachtet habe...

Ich hab auch schon versucht davon los zu kommen und einfach sagen so jetzt ist gut, aber irgendwie schaffe ich das nicht so recht. Mich quälen dann meine Gedanken und dann guck ich dann doch nochmal nach...

Das ganze geht eigentlich schon seit ich denken kann...ich erinner mich an eine Szene im Kindergarten wo ich meine Erzieherin zigmal gefragt habe ob ich raus dürfe: Sie: Ja. Ich: Wirklich? Sie: Ja. Ich: Darf ich wirklich? Sie: Jaaa...usw. Selbst durch einen Umzug ist die Sache nicht besser geworden.

Ich hab das Problem allerdigns immer dann, wenn ich alleine bin bzw. bei mir zu Hause. Wo anders, oder wenn Leute dabei sind, ist das nicht so.

Kennt ihr sowas? Was kann ich tun? Ich weiß, dass ich ein echtes Problem habe, das schon lange in mir verankert ist.


>Zwangsneurose >geh zum Arzt(Psychologen)!

3d
2004-12-29, 22:58:37
ich kenne diesen kontrollzwang nur aus dem fernsehen und aus berichten.
haben viele menschen. vorstellen kann ich mir das nicht wirklich. ich kontrolliere wenn es wichtig ist auch ziemlich oft, d.h manchmal bis zu 3 oder 4 mal. natürlich nicht vergleichbar mit deinem problem aber immerhin eine kleine parallele. ich wollt schon immer mal mit so einem betroffenem reden, weil ich es interessant finde. da fallen mir spontan viele fragen zu ein und da du hier öffentlich schreibst und um feedback bittest frage ich erstmal paar sachen.
- weiß deine familie/bekanntenkreis davon?
- warst du schon beim arzt
- was passiert genau wenn du es unterdrückst wie du es dir vorgenommen hast?
- wenn du ein oder zweimal kukst und sieht: die türe ist zu, das wasser ist abgestellt und gehst dann weg, woran denkst du nach paar minuten?
kannst du dich daran erinnern oder vergisst du es und willst deswegen kontrollieren?
wenn du paar minuten beobachtet hast, daß das licht aus ist, reicht dir das dann oder musst du nach ner halben stunde wieder kontrollieren?

ich hoffe das macht jetzt keinen schlechten eindruck wenn ich so neugierig tue.
aufjedenfall solltest du mit einem arzt reden. hast du dich sonst schon nach irgendwelchen therapiemaßnahmen umgeschaut? im internet oder so?

TomatoJoe
2004-12-29, 23:01:12
ich hab sowas wenn wir verreisen, dann pass ich immer voll aufs gepäck auf etc. da kommt auch öfter die frage "wo ist die tasche" etc wenn ich sie gerade nicht sehe.
sonst wenn ich abends weg bin chick ich halt immer mal wieder ob ich alles hab.

ein andere tick von mir ist oder eher war, wenn ich auto fahre und dann raus schaue, guck ich zb den spiegel an und jedes mal wenn ein straßenpfeiler kommt mach ich innerlich klick. das hab ich früher täglich gemacht :|

Gast
2004-12-29, 23:15:34
- weiß deine familie/bekanntenkreis davon?
Nein. Das weiß niemand außer ich (soweit ich weiß, denke nicht, das es jemandem aufgefallen ist). Das hier ist das erste mal, dass ich mich dazu äußere.

- warst du schon beim arzt
Nein.

- was passiert genau wenn du es unterdrückst wie du es dir vorgenommen hast?
Dann spüre ich in mir einen Drang, wie wenn jemand wütend wird und es nicht rauslassen will und dann guck ich doch nochmal und nochmal bis der Drang weg ist und ich mich sicher fühle. Es ist mir selten gelungen mich dem Drang zu widersetzen und wenn doch, dann hab ich mich oft stundenlang schlecht gefühlt (wenn ich z. B. in der Zeit weg war).

- wenn du ein oder zweimal kukst und sieht: die türe ist zu, das wasser ist abgestellt und gehst dann weg, woran denkst du nach paar minuten?
kannst du dich daran erinnern oder vergisst du es und willst deswegen kontrollieren?
Ich denke, dass ich nochmal gucken muss um ganz sicher zu sein. Ich kann mich 100% daran erinnern und bin mir innerlich 100% sicher, dass alles in Ordnung ist, trotzdem muss ich immer wieder gucken. Meistens verunsichere ich mich von nachgucken zu nachgucken immer mehr. Weil ich durcheinander komme (ich überlege und stelle mir die Bilder vor wie ich sehe wie das aus ist und wenn ich zu oft gucke überschneiden sich die Bilder und ich werde verunsichert)

wenn du paar minuten beobachtet hast, daß das licht aus ist, reicht dir das dann oder musst du nach ner halben stunde wieder kontrollieren?
Wenn ich kontrolliere dann auf einmal, dass dann aber gründlich. Wenn das abgeschlossen ist muss ich nach einer halben Stunde nicht mehr kontrollieren. Höchstens 5 min. nach dem kontrollieren, wenn ich noch im "Wahn" bin. Wenn der sich gelegt hat, kann ich beruhigt sein und muss nicht mehr kontrollieren.

Hätte nicht gedacht, dass es so viele Leute gibt, mit meinem oder ähnlichem Problem. Das hilft mir sogar etwas...

Heimatsuchender
2004-12-29, 23:25:03
Moin,
ich hab ein Problem, welches mich schon eine lange Zeit lang quält... . Und zwar bin ich immer verunsichert, wenn ich "Verantwortung" hab. Beispiel: Ich weiß, dass ich der letzte bin der im Bad ist und dann mach ich ewig lang rum um zu gucken das das Wasser aus ist, dass Licht aus ist usw. und kann 1000 mal gucken, bis ich irgendwann denke das gut ist. Danach betrachte ich mir Minutenlang die Haustüre, damit die auch ja zu ist. Das gleiche Problem stellt sich mir komischerweiße mit allen Türen (in meinem direkten Lebensbereich) (Zimmertüre, Fenster, Rollerladen, Kühlschrank). Eben dass was bei unserem Haus bei mir rings um mein Zimmer ist. Ich kann auch Minuten damit verbringen um zu schauen, ob die Kaffemaschine aus ist oder der Telefonhörer aufgelegt ist. Es dauert manchmal 20-25 Minuten bis ich mir alles eingehend betrachtet habe...

Ich hab auch schon versucht davon los zu kommen und einfach sagen so jetzt ist gut, aber irgendwie schaffe ich das nicht so recht. Mich quälen dann meine Gedanken und dann guck ich dann doch nochmal nach...

Das ganze geht eigentlich schon seit ich denken kann...ich erinner mich an eine Szene im Kindergarten wo ich meine Erzieherin zigmal gefragt habe ob ich raus dürfe: Sie: Ja. Ich: Wirklich? Sie: Ja. Ich: Darf ich wirklich? Sie: Jaaa...usw. Selbst durch einen Umzug ist die Sache nicht besser geworden.

Ich hab das Problem allerdigns immer dann, wenn ich alleine bin bzw. bei mir zu Hause. Wo anders, oder wenn Leute dabei sind, ist das nicht so.

Kennt ihr sowas? Was kann ich tun? Ich weiß, dass ich ein echtes Problem habe, das schon lange in mir verankert ist.


ich hab ähnliche probleme. ich schaue auch oft, ob die tür wirklich zu ist, das licht wirklich aus, der computer wirklich aus, der kühlschrank zu, das fax wirklich gesendet wurde. das sind nur einige bereiche. sollte man deswegen zum arzt? ich weiß es nicht. solange wie ich es kontrollieren kann, ist eigentlich alles in ordnung. aber ich selbst werde wohl doch mal einen arzt aufsuchen. momentan ertappe ich mich morgens dabei, wie ich, kurz nachdem ich die wohnung verlassen habe, nochmal zurückgehe, um zu schauen, ob die tür (die ich keine minute vorher abgeschlossen habe) wirklich zu ist. wenn ich das nicht tue, bin ich ein paar minuten später verunsichert. ich vermute mal, dass viele menschen solche probleme haben. allerdings weiß ich nicht, wie die damit umgehen. ich selbst werde aber, wie bereits geschrieben, fachliche hilfe suchen.

tobife

DerböseWolf
2004-12-29, 23:45:49
Muss auch sagen, das "Problem " hatte ich auch. früher hab ich, wenn ich alleine zu hause (Mehrfamilienhaus) war und weg musste, da machte ich die Wohnungstüre zu, und sagte innerlich zu mir, sie ist zu. ging das Velo rausstellen, und dann frage ich mich innerlich: ist die Türe zu? und ging rauf, noch mal nachschauen, vielleicht 2-3-mal, manchmal war es so das ich mich 20 m vom Haus weg befand und dann sogar dann noch umkehrte um mich wieder zu vergewissern. Ab und zu lief ich auch die Treppe runter und hatte die Wohnungstüre im visier und starrte sie so lange an, bis ich sie nicht mehr sah ( ich nahm mir vor "normal" zu laufen und nicht anzuhalten,um sie noch länger anzustarren-> wollte so tun als hätte ich das Problem nicht), dann war langsam gut.

Auch das gleiche mit Wasserhähnen oder dem Fernsehern, immer wenn ich alleine war und das haus verlasse musste hab ich etwa 3-5 min durch "ewiges" nachschauen verloren.

heute hab ich das nicht mehr. hatte mir irgendwann innerlich gesagt, wenn ich denkend sage: "es ist zu", dann ist’s auch zu und basta und so hab ich mir das langsam "abgewöhnt".


edit: oder auch z.b. mit dem telefon. wenn ich alleine zu hause war und das telefon klingelte und ich es abnahm und dann wieder ablegte, musste ich immer nachschauen ob es wirklich aufgelegt ist.
wenn ich wegmusst kam es auch ab und zu dazu , das ich in eine telefonzelle ging und nach hause anrief um zu schauen ob der kliongelton kommt/ ich richtig aufgelegt hab.

war extrem:-(

3d
2004-12-29, 23:59:01
ja normal haben das viele, ist doch bekannt. und ich glaube die meisten machen genau das selbe wir ihr. verschweigen.
ihr müsst euch nicht schämen dafür, ist nicht schlimm.
und aufjedenfall mit nem arzt sprechen, einfach mal erzählen daß ihr bischen kontrollzwang habt, und die sache nicht so sehr als psychische krankheit betrachten. das klingt immer so negativ nach "psychisch gestört"

wenn ihr ein guten, netten hausarzt habt wo ihr denkt, dem könnte man es erzählen, dann macht es. wenn ihr mit dem lieber nicht reden wollt dann aufjedenfall erstmal einer person erzählen die ihr gut kennt und vertrauen zu ihnen habt.
man könnte auch was im internet suchen an wen man sich wenden kann. ich glaub es gibt auch arztforen und krankheitsforen wo auch ärzte oder fachliches personal antworten und tipps geben. (weiß jetzt leider keiner adresse)

so der eindruck von euch ist ja ganz normal, ihr seit klar im kopf und es ist euch alles bewusst was passiert. ist echt schwer zu verstehen wie man dem zwang so erliegt. wenn ihr wirklich mit aller kraft dagegen haltet und die schlechten gefühle in kauf nehmt und versucht stark zu sein, gehts euch dann nur psychisch schlecht oder auch physisch irgendwelche schmerzen?
man könnte doch mal wirklich radikal ein schlusstrich ziehen und drüber stehen, mit dem schlechten gefühl versuchen eine weile zu leben. wär das möglich? wenigstens 2 tage. wie derbösewolf schon sagte einfach drüber stehen und langsam abgewöhnen. nur nicht nachgeben.

Konami
2004-12-30, 00:12:58
Jetzt stellt sich mir aber auch die Frage: Wieso haben so viele Menschen so einen Kontrollzwang? Ich bin ja auch nicht ganz unberührt davon; ich überprüfe - wenn ich alleine bin - beim Schlafengehen auch zumindest einmal, ob z.B. das Licht auch wirklich aus ist - und es gibt scheinbar ziemlich viele, denen es ähnlich geht.

... Versteckter "Bug" im Erbgut der Menschen? X-D

Heimatsuchender
2004-12-30, 00:21:52
ja normal haben das viele, ist doch bekannt. und ich glaube die meisten machen genau das selbe wir ihr. verschweigen.
ihr müsst euch nicht schämen dafür, ist nicht schlimm.
und aufjedenfall mit nem arzt sprechen, einfach mal erzählen daß ihr bischen kontrollzwang habt, und die sache nicht so sehr als psychische krankheit betrachten. das klingt immer so negativ nach "psychisch gestört"

wenn ihr ein guten, netten hausarzt habt wo ihr denkt, dem könnte man es erzählen, dann macht es. wenn ihr mit dem lieber nicht reden wollt dann aufjedenfall erstmal einer person erzählen die ihr gut kennt und vertrauen zu ihnen habt.
man könnte auch was im internet suchen an wen man sich wenden kann. ich glaub es gibt auch arztforen und krankheitsforen wo auch ärzte oder fachliches personal antworten und tipps geben. (weiß jetzt leider keiner adresse)

so der eindruck von euch ist ja ganz normal, ihr seit klar im kopf und es ist euch alles bewusst was passiert. ist echt schwer zu verstehen wie man dem zwang so erliegt. wenn ihr wirklich mit aller kraft dagegen haltet und die schlechten gefühle in kauf nehmt und versucht stark zu sein, gehts euch dann nur psychisch schlecht oder auch physisch irgendwelche schmerzen?
man könnte doch mal wirklich radikal ein schlusstrich ziehen und drüber stehen, mit dem schlechten gefühl versuchen eine weile zu leben. wär das möglich? wenigstens 2 tage. wie derbösewolf schon sagte einfach drüber stehen und langsam abgewöhnen. nur nicht nachgeben.


schmerzen hab ich nicht. ich fühle mich nur unsicher und nervös. das problem ist nur, dann wird man noch nervöser. darum hab ich auch vor mit nem arzt zu reden, da es doch erschreckend ist, festzustellen, dass man sooft schaut, ob die tür wirklich zu ist.

tobife

Chris1337
2004-12-30, 00:25:25
Kenne ich aus meinem Bekannenkreis auch!
Vielleicht postest du hier mal, da wird dir sicherlich geholfen!
http://www.psychologie-forum.de/forum/phpBB2/index.php

Panasonic
2004-12-30, 00:29:08
Klingt nach Zwang/Drang, Gast. Ich denke ein Arzt wäre angebracht.

NameLessLameNess
2004-12-30, 00:32:31
Marlboro']Kenne ich aus meinem Bekannenkreis auch!
Vielleicht postest du hier mal, da wird dir sicherlich geholfen!
http://www.psychologie-forum.de/forum/phpBB2/index.php

der film : tricks , mit nicolas cage ist mit diesem phaenomen ziemlich witizig aufgemacht

Weyoun
2004-12-30, 00:36:52
Kontrollzwang hat, denke ich, jeder - ich kann sagen, dass bei mir dieser Zwang entstanden ist, wenn man sich durch intensives Nachdenken verunsichern lässt.

Ich hab es überwunden, indem ich mir eingeredet dass alles eh egal sei...
Ist der Wasserhahn aus? -> Keine Ahnung, wenn nicht, gibts nie 30 Euro teurere Wasserrechnung. Außerdem fließt das Zeug den Abfluss ab.
Ist der Herd aus? -> K. A. und wenn schon, auch wenn die Wohnung abfackelt - du bist am Leben.
Ist die Türe zu? -> Wenn der Einbrecher kommt, sind halt ein paar Neuanschaffungen fällig - Na und?

Konami
2004-12-30, 00:37:19
der film : tricks , mit nicolas cage ist mit diesem phaenomen ziemlich witizig aufgemachtHab ich gesehen. "1 *Tür auf- und wieder zumach* - 2 *Tür auf- und wieder zumach* - 3 *Tür auf- und wieder zumach* ;D

3d
2004-12-30, 00:38:00
der kontrollzwang ist ja ganz natürlich, ist so ne art schutzmechanismus.
das haben wohl alle, nur muss es im rahmen bleiben. was ich nur nicht verstehe ist, daß man da nicht drüber stehen kann und immer wieder schwach wird, wo man doch genau weiß es ist alles in ordnung

wenn ich der arzt wäre, würde ich eine radikalkur empfehlen. (für alleinstehende menschen wäre das sicher schwierig)
die zweite option wäre: es langsam zu normalisieren, d.h wenn einer 20 mal kontrollieren muss oder 20 minuten lang schauen muss, soll er es machen.
nächsten tag aber sich als ziel setzen nur noch 19 mal zu kontrollieren oder 19 minuten lang zu schauen. jede woche ein bischen weniger. nach ner zeit müsste man auf ein normales level kommen.
hast du schonmal sowas probiert gast oder tobife? woche für woche ein bischen weniger?

Joe
2004-12-30, 00:44:19
Bei mir is das leider nicht so ausgeprägt wenn ich Morgens aufstehe können diverse Lichter ansein, Fenster offen im Extremfall sogar Balkontüre, Heizung an oder irgent ein Radio ich lass auch gern mal die Kühlschranktür offen und schliess die Haustür nicht ab (vom Auto redne wir garnicht erst: Abschließen, Licht etc)

Du siehst es hat nicht nur nachteile aber du bist denk ich momentan der Einzige der das einigermasen beurteilen kann (außer du gehst wirklich gleich zu einem psychologen) ob dein Zustand einfach ein bisschen "ausgeprägter" ist als bei einem Normalen menschen ob du zB das zu viel hast was mir fehlt oder ob das wirklich schon ein krankhafter Zustand ist

Ghost666Ghost
2004-12-30, 00:50:56
Habe exakt das selbe "Problem" wie der Threadstarter...auch so ausgeprägt! Wenn ich z.B. am Herd war, schaue ich schon gern mal 10 mal hin ob das Ding auch wirklich aus ist...Obwohl ich eigentlich schon beim 1. mal sicher gehen kann dass er wirklich aus ist...Das echt total wirr o_O'

Bis
2004-12-30, 00:53:21
Schau mal hier (http://www.panikattacken.at).

Bei Dir isses noch harmlos. Freu Dich - wird schlimmer.
Wenn Du so weit bist wie ich, mußt Du alles Ritualisieren. So habe ich für sämtliche wichtige Tätigkeiten in meinem privaten Bereich genaue Handlungssequenzen, die ich pedantisch abzuarbeiten habe. Gelingt es nicht, ist's bis zur Perfektion zu wiederholen.

Du hast nur zwei Möglichkeiten:
Damit Leben, Ritualisieren und Schutzformeln beschwören. Mein Weg. ;)
Oder Konfrontationstherapie. Eine Begleitung dazu ist übrigens nicht zwingend notwendig. Wenn Du willst, schaffst Du's auch alleine, wenn nicht, würde auch eine begleitende Person nicht helfen können. Dazu vielleicht noch mit einem Mittelchen um etwaig fehlende Botenstoffe ergänzen - das dann natürlich nur nach Anweisung qualifizierter Personen.

3d
2004-12-30, 01:07:34
alles Ritualisieren. So habe ich für sämtliche wichtige Tätigkeiten in meinem privaten Bereich genaue Handlungssequenzen, die ich pedantisch abzuarbeiten habe. Gelingt es nicht, ist's bis zur Perfektion zu wiederholen.

da muss ich an den film "besser gehts nicht" denken.

ich würde aufjedenfall auf konfrontationskurs gehen und das radikal. wirklich knallhart durchziehen. einmal mann sein :smile:

mittlerweile bin ich aber auch sehr überrascht wieviele leute davon betroffen sind, allein schon hier in dem thread.
leute, seid ihr wirklich so schwach? oder ist das problem wirklich so stark?
@bis und die anderen
habt ihr schon die "jede woche ein bischen weniger" methode versucht?

Chris1337
2004-12-30, 02:05:29
der film : tricks , mit nicolas cage ist mit diesem phaenomen ziemlich witizig aufgemacht
Kenn ich gar net...
Worum gehts da?!

Bis
2004-12-30, 02:24:13
ich würde aufjedenfall auf konfrontationskurs gehen und das radikal. wirklich knallhart durchziehen. einmal mann sein :smile:

Ich glaube, Du stellst Dir das zu einfach vor. Es ist nicht nur eine Schrulle, sondern pathologisch.
So weiß ich von einem, der Brücken mit besonderm Schritt überlaufen muß. Tut er das nicht, glaubt er, von der Brücke gesprungen und tot zu sein. Also muß er zurück, und das solange wiederholen, bis es für ihn perfekt ist. Erst dann hat er die Brücke _lebend_ überschritten.
Wie Du siehst, einfach "Mann sein" ist bei derartigen Auswüchsen sicher zu wenig. So ist Konfrontantion nicht immer durchzustehen.

Übrigens können schlimme Zwängler als schwerbehindert (!) anerkannt werden.

Konami
2004-12-30, 03:49:58
Ich glaube, Du stellst Dir das zu einfach vor. Es ist nicht nur eine Schrulle, sondern pathologisch.
So weiß ich von einem, der Brücken mit besonderm Schritt überlaufen muß. Tut er das nicht, glaubt er, von der Brücke gesprungen und tot zu sein. Also muß er zurück, und das solange wiederholen, bis es für ihn perfekt ist. Erst dann hat er die Brücke _lebend_ überschritten.
Wie Du siehst, einfach "Mann sein" ist bei derartigen Auswüchsen sicher zu wenig. So ist Konfrontantion nicht immer durchzustehen.

Übrigens können schlimme Zwängler als schwerbehindert (!) anerkannt werden.Du vermischst da zwei Stufen der Zwänge - die "normalen", einfachen Kontrollzwänge, also dass man immer ganz auf Nummer sicher gehen muss; und die Zwangsvorstellungen, wie z.B. die Angst, etwas Schlimmes könnte passieren, wenn man nicht alles so macht, wie es einem der Zwang vorschreibt.

Gott sei dank gehöre ich zur ersten Gruppe, und nicht zur zweiten ...

Meta
2004-12-30, 06:15:49
Hi,

ich hab dein Problem auch manchmal.

Und ich hätt dazu ne Idee!!

Kauf dir eine Digicam! Schalt den Herd aus und fotografier das, schalt das Licht aus und mach ein Foto usw.

Wenn du dann raus bist aus der Wohnung, sie dir die Fotos an, anstatt alles nochmal zu kontrollieren. Und auch wenn du dann deinen Zwang noch spürst, widersetz dich in jedem Fall. Das schlechte Gefühl wird aufgrund der Fotos dann verschwinden.

Is mir grad so eingefallen, vielleicht probierst es mal aus. :smile:

Dein Meta

-J.
2004-12-30, 07:24:44
Also das ist eine Neurose und sie ist zwanghaft. Ich würde es nicht unter den Teppich kehren, sondern die Familie schon einweihen. Es ist ja nicht so, als das Du krank wärst. Du bist eben vorsichtig, was ja nun nicht unbedingt schlecht sein muss. Problematisch wird es dann, wenn es Dein Leben beeinflusst und Du das merkst. Wahrscheinlich haben es Menschen in Deinem näheren Umfeld schon mitbekommen und sprechen Dich nur nicht darauf an, weil sie irgendwelche bedenken haben, Du könntest es falsch verstehen. Das ist bei Zwängen meist der Fall.
Du hast drei Möglichkeiten:
1. Du versuchst damit selber zu leben und es in irgendeiner Form selber in den Griff zu bekommen (Beispiel von Meta wäre eine Möglichkeit)
2. Du lässt es so weiter laufen und vielleicht ists irgendwann nicht mehr so schlimm (passiert in den wenigsten Fällen)
3. Du gehst zu einem Neurologen, der es diagnostiziert und Dich dann zu einem Psychologen überweist und ihr versucht es gemeinsam 'in den Griff' zu bekommen.

Von meiner Seite viel Glück und wie gesagt. Kehr es nicht unter den Teppich.

@Meta: Gute Idee (y)

nggalai
2004-12-30, 08:47:02
Metas Idee gefällt mir ausgezeichnet! Mein Psychiater meinte mal im Gespräch, dass man ähnliches bei Neurose-"Patienten" (er mochte das Wort "Patient" im Kontext mit Neurose nicht sonderlich) im Labor mache, aber auf DIE Idee, dass man das auch im täglichen Leben so fahren könne, kam er nicht.

Gast,

Es wurde eigentlich schon alles gesagt. Bei solchen Problemen gibt's eigentlich drei Fragen, die Du für dich beantworten musst:

1) Funktionierst Du nicht länger "normal" in der Gesellschaft, oder beeinträchtigt es deinen Umgang mit anderen Menschen und dich selbst?

2) Besteht ein Leidensdruck? Hast Du ein persönliches Problem damit, wie Du dich verhälst, hirnst Du stundenlang darüber nach und fühlst dich schlecht dabei?

3) Möchtest Du es geändert haben und bist bereit, eine Therapie anzugehen?

Wenn Du eine dieser Fragen mit "ja" beantworten kannst, würde ich den Besuch beim Psychologen in Betracht ziehen. Du solltest mit deiner Familie darüber reden, insbesondere wenn Du noch bei deinen Eltern wohnen solltest. Immerhin werden Rechnungen heimgeschickt werden, und das lässt sich schwer verstecken. Zu einem Psychologen kann dich auch dein Hausarzt überweisen; wenn Du bei einem Neurologen vorbei schaust, geht's allerdings meist schneller und unkomplizierter.

93,
-Sascha.rb

Major J
2004-12-30, 10:12:32
Ist nicht selten. Hatte sowas auch schon, aber nicht so ausgeprägt. Jetzt mache ich sowas (nach dem Licht, Wasser schauen) garnicht mehr, da ich einfach lässiger geworden bin. Wenn ich früher geschaut habe, dann auch nur einmal, aber immer bei den gleichen Sachen. Irgendwann hab ich gemerkt das ich nie oder selten was vergessen habe und ich nicht so wirr im Kopf, das ich mir nicht mehr selbst vertrauen kann. Und mit einem mal war das alles wech ... Da man viele Sachen automatisch macht, weiß man oft nicht ob man etwas gemacht hat oder nicht, aber ich habe soviel Vertrauen zu mir, das ich es einfach gut sein Lasse -> Vielleicht ist meine Faulheit jetzt nur größer :|

Gruß Jan

Gast
2004-12-30, 11:28:38
Erstmal danke für die vielen Antworten :-)

Bei mir ist es eigentlich genauso wie bei "Bis". Meine Wohnung besteht eigentlich aus verschiedenen Sektoren und jeder Sektor muss bis zur Perfektion abgecheckt werden. Wenn ein Sektor erledigt ist, weil ich denke, jetzt hab ich besonders gut und perfekt geschaut gehts zum nächsten Sektor und der der vorhergehende Sektor ist erledigt (es wird vielleicht nochmal kurz darüber nachgedacht und sich das Bild des Wasserhans der aus ist nochmal in Erinnerun gerufen). Wenn ich nicht alles perfekt erledigt habe, weil ich z. B. durch das Geräusch eines vorbeifahrenden Autos gestört wurde, muss ich das ganze immer wieder wiederholen bis es perfekt ist, sonst fühle ich mich schlecht. Ich bin auch schon auf konfrontation gegangen und stand dann da und hab mir wütend gesagt: Ist gut jetzt. Des ist gut so. Und hab versucht mich einfach schlafen zu legen - ich hab jedes mal nochmal alles abchecken müssen.

Das mit dem langsam abgewöhnen von 20 Min. auf 19 usw. funktioniert nicht. Es gibt gute und es gibt schlechte Tage. Manchmal bin ich auch schon nach 10 Min. fertig und ein Tag später brauch ich 30 min. Wenn ich mich so z. B. von 20 auf 15 min. runterarbeiten werde ich garantiert irgendwann rückfällig und brauch wieder länger und die arbeit wegen den 5 min. ist kaputt.

Was aber funktioniert bzw. das Zeitproblem einzugrenzen ist, meinen Kontrollbereich einzugrenzen. Ich lasse z. B. das andere Stockwerk in unserem Haus völlig außer Acht- weil ich dort nicht schuld seien kann, falls was passiert. Und schon hab ich keine Probleme und keinen Zwang dort zu kontrollieren. Wenn ich z. B. weiß, dass jemand nach mir im Bad war, muss ich auch nicht kontrollieren ob das Licht aus.

Mein Leben im Umgang mit anderen ist nur geringfügig geschändigt. Es treten nur Probleme auf wenn ich in meiner eigenen Wohnung bin und mit einem Freund weg gehe. Dann kann ich nämlich nicht einfach hingehen und ne halbe Stunde meine Wohnung abchecken. Meistens fühle ich mich dann in den ersten Minuten nachdem wir aus dem Haus sind schlecht- das legt sich aber zum Glück wieder (wenn ich alleine rausgehen würde, legt es sich nicht).

Ansonsten hab ich absolut keine Probleme in der Schule oder sonstwo. Da bin ich ein ganz "normaler" Mensch der absolut mit keinem anderen Menschen ein Problem hat und sich mit jedem gut versteht. Noch dazu hab ich in der Schule keinerlei Kontrollzwang- außer wenn ich wieder zu Hause bin und mir überlege, was ich noch alles zu machen habe. Ich überleg dann 27mal ob ich mich für wirklich jedes Fach perfekt vorbereitet habe und wenn nicht, wann ich mich perfekt vorbereiten werde. So was ist echt frustierend wenn jemand 15min. lang seinen Stundenplan durchgeht und immer wieder Montag schreib ich Englisch, Vokabeln kann ich, Grammatik des und des kann ich, den Rest lern ich morgen, Deutsch muss ich noch nicht lernen, ist noch viel Zeit...usw.
Sowas kann einem den Nachmittag ganz schön versauen. Wenn ich denke so ist gut jetzt, ich hab über alles perfekt nachgedacht und alles wird gut, dann hab ich 30 min. ruhe und dann fang ich wieder von vorne an meinen Stundenplan durchzugehen...das tritt aber auch nur auf, wenn ich alleine in meinem Zimmer hocke.

Ich hab gestern mal alle meine Zwänge nochmal aufgezählt und drübernachgedacht (man vergisst so einiges mit der Zeit) und dabei ist mir aufgefallen das ich schon viele Zwänger hatte und diese auch besiegen konnte z. B.:
-ich hatte ein Problem mit Zahlen. Immer wenn ich die Zahlen 4,5,6 gehört/geschrieben/gesagt habe musste ich mit den Zahlen 1,2,3 kontern. Ich war der Meinung, dass wenn ich die Zahlen 4,5,6 einfach so lasse ich schlechte Noten schreibe und daher hab ich dann innerlich gesagt 1 Mrd. mal 1, 1 Mrd. mal 2 um "auf der sicheren Seite zu sein". Das Zahlenproblem hab ich inzwischen im Griff, jedoch sag ich mir immer wieder beim Kontrollieren, jetzt guckst du noch 3 mal- dann guck ich 1mal, 2mal, 3mal und dann kurze Pause und ich guck noch 3 mal. Die Zahl 3 scheint in meinem Leben eine wichtige Rolle zu spielen. ICh sollte mal versuchen diese Zahl in die 2 und dann in die 1 umzutauschen.
-ich hatte ein ähnliches Zahlenproblem mit meinen Fingern. Und zwar hab ich denen vom Daumen aus von 1-5 Nummern/Namen gegeben. Und ja: ich hab ständig versucht alle Tätigkeiten mit den Fingern 1-3 zu tätigen weil ja 4 und 5 (6 gibt es ja nicht) schlecht waren. Und wenn ich doch die ganze Hand gebraucht habe, dann hab ich den Gegenstand den ich mit der ganzen Hand (also auch FInger 4 und 5) angefasst habe, zum Abschluss noch mit dem Zeigefinger/Daumen berühren müssen, damit das ganze in 1-3 gelenkte Bahnen gerät. Es hat aber damals (fast) keiner gemerkt und inzwischen hab ich das Problem beseitig, weil man ja sowohl von links als auch von rechts die Zahlen 1-3 zählen kann :-)
-ein ähnliches Problem hatte ich mit Uhren. Und zwar haben die Uhren ja die Stunden 1-12 drauf stehen und wie es der zu Fall so will sind allte "guten" Zahlen oben und die schlechten 4,5,6 sind unten. Deswegen hab ich bei jeder Uhr die Augen von unten nach oben zusammengekniffen damit ich die 11, 12, 1 (die guten Zahlen) zu letzt im Blick hatte. Zum Glück ist diese schei* Bewegung raus aus meinem Hirn und kommt auch nur sehr selten und wenn dann für andere Unmerkbar heraus.
-zu gutter letzt ein Problem, welches ich nur eine kurze Zeit lang hatte und es auch nicht mehr 100 % weiß, da ich damals bestimmt nicht älter als 11 Jahre war. Ich hatte das Problem, dass manchmal wenn wir (die Familie) am Essenstisch saßen, ich irgendwie ein Geräusch, ein nerviges Etwas (ich weiß es nicht mehr genau) im Ohr hatte und dann das Zimmer kurz verlassen musste um das Teil raus zu bekommen (ich hab mich irgendwie verkrampft oder sonstwas, auf jeden Fall ging das nervige Ding dann weg, wenn ich kurz draußen war und es "besiegt" hab). Dieses Problem löste sich, als ich einfach mal so zu meiner Mutter gesagt hab, warum ich hin und wieder den Raum verlasse. Noch 2-3 mal Zwang und das Ding war weg- für immer.

Wie ihr seht, werde ich eigentlich schon mein ganzes Leben lang gequält. Dabei bin ich eigentlich kein labiler Mensch und falls ich den Kontrollzwang auch noch besiege, wäre ich wohl "frei" (falls nix neues kommt, aber was soll da noch großartig kommen?). Eventuell noch ein kleiner Blick auf meine Persönlichkeit, womit ich diesen Langen Text erstmal beende:
Ich bin ruhig, hab sehr viel gedult, viel Humor, introvertiert, herzensguter Mensch, nach außen hin absolut cool, innerlich eine Gedankenmaschine und scheue jede Art von Ärger.

-J.
2004-12-30, 11:39:59
Mein Leben im Umgang mit anderen ist nur geringfügig geschändigt. Es treten nur Probleme auf wenn ich in meiner eigenen Wohnung bin und mit einem Freund weg gehe. Dann kann ich nämlich nicht einfach hingehen und ne halbe Stunde meine Wohnung abchecken. Meistens fühle ich mich dann in den ersten Minuten nachdem wir aus dem Haus sind schlecht- das legt sich aber zum Glück wieder (wenn ich alleine rausgehen würde, legt es sich nicht).

Das es Dich dann nur kurzfristig tangiert liegt wohl daran, dass Du abgelenkt wirst ;) Wenn Du allein unterwegs bist, kannst Du den Gedanken nachgehen, die Dir belieben. Wenn Du mit Jemandem unterwegs bist, bekommst Du anderweitigen input und so kannst Du nur kurzzeitig, während der Aufwärmphase, daran denken, ob Du an alles gedacht hast.
In dem Fall wäre das mit der Cam auch nicht möglich, da Du anscheinend niemandem erzählen möchtest, dass Du diese Neurose hast.

Gast
2004-12-30, 15:49:34
Ich habe dieses Problem auch gehabt und es ganz einfach in den Griff bekommen:

Immer wenn ich weggehe drehe ich alles ab (TV, PC,..) schaue ob alle Fenster zu sind, Kühlschrank zu, Licht abgedreht,... (also ein fixer rundgang bei dem ich nichts vergesse und der immer gleich ist) dann sperre ich die Wohnungstüre zu und stecke die Schlüssel in meinem rechten Hosensack und stecke ein Taschentuch dazu...

Immer wenn ich jetzt unterwegs bin und denke: Hey, du hast was vergessen... greife ich nach dem Taschentuch und das sagt mir "Rundgang erfolgreich beendet und abgeschlossen" und ich bin zufrieden...

bei mir hats geklappt, brauche heute oft den Kontrollgang nicht mehr.

Wünsche dir viel Glück im weiteren Leben und das du es in den Griff bekommst!

3d
2004-12-30, 16:10:02
das mit den fingern und den zahlen ist mir ganz neu, noch nie von sowas gehört. gut daß du es in griff bekommen hast.
wie willst du jetzt weiter vorgehen?
wirst du es jemandem erzählen?
zum arzt gehen?
oder versuchen alleine klar zukommen damit?

GsC
2004-12-30, 16:31:54
das mit den zahlen hört sich für mich danach an, als wenn du von jemandem (deinen eltern?) stark unter druck gesetzt worden bist wegen den noten in der schule.

anders kann ich mir diese verteufelung von 4,5 und 6 nicht erklären.
vielleicht hast du ja generell ein strenges elternhaus, das dir früher oft vorwürfe gemacht hat, wenn du mal unordentlich warst.

Gast
2004-12-30, 17:34:52
Das mit dem Elternhaus kommt hin, ich bin auch damals sitzen geblieben und hab die Schule gewechselt. Inzwischen hab ich super Noten und einen Ausbildungsplatz und das Problem ist schon seit 2-3 Jahren erledigt. Was die andere Sache angeht, werde ich versuchen das Problem selbst zu lösen, weil das imho besser ist, als wen alle meine Verwanden (von denen es reichlich gibt) davon mitbekommen und ich immer deren Fragen ausgesetzt bin. Noch dazu hätte ich wohl auch kein Geld für eine Therapie (was kostet sowas?).

Der heutige Tag verlief eigentlich schon recht gut und ohne größere Kontrollzwänge. Liegt vielleicht auch daran, dass Besuch da ist. Mal schauen was heute Nacht ist, wenn ich wieder alleine in meinem Stockwerk bin...

3d
2004-12-30, 17:42:46
familie oder bekannten musst du es nicht erzählen, allerdings wär es glaube ich besser wenn du mit nem arzt reden würdest. ich glaub auch nicht daß du dafür zahlen musst, sowas müsste die krankenkasse normal übernehmen.

musst dich ja auch nicht gleich auf ne therapie einlassen, erstmal einfach nur mit nem arzt reden was man da so machen könnte.

Mr. Lolman
2004-12-30, 18:34:43
Sry, wenn ich mich als Psychotherapeut versuche.


Meiner Meinug nach ist dein Kontrollzwang mit einem Zwangsperfektionismus gleichzusetzen. Deswegen kannst dus auch niemandem Erzählen, weil dass das perfekte Bild was deine Mitmenschen von dir haben sollen, erschüttern würde. Du hoffst auch, dass die anderen von deiner Neurose nix mitbekommen. Also versteifst du dich darauf, dass in der Abwesenheit deiner Mitmenschen alles perfekt erledigt sein muß, dass dir ja keiner kommen kann und dich auf ein Versäumnis hinweisen kann.

Du hast dir schon selbst Lösungen erbarbeitet besser mit deiner Neurose umzugehen, aber tatsächlich verdrängst du das Problem, oder lagerst es auf neue Bereiche um. Ablenkung ist zwar eine kurzfristige Scheinlösung, aber das Problem besteht ja weiter, und wird nur unterdrückt.

Eine Möglichkeit wäre es, die Sinnhaftigkeit deiner Taten - in Anbetracht des Nutzen - weiter zu hinterfragen. "Gut ich schau jetzt das 10. Mal nach ob das Licht auch wirklich aus ist. Ansonsten könnte es ja die 2 Stunden, wo ich fort bin, weiterbrennen. "

Eine Kilowattstunde kostet zw. 3 und 5 Cent. Wenn du deine 100Watt Birne also 10 Stunden länger brennen lässt, hast du zw. 3 und 5 Cent mehr bezahlt. Die Zeit in der Du dich mehrmals vergewisserst ob die Lampe auch abgedreht ist, könnte schon wieder für ne halbe Arbeitsstunde bei irgendeinem Job reichen. Vll. verdienst du mal soviel Kohle, dass es zeitlich gesehen für dich garnicht mehr lohnen wird, das Licht überhaupt abzudrehen. Was machst du dann? Drehst du es trotzdem ab, und begnügst dich mit weniger Geld?





Imo hat dein Verhalten sicher was mit der Erziehung zu tun. Womöglich war/ist dein Vater so eine autoritäre Respektsperson, dass du jegliche Konfrontation mit ihm vermeiden wolltest, nur um nicht sehen zu müssen, wie der "Beschützer" der Familie, sich gegen einen wendet, und man mit Schimpf und Strafe zur Rede gestellt wird.

Jedoch - als du deiner Mutter die Geschichte mit dem Essenstisch erzählt hast, dürfte sie sehr vernünftig reagiert haben, denn jedenfalls war das Ohrenproblem relativ bald weg. Also solltest du dich darauf konzentrieren deine Zwänge mit simpler Logik zu zerstreuen, und falls es nicht hinhaut, würd ich mich einfach mal einer Vertrauensperson öffnen, um ihr zu erklären wie sehr dich bestimmte Dinge belasten. Oft kann schon ein Gespräch mit jemand anderem in kürzester Zeit mehr Erkenntnisse bringen als man sich in stundenlangen Gedankenexperimenten selbst verschaffen konnte.

Von daher ists nicht nur gut, dass dir deine Zwänge bewußt sind (dazu gehört ja auch schon einiges), sondern dass du drauf und drann bist sie zu besiegen, weil du den nächsten großen Schritt (nämlich darüber zu reden) auch schon getan hast.


Falls dir mein Post jetzt garnix geholfen hat, sies zumindest als Beispiel dafür dass viele Leute ähnliche (oder ganz andere) Probleme haben, aber kaum jemand perfekt ist...





BTW: Experiment: Geh gleich nach der Schule gleich zu einem Freund, Computer/Billard oder sonstirgendwas, übernachte nicht zu Hause, geh am nächsten Tag in die Schule, ohne Hausübung gemacht zu haben. Bevor der Unterricht beginnt, passt du den Lehrer ab, und entschuldigst dich, für die nichtgebrachte HÜ...
Dadurch dass du ja sonst immer alle deine Sachen beienander hast, wirst du wohl keine Konsequenzen befürchten müssen, weißt aber nach der Aktion auch gleichzeitig, dass nicht die Welt zusammen bricht, wenn man mal was vergessen hat.

(Was man eigentlich auch so weiß, aber erst erleben muss, damit mans auch wirklich glaubt)



BTW: Überlegst du dir auch häufig wie du dich anderen Menschen gegenüber verhalten sollst? Falls ja, macht es für dich dabei einen konkreten Unterschied aus, ob du diese Menschen kennst, oder nicht?





/edit: Sry Gast, hab deinen letzten Beitrag erst gelesen, als meiner schon fertig war...

Gast
2004-12-30, 20:04:14
Nein, ich kann mit anderen Menschen eigentlich ganz normal reden und muss auch nicht darüber nachdenken wie ich mich nun verhalten soll. Allerdings bin ich wie schon gesagt recht introvertiert und rede auch recht wenig mit anderen Menschen, weil ich keinen Drang/Sinn verspüre dies zu tun. Eventuell liegt es daran, dass ich schon oft von anderen niedergemacht wurde und auch nicht viel Selbstvertrauen habe (was für Wege gibt es, dieses zu steigern?).

Was mir aber gerade noch einfällt ist, dass ich manchmal doch irgendwie blockiert bin. Und zwar, es ist schwer zu beschreiben, wenn ich z. B. mit einem Lehrer rede und wir Auge in Auge stehen, dann sehe ich die Farbe weiß. Ich weiß nicht wieso. Es ist dann manchmal so, als ob ein Teil von mir meinen Körper verlassen hat und dieser für einen kurzen Moment nur so darsteht. Wenn ich dann wieder bei meinen Kumpels bin, ist alles normal und ich bin "frei" und normal und wir verstehen uns super (ich hatte noch nie streit mit jemanden und mein Freundeskreis ist trotz allem echt groß)

3d
2004-12-30, 21:54:38
wenn du nicht zum arzt gehen willst und es selber in die hand nehmen willst, hast du schon irgend ein plan wie du vorgehen wirst um das in griff zu bekommen?

Spiky12
2004-12-31, 09:34:43
Ich habe dieses Problem auch, aber nicht so stark ausgeprägt. Nach einer Zeit habe ich es geschafft mich besser unter Kontrolle zuhalten. Es passiert zwar immer noch das ich schaue ob der kühlschrank zu ist, Kaffemaschine aus ist, über all das Licht aus und ob die Tür zugeschlossen ist. Jedoch habe ich es geschafft zusagen wenn ich vor der Tür stehe und ich schon 2mal nachgeschaut habe: "Ok du drückst jetzt die Klinke runter und du wirst sehen die ist abgeschlossen. Dann gehst du ganz flink nach unten." Dann klappt es auch.
Schlimmer war es damals mit Hände waschen, wie ich euch schon mal berichtete unter einen ähnlichen Thread. Das habe ich auch im Griff mittlerweile. :smile: