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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : *Päng* Menschheit weg - und nu?


Metzger
2005-01-04, 18:35:32
Hiho!!

Ich hab mir grad paar Gedanken gemacht, was wohl passieren würde, wenn auf einen Schlag ALLE Menschen von dieser Erde verschwinden würden. Also nicht etwa durch einen Virus wie bei "The Stand", sondern wirklich von einer Sekunde auf die andere einfach weg wären.

Ich denke daran

- dass Atombomben dringend Wartung bedürfen
- an Biowaffen, die irgendwo in ner Lagerhalle vor sich hin gammeln
- an die Natur (Umweltverschmutzung, Ozonschicht, usw.)
- wie lang wohl die Natur braucht, um die Spuren der Menschheit zu überwuchern

Wird sich die Umwelt erholen, wenn so viele üüüble Sachen wie Biowaffen und Atombomben in der Welt schlummern? Wie lang braucht sie dazu. Wie schaut die Erde in 50 oder 100 Jahren ohne Menschheit aus?

Was meint ihr dazu?

Joe
2005-01-04, 18:46:10
Nun ich denke Städte würden auchnoch in 1000 Jahren zu sehen sein warscheinlich nich viel länger aber die Natur würde sich schon sehr schnell ihr land zurückholen.
ich schätz ma so in 20 Jahren gäbs wieder "großstadtjungel"
Um ABC Waffen würd ich mir keine Gedanken machen und Kernkraftwerke laufne eh autak und würden einfach "auslaufen" nach paar jahren.

BesenWesen
2005-01-05, 01:43:10
Mit den Atomwaffen wird schon nicht viel passieren, die werden vor sich hinrosten und vielleicht wird irgendwann etwas radioaktive Strahlung frei, was den Planeten und die Umwelt als Ganzes aber nicht groß jucken wird. Ebenso verhält es sich mit Biowaffen oder sonstigen Giftstoffen, da wird es halt einige verseuchte Plätze geben, um die all die nun frei herumlaufenden Tierchen besser einen großen Bogen machen sollten... die meisten wird es nicht betreffen.

Ich weiß nicht genau was passiert, wenn man ein Atomkraftwerk ohne Aufsicht weiterläuft, warscheinlich gar nichts, und wenn doch würde halt hier und da ein Landstrich verstrahlt -> auch hier keine globalen Auswirkungen.

Die Umwelt würde sich sicher "erholen", je nach Region unterschiedlich schnell, die Städte würden rasch überwuchert werden und über Jahrzehnte und Jahrhunderte für viele Tierarten zu einem neuen Lebensraum werden, bis das letzte Gebäuder zusammengefallen ist. In unseren Breiten würde sich die Landschaft bald verändern, der Wald, der ja für Ackerland und Siedlungen fallen musste, wird wieder das Landschaftsbild bestimmten.

Spuren der Menschheit wird man sicher noch lange finden können, nur müsste man immer gründlicher danach suchen :) Alles was nicht durch Erosion und Korrosion zerstört oder unkenntlich ist, wird nach und nach von abgestorbenen Pflanzenresten mit Erdreich, vom Wind mit Sand oder vom Wasser mit Schlamm bedeckt.

AtTheDriveIn
2005-01-05, 02:07:49
interessanter Gedanke.

Wielange steht eigentlich so ein Wolkenkratzer ohne Wartung?

mapel110
2005-01-05, 02:22:56
interessanter Gedanke.

Wielange steht eigentlich so ein Wolkenkratzer ohne Wartung?

auch eine interessante Frage. würde mal von ein paar hundert Jahren ausgehen, bevor dann langsam was Grösseres anfängt, zu brökeln bei den Dingern.

Es würde sicher nur ein paar Jahrzehnte brauchen, bis die Natur wieder das meiste Land zurückgewonnen hätte.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Evolution ernernt Menschen hervorbringen würde.

P.S. dass irgendwas aussergewöhnliches passieren würde, wenn plötzlich von einer auf die nächste Sekunde alle Menschen weg wären, kann ich mir nicht vorstellen. jedenfalls würde imo nix passieren, was die Natur nicht selbst wieder regeln könnte.

Gast
2005-01-05, 11:41:08
Das wäre das Beste, was den übrigen Lebewesen und Pflanzen auf diesem Planeten passieren könnte. Der Mensch ist der größte Schädling, den es je gab.

Joe
2005-01-05, 11:43:18
Ein Moderner Wolkenkratzer würde warscheinlich mehrere Tausend Jahre Stehen bis er von Selbst zusammenfällt.
Aber eher würde er wohl mit der Zeit einer Naturkatastrophe zum Opfer fallen.

Bedenkt mal Viele Brücken in den USA sind praktisch ohne Wartung nun schon 100 Jahre Alt und noch voll in Betrieb.
Und die sind mit der Technologie und den Werkstoffen das 19./20. Jahunderts gebaut worden.

Ein Moderner Wolkenkratzer mit Modernen bzw weiterentwickelten Stoffen ich glaub ohne Naturkatastrophe wäre da in 400-500 Jahren Garnix dran außer Bisschen Staub undn Paar zerbrochenen Fenstern.
Kommt aber natürlic hauch immer Drauf an wo sie gebaut wurden in New York zB den kcih sowas könnte ewig stehen auf Granit gebaut halt dagegen gibt bestimmt andere Städte wo sehr schnell das Wasser im Keller stehen würde ohne Technik, die gewartet werden Muss und dann geht verhältnismäsig schnell dahin.

sei laut
2005-01-05, 13:45:58
Bedenkt mal Viele Brücken in den USA sind praktisch ohne Wartung nun schon 100 Jahre Alt und noch voll in Betrieb.
Und die sind mit der Technologie und den Werkstoffen das 19./20. Jahunderts gebaut worden.




stimmt so nicht.. alle Brücken werden in bestimmten Intervallen gewartet (also jede größere, keine Brücke über einen Bach ^^). Denn Korrosion macht auch vor diesen nicht halt.
Ohne Wartung fällt alles von Menschenhanderbaute zusammen, imho eher früher als später.. oder anders, je fortschrittlicher, desto länger stehen sie noch ohne Wartung.

Edit: War ja gar nicht das Topic, sry.

@ Topic: Ich denke auch, dass die Natur die Städte bald wieder vergrünen lässt. Doch leider werden die Betonklötze noch länger stehen.. denn der verrotet ja bekanntermaßen nicht, da muss man warten, bis der Wind sein Werk vollbringt.

Gruß
seiLaut

rokko
2005-01-05, 13:56:54
im ersten Moment würde erstmal einmal eine gigantische Stille sein

ich denke mal das die grösseren Städte wahrscheinlich durch ausbrechende Brände zum grössten Teil zerstört würden

irgendwann würden dann auch die Deiche nachgeben und das Wasser würde sich wieder ausbreiten

aber selbst in 1000 Jahren oder auch sehr viel später würde man noch reste der Zivilisation finden

Unfug
2005-01-05, 14:04:01
HEHE "Atomenergie" hat ja bei euch voll den schlechten Ruf.
Ok, man kann sie für Massenvernichtungswaffen missbrauchen und der SUPER GAU in Tschernobyl (naja, ob das da alles so zufall war ;-) ). Aber trotzdem sind die Atomkraftwerke sicherlich sicherer als eine Fahrt mit dem Auto zu Plus.

Interessanter dagegen fände ich, wenn CERN (siehe Wikipedia) mit ihrer super hochleistungs elektronenbeschleuniger wirklich das finden, was sie suchen.
Zum Beispiel ANTI-Materie.
(kleine exkurz: Zu jeder Materie gibt es AntiMaterie. Wie + gehört - dazu. Also muss es zu Materie (alles was ihr anfassen könnt) auch Antimaterie geben)).
Denn Anti-Materie hat in ihrer Theorie so ne Wirkung..WWWWOOOOWWWW. Da ist ne Atombome ein Wassertropfen dagegen.
Oder zum Beispiel die Sache mit der M-Theorie(kam vor kurzen auf Phoenix).
Handelt von Parallelen Universen..ups ich schweife ab vom Thread.

Zum Thema Erde ohne Menschen -> Die Kakerlaken würden sich freuen :-)

govou
2005-01-05, 14:30:11
Habe mir noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Wenn man davon ausgeht, dass in diesem Moment alle Menschen mit einem "plopp" verschwinden, würde es sicherlich Unfälle fahrerloser Autos geben. Viele Tiere würden in Zoos, Aufzuchtstationen, Aquarien etc. verenden, was aber für die Natur selber nichts bedeutet.
Deutlich sichtbare Spuren der Menschheit werden auch nicht in 10.000 Jahren verschwunden sein. Die Pyramiden, die Chinesische Mauer und einige andere Bauwerke haben auch mehrere tausend Jahre überstanden. Aber ich glaube, dass in einigen Jahrhunderten (was sind schon Jahrhunderte für die Natur) die Erde sich einigermaßen von den Strapazen der Menschheit erholt haben wird.

schoppi
2005-01-05, 14:45:49
Ein Moderner Wolkenkratzer würde warscheinlich mehrere Tausend Jahre Stehen bis er von Selbst zusammenfällt.
Aber eher würde er wohl mit der Zeit einer Naturkatastrophe zum Opfer fallen.

IMO wird ein Wolkenkratzer vorher instabil werden. Ein Wolkenkratzer ist nicht so massiv und statisch unproblematisch (wie zB die Cheopspyramiden) gebaut. Durch die filigrane Struktur und den verwendeten Baustoffen gebe ich einen Wolkenkratzer nicht mehr als 500 Jahre.

Die meisten Bauwerke bestehen aus Stahlbeton(Stahl), wobei der Stahl insbesondere die Zugkräfte aufnimmt und der Beton durch seine Struktur nur Druckkräfte trägt (kleinere Zugkräfte kann das Bindemittel aufnehmen). Da der Stahl bei normalen Umweltbedingungen korrodiert (rostet) muss er geschützt werden. Bei Stahlträgern durch Schutzantriche oä und beim Stahlbeton durch eine gewählte Betonüberdeckung (nach DIN1045-1). Diese Betondeckung schützt den Stahl solange sich der Beton im basischen Bereich befindet.
Jedoch setzt auch durch äußere Umwelteinflüsse eine Carbonatisierung des Betons ein, infolgedessen er immer saurer(ph-Wert niedriger) wird. Wenn die Carbonatisierung den Baustahl erreicht, beginnt dieser zu rosten, und kann durch die Schädigung immer weniger Zugkräfte aufnehmen. Bis das Gebäude kollabiert...
IdR ist ein Bauwerk für eine Dauer von 100 Jahren dimensioniert und dieser Zeitraum wird mit der Dimensionierung einer ausreichenden Betondeckung abgedeckt.

Der Korrosionsschutz der Bewehrung wird in sehr hohem Maße vom ph-Wert des Betons bestimmt. Bei einem ph-Wert über 10 bildet sich auf Stahl eine sogenannte Passivschicht aus, die den Stahl auch bei Zutritt von Feuchte und Sauerstoff vor einer normalen abtragenden Korrosion schützt.

Beton ist ein poröser Baustoff, in den Feuchtigkeit eindringen und Sauerstoff bzw. Kohlendioxyd der Luft eindiffundieren können. Mit entsprechendem technologischen Aufwand und einer qualitativ hochwertigen Ausführung kann dies heute nach dem Stand der Technik weitgehend vermieden werden. Bei älteren Betonbauteilen, aber auch bei modernen unsachgemäß ausgeführten Bauteilen diffundiert das Kohlendioxyd rasch und sehr tief in den Beton ein. Chemische Reaktionen führen zum Absenken des ph-Wertes. Diese Reaktion nennt man Carbonatisierung des Betons. Treten nun Feuchte und Sauerstoff hinzu, beginnt die Stahlbewehrung zu korrodieren. Betoninstandsetzung bedeutet daher fast immer Wiederherstellung des Korrosionsschutzes für die Stahlbewehrung.
http://www.dhbv.de/menue/bauherren_und_verbraucherschutz/instandsetzungs_hinweise/betoninstandsetzung/
http://www.remmers.de/html/de/s1335.html

Joe
2005-01-05, 20:20:53
Für den Bau von Wolkenratzern sind aber (spätestens) nach dem 11.9. Hochlegierte Stähle (kein Edelstahl!) die also auch bei Extremen Temperaturen ihre Zugfestigkeit halten UND nicht Rosten ;)
Rostfreier Stahl is ja schon Standart inzwischen is ja nich so das man dafür 10% Chron udn Nickel reinschütten müsste die Zeiten Sind vorbei.
Bei Beton bin ich mir nicht so sicher ich bin mir aber Fast sicher das eine Wolkenkratzerkonstruktion sogar ohne Beton stehen würde zumindest zum Teil.

Und zu Den Brücken hab ne Reportage gesehen gepflegt werdne nur Presitge Brücken wie die Goldne Gate die ganzen 100 Jahre alten abgefracktne dinger in chicago darum kümmert sich kein Mensch da gibts nur "gutachten" aber repariert wird da nix, höchstens maln Holzbalken zum abstützen hier und da. Is halt kein Geld da für sowas


/edit aber es gibt ja noch ganz andere Dinge die noch viel viel länger stehen würden / sichtbar sien Würden.

Ich denke da an Künstliche Kanäle, große Plätze, so Sachen wie das Brandenburger Tor und der Reichstag das bleibt doch für die Unendlichkeit dann flughäfen insbesondere die Landebahnen die Wachen vielleicht zum Großteil zu aber 100 000t Beton lösen sich nicht in Luft auf.
Chinesische Mauer wird Ewig sichtbar bleiben.
Staudämme, Brücken usw evtl stürzen sie ein oder brechen aber werden EWIG erkennbar bleiben.

MadManniMan
2005-01-06, 03:42:50
Nun, ich habe zu Beginn meiner Stalker Euphorie vor geraumer Zeit mal eine Seite entdeckt, auf der eine junge ukrainische Bikerin durch die verstrahlte Zone gefahren ist - und die Stadt war sooo zugewuchert nicht!
Daher würde ich schon weit mehr denn 20, ja mehr denn 150 Jahre veranschlagen, bis wirklich die Natur wieder die Oberhand in den Siedlungen hätte - je nach Art der Siedlung natürlich hier früher, da später.

hw
2005-01-07, 21:31:02
Kennt jemand von Euch das Buch "Erntemond" von Rudolf Marko? Da wird ein solches Szenario etwas gemildert beschrieben. So gibt es noch Menschen, aber nur so ca. 10.000 auf der Erde und es ging auch nicht "plopp" (aber fast!) Die Beschreibung des "wie" und des "danach" ist aber schon interessant.
War eins der fesselndsten Bücher, das ich in letzter Zeit hatte.

Stupor McMundi
2005-01-07, 22:27:27
Braucht man gar nicht so weit weg zu "schweifen", es gibt in ganz Europa, auch in der BRD Wüstungen, also Orte die nicht mehr als solche exisiteren, viele von ihnen als Spuren früherer Besiedlung vor dem 30jährigen Krieg/Pest. Da steht heute noch gelegentlich etwas mehr als die Grundmauern, wenn es Steinhäuser waren.
Auch gibt es ja einige größere Städte die nicht mehr bewohnt sind - wie z.B Balk in Afghanistan, Fatehpur Sikri und Hampi in Indien, Tikal u.a in Süfamerika, Ankhor in Kambodia. Die haben sich teilweise recht "gut" gehalten, aber sie wurde auch aus Natursteinen gebaut die ähnlich langsam erodieren wie ihr "Ursprungsgestein".
Modernen Bauwerken würde ich eine so lange Lebensdauer nicht zutrauen - ich kenne aber auch nichts "modernes" was unbewohnt verrotten "darf", wenn man die verkommenden Häuser in vielen Städten nicht zählen will, die ja meist vor dem "Kollaps" abgerissen werden.

Gohan
2005-01-07, 22:54:25
Flugzeuge würden irgendwann auf die Erde fallen, Schiff auflaufen oder untergehen, Züge entgleisen, Autos zusammenstoßen und bestehende Brände würden evtl. eine ganze Stadt niederbrennen. Besser würde mir aber die Idee gefallen, das die Menschen einfach tot umfallen. Die nächste Generation soll von uns ja noch was finden ;)

Gohan
2005-01-07, 22:57:20
Nun, ich habe zu Beginn meiner Stalker Euphorie vor geraumer Zeit mal eine Seite entdeckt, auf der eine junge ukrainische Bikerin durch die verstrahlte Zone gefahren ist - und die Stadt war sooo zugewuchert nicht!
Daher würde ich schon weit mehr denn 20, ja mehr denn 150 Jahre veranschlagen, bis wirklich die Natur wieder die Oberhand in den Siedlungen hätte - je nach Art der Siedlung natürlich hier früher, da später.

Schonmal überlegt das Jahrelang wegen der Strahlung nichts wuchern konnte?

Börk
2005-01-07, 23:08:22
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Evolution ernernt Menschen hervorbringen würde.

Das glaubste doch selber nicht, oder?
Das ist ein enormer Zufall gewesen, dass sich die Menschen entwickelt haben, das wird genau so nicht nochmal passieren, weil dafür einfach zu viel Zufälle nötig sind, die in der Reihenfolge nie wieder zusammentreffen werden.
Evtl. würde es irgendwann wieder intelligenteres Leben geben, also Lebewesen, die nicht nur zur Fortpflanzung und Erhaltung existieren, aber das werden zu 99.9999999999999999999% Wahrscheinlichkeit (ich untertreibe maßloß) keine Menschen sein.

Gruß,
Börk

Stupor McMundi
2005-01-07, 23:12:19
Schonmal überlegt das Jahrelang wegen der Strahlung nichts wuchern konnte?

Naja, so ist das nicht, die "Tote Zone" um Chernobyl ist auch mit Pflanzen bewachsen, auch Hiroshima, Nagasaki oder die Atolle im Pazifik sindnicht biologisch tot.
Die Bikerinnen-Seite ist allerdings ein Fake.

Gohan
2005-01-07, 23:18:39
Interessant. Wieso gehen Menschen ein und Pflanzen wachsen weiter? Oder sieht man denen die Verstahlung auch an?

Sailor Moon
2005-01-07, 23:25:43
Schonmal überlegt das Jahrelang wegen der Strahlung nichts wuchern konnte?
Durch den Graphitbrand kam es zu einem sehr weitläufigem Verschleppen der Emissionen. Natürlich war das unmittelbare Gelände in der Zeit der Havarie schwer belastet (Spitzen bis 20.000 Röntgen/ Stunde bei Brennstoffragmenten) und auch Prypiat hat einiges abbekommen (zur Zeit der Havarie etwa 1 Röntgen/ Stunde in der Luft und bis über 60 Röntgen/ Stunde auf den Straßen, beide Werte sind bereits spür- und schmeckbar). Das KKW Gelände selbst wurde eiligst dekontaminiert, provisorische Erdschüttungen errichtet, Graphit und Brennstoffragmente in den Reaktor zurückgeworfen. Nicht das ich irgendwas beschönigen möchte (da wäre ich sicher der Letzte). Aber das dort jahrlang nichts gewachsen ist, stimmt so nicht. Einzig der "rote Wald" ist wirklich abgestorben, dort hatte sich ein erster Fallout abgeregnet. Ohne den Graphitbrand wäre die örtliche Verseuchung in der 30km Zone sicher noch viel schlimmer gewesen. So hat vor allem Weißrußland noch sehr viel abbekommen, man denke an Gomel.
Aber ein Pflanzenwuchs sagt ja sowieso nichts über Kontamination oder nicht aus, manches was die Natur hervorgebracht hat, ist einfach nur erstaunlich robust; wir Menschen weitaus weniger. Habe hier noch einiges Material, was auch die ersten Rückkehrer (d.h. noch in den 80ern) in der Zone zeigt. Das ist ja das Unwirkliche an der Situation, grüne Wiesen, Natur überall. Ungefährlich ist das für diese Menschen in keinem Falle gewesen (bzw. ist es noch); aber man darf die 30km Zone nicht isoliert betrachten. Die Belastungssituation ist immer noch stark unterschiedlich und auch außerhalb der Zone teilweise noch sehr hoch. Und das es nicht bei den offiziell 31 Toten (verstorben großteils am ASS) geblieben ist, ist denke ich klar.

Szenario Mensch verschwindet:
"Knallen" würde es defintiv in einigen KKWs. Zu den Risikokandidaten Nr.1 zählen die RBMK Anlagen, je nachdem wie der Betriebszustand war, bevor die Menschen verschwanden und der Konfiguration der aktiven Zone (Abbrand, Leistungsdichteverteilung, Xenon-Vergiftung etc.). Da die Anlagen trotz Nachrüsten immer noch sehr regelintensiv sind, würde ich bei den verbliebenden 4 Anlagen (eigentlich sind es sogar 5, in Tschernobyl wird gerade erst mit dem Rückbau von Block 1+2 begonnen) bei mindestens 2 mit Problemen bzw. einem Reaktivitätsstörfall rechnen (St. Petersburg ist auf jeden Fall ganz oben in der Wahrscheinlichkeitsliste). Die Auswirkungen wären global, da sich eine Havarie in einem Block auf die gesamte Anlage ausweiten würde und niemand da wäre, noch etwas einzudämmen.
Kandidat Nr.2 sind die wenigen verbliebenden schnellen Brüter. Auch wenn die Abschaltung funktioniert. Nach wenigen Jahren wird es naturgemäß in irgendeiner Leitung ein Natriumleck geben, der Brand würde die Anlagen zerstören, hier kommt erschwerend hinzu, dass besonders viel Plutonium freigesetzt würde. Würde Monju (Japan), Bjelojarsk (Rußland) und Superphenix betreffen (da weiß ich über den Stand der Rückbaus nicht Bescheid).
Kandidat Nr.3 sind die WWER 440 Anlagen. Auch hier rechne ich bei einigen Problemen mit der automatischen Abschaltung, der ja eine Abtrennung der Turbosätze vorausgeht. Während dieser komplexen Vorgänge muß nur irgendwas schiefgehen (Diesel springen nicht an, zu starker Druckaufbau, da dieser z.B. nicht mehr abgeführt wird) und wir haben eine Kernschmelze, niemand da, der manuell nochwas regeln könnte.
Kandidat Nr. 4 wären alle restlichen, auch westeuropäischen Anlagen, aus genau den in Nr.3 genannten Gründen, insbesondere noch die vielen Forschungsreaktoren.
Allein aus diesem Bereich rechne ich mit einer gewissen Anzahl an Havarien im Bereich von mehren Stunden bis Tage nach unserem Verschwinden. Und auch nach weiteren Monaten/ Jahren können und würden solche Ereignisse noch auftreten. Jucken wird es uns dann ja eh nicht mehr, aber wenigstens mit einem ordentlichem Knall abgetreten ;-).

Inwiefern die Auswirkungen auf lange Sicht ernsthafte Gefahren für das Ökosystem darstellen kann ich nicht sagen. Gibt ja einige sehr resistente Pflanzen-/ und Tierarten. Zeit ist ja dann eh nahezu unwichtig geworden.

Risiken sind für dem Falle unserers Verschwindes aber sich nicht nur von nuklearer Seite her zu sehen. Gibt ja auch noch so etwas wie unsere Sammlung an biologischen Kampfstoffen bzw. Viren und Bakterien zu Forschungszwecken. Es geht hier ja um sehr lange Zeiträume in denen was undicht/ schiefgehen kann.

Gruß

Denis

drexsack
2005-01-08, 12:08:27
Ich würde schlicht und einfach behaupten, dass es der Erde von Tag zu Tag besser gehen würde . .

mustafa
2005-01-08, 12:20:49
Ohne Wartung fällt alles von Menschenhanderbaute zusammen, imho eher früher als später.. oder anders, je fortschrittlicher, desto länger stehen sie noch ohne Wartung.

das denke ich nicht. um so moderner um so mehr wird auf effizienz wert gelegt. material sparen wo es nur geht. sieht man schon bei den autos, um so moderner um so störanfälliger. pyramiden waren aus stein, also nicht so fortschrittlich wie stahlbau, doch so manche stahlbrücke ist schon eingestürzt, die pyramiden stehen immer noch

kNt
2005-01-08, 13:05:38
Mit den Atomwaffen und den allermeisten Atomreaktoren sollte nicht allzuviel passieren, spätestens nach ein paar Jahren können keine kritischen Massen mehr erreicht werden. Imo würden Tunnels wohl fast am längsten überdauern, da gerade in längere Tunnels kaum etwas hineinwachsen kann.

Rostfreie Stähle sind in Beto nicht unbedingt optimal. Vor 2 Jahren ist eine rostfreie Stahlbetondecke in einem Hallenbad zusammengefallen, weil die Rostfreien Stähle unter den aggressiven Bedingungen (Chlor aus dem Wasser, hohe Feuchtigkeit) nicht mehr wirklich Rostfrei waren.

Autobahnen halten imo ohne Autos z.T. eine sehr sehr lange Zeit.

drmaniac
2005-02-04, 19:42:47
Nun, ich habe zu Beginn meiner Stalker Euphorie vor geraumer Zeit mal eine Seite entdeckt, auf der eine junge ukrainische Bikerin durch die verstrahlte Zone gefahren ist - und die Stadt war sooo zugewuchert nicht!
Daher würde ich schon weit mehr denn 20, ja mehr denn 150 Jahre veranschlagen, bis wirklich die Natur wieder die Oberhand in den Siedlungen hätte - je nach Art der Siedlung natürlich hier früher, da später.

es gibt anscheinend immer noch leute, die nicht mitbekommen haben, dass das alles ein riesen fake war ;D deswegen kann man das nicht als Beispiel rannziehen

Leon_J
2005-02-04, 19:54:16
neutronenbombe ahoi.... ^^

Ne, der gedanke sit wirklich sehr gut.

Wäre für unseren Planeten bestimmt besser als das derzeitige stadium!

Matrix316
2005-02-04, 21:36:53
neutronenbombe ahoi.... ^^

Ne, der gedanke sit wirklich sehr gut.

Wäre für unseren Planeten bestimmt besser als das derzeitige stadium!

Aber wer soll sich denn dann freuen, dass es der Erde besser geht? Wäre ja keiner mehr da. ;)

Und ob die Erde ein schöner Biotop ist oder eine leere Steinwüste, interessiert das Universum kein bißchen. ;)

Stell dir vor: Menschheit weg, die Erde fängt an sich zu erhohlen, BUMS ein Asteroid oder so schlägt ein. Alles umsonst gewesen. ;)

MadManniMan
2005-02-05, 04:04:21
es gibt anscheinend immer noch leute, die nicht mitbekommen haben, dass das alles ein riesen fake war ;D deswegen kann man das nicht als Beispiel rannziehen

Tatsächlich? Wo wird das erklärt?

Nebelfrost
2005-02-05, 14:36:43
Vielleicht ist das mit dem plötzlichen "Päng Menschheit weg" gar nicht mal so abwegig. Zumindest nicht, wenn man der wissenschaftlichen Theorie über das Jahr 2012 Folge leistet, welche in unten verlinktem Artikel zu lesen ist:

http://www.terranischer-club-eden.com/special/science45.htm

Bitte den Artikel komplett lesen, ist sehr interessant und gibt einem verdammt noch mal sehr zu denken. :( Laut diesem Artikel fällt unser Sonnensystem im Jahre 2012, zum Ende eines speziellen kosmischen Zyklus, in einen elektromagnetischen Nullpunkt, der unser Bewusstsein von der dreidimensionalen Realität von jetzt auf gleich ausradieren wird. Die Grenzen der einzelnen Sphären werden dabei komplett aufgehoben und es werden sich die Dimensionen überlagern. Jegliche, von unserem Bewusstsein erdachte Materie, die in dem Moment nicht durch ein lebendiges Feld mit höheren Dimensionen verbunden ist, wird ausgelöscht. Die Theorie bestätigt die Annahme, dass die Welt um uns herum gar nicht existent ist und nur existiert, weil wir glauben, dass sie existiert. Eine Illusion, erzeugt durch kollektive Bewusstseins-Schwingungen. Die Heisenberg'sche Unschärferelation bekräftigt diese Annahme sogar enorm. Denn dort heißt es, dass die Teilchen, welche die Basis der Materie bilden, erst dann fest werden, wenn wir sie durch Beobachtung in die dritte Dimension hinein ziehen.