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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : müll -> diesel - funktioniert!


Gast
2005-01-06, 14:33:28
Ein deutscher Wissenschaftler hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Müll in Dieselkraftstoff umgewandelt werden kann. Nach 30-jähriger Forschung habe er sein Referenzobjekt Ende vergangenen Jahres in Mexiko gebaut, weil Vorschriften und Behörden in Deutschland jegliche Förderung ausgeschlossen hätten, sagte der Erfinder Christian Koch heute dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).

hier gehts weiter:
http://orf.at/index.html?url=http%3A//orf.at/ticker/169162.html%3Ftmp%3D3087

was meint ihr? ich finde die idee recht originell, erinnert mich ein wenig an zurück in die zukunft, als doc brown abfall in seinen tank wirft ("ich brauch kraftstoff" ;))

außerdem hab ich vor ein paar monaten von einem ähnlichen verfahren was gelesen. dort wurde (küchen)abfall als "treibstoff" für eine brennstoffzelle verwendet wenn ich mich recht erinnere.

LOCHFRASS
2005-01-06, 15:49:25
Das sollte eigentlich mit allen Kohlenwasserstoffverbindungen gehen, nix neues. :D

Jenny23
2005-01-06, 17:03:09
Meine mich zu erinnern, daß ich vor einiger Zeit mal einen Bericht über eine ähnliche Anlage in den USA gelesen habe. Da nimmt man Schlachtabfälle. Naja, hohe Temperaturen, hohe Drück, kein Sauerstoff (bzw. nur wenig), da kriegt man bei geeigneter Prozessführung schon Öl raus. Fragt sich halt nur, ob es rentabel funktioniert, man also mehr Energie rauskriegt, als man reinstecken musste.

Stupor McMundi
2005-01-06, 17:43:47
Ich hab so meine Zweifel ob der Effizienz des ganzen, die Vorbehandlung und Erhitzung des ganzen passiert nicht von selber. Schlachtabfälle kann man in geeigneten "Mischungen" auch in Biogasanlagen energetisch verwerten - das wird hier schon massenhaft kommerziell gemacht.
Gleiches gilt für andere Abfälle in MVAs oder Zementfabriken.

Zool
2005-01-09, 08:28:53
Ich hab so meine Zweifel ob der Effizienz des ganzen, die Vorbehandlung und Erhitzung des ganzen passiert nicht von selber. Schlachtabfälle kann man in geeigneten "Mischungen" auch in Biogasanlagen energetisch verwerten - das wird hier schon massenhaft kommerziell gemacht.
Gleiches gilt für andere Abfälle in MVAs oder Zementfabriken.

Ich denke auch "Müll-Diesel" bei den Herstellungskosten ganz schlecht abschneiden. Ein direktere Verwertung in einer Müllverbrennungsanlage wird wohl besser sein.

RuteniuM
2005-01-09, 12:04:03
Meine mich zu erinnern, daß ich vor einiger Zeit mal einen Bericht über eine ähnliche Anlage in den USA gelesen habe. Da nimmt man Schlachtabfälle. Naja, hohe Temperaturen, hohe Drück, kein Sauerstoff (bzw. nur wenig), da kriegt man bei geeigneter Prozessführung schon Öl raus. Fragt sich halt nur, ob es rentabel funktioniert, man also mehr Energie rauskriegt, als man reinstecken musste.
Mehr Energie rauskriegen als man reinsteckt? sry aber die Formulierung ist X-D !

Es ist eigentlich egal wieviel Energie verbraucht wird, solange die Kosten für die Herstellung in einen bezahlbaren Bereich bleibt. Aber da die meisten Verfahren zur Ölherstellung zu aufwendig und damit zu teuer sind, sind diese auch nicht verbreitet.

RuteniuM
2005-01-09, 12:11:06
Ich denke auch "Müll-Diesel" bei den Herstellungskosten ganz schlecht abschneiden. Ein direktere Verwertung in einer Müllverbrennungsanlage wird wohl besser sein.
Auf diese Weise könne das Werk in Mexiko stündlich 750 Liter Diesel produzieren. Besonders bemerkenswert sei der unschlagbare Preis: Der "Müll-Diesel" koste in der Herstellung 23 Cent pro Liter. Quelle: s.o.
Falls das stimmt, würde ich das Verfahren vor ziehen, da man auch ein brauchbares Endprodukt erhält.

Stupor McMundi
2005-01-09, 13:26:32
Quelle: s.o.
Falls das stimmt, würde ich das Verfahren vor ziehen, da man auch ein brauchbares Endprodukt erhält.

Naja, da bräuchte man schon noch ein paar mehr Infos, der Herstellungspreis alleine kann es nicht sein.

Wie sieht die Energiebilanz aus, was für Schadstoffe werden freigesetzt, wieviel Restmüll bleibt? Wie sieht vor allem die Energiebilanz im Vergleich zu konkurrirenden verfahren aus?

drexsack
2005-01-09, 14:05:59
Ich habe mal von einem Kerl gelesen, der sich im altes Fritten-Fett von Bürgerking holt, und das über eine Eigenbau Anlage zu Benzin macht. Kosten der Anlage so ca. 1200€. Der Liter Fritten-Benzin kostet ihn so 0,06 Cent, er fährt einen Golf 3, seit 15.000 km keine Probleme.

Stupor McMundi
2005-01-09, 14:13:01
Ich habe mal von einem Kerl gelesen, der sich im altes Fritten-Fett von Bürgerking holt, und das über eine Eigenbau Anlage zu Benzin macht. Kosten der Anlage so ca. 1200€. Der Liter Fritten-Benzin kostet ihn so 0,06 Cent, er fährt einen Golf 3, seit 15.000 km keine Probleme.

Ist er nicht der einzige...

Kann man machen, brauchst einen zweiten Tank da das "Fett" erst auf Temperatur muss. Biologische Treibstoffe werden Mineralöl leider nicht ersetzen können, die zur Verfügung stehende Anbaufläche ist schlicht zu klein. Wir könnten in der BRD nur ca. 10% unsere Treibstoffbedarfs damit decken - und das auch nur wenn wir ausschließlich Raps anpflanzen - schade.
Aber als Baustein einer anderen Energieversorgung interessant.

Rhönpaulus
2005-01-14, 02:53:15
das entscheidende und neue darann ist der katalysator welcher den energieaufwand für das cracken so deutlich reduzieren soll das es sich schon heute gegenüber der herstellung aus erdöl rentieren kann.