PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jesus "außerhalb" der Bibel?


Karümel
2005-02-05, 08:52:46
Gibt es eigentlich irgendwelche, ich nenn es mal "Beweise" das Jesus gelebt hat, außerhalb der Bibel?
Also Schriftsücke andere Religionen wo Jesus in irgendeiner Form erwähnt wird?

Nebelfrost
2005-02-05, 09:08:46
Also DASS Jesus lebte ist mittlerweile erwiesen. Die Frage ist also nicht mehr ob er lebte, sondern wie er lebte. Ich denke, die Bibel verdreht da so einiges. ;)

Kladderadatsch
2005-02-05, 09:12:58
der spiegel schrieb mal sehr sehr kritisch über seine existenz:D
auch mein reli lehrer sagte vor kurzem erst, er glaube, es hätte wahrscheinlich gar kein jesus gegeben.
gibt imho auch keine schriftlichen überlieferungen...

Nebelfrost
2005-02-05, 09:38:41
der spiegel schrieb mal sehr sehr kritisch über seine existenz:D
auch mein reli lehrer sagte vor kurzem erst, er glaube, es hätte wahrscheinlich gar kein jesus gegeben.
gibt imho auch keine schriftlichen überlieferungen...

Na gut, ich hab mal mehrere Berichte im Fernsehen gesehen, in dem erklärt wurde, Jesus hätte definitiv existiert. Man hat da auch einige Sachen als Hinweise angeführt. Ob man die jetzt auch als Beweise sehen kann, ist eine andere Frage. Aber eines weiß ich: Wenn es Jesus tatsächlich gegeben hat, dann auf keinen Fall in der Form wie ihn die Bibel beschreibt. Schon allein aus dem Grund, weil die Version der Bibel, die seit dem frühen Mittelalter existiert, eine falsche Bibel ist. Bei der Bibel, wie die Welt sie kennt wurde sehr vieles umgeschrieben, bzw. den Machenschaften der katholischen Kirche rechtfertigend angepasst. ;) Die original Bibel aus dem Altertum kennt wohl keiner mehr und selbst wenn sie dem Vatikan bekannt wäre, würde er sie mit Sicherheit unter strengstem Verschluss halten, da ich mir sicher bin, dass dort Dinge drin stehen, die die katholische Kirche mit einem Schlag auslöschen würden.

darph
2005-02-05, 11:27:53
Die Römer waren ja Meister der Verwaltung. Es gibt die römischen Gerichtsprotokolle. Jesus wurde angeklagt. Womit bewiesen wäre, daß der zumindest gelebt und auf irgendeine Weise so gewirkt hat, daß er die Aufmerksamkeit der jüdischen Geistlichen auf sich zog.

Der Grund für die Kreuzigung war übrigens ein ganz simpler: "Widerstand gegend ie Staatsgewalt". Pilatus, als Richter und Vertreter der Kaisers, fragte ihn "Bist du der König der Juden?" - Jesus: "Wenn du es sagst..." - P.: "Wie meinst du das?" darauf keine Antwort mehr von Jesus. Und weil er der Autorität des Gerichts nicht Folge leistete, wurde er nach römischer Tradition ans Kreuz genagelt.

Karümel
2005-02-05, 11:38:22
Danke für Antworten.

anorakker
2005-02-05, 11:49:32
ja natürlich gab es jesus ! eigentlich hiess er aber brian.. ;)

Jesus
2005-02-05, 11:55:35
huh ? :eek:
Ich lebe immer noch, und hab eine Geburtsurkunde! :rolleyes:

NucleusZett
2005-02-05, 20:40:01
Im Koran wird Jesus auch erwähnt, dort aber "nur" als Prophet.

Haarmann
2005-02-05, 23:30:26
Den gibts auch ausserhalb der Bibel. Nur nicht immer heisst Jesus bekanntlich Jesus. Nichtmals in der Bibel heisst ja Jesus immer Jesus. Er hat offenbar 2 Namen.

darph
2005-02-06, 00:44:00
Den gibts auch ausserhalb der Bibel. Nur nicht immer heisst Jesus bekanntlich Jesus. Nichtmals in der Bibel heisst ja Jesus immer Jesus. Er hat offenbar 2 Namen.
Eh naja... "J e s u s" hieß er gewiß nicht. Eher Joshua oder so. Wobei auch das auch nur ein Titel, eine Anrede, gewesen sein könnte...

Ich hab auch ma irgendwo gelesen, daß es wohl dort auch üblich war, zwei Namen zu haben - einen einheimischen und einen römischen. Ob das aber stimmt :| kA

abaddon
2005-02-06, 00:47:21
Den gibts auch ausserhalb der Bibel. Nur nicht immer heisst Jesus bekanntlich Jesus. Nichtmals in der Bibel heisst ja Jesus immer Jesus. Er hat offenbar 2 Namen.
Jap, verhält sich ähnlich der Edda, Namensänderung und Decknamen sind in solchen Schriftstücken keine Seltenheit.

Haarmann
2005-02-06, 10:11:42
darph

Hat mehr wohl mit semitischen Sprachen und Schriften zu tun. Jeshua und Joshua unterscheiden sich nur in einem Vokal, der dort nicht geschrieben würde. Wenn nun wer das Übersetzen musste, dann hatte er ne gewisse Narrenfreiheit. Das Problem existiere auch Heute noch in Israel haben mir 2 Israelis mal erklärt. Ich glaube es ist die King James Bibel, wo für Jesus beide Formen angewendet werden.

h4h4225h24
2005-02-06, 10:17:11
Gibt es eigentlich irgendwelche, ich nenn es mal "Beweise" das Jesus gelebt hat, außerhalb der Bibel?Nun ja, ich denke, die Bibel selbst ist schon der "Beweis". Denn das ist ja kein Buch, das ein Schriftsteller geschrieben hat, sondern eine Zusammenfassung verschiedenster Dokumente unterschiedlicher Autoren dieser Zeit.

aths
2005-02-08, 14:39:54
Gibt es eigentlich irgendwelche, ich nenn es mal "Beweise" das Jesus gelebt hat, außerhalb der Bibel?
Also Schriftsücke andere Religionen wo Jesus in irgendeiner Form erwähnt wird?Ja. Aber nur indirekt. Genauer gesagt werden von Flavius nur Christen erwähnt. Eine zweite Stelle wo Christus direkt erwähnt wird, gilt als spätere Fälschung.

Nun ja, ich denke, die Bibel selbst ist schon der "Beweis". Denn das ist ja kein Buch, das ein Schriftsteller geschrieben hat, sondern eine Zusammenfassung verschiedenster Dokumente unterschiedlicher Autoren dieser Zeit.Die Evangelisten haben nachweislich viel dazugedichtet. Das diskreditiert die Texte für mich, was historische Verwertbarkeit angeht.

Allerdings erwähnt Paulus in einem Brief, dass er Petrus getroffen habe. Bei dieser Stelle gibt es keine Hinweise auf spätere redaktionelle Bearbeitung, also glauben wir das mal. Petrus selbst hat Jesus gekannt. Das werte ich als noch "besten" Beweis für Jesu leibliche Existenz. Allerdings behauptet Paulus auch, zum Apostel berufen zu sein. Und ich zweifle, dass er von Gott (von Jesus Christus) dazu berufen wurde.

Es gibt in der Bibel auch zwei Petrusbriefe, die aber nachweislich nicht von Petrus stammen, sondern von anderen Autoren verfasst wurden.

Kladderadatsch
2005-02-08, 15:15:32
und zuguterletzt gibts ja noch seine sandalen in trier;D

woscostametaxa
2005-02-08, 16:09:07
wie der oben eh schon erwähnte flavius (wenn das der berühmte geschichtsschreiber für judäa war oda halt das gebiet) von christen geredet, anhänger eines gewissen "chrestus" und das is soweit ich glaube zu wissen belegt, lass michaber gern eines besseren belehren.

zum thema bibel: ich glaub bis ins hochmittelalter war niemand so "böse" da bissi herumzuschreiben, was net stimmte...
dann wurds halt mit dogmen und so nicht mehr so lustig.

es waren einfach viel übersetzungsfehler. berühmtes bsp:
lukasevangelium glaub ich anfang:
am anfang war das wort, und das wort war bei gott und das wort war gott [...]

wobei das altgriechische wort logos wort sowie auch sinn/überlegung bedeuten kann. dann bekommt nämlich die stelle für mich eine interessante änderung... also zB:
am anfang war der sinn, und der sinn war bei gott, und der sinn war gott...

oder mit moses: alte büsten die moses darstellen zeigen ihn oft mit hörnern, weil n altgriechisches wort für hörner das selbe wie für leuchten war. so "aurenmäßig"...

aths
2005-02-08, 17:02:20
es waren einfach viel übersetzungsfehler. berühmtes bsp:
lukasevangelium glaub ich anfang:
am anfang war das wort, und das wort war bei gott und das wort war gott [...]

wobei das altgriechische wort logos wort sowie auch sinn/überlegung bedeuten kann. dann bekommt nämlich die stelle für mich eine interessante änderung... also zB:
am anfang war der sinn, und der sinn war bei gott, und der sinn war gott...Johannes. Ich verstehe es so: Am Anfang ward das Wort, das Gott sprach um in 7 Tagen (inkl. Sabbat :)) die Welt zu erschaffen.

deekey777
2005-02-08, 17:31:36
Der Anfang des Johannes-Evangeliums wird so vertstanden: Gott sprach durch seine Propheten. Dann aber wurde das Wort zu Fleisch -> Jesus. So sprach Gott selbst zu Menschen.

Und die Bibel ist alles andere als ein Geschichtsbuch oder ähnliches.

Und natürlich kommt Jesus auch im Koran vor. Schließlich ist der Islam die "Vollendung bzw. Fortsetzung des Judaismus bzw. des Christentums".

hasufell
2005-02-08, 18:42:02
Na gut, ich hab mal mehrere Berichte im Fernsehen gesehen, in dem erklärt wurde, Jesus hätte definitiv existiert. Man hat da auch einige Sachen als Hinweise angeführt. Ob man die jetzt auch als Beweise sehen kann, ist eine andere Frage. Aber eines weiß ich: Wenn es Jesus tatsächlich gegeben hat, dann auf keinen Fall in der Form wie ihn die Bibel beschreibt. Schon allein aus dem Grund, weil die Version der Bibel, die seit dem frühen Mittelalter existiert, eine falsche Bibel ist. Bei der Bibel, wie die Welt sie kennt wurde sehr vieles umgeschrieben, bzw. den Machenschaften der katholischen Kirche rechtfertigend angepasst. ;) Die original Bibel aus dem Altertum kennt wohl keiner mehr und selbst wenn sie dem Vatikan bekannt wäre, würde er sie mit Sicherheit unter strengstem Verschluss halten, da ich mir sicher bin, dass dort Dinge drin stehen, die die katholische Kirche mit einem Schlag auslöschen würden.
son quark O.o
selbst Luther hat ja nicht aus der Vulgata übersetzt

oder lies halt die Elberfelder. die orientieren sich an den ältesten Schriften, um eine wortgetreue Bibelübersetzung zu schaffen

die katholische Kirche musste überdies doch gar nicht groß in den Übersetzungen pfuschen, da die Bibel interpretationsbedürftig ist...und gerade gegenüber dem Volk hatte man da den kleinen Vorteil, dass selbige die Interpretationen gar nicht überprüfen konnten

Haarmann
2005-02-08, 21:28:27
Jesus ist Jeshua, Jeshua ist Joshua und Josua ist nochmals das Selbe in Grün.

Jesus kam nicht aus Nazareth, sondern war Sektentechnisch ein Nazarehner - man vergleiche mit Samson oder den Merowingern.

Jesus starb am Sinai.

Dieser Jesus war Nachfolger Mose. Es gäbe by the way Pharaonen, die dazu passten.

In den Qunram Schriften käme diese Art Jesus direkt vor.

Die Qunram Schriften sind ganz bestimmt nicht katholisch oder jüdisch.

aths
2005-02-09, 02:16:14
son quark O.o
selbst Luther hat ja nicht aus der Vulgata übersetzt

oder lies halt die Elberfelder. die orientieren sich an den ältesten Schriften, um eine wortgetreue Bibelübersetzung zu schaffenIch habe derzeit drei Übersetzungen: Luther (rev 1984), Einheitsübersetzung und Elberfelder. Wichtige Stellen lese ich in allen drei Büchern. Die Elberfelder ist wohl am ehesten wortgetreu, doch die Einheitsübersetzung orientiert sich eher an dem, was unter dem Wort / der Zeile zu verstehen ist. Luther wiederum prägte maßgeblich das deutsche Bibelverständis, die bekannten Zitate kann man so nur in der Lutherbibel lesen, die aber wohl nicht so genau am Urtext* ist.

Die Einheitsübersetzung liest sich einigermaßen flüssig. Die Elberfelder kann man auch lesen (da war ich erstaunt), ist aber teilweise etwas sperrig. Wie gesagt, wichtige Stellen schlage ich in allen drei Übersetzungen nach.


* "Den" kompletten Urtext gibt es ja nicht.


Will ich aus der Bibel etwas über Jesus erfahren, lese ich Markus, und nur den Markus. Und das mit sehr viel Skepsis. Johannes ist m. M. nach historisch völlig unbrauchbar, theologisch allerdings hochinteressant. Bei Matthäus und vor allem Lukas wird vermutet, dass sie gemeinsam eine bestimmte Zusatzquelle auswerteten, die Frage ist natürlich, ob diese Quelle (die Markus nicht kannte) einen historischen Kern hat, oder nicht.

aths
2005-02-09, 02:25:30
Die Qunram Schriften sind ganz bestimmt nicht katholisch oder jüdisch.Qumran :)

Soweit ich weiß, vermutet man dass der Täufer aus der gleichen Ecke kommt, wie die Essener. Jesus, der zunächst imo als Jünger Johannes' gesehen werden kann, interpretierte das Gedankengut seines ehemaligen Meisters weiter. Die Essener waren Juden. Damit wären die Qumran-Texte jüdisch (es gab und gibt ja recht unterschiedliche jüdische Schulen) und Basis für christliche Vorstellungen.

Den Katholiken traue ich natürlich nicht über den Weg: Eine Stelle aus Matthäus, der nachgewiesenermaßen viel zur mündlich überlieferten Tradition dazudichtete, vor allem um Jesus in Nachfolge von Mose zu stellen, wird falsch interpretiert um das Papst-Amt als Nachfolge von Petrus zu rechtfertigen.

Die Speisung der Viertausend: 4 steht für alle Himmelsrichtungen, 1000 für viele. Es gibt aber wirklich Menschen die glauben, dank Jesu Kräfte hätten 4000 Leute mit wenig Brot ein großes Picknick veranstaltet.

Haarmann
2005-02-09, 12:19:13
aths

Das Problem ist, dass wir bekanntlich nie sicher sein können, alleine wegen der semitischen Schrift, dass wir solche Texte überhaupt richtig deuten können. Im Falle der Teile Torah, welche vor dem babylonischen Exil angesiedelt werden können, ist zudem bekannt, dass sie im/nach dem baylonischen Exil neu aufgeschrieben wurden, weil es keine "Originale" mehr gegeben haben soll. Wie präziese diese "Neufassung" war wissen wir auch nicht. OB es wirklich keine alten Versionen mehr gab wissen wir auch nicht.
Gingen wir nun davon aus, dass nicht nur die rückkehrenden "Babylonjuden", sondern auch gleich noch die verbliebenen Leute und ebenso die verschleppten "Israelis" so taten, dann hätten wir schon 3 oder 4 Versionen, wobei wir die des Judentums wenigstens zuordnen können.
Hätte das nicht bereits eine religiöse Aufspaltung zur Folge der neu zusammentreffenden Bewohner dieser Gebiete, je mehr da "gedichtet" wurde resp. verfälscht? Soll sich nicht auch Mohammed mit jüdischen Geistlichen gestritten haben wegen deren "Neufassung"? Der Vorwurf war deutlich Torahfälschung durch Ezra - dies deutet imho daraufhin, dass es Leute gab, die das anders in Erinnerung hatten oder gar noch alte Exemplare - was stand denn dort drinnen oder welche Fehler lagen konkret im Raum?
Mir kam auch zu Ohren, dass es durchaus "jüdische Tempel" auch woanders gab, denn in "Jerusalem". Was ,wenns sowas schon zeitgleich gab und dort die alte Version überlebt hat?
Würde ich übrigens diesen "Jesus" am Sinai sterben lassen, dann könnte man damit endlich das Problem des Einordnens in die Phraraonenreihen lösen. Plötzlich liesse sich das AT perfekt einordnen und die Personen kriegten Namen und zT gar Körper...

Was Teile der Schriften Qumran übrigens klar vom "Judentum", "Islam" und "Christentum" abtrennt sind die offenbar erwähnten Feuerbestattungen.

Nebenher geistert bei mir ein angebliches "Motto" der schwäbischen Städte ala Strassburg durch den Kopf zur Zeit der Reformation - Rettet das Evangelium. Witzigerweise nicht rettet die Evangelien. Ich finde dies einen extrem interessanten Punkt. Das war quasi die Bitte an die reformierten Eidgenossen ihnen Hilfe zu bieten im Kampf gegen den "Alten Glauben", was immer dieser genau beinhaltete. Katholisch im heutigen Sinne wars nicht - das bin ich mir sicher. Ob die Evangelien überhaupt ne Rolle spielten ist schwer zu sagen. Luther beschrieb die Anzahl der vorhandenen Evangelientexte als so klein, dass nichtmals jedes Bistum eines hatte. Die Ausbildung der lokalen Geistlichen würde das bestimmt nicht fördern...

hasufell
2005-02-09, 14:20:55
Ich habe derzeit drei Übersetzungen: Luther (rev 1984), Einheitsübersetzung und Elberfelder. Wichtige Stellen lese ich in allen drei Büchern. Die Elberfelder ist wohl am ehesten wortgetreu, doch die Einheitsübersetzung orientiert sich eher an dem, was unter dem Wort / der Zeile zu verstehen ist. Luther wiederum prägte maßgeblich das deutsche Bibelverständis, die bekannten Zitate kann man so nur in der Lutherbibel lesen, die aber wohl nicht so genau am Urtext* ist.

Die Einheitsübersetzung liest sich einigermaßen flüssig. Die Elberfelder kann man auch lesen (da war ich erstaunt), ist aber teilweise etwas sperrig. Wie gesagt, wichtige Stellen schlage ich in allen drei Übersetzungen nach.


* "Den" kompletten Urtext gibt es ja nicht.


Will ich aus der Bibel etwas über Jesus erfahren, lese ich Markus, und nur den Markus. Und das mit sehr viel Skepsis. Johannes ist m. M. nach historisch völlig unbrauchbar, theologisch allerdings hochinteressant. Bei Matthäus und vor allem Lukas wird vermutet, dass sie gemeinsam eine bestimmte Zusatzquelle auswerteten, die Frage ist natürlich, ob diese Quelle (die Markus nicht kannte) einen historischen Kern hat, oder nicht.
naja...die revidierten Versionen der Luther-Bibel hab ich auch weniger gern

es ist logisch, dass beim Bestreben Luthers Bibelübersetzung in eine modernere Sprache zu transferieren, mitunter inhaltliche "Fehler" dazukommen können

ich habe einen Nachdruck der originalen Luther-Bibel von 1534 :D
aber die Lesbarkeit allein von der Schrift her is bissl... o.O

die revidierte Fassung der Elberfelder finde ich nich so gut. Die Sprache wurde in der Intention einer besseren Verständlichkeit vereinfacht.
Diese zusätzliche Intention kann natürlich wiederum zu inhaltlichen Unterschieden führen (gegenüber der unrevidierten).

D.h. zum einfachen Lesen ist die Luther-Bibel sehr gut geeignet, da sie ja auch einen gewissen poetischen Charakter hat. Ansonsten wird die unrevidierte Elberfelder zur Hand genommen.

aths
2005-02-09, 17:20:10
aths

Das Problem ist, dass wir bekanntlich nie sicher sein können, alleine wegen der semitischen Schrift, dass wir solche Texte überhaupt richtig deuten können. Im Falle der Teile Torah, welche vor dem babylonischen Exil angesiedelt werden können, ist zudem bekannt, dass sie im/nach dem baylonischen Exil neu aufgeschrieben wurden, weil es keine "Originale" mehr gegeben haben soll. Wie präziese diese "Neufassung" war wissen wir auch nicht. OB es wirklich keine alten Versionen mehr gab wissen wir auch nicht.
Gingen wir nun davon aus, dass nicht nur die rückkehrenden "Babylonjuden", sondern auch gleich noch die verbliebenen Leute und ebenso die verschleppten "Israelis" so taten, dann hätten wir schon 3 oder 4 Versionen, wobei wir die des Judentums wenigstens zuordnen können.
Hätte das nicht bereits eine religiöse Aufspaltung zur Folge der neu zusammentreffenden Bewohner dieser Gebiete, je mehr da "gedichtet" wurde resp. verfälscht?Die Bücher Mose enthalten imo fast ausschließlich "Dichtung". Vielleicht hat es den Auszug aus Ägypten nie gegeben. Die Erzählungen Abram (später Abraham) und erst recht Mose müssen nicht unbedingt einen historischen Kern haben. Falls es Mose doch gab, stammt von ihm jedenfalls kein Wort der Bücher Mose.

Dass es Originaltexte, so es sie überhaupt gab, erhalten geblieben sind, bezweifle ich. Die fünf Bücher Mose verstehe ich eher als idenfikationsstiftende Trost-Schriften aus der Zeit der babylonischen Gefangenschaft.

Würde ich übrigens diesen "Jesus" am Sinai sterben lassen, dann könnte man damit endlich das Problem des Einordnens in die Phraraonenreihen lösen. Plötzlich liesse sich das AT perfekt einordnen und die Personen kriegten Namen und zT gar Körper...Ich versuche nicht, die kanonischen Texte perfekt einzuordnen. Imo verliert man bei dem Bemühen, gewisse Widersprüche auf die Reihe zu kriegen aus den Augen, wie willkürlich diese Bücher zur "Heiligen Schrift" wurden.

Was Teile der Schriften Qumran übrigens klar vom "Judentum", "Islam" und "Christentum" abtrennt sind die offenbar erwähnten Feuerbestattungen.Für mich sind sowas dann doch nur feine Unterschiede im Detail. Die großen jüdischen Schulen waren in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung. Aber es waren und blieben Juden, selbst wenn sie von anderen jüdischen Gruppen vielleicht nicht als "echte" Juden anerkannt waren.

Ich habe kein persönliches Interesse daran, das Evangelium zu retten :) Nach mehr privatem "Bibelstudium" als der durchschnittliche Konfirmant aufweisen kann, lege ich praktisch alles was in den Evangelien steht ganz anders aus als ein Christ.

aths
2005-02-09, 17:23:51
die revidierte Fassung der Elberfelder finde ich nich so gut. Die Sprache wurde in der Intention einer besseren Verständlichkeit vereinfacht.
Diese zusätzliche Intention kann natürlich wiederum zu inhaltlichen Unterschieden führen (gegenüber der unrevidierten).

D.h. zum einfachen Lesen ist die Luther-Bibel sehr gut geeignet, da sie ja auch einen gewissen poetischen Charakter hat. Ansonsten wird die unrevidierte Elberfelder zur Hand genommen.Zum einfachen Lesen ist mir die Luther-Bibel auch in der 1984 revidierten Version zu holperig. Die unrevidierte Elberfelder kenne ich nicht, allerdings sollte man dann gleich hebräisch und altgriechisch lernen, um die Originale zu lesen, oder nicht? :) Die alte Elberfelder ist für mich wahrscheinlich kaum verständlicher.

Haarmann
2005-02-09, 20:18:03
aths

Es ist immer weitaus einfacher etwas zu Dichten, was irgendwie nahe an etwas Bekanntem vorbeischwirrt. Man nehme ne normale Geschichte und schmücke diese etwas aus... voila. Heiligenviten sind ja wohl jeweils ähnlich entstanden.

Würde man diesen Moses auf Echnaton und Sippe ummodeln, dann hätte man quasi "gewonnen". Ich widerspreche damit keineswegs Deiner Sicht, dass man Ezras Moses anders deuten muss. Schliesslich wäre er nur noch angelehnt und nicht autentisch. Man hätte dann eben sich ne bekannte Geschichte zurechtgebogen. Bei Ezras Moses würde ich allerdings ne Absicht dahinter sehen wollen, diese irgendwie "heilig" zu machen.

Hier müsste man immer diese Christen, Moslems und Juden genau definieren. Ich hab manchmal das Gefühl, dass man damit nur scheitern kann. Alle 3 Glaubensrichtungen geben sich älter, denn sie wohl sind. Ich würde nichtmals die Entstehungsreihenfolge angeben wollen.

Da ich nicht weiss, was die "alte" Kirche gepredigt hat, kann ich schwer beurteilen, obs da was zu retten gab oders eher vom Regen in die Traufe ging.

hasufell
2005-02-10, 16:56:33
Zum einfachen Lesen ist mir die Luther-Bibel auch in der 1984 revidierten Version zu holperig. Die unrevidierte Elberfelder kenne ich nicht, allerdings sollte man dann gleich hebräisch und altgriechisch lernen, um die Originale zu lesen, oder nicht? :) Die alte Elberfelder ist für mich wahrscheinlich kaum verständlicher.
altgriechisch is sogar ne sehr gute Idee, weil man dann gleich noch bestimmte Philosophen original lesen kann...

Die Speisung der Viertausend: 4 steht für alle Himmelsrichtungen, 1000 für viele. Es gibt aber wirklich Menschen die glauben, dank Jesu Kräfte hätten 4000 Leute mit wenig Brot ein großes Picknick veranstaltet.
...das ist, was mich besonders stört, dass die Bibel oftmals wortwörtlich genommen wird, sogar an Stellen, die eindeutig metaphorisch sind

schmacko
2005-02-14, 01:28:14
altgriechisch ist übrigens schwer zu lernen... aber falls ihr es doch tut, dann nimmt man natürlich das novum testamentum graece von nestle-aland zu hilfe. ist nicht sonderlich teuer und im apparat sind die gebräuchlichsten lesarten gleich mit abgedruckt.
interlinearübersetzungen sind auch ganz amüsant, wenn man nur "halb-Grieche" ist.

als weitere übersetzung möchte ich euch noch die zürcher bibel ans herz legen, die so langsam in neuer überarbeitung erscheint.

und fürs erste testament ist sehr sprachgewaltig die übersetzung von buber-rosenzweig. gibts als vierbändiges paperback von der deutschen bibelgesellschaft.