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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gentoo oder Ubuntu?


Eazy
2005-02-23, 22:14:59
Tach,

also ich habe mich nach längerer Zeit mal wieder dazu entschlossen, mich mit Linux zu beschäftigen. Nachdem ich bisher 3 verschiedene Versionen von SUSE (vor langer Zeit mal 6.?, dann 7.1 und 8.0) installiert habe, welche dann immer irgendwie auf einer Partition verstaubt sind, da ich doch mehr mit Windoof gemacht habe, will ich das Thema diesmal ernsthafter angehen. D.h. ich will möglichst viel über das Betriebssystem lernen. Eine möglichst schneller "Produktivbetrieb" ist daher nicht gefordert.

Das System soll erstmal Testzwecken dienen und meine tägliche Windows Arbeitsumgebung auf meinem Desktop PC nicht ersetzen. Die Distribution werde ich daher auf eine zusätzliche Partition auf meinem Notebook installieren. Das Notebook soll dann als Test-Server fungieren und meinem Desktop verschiedene Dienste zur Verfügung stellen. Dabei dachte ich unter anderem an folgende Dienste: Web Server (Apache), File Server (Samba), DBS (MySQL bzw. MaxDB falls möglich) und PHP.

Die Distribution sollte sich nach Möglichkeit an offizielle Standards halten und nicht wie SUSE ihr eigenen Süppchen kochen.

Die Hardware des Notebooks (FujitsuSiemens Amilo M 7400) ist folgende:
- Pentium M 1,5 GHz
- Intel 855 Chipsatz (Centrino)
- Intel 855 GM / Extreme Graphics 2 (Integrierte Grafik, Shared Memory)
- Intel PRO/Wireless 2100, 802.11b (Centrino)
- 512 MB RAM
- 40 GB HD

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, welche Distribution die Richtige ist. SUSE wollte ich eigentlich nicht mehr einsetzten. Nach etwas Recherche habe ich jetzt erstmal Gentoo und Ubuntu in Erwägung gezogen. Von Gentoo hört man ja nur gutes, nur weiß ich nicht, ob es mich nicht eventuell überfordert. Also ich arbeite eigentlich ganz gerne mit der Kommandozeile. Unter der Linux Kommandozeile kenne ich bisher nur ganz grundlegenden Dinge: Den vi Editor (kann ich mal gar nicht leiden das Ding, da hat mir der DOS Editor viel besser gefallen), man, kopieren, löschen, verschieben, mounten, umounten... Mit Partitionierung kenne ich mich eigentlich ganz gut aus. Was meint Ihr, bin ich Gentoo gewachsen (wie gesagt, ich will mich gerne einarbeiten, allerdings sollte das auch keine Jahre dauern), oder sollte ich mich vorher noch an was Einfacherem versuchen?

Vielleicht hat mir ja jemand einen Tipp.

Gruß
Eazy

Ganon
2005-02-23, 22:38:20
Die Distribution sollte sich nach Möglichkeit an offizielle Standards halten und nicht wie SUSE ihr eigenen Süppchen kochen.


Ich will ja nicht meckern und den allgemeinen SuSE-Hass brechen, aber SuSE ist eine der wenigen Distributionen DIE SICH AN (fast) ALLE Standards halten.

Da aber kaum ein Linux-User die Standards überhaupt kennt und seine Lieblings-Distrie als Standard ansieht, sind solche Kommentare verständlich. ;)

Das einzig schlechte an SuSE ist imo die Update-Politik. Mehr nicht.

OK. Das nächste willst du jetzt vielleicht nicht hören, aber bei dem Rechner ist es eigentlich völlig egal welche Distri du nimmst. Guck dir den Linux-FAQ ( http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=69043 ) an.

Nimms mir bitte nicht böse. :)

Pompos
2005-02-23, 22:41:41
Also ich denke, dass du Gentoo gewachsen bist. Also ich habe mein erstes Gentoo-System mit noch weniger Erfahrung zum Laufen bringen können. Musst einfach schöne die Doku durcharbeiten. Falls du aber Probleme haben solltest, kannst du ja im Forum fragen ;)

Exxtreme
2005-02-24, 09:27:06
Ubuntu (und auch Debian) hat dan Nachteil, daß die Abhängigkeitenauflösung recht inkonsequent ist. Sprich, es kann sein, daß einige Abhängigkeiten "vergessen" wurden und das Programm trotzdem nicht läuft. Auch ist Ubuntu sehr GNOME-lastig. Und von Closedsource-Software und Software, die illegal sein KÖNNTE lassen die Maintainer die Finger. Das bedeutet, daß man sich Plugins, CD/DVD-Ripper woanders zusammensuchen muss.

Das ist bei Gentoo nicht der Fall. Gentoo hat wiederum den Nachteil, daß die Installation und grössere Programminstallationen/Systemupdates sehr lange dauern.

schimmi
2005-02-24, 10:09:48
Ubuntu (und auch Debian) hat dan Nachteil, daß die Abhängigkeitenauflösung recht inkonsequent ist. Sprich, es kann sein, daß einige Abhängigkeiten "vergessen" wurden und das Programm trotzdem nicht läuft. Auch ist Ubuntu sehr GNOME-lastig. Und von Closedsource-Software und Software, die illegal sein KÖNNTE lassen die Maintainer die Finger. Das bedeutet, daß man sich Plugins, CD/DVD-Ripper woanders zusammensuchen muss.

Das ist bei Gentoo nicht der Fall. Gentoo hat wiederum den Nachteil, daß die Installation und grössere Programminstallationen/Systemupdates sehr lange dauern.

ClosedSource? Was sollen die Maintainer da auch groß ihre Finger rantun ;D Also Dinge wie den nv-Grafiktreiber finden sich auch im repo, und die sind CS. Besser gesagt gibt es einen non-free Bereich der solche Sachen abdeckt. Für den Multimedia-Schmarrn hat man das Marillat-Repo.

Da Eazy allerdings die Kommandozeile für was gutes hält, nen halbwegs vernünftigen Prozessor hat und der Speicher auch stimmt - warum nicht nen Gentoo-Install-Marathon, ist doch alles recht gut dokumentiert. Statt vi kannst du ja mal nano versuchen. :)

outlaw_wolf
2005-02-24, 17:34:35
Ich habe jetzt sch mehrfach gehört und gesehen das Gentoo eine gut Distri ist.
Lieder meldet er sich bei mir spätestens wenn ich emerge kde ausführe mit irgendwelchen nicht nachvollziehbaren Hardware Errors.

Aber eines Tages werde ich es sicher noch mal schaffen es zu installieren.
Bis dahin bleibe ich bei SuSE.

9648d4sf68sd7f
2005-02-25, 07:03:54
Das klingt meist nach nem Hardware-Defekt, wenn eine Kompilierung abbricht, obwohl die Sourcen i.O. sind.

Laz-Y
2005-02-25, 13:00:33
Gentoo oder Ubuntu?
ausprobieren und selbst entscheiden. ansonsten kannst du echt suse 9.2 versuchen. weis nicht was alle gegen suse haben. kannst dir per ftp auch völlig kostenlos runterladen.

/me
2005-02-25, 16:19:29
Eine Gentoo-Installation ist bei der Anleitung wirklich nicht schwer. Wenn du die Gentoo-CD benutzen willst, solltest du vielleicht schauen, dass du mit irssi zurechtkommst, ebenso mit links. Alles andere ist einfach. Wenn du unsicher bist, kannst du dir die Intallationsanleitung vorher durchlesen und alle unklaren Punkte im vorraus klären.

dstfgfgh
2005-02-25, 17:10:49
Ubuntu (und auch Debian) hat dan Nachteil, daß die Abhängigkeitenauflösung recht inkonsequent ist. Sprich, es kann sein, daß einige Abhängigkeiten "vergessen" wurden und das Programm trotzdem nicht läuft.
Das kann ich nicht bestätigen. Synaptic läuft einwandfrei und löst fröhlich alles auf was es aufzulösen gibt, vorausgesetzt natürlich das Paket gibt es in einem der eingerichteten Paketsektionen.
Genau dieses Paketmanagement ist die Stärke und nicht die Schwäche von Debian und auf Debian basierenden anderen Distributionen und letztlich auch der Grund wieso auf Debian mehr Distributionen aufbauen als auf allem anderen. Etwas besseres als .deb ist kaum vorstellbar, auch wenn es gleichwertige Varianten gibt.

Auch ist Ubuntu sehr GNOME-lastig.
Ok wer KDE will der sollte von Ubuntu besser die Finger lassen. Das gleiche gilt aber auch für alle anderen Fertigdistributionen, die sich allesamt auf eine bestimmte Desktopumgebung konzentrieren und der jeweils anderen wenig Aufmerksamkeit schenken.

Und von Closedsource-Software und Software, die illegal sein KÖNNTE lassen die Maintainer die Finger. Das bedeutet, daß man sich Plugins, CD/DVD-Ripper woanders zusammensuchen muss.

Das ist bei Gentoo nicht der Fall.
Richtig, jemandem dem es schlicht egal ist ob eine Software quelloffen ist oder nicht, erscheint solch eine Einschränkung wie bei Debian evtl erstmal sinnlos. Es gibt aber auch noch andere Leute die sich unter "frei" kein "kostenfrei", sondern ein "frei von Ansprüchen Dritter" vorstellen.

Um mal etwas unsachlich zu werden: Den Gentooentwicklern geht es offensichtlich am Arsch vorbei unter welcher Lizenz eine Software veröffentlicht wird und welche diesbezüglichen Einschränkungen jetzt und in Zukunft mit ihrer Nutzung verbunden werden, Hauptsache das Ding kostet nichts! Achja, nur mit einer kleinen Einschränkung: Wenn der Urheber dieser Software mal vorbeischaut und fragt was das eigentlich hier soll, ist diese ganz ganz schnell aus den Paketquellen verschwunden... siehe WineX.
Für solch ein Verhalten gehören die Gentooentwickler eigentlich auf den Mond geschossen oder irgendwohin wo sie keinen Schaden mehr anrichten können.

Mal ein kleines Beispiel, von denen sich ähnliche zu tausenden mit Suchmaschinen finden lassen:
"Ich will unbedingt Windows-Spiele auch unter Linux nutzen können, daher hab ich mir gedacht: Installier am Besten mal wine oder winex. Leider erhalte ich beim emergen von winex folgende Ausgabe:
[..]
* This package was removed from portage tree due to the request from Transgaming.
[..]
hmmmm, heisst das dass wine jetzt nicht mehr frei erhältlich ist"
Nein, das heißt daß WineX noch nie frei war. Jemand der aber frei mit "kostenlos" übersetzt, für den war WineX in seiner Welt natürlich solange frei wie er es einfach so aus portage rausziehen konnte ohne was dafür zu bezahlen. Das ist aber eine Pervertierung des Wortes frei im Sinne der FLOSS, und dafür sind die Gentooentwickler verantwortlich. Verstehst du was ich meine?

Und weiter:
"D.h. ich emerge einfach cedega und les mir dann die Manuals durch.....
[...]
Bääääh! Ich will das Ding aber frei haben. Krieg ich das sonst noch irgendwo her? Jemand n Link zufällig?"
Als Antwort:
"nein nein, da haste was falsch verstanden, ich meinte cedega musst du dir auch durch das CVS besorgen. winex war auch noch nie wirklich frei! winex cvs war frei. das cedega was im portage ist, ist nicht CVS cedega...

was du dir aber durch das portage installieren kannst ist das normale wine, das ist frei"
Wir lernen: Cedega ist nicht frei, aber wenn man sich die Quellen davon von Transgamings CVS Server saugt ist es plötzlich doch wieder frei, mindestens genauso frei wie das Wine ohne X. Aber das ist völliger Blödsinn. Denn demnach ist alles frei was nix kostet oder wo der Urheber seine Ansprüche schlicht nicht durchsetzt, wie es bei Transgaming bis zum Sommer 2003 der Fall war.

Ich würde mir von Gentoo nichts mehr wünschen als ein Vorgehen wie bei vielen anderen Distributoren auch, zB als Hinweis vor dem Bauen von nicht freien Paketen. WARNING: THIS PACKAGE IS NOT FREE. CONTINUE? [Y/N]. Evtl noch mit Link zu einer Erklärung.
So wird jeder Nutzer überhaupt erst darauf hingeweisen und es entstehen nicht solche elementaren Mißverständnisse wie in obigen Zitaten.

fdgfgh
2005-02-25, 17:11:53
Edit: Sorry Eazy daß ich deinen Fred Offtopic geführt hab.

Eazy
2005-02-25, 18:26:22
Edit: Sorry Eazy daß ich deinen Fred Offtopic geführt hab.

Kein Problem, ist eine interessante Diskussion, auch wenn ich nicht alle Details verstehe.

Ich habe mich immer noch nicht entschieden, aber ich muss eh noch etwas warten, da ich mir von Gentoo die Package statt der Universal Live CD runtergeladen habe... (Ubuntu ist schon erfolgreich auf CD geb(r)annt worden)

Capitan
2005-02-25, 18:36:49
Ich habe mich immer noch nicht entschieden, aber ich muss eh noch etwas warten, da ich mir von Gentoo die Package statt der Universal Live CD runtergeladen habe... (Ubuntu ist schon erfolgreich auf CD geb(r)annt worden)

wieso installierst du nicht beides und entscheidest dann welches dir besser gefällt ?

634513
2005-02-25, 19:10:44
Ich will ja nicht meckern und den allgemeinen SuSE-Hass brechen, aber SuSE ist eine der wenigen Distributionen DIE SICH AN (fast) ALLE Standards halten.

Da aber kaum ein Linux-User die Standards überhaupt kennt und seine Lieblings-Distrie als Standard ansieht, sind solche Kommentare verständlich. ;)

Das einzig schlechte an SuSE ist imo die Update-Politik. Mehr nicht.

OK. Das nächste willst du jetzt vielleicht nicht hören, aber bei dem Rechner ist es eigentlich völlig egal welche Distri du nimmst. Guck dir den Linux-FAQ ( http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=69043 ) an.

Nimms mir bitte nicht böse. :)
die meisten hassen suse ja grade weil es so gut is ;)

CannedCaptain
2005-02-25, 21:54:26
die meisten hassen suse ja grade weil es so gut is ;)
:uconf3:

Ähm , nein: liegt eher an der etwas eigensinnigen Konfiguration (um das Wort Yast zu vermeiden), dem bescheidenen Paketmanagment und der Patchpolitik.

564684
2005-02-26, 13:36:36
Ne tuts nicht ;) Die geeks haben nur angst davfor das ihr heiliger Grall Linux was für die masse werden könnte. Am Rande: Yast funktioniert mittlerweile nahezu perfekt man sollte es nur auch benutzen ;)

Exxtreme
2005-02-26, 13:44:37
:uconf3:

Ähm , nein: liegt eher an der etwas eigensinnigen Konfiguration (um das Wort Yast zu vermeiden), dem bescheidenen Paketmanagment und der Patchpolitik.
Also ich finde SUSE Linux recht gut Mit Paketmanagement hatte ich noch nie Probleme, Abhängigkeiten werden sauber aufgelöst etc. Und Yast2 muss man nicht benutzen. Ich benutze es aber sehr gerne.

Xanthomryr
2005-02-26, 17:28:51
Los rann an Gentoo aber ich würde nicht die Package CDs nehmen sondern die Live CD.

Du kannst ja auch mal in den großen Gentoo Thread reinschauen, vielleicht findest du da noch den ein oder anderen Tip.

http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=130374&highlight=emerge+gentoo

Eazy
2005-02-26, 18:11:27
Jo, werde mich jetzt an Gentoo machen, um mir mal wirklich grundlegendes Wissen über Linux anzueignen. Gestern habe ich übrigens mal wieder in meine SuSE 7.1 Prof. Schachtel reingeschaut und war doch wieder erstaunt, was die da alles mit reingepackt haben (7 CDs, 1 DVD, 4 Handbücher davon eines sehr sehr ausführlich, Linux Aufkleber und eine SuSE Plakette), die Handbücher können mir bei Gentoo bestimmt auch noch mal weiterhelfen, da sie sehr ausführlich sind und auch Grundlagen beinhalten (irgendwie mag ich SuSE halt doch ^^).

Danke nochmal für die Tipps.

6457
2005-02-26, 19:54:33
Also ich finde SUSE Linux recht gut Mit Paketmanagement hatte ich noch nie Probleme, Abhängigkeiten werden sauber aufgelöst etc. Und Yast2 muss man nicht benutzen. Ich benutze es aber sehr gerne.
Öhm, was verstehst du unter auflösen? RPM zeigt Abhängigkeiten an, löst sie aber nicht auf, dh. es werden keine abhängigen Pakete automatiosch gesucht und mitinstalliert. Auflösen können soweit ich weiß nur apt, das es ja auch für RPM gibt und Mandrakesofts UserRPM (URPM), was Mandrakelinux zu einer sehr guten RPM-Distro macht.

Also entweder dir hat irgendjemand apt für RPM samt Abhängigkeiten installiert oder es wird nichts aufgelöst.