Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage an die Elektroprofis: Wechselstrom oder Gleichstrom?
Hi!
Ich hab gerade einen kleine Streit mit meiner Physiklehrerin am Laufen. Sie behauptet, dass ein Strom welcher in einem Stromkreis eine "Stromrichtungänderungsdauer" von t=fast unendlich hat, also meinetwegen t=1h x10^9^(9^9), ein Wechselstrom ist.
Es geht um eine Arbeit in der die Aufgabe so lautete:
Was für ein Strom fließt in einem Schwingkreis?
Meine Antwort: Gleichstrom
Ihre Antwort: Falsch, Wechselstrom!
Was ein Schwingkreis ist wisst ihr ja sicher, oder? Also eine Schaltung aus Kondensator und Spule.
Ich raff es nicht, was ist die Definition von Wechselstrom? Welche Antwort ist richtig? Denn es ist ja in der Aufgabenstellung nirgendwo definiert auf welchen Zeitraum man die Stromart angeben soll. Wenn man z.B so einen großen Kondensator hat, dass die Entladung und somit die Stromrichtungsänderung (Induktion) 100jahre dauern würde, kann man doch nicht mehr von einem Wechselstrom reden, oder?
Hoffe ihr versteht mich...es tut nämlich sonst keiner.
Gruß,
orda
wenn die periodendauer fast unendlich ist, dann ist es zeitlich variant -> wechelgröße. (auch wenns praktisch nicht so erscheint).
mrdigital
2005-04-04, 15:04:21
Das ist eben genau der Grenzfall. Aber wie noid gesagt hat, wenn i(t) nicht konstant ist, ist es eine Wechselgröße. Die Unterscheidung Wechselstrom / Gleichstrom ist eh ein wenig künstlich, den in der Realität ist eigentlich alles ein Wechselstrom, allerdings kann man oft vereinfachend einen Gleichstrom annehmen, wenn man sich Gedanken über den dabei auftretenden Fehler macht (der häufig so winzig ist ;)).
Aber allgemein ist es richtig zu sagen, dass in einem Schwingkreis ein Wechselstom fließt.
Das ist eben genau der Grenzfall. Aber wie noid gesagt hat, wenn i(t) nicht konstant ist, ist es eine Wechselgröße. Die Unterscheidung Wechselstrom / Gleichstrom ist eh ein wenig künstlich, den in der Realität ist eigentlich alles ein Wechselstrom, allerdings kann man oft vereinfachend einen Gleichstrom annehmen, wenn man sich Gedanken über den dabei auftretenden Fehler macht (der häufig so winzig ist ;)).
Aber allgemein ist es richtig zu sagen, dass in einem Schwingkreis ein Wechselstom fließt.
Ja, rein theoretisch gesehen ist JEDER Strom ein Wechselstrom.
Also hat sie doch recht. Wobei es eben genau der Grenzfall ist - alles ein bisschen verzwickt.
Also,
theoretisch = Wechselstrom
praktisch = kein wechselstrom
Weyoun
2005-04-04, 15:24:40
Wenn man z.B so einen großen Kondensator hat, dass die Entladung und somit die Stromrichtungsänderung (Induktion) 100jahre dauern würde, kann man doch nicht mehr von einem Wechselstrom reden, oder?
Du denkst sehr praxisnah, jedoch ist hier die Theorie gefragt. Nehmen wir doch mal folgendes an:
T=10k Sekunden
f=1/T
f=1/10000
f=0,0001 Hertz
T= Periodendauer der Wechselspannung/Wechselstrom
f = Frequenz der Wechselspannung
Es sollte schon alleine die Erklärung von T ausreichen, um zu verstehen dass T in diesem Sinne immer für die Wechselspannung steht. Egal wie lange das dauert, wenn eine periodenhafte Änderung der Spannung gegeben ist, geht man von der Wechselspannung aus.
Soweit die Theorie. In der Praxis würde man einfach hergehen und schauen, woher der Strom kommt - kommt er von einer Batterie sollte man Gleichstrom annehmen können, kommt der Strom aber von z. b. einer Steckdose, kann man alleine aufgrund der Entfernung zum nächstem Kraftwerk annehmen, dass es Wechselspannung sein muss, da sonst die Verluste zu hoch wären.
Sei mir nicht böse :)
MfG,
Weyoun
Edit: Paar Minuten zu spät.
Magnum
2005-04-04, 15:25:22
Es ist auch praktisch ein Wechselstrom!
Nur weil man zu seinen Lebzeiten keine Änderung sieht, heisst das noch lange nicht, dass es keine gibt!
pancho
2005-04-04, 15:27:10
Wobei ein "schwingkreis" mit einer periodendauer von z.b. 100 jahren auch eher theoretischer natur ist. und wenn du gleichstrom hast, schwingt auch nichts, also kein schwingkreis. sonst ists wechselstrom.
Es ist auch praktisch ein Wechselstrom!
Nur weil man zu seinen Lebzeiten keine Änderung sieht, heisst das noch lange nicht, dass es keine gibt!
Wenn das so ist, dann ist JEDER Strom ein Wechselstrom und die oben von mir genannte Frage aus der Arbeit wäre sinnlos. Wenn man die Antwort theoretisch beantworten soll, muss auch die Fragestellung so gestellt sein. Wenn es nur eine Stromart gibt, brauch man ja nicht mehr fragen um welche es sich handelt- verstehst du? Da kommt es irgendwo zu einen Beziehungskonflikt.
Magnum
2005-04-04, 15:35:42
Wenn das so ist, dann ist JEDER Strom ein Wechselstrom und die oben von mir genannte Frage aus der Arbeit wäre sinnlos. Wenn man die Antwort theoretisch beantworten soll, muss auch die Fragestellung so gestellt sein.
Ich hab gerade einen kleine Streit mit meiner Physiklehrerin am Laufen. Sie behauptet, dass ein Strom welcher in einem Stromkreis eine "Stromrichtungänderungsdauer" von t=fast unendlich hat, also meinetwegen t=1h x10^9^(9^9), ein Wechselstrom ist.
Also für mich sieht die Fragestellung sehr theoretisch aus!!
Und wir können daran jetzt auch nichts ändern. So ist halt die Definition von Wechselstrom / Gleichstrom! Auch wenn du das net so siehst!
Ok, denke Leute für eure schnelle und gute Hilfe!
Stone2001
2005-04-04, 19:35:12
Wenn das so ist, dann ist JEDER Strom ein Wechselstrom und die oben von mir genannte Frage aus der Arbeit wäre sinnlos. ...
hmm, es gibt sehr wohl einen Gleichstrom.
Ich hab gerade einen kleine Streit mit meiner Physiklehrerin am Laufen. Sie behauptet, dass ein Strom welcher in einem Stromkreis eine "Stromrichtungänderungsdauer" von t=fast unendlich hat, also meinetwegen t=1h x10^[size=1]9^(9^9), [size=2]ein Wechselstrom ist.
Man muß nur dafür sorgen, das sich die "Stromrichtung" nicht ändert und schon hat man einen Gleichstrom. ;)
mrdigital
2005-04-07, 15:14:04
Und was ist wenn man einen Gleichstrom mit einem Wechselstrom überlagert?
Ein welliger "Gleichstrom", dessen Amplitude immer positiv ist, verhält sich wie ein Wechselstrom.
vBulletin®, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.