Hellknight[FA]
2005-04-27, 20:44:31
Hi Leute!
Habe mir vor ca. 1 Woche mit meinem Bruder zwo neue 17 Zoll-TFT-Monitore ge0wned. Dabei fiel die Wahl auf den relativ neuen BenQ FP71V+ welcher laut Hersteller eine Reaktionszeit von 5 ms (Grey to Grey) hat. Merkwürdigerweise ist auf dem Karton sowohl von 5 ms als auch von 8 ms die Rede. Ob BenQ aufgrund seiner Angaben ein schlechtes Gewissen bekommen hat :D ;) ?
Kommen wir zu den technischen Details:
Der Monitor ist mit einem TN-Panel ausgestattet. Diese Panels eignen sich aufgrund der guten Response-Time besonders gut zum Zocken und werden in die meisten 17-Zoll-Geräte eingebaut. Jedoch hat dieser Panel-Typ gegenüber VA-TFT-Panels (welche wiederum recht langsam sind) und erst recht gegenüber CRTs einige Nachteile über welche sich man vor dem Kauf im Klaren sein sollte:
- große Blickwinkelabhängigkeit
- relativ schlechte Schwarz-Wiedergabe
- häufig schlechte Grauton-Wiedergabe
- bei manchen Modellen konstruktionsbedingtes Dithering
Zumindest die letzten beiden Punkte kann man beim BenQ-Monitor getrost ad acta legen. Zu den ersten beiden Punkten später mehr. Zusätzlich ist das Panel - welches übrigens nicht von Samsung stammt ;) sondern von AU Optronics) - mit der neuen Overdrive-Technologie ausgestattet, welche die Reaktionszeit auch bei mittleren Farbtönen (vor allem Grau) enorm beschleunigen soll.
Das übersichtliche OSD wird über Buttons auf der Unterseite des Monitors bedient. Dies mag zwar nicht jedermanns Sache sein, aber nach ein paar Minuten, weiss man welche Buttons zu drücken sind (haben wir das nicht alle mal im Schreibmaschinen-Unterricht lernen müssen?).
Als nutzlose Goodies sind die integrierten Lautsprecher zu sehen, welche bestimmt nicht dazu gedacht sind audiophile Gemüter zu befriedigen. Schon besser ist da der Kopfhörer-Ausgang, was das Mitschleppen von Kopfhörer-Verstärkern, Lautsprechern etc auf LAN-Parties überflüssig macht (zumindest für mich, da ich der Ästhetik wegen auf jegliche Front-Audioein- und -ausgänge am Gehäuse verzichtet habe ;) ). Ganz nett (aber nicht immer angenehm anzusehen - Stichwort Kopfbrummen beim DVD-Schau'n) schaut der verchromte Power-Button aus welcher im Betrieb grell blau leuchtet (passt zu meinem PC wie die Faust aufs Auge :D) und im Standby orange.
Die allgemeine Verarbeitung würde ich als "gut" einstufen - mir ist keine besondere Stärke aber auch keine besondere Schwäche aufgefallen. Hervorzuheben ist lediglich eine Hochglanz-Beschichtung des Displays, welche die Ausleuchtung gleichmäßiger verteilen soll. Das schaut zwar äußerst edel aus, jedoch erhöht sich natürlich auch die Gefahr von Spiegelungen bei (äußerst) ungünstigen Lichtverhältnissen.
Kommen wir nun zur Bildqualität und Spieletauglichkeit des Displays:
Beim ersten Anschalten des Monitors fiel mir gleich das enorm helle ultrascharfe und kontrastreiche Bild des BenQ auf. Sowas war ich natürlich von meinem 17 Zoll Samsung Syncmaster nicht gewohnt, obwohl dessen Bild für CRT-Verhältnisse schon fast unschlagbar war. Nach ein paar Minuten stellte sich jedoch heraus, dass BenQ wohl etwas bei den Standard-Einstellungen übertrieben hat (nicht zuletzt durch ein pentetrantes Stechen in der Hirnrinde :D). So war die Helligkeit auf 90 von 100 eingestellt und die Farbe "rötlich" gewählt. Hier empfielt sich eine Helligkeit von höchstens 50 (habe 25) und eine benutzerdefinierte Farbeinstellung von 50/50/50. So sah die Sache gleich viel augenfreundlicher aus.
Nun zur Spieletauglichkeit: Hier kann ich sagen, dass (fast) alle getesteten Spiele (Doom 3, Half-Life 2, CSS, Sacred) ausgezeichnet mit dem Monitor harmonieren. Nicht eine Bewegungsunschärfe war auszumachen. Eine Ausnahme stellte jedoch NHL 2005 dar, welches zu leichten Bewegungs-Unschärfen neigte. Dies tat dem Spielspass jedoch keinen Abbruch, zumal es das Spielgefühl nicht verschlechterte.
DVD-Filme liefen natürlich auch völlig ohne Schwierigkeiten, wobei hier mein Herz aufgrund der deutlich besseren Kontraste und des ultra-flachen Displays nochmals deutlich höher schlug.
Dafür hat dieser Monitor aufgrund des TN-Panels leichte Schwierigkeiten in der Darstellung von Schwarz. Dies ist übrigens bei allen TFTs der Fall soll aber bei den langsameren VA-Panels nicht so ausgeprägt sein. Wer das prüfen will, kann das in Doom 3 probieren welches von haus aus schon recht dunkel ist. Das wir uns nicht falsch verstehen - das Spielgefühl mit diesem Moni ist klasse - jedoch ist das Schwarz (aufgrund der bei TFTs notwendigen Hintergrundbeleuchtung) halt nicht ganz so satt wie auf einem CRT.
Die horizontale Winkelabhängigkeit ist bei diesem Monitor durchschnittlich (weis leider nicht was für ein TN-Panel "gut" ist). Problematisch ist halt eine vertikale Veränderung des Blickwinkels, was aufgrund einer fehlenden Höhenverstellung noch verschlimmert wird.
Alles in einem haben wir hier einen extrem schnellen Monitor für Multimedia und Spiele vor uns, welcher jedoch aufgrund der Blickwinkelabhängigkeit eher für Single-DVD- und Spiele-Abende gebaut wurde. Seine knapp 300 Öcken war er auf alle Fälle wert.
Grüße
Timo
Habe mir vor ca. 1 Woche mit meinem Bruder zwo neue 17 Zoll-TFT-Monitore ge0wned. Dabei fiel die Wahl auf den relativ neuen BenQ FP71V+ welcher laut Hersteller eine Reaktionszeit von 5 ms (Grey to Grey) hat. Merkwürdigerweise ist auf dem Karton sowohl von 5 ms als auch von 8 ms die Rede. Ob BenQ aufgrund seiner Angaben ein schlechtes Gewissen bekommen hat :D ;) ?
Kommen wir zu den technischen Details:
Der Monitor ist mit einem TN-Panel ausgestattet. Diese Panels eignen sich aufgrund der guten Response-Time besonders gut zum Zocken und werden in die meisten 17-Zoll-Geräte eingebaut. Jedoch hat dieser Panel-Typ gegenüber VA-TFT-Panels (welche wiederum recht langsam sind) und erst recht gegenüber CRTs einige Nachteile über welche sich man vor dem Kauf im Klaren sein sollte:
- große Blickwinkelabhängigkeit
- relativ schlechte Schwarz-Wiedergabe
- häufig schlechte Grauton-Wiedergabe
- bei manchen Modellen konstruktionsbedingtes Dithering
Zumindest die letzten beiden Punkte kann man beim BenQ-Monitor getrost ad acta legen. Zu den ersten beiden Punkten später mehr. Zusätzlich ist das Panel - welches übrigens nicht von Samsung stammt ;) sondern von AU Optronics) - mit der neuen Overdrive-Technologie ausgestattet, welche die Reaktionszeit auch bei mittleren Farbtönen (vor allem Grau) enorm beschleunigen soll.
Das übersichtliche OSD wird über Buttons auf der Unterseite des Monitors bedient. Dies mag zwar nicht jedermanns Sache sein, aber nach ein paar Minuten, weiss man welche Buttons zu drücken sind (haben wir das nicht alle mal im Schreibmaschinen-Unterricht lernen müssen?).
Als nutzlose Goodies sind die integrierten Lautsprecher zu sehen, welche bestimmt nicht dazu gedacht sind audiophile Gemüter zu befriedigen. Schon besser ist da der Kopfhörer-Ausgang, was das Mitschleppen von Kopfhörer-Verstärkern, Lautsprechern etc auf LAN-Parties überflüssig macht (zumindest für mich, da ich der Ästhetik wegen auf jegliche Front-Audioein- und -ausgänge am Gehäuse verzichtet habe ;) ). Ganz nett (aber nicht immer angenehm anzusehen - Stichwort Kopfbrummen beim DVD-Schau'n) schaut der verchromte Power-Button aus welcher im Betrieb grell blau leuchtet (passt zu meinem PC wie die Faust aufs Auge :D) und im Standby orange.
Die allgemeine Verarbeitung würde ich als "gut" einstufen - mir ist keine besondere Stärke aber auch keine besondere Schwäche aufgefallen. Hervorzuheben ist lediglich eine Hochglanz-Beschichtung des Displays, welche die Ausleuchtung gleichmäßiger verteilen soll. Das schaut zwar äußerst edel aus, jedoch erhöht sich natürlich auch die Gefahr von Spiegelungen bei (äußerst) ungünstigen Lichtverhältnissen.
Kommen wir nun zur Bildqualität und Spieletauglichkeit des Displays:
Beim ersten Anschalten des Monitors fiel mir gleich das enorm helle ultrascharfe und kontrastreiche Bild des BenQ auf. Sowas war ich natürlich von meinem 17 Zoll Samsung Syncmaster nicht gewohnt, obwohl dessen Bild für CRT-Verhältnisse schon fast unschlagbar war. Nach ein paar Minuten stellte sich jedoch heraus, dass BenQ wohl etwas bei den Standard-Einstellungen übertrieben hat (nicht zuletzt durch ein pentetrantes Stechen in der Hirnrinde :D). So war die Helligkeit auf 90 von 100 eingestellt und die Farbe "rötlich" gewählt. Hier empfielt sich eine Helligkeit von höchstens 50 (habe 25) und eine benutzerdefinierte Farbeinstellung von 50/50/50. So sah die Sache gleich viel augenfreundlicher aus.
Nun zur Spieletauglichkeit: Hier kann ich sagen, dass (fast) alle getesteten Spiele (Doom 3, Half-Life 2, CSS, Sacred) ausgezeichnet mit dem Monitor harmonieren. Nicht eine Bewegungsunschärfe war auszumachen. Eine Ausnahme stellte jedoch NHL 2005 dar, welches zu leichten Bewegungs-Unschärfen neigte. Dies tat dem Spielspass jedoch keinen Abbruch, zumal es das Spielgefühl nicht verschlechterte.
DVD-Filme liefen natürlich auch völlig ohne Schwierigkeiten, wobei hier mein Herz aufgrund der deutlich besseren Kontraste und des ultra-flachen Displays nochmals deutlich höher schlug.
Dafür hat dieser Monitor aufgrund des TN-Panels leichte Schwierigkeiten in der Darstellung von Schwarz. Dies ist übrigens bei allen TFTs der Fall soll aber bei den langsameren VA-Panels nicht so ausgeprägt sein. Wer das prüfen will, kann das in Doom 3 probieren welches von haus aus schon recht dunkel ist. Das wir uns nicht falsch verstehen - das Spielgefühl mit diesem Moni ist klasse - jedoch ist das Schwarz (aufgrund der bei TFTs notwendigen Hintergrundbeleuchtung) halt nicht ganz so satt wie auf einem CRT.
Die horizontale Winkelabhängigkeit ist bei diesem Monitor durchschnittlich (weis leider nicht was für ein TN-Panel "gut" ist). Problematisch ist halt eine vertikale Veränderung des Blickwinkels, was aufgrund einer fehlenden Höhenverstellung noch verschlimmert wird.
Alles in einem haben wir hier einen extrem schnellen Monitor für Multimedia und Spiele vor uns, welcher jedoch aufgrund der Blickwinkelabhängigkeit eher für Single-DVD- und Spiele-Abende gebaut wurde. Seine knapp 300 Öcken war er auf alle Fälle wert.
Grüße
Timo