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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann ich 2 zusätzliche Boxen meine Anlage anschließen?


traidor
2005-08-13, 17:06:46
Meine Schwester hat eine neue Anlage bekommen und ich möchte nun ihre alten Boxen der Microanlage an meine MiniHifiAnlage anschließen.

Ihre Boxen haben eine Leistung von 5 W RMS und eine Impedanz von 4 Ohm.

Der Verstärker meiner Anlage hat eine Leistung von 25 W RMS sowie meine Boxen und die haben eine Impedanz von etwa 6 Ohm.

Die Boxen werden ohne Stecker an die Anlage angeschlossen, sodass ich die Boxen ohne Probleme in Reihe schalten könnte. Dann wären je 2 Boxen an dem Links-Ausgang und Rechts-Ausgang angeschlossen. Ich weiß leider nicht ob dadurch der Verstärker der Anlage auf dauer überlastet wird.

thx für im voraus für die Antworten


mfg traidor

BluesMan
2005-08-13, 22:26:46
Moin,

prinzipiell geht das, empfehlenswert ist es nicht. Du erhöhst durch die Reihenschaltung die Gesamtimpedanz pro Kanal, was dazu führt, daß alles leiser wird. Der Verstärker liefert bei einer bestimmten Lautstärkeeinstellung einen bestimmten Spannungshub. Bei erhöhter Impedanz fließt also weniger Strom --> weniger Lautstärke. Also weiter aufdrehen.

Dazu kommt, daß unterschiedliche Lautsprecher unterschiedliche Wirkungsgrade haben, sie also unterschiedlich laut spielen werden. Außerdem ist die Lautsprecherimpedanz nie konstant, sondern abhängig von der Tonfrequenz, die sie wiedergeben. 4 Ohm oder 6 Ohm sind eher ein unverbindlicher Mittelwert.

Parallelschaltung geht übrigens auch, ist aber ebensowenig empfehlenswert. Damit sinkt die Gesamtimpedanz und Du wirst den Verstärker über kurz oder lang überlasten.

Fazit: Laß es, taugt nix.

Gruß,
BluesMan

Gast
2005-08-14, 00:39:38
In Serie schalten ist bis auf den geringeren Pegel völlig unproblematisch, eine Überlastung des Verstärkers nicht möglich. Parallel ist riskant.

traidor
2005-08-14, 00:51:48
Wenn ich verschiedene Widerstände in Reihe schalte, dann bestimmt doch der größte Widerstand, wieviel Strom fließt, in dem Fall wären das ja die Boxen mit den 6 Ohm. Dadurch fließt doch durch alle Boxen der selbe Strom und so haben auch alle die selbe Lautstätke, oder? Man müsste eben nur mehr aufdrehen. Für mich stellt sich nur die Frage ob dadurch nicht etwas zu Schaden kommen kann.

mfg traidor

Gast
2005-08-14, 00:57:38
Der Widerstand ergibt sich aus der Summe der Einzelwiderstände.
Eine Beschädigung ist ausgeschlossen.

patrese993
2005-08-14, 02:39:41
Bei einer Reihenschaltung ergibt sich pro Kanal ein Widerstand von 10 Ohm (einfach addieren). Dabei ist eine Beschädigung ausgeschlossen, Du mußt nur weiter aufdrehen.

Bei einer Parallelschaltung hast Du einen Widerstand von 2,4 Ohm pro Kanal (Kehrbruch der Summe aus 1/4 und 1/6 --> 12/5 Ohm). Wenn der Verstärker mit diesem geringen Widerstand umgehen kann ist das auch ok und empfehlenswert. Aber Du solltest berücksichtigen, daß der Widerstand der Boxen unter Last sinkt! Der Verstärker sollte also selbst bei einer Impedanz von ~1,5-2 Ohm stabil sein! Das mal vorher abchecken! Das ganze nennt sich Mindest-Impedanz

traidor
2005-08-14, 09:15:38
Also am besten in Reihe schalten, dann sollte ja nichts passieren können.

thx für die Hilfe


mfg traidor

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Hab die Boxen eben in Reihe geschaltet. Alles prima. Ich muss eben ein wenig mehr aufdrehen.

Dago
2005-08-14, 21:35:04
Bei einer Reihenschaltung ergibt sich pro Kanal ein Widerstand von 10 Ohm (einfach addieren). Dabei ist eine Beschädigung ausgeschlossen, Du mußt nur weiter aufdrehen.

Bei einer Parallelschaltung hast Du einen Widerstand von 2,4 Ohm pro Kanal (Kehrbruch der Summe aus 1/4 und 1/6 --> 12/5 Ohm). Wenn der Verstärker mit diesem geringen Widerstand umgehen kann ist das auch ok und empfehlenswert. Aber Du solltest berücksichtigen, daß der Widerstand der Boxen unter Last sinkt! Der Verstärker sollte also selbst bei einer Impedanz von ~1,5-2 Ohm stabil sein! Das mal vorher abchecken! Das ganze nennt sich Mindest-Impedanz

Deine Rechnungen sind ja schön und gut, aber in diesem Fall entsprechen sie nicht der Praxis. Eine Reihenschaltung ist in der Tat auf jeden Fall elektrisch unbedenklich, wohl aber akustisch eine Katastrophe.
Bei der Paralellschaltung wäre ich sehr vorsichtig, denn die Impedanzangaben sind DIN-Angaben, d.h. das Impedanzminimum der Boxen liegt jeweils in einem gewissen Intervall und wird entweder aufgerundet oder abgerundet um auf die glatten 4 oder 6 Ohm zu kommen. Praktisch bedeutet dies, dass das Impedanzminimum der 4 Ohm Box durchaus auch bei unter 4 Ohm liegen kann. Gleiches gilt für die 6 Ohm Box. Somit gäbe es bei der Parallelschaltung einen Worstcase bei dem die Impedanz auch auf unter 2 Ohm sinken könnte und das verdauen nicht alle Verstärker. Im Besten Falle spricht dann hoffentlich eine Schutzschaltung an.
Das Zweite betrifft deinen Satz, dass die Impedanz unter Last sinkt, das stimmt so nicht. Sicherlich meinst du damit den oben beschriebenen Zusammenhang, jedoch sinkt die Impedanz nicht unter Last, sondern ist bei einem Lautsprecher generell schwankend und (nahezu) unabhängig von der Last, da es sich um ein Feder-Masse-System handelt bei dem eben auch Resonanzstellen und (unter Umständen) auch ein deutlich ausgeprägtes Impedanzminimum existiert. Bei stärkerer Last des Chassis wird sich der Impedanzverlauf nicht grundsätzlich verändern. Denkbar sind nur kleinere Verschiebungen aufgrund einer sich ändernden Aufhängenachgiebigkeit, welche sich unter erhöhter Last hauptsächlich durch Sicke und Zentrierspinne verändert. Sicherlich hast du es so gemeint, aber etwas unglücklich ausgedrückt.