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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lars von Trier - Seine Filme


BOBOderAFFE
2005-08-21, 17:23:36
Servus,
ich habe mir gerade "Element of Crime" von Lars von Trier angesehen, der erste Teil eines 3-Teilers, zu welchem noch "Epidemic" und "Europe" gehören.

In "Element of Crime" klärt ein Ermittler eine Mordserie in Deutschland, 1944, auf, dazu nutzt er die Hilfe eines Professors welcher ihm eine Zeitreise ermöglicht....wenn ich alles richtig verstanden habe, hab den Film nur auf englisch.

Kennt jemand noch andere Filme, bzw. sind alle seine Filme sehenswert?

Wenn ja, welcher ist der beste?

Danke im Vorraus für Antworten.

Das Auge
2005-08-21, 17:33:23
Ich hab nur Europa gesehen und fand den ziemlich scheiße. Gut, das kann natürlich daran liegen, daß man die beiden anderen Filme gesehen haben muß, um den Film überhaupt richtig zu verstehen :uponder:

mischi_amnesiac
2005-08-21, 17:36:16
Dancer in the dark (mit Björk als Hauptdarstellerin) ist sehr zu empfehlen (eine Mischung aus normalem Film und Musical), ebenso Breaking The Waves sowie Dogville. Andere Filme von ihm kenne ich nicht, aber die, die ich kenne, kann ich ohne Einschränkung empfehlen.

Hvoralek
2007-06-27, 19:32:27
*ausgrab*

Servus,
ich habe mir gerade "Element of Crime" von Lars von Trier angesehen, der erste Teil eines 3-Teilers, zu welchem noch "Epidemic" und "Europe" gehören.

In "Element of Crime" klärt ein Ermittler eine Mordserie in Deutschland, 1944, auf, dazu nutzt er die Hilfe eines Professors welcher ihm eine Zeitreise ermöglicht....wenn ich alles richtig verstanden habe, hab den Film nur auf englisch.Nicht böse gemeint, aber nein. Es gibt keine Zeitreise, sondern eine Rückblende: Der Typ in Kairo ganz am Anfang ist in der Gegenwart, alles andere ist kurz (einige Wochen oder Monate) vorher passiert. Wie kommst Du auf 1944? Der Film spielt, soweit ich das sagen kann, in einer näheren Zukunft (vom Dreh 1984 aus gesehen). Verwechselst Du das vielleicht mit Europa? Der spielt im Herbst 1945.

Dass die Hauptfigur versucht, eine Mordserie aufzuklären, stimmt allerdings. Interessant, dass Du auf den... eigenartigen Stil des Films erwähnst. Alles wirkt arg heruntergekommen und dreckig. Ich finde den Film zwar herrlich, aber das ist sicher nicht jedermanns Geschmack.

Kennt jemand noch andere Filme, bzw. sind alle seine Filme sehenswert?

Wenn ja, welcher ist der beste?Ich glaube, ich kenne inzwischen so ziemlich alles von von Trier. Mit Epidemic kann ich persönlich nicht viel anfangen (Der Film ist zwar stellenweise urkomisch ist, das meiste aber leider ziemlicher Schrott) und Idioterne ist interessant gemacht, aber auch nicht der große Bringer. Europa finde ich persönlich allerdings sehr gut. Für Kafka- Fans sicher einen Blick wert. Element of Crime und Epidemic muss man dafür nicht kennen; das ist eine Triologie und kein Dreiteiler.

Breaking the Waves und Dancer in the Dark ähneln sich in vielem (bilden übrigens übrigens zusammen mit Idioterne eine weitere Triologie), in beiden steht eine aufopferungsvolle Frauengestalt im Mittelpunkt. Der erste ist bissiger und drastischer, Dancer in the Dark einfühlsamer. Beide sehr sehenswert und sogar vergleichsweise massentauglich.

Dann gibt es noch die ersten beiden Filme der Land- of- Opportunities- Triologie (Der Mann mag anscheinend Triologien :biggrin:): Dogville und Manderlay. Bei denen fällt wohl zuerst die Gestaltung auf: Eine Bühne mit Gebäudegrundrissen und knappen Kulissen, das ganze sieht ein bisschen aus wie abgefilmtes Theater. Inhaltlich knüpft Dogville an Breaking the Waves und Dancer in the Dark an. Der Film ist sehr zu empfehlen, man sollte aber vorher zumindest einen der beiden anderen gesehen haben. Manderlay ist deutlich schwächer, aber immer noch sehenswert. Der Hauptansatz ist sehr interessant, aber nicht so fesselnd umgesetzt wie Dogville. Außerdem wirkt der etwas zu belehrend.

Also, in Kürze: Alles sehenswert außer Epidemic (Es sei denn, Du möchtest Dich wirklich ausführlicher mit von Trier beschäftigen, dann ist der Film samt Entstehungsgeschichte einen Blick wert). Mein persönlicher Favorit ist Element of Crime. Der gehört auch zu meinen Lieblingsfilmen insgesamt (Und wenn man den Begriff weiter fasst, Dogville und Breaking the Waves ebenso). Die sind aber alle nicht wirklich massenkompatibel, man muss schon einen etwas ausgefallenen Geschmack haben.

Ach so, was hier natürlich nicht fehlen darf: Riget (bzw. "Hospital der Geister"), eine Kurzserie über Spuk im königlichen Reichskrankenhaus in Kopenhagen. Eine herrliche Mischung aus Krankenhausserie, Gespenstergeschichte, Seifenoper und Groteske mit gaaanz viel schwarzem Humor.

SaTaN
2007-06-28, 11:00:14
[...]

Ach so, was hier natürlich nicht fehlen darf: Riget (bzw. "Hospital der Geister"), eine Kurzserie über Spuk im königlichen Reichskrankenhaus in Kopenhagen. Eine herrliche Mischung aus Krankenhausserie, Gespenstergeschichte, Seifenoper und Groteske mit gaaanz viel schwarzem Humor.

Geister (Riget) (http://www.amazon.de/Geister-Arte-Ernst-Hugo-Järegard/dp/B000RG1G3M/ref=pd_bbs_1/302-5619152-0998408?ie=UTF8&s=dvd&qid=1183020779&sr=8-1) - kaufen, gucken, glücklich sein* (außer dass es immer noch keine 3. Staffel gibt und wohl auch nie eine geben wird). Ich habe das früher beim WDR (?) und ein bisschen später bei arte geschaut, das ist die beste Krankenhausserie, die ich kenne (gut, kurz darunter kommen ein paar Szenen aus "House", aber nur wenige). Absurd, urkomisch, genial.


*Natürlich nicht unbedingt bei amazon - soll keine Werbung sein. ;)

HAL
2007-06-28, 13:12:24
Man sollte auch den sehr empfehlenswerten "Dear Wendy" nicht vergessen, wo Lars von Trier allrdings "nur" das Drehbuch schrieb.

Nyrad
2007-06-28, 14:16:42
Ja, Dear Wendy hat mir auch sehr gut gefallen.. der ist auch mal so richtig Massenkompatibel.. übrigends von Thomas Vinterberg der auch das grandiose "Fest" gemacht hat :)

Ansonsten sei gesagt, Dogville ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme.. Manderly hingegen wie schon oben geschrieben deutlich schlechter, wenn ich auch die Bryce Dallas Howard als Grace wirklich gut fand (natürlich hat sie den Charakter etwas anders angelegt als Kidman). Ich freue mich auf jedenfall schon sehr auf Washington!

interzone
2007-06-29, 19:31:29
"Idioten" ist ebenfalls noch eine interessante Erfahrung - eine Gruppe von Leuten schlüpfen in die Rolle von geistig Behinderten, für sie eine Art von Freiheit vor den gesellschaftlichen Konventionen.

"The Five Obstructions" habe ich von ihm noch nicht gesehen.