aths
2005-08-26, 15:10:16
Eigentlich gehört das in eine Hardware-Kategorie, aber ich denke der Thread ist in "Spiele" dann doch besser aufgehoben – Konsolenhardware ist hier ja auch topic.
Speziell für Gran Turismo 4 schaffte ich eine Playstation 2 an. Doch damit nicht genug.
Vor einiger Zeit leistete ich mir das offizielle Lenkrad für GT4. Das Ding ist von Logitech und heißt "Driving Force Pro". Davor kaufte ich übrigens das offizielle Lösungsbuch zu GT4 (von Piggyback), es enthält eine Menge Tipps, die Beschreibung aller Strecken und so weiter – das Handbuch zu GT4 kann man ja vergessen. Für das offizielle Buch muss man zwar erneut löhnen, aber es lohnt sich. Nicht unbedingt wegen der Tipps für die Lizenzprüfungen oder die Strecken (obwohl da auch der eine oder andere wertvolle Kniff verraten wird) sondern eher, weil so endlich eine Übersicht über alles hat: Alle Autos, alle Rennen, alle Tuning-Teile, praktisch alle alles. Doch zurück zum Lenkrad.
Leider ist bei mir das GT-Logo in der Mitte leicht zerkratzt, ich frage mich warum; die Packung machte nicht den Eindruck als sei sie schon mal geöffnet gewesen. Bei Logitech erwarte ich eigentlich eine bessere Qualitätskontrolle. Am Lenkrad ist eine Menge aus Plaste, so auch der Schalthebel, wenigstens die Plakette in der Mitte hätte aus Alu sein können, stattdessen gibt es metallisch aussehenden Kunststoff. Bei den Pedalen hätte ich mir links auf der Fläche vom Standfuß etwas Platz gewünscht, weil man den Fuß ja nicht laufend auf der Bremse hat (sondern links daneben.)
Die Pedalerie muss bei mir auf dem (glatten) Kunststoffboden zum Glück nicht weiter befestigt werden, die Gummifüßchen halten gut genug. Falls man Teppichboden hat, kann man Haltedornen aus Plaste ausfahren. Die Pedale zum Bremsen gibt etwas mehr Widerstand als das Gaspedal, so muss es natürlich sein.
Das Lenkrad wird an die Playstation per USB angeschlossen. (Es soll auch am PC funktionieren, das habe ich aber nicht ausprobiert.) Nach dem Anschalten der PS2 kalibriert sich das Rad automatisch, dazu dreht es erst in die eine, dann in die andere Richtung und zentriert sich schlussendlich. Das Rad hat eine gummierte Oberfläche und bietet guten Halt für die Hände. Interessant ist der Einschlagwinkel: Man kann es in beide Richtungen um mehr als eine volle Umdrehung einschlagen, von ganz nach links bis ganz nach rechts sind es 900° (also zweieinhalb Umdrehungen.) Dennoch kurbelt man sich im Spiel nicht einen ab, da man den vollen Winkel fast nie braucht.
Das Rad befestigt man mittels Schraubklemmen aus Kunststoff am Tisch. Das hält zumindest bei mir erstaunlich sicher, manchmal ruckt man ja doch mal am Lenkrad und ich habs bis jetzt noch nicht vom Tisch gerissen. Insgesamt macht die Mechanik einen recht soliden Eindruck; natürlich vermeide ich eine grobe Behandlung aber man muss das Gerät auch nicht gleich wie ein rohes Ei behandeln.
http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl1a.jpg (http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl1.jpg) http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl3a.jpg (http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl3.jpg)
Geschaltet wird entweder mit den Schaltwippen links und rechts an der Radspeiche (die Wippen sind hinten angebracht und mit Zeige- oder Mittelfinger zu bedienen), oder mit dem Schalthebel. Vorher fuhr ich immer mit Automatik, aber dank dem Lenkrad entdeckte ich die Freude am Fahren neu – inklusive manuellem Schalten. Gerade beim Start nutze ich den Knauf, im Spiel schalte ich meistens mit den Wippen.
Kurzer Einschub zum Schalten: Es gibt schon Situationen, wo ich gerne wieder kurz auf Automatik wechseln würde, weil mich das Schalten ablenkt wenn ich gleichzeitig richtig bremsen und in eine Kurve einlenken möchte. Es kann auch mal vorkommen, dass ich falsch schalte, also hoch statt runter oder andersherum. Obwohl ich bei manueller Schaltung keine zusätzlichen Sekunden rausfahre, ist immerhin die gefühlte Kontrolle über den Wagen größer. Deshalb verzichte ich dann doch auf die Automatik und in schalte schwierigen Situationen suboptimal von Hand. Immerhin kann man mit manueller Schaltung auch die Motorbremse nutzen.
Force Feedback bzw. Vibration wird nur für das Rad geboten. Wenn man über rauhen Straßenbelag fährt, wäre es natürlich schön gewesen, wenn auch die Pedalen vibrieren, die bleiben aber völlig ruhig und bieten auch sonst kein situationsabhängiges Feedback, lediglich den normalen Federdruck. Das Rad vibriert hingegen, aber nicht so "feinkörnig" wie der Controller. Das Rad bietet je nach Fahrsituation auch Force Feedback, und man muss es festhalten: Manchmal, wenn das Auto in Schlingerfahrt ist, dreht es sich sonst von alleine nach links und rechts.
Das Realismusgefühl wird also trotz der beschriebenen Schwächen erheblich verstärkt. Ich gönnte mir das Lenkrad, weil mir die Lenkgung beim Controller zu ungenau ist. So richtig feinfühlig in die Kurve zu lenken ist mit dem Controller nur schwer zu machen.
Die ersten Runden mit dem neuen Eingabegerät fuhr ich superschlecht, aber hat man sich (nach wenigen Rennen) daran gewöhnt, möchte man es nicht mehr missen. Man kann endlich in Kurven fahren und dabei vertrauen, die Situation dann schon richtig einschätzen zu können, weil man das virtuelle Auto um sich herum viel besser spürt als mit dem Controller. Die Unterschiede im Fahrverhalten werden viel besser wiedergegeben, übersteuern, untersteuern, etc: Das wirkt nun viel echter.
Außerdem hat es viel mehr Stil, zum Start auf ein Gaspedal zu drücken und mit dem Schaltknauf die Gänge einzulegen, als den analogen Ministick vom Controller nach oben zu drücken. Dank der beiden Pedalen kann man gleichzeitig bremsen und Gas geben (also die Drehzahl hochschrauben), und mit dem Fuß zu bremsen ist einfach "echter" als mit dem Controller-Stick. Wenn man während der Fahrt abschätzt, ob man für kommende die Kurve zu schnell ist und schon mal anbremsen sollte, macht sich das mit Pedalen einfach besser. Und man kann mit dem Lenkrad endlich sanft in Kurven einlenken. Mit ungefähr 120 € ist das Gerät nicht ganz billig, aber ohne Lenkrad verpasst man von GT4 eine Menge.
http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl4a.jpg (http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl4.jpg) http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl2a.jpg (http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl2.jpg)
Gran Turismo bietet trotz der zahlreichen Schwächen in der Grafik (und in der Logik) erstaunlich viel und lang anhaltenden Spielspaß. Man hat immer was zu tun; und kommt man an einer Stelle nicht weiter, beschäftigt man sich mit etwas anderem. Das ist kein Spiel was man mal in ein, zwei Wochen durchspielt und dann zur Seite legt, sondern was man immer wieder mal spielt – und dafür extra ein Lenkrad? Ich möchte jedenfalls nie wieder mit dem Controller fahren :)
Speziell für Gran Turismo 4 schaffte ich eine Playstation 2 an. Doch damit nicht genug.
Vor einiger Zeit leistete ich mir das offizielle Lenkrad für GT4. Das Ding ist von Logitech und heißt "Driving Force Pro". Davor kaufte ich übrigens das offizielle Lösungsbuch zu GT4 (von Piggyback), es enthält eine Menge Tipps, die Beschreibung aller Strecken und so weiter – das Handbuch zu GT4 kann man ja vergessen. Für das offizielle Buch muss man zwar erneut löhnen, aber es lohnt sich. Nicht unbedingt wegen der Tipps für die Lizenzprüfungen oder die Strecken (obwohl da auch der eine oder andere wertvolle Kniff verraten wird) sondern eher, weil so endlich eine Übersicht über alles hat: Alle Autos, alle Rennen, alle Tuning-Teile, praktisch alle alles. Doch zurück zum Lenkrad.
Leider ist bei mir das GT-Logo in der Mitte leicht zerkratzt, ich frage mich warum; die Packung machte nicht den Eindruck als sei sie schon mal geöffnet gewesen. Bei Logitech erwarte ich eigentlich eine bessere Qualitätskontrolle. Am Lenkrad ist eine Menge aus Plaste, so auch der Schalthebel, wenigstens die Plakette in der Mitte hätte aus Alu sein können, stattdessen gibt es metallisch aussehenden Kunststoff. Bei den Pedalen hätte ich mir links auf der Fläche vom Standfuß etwas Platz gewünscht, weil man den Fuß ja nicht laufend auf der Bremse hat (sondern links daneben.)
Die Pedalerie muss bei mir auf dem (glatten) Kunststoffboden zum Glück nicht weiter befestigt werden, die Gummifüßchen halten gut genug. Falls man Teppichboden hat, kann man Haltedornen aus Plaste ausfahren. Die Pedale zum Bremsen gibt etwas mehr Widerstand als das Gaspedal, so muss es natürlich sein.
Das Lenkrad wird an die Playstation per USB angeschlossen. (Es soll auch am PC funktionieren, das habe ich aber nicht ausprobiert.) Nach dem Anschalten der PS2 kalibriert sich das Rad automatisch, dazu dreht es erst in die eine, dann in die andere Richtung und zentriert sich schlussendlich. Das Rad hat eine gummierte Oberfläche und bietet guten Halt für die Hände. Interessant ist der Einschlagwinkel: Man kann es in beide Richtungen um mehr als eine volle Umdrehung einschlagen, von ganz nach links bis ganz nach rechts sind es 900° (also zweieinhalb Umdrehungen.) Dennoch kurbelt man sich im Spiel nicht einen ab, da man den vollen Winkel fast nie braucht.
Das Rad befestigt man mittels Schraubklemmen aus Kunststoff am Tisch. Das hält zumindest bei mir erstaunlich sicher, manchmal ruckt man ja doch mal am Lenkrad und ich habs bis jetzt noch nicht vom Tisch gerissen. Insgesamt macht die Mechanik einen recht soliden Eindruck; natürlich vermeide ich eine grobe Behandlung aber man muss das Gerät auch nicht gleich wie ein rohes Ei behandeln.
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Geschaltet wird entweder mit den Schaltwippen links und rechts an der Radspeiche (die Wippen sind hinten angebracht und mit Zeige- oder Mittelfinger zu bedienen), oder mit dem Schalthebel. Vorher fuhr ich immer mit Automatik, aber dank dem Lenkrad entdeckte ich die Freude am Fahren neu – inklusive manuellem Schalten. Gerade beim Start nutze ich den Knauf, im Spiel schalte ich meistens mit den Wippen.
Kurzer Einschub zum Schalten: Es gibt schon Situationen, wo ich gerne wieder kurz auf Automatik wechseln würde, weil mich das Schalten ablenkt wenn ich gleichzeitig richtig bremsen und in eine Kurve einlenken möchte. Es kann auch mal vorkommen, dass ich falsch schalte, also hoch statt runter oder andersherum. Obwohl ich bei manueller Schaltung keine zusätzlichen Sekunden rausfahre, ist immerhin die gefühlte Kontrolle über den Wagen größer. Deshalb verzichte ich dann doch auf die Automatik und in schalte schwierigen Situationen suboptimal von Hand. Immerhin kann man mit manueller Schaltung auch die Motorbremse nutzen.
Force Feedback bzw. Vibration wird nur für das Rad geboten. Wenn man über rauhen Straßenbelag fährt, wäre es natürlich schön gewesen, wenn auch die Pedalen vibrieren, die bleiben aber völlig ruhig und bieten auch sonst kein situationsabhängiges Feedback, lediglich den normalen Federdruck. Das Rad vibriert hingegen, aber nicht so "feinkörnig" wie der Controller. Das Rad bietet je nach Fahrsituation auch Force Feedback, und man muss es festhalten: Manchmal, wenn das Auto in Schlingerfahrt ist, dreht es sich sonst von alleine nach links und rechts.
Das Realismusgefühl wird also trotz der beschriebenen Schwächen erheblich verstärkt. Ich gönnte mir das Lenkrad, weil mir die Lenkgung beim Controller zu ungenau ist. So richtig feinfühlig in die Kurve zu lenken ist mit dem Controller nur schwer zu machen.
Die ersten Runden mit dem neuen Eingabegerät fuhr ich superschlecht, aber hat man sich (nach wenigen Rennen) daran gewöhnt, möchte man es nicht mehr missen. Man kann endlich in Kurven fahren und dabei vertrauen, die Situation dann schon richtig einschätzen zu können, weil man das virtuelle Auto um sich herum viel besser spürt als mit dem Controller. Die Unterschiede im Fahrverhalten werden viel besser wiedergegeben, übersteuern, untersteuern, etc: Das wirkt nun viel echter.
Außerdem hat es viel mehr Stil, zum Start auf ein Gaspedal zu drücken und mit dem Schaltknauf die Gänge einzulegen, als den analogen Ministick vom Controller nach oben zu drücken. Dank der beiden Pedalen kann man gleichzeitig bremsen und Gas geben (also die Drehzahl hochschrauben), und mit dem Fuß zu bremsen ist einfach "echter" als mit dem Controller-Stick. Wenn man während der Fahrt abschätzt, ob man für kommende die Kurve zu schnell ist und schon mal anbremsen sollte, macht sich das mit Pedalen einfach besser. Und man kann mit dem Lenkrad endlich sanft in Kurven einlenken. Mit ungefähr 120 € ist das Gerät nicht ganz billig, aber ohne Lenkrad verpasst man von GT4 eine Menge.
http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl4a.jpg (http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl4.jpg) http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl2a.jpg (http://www.dudv.de/files/3dcf/ffl2.jpg)
Gran Turismo bietet trotz der zahlreichen Schwächen in der Grafik (und in der Logik) erstaunlich viel und lang anhaltenden Spielspaß. Man hat immer was zu tun; und kommt man an einer Stelle nicht weiter, beschäftigt man sich mit etwas anderem. Das ist kein Spiel was man mal in ein, zwei Wochen durchspielt und dann zur Seite legt, sondern was man immer wieder mal spielt – und dafür extra ein Lenkrad? Ich möchte jedenfalls nie wieder mit dem Controller fahren :)