captainsangria
2005-09-08, 12:16:59
http://orf.at/050907-90977/index.html
Der Blick auf eine Tankstelle reicht: Autofahren ist in den vergangene Monaten teuer geworden. Doch auch die Fragen nach der langfristigen Verfügbarkeit von fossilen Brennstoffen und den Umweltbelastungen machen Alternativen zum Erdöl immer dringender.
Ein Ausweg könnte Pflanzenöl sein: Es ist billig, erneuerbar und umweltschonend. Schon jetzt fahren einige Bastler mit selbst umgerüsteten Fahrzeugen. Und über kurz oder lang wird wohl auch die Autoindustrie auf den Geschmack kommen, meinen Befürworter.
Alternativen bisher belächelt
Alternativen zu Benzin und Diesel wurden bisher häufig belächelt, doch nun haben sich bereits erste Erfolge eingestellt: Hybridautos sind schon ein Verkaufsschlager, auch an Brennstoffzellen und Solarantrieb wird emsig gearbeitet.
In Österreich wird oft Biodiesel angepriesen. Doch dahinter verbergen sich gerade ein paar Prozent Öl pflanzlicher Ausgangsstoffe, der Hauptanteil ist weiterhin Mineralöl. Ganz so biologisch und umweltfreundlich sei er damit nicht, meinen Kritiker.
Dickflüssiger als Diesel
Und so schwören einige bereits auf simples Pflanzenöl - eine zu hundert Prozent erneuerbare Energiequelle.
Dieses einfach in den Tank zu kippen, kann allerdings fatale Folgen für den Pkw haben, vor allem dann, wenn es sich um ein Benzinfahrzeug handelt. Pflanzenöl hat ähnliche Eigenschaften wie Diesel - mit einem großen Unterschied: Es ist dickflüssiger.
Erwärmung als "Trick"
Das Öl dem Diesel einfach beizumischen kann unter Umständen gut gehen, ist aber ein riskantes Unterfangen, das gerade bei neueren Dieselmotoren ins Auge gehen kann. Auch auf diversen einschlägigen Websites werden Laien nachdrücklich vor solchen Experimenten gewarnt.
Zu lösen ist das Problem, indem das Öl, bevor es im Motor verbrannt wird, erhitzt wird. Dann wird es dünnflüssiger - ein Phänomen, das jeder zu Hause nachvollziehen kann, der kaltes Speiseöl in einer Pfanne auf dem Herd erhitzt.
Zahlt sich Umrüsten aus?
Um eine solche Erwärmung im Auto zu gewährleisten, ist ein Umrüsten erforderlich. Während findige Bastler hier auch selbst Hand anlegen, werden entsprechende Arbeiten unterdessen auch bereits professionell angeboten. Die Preise schwanken dabei je nach Anbieter und Fahrzeugmodell um bis zu 5.000 Euro.
Dafür sind dann die Treibstoffkosten aus heutiger Perspektive geradezu mickrig. Rapsöl wird um rund 70 Cent pro Liter verkauft, und selbst wenn man sich im Supermarkt beim Speiseöl bedient, sind die Kosten nicht viel höher.
Forschung an verschiedenen Pflanzen
Sollte Pflanzenöl irgendwann im großen Stil als Kraftstoff verwendet werden, wäre das zwar auf den ersten Blick umweltschonend, die dafür notwendige enorme Ausweitung an Anbauflächen kann aber auch ökologische Folgen haben, warnen Kritiker.
Den großen Schub werde es bei der Erzeugung von Biokraftstoffen allerdings erst geben, wenn es technisch möglich sei, Kraftstoff aus schnell wachsenden Holzarten zu gewinnen, meinen deutsche Experten. In den USA wird vor allem an der Nutzung von Getreide geforscht, in der EU könnte man nach der Neuordnung des Zuckermarktes aus Rübenzucker wettbewerbsfähigen Biosprit erzeugen.
Lösung Altöl?
Manche schwören schon darauf, gar nichts zu zahlen und im "Vorbeigehen" ein Entsorgungsproblem zu lösen: Sie "tanken" alte Speisefette aus Küchen, also etwa verwendetes Frittieröl.
Dieses muss zunächst aber zumindest sorgfältig gefiltert werden, damit keine Partikel zu Schäden im Motor führen. Und aus dem Auspuff kommen dann keine Benzinabgase, vielleicht aber ranziger Pommes-frites-Geruch. Dem Betreiber des Berliner "Biotaxis", der es mit seinem Auto zumindest zu lokaler Berühmtheit gebracht hatte, stört das nicht.
Feldversuche in Österreich
Und auch in Österreich laufen erste Feldversuche: So hatte man in Niederösterreich in Kooperation mit der TU-Wien schon einige Autos auf kaltgepresstes Pflanzenöl umgerüstet. Die Ergebnisse sind bisher recht viel versprechend. Das bestätigt auch der ÖAMTC, der sich bereits mit einem seiner Pannenfahrzeuge dem Versuch anschloss.
Links:
http://www.pflanzenoel-motor.at/
http://fmso.de/
http://www.biotaxi-berlin.de/
http://www.oeamtc.at/
Der Blick auf eine Tankstelle reicht: Autofahren ist in den vergangene Monaten teuer geworden. Doch auch die Fragen nach der langfristigen Verfügbarkeit von fossilen Brennstoffen und den Umweltbelastungen machen Alternativen zum Erdöl immer dringender.
Ein Ausweg könnte Pflanzenöl sein: Es ist billig, erneuerbar und umweltschonend. Schon jetzt fahren einige Bastler mit selbst umgerüsteten Fahrzeugen. Und über kurz oder lang wird wohl auch die Autoindustrie auf den Geschmack kommen, meinen Befürworter.
Alternativen bisher belächelt
Alternativen zu Benzin und Diesel wurden bisher häufig belächelt, doch nun haben sich bereits erste Erfolge eingestellt: Hybridautos sind schon ein Verkaufsschlager, auch an Brennstoffzellen und Solarantrieb wird emsig gearbeitet.
In Österreich wird oft Biodiesel angepriesen. Doch dahinter verbergen sich gerade ein paar Prozent Öl pflanzlicher Ausgangsstoffe, der Hauptanteil ist weiterhin Mineralöl. Ganz so biologisch und umweltfreundlich sei er damit nicht, meinen Kritiker.
Dickflüssiger als Diesel
Und so schwören einige bereits auf simples Pflanzenöl - eine zu hundert Prozent erneuerbare Energiequelle.
Dieses einfach in den Tank zu kippen, kann allerdings fatale Folgen für den Pkw haben, vor allem dann, wenn es sich um ein Benzinfahrzeug handelt. Pflanzenöl hat ähnliche Eigenschaften wie Diesel - mit einem großen Unterschied: Es ist dickflüssiger.
Erwärmung als "Trick"
Das Öl dem Diesel einfach beizumischen kann unter Umständen gut gehen, ist aber ein riskantes Unterfangen, das gerade bei neueren Dieselmotoren ins Auge gehen kann. Auch auf diversen einschlägigen Websites werden Laien nachdrücklich vor solchen Experimenten gewarnt.
Zu lösen ist das Problem, indem das Öl, bevor es im Motor verbrannt wird, erhitzt wird. Dann wird es dünnflüssiger - ein Phänomen, das jeder zu Hause nachvollziehen kann, der kaltes Speiseöl in einer Pfanne auf dem Herd erhitzt.
Zahlt sich Umrüsten aus?
Um eine solche Erwärmung im Auto zu gewährleisten, ist ein Umrüsten erforderlich. Während findige Bastler hier auch selbst Hand anlegen, werden entsprechende Arbeiten unterdessen auch bereits professionell angeboten. Die Preise schwanken dabei je nach Anbieter und Fahrzeugmodell um bis zu 5.000 Euro.
Dafür sind dann die Treibstoffkosten aus heutiger Perspektive geradezu mickrig. Rapsöl wird um rund 70 Cent pro Liter verkauft, und selbst wenn man sich im Supermarkt beim Speiseöl bedient, sind die Kosten nicht viel höher.
Forschung an verschiedenen Pflanzen
Sollte Pflanzenöl irgendwann im großen Stil als Kraftstoff verwendet werden, wäre das zwar auf den ersten Blick umweltschonend, die dafür notwendige enorme Ausweitung an Anbauflächen kann aber auch ökologische Folgen haben, warnen Kritiker.
Den großen Schub werde es bei der Erzeugung von Biokraftstoffen allerdings erst geben, wenn es technisch möglich sei, Kraftstoff aus schnell wachsenden Holzarten zu gewinnen, meinen deutsche Experten. In den USA wird vor allem an der Nutzung von Getreide geforscht, in der EU könnte man nach der Neuordnung des Zuckermarktes aus Rübenzucker wettbewerbsfähigen Biosprit erzeugen.
Lösung Altöl?
Manche schwören schon darauf, gar nichts zu zahlen und im "Vorbeigehen" ein Entsorgungsproblem zu lösen: Sie "tanken" alte Speisefette aus Küchen, also etwa verwendetes Frittieröl.
Dieses muss zunächst aber zumindest sorgfältig gefiltert werden, damit keine Partikel zu Schäden im Motor führen. Und aus dem Auspuff kommen dann keine Benzinabgase, vielleicht aber ranziger Pommes-frites-Geruch. Dem Betreiber des Berliner "Biotaxis", der es mit seinem Auto zumindest zu lokaler Berühmtheit gebracht hatte, stört das nicht.
Feldversuche in Österreich
Und auch in Österreich laufen erste Feldversuche: So hatte man in Niederösterreich in Kooperation mit der TU-Wien schon einige Autos auf kaltgepresstes Pflanzenöl umgerüstet. Die Ergebnisse sind bisher recht viel versprechend. Das bestätigt auch der ÖAMTC, der sich bereits mit einem seiner Pannenfahrzeuge dem Versuch anschloss.
Links:
http://www.pflanzenoel-motor.at/
http://fmso.de/
http://www.biotaxi-berlin.de/
http://www.oeamtc.at/