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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Paganismus, was haltet ihr davon?


Thanatos
2005-09-26, 19:45:29
Hi :uwave:


Mein harfe lehrer hat mir letztens ein parr Bücher geschenkt, darunter auch das Buch von Vivianne Crowley mit dem Titel "Naturreligionen: Was sie wirklich wissen müssen".

Hab´s jetzt schon fast durch und finde die Ansichten der Paganistischen Religion/Lebensweise sher gut und sie sagt mir auch deutlich emrh zu als jetzt z.B die Christliche Lehre (oder weie es die "Kirche" heute praktiziert).


Mal so in kurzform:


- Es gibt keinen "einen" Gott der weit weit oben in der einsamkeit und unerreichbar für die menschen sitzt. Vielmehr ist alles um uns herum von dem Göttlichen (Göttin und Gott) durchdrungen, der Baum, die Tiere unsere Mitmenschen usw.

- Achtung vor der natur, was eigentlich fast im Gegenteil zu "Macht euch die Erde untertan" steht. Also man kann sich ruhig aus der Natur bedienen, was auch normal ist. Jedoch sollte man dies mit bedacht tun und ihr vielleicht (wenn möglich) irgendwann davon etwas wieder zurückgeben. Dies tut man z.B indem man einen Baum pflanzt (z.B bei besonderen anlässen) oder einfach ein stück wiese so pflegt das es erhalten bleibt.

- Es gibt nicht nur "den" Gott, sondern auch die Göttin (Gott und Göttin) und z.B nicht wie im Christentum die Himmlische skatrunde ;)

Auch sind dort die Männer und die frauen absolut gleichgestellt.

- Noch ein schöner Leitspruch "Tue alles was du willst, außer es schadet jemandem"

- Es gibt auch nicht sowas wie "Kirchen" da man dem Göttlichen überall seine ehre entgegenbringen kann. Aber natürlich gibt es besonder Orte wie z.B Haine oder andere beondere stätten.

-Auch gibt es kein Zentrales Oberhaupt wie der Papst der sagt was "gut":uup: und was "Böööööse":unono: ist. Jeder bildet sich seine eigene Meinung und ansichten.

Hier z.B einige grundpfeiler:

Innerhalb des Paganismus existieren viele Formen des Glaubens, aber im kern gibt es drei Maximen, an denen sich die meisten orientieren.

1) Das Göttliche manifestiert sich in gestalt vieler Gottheiten an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten.Eine einzige Gottheit kann die vollkommenheit des Göttlichen nicht ausdrücken. Dies kann man als Polytheismus bezeichnen- der Götter sind viel.

2) Das Göttliche ist in der Natur und in jedem von uns gegenwärtig. Dies kann man als Pantheismus bezeichnen - das Göttliche ist überall

3) Gott und Göttin: Das Göttliche verkörpert sich sowohl durch das Weibliche (Göttin) als auch durch das Männliche (Gott), wobei klar ist, daß es jenseits jeder begrenzung der geschlechter existiert.

4) Ein viertes Prinzip, zu dem sich viele Paganen bekennen würden wird als pagane Ethik bezeichnet "Tu das, was du tun möchtest, sofern es niemandem schadet.



So, das war´s mal im groben, was meint ihr zu diesem Glauben oder dieser lebensweise?


Hier noch ein Wikipedia Artikel (http://de.wikipedia.org/wiki/Paganismus)

Simon Moon
2005-09-26, 19:55:22
Kommt recht nah an meine Einstellung. Nur den Satz "Tu was du willst, solange es niemandem schadet" würde ich in "Tu was du willst, aber sei dir der Konsequenzen bewusst" ändern. Denn imo gibt es einfach zuviele Handlungen, die direkt oder indirekt jemandem schaden, so dass dieses "Gebot" nicht erfüllbar ist.

schmacko
2005-09-26, 20:27:28
Hi :uwave:


Mein harfe lehrer hat mir letztens ein parr Bücher geschenkt, darunter auch das Buch von Vivianne Crowley mit dem Titel "Naturreligionen: Was sie wirklich wissen müssen".

Hab´s jetzt schon fast durch und finde die Ansichten der Paganistischen Religion/Lebensweise sher gut und sie sagt mir auch deutlich emrh zu als jetzt z.B die Christliche Lehre (oder weie es die "Kirche" heute praktiziert).

Welche Kirche meinst du damit?


Mal so in kurzform:

- Es gibt keinen "einen" Gott der weit weit oben in der einsamkeit und unerreichbar für die menschen sitzt.

Aha, es handelt sich also um den (christlichen) Gott, denn es ist ein Gott, der bei den Menschen ist.

Vielmehr ist alles um uns herum von dem Göttlichen (Göttin und Gott) durchdrungen, der Baum, die Tiere unsere Mitmenschen usw.

Ich finde diese Vorstellung sehr merkwürdig, dass ich nicht für mich selbst sein darf. Ich möchte nicht von etwas göttlichem durchdrungen sein. Da ist mir meine christliche Gottheit schon lieber, die bei mir und für mich ist, aber nicht ich bin.

- Achtung vor der natur, was eigentlich fast im Gegenteil zu "Macht euch die Erde untertan" steht. Also man kann sich ruhig aus der Natur bedienen, was auch normal ist. Jedoch sollte man dies mit bedacht tun und ihr vielleicht (wenn möglich) irgendwann davon etwas wieder zurückgeben. Dies tut man z.B indem man einen Baum pflanzt (z.B bei besonderen anlässen) oder einfach ein stück wiese so pflegt das es erhalten bleibt.

Schöpfungstheologisch ist dein Zitat aber sehr einseitig gesetzt. Die Anthropozentrierung ist wohl sehr den Zeitumständen geschuldet. I.Ü. ist dies aber zu recht überholt. Es ist doch gerade das Mitgeschöpf-Sein der Schöpfung schon immer im Christentum/Judentum mitgedacht. Und zugleich auch, dass wir als besonderer Teil der Schöpfung, besondere Verantwortung für sie haben. Und zwar dass wir Menschen die Verantwortung für die Schöpfung haben als Aufgabe!

- Es gibt nicht nur "den" Gott, sondern auch die Göttin (Gott und Göttin) und z.B nicht wie im Christentum die Himmlische skatrunde ;)

Du hast den Trinitätsthread verfolgt?
Kurzfassung: Gott ist eine Gottheit. Um sie und ihre Wirksamkeit in menschlicher Sprache begreifbar zu machen hat sich eingebürgert sie hinsichtlich ihrer Erscheinungsweisen als "Gottheit, die wie ein Vater ist", "Gottheit, die wie ein Sohn ist" und "Gottheit, die wie ein Heiliger Geist ist" zu bezeichnen. Insofern gibt es da keine "Skatrunde", weil die Gottheit alles in allem ist.

Auch sind dort die Männer und die frauen absolut gleichgestellt.

Etwas, was sich so formuliert sehr "merkwürdig" anhört. Biblisch ist ja, dass die Menschen als Mann und als Frau geschaffen sind. (und komm mir bitte nicht mit einer "wörtlichen" auslegung der schöpfungsgeschichten.)
Mann und Frau sind als unterschiedlich wahrgenommen und dennoch vor der Gottheit gleich!


- Noch ein schöner Leitspruch "Tue alles was du willst, außer es schadet jemandem"

Eine Ethik, die auf die Folgen ihrer Handlungen schaut, ist eine gute Ethik. Nur ist dies eben kaum ein Anlass gutes zu tun.
Warum nicht: "Tue alles, was du willst, aber nur so, dass es dem anderen nützt."
Dein fast voll egoistisches Zitat finde ich zu kurz greifend. Warum nimmt es den Anderen nur negativ in den Blick, im Sinne von, wenn es den anderen nicht gäbe, dann wäre mir alles erlaubt.


- Es gibt auch nicht sowas wie "Kirchen" da man dem Göttlichen überall seine ehre entgegenbringen kann. Aber natürlich gibt es besonder Orte wie z.B Haine oder andere beondere stätten.

So etwas wie "Kirche" findet man auch nur im Christentum, weil es ein christlicher Gedanke ist. Kirche ist ja die Gemeinschaft der Heiligen, also der auf den Namen der dreieinigen Gottheit Getauften.
Dennoch gibt es für Christen besondere Orte, wie Kirchgebäude, Haine, Quellen, ....
Und der Gottheit wird doch täglich mit dem eigenen Leben die Ehre erwiesen. Also immer inmitten der Schöpfung, aber mit besonderer Verdichtung am Erinnerungstag an das Ostergeschehen, also den wöchentlichen Sonntagen zusammen mit den Mitgläubigen.

-Auch gibt es kein Zentrales Oberhaupt wie der Papst der sagt was "gut":uup: und was "Böööööse":unono: ist. Jeder bildet sich seine eigene Meinung und ansichten.


Aber selbst der Papst sagt nicht, was gut und böse ist, sondern die Konzile.
Schön aber, dass ich Evangelischer bin. Dort hat jeder sein Vertrauen in Gott aufgrund einer Offenbarung. Damit aber nicht jeder seine eigene Meinung und Ansicht als Wahrheit verkauft (denn Meinung/Ansicht ist etwas anderes als Wahrheit), hat er sich, wenn es um den Kern des Gottesverständnisses geht eben auf Argumente zu stützen. Und da ist die Heilige Schrift die Richtschnur, weil in ihr über viele Jahrtausende die Erfahrungen mit der Gottheit aufbewahrt sind.


Hier z.B einige grundpfeiler:

Innerhalb des Paganismus existieren viele Formen des Glaubens, aber im kern gibt es drei Maximen, an denen sich die meisten orientieren.

1) Das Göttliche manifestiert sich in gestalt vieler Gottheiten an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten.Eine einzige Gottheit kann die vollkommenheit des Göttlichen nicht ausdrücken. Dies kann man als Polytheismus bezeichnen- der Götter sind viel.

2) Das Göttliche ist in der Natur und in jedem von uns gegenwärtig. Dies kann man als Pantheismus bezeichnen - das Göttliche ist überall

3) Gott und Göttin: Das Göttliche verkörpert sich sowohl durch das Weibliche (Göttin) als auch durch das Männliche (Gott), wobei klar ist, daß es jenseits jeder begrenzung der geschlechter existiert.

4) Ein viertes Prinzip, zu dem sich viele Paganen bekennen würden wird als pagane Ethik bezeichnet "Tu das, was du tun möchtest, sofern es niemandem schadet.



So, das war´s mal im groben, was meint ihr zu diesem Glauben oder dieser lebensweise?


Hier noch ein Wikipedia Artikel (http://de.wikipedia.org/wiki/Paganismus)

EDIT: Vorhin waren meine Batterien am Ende!

Thanatos
2005-09-26, 20:34:14
Kommt recht nah an meine Einstellung. Nur den Satz "Tu was du willst, solange es niemandem schadet" würde ich in "Tu was du willst, aber sei dir der Konsequenzen bewusst" ändern. Denn imo gibt es einfach zuviele Handlungen, die direkt oder indirekt jemandem schaden, so dass dieses "Gebot" nicht erfüllbar ist.


Wird auch abgedeckt, den es wird auch beschrieben dass alles auswirkungen auf etwas anderes haben kann, wie z.B in der chaos Theorie wo dann z.B ein Flügelschlag eines schmetterlings irgendwo einen Hurrican auslösen könnte.

ich zitiere ;)

.....dann werden wir schlieslich realisieren, dass alle unsere Gedanken und handlungen sich auf die Mitmenschen und Lebensformen um uns herum auswirken. Wir können nicht aufhören, das zu erzeugen, was die Buddhisten "Karma" nennen - alle unsere Handlungen haben Wirkungen und konsequenzen, die wir nicht voraussehen können - aber wir können unser Bestes tum, um so zu leben, dass wir all denen, die um uns herum sind, so wenig schaden wie möglich zufügen. Das ist in gewisser Weise eine weniger anspruchsvolle ethische Forderung als die, nach Möglichkeit, Gutes zu tun - aber sie ist wichtig.


Find ich sehr interessant, werde wohl , nachdem ich dieses Buch gelesen habe, mal beim Kilian anfragen ob er noch mehr Bücher über dieses Thema hat. Er selbst zählt sich ja eher als anhänger der Gruppe der Wicca oder des Schamanismuses.

Lethargica
2005-09-26, 20:35:29
Ich finde generell alle menschlichen Versuche das Unerklährbare zwanghaft erklähren zu müssen irgendwie ... nunja peinlich.

Thanatos
2005-09-26, 20:48:49
Welche Kirche meinst du damit?

Nunja Jesus hat "uns" die lehren usw. ja schön an die hand gegeben usw. und jeder der sich damit beschäftigt kann sich ja ein Bild davon machen was Jesus von uns will und seine lebensweisheiten/Ratschläge befolgen.

Aber anscheinend kann man sich ja doch kein eigenes Bild davon machen da ja alles von der "Kirche" vorgekaut und oft hingebügelt wird damit es demjenigen am besten nützt.

Einerseits weis man z.B sehr genau was von einem erwartet wird, wie man sich verhalten muss usw, dann heist es aber wenn´s mal wieder scheisse lief "Gottes Wege sind unergründlich" und gut ist.[/QUOTE]


[QUOTE]Ich finde diese Vorstellung sehr merkwürdig, dass ich nicht für mich selbst sein darf. Ich möchte nicht von etwas göttlichem durchdrungen sein. Da ist mir meine christliche Gottheit schon lieber, die bei mir und für mich ist, aber nicht ich bin.[QUOTE]

Aber nach der Bibel sind wir doch auch etwas "göttliches", wir wurden ja nach Gottes abbild erschaffen und daher nicht ganz Ungöttlich.


Aber hier noch ein serh gut passendes Zitat:

[QUOTE]Das Göttliche ist wie der Atem des Universums, der die Kraft des Lebens entstehen lässt. Das Göttliche ist in der Luft , die wir atmen, im Wasser , das wir trinken, im menschlichen, tierischen und pflanzlichen Leben um uns herum. genau so wie wir geist sind, der einen Körper bewohnt , so bewohnt das Göttliche das Universum um uns herum.[QUOTE]


So, jetzt muss ich aber ins Bett...........

Thanatos
2005-09-26, 20:51:54
Ich finde generell alle menschlichen Versuche das Unerklährbare zwanghaft erklähren zu müssen irgendwie ... nunja peinlich.


Naja, der mensch will halt wissen womit er es zu tun hat und nicht wenn er Warum fragt ein "Weils halt so ist" ;) hören.

Kein Mensch müsste jetzt eigentlich Wissen müssen das Wasser aus der Bindung H2O besteht, die menschheit hat ganz gut überlebt ohne jetzt zu wissen was Wasser genau ist. Aber man will sich das halt irgendwie erklären, auch das unerklärliche und das macht man halt dann so ;)

No.3
2005-09-27, 09:42:18
Naja, der mensch will halt wissen womit er es zu tun hat und nicht wenn er Warum fragt ein "Weils halt so ist" ;) hören.

Gott == "Weils halt so ist" ! ;)

Rainer

Hucke
2005-09-27, 10:14:43
Ich find die Heiden lustig. Ist wenigstens eine Religion, die andere nicht als komplett falsch darstellt. Den christlichen Gott kanns geben, vielleicht auch in seiner Trinität. Ihn als einzigen Gott zu betrachten schränkt das Weltbild nur unnötig ein.

Und ein bischen mehr Naturverbundenheit würd mit Sicherheit nicht schaden.

Demirug
2005-09-27, 10:51:37
Kein Mensch müsste jetzt eigentlich Wissen müssen das Wasser aus der Bindung H2O besteht, die menschheit hat ganz gut überlebt ohne jetzt zu wissen was Wasser genau ist. Aber man will sich das halt irgendwie erklären, auch das unerklärliche und das macht man halt dann so ;)

Aber nur überleben ist auf Dauer unbefriedigend für ein Wesen das glaubt denken zu können.

roblion
2005-09-27, 22:00:57
Ich habe ja Respekt vor jeglichen religiösen Ausprägungen, solange sie mir nicht ans Leder wollen. Es kann von mir aus auch jeder glauben, was er so will - ich glaub mir ja auch meinen Teil.

Mit 13/14 wurde ich zum starken Atheisten. "Diese ganzen religiösen Deppen haben doch alle keine Ahnung!" Das mäßigte sich mit der Zeit, in der dann auch langsam der Denkprozess in Gang kam und ich meine Wut auf das Christentum zügeln konnte... :rolleyes:

Irgendwann wurde ich dann zum Agnostiker, der ich noch heute bin. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich sage: Alle friedlichen Religionen/Weltanschauungen haben ihre Daseinsberechtigung, sofern sie den Menschen nützen, die unerklärlichen Fragen nach dem Woher, Warum und Wohin zu "beantworten".
Denn sie beantworten diese Fragen auch nicht wirklich. Sie verschieben diese Fragen nur um eine Ebene ins Göttliche. Und woher kommt "Gott"? Dann kommt die Antwort, dass es "ihn" seit jeher und für immer gebe. Eine Antwort, die mich persönlich nicht befriedigen würde.

Sinn und Zweck der Religionen war aber immer die Vermittlung einer Ethik, einer gewissen Gesellschaftsordnung und Hoffnung (auf das Jenseits/...).

Religionen würden mich in meinem Denken zu sehr einengen - oder ich müsste meine eigene Religion stiften. Wäre dann aber auch langweilig. :D
Ich muss auch nicht unbedingt brav in dieser Welt leben, um danach Chancen auf nen Platz im Himmel oder seinen Äquivalent zu erhaschen. Ich lebe jetzt so, wie ich es ohne Hintergedanken für richtig und vertretbar halte.

Religionen bieten da sehr schöne Assoziationen, vor allem die Naturreligionen. Die monotheistischen kommen bei mir immer recht arrogant und ignorant vor. "Wir haben nur einen, die anderen gibt's nicht und jeder, der nicht an unseren Gott glaubt, kommt in die Hölle!" Ist für mich einfach nicht das Wahre. ;)

Was auch recht nett ist, ist die regionale bzw. klimatische Differenzierung der verschiedenen Religionen. Ich finde es schon merkwürdig, dass sämtliche Monotheismen in Trockengebieten entstanden. Ein weiteres Merkmal ist die Projizierung der Gläubigen auf ihren "Gott" etc., was Schopenhauer glaub ich schon zig Jahre vor mir sagte. ;D

Monger
2005-09-27, 22:45:41
Hmmm... das hört sich stark nach den japanischen Zen-Religionen an: Dort gibt es hilfreiche Geister für alles: Baumgeister, Flussgeister, Steingeister...

Aber es läuft insgesamt auf was ähnliches hinaus: die Natur ist göttlich, und alles was daraus hervorgeht.


Von den Kirchen wird oft (imo zu Recht) vorgeworfen, dass Pantheismus und alle Varianten eigentlich keinen Gottesglauben darstellen, sondern sich geschickt um die eigentliche Frage drücken.
Wenn Gott überall ist, ist er auch in den Bordellen und auf den Schlachtfeldern. Wenn er für alles verantwortlich ist, ist er für gutes wie für schlechtes verantwortlich. Das ist nichts woran man glauben kann, weil dieser Glauben einem absolut nichts fürs Leben gibt.


Ich bin überzeugter Atheist, aber das Argument kann ich nachvollziehen. Wenn man nicht an einen personellen Gott glaubt, ist es völlig egal woran man glaubt - es hat ja eh keine Konsequenz.

Wolf2k
2005-09-27, 23:26:36
Hm also für mich hört sich das stark nach Panteismus an :/

Wie Goethe ihn shcon in Faust beschrieben hat

Hucke
2005-09-28, 00:39:19
Hm also für mich hört sich das stark nach Panteismus an :/

Wie Goethe ihn shcon in Faust beschrieben hat

Da bist Du ein paar Jahre zurück. Goehte ist ja ein Jungspund im Vergleich zum Begründer des Paganismus. Schon die guten alten Römer waren da neumodisch im Vergleich zu dieser Glaubensrichtung. Hängt natürlich ein wenig von der spezifischen Ausrichtung aus, aber die letzten paar tausend Jahre dürfte diese Glaubensrichtung bekannt und beliebt sein dürfen.

Pinoccio
2005-09-28, 01:33:45
ich zitiereWen bzw was?

mfg Sebastian

BesenWesen
2005-09-28, 02:10:21
Der Paganismus fasziniert mich schon seit längerem, eine irgendwie schöne und anmutige Sicht der Welt, die mir sehr viel sympathischer ist, als das zentralistische Welt-, Gottes- und Menschenbild der abrahamischen Religionen, das den Menschen in eine bestimmte Form hämmert und den "Rest" der Welt zur Nebensache macht.

Dennoch halte ich als ("schwacher") Agnostiker auch solche Weltanschauungen eher für Menschenwerk, solange mir nicht das Gegenteil bewiesen wurde, auch wenn (oder vielleicht gerade weil) sie einem Naturromantiker wie mir passen mögen. Möglich, daß der Schönheit einer Landschaft und der Erhabenheit von Naturgewalten etwas göttliches innewohnt, genausogut ist es möglich, daß solche Empfindungen nur menschliche Hirngespinste sind.

Thorn of Roses
2005-09-28, 02:36:09
Der Paganismus fasziniert mich schon seit längerem, eine irgendwie schöne und anmutige Sicht der Welt, die mir sehr viel sympathischer ist, als das zentralistische Welt-, Gottes- und Menschenbild der abrahamischen Religionen, das den Menschen in eine bestimmte Form hämmert und den "Rest" der Welt zur Nebensache macht.

Ein wahres Wort. Aber wie du denke ich das man sich bewusst sein sollte das dieses Gedankenkonstrukt von Menschen für Menschen geschaffen ist. Allerdings ist diese Weltsicht wie du sagst deutlich schöner, als beispielsweise die der Katholischen Kirche, deren Handeln wohl mehr und mehr durch die Angst ihre Macht zu verlieren gesteuert wird.

Haarmann
2005-09-28, 09:58:34
Thanatos

Warum erinnert mich dies nur an "Urchristen"?

dogmeat
2005-09-28, 11:10:44
Für mich ist die einzig richtige Religion immer noch der gesunde Menschenverstand. Obwohl dieser auch wieder ganz unterschiedlich interpretiert werden kann.

Thanatos
2005-09-30, 13:13:59
Thanatos

Warum erinnert mich dies nur an "Urchristen"?

Eher andersrum, da diese Religionen schon deutlich vor dem Christentum dawaren.;)

Wo dann die Christianisierung begann wurden die Kirchen dann oft auf die alten heiligen Plätze gebaut und oft die heiligen heine abgeholzt um die entscheidung für die "richtige" Religion zu "erleichtern":rolleyes:


Wen bzw was?

mfg Sebastian

Aus meinem/Mein Buch "Naturreligionen" ;)



Was ich z.B wie oben jemand schon erwähnte sehr schön finde ist, dass es auch einen Jesus als Gott geben kann, dieser wird als eine weitere manifestation des Göttlichen angesehen.

Übrigens gibt es auch verschiedene Gottheiten, man betet also nicht nur die Natur an.

Manche fühlen sich z.B mehr zu den keltischen Göttern hingezogen, manche zu den Nordischen, den griechischen und manche auch zu den alten Ägyptischen Göttern.

Was ich z.B auch sehr interessant fand dass es z.B früher auch keine Trennung gab in "Meine Götter sind gut, eure sind scheisse :P". Die Griechen hatten z.B keine Probleme damit den Ägyptischen Gott des Todes oder wen auch immer anzubeten und umgekehrt da sie beide als gleichwertig betrachteten, nur mit einem anderen Namen.

Gab z.B in Griechenland auch einen Tempel der "Unbekannten Gottheit" wo die Götter und Göttinen geehrt wurden die sie noch nicht kannten damit diese sich nicht ausgegrenzt fühlten.

Die gelbe Eule
2005-09-30, 13:27:10
Ist mir etwas zu einfach gestrickt.

Wenn ich schreibe:

Gott ist da, aber er zeigt sich nicht.
Ist er dann wirklich existent?

Mach was Du willst, aber nichts schlimmes.
Gesunder Menschenverstand?


Hört sich alles an wie für kleine Kinder, Messer macht aua, *pieks*, ok Messer macht aua. Also machen alle Messer aua.

Usw. usw. =)

Religionen sind dazu da, Macht zu haben, egal wie man sie nun erreicht. Wenn sich jeder als Mensch sieht und auch andere als Mensch behandelt, dann ist alles wunderbar.

Thanatos
2005-09-30, 14:31:52
Nunja, aber im Christentum ist ja Gott auch nicht da, oder hat ihn jemand schon mit eigenen Augen gesehen? :ugly:

Ich auf jedenfall noch nicht...........;(


Naja, so einfach ist es auch nicht, das was ich bis jetzt über Paganismus erzählt habe ist ja nur so das allgemeine darüber, also die Informationen die ich dem Buch übernommen habe welches auch nur mehr oder weniger grob über Paganismus informieren soll.

Wie gesagt gibt es natürlich dann z.B den zweig der Wicca/Schamanismus , der Nordischen Götter und der Ägyptischen, Keltischen usw.

Die Wicca "Abteilung" beschäftigt sich z.B viel damit die Muttergöttin Namens Isis (Wenn ich dass noch genau weis) zu verheren die sich wiederum in 3 verschiedenen Formen Manifestiert.

Also das ist schon nicht ganz so einfach , wenn ich deinen Post jetzt richtig verstanden habe ;(;)

Die gelbe Eule
2005-09-30, 14:50:16
Bleib einfach mit beiden Füßen auf dem Boden stehen und wenn einen Moslem siehst der seine Frau schlägt, klopp ihn um. Das ist auch Religion =)

Baalzamon
2005-09-30, 15:38:10
Ist mir etwas zu einfach gestrickt.

Wenn ich schreibe:

Gott ist da, aber er zeigt sich nicht.
Ist er dann wirklich existent?

Mach was Du willst, aber nichts schlimmes.
Gesunder Menschenverstand?


Das sind halt die alten philosophischen Fragen.
Wenn ein Baum umfällt und niemand bekommts mit, macht er dann ein Geräusch usw.

Kein Wunder also das sich die Religion damit beschäftigt, denn imho liegen Religion ind Philosophie sehr nah beieinander. Sie gehen die Sache nur auf unterschiedliche Weise an.

Hört sich alles an wie für kleine Kinder, Messer macht aua, *pieks*, ok Messer macht aua. Also machen alle Messer aua.

Usw. usw. =)

Religionen sind dazu da, Macht zu haben, egal wie man sie nun erreicht. Wenn sich jeder als Mensch sieht und auch andere als Mensch behandelt, dann ist alles wunderbar.

Da möchte ich dir gerne wiedersprechen. Erst die institutionele Instrumentalisierung der Religion (in anderen Worten die Kirche oä) übt erst Macht aus.

Religion an sich ist neutral. Sie lehrt eine Moral welche aber keine Machtansprüche erhebt. Sie ist nur eine Idee, eine Theorie.

Erst der Mensch, nimmt diese Ideologie und wandelt sie in etwas mit dem er Macht ausüben kann.

just my 2 Cent

Die gelbe Eule
2005-09-30, 16:02:38
Erst der Mensch, nimmt diese Ideologie und wandelt sie in etwas mit dem er Macht ausüben kann.



Tiere sind noch in keinem Orden ;)

Baalzamon
2005-09-30, 16:09:17
Tiere sind noch in keinem Orden ;)

:| :confused: Aber soziale Gefüge gibt es auch zu Genüge im Tierreich. Ich glaub ich weiss nicht was du mir sagen möchtest.

Die gelbe Eule
2005-09-30, 16:18:56
Das es klar ist, das der Mensch aus der Ideologie Macht formt. Religionen sind von Menschen für Menschen.

Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, enstanden nur Götter, weil sich die Menschen damals die banalsten Dinge nicht erklären konnte.

Heutzutage würdest auch keinen Zimmermann mehr finden, der Entertainer ist und dann durch sein eigenens Handwerk stirbt. Ok doch, RTL2 bekommt das sicher hin ^^

Baalzamon
2005-09-30, 16:36:10
Das es klar ist, das der Mensch aus der Ideologie Macht formt. Religionen sind von Menschen für Menschen.

Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, enstanden nur Götter, weil sich die Menschen damals die banalsten Dinge nicht erklären konnte.

Heutzutage würdest auch keinen Zimmermann mehr finden, der Entertainer ist und dann durch sein eigenens Handwerk stirbt. Ok doch, RTL2 bekommt das sicher hin ^^

Ich denke wir sind uns eigentlich einig.

Der Erklärungsdrang hat ja nichts mit Machtansprüchen zu tun. Erst der (machthungrige) Mensch nutzt das aus, um Macht auszuüben.

Die gelbe Eule
2005-09-30, 16:43:28
Um irgendwen muss sich die Religion ja manifestieren und das wird halt an Einzelpersonen gemacht. Ein Teufelskreis ;)

Aragon
2005-10-01, 18:46:48
Das sind halt die alten philosophischen Fragen.
Wenn ein Baum umfällt und niemand bekommts mit, macht er dann ein Geräusch usw.
Diese Frage zeigt nur, daß der Fragende nicht weiß was Schall ist. Naja, er muß wohl ein Philosoph sein.

Maki
2007-12-05, 15:54:43
Ich grabe das hier mal aus, weil ich keinen neuen Thread aufmachen will



Hat sich eigentlich schon jemand mit Asatru beschäftigt?

Bitte keine politischen Diskussionen, mir reicht es im RL schon zu, dass ma da in eine gewisse Ecke geschoben wird, in die ich wahrlich nicht gehöre.

Nahaz
2007-12-05, 16:15:19
Ich hab zwar schon die Edda gelesen und auch sonst das ein oder andere Buch zu diesem Thema im Schrank aber im tieferen Sinne von "Religion" habe ich mich noch nicht damit beschäftigt.

Nexxus1980
2007-12-05, 16:32:10
Kommt recht nah an meine Einstellung. Nur den Satz "Tu was du willst, solange es niemandem schadet" würde ich in "Tu was du willst, aber sei dir der Konsequenzen bewusst" ändern. Denn imo gibt es einfach zuviele Handlungen, die direkt oder indirekt jemandem schaden, so dass dieses "Gebot" nicht erfüllbar ist.


Wie wärs mit "Das eigene Recht hört da auf wo das Recht des anderen beginnt"?