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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zuviel daddeln schadet den Pisa-Kompetenzen


Avalox
2005-10-06, 18:19:17
"Kultusministerien, Bildungseinrichtungen und Eltern machen derzeit viel Geld locker, um Schülern die besten Lernbedingungen am Computer zu ermöglichen. Das ist offenbar ein Irrweg: Computer gehen nicht mit besseren, sondern zumeist mit schlechteren Leistungen in den Pisa-Kompetenzen einher, urteilten nun die Bildungsexperten Ludger Wößmann und Thomas Fuchs vom Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) in München."

http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,378164,00.html

joe kongo
2005-10-06, 18:40:26
Und um sowas zu erkennen braucht es Experten.
Wow !

Avalox
2005-10-06, 20:16:49
Da hat jemand nun mitbekommen, dass man auch mit dem PC spielen kann.

Dabei war es doch so nett gedacht.

• PC hilft lernen. Gut
• Damit kann man ja andere Lernhilfen rationalisieren, so nebensächliche Lernhilfen wie Eltern und/oder Lehrer. Gut
• Kinder lernen ja gar nicht, sie spielen. Schlecht
• PC braucht Aufsichtsperson. Schlecht
• Aufsichtsperson muss sich auch noch mit dem PC auskennen. Schlecht, schlecht.

Summe: PC ist schlecht.

darph
2005-10-06, 20:53:35
Zuviel Fußball ebenso.

Wenn das Kind anstatt zu lernen irgendwas macht, dann schadet das seinen schulischen Leistungen. *schulternzuck*

ilPatrino
2005-10-06, 21:23:37
Zuviel Fußball ebenso.
noch schlimmer: kopfbälle verursachen schwache gehirnerschütterungen, die auf dauer auch nicht grade gut sind. egoshooter verbessern wenigstens die hand-auge-koordination, strategiespiele verbessern die, äh :uponder:, strategie :uclap:


das problem ist doch folgendes: eine generation, die pcs höchstens als daddel-werkzeug amoklaufender cs-kiddies kennt, versucht diese auf teufel-komm-raus in den unterricht einzubauen, weil man eben heutzutage alles mit dem pc macht.
computer lediglich als mittel zum zweck, als werkzeug dort zu benutzen, wo es angebracht ist, wird noch mindestens eine generation dauern

ich sehs doch an mir selber: an vielen stellen benutz ich computer nur, weil es eben ein computer ist. unabhängig davon, ob ich mit weniger aufwand schneller und sinnvoller zum ziel kommen könnte. :ucrazy: spieltrieb :ucrazy2:

Avalox
2005-10-06, 21:52:45
Das Zitat von Max Goldt aus der Titanic finde ich treffend für die ganze Debatte.

"...Der schrieb schon im Jahr 2000 im Satiremagazin "Titanic" über Aktionen wie "Schulen ans Netz", über Sprachlabors und das Internet an sich: "Autofahren, Krawatten binden und Internet sollen die Menschen bitte in ihrer Freizeit erlernen. Für die Vermittlung von Grundkenntnissen in diesen Bereichen sind die allgemein bildenden Schulen zu schade."

Blackland
2005-10-06, 22:32:19
Das Handy ist es, nicht der PC! Im Unterricht SMS schreiben bildet ja wohl net.

Na ja, der Fluch des Technologiealters (obwohl ich der festen Überzeugung bin, dass es eh eine Erziehungsfrage ist). Denn sonst wären ja alle Freizeit-PC-Daddler Deppen :devil: Egal, ich mach auch ne Privatstudie und verkünde dann: Zuviel Obst verursacht Blähungen und somit eine Erwärmung der Erdatmosphäre :ulol5:

Tigerchen
2005-10-07, 08:51:35
Da hat jemand nun mitbekommen, dass man auch mit dem PC spielen kann.

Dabei war es doch so nett gedacht.

• PC hilft lernen. Gut
• Damit kann man ja andere Lernhilfen rationalisieren, so nebensächliche Lernhilfen wie Eltern und/oder Lehrer. Gut
• Kinder lernen ja gar nicht, sie spielen. Schlecht
• PC braucht Aufsichtsperson. Schlecht
• Aufsichtsperson muss sich auch noch mit dem PC auskennen. Schlecht, schlecht.

Summe: PC ist schlecht.

Das ist der Punkt. Wenn der Lehrer ohne ensprechende Software mit PC's arbeiten soll kommt eben nix bei raus.

Wer seinen Kindern was gutes tun will gibt ihnen ein Notebook mit OnBoard Grafik. Eltern sollten auch immer Administartor sein und Kinder nur Benutzer mit eingeschränken Rechten.

Tigerchen
2005-10-07, 08:53:13
Das Handy ist es, nicht der PC! Im Unterricht SMS schreiben bildet ja wohl net.

Na ja, der Fluch des Technologiealters (obwohl ich der festen Überzeugung bin, dass es eh eine Erziehungsfrage ist). Denn sonst wären ja alle Freizeit-PC-Daddler Deppen :devil: Egal, ich mach auch ne Privatstudie und verkünde dann: Zuviel Obst verursacht Blähungen und somit eine Erwärmung der Erdatmosphäre :ulol5:

Das mit den SMS, Cola und Chips versteh ich sowieso nicht. Wenn ich als Lehrmeister sowas unterbinden kann dann kann ein studierter Pädagoge das ja wohl auch. Weicheier.

raschomon
2005-10-07, 22:47:06
Das mit den SMS, Cola und Chips versteh ich sowieso nicht. Wenn ich als Lehrmeister sowas unterbinden kann dann kann ein studierter Pädagoge das ja wohl auch. Weicheier.


Hi!

Du kannst es einfach nicht lassen - immer mit dem Holzhammer.

Zur Untersuchung: Ganz interessant fand ich den Zusammenhang, den die Wissenschaftler zwischen der Anzahl der im Elternhaushalt vorhandenen Bücher und dem Leistungsniveau der Schüler hergestellt haben. Das Prinzip kenne ich seit Jahren und wende es auch regelmäßig an. Ich frage Freunde und Bekannte, wie groß die Zahl der Bücher im Haushalt der Eltern in etwa zum Zeitpunkt ihrer Einschulung war. Das kann man natürlich nur schätzen, sicher, aber meist ist eine Schätzung ohne weiteres möglich. Außerdem sollte man die Person, der man eine solche Frage unterbreitet, schon ein wenig besser kennen, sonst kommt es schnell zu unschönen Mißverständnissen. Die Antworten sind oft sehr aufschlußreich (Meine eigene "Buchkennzahl" lautet übrigens ca. 200. Damit liege ich bezogen auf die von mir Befragten im Mittelfeld. Ich kenne Menschen, die hier eine 3000 nennen können. Das merkt man ihnen i.d.R. auch sofort an).

Gruß

Ralph

Tigerchen
2005-10-08, 07:48:34
Hi!

Du kannst es einfach nicht lassen - immer mit dem Holzhammer.

Zur Untersuchung: Ganz interessant fand ich den Zusammenhang, den die Wissenschaftler zwischen der Anzahl der im Elternhaushalt vorhandenen Bücher und dem Leistungsniveau der Schüler hergestellt haben. Das Prinzip kenne ich seit Jahren und wende es auch regelmäßig an. Ich frage Freunde und Bekannte, wie groß die Zahl der Bücher im Haushalt der Eltern in etwa zum Zeitpunkt ihrer Einschulung war. Das kann man natürlich nur schätzen, sicher, aber meist ist eine Schätzung ohne weiteres möglich. Außerdem sollte man die Person, der man eine solche Frage unterbreitet, schon ein wenig besser kennen, sonst kommt es schnell zu unschönen Mißverständnissen. Die Antworten sind oft sehr aufschlußreich (Meine eigene "Buchkennzahl" lautet übrigens ca. 200. Damit liege ich bezogen auf die von mir Befragten im Mittelfeld. Ich kenne Menschen, die hier eine 3000 nennen können. Das merkt man ihnen i.d.R. auch sofort an).

Gruß

Ralph


Ja ich mit dem Holzhammer.:)
Der Schulleiter unserer Berufsschule sieht das aber ähnlich. Nur seine Pädagogen kriegen das nicht gebacken. Obwohl sich der eine Lehrling über den anderen (bei mir) beschwert hat weil das immer so knisterte mit der Chipstüte im Unterricht. Und disziplinarische Massnahmen die er mal in einem anderen Fall angedroht hat gaben nur einen riesigen Streit mit dem Betroffenen. Am Ende blieb alles beim Alten. Abmahnen und kündigen kann man da ja nicht.

Demokrit
2005-10-09, 17:24:34
Ich habe ehrlich gesagt niemals verstanden, warum man Computer in den Schulen braucht.
Das was man da an grundlegenden Sachen lernt konnte man vorher doch auch genausogut, bzw. wohl eher besser, ohne Computer lernen/vermitteln.

Kein Lernprogramm wird jemals so gut sein wie ein guter Lehrer.

piepre
2005-10-09, 18:12:59
Ich habe ehrlich gesagt niemals verstanden, warum man Computer in den Schulen braucht.
Das was man da an grundlegenden Sachen lernt konnte man vorher doch auch genausogut, bzw. wohl eher besser, ohne Computer lernen/vermitteln.

Kein Lernprogramm wird jemals so gut sein wie ein guter Lehrer.

Genau, zumindest hat in einer Grundschule ein Computer nichts zu suchen. ab der 5. Klasse sollte es dann Informatikunterricht (wenn man es denn so nennen will) geben, der Kindern wichtiges Wissen über Computer und Software vermittelt. Dafür gibt es aber leider keine qualifizierten Lehrer...

maximAL
2005-10-09, 21:14:38
Ganz interessant fand ich den Zusammenhang, den die Wissenschaftler zwischen der Anzahl der im Elternhaushalt vorhandenen Bücher und dem Leistungsniveau der Schüler hergestellt haben.
bei meiner mutter steht ein regal (standard ~1x2m) rammelvoll.
leider alles nur koch und häckelbücher und ähnlicher kram.
angefasst werden die auch fast nie :rolleyes:

Spasstiger
2005-10-10, 02:54:40
Genau, zumindest hat in einer Grundschule ein Computer nichts zu suchen.

Das Lernen am Computer erhöht die Motivation. Für die Kinder ist es doch was tolles, wenn sie in der Schule an den PC dürfen, was daheim nicht unbedingt der Fall ist. Und dann werden auch irgendwelche Lernprogrammen dankend durchgeackert.

Ich persönlich hab am PC nur Vokabeln gelernt, Vokabeltrainer sind einfach was feines. Um den Lerneffekt zu erhöhen, habe ich auch eigene Bibliotheken angelegt mit den Vokabeln, die ich wirklich gebraucht hab.

An der Schule bin ich mit PCs nur zum Programmieren im Informatik-Grundkurs in Kontakt gekommen und in der 8. Klasse, wo wir den Umgang mit Word und Excel gelernt haben (mit Win 3.11 *g*).
Und im Physik-LK haben wir noch ein Schaltungssimulationsprogramm kennengelernt, das ich mit einem Klassenkameraden sogar anderen Lehrern auf einer Lehrerfortbildung vorstellen durfte, am Beispiel Schwingkreise.
Gerade bei solchen Simulationen sind Computer nicht schlecht, da der Versuch häufig nicht so hinhaut wie geplant und man eben nicht alles so schön veranschaulichen kann wie am Rechner. Allerdings darf der Versuch nicht der Simulation weichen, die Simulation muss stets ergänzend eingebaut werden.

Blackland
2005-10-10, 08:50:47
Das mit den SMS, Cola und Chips versteh ich sowieso nicht. Wenn ich als Lehrmeister sowas unterbinden kann dann kann ein studierter Pädagoge das ja wohl auch. Weicheier.

Eben. Das Problem ist der mangelnde Respekt der heutigen Jugend (dazu zähle ich mal 12-18 Jahre). Egal ob in der Schule oder anderswo. Natürlich nicht jeder, aber die Mehrzahl überwiegt hier leider.

Demokrit
2005-10-10, 08:54:45
Eben. Das Problem ist der mangelnde Respekt der heutigen Jugend (dazu zähle ich mal 12-18 Jahre). Egal ob in der Schule oder anderswo. Natürlich nicht jeder, aber die Mehrzahl überwiegt hier leider.
Vielleicht sollte man an der Lehrerausbildung auch mal was drehen. Viele Lehramtsstudenten die ich so kenne machen nicht grad den Eindruck auf mich als besäßen sie eine natürliche Autorität, bzw. als würden sie jemals von Pubertierenden respektiert werden.

maximAL
2005-10-10, 11:16:12
Das Lernen am Computer erhöht die Motivation. Für die Kinder ist es doch was tolles, wenn sie in der Schule an den PC dürfen, was daheim nicht unbedingt der Fall ist. Und dann werden auch irgendwelche Lernprogrammen dankend durchgeackert.
für die meissten kinder ist es was tolles, weil sie am rechner rumspielen wollen. lernen ist was anderes.
bei uns war schon der programmierbare grafik-taschenrechner für viele eine einzige ablenkung...

InsaneDruid
2005-10-10, 11:59:28
Genau, zumindest hat in einer Grundschule ein Computer nichts zu suchen. ab der 5. Klasse sollte es dann Informatikunterricht (wenn man es denn so nennen will) geben, der Kindern wichtiges Wissen über Computer und Software vermittelt. Dafür gibt es aber leider keine qualifizierten Lehrer...

Amen.

Aber wie sieht die Realität aus?

Es wird ein Riesenaufwand in Rechner gesteckt, denn der Direktor möchte gern mit dem Prädikat "Rechner in jedem Unterrichtsraum" werben. Also werden ein Haufen gebrauchte (oder neue) Rechner angeschafft. Dieses Geld fehlt dann für andere "klassische" Vermittlungsmethoden.

Nun steht also in eine Grundschule in jedem Raum ein oller Pentium. EINER. Und den soll der Lehrer nun in den Unterricht einbinden.

Kann man knicken sowas. Echter Nutzen dieser Kisten = NULL. Kosten für Anschaffung + Installation + Wartung + Software+ Nebenkosten: Immens.

Das geht soweit das Lehrer angewiesen werden, mit Schülern am Rechner "was zu machen", obwohl diese Schüler noch nicht vollständig lesen/schreiben können.

Es wird eben leider - gerade von der Generation, die eher geringe Kenntnisse auf dem Gebiet hat - vergessen das der Rechner ein WERKZEUG ist, der zwar für manche Aufgaben perfekt geeignet ist, aber manche Dinge nie ersetzen wird (hoffentlich).

Spasstiger
2005-10-10, 14:13:03
bei uns war schon der programmierbare grafik-taschenrechner für viele eine einzige ablenkung...

Sowas hatte ich zum Glück nicht. Mein Studium dankt es mir ;).