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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stromausfall - Daten weg (Reiser)


cope
2005-10-10, 21:46:23
Problem:
Nach einem Stromausfall sind die Daten vom aktuellen Tag weg.
System: Linux Server Suse 9.0 - FS: Reiser
Dateifreigabe über Samba
Die Dateien waren nicht mehr geöffnet und waren schon auf Platte geschrieben wurden. (sind auch von mehreren Rechnern im LAN geöffnet wurden.)

Ideen an was es liegen könnte und Lösungsvorschläge?
Ich kann mir nicht vorstellen das das Reiser Journal nur von den letzten 3-4 Stunden verloren geht.

(del676)
2005-10-11, 07:59:38
Problem:
Nach einem Stromausfall sind die Daten vom aktuellen Tag weg.
System: Linux Server Suse 9.0 - FS: Reiser
Dateifreigabe über Samba
Die Dateien waren nicht mehr geöffnet und waren schon auf Platte geschrieben wurden. (sind auch von mehreren Rechnern im LAN geöffnet wurden.)

Ideen an was es liegen könnte und Lösungsvorschläge?
Ich kann mir nicht vorstellen das das Reiser Journal nur von den letzten 3-4 Stunden verloren geht.

sicher dass die daten geschrieben worden sind?
klingt für mich als wären sie im filesystemcache gewesen bis zum stromausfall.
eine usv mit usb/seriellem anschluss sollte genau das richtige für dich sein, damit kann man schnell ein sync bei einem ausfall absetzen und dann den rechner runterfahren.

BananaJoe
2005-10-11, 09:21:46
Wenn man von solchen Vorfällen hört ist meist von ReiserFS die Rede, allerdings nicht von ext3. Zufall? :)

(del676)
2005-10-11, 09:37:04
weil kein normaler mensch mehr ext3 einsetzt? X-D

weil im deutschsprachigen raum zu 90% suse eingesetzt wird? weil also zu 90% reiserfs auf den kisten is? :rolleyes:

mit ext3 wäre das natürlich nieeeee passiert, ext3 is unfehlbar ...
... ausser man steckt mal das kabel von der tokenring karte ab ... dann isses ext3 halt abgeschossen und ALLE daten weg ... :rolleyes:
aber das war sicher ein userfehler :)

BananaJoe
2005-10-11, 10:02:47
Naja.. ;)

Such mal auf linuxenforen.de nach Leuten die mit Reiser Probleme hatten, sind nicht gerade wenige. Das fast ganz Linux- Deutschland mit Suse arbeitet halte ich auch für ein gerücht. :D

(del676)
2005-10-11, 10:07:58
vorurteile sind nunmal schwer auszurotten gell :rolleyes:

48% vs 47% welch ein brachialer vorteil für ext2/ext3 X-D

http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=125052&highlight=dateisystem
demnach müsste ich aber "ext2+ACL/EA" nehmen da hier ja die wenigstens probleme auftreten (von der verbreitung her isses ja egal)

leider gibts in dem super forum keine umfrage welches dateisystem man generell benutzt

das reiserfs generell öfter verwendet wird sieht man praktisch überall:
http://forums.gentoo.org/viewtopic-t-23183.html
http://forums.gentoo.org/viewtopic-t-306963.html :rolleyes:
(reiserfs fast doppelt so häufig wie ext3)

BananaJoe
2005-10-11, 10:35:35
Wenns um die Daten geht schon.. ;)

Reiser: 209
ext3: 88

So, seh ich das, allerdings hat das ganze wenig Aussagekraft, da man ja nicht weiß wieviele was benutzen, aber das hast du ja auch schon erkannt.

g-string 3
2005-10-11, 17:16:37
ich habe letztens erlebt, dass nach dem kompletten kopiervorgang (SUSE/konqueror) von reiserfs auf vfat (USB stick), und anschließendem umount die Daten letztendlich nicht auf dem USB stick vorhanden waren.

Mit Damnsmalllinux (ext2) und USB (vfat) ist mir so etwas noch nie passiert.

Wie kann man erzwingen, dass die Daten sofort geschrieben werden?
Kann man diese delayed transaction irgendwie abschalten?

MadMan2k
2005-10-11, 17:34:17
ich habe letztens erlebt, dass nach dem kompletten kopiervorgang (SUSE/konqueror) von reiserfs auf vfat (USB stick), und anschließendem umount die Daten letztendlich nicht auf dem USB stick vorhanden waren.
das Qulldateisystem hat damit nicht im geringsten was zutun.

was mich aber interessieren würde, wie stark das Dateisystem diese delayed transactions beeinflusst - bisher dachte ich der Kernel wäre schuld daran.

@g-string
jedenfalls kann man sie als mount-option abschalten

ThePsycho
2005-10-11, 17:42:04
@ulukay und bananajoe

also meine _persönlichen_ erfahrungen sind, dass ext2/3 deutlich fehleranfälliger ist als reiserfs.

Beispiele hierfür:

ext3 - Router:
Der wird gebootet, läuft ne Weile und ab und an (1-2 mal pro Monat) kommt es vor, dass er nicht sauber runterfährt (warum ist mir ein Rätsel, ich schiebs auf die alte Hardware)
Resultat ist so gut wie immer ein inkonsistentes Filesystem, dass durch einen manuellen Check mehr schlecht als recht wieder repariert wird.
Und das, obwohl auf dem Router so gut wie nichts passiert - da geht lediglich etwas Traffic durch und ein paar Logfiules werden geschrieben, mehr nicht.
(naja, ist ja nur der router)

reiserfs - mein Rechner:
Hier werden oft auch mal Daten hin und her geschoben, ich arbeite mit dem Rechner ja.
Auch hier kam es mal zu ein paar Crashes (die Nvidia-Treiber haben sich da als etwas problematisch erwiesen).
Nach einem Boot allerdings nur die Meldung "Replaying Journal" - und konnte soweit kein Problem ausmachen.


@g-string 3
ein unmount sollte schon helfen - vll das falsche Gerät ungemountet? Oder vll etwas zu ungeduldig gewesen?
Nach dem Mounten muss wieder ein Prompt in der Konsole erscheinen, erst dann wurde das Gerät korrekt ungemountet.
Falls du es ganz sicher machen willst, kannst du ja vorher ein "sync" machen (wie von Ulukay schon angesprochen)

wintermute
2005-10-11, 17:46:26
Als (zufriedenen) ext3-Nutzer stellt sich mir jetzt die Frage:
Inwieweit ist ReiserFS besser? Ist es denn viel besser? Als Fedora-Nutzer kann ich zwar nicht großartig wechseln (denke ich), aber interessieren würde es mich.
cu
wintermute

BananaJoe
2005-10-11, 17:48:31
Als (zufriedenen) ext3-Nutzer stellt sich mir jetzt die Frage:
Inwieweit ist ReiserFS besser? Ist es denn viel besser? Als Fedora-Nutzer kann ich zwar nicht großartig wechseln (denke ich), aber interessieren würde es mich.
cu
wintermute

Da wäre auch mal die Frage angebracht, warum denn redhat auf Fedora verzichtet?! :biggrin:
Meine persönliche Erfahrung: Ca. schon an die 10 Stromausfälle..noch nie probs mit ext3.

@thepsycho
Evtl. kommen ja auch die ext3 Probs auf dein router von eben dieser alten Hardware.

g-string 3
2005-10-11, 19:22:36
Ich kann bis auf das Problem mit dem USB stick nichts schlechtes über Reiser sagen. Es hat mir das Dateisystem nach Abstürzen immer zuverlässig rekonstruiert.

Gast
2005-10-11, 20:54:19
@g-string
jedenfalls kann man sie als mount-option abschalten

Wie genau kann man das denn abstellen? Bis zum kernel 2.6.12 konnte man mit der option "sync" in der fstab das Verhalten, das Windows an den Tag legt (sofortiges schreiben auf den datenträger = nicht besonders schlimm, wenn man mal vergisst zu unmounten) erzwingen, aber das geht ja jetzt nicht mehr. Ich hätte gerne, dass die Daten direkt auf den Stick geschrieben werden...

g-string 3
2005-10-11, 21:11:10
Wie genau kann man das denn abstellen? Bis zum kernel 2.6.12 konnte man mit der option "sync" in der fstab das Verhalten, das Windows an den Tag legt (sofortiges schreiben auf den datenträger = nicht besonders schlimm, wenn man mal vergisst zu unmounten) erzwingen, aber das geht ja jetzt nicht mehr. Ich hätte gerne, dass die Daten direkt auf den Stick geschrieben werden...

Genau das will ich auch

Lokadamus
2005-10-11, 22:14:38
ext3 - Router:
Der wird gebootet, läuft ne Weile und ab und an (1-2 mal pro Monat) kommt es vor, dass er nicht sauber runterfährt (warum ist mir ein Rätsel, ich schiebs auf die alte Hardware)
Resultat ist so gut wie immer ein inkonsistentes Filesystem, dass durch einen manuellen Check mehr schlecht als recht wieder repariert wird.
Und das, obwohl auf dem Router so gut wie nichts passiert - da geht lediglich etwas Traffic durch und ein paar Logfiules werden geschrieben, mehr nicht.
(naja, ist ja nur der router)mmm...

Schlechtes Beispiel, wenn die HDD langsam ein paar defekte Sektoren hat, produziert jedes FS ein paar Fehlermeldungen und hat Probs mit irgendwelchen Daten ...

MadMan2k
2005-10-11, 23:20:05
Wie genau kann man das denn abstellen? Bis zum kernel 2.6.12 konnte man mit der option "sync" in der fstab das Verhalten, das Windows an den Tag legt (sofortiges schreiben auf den datenträger = nicht besonders schlimm, wenn man mal vergisst zu unmounten) erzwingen, aber das geht ja jetzt nicht mehr. Ich hätte gerne, dass die Daten direkt auf den Stick geschrieben werden...
kA - Ubuntu ist noch bei 2.6.12 und für vanilla bin ich zu faul.
Aber soweit ich ds sehe wurde sync für vfat in 2.6.14-rc2 gefixt...

Coda
2005-10-11, 23:27:03
Wenns um die Daten geht schon.. ;)

Reiser: 209
ext3: 88Würdest du bitte mal EXT2 und EXT3 zusammenzählen *gähn*

ReiserFS ist übrigens das älteste Journaling FS im Linux-Kernel und inzw. sicherlich bugfrei, sonst würde es SuSE nicht per Standardinstallation auf die Platte setzen.

Gast
2005-10-11, 23:30:32
Fehlt nur noch, das jemand kommt und sagt, sein Linux würde andauernd abstürzen und undefinierbare Blue Screens fabrizieren .... ;) (aber dank des genialen FS gingen keine Daten verloren)

Wenn das der Fall ist, würde ich vielleicht an Stelle des Datensystems erstmal das Problem beheben. ^^

Spartakus
2005-10-11, 23:31:46
blödes Cookie

Gast
2005-10-11, 23:40:54
kA - Ubuntu ist noch bei 2.6.12 und für vanilla bin ich zu faul.
Aber soweit ich ds sehe wurde sync für vfat in 2.6.14-rc2 gefixt...

Hmm, wo hast du das denn gefunden? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist das doch erst mit dem 2.6.12er richtig implementiert worden (das sync für vfat) nur leider macht man sich jetzt mit dieser funktion seine USB sticks kaputt, während vorher, als es noch nicht implementiert war, eigentlich alles so funktioniert hatte, wie es sein soll...

ThePsycho
2005-10-12, 00:18:03
@thepsycho
Evtl. kommen ja auch die ext3 Probs auf dein router von eben dieser alten Hardware.


mmm...

Schlechtes Beispiel, wenn die HDD langsam ein paar defekte Sektoren hat, produziert jedes FS ein paar Fehlermeldungen und hat Probs mit irgendwelchen Daten ...

OK, unklar ausgedrückt. Mit alter Hardware meinte ich Mainboard, CPU und Ram. Die Teile haben bald ein Jahrzehnt auf dem Buckel.

Die Festplatte natürlich nicht, die ist wesentlicher frischer, wenn auch nicht taufrisch.
Defekte Sektoren sind da (noch) fehlanzeige.

Das es trotzdem ein spezielles und meinetwegen subjektives Beispiel ist - klar. Aber immerhin ein Gegenbeispiel zum unfehlbaren ext3 und anfälligem reiserfs.

MadMan2k
2005-10-12, 13:49:22
Hmm, wo hast du das denn gefunden? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist das doch erst mit dem 2.6.12er richtig implementiert worden (das sync für vfat) nur leider macht man sich jetzt mit dieser funktion seine USB sticks kaputt, während vorher, als es noch nicht implementiert war, eigentlich alles so funktioniert hatte, wie es sein soll...
http://kerneltrap.org/node/5686

OGAWA Hirofumi:

FAT: miss-sync issues on sync mount (miss-sync on write)

cope
2005-10-13, 17:53:26
Schon irgendwelche Ideen, wie man sofortiges schreiben erzwingen kann?
Das mit dem angesprochenen Cache ist mir auch schon in den Sinn gekommen - jedoch verwundert mich die Verweildauer der Daten im Cache - 3-4h.
In der Zeit sollt er schon geschreiben haben. Last war auch kaum auf den Server.

Ich überlege schon, von Reiser auf ext zu wechseln.
Ein USV zu kaufen bringt Sinn, bezahlt aber nicht jeder Kunde gerne. Datensicherheit rulez :rolleyes:
Trotzdem interessiert mich hier die Lösung des Problems.

(del676)
2005-10-13, 19:31:15
entweder manuell mit "sync" oder in der fstab ne commit time setzen
/dev/md11 / reiserfs noatime,commit=10 0 0

Harleckin
2005-10-14, 12:13:00
reiser4 unterstützt nicht mal das Ändern der Partitionsgröße. Gerade in Verwendung mit LVM und EVMS ziemlich traurig.

The_Invisible
2005-10-15, 23:17:28
reiser4 unterstützt nicht mal das Ändern der Partitionsgröße. Gerade in Verwendung mit LVM und EVMS ziemlich traurig.

reiser4 ist ja noch SEHR jung, braucht sicher noch ein bisschen reifezeit...

aber die performance mit reiser4 + vielen kleinen files ist ja mal absolut geil, vor allem bei gentoo und "emerge sync" merkt man da einen gewaltigen unterschied zu den anderen filesystemen... me fährt schon ziemlich lange auf reiser4 und hatte noch keine probleme

mfg

cope
2005-10-16, 19:41:05
Das Problem liegt wohl im caching von samba.
Samba häuft bis zu einer bestimmten Größe die Dateien im Cache an.
So kann es sehr lange dauern bis geschrieben wird. Habe Samba auf sofortiges schreiben gestellt - schlecht für die Performance aber besser für die Datensicherheit.

noid
2005-10-16, 20:17:52
wer haftet für physikalische schäden bei einem stromausfall?

war einer mit ständigem an und aus...

cope
2005-10-16, 21:42:42
kommt auf den Vertragsinhalt an