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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Synthetische Benchmarks: Mythos Speicherbandbreite


BlackBirdSR
2005-10-26, 00:20:56
Viele Benchmarks stellen die Speicherbandbreite in der Vordergrund.
Dazu zählen als prominenteste Beispiele zweifelsohne SiSoft Sandra und Everest.

Diese spucken dann Werte im Bereich von mehreren GB/s aus, und geben dem User ein tolles Gefühl, nahe am theoretischen Maximum seines Systems zu sein. Das bedeutet gut optimiert, prima getuned und ready to go.

Allerdings ist das eher Schein und Trug. Viele der Benchmarks werden durch Prefetching und spezielle Vorkehrungen beeinflusst, um nahe an das Maximum heranzukommen. Dazu kommt, dass es sich meist um Streaming handelt, also das Einlesen großer zusammenhängender Blöcke.
Viele Situationen, insbesondere Spiele, greifen allerdings oft auf verschiedene Stellen im Speicher zu. Die Speicherbandbreite muss sich ihren Ehrenplatz nun mit der Zugriffslatenz teilen.

Latenz und Speicherbandbreite sind eng miteinander verbunden. Die Bandbreite selbst ist eine Funktion der Latenz selbst. Und je geringer die Latenz, desto höher die effektive Speicherbandbreite.

Sandra ist ein sehr gutes Beispiel für solch einen Benchmark, der meiner Meinung nach, primär das theoretische Maximum erreichen will, aber keine Aussage über richtige Anwendungen zu lässt. Große Blaken und wenig dahinter.
Everest macht es ähnlich, allerdings spuckt es auch die Latenz aus.
Je geringer die Latenz, desto besser für die Leistung.
Wer also Everest benched, sollte immer die Latenz mit angeben. Ansonsten macht der Benchmark wenig Sinn.
Bei Sandra ist die Sache sowieso eher theoretischer Natur, und dient eher zum Bestätigen der theoretischen Herstellerangaben

just my 2 cents.
Aber ich freue mich über Meinungen.
Wenn jemand Lust hat, kann er in einem extra Thread dazu ein paar Tests durchführen. Insbesondere wie Spiele oder Sandra auf veränderte Timings reagieren.

mapel110
2005-10-26, 02:04:35
Es gab doch bei PCStats den Timingstest. (fast) Das Einzige, was damals die teuren Rams mit der hohen Bandbreite und miesen Latenzen gewonnen haben, war Sisoftsandra. Die Gamebenchmarks gingen alle an den Ram mit niedrigen Latenzen.
http://www.pcstats.com/articleview.cfm?articleID=873
Es gab da aber glaube noch einen ausführlicheren Test, find den aber gerade nicht.

Jedenfalls find ich, dass es da recht wenig zu diskutieren gibt. Einzig für Overclocker auf Intelsystemen sind wohl solche Rams noch zu gebrauchen, weil man da ja teils auf den Ramtakt stärker angewiesen ist.