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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Klimaänderung?


Avalox
2005-11-07, 11:31:54
Hatte auf Spiegel.de einen Bericht über Spinnenangst gelesen.
Im Artikel steht, dass es nur wenige Spinnen in D gibt, dessen Gift überhaupt eine Wirkung auf den Menschen hat. So z.B., dass der Ammen-Dornfinger (http://www.luitpoldschule-ansbach.de/hobby/spinnen/gift.htm) Spinne (zudem ein aggressives Tier). Es steht im Artikel, dass die Spinne allerdings nur in den warmen, südlichen Teilen Deutschlands vorkommt.

Aber denkste, so steht es auch noch im Lexikon. Tatsache ist aber, dass diese nun auch immer öfter im nördlichen Brandenburg zu finden ist.

Auch eine kleine Auswirkung der vorhergesagten Klimaänderung?

Hier die Karte
http://www.spiderling.de/arages/Regionalkarten/Cheiracanthium_in_BB.htm

iam.cool
2005-11-08, 07:02:34
Bei einigen Krankheiten siehts ähnlich aus, wenn es bei uns mal warm genug ist damit Malaria,Schlafkrankheit und co in Europa einzuhalten können kann das sogar zu nem richtigen Problem werden.

Demokrit
2005-11-08, 09:20:14
Dann flüchte ich nach Skandinavien...

Die Malaria gab's vor gar nicht mal so langer Zeit noch in Europa. Da war's sicher nicht wärmer als heute.

Alexander
2005-11-08, 18:01:03
Und in der Nordsee gibt es bereits Haie, Fische aus dem Mittelmeer und kleine Muscheln aus Neuseeland. Dafür sind die Helgolandhummer und einheimische Muscheln fast ausgestorben. Die Erklärung für letzteres ist interessant. Da das Wasser schneller warm wird, kommen die Hummer/Strandkrebse 2 Wochen früher auf die Welt. Die Hummer finden noch nicht genug Nahrung und verhungern. Die Strandkrebse fallen über die noch jungen Muscheln her. Deren Schale ist noch nicht hart genug.
Was 2 Wochen ausmachen können.

der Pate
2005-11-28, 21:01:44
das ganze ist eine Frage der populationsökologie so etwas muss nicht unbedingt mit einer klimaänderung zusammenhängen, auch wenn das klima ein wichtiger faktor ist. Die verbreitung einer population hängt von vielen faktoren ab. Die meisten tiere kommen endemisch vor, also sie beleben den lebensraum, in dem sie entstanden sind. wenn sich einige arten verteilen und in neue populationen geraten, finden sie unter umständen einen geeigneten oder sogar besseren lebensraum vor als vorher und vermehren sich dadurch besser, besonders da auch die natürlichen feinde fehlen, die in den uhrsprünglichen lebensräumen vorhanden waren. Die meisten Landlebewesen sind besonders tolerant gegenüber leichten temperaturveränderungen.
das würde zb. auf die verbreitung von giftspinnen zutreffen. Im wasser sieht das ganze anders aus, da anders als auf dem land kaum natürliche barrieren vorhanden sind (zb. gebirge, große gewässer, wälder usw...). das bedeutet, dass sich wasserlebende populationen stärker vermischen können, daher spielen auch geringere veränderungen ökologischer faktoren (zb. temperatur) oft eine entscheidende rolle.

Aber ob man dabei gleich von einer klimaänderung reden kann, ist fragwürdig, da solche minimalen veränderungen (im bereich von unter 1°C) über langjährige Zyklen zu erklären sind.

Marmicon
2005-11-28, 21:14:06
das ganze ist eine Frage der populationsökologie so etwas muss nicht unbedingt mit einer klimaänderung zusammenhängen, auch wenn das klima ein wichtiger faktor ist. Die verbreitung einer population hängt von vielen faktoren ab. Die meisten tiere kommen endemisch vor, also sie beleben den lebensraum, in dem sie entstanden sind. wenn sich einige arten verteilen und in neue populationen geraten, finden sie unter umständen einen geeigneten oder sogar besseren lebensraum vor als vorher und vermehren sich dadurch besser, besonders da auch die natürlichen feinde fehlen, die in den uhrsprünglichen lebensräumen vorhanden waren. Die meisten Landlebewesen sind besonders tolerant gegenüber leichten temperaturveränderungen.
das würde zb. auf die verbreitung von giftspinnen zutreffen. Im wasser sieht das ganze anders aus, da anders als auf dem land kaum natürliche barrieren vorhanden sind (zb. gebirge, große gewässer, wälder usw...). das bedeutet, dass sich wasserlebende populationen stärker vermischen können, daher spielen auch geringere veränderungen ökologischer faktoren (zb. temperatur) oft eine entscheidende rolle.

Aber ob man dabei gleich von einer klimaänderung reden kann, ist fragwürdig, da solche minimalen veränderungen (im bereich von unter 1°C) über langjährige Zyklen zu erklären sind.

Jup das stimmt, wobei eine kleine Temperaturveränderung bzw. hoher Anteil an CO2 in der Atmosphäre die Heranreifungszeit von Wesen verändern kann, was dann letztendlich doch zu einer oft nicht zu vernachlässigenden Störung der ökologischen Nische führt...wobei das, wie du schon sagtest, von der Angepaßtheit des Populationen abhängt. Die meißten sind recht breit angepasst.

der Pate
2005-12-01, 21:11:49
ich denke auch, dass die veränderung ökologischer nischen sogar sehr wichtig ist und nicht unbedingt unnatürlich. Seitdem es auf der erde leben gibt, verändern sich die populationen ganz langsam da sie auf einmal anderen Umweltbedingungen ausgesetzt werden.
Grund dafür könnte eine veränderung des lebensraumes sein, wodurch die jeweiloige art sich in eine andere ökologische nische "anzusiedeln hat". das bedeutet, dass diese art auf einmal anderen selektionsbedingungen ausgeliefert ist und andere (durch mutation erworbene) eigenschaften als vorher von nutzen sein können, was sich dann auf die Fortpflanzungschancen der jeweiligen individuen auswirkt, was letztendlich den genpool verändert. letztendlich ist das die vorraussetztung für evolution.

Demokrit
2005-12-02, 09:34:34
Aber denkste, so steht es auch noch im Lexikon. Tatsache ist aber, dass diese nun auch immer öfter im nördlichen Brandenburg zu finden ist.Brandenburg scheint ein gefährliches Pflaster zu sein. Da gab es ja meines Wissens nach auch einige Fälle von FSME, gibt es neue Zecken die für Hunder sehr gefährlich sind und noch ein paar andere giftige Mistviecher, die man sonst in Deutschland nicht findet. Züchtet die da jemand? Übriggebliebene Nazis/Kommunisten?

Marmicon
2005-12-02, 14:12:46
ich denke auch, dass die veränderung ökologischer nischen sogar sehr wichtig ist und nicht unbedingt unnatürlich. Seitdem es auf der erde leben gibt, verändern sich die populationen ganz langsam da sie auf einmal anderen Umweltbedingungen ausgesetzt werden.
Grund dafür könnte eine veränderung des lebensraumes sein, wodurch die jeweiloige art sich in eine andere ökologische nische "anzusiedeln hat". das bedeutet, dass diese art auf einmal anderen selektionsbedingungen ausgeliefert ist und andere (durch mutation erworbene) eigenschaften als vorher von nutzen sein können, was sich dann auf die Fortpflanzungschancen der jeweiligen individuen auswirkt, was letztendlich den genpool verändert. letztendlich ist das die vorraussetztung für evolution.

Das stimmt allerdings... wobei hier imo die Größe und die Zeitdauer der Umweltverändeung eine Rolle spielt. Wenn sie zu schnell kommt und große Bereiche betrifft, haben viele Populationen gar nicht die Zeit, sich daran "anzupassen"

der Pate
2005-12-02, 17:09:46
das stimmt, es dauert alleine eine ewigkeit bis eine neue variation durch mutation endstanden ist, da so gut wie jede größere mutation nicht lebensfähig ist oder zumindest nicht fortpflanzungsfähig und da kleinere muationen nur einzelne basensequenzen betreffen, die evtl. nicht mal auf wichtigen genorten sitzen oder gar keine änderung einer aminosäure zur folge haben, da die dna ja ein degenerierter code ist.
Die natürliche auslese braucht dementsprechend auch ihre zeit, da ja etliche generationen durchlaufen werden müssen, damit sich eine neue Eigenschaft etablieren kann (essedenn es handelt sich um bakterien).

Durch eine zu schnelle umweltveränderung oder gar eine naturkatastrophe kann ein ganz interessantes phänomen auftreten, der "flaschenhalseffekt". das bedeutet, dass bei einem massensterben nur zufällig einige individuen übrig bleiben ohne dass dabei natürliche selektion am werke war. demnach bleibt zufällig ein haufen von individuen übrig, deren gene vielleicht garnicht von vorteil sind, was sich damit auf den genpool auswirkt. die übrig gebliebenen Individuen vermehren sich natürlich untereinander und damit haben eventuelle mutanten eine größere chance ihre gene zu verteilen.
dadurch kann sich eine popualtion ganz schnell verändern.