Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kampf gegens Ich
Cadmus
2005-12-02, 10:58:41
Moin,
muss mich auch mal an euch wenden, habe 2 Dinge, deren Kombination mir Kopfzerbrechen bereitet.
1. Ich bin immer und in jeder Beziehung absolut ehrlich, egal in welcher Form.
2. Ich habe sehr schwarzen Humor.
Wer mit mir zusammen ist, bekommt gleich am Anfang den Hinweis, dass ich oft nicht leicht zu ertragen bin, da ich sage was ich denke und das mit einem Maximum an Ehrlichkeit. Viele Menschen kommen damit nicht klar, ein Grund, weswegen sich mein enger Freundeskreis in einem übersichtlichen Rahmen hält, der Rest sind einfach nur "gute Bekannte". Mein Freundin hat damit keine Probleme, weil sie ähnlich denkt und fühlt, ebenso mein bester Kumpel und meine beste Freundin. Im Gegenzug erwarte ich auch von diesen Menschen absolute Ehrlichkeit mir gegenüber (bekomme sie auch)
Humor ist eine Sache, die jeder mit sich selbst klarmachen muss. Manche gehen zum Lachen in den Keller, andere nicht. Meiner ist teilweise tief unter der Gürtellinie, viele Dinge kann ich einfach nicht ernst nehmen oder sie interessieren mich nicht. Wäre an sich auch kein Problem, aber ich habe einige Personen in meinem Bekanntenkreis, die psychisch krank sind, von Depris über Borderliner und Suizidkandidaten ist alles dabei. Diese Menschen wenden sich an mich, wenn sie nen Rat brauchen und ich muss mich teilweise echt mit bösartigen Kommentaren zurückhalten ... das kanns doch nicht sein.
Frage: Wie kann ich mich 'sozialer' verhalten, ohne mich zu sehr zu verbiegen?
DrumDub
2005-12-02, 11:05:44
hmm... vielleicht solltest du dich fragen, warum sich diese leute mit problemen an dich wenden. ist ja schon irgendwie komisch, dass du auf der einen seite keinen bock hast dich mit den leuten auseinanderzusatzen (zumindest versteh ich das so mit den bösen kommentaren, bei denen du dich zwanghaft zurückhälst), aber andererseits scheinst du ja etwas auszustrahlen, was diese menschen dazu bewegt bei dir hilfe zu suchen. ich denke, es ist am wichtigsten, dass du klar sagst, wenn du keine zeit/lust hast dich mit den leuten auseinanderzusetzen. wenn dir allerdings der sinn danach steht, hilfestellungen zu geben, dann soltest du das machen. so verbiegst du dich nicht und die anderen haben klarheit bezüglich deines verhaltens.
Cadmus
2005-12-02, 11:09:44
Nein, da habe ich mich falsch ausgedrückt: Mit 'bösartig' meine ich nicht ernsthaft bösartig im Sinne von ablehnend, sondern eben schwarzen Humor, der in diesem Moment schlicht nicht angebracht ist und deswegen unterdrückt werden muss.
Monger
2005-12-02, 11:15:50
Irgendwie erkenne ich mich selbst wieder...
Frage ist: fühlst du dich denn unwohl? Hast du das Gefühl, ein schlechter Mensch zu sein?
Mit entwaffnender Ehrlichkeit tritt man vielen Leuten automatisch auf die Füße. Ich denke nicht, dass es für dich eine Lösung ist, deine Ehrlichkeit zu reduzieren.
Ehrlichkeit ist deine Stärke. Deshalb schätzen dich wahrscheinlich auch viele Menschen. Wofür sie dich nicht schätzen, ist deine Miesepetrigkeit.
Wenn du also ernsthaft an etwas arbeiten willst, dann an letzterem. Das geht aber nicht über Nacht. Du hast offensichtlich ein relativ negatives Menschenbild. Wenn dir das wirklich so viel bedeutet, solltest du dich fragen weshalb du eine schlechte Meinung von Menschen hast.
Ich war früher auch SEHR negativ. Sehr lakonisch, oft bissig. Das sich das geändert hat, hängt damit zusammen dass ich von mir selbst inzwischen eine wesentlich höhere Meinung habe, weil einfach mein Leben erfolgreicher ist als noch vor ein paar Jahren.
Lange Rede, kurzer Sinn: du wirst und solltest dich nicht ändern, um anderen einen Gefallen zu tun. Wenn du irgendwas änderst, dann einzig und allein weil du dir selbst nicht so gefällst. Den Umgangston dauerhaft umzustellen nur um sozialer zu wirken, haut nicht hin. Im Endeffekt bist du halt immer noch du.
krass
2005-12-02, 11:19:14
moin moin,
das gegenteil von gut ... ist gut gemeint!!!
ich haue meine gedanken auch immer sofort raus und denke das ehrlichkeit der einzige richtige weg ist! ich wirke dadurch eher unbequem, aber die leute, die mich kennen, wissen das zu schätzen!
in viele dingen ist allerdings diplomatie angesagt und ehrlichkeit ist nicht zwangsläufig verletzend, wenn man die richtigen worte wählt.
gruß krass
Cadmus
2005-12-02, 11:28:18
Frage ist: fühlst du dich denn unwohl? Hast du das Gefühl, ein schlechter Mensch zu sein?
Hauptsächlich dann, wenn ich merke, einem Menschen (mal wieder) wehgetan zu haben.
Du hast offensichtlich ein relativ negatives Menschenbild.
Allgemein gesehen ja. Egoismus und Gier der heutigen Gesellschaft stoßen mich ab.
Ich war früher auch SEHR negativ. Sehr lakonisch, oft bissig.
Wie hast Du Dich dabei gefühlt?
Cadmus
2005-12-02, 11:30:13
in viele dingen ist allerdings diplomatie angesagt und ehrlichkeit ist nicht zwangsläufig verletzend, wenn man die richtigen worte wählt.
Gut, wenn Dir das leichtfällt, bei mir haperts mit den richtigen Worten. Ich setze wohl zuviel Toleranz voraus.
Monger
2005-12-02, 11:33:33
Wie hast Du Dich dabei gefühlt?
Größtenteils schlecht. Ich fühlte mich zwar irgendwie überlegen, aber ich bin nie hundertprozentig das Gefühl losgeworden, dass die Welt vielleicht nur deshalb schlecht ist weil ich sie dazu mache...
Allerdings muss ich dazu sagen, dass die Menschen damals um mich herum auch nicht gerade hilfreich waren. Das war tatsächlich ein Stück weit Hölle, insofern war meine Einstellung nicht ganz sooo falsch...
Cadmus
2005-12-02, 11:38:22
Ich fühlte mich zwar irgendwie überlegen
Du sagst es! So ein Verhalten ist wie ein Panzer für die Seele, man fühlt sich nicht angreifbar und steht immer über den Dingen. Auf den Gedanken, das einem die Menschen, mit denen man redet, nicht wehtun wollen, kommt man erst gar nicht ...
krass
2005-12-02, 12:11:37
das was du sagst, kommt mir sehr bekannt vor und ich fühlte mich teils überheblich und frei nach dem motto: die raben fliegen im schwarm .. der adler fliegt allein ... nur das das zur folge hatte, das ich mich mehr isolierte!
meine freundin hauchte damals dann meinem herz menschlichkeit ein und jetzt beiss ich mir lieber mal auf die zunge, vielleicht fühlst du dich alleine und gestehst es dir nicht ein?
krass
Cadmus
2005-12-02, 12:16:24
Das klappt bei meiner Freundin nicht so gut, da sie ähnlich drauf ist wie ich :-D
Aber ich kann mir denken, wie Du das meinst. Muss ich mir wohl selber mal in den Arsch treten.
Ähnliches Problem. Ich bin ein ehrlicher Mensch, aber kann es meist nicht leisten, zu offen zu sein. (Privat schon)
Cadmus
2005-12-02, 12:34:55
Weshalb?
andr_gin
2005-12-02, 14:35:19
Also ich bin eigentlich auch genauso drauf wie du, nur eben zusätzlich noch psychisch krank, extrem aggressiv und gewaltverherrlichend, suizidgefährdet und mitlerweile auch schon zu einem großen Teil verrückt.
Ich kann dir nur empfehlen sei wie du bist. Wenn du versuchst dich zu verstellen, dann kann das wirklich böse enden, wie bei mir. Versuch nicht, irgendwem zu gefallen, sondern sei einfach du selbst.
Cadmus
2005-12-02, 15:00:32
Also ich bin eigentlich auch genauso drauf wie du, nur eben zusätzlich noch psychisch krank, extrem aggressiv und gewaltverherrlichend, suizidgefährdet und mitlerweile auch schon zu einem großen Teil verrückt.
Habe ich mir mittlerweile wieder abgewöhnt, bringt nichts. Mache mir oft Gedanken zum Thema Tod und Sterben, immer mit dem gleichen Ergebnis: Es ist sinnlos, Angst vor dem Tod zu haben, denn er ist unausweichlich. Angst sollte man vor dem WIE haben. Ein Hoch auf den Selbstmord, damit kann man es wenigstens kontrollieren. Und ihn als letzten Schritt, wenn alle Stricke reissen, in den Hinterhand behalten. Legitimes Mittel, Menschen sterben jeden Tag.
Gewalt beisst sich mit meiner pazifistischen Ader. Ich möchte keine körperliche Gewalt empfangen oder geben, AUSSER es wird gewünscht, z.B. beim Sex. Aber das ist was anderes.
Naja, Fakt ist, dass ich mich VON MIR AUS etwas ändern möchte. Das hilft im Endeffekt nicht nur den Anderen sondern insbesondere mir.
Mauselino
2005-12-02, 15:05:57
Ehrlichkeit ist eine sehr schöne Sache. Viele Menschen können allerdings damit nicht umgehen. Es ist für mich sehr wichtig, dass ich zu mir selbst absolut ehrlich bin, und dass ich auch einige Menschen haben, die zu mir ehrlich sind und zu denen ich ehrlich bin.
Ich denke allerdings nicht, dass hier die Ehrlichkeit die ausschlaggebende Sache ist. Ich möchte das mit einem Beispiel verdeutlichen:
Inzwischen kenne ich meinen momentanen Vorgesetzten doch einigermaßen. Er ist viel zu klein. Er hört sich viel zu gerne selber reden. Er ist ein Fachidiot. Er ist nicht offen für neues. Er lästert. Er lächelt jedem heuchlerisch ins Gesicht, egal was er von ihm hält. Sollte ich ihm sagen, welche Schwächen mir an ihm aufgefallen sind? Ist es in Ordnung über seine Schwächen Witzte zu machen?
Für mich zumindest ist "Nein" die Antwort. Ich kann mich sehr gut in ihn hinein Versetzten. Ich kann mir Vorstellen, warum er so und nicht anders ist. Natürlich ist er nicht perfekt, dass bin ich auch nicht, dass ist niemand. Ich möchte ohnehin nur ein distanziertes berufliches Verhältnis zu ihm, also muss ich mich nicht allzu sehr mit ihm auseinandersetzten.
Früher, als ich noch verbittert war, habe ich oft, durch meine Scharfsinnigkeit,
schnell viele Mängel an den Menschen entdeckt. Nicht selten habe ich sie auf diese Mängel aufmerksam gemacht, aber zumindest habe ich mir gedacht: "Was für ein Depp!" oder ähnliches. Eigentlich habe ich das allerdings nur gemacht, damit ich mich selbst besser fühle. Wenn die anderen schlechter sind, dann muss ich besser sein.
Da ich mich inzwischen selbst mag, bin ich sehr viel empathischer geworden. Wenn ich mit Leuten zu tun habe, die Depressionen haben, oder Borderline, dann behalte ich stets im Hinterkopf, wieso sie diese Probleme vielleicht haben (Vergewaltigung?...). Das hilft mir. Allerdings umgebe ich mich nicht zu lange mit solchen Menschen. Ich versuche sie zu einer Therapie zu ermutigen und sie zu unterstützen, aber wenn sie meine Bemühungen nicht annehmen, dann werde ich den Kontakt langsam aber sicher reduzieren und schließlich abbrechen. Wenn ich mich selbst mit depressiven, hedonistischen, desolaten usw. Menschen umgebe, dann zieht mich das auf die dauer runter. Wirklich helfen kann ich ich auch nicht. Ich bin kein Psychologe.
Cadmus
2005-12-02, 15:12:41
Mauselino, ich stimme Dir zu, es bringt mich auch auf die Palme, wenn mich jemand um Rat fragt und dann doch etwas völlig anderes tut. Wozu dann fragen, wenn man selbst alles besser weiß?
Mauselino
2005-12-02, 15:16:24
Mauselino, ich stimme Dir zu, es bringt mich auch auf die Palme, wenn mich jemand um Rat fragt und dann doch etwas völlig anderes tut. Wozu dann fragen, wenn man selbst alles besser weiß?
Ich finde, dass man akzeptieren muss, dass es sich hier um Krankheiten handelt. Ich kann einem Borderline oft raten, dass Gegenteil dessen zu tun, was seine Krankheit nun einmal ausmacht, aber er wird es nicht tun. Meiner Ansicht nach hilft nur eine Theraphie wirklich.
Irgendwie erkenne ich mich selbst wieder...
ich denke hier im Forum werden sich einige wiederkennen (mich inklusive)
Lange Rede, kurzer Sinn: du wirst und solltest dich nicht ändern, um anderen einen Gefallen zu tun. Wenn du irgendwas änderst, dann einzig und allein weil du dir selbst nicht so gefällst. Den Umgangston dauerhaft umzustellen nur um sozialer zu wirken, haut nicht hin. Im Endeffekt bist du halt immer noch du.
so sehe ich das auch
Rainer
andr_gin
2005-12-02, 15:33:28
Gewalt beisst sich mit meiner pazifistischen Ader. Ich möchte keine körperliche Gewalt empfangen oder geben, AUSSER es wird gewünscht, z.B. beim Sex. Aber das ist was anderes.
Naja, Fakt ist, dass ich mich VON MIR AUS etwas ändern möchte. Das hilft im Endeffekt nicht nur den Anderen sondern insbesondere mir.
1.) Also gewalttätig bin ich in erster Linie gegenüber mir selbst, aber auch gegenüber anderen, die ich nicht kenne. Freunde würde ich nicht gegen ihren Willen schlagen und wenn ich eine Freundin hätte (was aber aus Gründen, die ich hier nicht weiter erklären will unmöglich bzw. sehr sehr unwahrscheinlich ist), dann die erst recht nicht. Wenn mir jedoch irgendso ein Typ auf den Sack geht, den ich nicht einmal wirklich kenne, dann habe ich kein großes Problem, meine Aggressionen an ihm auszulassen, da es eben für mich mitlerweile keine Konsequenzen mehr gibt.
Mauselino, ich stimme Dir zu, es bringt mich auch auf die Palme, wenn mich jemand um Rat fragt und dann doch etwas völlig anderes tut. Wozu dann fragen, wenn man selbst alles besser weiß?
2.) Es geht ja nur darum, dass du ihnen einen Rat gibst. Was jeder dann wirklich tut, das bleibt jedem selbst überlassen. Entscheidungen über sein Leben muss man immer selbst treffen. Man kann sich beraten lassen, aber schlussendlich bleibt die Entscheidung bei einem selbst hängen und oft bekommt man auch einen gut gemeint Rat über eine Sache, den man irgendwo anders wieder umsetzt.
Moin,
muss mich auch mal an euch wenden, habe 2 Dinge, deren Kombination mir Kopfzerbrechen bereitet.
1. Ich bin immer und in jeder Beziehung absolut ehrlich, egal in welcher Form.
2. Ich habe sehr schwarzen Humor.
Wer mit mir zusammen ist, bekommt gleich am Anfang den Hinweis, dass ich oft nicht leicht zu ertragen bin, da ich sage was ich denke und das mit einem Maximum an Ehrlichkeit. Viele Menschen kommen damit nicht klar, ein Grund, weswegen sich mein enger Freundeskreis in einem übersichtlichen Rahmen hält, der Rest sind einfach nur "gute Bekannte". Mein Freundin hat damit keine Probleme, weil sie ähnlich denkt und fühlt, ebenso mein bester Kumpel und meine beste Freundin. Im Gegenzug erwarte ich auch von diesen Menschen absolute Ehrlichkeit mir gegenüber (bekomme sie auch)
Humor ist eine Sache, die jeder mit sich selbst klarmachen muss. Manche gehen zum Lachen in den Keller, andere nicht. Meiner ist teilweise tief unter der Gürtellinie, viele Dinge kann ich einfach nicht ernst nehmen oder sie interessieren mich nicht. Wäre an sich auch kein Problem, aber ich habe einige Personen in meinem Bekanntenkreis, die psychisch krank sind, von Depris über Borderliner und Suizidkandidaten ist alles dabei. Diese Menschen wenden sich an mich, wenn sie nen Rat brauchen und ich muss mich teilweise echt mit bösartigen Kommentaren zurückhalten ... das kanns doch nicht sein.
Frage: Wie kann ich mich 'sozialer' verhalten, ohne mich zu sehr zu verbiegen?
Ich Sage auch was ich denke,
Wieviel Arbeitsstellen hattes du schon?
Ehrlich bin ich auch wie ehrlich bist du denn?
zu deiner Frage mach die Tür zu weil dann biste ehrlich
Cadmus
2005-12-02, 17:21:33
Wie meinen?
Moin,
muss mich auch mal an euch wenden, habe 2 Dinge, deren Kombination mir Kopfzerbrechen bereitet.
1. Ich bin immer und in jeder Beziehung absolut ehrlich, egal in welcher Form.
2. Ich habe sehr schwarzen Humor.
Wer mit mir zusammen ist, bekommt gleich am Anfang den Hinweis, dass ich oft nicht leicht zu ertragen bin, da ich sage was ich denke und das mit einem Maximum an Ehrlichkeit. Viele Menschen kommen damit nicht klar, ein Grund, weswegen sich mein enger Freundeskreis in einem übersichtlichen Rahmen hält, der Rest sind einfach nur "gute Bekannte". Mein Freundin hat damit keine Probleme, weil sie ähnlich denkt und fühlt, ebenso mein bester Kumpel und meine beste Freundin. Im Gegenzug erwarte ich auch von diesen Menschen absolute Ehrlichkeit mir gegenüber (bekomme sie auch)
Humor ist eine Sache, die jeder mit sich selbst klarmachen muss. Manche gehen zum Lachen in den Keller, andere nicht. Meiner ist teilweise tief unter der Gürtellinie, viele Dinge kann ich einfach nicht ernst nehmen oder sie interessieren mich nicht. Wäre an sich auch kein Problem, aber ich habe einige Personen in meinem Bekanntenkreis, die psychisch krank sind, von Depris über Borderliner und Suizidkandidaten ist alles dabei. Diese Menschen wenden sich an mich, wenn sie nen Rat brauchen und ich muss mich teilweise echt mit bösartigen Kommentaren zurückhalten ... das kanns doch nicht sein.
Frage: Wie kann ich mich 'sozialer' verhalten, ohne mich zu sehr zu verbiegen?
Mmh, selbes "Problem" hab ich auch...
Wems net passt ist selber schuld, allerdings isses in meinen Augen verständlich, wenn man deswegen mal sauer ist...
Ich fühle mich dabei aber nicht schlecht... außer evtl. mal, wenn wirklich jemand den Spaß nicht will und ich ihn damit in irgendeiner Weise verletze...
Mmh, Der Grund für... naja so vieles... ka, weitermachen...
Änder dich nicht, nur dass es den anderen passt... so bist du nunmal und ich find sowas unglaublich sympatisch :)
Du sagst es! So ein Verhalten ist wie ein Panzer für die Seele, man fühlt sich nicht angreifbar und steht immer über den Dingen. Auf den Gedanken, das einem die Menschen, mit denen man redet, nicht wehtun wollen, kommt man erst gar nicht ...
JA MAN...
Aber is doch auch so... die einfachsten "Späßle" verstehen manche nicht... andere dann schon, irgendwie... ka... gutes od. auch schlechtes Gefühl...
wirklich ein tummelplatz für psychopathen hier. da will ich mich doch mal dazugesellen. :D
ich habe generell auch ein negatives bild von menschen, das sich stellenweise in hass und verachtung für alles menschliche verwandelt (je nachdem, wie ich drauf bin). die ursache dafür liegt wohl in meiner kindheit, wo ich von meiner umwelt (nicht meinen eltern oder verwandten) immer als sündenbock mißbraucht wurde. das feindbild große dumme masse wurde geschaffen. für mich ist erstmal jeder mensch ein feind, allerdings gebe ich ihnen die gelegenheit, sich zu personen hochzuarbeiten. die unterscheiden sich von den menschen. leider haben sich auch viele meiner sogenannten freunde als parasiten, verräter oder sonstige idioten gezeigt, so dass ich mittlerweile niemandem außerhalb meiner familie vertraue. prinzipiell werte ich das verhalten anderer mir gegenüber, dass ich nicht eindeutig interpretieren kann, grundsätzlich erstmal als feindselig. für mich ist das leben (welches sich für mich nur im kopf abspielt) ein ständiger krieg gegen den rest der welt.
ehrlich bin ich deshalb auch. für mich ist das eine hohe tugend. wenn mir jemand sagt, dass er mich hasst und verachtet, dann bin ich ihm dankbar für seine ehrlichkeit, im gegensatz zu den anderen heuchlern, die einen nett anlächeln. diplomatie und taktgefühl fallen mir sehr schwer, aber anstatt zu lügen, halte ich dann lieber die klappe. meinen zynismus verstehen auch die wenigsten. man muss eben lernen, sich in der gesellschaft zu bewegen.
zudem bin ich perfektionist und absolut intolerant. kompromisse kommen für mich nicht in frage und wenn etwas nicht nach meinem willen läuft, bin ich sehr schnell verärgert. überhaupt bin ich mit nichts, was ich "erreicht" habe, wirklich zufrieden, niederlagen hingegen ziehen mich trotzdem runter. es gibt nichts, was mir wirklich spaß macht und motiviert bin ich auch nicht. ich verschwende meine zeit in einem forum, um schwachsinnige beiträge wie diesen hier zu schreiben. irgendwie habe ich das gefühl, schon alles interessante gesehen zu haben. zum suizid kann ich mich nicht aufraffen, wie gesagt, aus antriebslosigkeit.
Monger
2005-12-02, 21:09:54
prinzipiell werte ich das verhalten anderer mir gegenüber, dass ich nicht eindeutig interpretieren kann, grundsätzlich erstmal als feindselig. für mich ist das leben (welches sich für mich nur im kopf abspielt) ein ständiger krieg gegen den rest der welt.
Das ist echt witzig. Genau das selbe habe ich vor fünf Jahren auch gesagt. Ich habe bis jetzt nur nicht gewusst dass die Symptome so klassisch sind...
Ich bin echt froh dass ich davon weg bin. Rückblickend eigentlich unglaublich dass ich mich ohne fremde Hilfe tatsächlich so gewandelt habe...
Cadmus
2005-12-02, 21:26:02
Ich habe mich schon oft gewandelt und ich bin sicher, dass dieser Prozess noch lange nicht zu Ende ist, bin ja erst 23. Da besteht ja noch Hoffnung für mich, liebe Psycho-Brüder.
mAxmUrdErEr
2005-12-03, 11:30:33
Zum Thema Ehrlichkeit:
Wenn du wirklich Ehrlich bist und andere möglichst nicht kränken willst, dann benutze eine deskriptive Sprache.
Urteile nicht. Durch Urteilen wird nichts besser.
Beschreibe was du denkst und hilf den anderen deine Denkweise zu verstehen - so wirst du sie weitaus weniger kränken.
Humor ist dabei kein Hindernis, sondern eine Hilfe:
Solange jemand lacht, kann er dich nicht hassen und es dir nur schwerlich übel nehmen. Da kannst du praktisch Alles sagen, was dir gerade im Kopf herumschwirrt, egal wie gemein - so lange du dafür sorgst, dass die Person darüber lacht, ist es in Ordnung.
Zum Thema Ehrlichkeit kann ich dir noch das Buch "Radical Honesty" (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/0970693842/qid=1133605603/sr=8-1/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/028-2634593-2729366) von Brad Blanton empfehlen. Und wenn du einfach mit dir selbst ins Reine kommen willst oder eine Starthilfe dafür suchst, kauf dir "Das Lola Prinzip" (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3952060607/qid=1133605660/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/028-2634593-2729366) von Rene Egli.
Konami
2005-12-03, 12:24:11
Humor ist dabei kein Hindernis, sondern eine Hilfe:
Solange jemand lacht, kann er dich nicht hassen und es dir nur schwerlich übel nehmen. Da kannst du praktisch Alles sagen, was dir gerade im Kopf herumschwirrt, egal wie gemein - so lange du dafür sorgst, dass die Person darüber lacht, ist es in Ordnung.
Ich glaube nicht, dass die Leute, über die er die Witze macht, genauso darüber lachen, wie er selbst. :|
andr_gin
2005-12-03, 13:56:30
Also meine Grundeinstellung ist, dass es mir egal ist, was die anderen Leute von mir halten. Ich kümmere mich nicht aktiv darum, beliebt zu sein, besonders in meiner jetzigen Situation, wo ich es sogar als besser ansehe, wenn mich die anderen Leute nicht allzu sehr mögen.
mAxmUrdErEr
2005-12-03, 15:10:23
Ich glaube nicht, dass die Leute, über die er die Witze macht, genauso darüber lachen, wie er selbst. :|
Das hängt nur davon ab wie gut er Menschen zum Lachen bringen kann bzw. wie viel Erfahrung er mit Humor hat.
Ob er selbst darüber lacht ist egal, so lange die Person, über die er die Witze macht, lacht.
Cadmus
2005-12-05, 12:29:43
Du bringst es auf den Punkt.
Fühle mich um einiges besser. Nachdem ich es tatsächlich mal geschafft habe, gestern Abend fast 2 Stunden zu telefonieren ohne irgendeine Form von bissigen Kommentaren abzulassen, habe ich eine für mich sehr wichtige Freundschaft erhalten. Man muss sich nichtmal verbiegen ... nur seine Direktheit besser um-/beschreiben. So kanns weitergehen.
mAxmUrdErEr
2005-12-06, 12:00:11
Du bringst es auf den Punkt.
Fühle mich um einiges besser. Nachdem ich es tatsächlich mal geschafft habe, gestern Abend fast 2 Stunden zu telefonieren ohne irgendeine Form von bissigen Kommentaren abzulassen, habe ich eine für mich sehr wichtige Freundschaft erhalten. Man muss sich nichtmal verbiegen ... nur seine Direktheit besser um-/beschreiben. So kanns weitergehen.
Es gibt nur wenige Dinge auf dieser Welt, die mich so sehr befriedigen, wie wenn ein Mensch durch etwas, was ich ihm gesagt habe sein Leben oder seine Denkweise zum positiven ändert.
Danke.
Man muss sich nichtmal verbiegen
Du bist das, was du glaubst, dass du bist. Die Welt ist das, was du glaubst, dass die Welt ist. (c) by "Das Lola-Prinzip"
Verbiegen tust du dich nur, wenn du dir ständig im Hinterkopf einredest, dass du dich verbiegst. Das wird dich im Leben aber nicht weiterbringen. Also einfach nicht mehr seine Zeit damit verschwenden zu überlegen, was man ist, sondern das sein, was man sein will.
Das ist genau das, was du getan hast und das finde ich klasse. (y)
Wenn sich so viele Psychopathen hier tummeln, bin ich als psychotheraptie Berechtigter genau richtig ;) .
Wenn's interessiert: Ehrlichkeit ist an sich nicht falsch. Ebenso Humor, auch wenn er schwarz ist. Jedoch ist oft der Zeitpunkt nicht angebracht, gewisse Dinge zu äußern.
Wenn man mal betrachtet, wie das Unbewußte in uns arbeitet, wird man feststellen, daß sich viele Prozesse aus bestimmten Gründen äußern. Die Frage ist nun, warum läßt man beispielsweise ständig schwarzhumorige Kommentare ab?
Man kann sagen, daß sich unsere Einstellungen und verborgenen Aspekte immer einen Weg suchen, sich zu äußern, auch wenn es uns nicht paßt. Direkte Ehrlichkeit kann beispielsweise signalisieren, daß man sich nicht gerne um Diplomatie bemüht bzw. noch nicht gelernt hat, daß ehrliche Aussagen auch eine negative Wirkung haben können. Ehrlich geplatze Aussagen zeigen eventuell, daß man sich um das Gefühlsleben des anderen gar nicht schert, oder daß man emotional ein paar Lücken hat und gar nicht bemerkt, was sich mit den Aussagen beim anderen bewirken läßt. Direkte Ehrlichkeit kann konträre große Distanz schaffen, weil man damit sich schnell alle potentiell netten Menschen fernhählt, und man damit gar nicht eingestehen möchte, daß man eigentlich das Gegenteil möchte, die Nähe!
Weiteres auf Anfragen, weil ich hier keine zutexten möchte!
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