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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Paar Gedanken zum Jahresausklang


Gast
2005-12-31, 19:16:38
Eigentlich mach ich diesen Hype gar nicht so mit, manchmal kotzt er mich wirklich an. Aber warum sollte man sich nicht zum Ende des Jahres mal Gedanken machen wie das Jahr für einen so gelaufen ist. Gedanken über das Vergangne und über das was kommen wird. Mal ein kleines Resumée ziehen.

Tja, was soll ich zu diesen meinen Leben in diesem Jahr denn sagen? Ums milde auszudrücken, so berauschend war es nicht wirklich. Die Waagschale mit bedrückenden, schlimmen und unschönen Vorfällen ist um einiges gewichtiger als die Schale mit positiven Ereignissen. Viel ist passiert, aber eben letztendlich zu viel Falsches. Alte Wunden wurden aufgekratzt und neue tief in die Haut geritzt. Immer wenn ich dachte es könne nicht schlimmer kommen, passierte etwas und es kam schlimmer. Kaum eine Sekunde zum Ausruhen.
Das wohl am meisten Bedrückende was ich dieses Jahr erkennen musste, ist wohl das gute Freunde rar geworden und wie dumm wir Menschen eigentlich sind. Vielleicht zeigt sich nur in den schlechten Zeiten wer ein wirklicher Freund ist und wer nicht. Und wenn ich so um mich blicke, sehe ich nicht wirklich jemanden in meiner Nähe, besonders Niemanden den es ernsthaft interessieren würde wie es mir denn geht. Solange es uns halbwegs gut geht, scheint es uns Menschen doch nicht zu kümmern wie sich Andere fühlen. Und wenn es einem gut geht, dann erzählt man es natürlich auch allen Anderen, und dabei ist es einem doch völlig egal wie sich der Andere dabei fühlt. Ich hab dieses Jahr oft erlebt, dass Andere mir von ihrem tollen Leben erzählen, genau zu dem Zeitpunkt wo es mir verdammt schlecht geht und ich eher jemanden bräuchte der zu mir sagt das mein Leben auch klasse ist, statt jemanden der meint sein Leben wäre besser als meins. Ich weiß natürlich, dass sie es nicht mit Absicht tun, aber das ist quasi noch schlimmer. Wenn wir Menschen keinen Sinn für Mitgefühl haben, dann gibt es auch keine Hoffnung auf Mitgefühl. Naja, was soll’s. Es gab immerhin auch einige die mir helfen wollten bzw. sich Sorgen um mich machten. Nur frag ich mich warum wir Menschen die Angelegenheit erst verstehen wollen um zu denken helfen zu können. Meiner Meinung nach braucht man um wirklich helfen zu wollen, nicht zu verstehen. Ich musste dieses Jahr feststellen, dass die intelligenteste Person die ich kenne (zumindest dachte ich das) - mein Vater - auch zu dieser Sorte von Menschen gehört. Er meint er könne in einer Sache bezüglich eines meiner Probleme mitreden, nur weil er vielleicht ein oder zwei Fernsehberichte drüber gesehen hat. Dabei ist es selber für mich sehr schwer zu verstehen. Ich kann und will hier jetzt nicht näher darauf eingehen, denn jedes Mal wenn ich hier im Forum davon schrieb, stand ich vor demselben Unverständnis wie der vor der meines Vaters. Generell denke ich, dass wir Menschen uns zu schnell ein Urteil über etwas bilden, wir aber keinerlei Ahnung von dem Thema haben. Ich hab einem Kumpel von mir mal von einer Bekannten von mir und ihrer „Eigenheiten“ erzählt und er meinte gleich sie sei etwas durchgeknallt. Ich hab es mir abgewöhnt vorschnell jemanden zu „verurteilen“, denn ich denke das jeder von uns Gründe für sein Tun und Handeln hat, die wohl kein Anderer verstehen kann.
Ebenso hab ich mich dieses Jahr in demütigende Situationen gebracht wie selten zuvor. Sei es vor Freunden, aber auch vor Familie oder Menschen die mir viel bedeutet haben. Auch hatte ich dieses Jahr (und vorher auch schon) die Angewohnheit gute Chancen viel zu spät zu erkennen und es dann fürchterlich zu versauen. Einige dieser Geschichten sind zu persönlich, aber ich denke es reicht zu sagen, dass ich mich mehrmals am liebsten in eine Ecke zum Sterben zurückgezogen hätte…

Aber es gab auch einige wenige gute Momente in diesem Jahr, ich kann mich spontan zwar an keinen erinnern, aber irgendwelche gab es da sicher.

Als ich diesen Thread anfing zu schreiben, wollt ich eigentlich mit etwas positivem enden, aber ehrlich gesagt gibt es nicht wirklich etwas, dass ich jetzt hier zum positiven schreiben könnte. Achja, hm, es ist positiv das dieses Jahr endlich vorbei ist, aber wer weiß wie das nächste Jahr ausfallen wird…

Wenn ihr den Text bis hierhin komplett gelesen haben solltet, dann bedanke ich mich für die Aufmerksamkeit am Silvesterabend. Ein Abend an dem vielen nach feiern zumute ist, und so ein Thread wohl ziemlich die Stimmung drückt.

Mit nachdenklichen Grüßen wünsch ich euch ein schönes Jahr 2006.
Mögen all eure Träume, Wünsche und Erwartungen wahr werden.

Thowe
2006-01-01, 02:21:28
Das Problem dabei ist eigentlich, das man schwer das Gute sieht, wenn man sich intensiv mit dem Schlechten beschäftigt. Nicht jeder Mensch kann emotionsbefreit über Dinge urteilen und verfängt sich dann zu schnell in die alte Falle, die negative Gedanken eben bedeuten. Man erreicht den Punkt, wo man weiß, das eigentlich alles nicht so schlecht ist, aber längst verlernt hat, eben auch die positiven Aspekte richtig zu bewerten.

Wenn Menschen helfen wollen, dann suchen sie oftmals die Lösung im Rationalen. Bloß bringt das wenig, wenn man sich in einem emotionalen Dilemma befindet. Kluge Sprüche wie: "Es kann ja nicht immer Regnen" wirken stumpf und glanzlos, da man vor lauter Regen keine Sonne mehr sieht. Man verliert den Glauben daran, das die Sonne wiederkehrt und start in das triste Gesicht des bedecken Himmels, der munter auf einen hinabweint.

Im Leben gibt es ganau soviel Wärme, wie man sie sich selbst und anderen spenden kann und manchmal wird etwas davon reflektiert. Das sind die Momente deren Gefühl man kompensieren muss, es hegt und pflegt und gelegentlich betrachtet. Denn auch der Gedanke an Sonne kann wärmen, all das ist nur eine Frage der eigenen Fantasie und somit der Hoffnung. Blicke ich in den Himmel, dann sehe ich Wolken, aber zu wissen das hinter diesen die Sonne ist, das ist eben alles was zählt. Aus der Erkenntnis weiß man dann auch die Wahrheit, das es tatsächlich nicht immer regnen kann.

Also sehe das, was dir helfen kann und vieles was schwer erscheint verliert an Gewicht und es fällt wieder leichter aufrecht zu gehen.

Mark
2006-01-02, 01:14:03
//edit
hier stand müll

leute, niemals betrunken posten, das macht dann nur mehr aufwand ;)

Gast
2006-01-02, 12:03:22
Kann das mal jemand in einem Satz kurz zusammenfassen?

Thowe
2006-01-02, 23:36:15
Kann das mal jemand in einem Satz kurz zusammenfassen?

Ich weiß zwar nicht was, aber weder die Frage noch die Antwort hat als Gewicht einen Satz, denn der würde dem nicht gerecht werden.

Radeonator
2006-01-03, 08:10:51
Eigentlich nur Standard Erfahrungen. Nur die Wahrnehmung ist von Person zu Person verschieden. Ich z.B. bin froh zu erkennen wer meine echten Freunde sind. Ich bin froh über jedes positive und jedes negative Erlebnis. Alles prägt mich, schenkt mir Erfahrung. Ich empfehle hier als Literatur die Carnegie Bücher. Das entspricht in etwa meinem persönlichen Credo : Sorge dich nicht, LEBE! Carnegie @ Amazon (http://www.amazon.de/exec/obidos/search-handle-form/ref=sr_sp_go_qs/302-7585403-5771229)