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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wärmepumpen - bitte um Infos und Erfahrungeberichte


Zaffi
2006-01-21, 19:54:08
Hallo,

ich war heute in Essen auf der Deubau-Messe und hab mir da mal paar Heizungskonzepte für Häuser angeschaut.
Offensichtlich sind wohl Wärmepumpen derzeit erste Wahl wenn man nicht auf Öl und/oder Gas angewiesen sein will.

Hab mich da mit paar Leuten unterhalten und einer meinte das er sein Haus auch bei -10 Grad (also minusgrade) noch mit Wärme aus der Luft per Wärmepumpe beheizen könnte.

Grundsätzlich gibts wohl vier Grundkonzepte als da wären:

- Erwärmung durch Sonnenkollektoren
- Erwärmung durch Tiefenbohrung (100 meter und mehr)
- Erwärmung durch Flächenkollektoren (ca. 1,5 Meter im Boden)
- Erwärmung durch Entzug der Wärme aus der Luft

Die Sonnenkollektoren kommen für mich nicht in Frage, die Tiefenborhung soll wohl recht teuer sein und hängt auch stark vom gefundenen Wasser da unten ab. Die Sache mit der Luft ist dagegen recht laut weil immer sehr viel Luft umgewälzt wird, also bleibt für mich eigentlich nur die Sache mit den Flächenkollektoren, das soll angeblich auch das wirtschaftlichste sein.
Zum Glück hab ich reichlich Fläche dafür denn da müssen ja zig meter Schlauch verlegt werden.

Meine Fragen sind jetzt:

- wer hat Erfahrungen mit sowas
- wie lange halten solche Schläuche eigentlich (keine lust die alle 10 Jahre auszugraben)
- wer weiss wie sowas gefördert wird ?
- kennt jemand Preise oder günstige Einkaufsmöglichkeiten für so eine Technik ?
- sonstige Infos, einfach alles was ihr drüber wisst

Dankö

Plutos
2006-01-21, 20:49:42
-Erwärmung durch Entzug der Wärme aus der Luft

Also entweder ich steh total auffem Schlau oder der Typ mit dem du geredet hast hatte keine Ahnung, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das physikalisch funktionieren soll. Bzw. ich würde sogar behaupten, dass es nicht funktionieren kann, aus irgendwelchen Gründen der Thermodynamik, die ich jetzt nicht mehr im Kopf habe (aber es sind die selben Gründe, aus denen es kein "Eiswürfel-Schiff" geben kann, also ein Schiff, dass dem Meerwasser Energie entzieht, und damit fährt, und hinten Eiswürfel ausspuckt).

huha
2006-01-21, 21:02:11
-Erwärmung durch Entzug der Wärme aus der Luft


funktioniert schon, nichts anderes hast du ja hinten am Kühlschrank auch ;) -- eine Wärmepumpe ist an sich nichts anderes als ein "umgedrehter" Kühlschrank, da wird eben die kalte Seite nicht innen, sondern außen angebracht, die Luft, die diese Seite dann erwärmt, wird gekühlt, also wird ihr Wärme entzogen, die dann innen zur Verfügung steht.

-huha

Plutos
2006-01-21, 21:09:45
funktioniert schon, nichts anderes hast du ja hinten am Kühlschrank auch ;) -- eine Wärmepumpe ist an sich nichts anderes als ein "umgedrehter" Kühlschrank, da wird eben die kalte Seite nicht innen, sondern außen angebracht, die Luft, die diese Seite dann erwärmt, wird gekühlt, also wird ihr Wärme entzogen, die dann innen zur Verfügung steht.

-huha

Aber damit ist es doch nicht möglich, einen Netto-Energiegewinn zu erzielen? Da muss man dann doch mehr Energie reinstecken, als man dann letztendlich gewinnt? Man, jetzt weiß ich wieder, warum ich das Physik-Studium geschmissen hab... :wink:

klutob
2006-01-21, 21:19:30
Hi,

Wende dich mal an einen Energieberater (http://www.rkw.de/services/energieberater/) in deiner Nähe. Diese Leute können abhängig von den Gegebenheiten deines Hauses bzw. Grundstücksgröße/lage dir einen differenzierten Energieplan erstellen (inkl. Amortisationszeitraum). Nur auf isolierte Lösungen zu setzen bringt dir i.d.R. nichts.

huha
2006-01-21, 21:21:51
Aber damit ist es doch nicht möglich, einen Netto-Energiegewinn zu erzielen? Da muss man dann doch mehr Energie reinstecken, als man dann letztendlich gewinnt? Man, jetzt weiß ich wieder, warum ich das Physik-Studium geschmissen hab... :wink:

Es geht hier ja ums Heizen und insofern ist das schon recht effizient. Sonst würde man eben irgendwas verbrennen, so treibt man nur mit Strom einen Kompressor an. Der Vorteil ist eben, daß es sehr gut regulierbar ist und man keinen Brennstofftank braucht, keine große Heizung, Kamin, uswusf., was natürlich nochmals Anschaffungs- und Betriebskosten spart.

-huha

klutob
2006-01-21, 21:29:13
Es geht hier ja ums Heizen und insofern ist das schon recht effizient. Sonst würde man eben irgendwas verbrennen, so treibt man nur mit Strom einen Kompressor an. Der Vorteil ist eben, daß es sehr gut regulierbar ist und man keinen Brennstofftank braucht, keine große Heizung, Kamin, uswusf., was natürlich nochmals Anschaffungs- und Betriebskosten spart.

-huha

Ich glaube es geht nicht darum, aus der Winterluft über eine Wärmepumpe die Raumluft vorzuheizen sondern im Kreislauf einer kontrollierten Durchlüftung, mit der warmen Raumluft eine Wärmekopplung zur zugeführten Außenluft herzustellen.

seahawk
2006-01-21, 23:14:12
Die sinnvollen Wärmepumpen sind die Tiefensonden oder die Flächenkollektoren. Bei de nTiefensonden bis 100m braucht man keine Genehmigung nach Bergrecht sondern nur eine wasserrechtliche Erlaubnis, die, wenn man nicht in einem Wasserschutzgebiet wohnt, in der Regel einfach zu erhalten ist.

Luftkollektoren sind im Vergleich eher unsinnig.

Die PE-Rohre der Tiefen- und Flächenkollektoren sind aus PE und druckgetestet. Zusätzlich wird das Bohrloch mit Betonit oder ähnlicher Suspension verpresst. Eine durchschnittliche Lebensdauer ist nicht bekannt, die meisten Firmen gehen aber von +25 Jahren aus. In Gebieten mit Bergsenkungen ist das Risiko eines Schadens höher.

Wichtig ist, dass man eine Fussbodenheizugn hat. Da das Wasser wesentlich kälter als bei mormalen Anlagen ist, erreicht man sonst kaum eine vernünftige Heizleistung bzw. muss wesentlich mehr Energie zu schustern.

seahawk
2006-01-21, 23:16:14
Ich glaube es geht nicht darum, aus der Winterluft über eine Wärmepumpe die Raumluft vorzuheizen sondern im Kreislauf einer kontrollierten Durchlüftung, mit der warmen Raumluft eine Wärmekopplung zur zugeführten Außenluft herzustellen.

Es geht darum ein Kühlmittel soweit unter Druck zu setzehn, dass es sich verflüssigt und dabei eine Temepratur kleienr als die der Umgebung erreicht. Danach erwärmt sich dass Kältemittel an der Umgebungsluft. Wenn man es dann wieder entspannt wird Energiefrei, die per Wärmetauscher auf den Kreislauf im Haus übertragen wird.

klutob
2006-01-21, 23:28:38
Es geht darum ein Kühlmittel soweit unter Druck zu setzehn, dass es sich verflüssigt und dabei eine Temepratur kleienr als die der Umgebung erreicht. Danach erwärmt sich dass Kältemittel an der Umgebungsluft. Wenn man es dann wieder entspannt wird Energiefrei, die per Wärmetauscher auf den Kreislauf im Haus übertragen wird.
OT: ein wenig Thermodynamik
Wenn ein Gas unter Druck verflüssigt werden soll, wird Energie abgegeben, bei der Entspannung des Gases wird die "Verflüssigungsarbeit - Verlustleistung des Kompressors" als therm. Energie wieder aufgenommen.
@seahawk
Wie effektiv sollen solche Anlagen arbeiten, ich muß ja immer die Entropie der Außenluft erhöhen, was nur über zugeführte Energie ablaufen kann. Das kann ja wohl nicht der Sinn einer Energieeinsparung sein.

FlashBFE
2006-01-22, 00:35:11
Ok, lasst mal den Profi ran ;).

Also wir haben hier im Haus Sonnenkollektoren (Wasser) und eine Luft-Wasser Wärmepumpe. Eine weitere CO2-Tiefensonde oder Wasser-Wasser WP oder Luft-WP war auch schon im Gespräch.

Also SK sind schon ne feine Sache. Über die helle Jahreshälfte brauchst du praktisch garkein Geld (außer Strom für die Umwälzpumpe) in warmes Wasser oder Heizung stecken. Das lohnt sich alleine schon sehr. Fußbodenheizung und Platz für einen großen Warmwassertank müssen aber vorhanden sein.

Zur Luft-WP
-Vorteile: Geringe Investition, wenig Platzverbrauch
-Nachteile: im Verhältnis zu anderen WP geringer Wirkungsgrad (so 2 bis 3 glaub ich), vor allem bei sehr niedrigen Temperaturen (<0°C z.B.), evtl. Lautstärke (aber die steht ja eh nicht im Wohnbereich)

Wasser-WP
-Vorteile: Höherer Wirkungsgrad, auch geringe Investition
-Nachteile: Es muss eine Wasserquelle vorhanden sein, bei der das Volumen des Einzugsbereichs groß genug ist, damit die Eingangstemperatur dauerhaft gehalten wird. Wasser WP sind auf eine nur geringe Eingangs-Temperaturspanne optimiert.

Tiefensonde-WP
-Vorteile: Hoher Wirkungsgrad (ca. 5), theoretisch wartungsfrei
-Nachteile: Sehr teuere Investition (vor allem die Bohrung)


Bei uns wird es wohl eine weitere Luft-Wasser WP werden, für Wasser haben wir keinen genug großen Energiespender und ne Tiefensonde ist einfach nur abartig teuer, das amortisiert sich erst im nächsten Leben (übertrieben).

FlashBFE
2006-01-22, 00:43:31
Ich glaube es geht nicht darum, aus der Winterluft über eine Wärmepumpe die Raumluft vorzuheizen sondern im Kreislauf einer kontrollierten Durchlüftung, mit der warmen Raumluft eine Wärmekopplung zur zugeführten Außenluft herzustellen.

Was du meinst, ist ein Kreuzstromwärmetauscher. Ist auch ne sinnvolle Sache, aber da muss das ganze Haus schon von Vornherein auf so eine Belüftung vorbereitet sein. Das hat aber mit dem Thema vom Threadersteller weniger zu tun.

Zaffi
2006-01-22, 11:02:26
richtig, für so ein spezielles Niedrigernergiehaus mit Spezial-Lüftung fehtl mir die Kohle...

Jetzt les ich immer wieder das man bei diesen Wärmepumpen besser ne Fussbodenheizung nimmt, ich versteh nur nicht wieso, wo ist der Vorteil ?

Andreas Tidl
2006-01-22, 11:55:26
richtig, für so ein spezielles Niedrigernergiehaus mit Spezial-Lüftung fehtl mir die Kohle...

Jetzt les ich immer wieder das man bei diesen Wärmepumpen besser ne Fussbodenheizung nimmt, ich versteh nur nicht wieso, wo ist der Vorteil ?

Weil Die Energie die Du aus dem Boden ziehst nur sehr geringe Temperaturen aufweist!

Da eine FBH auch bereits mit niedrigen Vorlauftemperaturen auskommt(40-45° C) ist sie wesentlich besser geeignet als ein Heizkörper (VL 60-70° C).

RiD
2006-01-22, 14:00:22
OT: ein wenig Thermodynamik
Wenn ein Gas unter Druck verflüssigt werden soll, wird Energie abgegeben, bei der Entspannung des Gases wird die "Verflüssigungsarbeit - Verlustleistung des Kompressors" als therm. Energie wieder aufgenommen.
@seahawk
Wie effektiv sollen solche Anlagen arbeiten, ich muß ja immer die Entropie der Außenluft erhöhen, was nur über zugeführte Energie ablaufen kann. Das kann ja wohl nicht der Sinn einer Energieeinsparung sein.

wieso entropie der aussenluft erhöhen?
ich würd sagen (gefährliches halbwissen) man führt die sogar ab.(mit dem massestrom?(aber nicht die von aussen)

und zur effektivität:

da oben wurde ein wirkungsgrad von 5! genannt (meines wissens lag zwar bei 3,5 die obergrenze, waren aber nur gaspumpen...glaubich)
dh du steckst 1kw pumparbeit rein und bekommst 5kw heizungswärme raus.
effektiver gehts kaum.(ich glaube sogar das nur diese art von system nen gamma>1 hinbekommt)

seahawk
2006-01-22, 16:43:32
OT: ein wenig Thermodynamik
Wenn ein Gas unter Druck verflüssigt werden soll, wird Energie abgegeben, bei der Entspannung des Gases wird die "Verflüssigungsarbeit - Verlustleistung des Kompressors" als therm. Energie wieder aufgenommen.
@seahawk
Wie effektiv sollen solche Anlagen arbeiten, ich muß ja immer die Entropie der Außenluft erhöhen, was nur über zugeführte Energie ablaufen kann. Das kann ja wohl nicht der Sinn einer Energieeinsparung sein.

Ok. Fangen wir bei der Pumpe an. Die Pumpe saugt gasförmiges Wärmemittel aus dem Erdbereich der Anlage an und verdichtet es. Dabei wird die es wärmer. Im Verflüssiger wird die gewonnene Energie wieder abgegeben. Die Wärmemittel kühlt wieder ab. Danach wird es über das Entspannungsventil wieder druchreduziert und verdampft im Verdampfer wieder, wobei es Wärme aufnimmt. Die Effizienz ist von der Temperaturdiifferenz zwischen HEizung und Wärmequelle abhängig.

http://www.bine.info/pdf/publikation/BILD1001.pdf

klutob
2006-01-22, 17:18:59
Schon klar wie das technisch funktioniert. Aber bei Temperaturen unter 0°C (da das Kältemittel auch nicht beliebig weit abgekühlt werden kann) sacken die Leistungszahlen schnell unter wirtschaftliche Grenzwerte. Die Erdkollektoren/Grundwassertechnik betrifft dieses Problem weniger, u.a. deshalb finde diese Technik ansprechender.

FlashBFE
2006-01-22, 18:31:59
Weil Die Energie die Du aus dem Boden ziehst nur sehr geringe Temperaturen aufweist!

Da eine FBH auch bereits mit niedrigen Vorlauftemperaturen auskommt(40-45° C) ist sie wesentlich besser geeignet als ein Heizkörper (VL 60-70° C).

Genau. Unsere jetzige Luft-Wasser WP kann auf der Wasser-Eingangsseite maximal 52°C haben, danach schaltet sie sich ab. Und mit 52°C kannste keine kleinen Heizkörper befeuern.

seahawk
2006-01-23, 07:51:15
Schon klar wie das technisch funktioniert. Aber bei Temperaturen unter 0°C (da das Kältemittel auch nicht beliebig weit abgekühlt werden kann) sacken die Leistungszahlen schnell unter wirtschaftliche Grenzwerte. Die Erdkollektoren/Grundwassertechnik betrifft dieses Problem weniger, u.a. deshalb finde diese Technik ansprechender.

Da stimme ich völlig zu.

Imperator Katarn
2006-01-25, 09:32:44
-Erwärmung durch Entzug der Wärme aus der Luft

Also entweder ich steh total auffem Schlau oder der Typ mit dem du geredet hast hatte keine Ahnung, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das physikalisch funktionieren soll. Bzw. ich würde sogar behaupten, dass es nicht funktionieren kann, aus irgendwelchen Gründen der Thermodynamik, die ich jetzt nicht mehr im Kopf habe (aber es sind die selben Gründe, aus denen es kein "Eiswürfel-Schiff" geben kann, also ein Schiff, dass dem Meerwasser Energie entzieht, und damit fährt, und hinten Eiswürfel ausspuckt).die Gründe die meinst sind nur einer und der heißt 2. Hauptsatz der Thermodynamik und besagt daß es keine Maschine geben kann die nichts weiter tut als einem kälteren Wärmebad Energie zu entziehen und einem wärmeren Wärmebad zuzuführen.

Das aber passiert bei der Wärmepumpe auch gar nicht: ihr wird ja Arbeit in Form von elektrischer Energie zugeführt (die wird ja mit Strom betrieben), und dadurch wird es möglich, das kältere Wärmebad unter Erwärmung des wärmeren Wärmebades zu kühlen. Der 2. HS verbietet diesen Prozeß nur ohne Zufuhr von Arbeit.

Man kann sich das so klarmachen: entzieht man dem kältern Wärmebad mit der Temperatur T1 die Wärmemenge Delta_Q1, dann entzieht man ihm die Entropie Delta_S1 = Delta_Q1/T1. Soll die Wärme nun einem wärmeren Wärmebad der Temperatur T2 > T1 zugeführt werden, so muß diesem auch die Entropie zugeführt werden, und da die Entropie nicht kleiner werden kann (2. HS), so muß die Entropiezufuhr >= Delta_S1 sein. Bei der höheren Temperatur T2 ist damit dann aber die Zufuhrt einer größeren Wärmemenge Delta_Q2 = Delta_S1*T2 > Delta_Q1 verbunden, d.h. dem wärmeren Wärmebad muß mehr Wärme zugeführt werden als dem kältern Wärmebad entzogen wird. Damit das ganze funktioniert muß die Differenz zwischen Delta_Q2 und Delta_Q1 als Arbeit aufgebracht werden.

Cyphermaster
2006-01-25, 10:29:50
Etwas anschaulicher ist vielleicht diese Vereinfachung:

Hat man ein höheres Energieniveau (z.B. Höhe im Punkt A), und will Energie (z.B. Dieseltreibstoff) zu einem niedrigeren Niveau (z.B. niedrigere Höhe im Punkt B) bringen, brauche ich nur eine Verbindung (z.B. Rohrleitung) schaffen - die Energie fließt von selber. Was aber, wenn die Energieniveaus gleich, oder gar andersrum liegen?
Man stelle sich nun einen Tanklastzug vor, der den Treibstoff = Energie aktiv von A nach B befördert. Um eine gewisse Energiemenge zu liefern, muß er also diese im Auflieger haben - plus die Menge Energie/Treibstoff im (eigenen) Tank, die er für die Fahrt braucht; ob er nun bergauf oder bergab fährt, das spielt nur eine Rolle für die Energiemenge, die der Tanklaster für den Transport zusätzlich braucht, unmöglich ist die Fahrt bergauf nicht.
Dabei spielt es noch nicht einmal eine Rolle, ob es sich jetzt um "positive" Energie (= Wärme) oder "negative" Energie (= Kälte) handelt; man könnte den Diesel auch durch z.B. flüssigen Stickstoff ersetzen.

Zaffi
2006-01-25, 11:05:59
wichtig ist im Endeffekt nur das eine WP mehr nutzbare Energie in Form von Wärme transportiert (nicht produziert) als sie selbst durch Strom benötigt

Das diese Energie nicht von ihr selbst kommt ist klar denn sonst würde die Energiebilanz ja nicht stimmen

Rhönpaulus
2006-01-30, 15:05:38
der letzte heizungsmonteur den ich gefragt habe sagte,das mittlerweile 2/3 aller neuheizungen seiner handwerksfirma wärmepumpen sind.
im letzten jahr hatte er keine einzige neue ölheizung verbaut.
die meisten elektriker hier haben alle wärmepumpenheizung weil sie die technik bereits von den baustellen kennen und obendrein noch sonderpreise vom örtlichen energieversorger bekommen so das es für sie nichts rentabeleres gibt.
selbst die variante mit den billigen externen luftwärmetauschern rechnet sich trotz des relativ schlechten wirkungsgrades noch.
wer das grundwasser über eine bohrung anzapft kann mit über 80% wirkungsgrad rechnen,d.h. das nur etwa 15-20% des erzeugten wärmestroms aus nachtstrom stammen und gemäß dem strompreis bezahlt werden müssen und der rest aus der angezapften wärmequelle kommt.
die erwartette lebensdauer der kompakten wärmepumpenmodule hat er mit ca. 10 jahren angegeben.
wer also die möglichkeit hat eine ausreichend potente wärmequelle anzuzapfen der sollte unbedingt einen genauen blick auf diese technik werfen.
es gibt kaum was besseres.

in den niederlanden beginnt man sogar schon den straßenasphalt als wärmekollektor zu nutzen.
als speicher dient das eingeschlossene grundwasser in der erde.
im sommer werden die darann angeschlossenen häuser sowie der straßenasphalt gekühlt und die abgeführte wärme ins grundwasser gepumpt,im winter läufts umgekehrt und die häuser sowie der asphalt werden mit der wärme vom vergangenen sommer aus dem grundwasser geheizt.
heizkosten marginal,straßen ganz ohne streumittel immer abgetaut,was will man mehr?

No.3
2006-01-30, 15:20:41
in den niederlanden beginnt man sogar schon den straßenasphalt als wärmekollektor zu nutzen.
als speicher dient das eingeschlossene grundwasser in der erde.
im sommer werden die darann angeschlossenen häuser sowie der straßenasphalt gekühlt und die abgeführte wärme ins grundwasser gepumpt,im winter läufts umgekehrt und die häuser sowie der asphalt werden mit der wärme vom vergangenen sommer aus dem grundwasser geheizt.
heizkosten marginal,straßen ganz ohne streumittel immer abgetaut,was will man mehr?

meine Rede! das ist doch mal eine doppelt gute Idee, oder etwa nicht!? :smile:

Rainer

FlashBFE
2006-01-30, 15:41:07
im winter läufts umgekehrt und die häuser sowie der asphalt werden mit der wärme vom vergangenen sommer aus dem grundwasser geheizt.

Das funktioniert natürlich nicht :). Die Wärme lässt sich nicht ein halbes Jahr speichern, schon garnicht im Grundwasser. Wenn im Winter der Boden in tieferen Schichten noch über 0°C hat, dann liegt es an der normalen Erdwärme. Man muss dann aber aufpassen, nicht zuviel Energie aus der Erde zu holen, sonst gefrieren auch die tieferen Erdschichten.

Ach ja: Im Sommer eine Wärmepumpe als Klimaanlage zu missbrauchen und den Boden zu heizen, ist auch nicht die feine Englische Art. Die Pflanzen und Tiere in den Vorgärten an der Straße werden sich bedanken.

Rhönpaulus
2006-01-30, 16:25:29
du irrst,die pilotprojektphase ist abgeschlossen und diese technik bereits im einsatz.
einen tv-bericht dazu kannst du dir auf zdf-info anschauen so du digitalen empfang hast.
das gleiche prinzip wird übrigens schon bei den neuesten hochhäusern in mainhatten genutzt.
bedingung ist ein abgeschlossenes wasserarsenal in der erde.
in den niederlanden sind das wassergefüllte sandflötze die von lehmschichten eingeschlossen sind.
angeblich kann diese technik dort auf ca. 85% der fläche des landes genutzt werden.
wie das in deutschland aussieht weiß ich natürlich nicht.

Zaffi
2006-01-30, 17:33:05
Die Tiefenbohrung mit Grundwasseranzapfung ist eine recht schwierige Sache da du erstmal Grundwasser haben/treffen musst und andererseits dieses Wasser auch bestimmte Kriterien erfüllen muss, auch kann Grundwasser mal versanden o.ä.

Grundsätzlich kann man aber auch Tiefenbohrungen ohne grundwasser machen und einfach die Tiefensonde als Wärmequelle nutzen, kostet halt nur bissl Geld, so pro Meter ca. 50-60 Euronen, da man in der Regel ca. 100 Meter runter geht wirds schon etwas happiger...

Ein Flächenkollektor in ca. 1,2 Meter Erdtiefe ist wesentlich kostengünstiger und angeblich mit Direktverdamper noch effizienter als eine Tiefensonde

Allerdings muss ich zugeben das ich das prinzip eines Direktverdampfers noch nicht ganz geschnallt habe, wie wird denn da das Wärmemittel transportiert ? Gibt ja keine Soleumwälzpumpe mehr... weiss da einer mehr ?

@Rhönpaulaus: von diesem Projekt hab ich noch nie was gehört, hört sich für mich auch wenig sinnvoll an da die Heizung eigentlich gar nicht durch die dicke Apshaltdecke durchkommen könnte denn so ne Strassendecke ist schon derbe dick damit sie auch 30-Tonner aushält. Ich weiss allerdings das in Grönland dank heisser Quellen die Strassen immer eisfrei sind weil dort die technik etwas anders genutzt wird... Energie gibts da zuhauf

FlashBFE
2006-01-30, 17:43:35
du irrst,die pilotprojektphase ist abgeschlossen und diese technik bereits im einsatz.
einen tv-bericht dazu kannst du dir auf zdf-info anschauen so du digitalen empfang hast.
das gleiche prinzip wird übrigens schon bei den neuesten hochhäusern in mainhatten genutzt.
bedingung ist ein abgeschlossenes wasserarsenal in der erde.
in den niederlanden sind das wassergefüllte sandflötze die von lehmschichten eingeschlossen sind.
angeblich kann diese technik dort auf ca. 85% der fläche des landes genutzt werden.
wie das in deutschland aussieht weiß ich natürlich nicht.

Was meinst du, was wir hier unterm Haus drunter haben?

Einen Erdwämespeicher aus endlosen Wasserrohren, die in massig Kies liegen und um alles drumherum noch einen halben Meter Styrodur als Dämmung. Das war genau zu diesem Zweck der Wärmespeicherung von Sommer auf Winter gedacht und hat massig Geld gekostet. Nur gibts da ein Problem: Es funktioniert nicht und wird auch nicht benutzt. Geld sinnlos in der Erde verbuddelt.

Wenn du mal logisch drüber nachdenkst müsste dir doch der Geistesblitz kommen, dass das nicht funktionieren kann. Wie soll man einen ganzen Winter da Wärme rausziehen? Wie soll die Wärme des Sommers da ein halbes Jahr gespeichert bleiben? Das geht höchstens ein paar Wochen.

Nadenn guck weiter schön ZDF-Info.

Zaffi
2006-01-30, 18:30:26
Wie soll man einen ganzen Winter da Wärme rausziehen? Wie soll die Wärme des Sommers da ein halbes Jahr gespeichert bleiben? Das geht höchstens ein paar Wochen.

Nun ja, mit nem Flächenkollektor kann ich auch im Winter bequem Wärme aus dem Boden ziehen, da spielt die Jahreszeit keine Rolle, nur ist es Unsinn die Rohre nach aussen zu dämmen da ja gerade das Wasser (regen) den Wärmetransport bewerkstelligt...

Im übrigen ist Kies denkbar schlecht für sowas geeignet da einerseits wasserdurchlässig und andererseits recht grob, daher weniger Kontaktfläche...

Aber grundsätzlich ist die Idee im Sommer Wärme einzufangen, zu lagern und im Winter zu nutzen wirklich nicht sinnvoll, zumindest nicht für uns Menschen, die natur dagegen kann das problemlos :D

Rhönpaulus
2006-01-30, 18:48:52
@FlashBFE: tut mir leid wenn es bei euch fehlgeschlagen ist aber das heißt nicht das es nicht funktionieren kann.
die geologischen bedingungen sind wichtig,das wasser muß quasi in einer art blase abgeschlossen sein und darf nicht wie das grundwasser durchs erdreich fließen.
deshalb ist das auch nichts für privat,es funktioniert nur im großen maßstab richtig.
was du da beschreibst ist mir neu und vermutlich eine fehlkonstruktion.
wozu soll man kies nehmen wenn wasser die mehrfache wärmekapazität hat und deshalb wesendlich effizienter ist.
wie auch immer,in holland wird das nun in großem stiel verbaut und ich bin sicher das wird in zukunft noch einiges davon hören werden.

ich selber werde auf wärmepumpe umsteigen und das grundwasser nutzen da der spiegel bei uns sehr niedrig ist und nur wenige meter unter dem boden liegt.
hierfür werde ich die alte,4 meter tiefe klärgrube umbauen und noch eine art brunnenschacht hineinsetzten.
als wärmespeicher wird ein wassertank im keller herhalten da das ganze natürlich mit nachtstrom arbeiten muß.

FlashBFE
2006-01-30, 19:46:11
Dass es ne Fehlkonstruktion ist, ist mir auch klar :).
Wir haben hier ein Niedrigenergiehaus, wo sich die Architektin richtig dran ausgetobt hat, ohne wirklich Ahnung von der Materie zu haben. Da ist noch mehr unnützes Zeug verbaut (z.B. Nord- Südwand- Wärmeausgleich) womit einfach Geld in den Sand gesetzt wurde.

Deswegen nur mein weiser Ratschlag: Besorgt euch nur Zeug was sich schon bewährt hat und was auch sinnvoll ist.