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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum selektieren Menschen größtenteils nach negativen Gesichtspunkten?


{655321}-Hades
2006-02-16, 11:29:35
Hallo,

mich beschäftigt zur Zeit, warum Individuen und die Gesellschaft sich überwiegend auf negative Aspekte fixieren und diese das öffentliche Bewußtsein bestimmen.

Nehmen wir das Beispiel Ehe: Wir sehen, dass die Scheidungszahlen hoch sind, was wir nicht betrachten, sind die eventuell vielen langen glücklichen Jahre, die die Geschiedenen vorher vielleicht hatten. Deswegen entscheiden sich viele gegen die Ehe.

Das Beispiel Medien: Natürlich wird das gebracht, was Quote bringt. Aber warum sind Katastrophen-, Kriegs- und Skandalnachrichten jene, auf die wir uns festharken? Die Welt kommt uns gefährlicher und krimineller vor als je zuvor (das ist statistisch erwiesen), dabei ist sie weit ungefährlicher geworden (zumindest in Bezug auf Kriminalität ist das auch statistisch bewiesen).

Kinder: Natürlich kosten Kinder Geld, und man muss den Kindern Vorzug gegenüber vielen anderen Dingen geben. Aber warum wird nie wahrgenommen, was für ein Glück Kinder für ihre Eltern sein können? Viele Eltern sagen, dass sie ihre Kinder für nichts auf der Welt hergeben würden, warum also sehen wir den Verlust, aber nicht den Gewinn?


Ist sowas typisch deutsch? Ist sowas typisch menschlich?

noid
2006-02-16, 11:33:57
Typisch menschlich. Negative Ereignisse geben einem die Grenzen vor, in denen man handeln sollte. Schmerzen jeder Art werden stärker empfunden als andere Gefühle.

Insofern ist es logisch, dass zB eine Preiserhöhung deutlich eher bemerkt wird als eine Senkung.

Ladyzhave
2006-02-16, 11:42:10
Ist sowas typisch deutsch? Ist sowas typisch menschlich?
Wenn überhaupt, würde ich sagen typisch menschlich.
Weil Negatives eben mehr Gesprächstoff bringt, das war schon immer so.
Ich denke Noid hat das schon schön ausgedrückt mit seiner Aussage:
Negative Ereignisse geben einem die Grenzen vor, in denen man handeln sollte. Schmerzen jeder Art werden stärker empfunden als andere Gefühle.
Negatives gibt uns einfach so etwas wie eine Richtlinie nach der wir selbst handeln müssen.

{655321}-Hades
2006-02-16, 12:03:24
Wenn wir aber überall nur auf das Negative achten und nie auf den Nutzen, würden wir garnichts tun. Betrachtet man das als eine Kosten-Nutzen-Rechnung, so muss der Nutzen offensichtlich gigantisch überwiegen, bis man die Kosten begleichen möchte.

Daraus würde sich eine sehr, sehr unökonomische Lebensweise vieler Menschen ergeben, die wesentlich glücklicher leben könnten. Und sind wir nicht gerade dazu Mensch, uns von Tieren mit reinem Reflexverhalten zu unterscheiden?

noid
2006-02-16, 12:07:25
Hm, also idR folgen wir dem kleinsten Widerstand (wie das so gut wie alle Teilchen/Brocken im Universum machen). Wenn ich mir den Arsch mit Papier abwischen kann, dann bevorzuge ich das gegenüber der Hand. Immerhin umgehe ich das Übel der seltsam riechenden Hand.

Fortschritt entsteht nicht immer aus der Lage heraus, dass wir Negatives vermeiden wollen - aber oft ;)

PHuV
2006-02-16, 12:37:52
Das hat vielleicht auch etwas mit kultureller Prägung und Erziehung zu tun?

Beispielsweise kennt jeder diese Art von Persönlichkeitstypen:

Melancholiker
Choleriker
Phlegmatiker

Seltsamerweise kennen nur wenige das positive Beispiel dieser Einteilung, den Sanguiniker.

Das zeigt für mich, daß diese "negative Betrachtungsweise" eigentlich schon viel länger und prägnanter in unserer Zeitgeschichte vorhanden ist!

Eine weitere Erklärung könnte sein, daß evolutionstechnisch gesehen negative Erlebnisse Kombination Hippocampus, Hypothalamus und Amygdala sofort verankert werden. Das führt dazu, daß beispielsweise eine Niederlage oder Mißerfolg viel prägender und länger anhält als beispielsweise Glücksgefühle durch Sieg und Erfolg.

Und wenn wir uns mal unsere kulturellen Erungenschaften mal so ansehen, wann läßt man sich den am meisten aus (dichterisch, musisch, künstlerisch), doch eigenlich dann, wenn wir leiden. Die ganze Dichtung und Musik ist doch voller Frust und Verlust, Verlangen, Begeheren (besonders das, was man nicht haben kann ;) ). Gerade weil die Niederlage und der Verlust so weh tun, so lange anhalten, muß man so vieles tun, um diese wieder relativieren und aufarbeiten können. Und wenn unsere gesamte Kultur durchsetzt und durchflutet von solchen Dingen ist, die sicherlich positiv zu sehen sind, muß man sich dann wundern, daß wir hier eher so negativ denken?

Und wo fühlen wir am meisten mit, wenn sich jemand freut, oder wenn jemand leidet?

Geht mir doch auch momentan so, ich bin umgezogen, ich kann seit Tagen meine Hände nicht mehr richtig schließen und öffnen, mir tut alles weh, ständig ist man müde und eigentlich fertig. Man sieht nur die Arbeit und alles andere, daß die neue Wohnung schöner und größer ist, übersieht man leicht. Das merkt man erst, wenn man sich die Frage stellt: War es dann wert? Wollen wir wieder zurück in die alte Wohnung? Neeeee ;) , und schon fühlt man sich wieder "etwas" besser (meine Hände tun trotzdem noch weh ;) ).

Monger
2006-02-16, 13:04:08
Menschen sind von Natur aus konservativ.Unter Berücksichtigung aller bekannten Probleme wählen sie in aller Regel den kleinsten, gemeinsamen Nenner.

Eigentlich wäre das statistische Mittel vernünftig, weil man so am meisten Spielraum mit der höchsten Risikoabdeckung hat, aber der Mensch hat nunmal von Natur aus wenig Sinn für Statistik...

Vermutlich ist es ein Überbleibsel aus prähistorischen Zeiten. Man hatte keine Sicherheiten, jeder Fehler konnte zum Tod führen. Deshalb sind wir auch heute noch gegenüber schlechten Nachrichten extrem sensibel...

Haarmann
2006-02-16, 13:47:43
{655321}-Hades

Du bist bekanntlich männlich - ein zentraler Punkt. Die männliche Sichtweise kann sich durchaus von einer weiblichen unterscheiden.

Bleiben wir mal kurz bei der Ehe...
Welche Vorteile hat ein Mann in einer Ehe und welche Nachteile?
Mir fallen als Mann leider grad gar keine Vorteile dazu ein... Nachteile fallen mir aber genügend ein -> Kein Interesse.
Die von Dir erwähnten glücklichen Jahre haben nämlich keinerlei Zusammenhang zum Trauschein.

Rosabrillenblätter gibts am Meter, aber diese liest Du gar nicht.
Also mindestens in der Schweiz nehmen statistisch die Gewaltdelikte zu...

Für Kinder braucht schonmal nen Partner, mit dem man sich längerfristig verträgt. Es braucht eigentlich auch eine gesicherte Zukunft... beides ist Heute je länger je weniger gegeben. Es ist wie bei Mäusen... die töten gar ihre Kinder oder "treiben ab" in gewissen Fällen.

PHuV
2006-02-16, 14:18:12
Bleiben wir mal kurz bei der Ehe...
Welche Vorteile hat ein Mann in einer Ehe und welche Nachteile?
Mir fallen als Mann leider grad gar keine Vorteile dazu ein... Nachteile fallen mir aber genügend ein -> Kein Interesse.
Die von Dir erwähnten glücklichen Jahre haben nämlich keinerlei Zusammenhang zum Trauschein.


Wie erklärst Du dann das Phänomäen, daß Männer in einer Ehe statistisch gesehen viel länger leben?

Monger
2006-02-16, 14:30:16
Wie erklärst Du dann das Phänomäen, daß Männer in einer Ehe statistisch gesehen viel länger leben?

Man lebt nicht länger. Es kommt einem nur so vor! ;)


Okay, genug gewitzelt: ich stimme mit Haarmann überhaupt nicht überein. Er scheint geradezu das Paradebeispiel für die Hauptthese zu sein. Bei der Wahl zwischen schwarz und weiß wählt er lieber schwarz.

jxt666
2006-02-16, 14:51:55
Also ich würde sagen für mich ist das klar: Ich denke über Dinge doch öfter und länger nach die mich und meine Existenz bedrohen könnten oder sonstige negative Einflüsse als über Sachen über die ich mir keine Sorgen machen brauche.

Ich meine wenn ich weiss ich hab nen sicheren Job (selten heute ich weiss) dann denk ich nicht dran ne Kündigung zu bekommen.

Wenn ich weiss ich kann mir alles kaufen was ich möchte (im Rahmen) mach ich mir keine Gedanken drum. Wenn ich wüsste ich werde arbeitslos oder laufe Gefahr dazu mach ich mir um das ganze doch sauviel Gedanken - logisch.

Ash-Zayr
2006-02-16, 15:10:01
Man kann es auch positiv sehen und feststellen, daß der Mensch das "Gute" als normal und gegeben sieht, so daß eben nur negative Vorfälle auffallen und erwähnungswürdig sind.

Beispiel Nachrichten: kommen wir in den nächsten 90 Min. zur heutigen Liste der Flugzeuge, die sicher gelandet sind....

oder

New York: 7.965.443 Einwohner sind heute nicht ermordet worden.....

Ich glaube, es ist auch ein rein praktischer Aspekt in dieser Betrachtung, daß das "sich ständig das Gute vor Augen Halten" ein Ausmaß hätte, welches der steten Erwähnung zu mächtig wäre.....und seien wir doch froh, daß es immer noch so ist, daß z.B. ein Mord gezählt wird, und nicht die Zahl derer, die täglich "überleben".

Ash-Zayr

darph
2006-02-16, 15:33:31
Ist sowas typisch deutsch? Ist sowas typisch menschlich?
Letzteres. Vermute ich. Gute Dinge gehen einfach schneller vergessen. Der Schock sitzt aber tief, wie man so schön sagt.

Ich mein... was lernen wir denn im Geschichtsunterricht? Schlachten, Generäle und Feldherren. Das ist das, was hängen bleibt.

Thorin
2006-02-16, 16:13:32
Wie erklärst Du dann das Phänomäen, daß Männer in einer Ehe statistisch gesehen viel länger leben?

Weil die Frauen uns in der Ehe alles verbieten was spaß macht ;D (und den körper schädigt)!

Naja man erinnert sich eher an kürze negative Momente, in denen man z.b. bloßgestellt wurde eher an kurze momente an denen man glücklich war!

PHuV
2006-02-16, 16:17:12
Weil die Frauen uns in der Ehe alles verbieten was spaß macht ;D (und den körper schädigt)!


Ich weiß ja nicht, wie es in Deiner Ehe geht, in meiner macht es meine Frau nicht ;D .

Madman123456
2006-02-16, 16:33:40
Katastrophen, Gefahren, alles mögliche kann unser Leben recht schnell beenden. Da muss man aufpassen. Bei allerlei Glücksgefühlen ist das anders, ist zwar schön wenn alles schön ist, aber man fällt auch nicht tot um wenns nicht so ist. Deswegen achten wir mehr auf alles negative, den erstens kann uns das Schaden zufügen. Ausserdem: Wenn wir alles negative aus unserem Leben eliminieren könnten, denken wir das es uns gutgehn würden.

Wir passen auf das negative auf, den wenn wir das nicht täten könnte es uns umbringen. Umgekehrt lassen wir das positive ausser Acht, den das schadet uns nicht.

flatbrain
2006-02-16, 16:35:16
Ich denke, es ist zum Teil typisch deutsch - und berufe mich dabei auf meine persönlichen Erfahrungen mit Spaniern und Norwegern. Bei beiden hab ich eine positive Grundeinstellung zu dem, was man heute als Werte bezeichnet, erlebt, verbunden mit der Fähigkeit, sich über die einfachen, schönen Dinge des Lebens zu freuen. Einfachstes Beispiel - als wir zum zweiten Mal Eltern geworden sind, kam von vielen aus dem weiteren Bekanntenkreis als erstes die Frage, ob wir uns daß gut überlegt haben und uns überhaupt leisten können... von unseren spanischen Freunden kamen als erstes Glückwünsche, bei unserem erstem Urlaub in Spanien mit Sohnemann haben uns wildfremde Menschen gratuliert, ebenso bei unser Hochzeitsfahrt nach Norwegen. Freunde hatten unser Auto mit "just married" Sprüchen übersät, auf Deutschlands Autobahnen - ungläubiges Gucken, Kopfschütteln, einzig einige Gleichaltrige zeigten sowas wie Freude. In Norwegen fing auf einem Rastplatz eine Reisegruppe an zu klatschen und zu singen, eine ältere Dame "tanzte" uns ihren Segen - wir hatten die Frau vorher nie gesehen ;) ! Oder - Zäune in Norwegen? Gibt es nicht in den kleinen Dörfern, wir sind spazierengegangen und kamen mit fremden Menschen ins Gespräch. Wenn hier jemand Fremdes spazierengeht, wird doch der deutsche Schäferhund schon scharf gemacht, man könnte ja was Böses wollen, man ist ja fremd... also imo typisch deutsch. Aber es geht auch anders, man kann sich ja selber aussuchen, wie man in den Tag geht.

iam.cool
2006-02-16, 17:39:28
Ich denke es liegt in der Natur der Menschen, wir sind gewaltätig und genau das wollen Menschen auch sehen. Gladiatorenkämpfe in der Antike und ähnliches verdeutlichen das recht eindrucksvoll. Der Mensch ist von Natur aus einfach kein friedliches Wesen.


Will man was über die psychische Struktur von Menschen lernen muss man sich nur mit Chimpansen und Bonobos beschäftigen. Genetisch fast identisch aber im Verhalten absolut verschieden. Bonobos sind friedlich und leben in Gemeinschaften die Rücksicht auf Weibchen und Kinder nehmen, auch Gewalt ist Bonobos grösstenteils fremd. Um Streitigkeiten zu schlichten wird auf Sex statt Gewalt zurückgegriffen.


Chimpansen dagegen sind gewalttätig, sehr teritorial und neigen zur diskreminierung von Weibchen und dem "lösen" von Problemen mit Gewalt.
Mord bis hin zum Kanibalismus kann man bei Chimpansen beobachten, genau wie beim Menschen. Chimpansen haben keine Gewalt im Fernsehen oder "Killerspiele", trotzdem sind sie gewalttätig.


Es liegt in unseren Genen, genau wie bei den Chimpansen. Man solte sich tiefer mit den Unterschieden in der Funktionsweise der Gehirne und dem chemischen Gleichgewicht bei Chimpansen und Bonobos beschäftigen, ich denke da liegt der Schlüssel für das gewalttätige Verhalten bei Menschen und dessen Ursache.

Didi Bouzul
2006-02-16, 18:06:08
Ich denke es geht in diesem Threat generell mehr um das Wahrnehmen und Beschäftigen mit negativen Aspekten des Lebens, mit negativen Emotionen. Vielleicht ist die Antwort gar nicht so kompliziert. Klingt platt, aber wenn wir tagtäglich nur das sehen würden, was in unserem Leben gut, schön, angenehm, etc., dann würden wir immer noch in der Steppe Antilopen (oder was auch immer) jagen, Beeren pflücken und wären damit auch immer noch zufrieden. Es gäbe keinen Anlass, irgendwas oder irgendjemanden ändern zu müssen. Ohne Frust, Schmerz, Pein, kein Fortschritt. Dadurch, dass wir nie zufrieden sind, passen wir uns der Umgebung, indem wir diese auch verändern, immer wieder an.
Es ist alles in unseren Gehirnstrukturen verankert, dank dem Gesetz der Evolution.

Gruß, didi

iam.cool
2006-02-16, 18:11:49
Ich denke es geht in diesem Threat generell mehr um das Wahrnehmen und Beschäftigen mit negativen Aspekten des Lebens, mit negativen Emotionen.


Das hängt doch zusammen, Menschen beshäftigen sich mit dem was ihren psychischen Struktur entspricht. Das negative Aspekte, Leid und Gewalt beliebt sind hängt an unserer Psyche. Chimpansen sehen auch gerne zu wen einiege in ihrer Gruppe anderen Gewalt und Leid zufügen. Krieg, Leid und all das entspricht dem was wir Menschen sehen wollen.

noid
2006-02-16, 19:13:08
Da ich das menschliche Hirn als lernfähiges NNN betrachte stellt sich mir die Frage nach einer festen Struktur garnicht. Ich gehe davon aus, dass die Struktur sich erst durch das Lernen bildet. (Also: Pruning des Netzes, und die ganze Sachen)

Das einzige was ich als gegeben sehe: die Gewichtung der sensorischen Neuronen, also Schmerz und Angst. Auch beim festigen scheint es da ne stärkere Gewichtung für "schlechte Ereignisse" zu geben - schliesslich hängt davon das Überleben ab.

Ich weiss nicht, aber ich bin eher der Typ Bonobo. Warum sollte ich auch lieber Leid und Krieg sehen, wenn ich poppen kann? Wüsste auch nicht, dass alle Menschen jetzt Leid und Gewalt aktiv sehen wollen. Sowas wäre eine unzulässige Verallgemeinerung.

@iam.cool: meine Bedürfnisse an Gewalt und Leid würde ich ja liebend gerne an dir auslassen. Seltsam, dass du in den anderen Threads kein Wort mehr von dir gegeben hast. Die 400€ als 3dc-Spende hat sicherlich auch noch keiner gesehen. Sind dir deine Aussagen irgendwas wert? Außerdem würde ich immernoch wissen was du so machst - schliesslich würde ich gern wissen wo du dein "wissenschaftliches" Argumentieren her hast. Nur mal so am Rande ,) (wenn du zwischen Quantentechnischen Thesen, Idealen Politischen Systemen und Psychologie, der Physik sowie Chemie sowie Geologie noch Zeit zum Antworten hast)

Haarmann
2006-02-16, 21:52:16
wdragon

Kann man die Gruppen verheiratet und nicht verheiratet wirklich vergleichen?

Man nehme die Gruppe aller 40-jährigen mal als Untermenge.
Nun nehme ich eine Untermenge mit einem ungefährlichen und unanstrengenden Beruf...
Dazu nehme ich noch eine Untermenge mit einem unglaublich gefährlichen und anstrengenden Beruf...
Welche der beiden Untermengen hat wohl den grösseren Anteil an Ehemännern?

Durchaus eine zentrale Frage...

Monger

Ich ziehe mich mehr schwarz wie weiss an ja...

Nenne mir doch einen konkreten Vorteil einer Ehe... wenn es für mich keinen gibt, dann kann ich halt auch kein Weiss sehen, wo es kein Weiss gibt ;).

Gewalt gegen Menschen ist eigentlich das, wovor man sich als Mensch fürchten sollte. Nehmen Gewalttaten gegen Menschen zu, dann ists nur logisch, dass man sich als Mensch mehr fürchtet davor.

Wenn das Einzige, was von Deinem Kind hast als Mann, weils die falsche Partnerin war, der Abzug am Ende des Monats von Deinem Gehalt ist, dann siehst das Kind bestimmt weniger positiv, wie wenn es um Dich herum aufwächst...

RaumKraehe
2006-02-16, 22:06:29
Hallo,

mich beschäftigt zur Zeit, warum Individuen und die Gesellschaft sich überwiegend auf negative Aspekte fixieren und diese das öffentliche Bewußtsein bestimmen.

Nehmen wir das Beispiel Ehe: Wir sehen, dass die Scheidungszahlen hoch sind, was wir nicht betrachten, sind die eventuell vielen langen glücklichen Jahre, die die Geschiedenen vorher vielleicht hatten. Deswegen entscheiden sich viele gegen die Ehe.

Das Beispiel Medien: Natürlich wird das gebracht, was Quote bringt. Aber warum sind Katastrophen-, Kriegs- und Skandalnachrichten jene, auf die wir uns festharken? Die Welt kommt uns gefährlicher und krimineller vor als je zuvor (das ist statistisch erwiesen), dabei ist sie weit ungefährlicher geworden (zumindest in Bezug auf Kriminalität ist das auch statistisch bewiesen).

Kinder: Natürlich kosten Kinder Geld, und man muss den Kindern Vorzug gegenüber vielen anderen Dingen geben. Aber warum wird nie wahrgenommen, was für ein Glück Kinder für ihre Eltern sein können? Viele Eltern sagen, dass sie ihre Kinder für nichts auf der Welt hergeben würden, warum also sehen wir den Verlust, aber nicht den Gewinn?


Ist sowas typisch deutsch? Ist sowas typisch menschlich?

Weil du die Welt in meinen Augen etwas zu Schwarz siehst. :| Das hat überhaupt nichts mit menschlichkeit zu tun. Ich finde es zu dem etwas merkwürdig das du Sensationslust mit Kinderglück vergleichst und gleichzeitig vergißt du das es millionen von Menschen gibt die auf gar keinen Fall so denken oder Handeln.

Ich würde das "wir" gegen ein "ich" in deinem Posting eintauschen.

{655321}-Hades
2006-02-16, 22:24:05
Weil du die Welt in meinen Augen etwas zu Schwarz siehst. :| Das hat überhaupt nichts mit menschlichkeit zu tun. Ich finde es zu dem etwas merkwürdig das du Sensationslust mit Kinderglück vergleichst und gleichzeitig vergißt du das es millionen von Menschen gibt die auf gar keinen Fall so denken oder Handeln.

Ich würde das "wir" gegen ein "ich" in deinem Posting eintauschen.

1. Du bist wirklich nachtragend, das ist anstrengend.

2. Spreche ich von einem abstrakten Prinzip, wundert es dich da tatsächlich, dass es auf vielerlei Dinge anwendbar ist?

3. Der regen Diskussionsbeteiligung entnehme ich, dass ich offensichtlich nicht der einzige bin, der das wahrnimmt. Ich habe nicht von meinem Standpunkt aus geschrieben, sondern von meiner Beobachtung.

IVI
2006-02-16, 22:59:18
Wie erklärst Du dann das Phänomäen, daß Männer in einer Ehe statistisch gesehen viel länger leben?


weil die frauen die haushaltsunfälle "abfangen".

*duckundweg*

Monger
2006-02-17, 10:10:28
Monger

Ich ziehe mich mehr schwarz wie weiss an ja...

Nenne mir doch einen konkreten Vorteil einer Ehe... wenn es für mich keinen gibt, dann kann ich halt auch kein Weiss sehen, wo es kein Weiss gibt ;).

Ehe bedeutet Sicherheit. In jeder Hinsicht: finanzielle Sicherheit, emotionale Sicherheit, Sicherheit für die Kinder...

Wenn man sich bereits sicher genug fühlt, braucht man auch keine Ehe, das ist richtig.

Gewalt gegen Menschen ist eigentlich das, wovor man sich als Mensch fürchten sollte. Nehmen Gewalttaten gegen Menschen zu, dann ists nur logisch, dass man sich als Mensch mehr fürchtet davor.

Wie gesagt: in Deutschland ist die Verbrechensrate stetig gesunken. Trotzdem haben die Leute mehr Angst als früher.
Es gibt eben KEINEN unmittelbaren, kausalen Zusammenhang zwischen Lebenssituation und Angst. Da steckt etwas tieferes dahinter.


Wenn das Einzige, was von Deinem Kind hast als Mann, weils die falsche Partnerin war, der Abzug am Ende des Monats von Deinem Gehalt ist, dann siehst das Kind bestimmt weniger positiv, wie wenn es um Dich herum aufwächst...
Das weißt du doch gar nicht. Wenn du der Vater wärst, wäre es vielleicht wirklich gesünder wenn das Kind nicht allzu viel mit dir zu tun hat! ;)

Nein, im Ernst: sowohl aus dem persönlichen Umfeld als auch aus Studien weiß ich, dass eine schlechte Beziehung einem Kind mehr schadet als gar keine Beziehung. Ein Kind kann ganz gut ohne Mutter aufwachsen, allerdings schlechter ohne Vater...
Es spricht nicht wirklich was gegen Alleinerziehende. Tatsache ist doch, dass es heute wesentlich leichter ist, ein Kind großzuziehen als noch vor 50, 60 Jahren. Früher hat man ums Überleben gekämpft, heute besteht die größte Sorge darin, ob das Kind denn auch schlau und weltoffen genug ist für die neue Welt.
Wenn man nein zu Kindern sagt, dann doch a) weil man keine Lust drauf hat oder b) weil man völlig übersteigerte Anforderungen an sich selbst und das Kind hat.

PHuV
2006-02-17, 11:31:00
1. Du bist wirklich nachtragend, das ist anstrengend.

2. Spreche ich von einem abstrakten Prinzip, wundert es dich da tatsächlich, dass es auf vielerlei Dinge anwendbar ist?

3. Der regen Diskussionsbeteiligung entnehme ich, dass ich offensichtlich nicht der einzige bin, der das wahrnimmt. Ich habe nicht von meinem Standpunkt aus geschrieben, sondern von meiner Beobachtung.

Das zeigt mal wieder, daß die meisten Menschen Probleme mit abstrakten Dingen haben und in Diskussionen immer lieber gerne persönlich angreifen anstatt Argumenten und Sachverhalte zu diskutieren, das ist schon fast pathologisch :rolleyes:

PHuV
2006-02-17, 11:35:43
Nein, im Ernst: sowohl aus dem persönlichen Umfeld als auch aus Studien weiß ich, dass eine schlechte Beziehung einem Kind mehr schadet als gar keine Beziehung. Ein Kind kann ganz gut ohne Mutter aufwachsen, allerdings schlechter ohne Vater...


Einspruch, die aktuelle Forschung sagt eher, lieber eine schlechte Elternbeziehung als keine! Ich weiß nicht, wo Du Deine Quellen beziehst, aber ich glaubte mal in einem Artikel in Gehirn & Geist gelesen zu haben, daß selbst ungünstige Elternverhältnisse nicht so schlecht für eine Kindesentwicklung sind, weil sie die elterlichen Bezugspunkt für die Entwicklung unbedingt benötigen. Wenn ich mal Zeit habe, krame ich diesen Artikel wieder raus.


Es spricht nicht wirklich was gegen Alleinerziehende. Tatsache ist doch, dass es heute wesentlich leichter ist, ein Kind großzuziehen als noch vor 50, 60 Jahren. Früher hat man ums Überleben gekämpft, heute besteht die größte Sorge darin, ob das Kind denn auch schlau und weltoffen genug ist für die neue Welt.
Wenn man nein zu Kindern sagt, dann doch a) weil man keine Lust drauf hat oder b) weil man völlig übersteigerte Anforderungen an sich selbst und das Kind hat.

Sagen wir es mal so, ein Kind braucht für die Entwicklung eine Mutter und Vaterfigur, die nicht unbedingt den leiblichen Eltern entsprechen müssen. Faktisch suchen sich Kinder automatisch diese auch ersatzweise raus, wenn diese nicht durch die leiblichen Eltern abgedeckt werden.

PHuV
2006-02-17, 11:43:46
wdragon
Kann man die Gruppen verheiratet und nicht verheiratet wirklich vergleichen?


Ich kann nur die Statistik wiedergeben, und die ist eindeutig. Ohne jetzt Deine Betrachtungsweise abwerten zu wollen, würde ich doch lieber den Fokus darin suchen, was der Unterschied von gebundenen zu ungebundenen Menschen ist.

Fakt ist beispielsweise, daß die Suizidrate bei alleinstehenden Männer ab 50 sehr hoch ist.

Auszug Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Suizid#Statistik



Unterschiede Frauen und Männer

Die Zahl der Suizidversuche ist bei Frauen weit höher als bei Männern. Die Zahl erfolgreicher Suizidversuche ist jedoch bei Männern deutlich höher als bei Frauen mit weiter steigender Tendenz: Drei Viertel aller erfolgreich Suizid-Begehenden sind Männer. Von den 10 733 Suiziden im Jahr 2004 in Deutschland wurden 7 939 (74 %) von Männern und 2 794 von Frauen begangen.

Entwicklung der Suizidraten in Deutschland

Im Jahr 1982 nahmen sich in der Bundesrepublik und der DDR 18 711 Menschen das Leben, während die Zahl im Jahr 2002 bei 11 163 und 2003 bei 11.150 lag. Das heißt, dass die Suizidrate im Zeitraum von 20 Jahren um 40,3 % zurückging, in den letzten Jahren aber nahezu konstant blieb. Die Zahl der Suizidversuche stieg in den letzten Jahren jedoch an.

Die Selbstmorde häufen sich im höherem Alter: von weniger als fünf pro hunderttausend in der Gruppe der unter 20-jährigen bis auf fast fünfzig pro hunderttausend bei den über 70-jährigen.


So ähnlich steht es auch in der Fachliteratur über Psychologie/Psychiatrie drin.

Ich kann mir das nur so erklären, daß wir Menschen nun mal gesellschaftliche Lebenwesen sind, und Einsamkeit und Isolation (selbst nur eine gedachte und erfundene) einen wesentlichen Einfluß auf die Psyche und das Imunsystem haben. Einsamkeit und Isolation erhöht die Sterblichkeit und die Anfälligkeit für Krankheiten erheblich!

Aber das ist jetzt zu sehr OT.

PHuV
2006-02-17, 11:56:26
Man muß aber auch sagen, daß die Medien und unsere gesamte Kultur in Deutschland dieses negative Denken doch sehr fördert.

Wie hier schon angesprochen wurde, ist oftmals eigentlich eine Verbesserung eingetreten (Beispielsweise Kriminalität), es wird aber nicht entsprechend wahrgenommen.

Genauso hatte ich mal von einem Wissenschaftler die Aussage gehört, daß die Rentendebatte gar nicht so dramatisch ist, wie es von der Politik hingestellt wird.

Ebenso liesen sich schon in den alten Zeiten große Denker, Schriftsteller und Philosophen immer zu den Aussagen hinreisen, wie verderbt und dekandent die Zeitgenossen seinen, wie nahe wir dem Untergang sind, wie verdorben die Jugend ist etc. (siehe beispielsweise Spiegel 06/2006, Kurt Vonnegut in seinem neuen Buch "Mann ohne Land", Seite 158).

Es mag auch eine Schutzfunktion zu sein, negativ zu denken, um sich, wie beispielsweise in der Rentendiskussion, indivuell darauf zu wappnen und darauf einzustellen, um dann vielleicht festzustellen, es war doch nicht sooo schlimm oder es war ganz anders (erinnert sich noch jemand an die Horrorszenarien des 1. Golfkrieges angesichts der brennenden Ölfelder?). Natürlich hat das negative Denken auch einen Vorteil, man bereitet sich besser darauf vor, triff Vorkehrungen und arbeitet daran, daß das negative nicht eintritt. Beispielsweise die ganze Friedensbewegung und Abrüstungsinitiativen wurden durch das negative Denken an sich beeinflußt und es hat längerfristig zu Abrüstung und einem besseren Zustand geführt als zu Zeiten des kalten Krieges.

Schlimmstenfalls führt es zu Ereignissen wie bei dem Film wie in "Eve und der letzte Gentleman" ;) .

darph
2006-02-17, 12:25:22
Wie hier schon angesprochen wurde, ist oftmals eigentlich eine Verbesserung eingetreten (Beispielsweise Kriminalität), es wird aber nicht entsprechend wahrgenommen.
Jup, das stimmt. Die Anzahl der Morde pro Jahr sinkt seit Jahren stetig. Trotzdem glaubt die Mehrheit, es passieren mehr Morde - wohl weil absolut gesehen in den Medien über mehr Morde berichtet wird.

Andererseits: "Unter'm Adolf hat's das nicht gegeben" und "Früher war alles besser." Da würde alles schön geredet in den Medien. Ist auch nicht das Wahre...

RaumKraehe
2006-02-17, 13:09:29
1. Du bist wirklich nachtragend, das ist anstrengend.

2. Spreche ich von einem abstrakten Prinzip, wundert es dich da tatsächlich, dass es auf vielerlei Dinge anwendbar ist?

3. Der regen Diskussionsbeteiligung entnehme ich, dass ich offensichtlich nicht der einzige bin, der das wahrnimmt. Ich habe nicht von meinem Standpunkt aus geschrieben, sondern von meiner Beobachtung.

Warum sollte ich Nachtragend sein? Soweit ich das überblicke hast du mir doch gar nichts getan. Nicht beleidigt. Mich nicht lächerlich gemacht. Punkte habe ich auch keine bekommen. :(

Ich verstehe schon das du von einem abstrakten Prinzip redest. Doch sehen dieses Prinzip nur Menschen die eher dafür anfällig sind. Doch wehre ich mich dagegen diene Beobachtungen als eine typisch menschliche oder gar deutsche Eigenschaft anzusehen.

Klar kann der Einzelne sicher anfällig für gesellschaftliche Ängste, wer heutzutage sich nur durch die üblichen Medien informiert ist da sogar ziemlich stark gefährdet. Besonders wenn es kein Umfeld gibt in der man seine Erfahrungen diskutieren kann.

Aber in meinen Augen ist das ebend keine typisch menschliches prinzip. Ich persönlich kenne sehr wenig Menschen die so denken.

Allerdings läßt sich die Tendenz sehr gut in der Werbung beobachten. Womit spielt die Werbung? Mit den Ängsten der Menschen. Wenn du unsere Produkt nicht kaufst bist du unglücklich, dir fallen die Zähne aus, du wirst einsam usw.
Aber das sind über lange Zeit aufgebaute Verhaltensweisen die immer wieder in Menschen reingekloppt werden und nur deshalb wirken. Aber nicht typisch menschlich.

Doch Menschen mit einem gesunden Verständniß für die Funktionsweise unsere Welt sollten solche künstlichen Ängste einfach kalt lassen.

Ich kenne keinen die nicht Heiraten wollen nur weil die Scheidungsrate bei anderen zu hoch ist. Weiterhin kenne ich auch Familien die keine Kohle haben aber trozdem ein Kind haben und sich ebend daran auch erfreuen. Und ich persönlich beobachte im allegemeinen das es ebend die Mehrheit ist. ;)

RaumKraehe
2006-02-17, 13:12:50
Jup, das stimmt. Die Anzahl der Morde pro Jahr sinkt seit Jahren stetig. Trotzdem glaubt die Mehrheit, es passieren mehr Morde - wohl weil absolut gesehen in den Medien über mehr Morde berichtet wird.


Und da ist auch das Problem. Die meisten glauben ebend einfach nur ohne sich die Mühe zu machen die Informationen zu hinterfragen und die Tatsachen dann auch wirklich zu wissen.

PHuV
2006-02-17, 13:29:17
Und da ist auch das Problem. Die meisten glauben ebend einfach nur ohne sich die Mühe zu machen die Informationen zu hinterfragen und die Tatsachen dann auch wirklich zu wissen.

Das Problem ist doch, daß man als Laie und Normalbürger vieles doch gar nicht überprüfen und verifizieren kann. Erst wenn man unmittelbar dabei ist, beteiligt oder betroffen ist, kann man eigentlich erst richtig eine Sachlage beurteilen. Wie wir ja heute alle wissen, sind Quellen im allgemeinen nie zuverlässig!

iam.cool
2006-02-17, 16:17:58
Da ich das menschliche Hirn als lernfähiges NNN betrachte stellt sich mir die Frage nach einer festen Struktur garnicht. Ich gehe davon aus, dass die Struktur sich erst durch das Lernen bildet. (Also: Pruning des Netzes, und die ganze Sachen)

Das einzige was ich als gegeben sehe: die Gewichtung der sensorischen Neuronen, also Schmerz und Angst. Auch beim festigen scheint es da ne stärkere Gewichtung für "schlechte Ereignisse" zu geben - schliesslich hängt davon das Überleben ab.


Nein, viel mehr ist vorgegeben. Sexuelle Ausrichtung, das wir Kinder niedlich finden, der "Beschützungsinstinkt" wenn Frauen Gewalt zugefügt wird usw (das ist nur ein ganz kleiner Teil).
Auch das teritorial Verhalten und ähnliches sind vorgegeben und können schon bei Affen beobachtet werden. Ein grossteil des menschlichen Verhaltens ist klar vordefiniert, das die meisten Menschen triebgesteuert sind ist da nur ein Beispiel.

Auch Gewalt und ähnlichen liegt in unseren Genen, gerade bei Kindern kann man das gut beobachten. Rankstreitigkeiten in Kindergarten/Grundschule sind absolut normal und ebenfalls auch bei Affen und anderen Tieren in dem Alter zu beobachten.


Warum Menschen sich auf negatives fixieren ist allerdings wirklich komplizierter, ich denke dafür existiert auch ein evolutionärer Grund allerdings hab ich keinen Plan welcher Vorteil sich daraus ergeben solte/könnte.
Allerdings sind auch noch andere Faktoren wie Lebensbedingungen und Umwelteinflüsse (Wetter zb) mit dafür verantwortlich. Im Winter zb haben die meisten Menschen schlechtere laune als im Sommer usw. In Länder mit wärmerem Wetter über das ganze Jahr verteilt haben die Menschen meist eine deutlich positivere Einstellung zum Leben als zb in Deutschland.

Ich weiss nicht, aber ich bin eher der Typ Bonobo. Warum sollte ich auch lieber Leid und Krieg sehen, wenn ich poppen kann? Wüsste auch nicht, dass alle Menschen jetzt Leid und Gewalt aktiv sehen wollen. Sowas wäre eine unzulässige Verallgemeinerung.

Nun wir Menschen haben doch die gleiche Möglichkeit( die Chimpansen auch), "make love not war", allerdings scheint Gewalt als "Problemlösung" bei und wie bei den Chimpansen zu dominieren. Der Griff zu Gewalt als Problemlösung biltdet sich bei Menschen auch viel schneller heran als die Sexualität (Gewalt 4-6 Jahre / Sex 12-16). Selbst Kinder die in friedlicher Umgebung ohne Fernsehen/Videospiele aufwachsen greifen zu Gewalt als Problemlösung, es liegt eiinfach in unseren Genen.




@iam.cool: meine Bedürfnisse an Gewalt und Leid würde ich ja liebend gerne an dir auslassen. Seltsam, dass du in den anderen Threads kein Wort mehr von dir gegeben hast. Die 400€ als 3dc-Spende hat sicherlich auch noch keiner gesehen. Sind dir deine Aussagen irgendwas wert?

Mehr Bilder von Wolken? Sorry, aber die Disskusion wurde ziemlich sinnlos da ich mich die ganze Zeit nur wiederholen muste. Wirklich Argumente kamen von deiner Seite auch nicht womit ich die Diskussion als gewonnen betrachte.

-J.
2006-02-19, 09:53:40
Ist euch schon mal aufgefallen, dass man eher die negativen Nachrichten wahrnimmt, wenn es einem selber schlecht geht? Man hat dann eine Art Magnet in sich, der immer nur die schlechten Infos durchlässt. Das ist, meiner Meinung nach, menschlich. Wenn man schon am Boden ist, haben die wenigstens Menschen die Kraft, sich wieder aufzurappeln und nach dem Positiven zu suchen, resp. sich das Positive bewusst zu machen. Was natürlich durch die negative Berichterstattung jeglicher Medien noch fossiert wird. Was bringt wohl mehr Verkaufsschlager/Einschaltquoten: Aufgrund eines Fehlers einer großen amerikanischen Fluglinie, sind 5 Maschinen mit je 500 Menschen an Bord wie Steine vom Himmel gefallen, oder eher In Afrikas Süden haben sich die Unruhen gelegt, allein durch einen Brunnen, der Süßwasser enthält und neu entdeckt wurde. Mal abgesehen davon, dass die Beispiele arg überspitzt und unwahr sind, würde ich mich nicht weit aus dem Fenster lehnen, wenn ich sagen würde, dass ersteres wohl eher den Himmalaya knacken wird.

Wenn sich also ein Mensch, der eh schon down ist, der Kraft bemächtigt, das Gute zu suchen, dann wird er auch in dem Moment nicht mehr dem Negativen Vorrang geben.

Haarmann
2006-02-19, 09:58:55
Monger

Also emotionale Sicherheit gibt Dir eine Beziehung, aber kein Ehering. In dem Punkt sind wir uns imho einig.

Ich hab mal kurz die Statistik bemüht zum Thema Verbrechen.

http://www.destatis.de/download/d/veroe/fach_voe/strafzeitreihen03.pdf

Seiten 3, 10, 17, 24, 31 nehm ich da mal raus (Sind die Gesammtzahlen der Deliktgruppen).

S3: Der vordere Teil ist nicht interessant - beim hinteren Teil sehe ich eine steigende Tendenz - nicht gegenüber 1970, aber gegen 1990 auf alle Fälle.

S10: Tötungsdelikte gingen rauf seit 1970, denn für mich ist ein Schwangerschaftsabbruch echt keine Bedrohung. Körperverletzung verdoppelte sich und gegen die persönliche Freiheit verdreifachte sich.

S17: Bedrohen mich als Person nicht -> mir egal.

S24: Strassenverkehr - davor hab ich keine Angst, aber nahm rapide ab. Dürfte der Grund für das "Sinken" sein, dass Du postuliert hast.

S31: Interessiert mich auch nicht wirklich und stellt keine Bedrohung dar.

Mann kann auch Nein zu Kindern mit aktueller Partnerin sagen...

wdragon

Ich kenne ne Menge Leute, die sich irgendwie selbst um die Ecke gebracht haben.

Wenn sie sich nicht aus wirtschaftlichen Gründen um die Ecke gebracht haben, dann meisst wegen einer Krankheit. Und da sind alleinstehende Männer wohl eher bereit einen Schlussstrich zu ziehen, statt zu leiden.

Lokadamus
2006-02-19, 12:16:37
Ich denke, es ist zum Teil typisch deutsch - und berufe mich dabei auf meine persönlichen Erfahrungen mit Spaniern und Norwegern. Bei beiden hab ich eine positive Grundeinstellung zu dem... --Cut-- ...mmm...

Ich denke, es ist eher menschlich, wobei man die derzeitige Situation im Land bedenken sollte. In den anderen Ländern haben die Leute nicht das Gefühl, morgen auf der Strasse zu stehen. Ebenso gibt es "nur" ca. 5 Millionen Arbeitslose, aber jeder kennt oder hat von jemanden gehört, der letztens erst seine Arbeit verloren hat. Niemand erzählt davon, wenn dieser wieder Arbeit hat ... in den 90ern war, soweit ich es mitbekommen habe, eine wesentlich bessere Stimmung im Land, Staatsschulden wurden die ganze Zeit gemacht, aber es wurde wenig darüber berichtet und es hat auch niemanden interessiert. Jetzt ist es anders ...

Schlechte Erfahrungen bleiben als Schutzmaßnahme eher im Gedächtnis als freudige Ereignisse. Wenn ich von jemandem enttäuscht wurde, merke ich mir das eher als wenn ich bei jemandem nett/ höfflich behandelt werde. Bei netten Menschen brauch ich mir keine Sorgen machen, wieder hinzugehen ... mit der Zeit werden die schlechten Erinnerungen aber schneller vergessen und die positiven gemerkt, ansonsten würde die Schutzfunktion des Gehirns nicht richtig funktionieren und man würde depressiv durch die Gegend laufen ...