Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : verhandlungen mit arbeitgeber über bereitschaftsdienst
hallo,
zunächst: ich bin sysadmin in einer schnell wachsenden firma und derzeit der einzige, der diesen job aktiv betreibt. vor einigen wochen bekam ich von meinem chef eine email: "...damit wir dich im notfall tag und nacht erreichen können, bekommst du von uns ein handy..." ein paar wochen später hat man es mir freudestrahlend überreicht. das ding ist dann auch ungesehen bei mir im schrank verschwunden. ich weiß, ein fehler, denn verzögerungstaktik bringt nicht wirklich viel und man bekommt eventuell einen falschen eindruck von mir.
das ganze wurde (von ein paar vertriebsfuzzis) über meinen kopf hinweg beschlossen. ich besitze privat kein handy und hatte auch nie vor, mir eins zuzulegen.
da ich nicht davonlaufen kann, gehe ich jetzt den schritt nach vorn, allerdings möchte ich mir das ziemlich vergolden lassen. fragen die mich daher bewegen:
wieviel kann ich da pro woche an grundpauschale rausschlagen?
wieviel pro angebrochener stunde, wenn es zum einsatz kommt?
wie wird das gehaltsmäßig abgerechnet?
ich würde meine rufbereitschaft in der woche auf bis 22:00 limitieren (wir haben eine außenstelle in amerika) und freitags bis 20:00. wochenende, feiertage und urlaub soll sie komplett wegfallen.
mein ziel ist es, zwar nicht zu hoch zu pokern aber mich auch keinesfalls mit einem hungerlohn abspeisen zu lassen. bin für jeden ratschlag dankbar.
Haarmann
2006-03-14, 19:49:00
AHF
Ist doch letzten Endes einfach.
Du kriegst nen Handy.
Dies musst nicht immer gleich anbehmen, denn darauf erreicht Dich ja nur genau eine Person quasi - die Firma. Ob Du nun 5 Minuten Reaktionszeit hast oder nicht... kann vorkommen. Man hat eh nicht überall Empfang.
Probleme gibts da wohl jeweils nur, wenn auch noch wer arbeitet... sonst merkts ja keine Sau ;). Von daher sind die Zeiten wohl auch klarer.
Bei dieser Art des Dienstes musst halt einfach mal abmachen, wie das geregelt wird. Bei Einsatz kriegste quasi den passenden Tarif (Sonntag, Nacht usw.) - allerdings von Zuhause aus gerechnet und nicht erst bei Ankunft ... dazu Fahrspesen und blablabla.
Dazu musst auch klarstellen, dass Du einfach auch mal besoffen sein kannst...
gerry7
2006-03-14, 19:56:37
Solo eine Rufbereitschaft? Primstens.
Für eine 365/7/24 Rufbereutschaft brauchst du (JaJa ich weiß an Gesetze hält dich keiner) 5-6 Leute.
Bei uns sind es 5, die Zeit der Rufbereitschaft wird mit einer Pauschale gerechnet.
Wenn du keinen Einsatz hast bekommst du für einen z.B. 24 h Tag (egal Werk oder Sonntag) Breitschaft so 70-80 Euro.
Für einen Einsatz wird die Zeit mit den normalen Lohn verrechnet, incl. Nacht und sonstige Zuschläge.
Frage ist was kannst du dir leisten OHNE auf die schwarze Liste zu kommen?
Wie sieht deine Position und das Betriebsklima aus?
Haarmann,
ich sollte das handy bekommen, weil ich eben mal nicht erreichbar war, als es jemand versuchte. natürlich werde ich das teil nicht mit unter die dusche oder auf den topf nehmen, nur interessiert das anrufenden vertriebsfuzzi nicht. mich ärgert die art, wie man versucht hat, mir das unterzujubeln.
gerry7,
ich bin der einzige, der den job und damit die rufbereitschaft macht. mein stellvertreter ist gleichzeitig mein vorgänger, nur konzentriert der sich jetzt auf einen anderen arbeitsbereich.
eine 24/7/365-bereitschaft kommt für mich nicht in frage. meine verhandlungseckdaten sind wie oben angegeben. wenn also vertriebsfuzzi irgendwann um drei uhr morgens aus hong-kong anrufen würde, weil er nicht ins internet kann (ist bisher noch nicht vorgekommen), würde sein ruf ins leere verhallen.
meine position würde ich momentan schon als wichtig einschätzen, da wir wie gesagt noch wachsen und mein stellvertreter mich nicht dauerhaft ersetzen kann. mein chef hat also keine wahl, als eventuell noch jemanden einzustellen (teuer) oder mir mehr zu zahlen (immer noch günstiger).
das betriebsklima ist eigentlich recht locker, jedoch hat die art und weise, wie man mir versucht hat das unterzuschieben (du kommst jetzt an die leine) das verhältnis aus meiner sicht zu den anderen enorm verschlechtert. was meinst du mit schwarzer liste?
Haarmann
2006-03-14, 20:48:52
AHF
Nix gegegn das Handy...
Ergo erklär dem Chef doch direkt die Sachlage. Du tust das zwar sicher, aber einfach 24/7 is ned drin. Wenns mal ned hörst beim Pennen oder zu Betrunken bist, dann isses halt so. Mal sehen, was er dazu sagt. Meisst sind die LEute froh, wenns überhaupt irgendwie ne Verbesserung der jetzigen Lage gibt.
ich will ja das handy nehmen, nur will ich mir diese bereitschaft bezahlen lassen. nur über das wieviel weiß ich eben nicht so ganz bescheid. das richtige maß zu treffen ist mein ziel.
Haarmann
2006-03-14, 21:47:11
AHF
Das Handy rumtragen kannst Dir imho ned teuer bezahlen lassen - erst das Reagieren...
Ich erinnere mich an mein Abi - Auftrag den Abend davor liess ich mir auch vergolden.
sun-man
2006-03-14, 22:10:54
Hier sind zwischen 300€ und 450€/Brutto pro Woche Bereitschaft standard.
Bei meinem Bewerbungsgespräch wurden 300€ angegeben, allerdings alle 2 Wochen Rufbereitschaft. Einsätze gehen alleridngs auch von zu Hause aus per VPN.
Wichtig: 8-16:30 Uhr arbeiten, nachts vom 23:00 bis 3:00 Arbeitene wegen Bereitschaft und morgens umd 8 wieder auf der Matte stehen funzt nicht. IMHO sind es 11 Stunden die dazwischen liegen müssen, mehr als 10 oder 11 Stunden darf man offiziell auch nicht. Bei uns machen wir dann halt am Tag 3 Stunden Pause, wenn wir mal 14 Stunden gearbeitet haben :D - also auf den Zettel. Dafür ist uns "befohlen" danach ein Taxi zu rufen, egal wo wir sind und was es kostet. Wird innerhalb von 7 Tage bezahlt.
Bin derzeit aber weniger Admin und habe deswegen keine Bereitschaft :D (bin ich auch froh drum, Bereitschaft ist doof und das Geld ist mir nicht so wichtig)
ich habe eine 40-stunden-woche und würde dann nach der arbeit unter der woche bis 22:00 erreichbar sein. mich stört es prinzipiell nicht, da ich um diese zeit eigentlich sowieso zuhause bin und so oft wird auch niemand anrufen. sind in meinem fall dann 200-250 pro woche plus 30 je angefangene stunde pro einsatz in ordnung?
Senior Sanchez
2006-03-14, 22:46:45
Wichtig: 8-16:30 Uhr arbeiten, nachts vom 23:00 bis 3:00 Arbeitene wegen Bereitschaft und morgens umd 8 wieder auf der Matte stehen funzt nicht. IMHO sind es 11 Stunden die dazwischen liegen müssen, mehr als 10 oder 11 Stunden darf man offiziell auch nicht. Bei uns machen wir dann halt am Tag 3 Stunden Pause, wenn wir mal 14 Stunden gearbeitet haben :D - also auf den Zettel. Dafür ist uns "befohlen" danach ein Taxi zu rufen, egal wo wir sind und was es kostet. Wird innerhalb von 7 Tage bezahlt.
Bin derzeit aber weniger Admin und habe deswegen keine Bereitschaft :D (bin ich auch froh drum, Bereitschaft ist doof und das Geld ist mir nicht so wichtig)
Das erinnert mich an den Vortrag aus der Zivischule neulich *gg* Hätte ich man besser aufgepasst.
Also laut Arbeitsrecht ist es so, dass du eigentlich nur 10 Stunden pro Tag arbeiten darfst....... Bereitschaft kannste dagegen 24 Stunden hintereinander haben und dafür muss dir auch nen besonderer Zeitausgleich gegeben werden. Fragt mich aber nicht wieviele Zeitstunden das sind.
Du arbeitest ja auch nebenbei noch so und das macht die Sache für mich schon wieder komplizierter. Pass aber auf dass de dich möglichst an die Arbeitsgesetze hälst, nicht dass da mal was passiert und der Versicherungsschutz ist plötzlich weg.
Hmm, tut mir leid das ich dir da nich weiterhelfen kann, was de da verlangen solltest, aber wäre cool wenn de es am ende posten würdest, interessiert mich.
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