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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Freilaufende Triebtäter


Gast / Mitglied einer SHG
2006-03-19, 03:11:14
Hallo, anders kann ich den Thread nicht nennen wie im Topic zu lesen, Entschuldigung.

Kurz zur Vorgeschichte, ich bin selbst psychisch "angeknackst" und deshalb in diversen Gruppen und Instituten gewesen, so wie auch in besagter Selbsthilfegruppe. Ich muss dazu sagen, dass es meine erste SHG ist und ich zuvor sonst quasi nur oberflächlich mit anderen psychisch Kranken über deren Probleme gesprochen habe.
Was ich mittlerweile in dieser Gruppe alles gehört habe, fällt mir schwer zu verdauen. Dagegen wirken meine Erlebnisse wie eine fröhliche, unbeschwerte Kindheit.
Normalerweise sollte man schweigen über das, was man sich in diesen Gruppen erzählt, aber ich will hier auch nicht ins Detail gehen, Niemanden diffarmieren, sondern nur oberflächlich zwei Dinge beschreiben.

Jedenfalls gibt es dort eine Frau, die als Kind von ihrem größeren Bruder vergewaltigt wurde und dieser Bruder ließ auch andere Freunde an sie ran, spielte also sozusagen den Zuhälter. Heute ist sie wesentlich älter und hat einfach nur kein Bedürfnis, ihren Bruder wiederzusehen. Auf die Idee, ihn anzuzeigen, kommt sie nicht. Sie erwähnt das auch nie.

Der zweite Fall ist ähnlich. Ein Mann, der praktisch das gleiche erlebt hat, nur dass es der eigene Vater war, der obendrein seine Arbeitskollegen an seinem eigenen Kind vergehen lassen hat.
Auch er hat keinerlei Interesse daran, seinen Vater hinter Gitter zu bringen, wo er eigentlich hingehört. Er will ihn nur nicht mehr sehen, das reicht ihm.

Das alles geht mir nicht aus dem Kopf. Allein der Gedanke, dass ich vielleicht mit solchen Leuten, also die solche Verbrechen begehen, jeden Tag zusammenleben muss und ihnen immer und überall begegnen kann, lässt bei mir nicht nur Wut sondern auch Angst hochkommen. Offenbar kann ich nur eins; mich hilflos fühlen. Es gibt keine Wege, diesen Missstand zu beheben. Gesetze sind zwar da, aber wo kein Kläger ...

Das musste ich jedenfalls einmal loswerden. Anderswo kann und darf ich über diese Horrorerlebnisse gar nicht reden.

Grüße
ein schlafloser und Gedanken machender Gast

Gast
2006-03-19, 07:45:03
woher weisst du denn so genau dass das alles genau so stimmt, wie es dargestellt ist. ich habe eine menge leute kennengelernt, die gerne noch ein körnchen an unwahrheit drauflegen, entweder weil sie eben hilfe zu suchen versuchen oder einfach irgendwie immer ´krasser´ sein wollen als die anderen. ausserdem gibt es auch leute, die einfach interpretationsprobleme haben und manche dinge schlimmer darstellen, als sie wirklich sind.

habe schon eine menge mist gehört in der hinsicht. hab auch schon leute getroffen, die vergewaltigungen erfunden haben. hier ist vorsicht geboten, bevor man vorschnell ein urteil fällt.

TheCounter
2006-03-19, 17:07:28
habe schon eine menge mist gehört in der hinsicht. hab auch schon leute getroffen, die vergewaltigungen erfunden haben. hier ist vorsicht geboten, bevor man vorschnell ein urteil fällt.

Das kann ich bestätigen. Ne Freundin von mir hatte auch immer erzählt (ohne Anspannung, keine veränderungen in der Mimik) das sie von ihrem Bruder vergewaltigt wurde. Wobei die noch viel mehr quatsch erzählt hat. Hat sich aber rausgestellt das die alles nur auf Lügen aufgebaut hat.

Es gibt Menschen die haben einen "Drang" soetwas zu erfinden und sich als Opfer darzustellen. In der heutigen Zeit ist das keine Seltenheit mehr.

Allerdings muss ich dem ersten Gast auch zustimmen das zu viele von solchen Leuten herumlaufen. Wobei es auch viele Fälle gibt in denen Unschuldige für soetwas angeklagt und dann dafür auch verurteilt werden (soviel zum deutschen (Un-)Recht ;) ).

Madman123456
2006-03-19, 23:12:14
Im Falle einer Anzeige müsste man bei einer Gerichtsverhandlung ja mehr oder minder zwangsweise wieder mit dem "Täter" in Kontakt treten. Die allergrösste Angst besteht meistens darin, das eventuell nicht ausreichend Beweise gefunden werden und die Leute danach wieder freikommen. Vorrausgesetzt natürlich die Geschichten deiner Mit-Patienten stimmen.
Wenn sie das tun, dann ist die Angst davor das die Täter den Gerichtssaal frei verlassen nichtmal unbegründet. Und das find ich indirekt sogar gut so. Besonders bei solchen Fällen ist natürlich genauestens nachzuprüfen, ob es sich bei den "Opfern" nicht um einen von diesen Geschichtenerzählern handelt, die ja wie oben geschrieben, ihren Unsinn sehr glaubhaft darstellen können.

TheCounter
2006-03-19, 23:49:28
Besonders bei solchen Fällen ist natürlich genauestens nachzuprüfen, ob es sich bei den "Opfern" nicht um einen von diesen Geschichtenerzählern handelt, die ja wie oben geschrieben, ihren Unsinn sehr glaubhaft darstellen können.

Das ist besonders fatal bei Kindern. Wenn ein Kind behauptet man hat es "vergewaltigt" (oder an bestimmten Stellen angefasst) dann steht das über allen anderen Aussagen (außer es gibt wasserdichte Beweise das es nicht so war).

Mit genug Geschick kann man so auch jemanden hinter gitter bringen, in dem man ein Kind benutzt. Als Angeklagter hat man nur 2 Chancen:

1. Das ganze zuzugeben und dadurch eine Strafmilderung bekommen (auch wenn man es garnicht getan hat).

2. Das "Opfer" vor Gericht anhören lassen und so lange drauf einreden (Anwalt) bis endlich die Wahrheit ans Licht kommt.

Methode 1 wird (traurigerweise) in vielen Fällen gewählt.

Bei Erwachsenen ist das aber zum Glück viel schwerer, da steht Aussage gegen Aussage.

Es ist wirklich schlimm was man für Spielchen mit Menschen treiben kann. Als Richter hat man es nicht wirklich leicht.

Loci
2006-03-20, 00:01:02
Es gibt aber noch ein viel trauigeres Problem an den ganzen geschichte.
Wenn wirklich jemand vergewaltigt wird kann es sehr oft passiern dass einem nicht geglaubt wird.Man hat es ja oft genug schon gehört und gelesen.

Menschen die dass aus einem zwang machen tun mir leid, aber ich kann leute nicht verstehn die sich vieleicht draus einen spass machen oder einfach nur an jemanden rächen wollen.