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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie kommt man eher weiter ?


Zaffi
2006-04-11, 10:09:49
Hallo,

da ich aktuell eine hervorragende vergleichsmöglichkeit habe, studiere ich derzeit den unterschiedlichen Erfolg der beiden folgenden Verhaltensweisen:

a.) Will ein fairer Geschäftspartner sein und tut alles was seiner Meinung nach zu seinen Aufgaben gehört, bezahlt Rechnungen für erbrachte Leistungen pünktlich und versucht einfach nur sich korrekt zu verhalten, dies erwartet er auch von anderen, leider wird er recht oft enttäuscht.

b.) bezahlt Rechnungen nicht pünktlich sondern fordert in der Regel noch kleinere Sonderleistungen die vorher nicht abgesprochen waren, teilweise kürzt er auch einfach die Rechnungen wenn seiner Meinung nach die Leistung nicht stimmt. Grundsätzlich setzt er seine Geschäftspartner immer unter Druck auch wenn dies juristisch nicht begründet ist, kurzum er hat eine recht agressive Art zu verhandeln auch nach Unterzeichnung von verträgen noch, eigentlich ungerechtfertigte, Ansprüche zu stellen. Eigene Fehler sieht er nicht ein !

Ich nehme hier nicht Partei für einen der beiden, würde mich nur mal über eure Meinungen zum Erfolg der beiden interessieren, was glaubt ihr wer leichteres Spiel bei den Geschäftspartnern hat, für sein Geld auch korrekte leistung bekommt ?

DrumDub
2006-04-11, 10:14:58
kurzfristig b. langfristig a.

Monger
2006-04-11, 10:35:17
Das kommt wohl auch aufs Geschäftsfeld an. In manchen Branchen sieht man seine Kunden ohnehin nicht wieder. Da ist der Ruf nicht so wichtig. Vielleicht ist der Kunde auch gleichzeitig Konkurrent, so dass man seinen Ruf besser mit einer aggressiven Haltung verteidigt.


Ich weiß, in meiner Branche wäre so ein aggressives Verhalten extrem schädlich. Vertrauen und Zuverlässigkeit sind hier wichtiger als der pure Preis. Wer hier einen wichtigen Kunden verschreckt, ist gleich Millionen los.

kalleDLX
2006-04-11, 11:08:02
kurzfristig b. langfristig a.
dito
am besten, man ist immer ehrlich (zu sich selbst und den anderen) und verhält sich diplomatisch und sozial korrekt. vertrauen erwecken, bei fehlern hart und konsequent sein. man muss auch mal herzlos/hart sein, aber dennoch nicht unmenschlich.
ich glaube, das kommt, wie monger schon schrieb, darauf an, in welcher branche man tätig ist.
@Zaffi: hat es irgendwas mit deiner karriere zu tun?
mfg kalle

Zaffi
2006-04-11, 12:09:25
@Zaffi: hat es irgendwas mit deiner karriere zu tun?
mfg kalle

nein, hat es nicht, ich habe keine Karriere...

ilPatrino
2006-04-11, 12:15:06
das funktioniert aber nur, wenn a lange genug überleben kann, um das ende von b mitzuerleben.

durch verhaltensweise b kann man mitbewerber finanziell schnell ausspielen. hat man erstmal den markt bereinigt, kann man sich solche verhaltensweisen auch über lange zeit leisten.

ich kenne genug handwerker, die trotz guter arbeit aufgrund ihrer arglosigkeit konkurs anmelden mußten, weil sie ihre offenen rechnungen nicht konsequent eintreiben konnten. zu nett. logisch, daß sich (normalerweise) qualität durchsetzt, aber wenn man den markt durch solche machenschaften erstmal bereinigt hat, hat man freie bahn. (btw...windows, anyone?)

Thowe
2006-04-11, 13:17:53
a. dann, wenn die Kunden es zu honorieren wissen. Persönlich würde ich mich selbst zu a. zählen.

b. oftmals, langfristig kann es ein Problem werden, muss es aber nicht. Alles eine Frage des Preises im gewissen Sinne und der zieht bei den meisten doch mehr als alles andere.

Schnuddelbuddel
2006-04-12, 07:19:56
In einer fairen Welt a.
In den meisten Fällen aber eher b.
Walter Bau hatte z.B. noch offene Forderungen in 3stelliger Millionenhöhe an die DB als sie Konkurs gemacht haben.
Mein Vater ist Werkleiter bei Osram und er sagt, daß die meisten Großkunden, die sie haben, grundsätzlich bis kurz vor Ablauf der letzten Mahnung warten, da ihnen vorher keiner was kann ;(. Osram hälts dann natürlich genauso mit ihren Zahlungen, und so gehts weiter, bis zum kleinen Handwerker, der dann Pleite macht. Ungerecht, aber so isses halt ;(

Zaffi
2006-04-12, 08:53:07
Walter Bau hatte z.B. noch offene Forderungen in 3stelliger Millionenhöhe an die DB als sie Konkurs gemacht haben.
Mein Vater ist Werkleiter bei Osram und er sagt, daß die meisten Großkunden, die sie haben, grundsätzlich bis kurz vor Ablauf der letzten Mahnung warten, da ihnen vorher keiner was kann ;(. Osram hälts dann natürlich genauso mit ihren Zahlungen, und so gehts weiter, bis zum kleinen Handwerker, der dann Pleite macht. Ungerecht, aber so isses halt ;(

Genau das meinte ich mit b.)

atlantic
2006-04-12, 09:18:37
Kommt auf die Branche an.

a. für jede Art von Service/Support. Stimmt die Leistung und die promte Erledigung der gewünschten Sache, wird man mehr und mehr Kundschaft bekommen, der Laden brummt. Sehe ich bei der IT Firma, in der Coke arbeitet. Die springen auch mal ein, wenn der Service von Siemens sich schon schlafen gelegt hat. Die Kunden, die sie damit glücklich gemacht haben, zahlen meist pünktlich, und bleiben dann auch oftmals gute Kunden. Für beide dann ein gutes Geschäftsverhältnis.

b. wird z.B. ja oft im Baugewerbe gemacht. kann kurzfristig zur Durchsetzung von eigenen (finanziellen) Vorteilen verwendet werden. Da man aber selten mehrfach miteinander zu tun hat, ist man auch nicht auf ein dauerhaft gutes Verhältnis angewiesen.

Wenn es sich um eine dauerhafte Geschäftsbeziehung handelt, fährt man mit der Variante a sicher auf Dauer besser.