Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rechtliche Grauzone "DJ Sets"
Quantar
2006-05-27, 19:05:45
Aloha Freunde der (elektronischen) Musik.
Ich bin ja ein Liebhaber solcher Mixe. Ob kommerzieller Sampler oder Underground-Mix, sowas ist mir weitaus lieber wie ein Haufen einzelner Tracks.
Nun würde es mich mal interessieren, wie es genau mit sowas eigentlich rechtlich aussieht. Auf der einen Seite sind es natürlich Stücke mit Rechten der Produzenten/Künstler, auf der anderen Seite macht der DJ "sein eigenes Ding" daraus. Im Grunde müsste man doch jeden Rechteinhaber jedes Stückes um Erlaubnis bitten, bevor man ein Stück verwendet und dann der "Öffentlichkeit" zugänglich macht. Bei dem kommerziellen Vertrieb(=verkauf einer CD) kann ich das nachvollziehen. Aber angesichts der immensen Anzahl nach wie vor frei verfügbarer Mixe im Netz wird das wohl nicht so eng gesehen. Es gibt so viel Sites wo Sets angeboten werden und wo man sich drüber austauscht. Jede noch so kleine Site, sollte sie ein *insert_popular_name_here* Song anbieten, wird innerhalb kürzester Zeit abgemahnt. Doch bei den Sets scheint da nicht viel zu passieren.
Wieso, warum und weswegen? :confused:
Greetz
Q
sei laut
2006-05-27, 19:11:18
Bootlegs sind illegal und das, was dieser DJ macht, sieht dem recht ähnlich.
Bootlegs bestehen aus 2 oder mehr bekannten Songs von Künstlern und daraus wird was neues fabriziert. Findet man vorallem bei Ebay, aber auch woanders.
Warum er nicht abgemahnt wird, kann ich dir aber auch nicht sagen. :D
looking glass
2006-05-27, 19:48:29
Bootlegs sind Mitschnitte von Live auftritten, oder unveröffentlichtes Studio oder Demomaterial, sorry, deine Definition ist unzutreffend.
Weiterhin gilt, das der DJ durch das zusammen mixen ein neues Werk schafft, sein eigenes Werk, woran er die Rechte hat - für die dafür benutzten "Samples" muss er aber anteilig abdrücken an diejenigen, von denen die Samples stammen.
Quantar
2006-05-27, 19:49:01
Najo, dennoch sind diese Mixe ein mehr oder weniger wichtiger Bestandteil der elektronischen Musikkultur ;)
Zumindest in Zeiten des Internets.
was dieser DJ macht
Es gibt tausende. Den gehts ja nur darum bekannt zu werden und zu zeigen was sie können. Das Ganze is ne andere Sache wie dieses "die MI kann mich mal und ich ärger die". Da zählt der einzelne track nicht, sondern das Gesamt"kunstwerk". Letztendlich das was einen DJ eigentlich ausmacht.
naja, will hier auch keine Diskussion über böse Raubkopierer vom Zaun brechen(Falls ich das nicht schon getan haben sollte) :usad:
für die dafür benutzten "Samples" muss er aber anteilig abdrücken
Bei der kommerziellen Vermarktung...okay
Aber auch bei einem Herumreichen seines Promo-Mixes?
btw:
Der Begriff Bootleg (engl. to bootleg für schmuggeln) bezeichnet im Deutschen nicht autorisierte Tonaufzeichnungen, meist von Live-Konzerten. Häufig spricht man auch synonym von Schwarzpressung oder Raubpressung.
Das sind 2 paar Schuhe
Aqualon
2006-05-27, 19:58:10
Ich denke, dass diese streng genommen illegal sind. Man kann ja auch nicht einfach einen Sampler zusammenstellen und den als Promo seiner tollen Sampler-Zusammenstell-Künste verteilen.
Aber es ist gut möglich, dass dies nicht weiter verfolgt wird, da bei den Mixes nie Songs komplett verwendet werden, diese also kein Ersatz zum Kauf des eigentlichen Songs ist.
Aqua
Satariel
2006-05-27, 20:06:31
Eigentlich ist es wie mit Bootlegs, wie seiLaut schon sagte... das ganze ist nicht wirklich legal im strengeren Sinne. Wenn man es ganz genau nehmen würde, ist es immer noch verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material.
Allerdings ist es halt einfach eine Tradition geworden. Kein Interpret hat sich je deswegen beschwert, die allermeisten sind sogar glücklich drüber, wenn ihre Stücke irgendwie zu etwas neuem hinzugefügt werden. Das DJing ist halt schon eine Kunstform für sich, und das Mittel zum Zweck sind die Tracks. Es kommt da auch sehr drauf an, die richtige Mucke zum richtigen Zeitpunkt zu finden, die Übergänge gut hinzukriegen, usw.
Wenn ich einen geilen Track in einem Liveset gehört habe, hat mich das erst recht dazu bewegt, mich näher mit dem Interpreten zu befassen oder mir die zugehörige CD zu holen. Wohl auch deshalb, weil der track a) meist nicht in voller Länge zu hören ist, b) oft nicht direkt als solcher erkennbar ist (tracklisten sind, wenn sie da sind, meist nicht so genau, dass man eindeutig einen track als solchen identifizieren kann).
Quantar
2006-05-27, 20:59:53
Kein Interpret hat sich je deswegen beschwert, die allermeisten sind sogar glücklich drüber, wenn ihre Stücke irgendwie zu etwas neuem hinzugefügt werden.
wobei man sagen muss, dass auf grund der strukurellen gegenheiten EMusic recht leicht zu produzieren ist, ergo gibt es eine Menge davon, da dies jeder mit einem Rechner machen kann.
Klar, wenn ich mir was bastel aus sämtlichen Charttracks, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, einen auf den Deckel zu bekommen. Doch mir als Konsumenten ist es recht oft völlig unklar, ob ein vermischter Track aus einer kommerziellen Schmiede oder von einem Hobby Musiker stammt.
Auch beim weggehen höre ich zu 99% Songs, die ich nie zuvor gehört habe. Da haben mir die DJs schon ihre Tapes direkt in die Hand gedrückt.
Allgemein scheint mir da die Mentalität völlig anders zu sein. Böse Zungen möchten behaupten, die Musik sei nix wert. Aber ich denke, grade durch den geringen Produktionsaufwand und die geringen Kosten entsteht ein völlig anderes Verhältnis vom Künstler zum Konsumenten. Grade wenn noch der DJ dazwischen steht. Der ist dann sozusagen der Vermittler, nimmt also die Position ein, die die MI sonst inne hat. Das könnte natürlich auch der Grund sein, keine MI, keine Klagen :biggrin:
Ich hab selten einen nicht ETrack in einem Set gehört. Ich frag mich auch, ob Paul Oakenfold in einem seiner Live-Sets(müsste ja so oder so nochmal was anderes sein) an Dolby(tm) Tantiemen gezahlt hat, als der den DD Track in seinem Opening benutz hat.
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