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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie soll ich mit ihren Depressionen umgehen?


Gast
2006-06-10, 16:22:40
Guten Tag,

das ist das erste mal, dass ich mich in diesem Forum Hilfe suche. Ich weiß aber echt nicht weiter. Und zwar leidet meine Freundin (sie bald 16, ich grad 17, wir sind seit 8 Wochen zusammen) unter Depressionen. Sie frisst es allerdings in sich herein, man kommt auf diesem Gebiet schwer an sie heran. Ich hab' in ihrer Abwesendheit mal in ihren Block reingeschaut (neugierig wie ich bin) und hab' dort Gedichte / Texte von ihr gefunden, die mich absolut geschockt haben... Dort ist von "Sinnlosigkeit der Welt", "Selbstmordgedanken am laufenden Band" und so weiter permanent die Rede. Sie baut nach außen eine totale "Happy"-Fassade auf, aber ich merke, dass da was dahinter ist.

Sie leidet seit ungefähr 2 Jahren unter Depressionen dieser Schwere, stand schon oft auf Brücken und hat mit dem Gedanken gespielt ... Mit ihren Eltern kann sie nicht darüber reden: Ihr Vater ist Kraftfahrer und kaum daheim, ihre Mutter tut so, als ob meine Freundin nur Aufmerksamkeit erlangen wöllte, wobei sie es wie gesagt versucht vor anderen zu verstecken, weswegen die Aussage ihrer Mum keinen Sinn macht.

Sie hat Angst, andere mit ihren Sorgen zu belasten und deswegen lässt sie niemand an sich heran. Homöopathische Mittel und irgendwelche Spezialtropfen hat ihr der Arzt verschrieben (zu dem sie selbst gegangen ist), was allerdings keine wirkliche Besserung hervorruft. Wenigstens hat sie schon mit Ritzen aufgehört und hat mittlerweile weniger mit ihren gleichgesinnten Freunden zu tun. Aber trotzdem bin ich echt ratlos... Wie soll ich dem Begegnen? Ich würde ihr ja gerne helfen und hab' echt Angst um sie, aber ich komm' halt nicht an sie ran. Ich komm' mir total blöd vor, da ich ihre Gefühle nicht nachvollziehen kann, wenn sie wieder sone "Attacke" hat. Irgendwer 'ne Idee?

Danke

Mylene
2006-06-10, 16:27:12
Wäre vielleicht eine Selbsthilfegruppe o.ä. was für sie?

Gast
2006-06-10, 16:34:43
Mylene[/POST]']Wäre vielleicht eine Selbsthilfegruppe o.ä. was für sie?

Hmm, wie gesagt: Sie hat große Angst, andere mit ihren Gedanken zu belasten. Da sie sich bereits damit abgefunden hat, ist es umso bedenklicher, weil sie keinen Ausweg aus der Situation mehr sieht. Ich hab' nur irgendwie Angst, dass es irgendwann mal "überquellt" und ... Ich mag garnicht dran denken. Deshalb wird sie sich wohl kaum dazu aufraffen können, zudem wir in 'nem ziemlichen Kuhkaff wohnen, indem jeder jeden kennt.

Sie freut sich über regnerische Tage, kommt oft kaum aus dem Bett und erzählt sehr, sehr viel belangloses, da ihr Stille offensichtlich peinlich / unangenehm ist. Dass belastet mich dann natürlich auch noch, da ich keine Lust auf stundenlange Unterhaltungen über ihre Klassenkameraden und Lehrer habe, die ich nicht kenne und die mich nicht interessieren.

Daredevil
2006-06-10, 16:35:56
...

sei laut
2006-06-10, 16:36:07
Eventuell hilft auch ein Psychologe.

Eine neutrale Person ist in einem solchen Fall immer gut und er unterliegt der Schweigeplicht.
Wenn die Ursache der Depression gefunden ist, kann man sicherlich etwas dagegen machen.

Daredevil
2006-06-10, 16:41:26
...

Gast
2006-06-10, 16:47:03
Daredevil[/POST]']
Hmmm was ich dir raten könnte wenn du nicht an ihr rankommst schreib ihr einfach mal einen Brief wo alles drinsteht was dich bedrückt und das du doch nur für sie da sein willst, evtl. versteht sie ja dann wie du dich fühlst.
Also deine gedanken in Text fassen und ihr geben wenn das reden nicht funktioniert.
Macht sie denn eine Therapie ? Hab halt schon oft gelesen das sowas hilft...

Nein, sie macht keine Therapie. Es war für sie bereits eine riesen Überwindung, einen Arzt aufzusuchen. Und zu einem Psychologen zu gehen, würde für sie nicht in Frage kommen, da sie sich damit bereits abgefunden hat und quasi keine wirkliche Lebensfreude mehr hat (außer wenn ich halt da bin). Sie erstickt sich quasi selbst in ihrem Ehrgeiz, um sowenig wie möglich "daran" denken zu müssen. Sie hat viele Hobbys (mit denen sie sich versucht abzulenken, was allerdings kaum klappt) und häufig Kontakt mit (oberflächlichen) Leuten, die Ihr kaum helfen können. Ein Gang zum Psychologe würde sie sich außerdem nicht zumuten, da es für sie einer Erniedrigung zum "Psycho-Fuzzy" gleichkäme. Ich kann eben nicht glauben, dass man sowas einfach "hinnehmen" kann, irgendwann läuft das Fass doch über... Das mit dem Aufschreiben halte ich allerdings für eine gute Idee, danke.

seiLaut[/POST]']Eventuell hilft auch ein Psychologe.

Eine neutrale Person ist in einem solchen Fall immer gut und er unterliegt der Schweigeplicht.
Wenn die Ursache der Depression gefunden ist, kann man sicherlich etwas dagegen machen.

Sie hat - wie oben beschrieben - ein Problem mit, was der Sinn des Lebens ist.

Kinder kriegen, heiraten, alt werden, sterben. Und die Erde dreht sich weiter. Und warum das Ganze? Was trage ich zu diesem ganzen bei? Die Erde dreht sich auch ohne mich, es würde doch sowieso keinen stören, wenn ich mich töte. Dann würden die anderen wenigstens mal sehen, dass ichs ernst meine. Die werden schauen.

Das ist wohl so ziemlich genau das, was sie bedrückt. Klar ist uner Dasein weitgehend sinnlos, aber ich mach das Beste draus. So denk' ich zumindest. Ich habe ihr schon oft gesagt, wie wichtig sie mir ist und das sie es mir nicht antun könnte, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Allerdings hatte das nicht die gewünschte Wirkung.

Gast
2006-06-10, 16:50:03
Daredevil[/POST]']Eben da stimm ich seiLaut schon zu , vorallem ist es gut das man einem den man nicht kennt alles erzählen kann und wenn man will ihn nie wieder sehen muss...
Das ist denke ich auch ein vorteil und ein Psychologe weiß schon was man da machen kann.
Ich weiß nicht ob das erlaubt ist aber ich kenne ein Forum das sich mit solchen dingen etwas befasst , der Name könnte ein wenig abschrecken aber für mich war das der Anfang das ich mich wieder aufgerafft habe als ich meine Geschichte neutralen Personen erzählt habe...
Hier der Link (http://forum.suizid-forum.com)
Vieleicht kannst du ja dann ein wenig nachvollziehen wie es deiner Freundin geht.

Danke für deine Hilfe, ich denke aber (wie oben geschrieben), dass ein Psychologe keine Lösung sein kann. Ich hab' schon öfter dran gedacht, mal mit ihrer Mutter darüber zu reden, was ich mir bis jetzt aber noch nicht getraut hab'. Irgendwie hab' ich echt Angst davor, mich in das Thema einzuarbeiten. Eigentlich will ich einfach nur, dass es ihr gut geht und eine "stinknormale" Beziehung führen. Aber da das ja nicht geht, muss ich mich wohl in ihre Denkweise einarbeiten, was mir wohl eher Angst macht, als dass es mir hilft, sie zu verstehen.

Chronicle
2006-06-10, 16:58:03
Gast[/POST]']Kinder kriegen, heiraten, alt werden, sterben. Und die Erde dreht sich weiter. Und warum das Ganze? Was trage ich zu diesem ganzen bei? Die Erde dreht sich auch ohne mich, es würde doch sowieso keinen stören, wenn ich mich töte. Dann würden die anderen wenigstens mal sehen, dass ichs ernst meine. Die werden schauen.
Insbesondere die letzten beiden Sätze klingen meiner Meinung nach sehr nach einem Schrei nach Aufmerksamkeit, so leids mir tut.
Ich hatte selber mal so eine Freundin...
Naja, du wirst ihr irgendwie deine Meinung beibringen müssen, und sie wird sich in irgendwelche Hilfe begeben müssen, viel Anderes bleibt da ja nicht.
Wobei ich die Mutter sehr verantwortungslos finde, wenn sie so zu sieht, wie sich ihre Tochter geritzt hat. (Meine Meinung zu dem ganzen sag ich mal besser nicht, sonst hab ich wohl ganz schnell ganz viele böse Menschen an der Backe :wink: )

Mylene
2006-06-10, 17:06:01
Nun, es ist natürlich so, dass sie in einer Selbsthilfegruppe auf Leute treffen würde, die die gleichen oder ähnliche Gedanken haben wie sie. Und da dort die Leute sicherlich auch nicht daran interessiert sind, dass irgendjemand aus der Gruppe damit hausieren geht, wer mit welchen Problemen zu kämpfen hat, sollte sie sich unbedingt überwinden, auch wenn es ihr schwer fällt. Vielleicht würde es ihr auch helfen, wenn jemand mitgeht, und sie dort einfach nur mal zuhören darf, ohne gleich von sich erzählen zu müssen, bzw. klarmachen zu müssen, ob es um sie oder die Begleitung geht? Somit würde sie keinen belasten, sondern schlichtweg auf "Gleichgesinnte" treffen, und vielleicht doch ganz "automatisch" reden. Und zu wissen, dass sie mit solchen Problemen nicht allein ist, andere die ihrigen auch überhaupt auszudrücken wagen, und dann vielleicht auch noch gute Tipps parat haben, wie man diese überwinden kann, das wäre vielleicht schon ein Anfang.

Letztendlich wird es nur einen Ausweg geben: sie muss sich selbst mit sich und ihren Problemen auseinander setzen. Was genau macht es aus, dass sie meint, das Leben wäre sinnlos? Und vielleicht steigert sie sich auch nur zu sehr hinein, weil sie sich noch nicht ernsthaft mit Lösungsansätzen beschäftigt hat? Es gibt viele Möglichkeiten. Auch "Kleinigkeiten" können einen ins Strudeln bringen, bspw. Zukunftsangst, was man nach der Schule machen soll, ob es das richtige wäre, etc. etc.

Das wichtigste an der ganzen Sache ist, auch wenn es noch so schmerzhaft ist und schwer fällt, dass du dir selbst nicht ein schlechtes Gewissen machst. Die Probleme sind nicht auf dich zurück zu führen. Probleme hat man immer zuerst mit sich selbst, und indirekte Hilfe können Außenstehende zwar leisten, aber die Überwindung, das muss der Betroffene selbst leisten. Das zu akzeptieren, fällt schwer. Aber es ist einfach so....

Drachenkeks
2006-06-10, 17:08:17
wie wärs denn, wenn DU dich mal an eine Selbsthilfegruppe für Partner Betroffener wendest?
Gibts sicherlich auch online... so dass du da erst mal schauen kannst.
Ich weiß, dass es solche Foren für Paniker bzw. deren Partner gibt (Panikattacken fallen auch unter die Rubrik Depressionen). Dort findest du vielleicht mehr Hilfe und Denkanstösse als hier.
Zumal es in solch einem Forum Betroffene gibt, die dir da mehr Tipps geben können.
Google einfach mal... oft sind in Foren, die sich mit Depressionen befassen, auch Unterforen für Familienangehörige und Partner...

Mylene
2006-06-10, 17:13:54
Gast[/POST]']Kinder kriegen, heiraten, alt werden, sterben. Und die Erde dreht sich weiter. Und warum das Ganze? Was trage ich zu diesem ganzen bei? Die Erde dreht sich auch ohne mich, es würde doch sowieso keinen stören, wenn ich mich töte. Dann würden die anderen wenigstens mal sehen, dass ichs ernst meine. Die werden schauen.
Jetzt war ich wohl zu langsam... Nun, wenn das ihr Problem ist, dann sollte sie genau da ansetzen. Ihre Gedanken sollten sich nicht damit auseinander setzen, welchen Sinn sie für das Leben hat - sondern, welchen Sinn das Leben für sie hat. Dass wir alle sterben und sich die Erde weiter dreht, das muss jeder von uns akzeptieren. Und wie du selbst sagst: man macht das Beste daraus! Genau das sollte sie auch lernen: das Beste daraus zu machen. Die Dinge zu tun, die ihr Freude bereiten, beruflich/privat das anzustreben, worin sie sich mit ihren Fähigkeiten (die sie vielleicht erst noch herausfinden muss?) bestätigt fühlt, und die Dinge zu tun, wo sie auch von anderen Bestätigung bekommt, dass sie darin besondere Talente hat.

Wie gesagt: vielleicht muss sie das einfach noch erst herausfinden, was ihre "Aufgabe" ist. Sie ist ja noch jung. Aufgeben sollte sie nicht. Im Gegenteil. Ihre jetzige Situation ist doch - so gesehen - die beste Voraussetzung, genau das herauszufinden.

Deathcrush
2006-06-10, 17:15:51
Gast[/POST]']Guten Tag,

das ist das erste mal, dass ich mich in diesem Forum Hilfe suche. Ich weiß aber echt nicht weiter. Und zwar leidet meine Freundin (sie bald 16, ich grad 17, wir sind seit 8 Wochen zusammen) unter Depressionen. Sie frisst es allerdings in sich herein, man kommt auf diesem Gebiet schwer an sie heran. Ich hab' in ihrer Abwesendheit mal in ihren Block reingeschaut (neugierig wie ich bin) und hab' dort Gedichte / Texte von ihr gefunden, die mich absolut geschockt haben... Dort ist von "Sinnlosigkeit der Welt", "Selbstmordgedanken am laufenden Band" und so weiter permanent die Rede. Sie baut nach außen eine totale "Happy"-Fassade auf, aber ich merke, dass da was dahinter ist.

Sie leidet seit ungefähr 2 Jahren unter Depressionen dieser Schwere, stand schon oft auf Brücken und hat mit dem Gedanken gespielt ... Mit ihren Eltern kann sie nicht darüber reden: Ihr Vater ist Kraftfahrer und kaum daheim, ihre Mutter tut so, als ob meine Freundin nur Aufmerksamkeit erlangen wöllte, wobei sie es wie gesagt versucht vor anderen zu verstecken, weswegen die Aussage ihrer Mum keinen Sinn macht.

Sie hat Angst, andere mit ihren Sorgen zu belasten und deswegen lässt sie niemand an sich heran. Homöopathische Mittel und irgendwelche Spezialtropfen hat ihr der Arzt verschrieben (zu dem sie selbst gegangen ist), was allerdings keine wirkliche Besserung hervorruft. Wenigstens hat sie schon mit Ritzen aufgehört und hat mittlerweile weniger mit ihren gleichgesinnten Freunden zu tun. Aber trotzdem bin ich echt ratlos... Wie soll ich dem Begegnen? Ich würde ihr ja gerne helfen und hab' echt Angst um sie, aber ich komm' halt nicht an sie ran. Ich komm' mir total blöd vor, da ich ihre Gefühle nicht nachvollziehen kann, wenn sie wieder sone "Attacke" hat. Irgendwer 'ne Idee?

Danke

Versuch sie zu überreden einen Neurologen aufzusuchen. Damit wäre der erste Schritt getan. Sowie es sich anhört wird sie nicht um eine medikamentöse Behandlung herumkommen, was aber auch keinesfalls schlimm ist. Hab selber Antidepresiva genommen und bereue keinen Schritt. Was natürlich sein kann, das sie die ersten 2 Wochen, bei einnahme der Tabletten, Stationär in eine Klinik aufgenommen wird, da die ersten 2 Wochen ein erhöhtes Selbstmordrisiko besteht. Aber nach den 2 wochen ist man ein ganz andere Mensch. Keine Angst, keine Depris, keinen Selbstverletzungstrieb usw usw. Dadurch fällt einen auch die Psychotherapie viel leichter ;). Man ist offener. Ach ja, ohne Arschtritte geht da nix ;), kenne es von mir selber. Menschen gewöhnen sich an alles, auch an Angst, Depris usw.

EDIT: Zum Thema Antidepressiva: Die Medikamente sind mittlerweile sehr schonend und beeinträchtiegen in keinster Weise den Altag. Der Medizin hat da einen grossen Schritt getan. Also keine Angst, abhängig machen sie auch nicht.

Mylene
2006-06-10, 17:20:22
Deathcrush[/POST]']Ach ja, ohne Arschtritte geht da nix ;), kenne es von mir selber. Menschen gewöhnen sich an alles, auch an Angst, Depris usw.
Grundsätzlich stimme ich dir zu. Aber jeder Mensch ist anders, und deshalb können "Arschtritte" auch mal ganz schnell nach hinten los gehen.

Wenn ich damals einen "Arschtritt" bekommen hätte... ich will nicht wissen, wie ich darauf reagiert hätte. Mit Sicherheit wäre es nicht positiv gewesen. Für mich war es unterm Strich wichtig, dass ICH es wollte.

Daredevil
2006-06-10, 17:24:39
...

Deathcrush
2006-06-10, 17:24:47
Mir hat z.B meine Frau gesagt, Entweder gehst du zum Arzt oder ich geh !!! Hab mich natürlich für erste entschieden. Wobei ich sagen muss, das meine Frau unter mir stark gelitten hat :(.

Daredevil
2006-06-10, 17:31:25
...

Monger
2006-06-10, 17:43:12
Daredevil[/POST]']
Eine Depression ist eine Krankheit und keine Sucht und der muss man sich erstmal klarwerden UND wenn man selber sieht wie man ist das man sich dann professionelle Hilfe holt.
...
Ich finde es kommt um einen Arzt nicht rum , der will einem nis böses sondern nur helfen und sie ist da bestimmt nicht die einziste Person die probleme hat und die evtl. so gelöst wurden.

Ganz genau!

Man kann echte Depressionen durch gutes Zureden und durch Selbsthilfegruppen genausowenig bekämpfen wie eine Magenverstimmung.
Depressionen sind ein hormonelles, kein soziales Problem, und lassen sich mit Medikamenten behandeln.

Ich kenne zwei Leute, die sich aufgrund von Depressionen das Leben genommen haben. Beide hatten ein recht ordentliches Leben: ausreichend Geld, gute Anstellung, Familie...
Aber plötzlich wurde es immer schlimmer, bis am Schluss der Selbstmord kam. In beiden Fällen war die Familie völlig schockiert, weil man den Zustand gar nicht so dramatisch eingeschätzt hat, und es auch keine äußeren Anzeichen gab weshalb derjenige sich jetzt schlecht fühlen sollte.


Ich will jetzt damit keine Angst machen, aber bei Depressionen muss man zum Arzt. Und zwar sofort.

fbu
2006-06-10, 18:00:06
Ohne Antidepressivum möchte ich auch nicht mehr leben. Es ist sicherlich ein Vorurteil, aber ich empfinde ohne Medikamente sehr viel Hass in meinem Umfeld. Aber da das Medikament den Serotoninstoffwechsel in meinem Gehirn beeinflusst, weiß ich, daß der Hass eine Fehlinterpretation meines Gehirns ist.

Gruß, fbu

Daredevil
2006-06-10, 18:01:48
...

Gast
2006-06-10, 18:02:27
Chronicle[/POST]']Insbesondere die letzten beiden Sätze klingen meiner Meinung nach sehr nach einem Schrei nach Aufmerksamkeit, so leids mir tut.

Das hat sie so nicht gesagt, es ist das, was ich mir denke, was sie sich evtl. denken wird. Sie leidet sehr unter der Mutter, die alles kleinlaut abtut. Dieser Schrei nach Aufmerksamkeit ist aber innerlich, sie lässt eben niemanden an sich heran, wenn es um dieses Thema geht. Ich wage sogar zu bezweifeln, dass sie sich einem Psychologen anvertrauen würde, wenn sie sich aufraffen könnte. Zu den Zeiten, in denen sie sich geritzt hat, hat sie es auch versteckt und ist damit nicht hausieren gegangen. Das unterstreicht wohl nochmal ihr Bedürfniss, anderen damit nicht auf den Sack zu gehen.

Mylene[/POST]']Nun, es ist natürlich so, dass sie in einer Selbsthilfegruppe auf Leute treffen würde, die die gleichen oder ähnliche Gedanken haben wie sie. Und da dort die Leute sicherlich auch nicht daran interessiert sind, dass irgendjemand aus der Gruppe damit hausieren geht, wer mit welchen Problemen zu kämpfen hat, sollte sie sich unbedingt überwinden, auch wenn es ihr schwer fällt. Vielleicht würde es ihr auch helfen, wenn jemand mitgeht, und sie dort einfach nur mal zuhören darf, ohne gleich von sich erzählen zu müssen, bzw. klarmachen zu müssen, ob es um sie oder die Begleitung geht? Somit würde sie keinen belasten, sondern schlichtweg auf "Gleichgesinnte" treffen, und vielleicht doch ganz "automatisch" reden. Und zu wissen, dass sie mit solchen Problemen nicht allein ist, andere die ihrigen auch überhaupt auszudrücken wagen, und dann vielleicht auch noch gute Tipps parat haben, wie man diese überwinden kann, das wäre vielleicht schon ein Anfang.

Letztendlich wird es nur einen Ausweg geben: sie muss sich selbst mit sich und ihren Problemen auseinander setzen. Was genau macht es aus, dass sie meint, das Leben wäre sinnlos? Und vielleicht steigert sie sich auch nur zu sehr hinein, weil sie sich noch nicht ernsthaft mit Lösungsansätzen beschäftigt hat? Es gibt viele Möglichkeiten. Auch "Kleinigkeiten" können einen ins Strudeln bringen, bspw. Zukunftsangst, was man nach der Schule machen soll, ob es das richtige wäre, etc. etc.

Das wichtigste an der ganzen Sache ist, auch wenn es noch so schmerzhaft ist und schwer fällt, dass du dir selbst nicht ein schlechtes Gewissen machst. Die Probleme sind nicht auf dich zurück zu führen. Probleme hat man immer zuerst mit sich selbst, und indirekte Hilfe können Außenstehende zwar leisten, aber die Überwindung, das muss der Betroffene selbst leisten. Das zu akzeptieren, fällt schwer. Aber es ist einfach so....

Danke für deine Antwort. Wie bereits erwähnt würde wohl bloß eine Online-Selbsthilfegruppe in Frage kommen, was ich allerdings für Schwachsinn halte. Der Sinn des Ganzen erschließt sich mir sowieso nicht wirklich. Ein Haufen Leute, die sich gegenseitig erzählen, wie dreckig es ihnen geht. Ich seh' das ganze vllt. auch viel zu nüchtern.

Ihre Mutter meint, dass sie diese "Flausen" schon aus dem Kopf kriegen wird, wenn sie erstmal fest in die "Maschine" eingebunden ist, und sich genauso abstrampelt wie alle anderen auch. Aber gerade das sehe ich auf gar keinen Fall als Lösungsansatz. Macht man sich nicht gerade Gedanken über all seine Probleme, wenn man nach dem "und täglich grüßt das Murmeltier"-Prinzip lebt? Macht das Leben dann nicht gerade NOCH weniger Sinn, wenn man keine Zeit mehr hat, dass zu tun was man möchte? Und das tut sie zur Zeit sehr ausgiebig. Ganze Tage im Bett verbringen, rausgehen, Playstation spielen, Gitarre spielen etc. Ich denke mal, dass ihr das hilft bzw. das sie dadurch wenigstens kurzzeitige Ablenkung erfährt.

Ich suche momentan nach einer Möglichkeit, wie ich ihr helfen kann, dass es ihr besser geht. Und daran verzweifel' ich grad, wie man lesen kann. Denn ich weiß, dass es nicht möglich ist, sie zu einem Psychologen / einer Selbsthilfegruppe zu schicken, da sie sich damit abgefunden zu haben scheint. Und das ist ja gerade so schade. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie man sich mit solchen Attacken abfinden kann.

Drachenkeks[/POST]']wie wärs denn, wenn DU dich mal an eine Selbsthilfegruppe für Partner Betroffener wendest?
Gibts sicherlich auch online... so dass du da erst mal schauen kannst.
Ich weiß, dass es solche Foren für Paniker bzw. deren Partner gibt (Panikattacken fallen auch unter die Rubrik Depressionen). Dort findest du vielleicht mehr Hilfe und Denkanstösse als hier.
Zumal es in solch einem Forum Betroffene gibt, die dir da mehr Tipps geben können.
Google einfach mal... oft sind in Foren, die sich mit Depressionen befassen, auch Unterforen für Familienangehörige und Partner...

Danke, ich werd' mal einen Blick riskieren. Das beste wäre natürlich, wenn ich ihre Einstellung ändern könnte, sodass sie sich aufrafft, selbst was zu tun und ihren Strudel zu verlassen. Ich komm' mir wie ein kleines Kind vor. So hilflos und ausgeliefert, weil ich keine Ahnung hab', was ich für sie tun kann bzw. ob das, was ich gerade gesagt hab', sie nicht verletzt bzw. an schlimme Erlebnisse aus der Vegangenheit erinnert etc. Sie verdängt es eben, anstatt sich damit auseinanderzusetzen. "Es ist halt so", "Passt schon" etc. sind ihre Antworten auf Hilfeversuche meinerseits, die wohl ebenfalls eher lächerlich rumkommen, da ich nicht weiß, ich da heranzugehen hab'.

Mylene[/POST]']Jetzt war ich wohl zu langsam... Nun, wenn das ihr Problem ist, dann sollte sie genau da ansetzen. Ihre Gedanken sollten sich nicht damit auseinander setzen, welchen Sinn sie für das Leben hat - sondern, welchen Sinn das Leben für sie hat. Dass wir alle sterben und sich die Erde weiter dreht, das muss jeder von uns akzeptieren. Und wie du selbst sagst: man macht das Beste daraus! Genau das sollte sie auch lernen: das Beste daraus zu machen. Die Dinge zu tun, die ihr Freude bereiten, beruflich/privat das anzustreben, worin sie sich mit ihren Fähigkeiten (die sie vielleicht erst noch herausfinden muss?) bestätigt fühlt, und die Dinge zu tun, wo sie auch von anderen Bestätigung bekommt, dass sie darin besondere Talente hat.

Wie gesagt: vielleicht muss sie das einfach noch erst herausfinden, was ihre "Aufgabe" ist. Sie ist ja noch jung. Aufgeben sollte sie nicht. Im Gegenteil. Ihre jetzige Situation ist doch - so gesehen - die beste Voraussetzung, genau das herauszufinden.

Dass, was ich in deinem Quote markiert hab', spricht mir grad' irgendwie wie aus der Seele. Das ist ein weiterer Punkt, der mir sehr gegen den Strich geht, und wohl auch damit zu tun hat. Sie erzählt permanent von ihren Stärken und von sich, aber immer sehr belangloses Zeug. Ihre famosen Englisch-Kenntnisse, ihre grandiosen Webdesign-Skills, ihre unglaublich tollen WT-Fertigkeiten. Ich komm' mir immer ziemlich blöd vor, wenn ich die ganze Zeit mit sowas zugeschwallt werde. Mir wär' das selbst peinlich, zu erzählen, wie toll ich das kann und wie klasse ich da drin bin. Aber irgendwie scheint sie das zu brauchen. Wenn man sie lobt, wie toll sie aussieht, wie gut sie das und das kann etc. freut sie sich sichtlich, ich deute das in gewisser Weise als Streben nach Anerkennung. Ich sehe da durchaus einen Bezug zu ihrem Depressionen, dass sie sich wohl nicht verstanden fühlt bzw. gerne mehr Anerkennung hätte. Allerdings ist es für mich ein Problem, ihr die bei ihren "Selbst-Lobpreisungen" immer aufmuntert und anerkennend auf die Schulter zu klopfen und sich mit ihr über ihre "Tollheit" zu freuen. Das kann ich nicht, dazu bin ich nicht in der Lage. Aber wie soll ich ihr das klar machen? Wenn ich mal was von mir erzähle, wird das oft in 2-3 Sätzen abgetan.


Ich: Wir haben da sonen Lehrer, der ist irgendwie sehr komisch.

Sie würgt mich ab, ich war mitten im Satz. Eigentlich hätte ich jetzt 'ne Nachfrage ihrerseits bzw. wenigstens gespieltes Interesse für meine Aussage erwartet, aber:

Sie: Aaaah ja, das ist ja fast wie bei uns. Wir haben da auch so einen ... (20 minütiger Monolog, bei dem am Ende wieder ihre eigenen Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen)

Wir können uns dann durchaus auch wieder normal über Sachen unterhalten, aber speziell wenns um die Schule geht (was es fast immer tut), läuft alles nach oben beschriebenem Schema ab. Da mein eigenes Desinteresse nicht immer zu verbergen ist, hab' ich noch mehr Angst, ihr wehzutun. Daher schwindet auch meine Lust, zu Ihr zu fahren, da ich sowieso weiß, mir wieder lange Monologe anhören zu müssen, in denen ihr "Schulskill" im Mittelpunkt steht. Ich gehe auf die 11. Klasse Gymnasium, sie auf die 10. Realschule. Vllt. verkraftet sie nicht, dass ihr Freund einen höheren Schulweg eingeschlagen hat und zu vielen Sachen mehr weiß, als sie? Aber das kann doch nicht das Gelbe vom Ei sein, sie andauernd aufmunternt zuzureden, dass sie ja wirklich ausgesprochen toll in Englisch ist... Ich gehe auf den Fachbereich Datentechnik, und sie redet mit mir wie ein kleines Kind in puncto Computer. Was denkt sie sich dabei? Natürlich weiß ich viel mehr in diesem Gebiet, macht ja auch nix. Aber dann die Dreistigkeit zu besitzen, mir erklären zu wollen, wie man Homepages erstellt, wo sie doch genau weiß, dass unser Hauptfach sich einzig und allein mit diesem Thema befasst, will mir nicht in den Kopf.

Mir fehlt es auch an Mut daran, mich aufzuraffen und ihr zu sagen, dass es mich stört, da ich von ihr selbst erwarte, "dahinterzukommen". Das wird aber wohl nix, so wie es aussieht. Da ich aber um diese Verbindung mit ihren Depressionen weiß, traue ich mich erst recht nicht, etwas gegen diese Art zu sagen, da ich es wohl sonst noch schlimmer machen würde. Allerdings kann es so sicher nicht weitergehen.

Deathcrush[/POST]']Ach ja, ohne Arschtritte geht da nix ;), kenne es von mir selber. Menschen gewöhnen sich an alles, auch an Angst, Depris usw.

Oh je, ich will sie wirklich zu nichts zwingen, weil ich große Angst habe, sie zu verletzen. Und eben dieser "Gewöhnungsprozess" hat bei ihr wohl schon statt gefunden, was es zusätzlich erschwert, sie aus ihrem "Trott" herauszubringen. Sie gibt wenig von sich Preis, und erst recht nichts von ihren Schwächen. Ihre Sensibilität und Verletzlichtkeit lässt mich oft daran zweifeln und darüber grübeln, ob ich sie nicht verletzt habe.


Sorry für meine langen und vom Thema abweichenden Antworten, mir sprudelt grad' alles aus der Seele. Vielen Dank für eure Hilfe, Jungs und Mädels.

Deathcrush
2006-06-10, 18:02:27
@fbu
Jo die hab ich auch bekommen, serotonin wiederaufnahmehämmer (Paroxetin).

@Threadstarter: Was du da schreibst erinnert irgendwie immer mehr an mich. Verhalten deiner Freundin, ritzen, Depris, Angst

kannst du sie hier einordnen ??
http://www.borderline-plattform.de/html/uber_bl.html

Monger
2006-06-10, 18:07:56
Daredevil[/POST]']Hmmm kann sein das ich da was falsch verstanden habe aber ich denke Depressionen können durchaus auch ein Soziales Problem sein wenn einer zb. durch EInsamkeit und keine Freunde Despressiv wird oder zb. wenn man kein Selbstbewusstsein hat ein Mädchen anzusprechen und sich später fertig macht warum man nur so ein Loser ist ?
Umgangssprachlich nennt man das "depressiv", aber im Grunde ist das ein böser Mißbrauch dieses Wortes.
Schlechte Stimmung und Unsicherheit sind nicht krankhaft, sonst gäbe es nicht einen einzigen gesunden Teenager. Zwischen "och, ich hab heute keinen Bock auf gar nichts" und "mir brummt der Schädel so sehr dass ich am liebsten nicht weiterleben möchte" ist doch ein gewaltiger Unterschied.

Gast
2006-06-10, 18:10:21
Mylene[/POST]']Grundsätzlich stimme ich dir zu. Aber jeder Mensch ist anders, und deshalb können "Arschtritte" auch mal ganz schnell nach hinten los gehen.

Meine Meinung, ich will sie zu nichts zwingen, sondern eher überzeugen, den Schritt selbst zu tun. Da spielt wieder meine Angst, sie zu verletzen, eine Rolle, da ich eben nicht weiß, wie sie reagiert und was sie denkt. Das macht mich so hilflos (siehe auch meinen obigen, langen Post).


Deathcrush[/POST]']Mir hat z.B meine Frau gesagt,
Entweder gehst du zum Arzt oder ich geh !!! Hab mich natürlich für erste entschieden. Wobei ich sagen muss, das meine Frau unter mir stark gelitten hat :(.

Wenn ich ihr das um die Ohren Hau', wars das glaub ich mit unserer Beziehung. Ich will sie nicht zwingen, sich selbst zu helfen. Vielmehr will ich ihr helfen, selbst einzusehen, dass es so nicht weitergehen kann, und das es FALSCH FALSCH FALSCH ist, sich damit abzufinden. Daredevils Post (http://www.forum-3dcenter.de/vbulletin/showpost.php?p=4421562&postcount=17) dazu spiegelt meine Meinung ziemlich genau wieder.

Monger
2006-06-10, 18:14:08
Gast[/POST]']
Ich suche momentan nach einer Möglichkeit, wie ich ihr helfen kann, dass es ihr besser geht. Und daran verzweifel' ich grad, wie man lesen kann. Denn ich weiß, dass es nicht möglich ist, sie zu einem Psychologen / einer Selbsthilfegruppe zu schicken, da sie sich damit abgefunden zu haben scheint. Und das ist ja gerade so schade. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie man sich mit solchen Attacken abfinden kann.


Aber du kannst zu einem Arzt gehen. Der kann dir Tipps geben, was du in solchen Fällen tun kannst. Vielleicht fragst du tatsächlich erstmal deinen Hausarzt, mit dem kann man oft sehr offen über alles mögliche reden. Der kann dir dann Adressen nennen an die du dich wenden kannst.

Es ist nicht einfach, sich einzugestehen dass man ein Problem hat was man selber nicht lösen kann. Deshalb verbergen solche Menschen ihre Probleme oft vor der Umwelt, bis es sich eben nicht mehr verheimlichen lässt. Wenn du so sehr auf dich selbst konzentriert bist, fehlt dir auch oft die Kraft, mal vor die Tür zu gehen und selber was in die Hand zu nehmen.

Gast
2006-06-10, 18:15:46
Daredevil[/POST]']
Naja vieleicht solltest du ihr mal in die Augen schauen und ihr direkt ins Gesicht sagen was sie will, wie sie sich die weitere Zukunft vorstellt und das is so doch nicht weitergehen kann, oder schreib das halt in den Brief ;)
Ich denke nicht das man von einen auf den anderen Tag einfach so aufhören kann krank zu sein ... wenn sie sich mal geritzt hat liegt das ganze wohl etwas tiefer und auch wenn du denkst das es nichts für sie ist ..... hast du das denke mal nicht zu entscheiden ( sorry ).

Das mit dem Brief ist wohl echt 'ne gute Idee. Ich setz' mich gleich mal dran.

Daredevil[/POST]']
SIE muss sich doch wohlfühlen und will denke ich mal selber darüber hinwegkommen nur sie weiß wohl nicht wie ( so wie ich das jetz hier lese )
Es kommt mal der Punkt wo es klack macht und dann sieht man sich selber und man weiß dann was man will.
Ich finde es kommt um einen Arzt nicht rum , der will einem nis böses sondern nur helfen und sie ist da bestimmt nicht die einziste Person die probleme hat und die evtl. so gelöst wurden.

Ich neige eben immernoch dazu, dass man es "auch so" schaffen kann. Aber die angesprochenen Unterschiede zwischen "ich hab heute mal keinen Bock"-Depression und "Ich bring mich um"-Depression machen mir dann doch klar, dass es nur medikamentös gehen wird.

Mylene
2006-06-10, 18:20:56
²Threadstarter: Nach dem, was du erzählt hast, ist ja offensichtlich genau das ihr Problem? Die fehlende Anerkennung? Die Frage wäre ja auch, was sie denn als "Anerkennung" definiert, bzw. was sie von anderen erwartet? Vielleicht schraubt sie auch - aufgrund ihres Ehrgeizes, den du erwähnt hast - ihre Ansprüche viel zu hoch? Anerkennung bekommt man nur dann, wenn man auch was entsprechendes leistet. Oder sie sollte Ehrgeiz auch dort demonstrieren, wo sie weiß, dass sie Anerkennung bekommt. Nicht deshalb, weil sie sie unbedingt will, sondern weil sie sie wirklich verdient hat.

Blödes Beispiel:
Wenn sie bspw. so gut in Englisch ist, wie wäre es, wenn sie sich um Lernschwache kümmert, um ihnen besseres Englisch beizubringen? Da könnte sie beweisen, was sie auf dem Kasten hat, und wenn sie es dann auch noch gut beibringen kann, werden es ihr diese Leute danken.

Gast
2006-06-10, 18:24:33
Monger[/POST]']Aber du kannst zu einem Arzt gehen. Der kann dir Tipps geben, was du in solchen Fällen tun kannst. Vielleicht fragst du tatsächlich erstmal deinen Hausarzt, mit dem kann man oft sehr offen über alles mögliche reden. Der kann dir dann Adressen nennen an die du dich wenden kannst.

Es ist nicht einfach, sich einzugestehen dass man ein Problem hat was man selber nicht lösen kann. Deshalb verbergen solche Menschen ihre Probleme oft vor der Umwelt, bis es sich eben nicht mehr verheimlichen lässt. Wenn du so sehr auf dich selbst konzentriert bist, fehlt dir auch oft die Kraft, mal vor die Tür zu gehen und selber was in die Hand zu nehmen.

Das werde ich tun, der Vater von 'nem Freund ist Psychologe. Das wird 'ne gute Anlaufstelle sein.

Mylene[/POST]']²Threadstarter: Nach dem, was du erzählt hast, ist ja offensichtlich genau das ihr Problem? Die fehlende Anerkennung? Die Frage wäre ja auch, was sie denn als "Anerkennung" definiert, bzw. was sie von anderen erwartet? Vielleicht schraubt sie auch - aufgrund ihres Ehrgeizes, den du erwähnt hast - ihre Ansprüche viel zu hoch? Anerkennung bekommt man nur dann, wenn man auch was entsprechendes leistet. Oder sie sollte Ehrgeiz auch dort demonstrieren, wo sie weiß, dass sie Anerkennung bekommt. Nicht deshalb, weil sie sie unbedingt will, sondern weil sie sie wirklich verdient hat.

Blödes Beispiel:
Wenn sie bspw. so gut in Englisch ist, wie wäre es, wenn sie sich um Lernschwache kümmert, um ihnen besseres Englisch beizubringen? Da könnte sie beweisen, was sie auf dem Kasten hat, und wenn sie es dann auch noch gut beibringen kann, werden es ihr diese Leute danken.

Sie gibt Englisch-Nachhilfe für Lernschwache. Musste grade grinsen *g*. Aber es wäre wohl echt mal gut zu wissen, was genau ihr fehlt, bzw. was genau sie von anderen erwartet. Nur wie krieg' ich das aus ihr raus? Ich mag eben nicht direkt fragen.

Mylene
2006-06-10, 18:25:00
Oh, eines habe ich noch vergessen: grundsätzlich heiße ich es gut, auch nach körperlichen Ursachen zu forschen, weil Depressionen oftmals durch bspw. Hormonschwankungen mit verursacht werden.

Dennoch: sich allein auf Medikamente zu verlassen, halte ich für keine gute Idee. Das ist in manchen Fällen nur ein Kampf gegen die Symptome. Die Ursachen sollten nicht unter den Tisch fallen; und man sollte sich ernsthaft mit ihnen auseinander setzen, wenn man eine Heilung will.

Nochmal ein blödes Beispiel: das wäre genauso, als ob ich ständig irgendwelche Mittelchen gegen eine Erkältung einnehme, aber nie etwas dagegen tu, dass ich erst gar nicht erkältet werde, weil ich im Winter ständig kurzärmelig rumrenn.
Wie gesagt, doofes Beispiel, aber ich hoffe, es macht deutlich, was ich meine... :wink:

Gast
2006-06-10, 18:26:32
Deathcrush[/POST]']
kannst du sie hier einordnen ??
http://www.borderline-plattform.de/html/uber_bl.html

Ich kenne sie noch nicht lang genug, um zu wissen, was sie denkt. Wenn ich diesen Test so mache, wie ich denken würde, dass sie ihn macht, würde das zu einem verfälschten Ergebnis und unangebrachter Panik führen, da ich evtl. auch dazu neige, Sachen zu dramatisieren.

Mylene
2006-06-10, 18:26:37
Gast[/POST]']Sie gibt Englisch-Nachhilfe für Lernschwache. Musste grade grinsen *g*. Aber es wäre wohl echt mal gut zu wissen, was genau ihr fehlt, bzw. was genau sie von anderen erwartet. Nur wie krieg' ich das aus ihr raus? Ich mag eben nicht direkt fragen.
Ich bin bestimmt Hellseherin... -lach- Ne, Scherz beiseite. Ich denke, wenn du das in einem Brief deutlich machst, wird sie vielleicht mit dir darüber reden wollen. Ich halte einen Brief für eine sehr gute Idee, weil sie dann auch selbst entscheiden kann, ob sie deine Hilfe in Anspruch nehmen möchte, und sich nicht unter Druck gesetzt fühlen muss.

Gast
2006-06-10, 18:31:00
Achso, mir fällt grad nochwas ein: Sie scheint sehr aggressiv. Sie hat 'ne Zeit lang WT gemacht und redet häufig davon, "diesem Idioten die Birne einzuschmettern". Ich finde diese Hassgefühle bald schon bedenklich, auch wenn sie noch nie jemanden verletzt hat. Es reicht bereits, dass sich jemand fremdes ihr gegenüber "leicht" komisch bzw. abwertend verhält und sie wünscht ihm sofort den Tod.

Beispiel: Sie wartet am Zebrastreifen und ein Auto fährt drüber, obwohl sie gerade losgelaufen ist.

Sie: Diese Idioten, die sollte man [...blabla töten blabla vernichten blabla...]

Also diese erhöhte Aggressivität gepaart mit ihrer Stimmung und der nichvorhanden Bereitschaft, was dagegen zu tun, macht mich immer ängstlicher.

fbu
2006-06-10, 18:32:32
@Mylene: ich verstehe was Du in Bezug auf die medikamentöse Behandlung sagen willst. Du kannst aber nicht eine Depression mit einer Erkältung vergleichen. Eine erblichbedingte Zuckerkrankheit muß auch i.d.R. medikamentös behandelt werden und ist nicht selbstverschuldet. Genauso kann das Gehirn auch einer Stoffwechselkrankheit unterliegen. Die Freundin vom Threadstarter sollte deshalb einen Neurologen und Psychiater aufsuchen und einen Psychologen meiden.

Gruß, fbu

Deathcrush
2006-06-10, 18:34:11
Je mehr ich das hier von dir Lese, desdo mehr erinnnerst sie mich an meine Person vor meiner Therapie. Hatte den selben Hass, z.B gegn Ausländer, Leute die mir komisch kamen usw. Sie soll sich einfach mal selber mit dem Thema Borderline auseinandersetzen, gibt ja genung im Netz. Man findet sich da selbst schnell wieder, es gibt halt merkmale die immer zutreffen. Als ob man ein Buch über sich selber lesen würde.

Gast
2006-06-10, 18:38:34
Deathcrush[/POST]']Je mehr ich das hier von dir Lese, desdo mehr erinnnerst sie mich an meine Person vor meiner Therapie. Hatte den selben Hass, z.B gegn Ausländer, Leute die mir komisch kamen usw. Sie soll sich einfach mal selber mit dem Thema Borderline auseinandersetzen, gibt ja genung im Netz. Man findet sich da selbst schnell wieder, es gibt halt merkmale die immer zutreffen. Als ob man ein Buch über sich selber lesen würde.


...und bei dir hat der "Arschtritt" geholfen? Kannst du mal in groben Abschnitten beschreiben, wie du aus dem Sumpf herausgekommen bist?

fbu
2006-06-10, 18:42:26
@Deathcrush: wie meinst Du das bitte?

Gast
2006-06-10, 18:43:27
Da es als Gast mit dem editieren schlecht ist, muss ich noch einen drunter setzen:

Ich schwanke ernsthaft, ob ich ihr nicht den Thread ausdrucke und zu lesen gebe. Ich denke nicht, dass ich das in einem Brief alles so akkurat umschreiben könnte, wie ihr es getan habt. So sieht sie, dass ich mir Gedanken darum mache, und dass es mir keineswegs egal ist, wie es ihr geht. Und weiterhin bekommt sie gleich noch ein paar konstruktive Tipps, damit es ihr besser geht *grübel*.

Deathcrush
2006-06-10, 18:45:12
Ging eigentlich recht fix. Mit Medikamente hast das ganze nur 14 Tage gedauert. Danach wa ich wie neu. Klar das die Therapie länger dauert, man will ja wieder ohne Medikamente leben können. Die Medikamente sind halt wie ein Blockade im Gehirn. Manche Gedankengänge hat man gar nicht mehr, wie z.B. Den kanacken schlag ich gleich die fresse ein (auf mich bezogen) oder die dauernden Stimmungsschwankungen wie z.B Agro gegen sich oder andere. Keine Angst und keine Depris mehr zu habn ist eine enorme erleichterung. Man ist wie ausgwechselt. Die Therapie hat bei mir ein Jahr gedauert und ich lebe seit dem ohne Medikamente. Man lernt in der Therapie sein verhalten zu ändern, sprich sie ins sinnvoll umzulenken.


Frag sie doch mal ob sie z.B. ein innere Zerissenheit fühlt, wie z.B in gut und böse.

Deathcrush
2006-06-10, 18:47:08
fbu[/POST]']@Deathcrush: wie meinst Du das bitte?

Was denn, kann sein das ich dich nicht meinte ;) sondern den Threadstarter ^^

fbu
2006-06-10, 18:59:30
achso

Deathcrush
2006-06-10, 19:14:47
Gast[/POST]']...und bei dir hat der "Arschtritt" geholfen? Kannst du mal in groben Abschnitten beschreiben, wie du aus dem Sumpf herausgekommen bist?

Mit den Arschtritt musst du halt wissen wie weit du gehen kannst. Meine Frau kennt mich ja nun schon seeeeeeeeeeeeehr lange und weiss genau das ich sie nicht verlassen würde. Aber ich wusste das sie mich verlassen wird wenn ich nicht an mir Arbeite und das wa der auschlagende Punkt. Rest siehe http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=4421826&postcount=38

;)

KinGGoliAth
2006-06-10, 22:38:45
wenn es sich nicht nur um eine der bestimmten "phasen" handelt dann hilft nur eins:

[x] zum arzt.

wenn sie will kannst du sie auch begleiten und ihr beistehen.

mit sowas ist nicht zu spaßen, das geht idr nicht einfach wieder weg wie ne grippe!

Mylene
2006-06-11, 02:10:26
fbu[/POST]']@Mylene: ich verstehe was Du in Bezug auf die medikamentöse Behandlung sagen willst. Du kannst aber nicht eine Depression mit einer Erkältung vergleichen. Eine erblichbedingte Zuckerkrankheit muß auch i.d.R. medikamentös behandelt werden und ist nicht selbstverschuldet. Genauso kann das Gehirn auch einer Stoffwechselkrankheit unterliegen. Die Freundin vom Threadstarter sollte deshalb einen Neurologen und Psychiater aufsuchen und einen Psychologen meiden.

Gruß, fbu
Da habe ich mich vielleicht auch mißverständlich ausgedrückt. Ich sagte ja: doofes Beispiel. :wink:

Mir ging es einfach darum, dass man es auf der einen Seite nicht "nur" auf möglicherweise rein psychische Probleme, aber auf der anderen auch nicht "nur" auf rein physische Probleme schieben sollte (wobei das nicht heissen soll, dass das durchaus möglich ist!). Aber ich habe es oftmals bei anderen - und damals auch bei mir selbst - erlebt, dass beide Faktoren eng miteinander verknüpft sindn, und somit also in beide Richtungen etwas getan werden musste. Deswegen meine ich: sowohl Ursachen als auch Symptome heilen.

Deathcrush
2006-06-11, 08:16:12
Ohne ärztliche Hilfe wird sie wohl nicht weit kommen, das sollte er und sie sich im klaren sein. Der erste Schritt sollte ein Neurologe sein und eine überweisung zu einem Psychotherapeuten. Der Neurologe kann schon oft in den ersten 2-3 Sitzungen mit gewissheit sagen was für eine Erkrankung vorliegt und eine medikamentöse Behandlung vorbereiten. Und wenn es das ist was ich vermute, und ich hoffe das ich mich da irre, aber dann ist eine Therapie umso dringlicher. Und wie bei allen Krankheiten gilt. je älter sie wird, desto schwere kann man sie heilen.

Nedo
2006-06-12, 14:23:00
Diese Happy-Fassade, frei nach dem Gedanken "weine, wenn es nicht mehr zum lachen reicht" ist in dem Alter schon manchmal auf ein gewisses Aufmerksamkeitsdefizit zurückzuführen, womit die Mutter z.T. wohl Recht hat. Und in der Regel geht das mit der Zeit auch vorbei.
Wie heißt es so schön? Jemand, der über seinen Selbstmord redet (hier: schreibt), springt nicht. Die wahren Selbstmörder sind still... Die Erfahrung hab ich (leider) schon gemacht.

Das soll nicht verharmlosend klingen, aber so kommt es ,zumindest hier in der Gegend, oft vor und ich finds teilweise schon echt lächerlich...

Andere Lösung als abzuwarten oder um diesen Vorgang zu beschleunigen, ist dann wohl der Psychotherapeut

NiCoSt
2006-06-12, 17:24:53
Nedo[/POST]']Diese Happy-Fassade, frei nach dem Gedanken "weine, wenn es nicht mehr zum lachen reicht" ist in dem Alter schon manchmal auf ein gewisses Aufmerksamkeitsdefizit zurückzuführen, womit die Mutter z.T. wohl Recht hat. Und in der Regel geht das mit der Zeit auch vorbei.
Wie heißt es so schön? Jemand, der über seinen Selbstmord redet (hier: schreibt), springt nicht. Die wahren Selbstmörder sind still... Die Erfahrung hab ich (leider) schon gemacht.

Das soll nicht verharmlosend klingen, aber so kommt es ,zumindest hier in der Gegend, oft vor und ich finds teilweise schon echt lächerlich...

Andere Lösung als abzuwarten oder um diesen Vorgang zu beschleunigen, ist dann wohl der Psychotherapeut

ich glaube das mädl hat etwas mehr "Untersuchung" verdient als wie du es meinst. Ihr Leben, Ihre Umwelt und alles ergeben für sie einen Zusammenhängenden Haufen, indem sie sich als nicht notwenig erachtet.
Sie hat sich alles genau ausgemalt, die menschen studiert, ihre Philosophie geschaffen. Das verfliegt nicht so einfach und abtun kann man das auch nicht. Nein, sie wird das nicht soeinfach hergeben, geschweigedenn sich so einfach da rausziehen lassen. Es ist "ihr Werk" und keine Laune....

Nedo
2006-06-13, 20:09:14
NiCoSt[/POST]']ich glaube das mädl hat etwas mehr "Untersuchung" verdient als wie du es meinst. Ihr Leben, Ihre Umwelt und alles ergeben für sie einen Zusammenhängenden Haufen, indem sie sich als nicht notwenig erachtet.
Sie hat sich alles genau ausgemalt, die menschen studiert, ihre Philosophie geschaffen. Das verfliegt nicht so einfach und abtun kann man das auch nicht. Nein, sie wird das nicht soeinfach hergeben, geschweigedenn sich so einfach da rausziehen lassen. Es ist "ihr Werk" und keine Laune....
Bist du der Threadstarter? Kann ja sein ^^
Was du sagst, kann natürlich zutreffen. Ich wollt damit nur sagen, dass es bei mir im näheren sozialen Umfeld solche Mädels (als auch Jungs) gibt, die, wie du schon sagst, ihre "eigenen Werke" vom Leben erstellen, z.T. schon richtig krass. Aber manche von ihnen haben es schon gerafft und sich normalisiert ^^
Das alles verfliegt mir Sicherheit nicht einfach, aber ich denke, dass es funktionieren kann. Ich kann nur nicht ganz beurteilen, ob ein guter Kumpel, der als persönlicher "Psychotherapeut" dient, ausreicht :/

NiCoSt
2006-06-14, 16:33:42
Nedo[/POST]']Bist du der Threadstarter? Kann ja sein ^^


nein

und zum anderen: "schon gerafft" heißt hier in der regel: sich davon abgelenkt, die unwahrheit als wahr akzeptiert und so zurechtkommen, um mal aus der sicht solcher leute zu sprechen, was auch zum teil wahr ist. Mal ganz flach ausgedrückt: ein prima indikator für alle soziologen