PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Produktionskosten von Halbleitern ?


GloomY
2002-08-26, 14:25:32
Hi,

Im Graka-Forum wurde dieses Interview (http://www.hardwareaccelerated.com/articles/reviews/graphics/tridentinterview/index3.shtml) erwähnt, in dem ein Trident Mitarbeiter folgendes von sich gibt:

"However, the smaller number of transistors will reduce the power consumption linearly and the cost of manufacturing exponentially. As an example, if the number of transistors is reduced by 2 times, the power consumption will be reduced by 2 times but the manufacturing cost will be reduced by 4 times. I love exponentials !!!"

Also ich war bisher immer der Meinung, daß die Herstellungskosten fast linear mit dem verbrauchten Platz auf dem Wafer ansteigt/sinkt (der wiederum linear zur Transistoranzahl steigt), da die Hauptkosten doch in der Herstellung der Wafer entstehen (1:10000000000 Reinheit, Kristallzüchten, staubfreien Räume etc.).
Der eigentliche Lithographie-, Ätz- und Dotierprozess sollte im Gegensatz dazu jedoch relativ billig sein. Ausserdem sollte dieser Aufwand (und damit auch die Kosten) trotzdem linear zur Transistorenanzahl sein... ??? ?-)

Somit kann ich mir den oben erwähnten Zusammenhang nicht ganz erkären.

Weiß jemand Bescheid?

Pussycat
2002-08-26, 16:23:18
Wenn die chanche, dass ein Transistor funtzt, 0,99999997689509424825349536271867 ist, dan ist die Chance dass alle 30.000.000 funktionieren 0,99999997689509424825349536271867 ^ 30000000 = 0,50. Die Hälfte der Chips ist also OK.

Bei 60.000.000 Transistoren wäre die Chance 0,99999997689509424825349536271867 ^ 60000000 = 0,25 und also ein Viertel OK.

Man hat also die Doppelte ausbeute UND die hälfte der Chipsfläche, also zwei mal die Hälfte der Kosten, also ein Viertel.

Also: x mal so gross -> x mal so viel kosten pro chip UND x mal so kleiner Anteil funktionierende Chips. Also x² soviele Kosten.

p.s: Entschuldigung für die zahlen, aber so sind wenigstens die Ergebnisse einfach.

Mad-Marty@work
2002-08-26, 16:31:15
mann mann mann, was pussycat da wieder
vom stapel lässt ...


Aber gutes Beispiel, wobei die ausfallwahscheinlichkeit ein bissel
hoch gewählt ist ... Ich glaube unter 50% erfolgschancen
geht keiner in Produktion ...

Aber an der Erklärung gibts nichts auszusetzen, TOP

byebye

Pussycat
2002-08-26, 16:57:39
Originally posted by Mad-Marty@work
mann mann mann, was pussycat da wieder
vom stapel lässt ...



LOL :D

GloomY
2002-08-26, 22:51:02
Vielen Dank für die Erklärung =)

Das mit den Zahlen war schon in Ordnung. Würde mich nur mal interessieren, wo du die her hast... ;)

Unregistered
2002-09-01, 20:33:23
Hallo,

bin zufällig hier drübergestolpert.

Ich kann dem Originaltext auch nicht ganz folgen. Zumal ist in dem Zusammenhang der Energieverbrauch mit den Kosten totaler nonsens.
Was hat das eine mit dem anderen zutun?
Die Strukturbreite muß nur darum immer kleiner werden, dass immer höhere Taktfrequenzen mit einhergehender Spannungssenkung realisiert werden können. Das hat aber nur indirekt was mit den Kosten zutun.

Aber eins stimmt. Je kleiner die Strukturbreite wird, umso mehr Transistoren usw. finden auf der gleiche Fläche wie vorher Platz. Dadurch senkt man die Kosten, weil bei gleichen Medienkosten (Chemie, Luft usw.) mehr Chips hinten rauskommen. Das einzigste was zunimmt, sind die Qualitätskontrollen und die Litografie hat mehr zu tun. Den jeder Chip wird einzeln belichtet.

Wegen der Ausbeute. Es müssen mindestens über 80% Ausbeute, also "good chips" rauskommen, das sich eine Fertigung überhaupt lohnt.

Tschau
Mr. Teflon

Xmas
2002-09-01, 21:08:52
Originally posted by Unregistered
Wegen der Ausbeute. Es müssen mindestens über 80% Ausbeute, also "good chips" rauskommen, das sich eine Fertigung überhaupt lohnt.
Wie gut die Ausbeute sein muss, damit sich die Fertigung lohnt, hängt komplett vom erreichbaren Verkaufspreis für den Chip ab.

Unregistered
2002-09-01, 21:44:38
Das ist schon klar. Das ist aber eine allgemeine Aussage vom Durchschnitt gewesen. Der Verkaufspreis nimmt ja keine utopischen Dimensionen an wodurch die Ausbeute fast egal sein könnte.

Es bleibt sowieso immer alles im Zusammenhang. Ob direkt oder indirekt.

Tschau
Mr. Teflon

zeckensack
2002-09-02, 00:36:09
Originally posted by Unregistered
Das ist schon klar. Das ist aber eine allgemeine Aussage vom Durchschnitt gewesen. Der Verkaufspreis nimmt ja keine utopischen Dimensionen an wodurch die Ausbeute fast egal sein könnte.

Es bleibt sowieso immer alles im Zusammenhang. Ob direkt oder indirekt.

Tschau
Mr. Teflon Aha.
http://www.geizhals.at/eu/?cat=cpup4_478&a=38503
*eg*

Eusti
2002-09-02, 12:36:55
Originally posted by zeckensack
Aha.
http://www.geizhals.at/eu/?cat=cpup4_478&a=38503
*eg* Das Posting musste jetzt aber alle 3 Monate aktualisieren. ;D

Ikon
2002-09-02, 13:55:27
Originally posted by Xmas
Wie gut die Ausbeute sein muss, damit sich die Fertigung lohnt, hängt komplett vom erreichbaren Verkaufspreis für den Chip ab.

/me erinnert sich, vor einigen Wochen gelesen zuhaben, dass der 0,13µ-Prozess von TSMC zu diesem Zeitpunkt eine durchschnittlich Ausbeute von etwa 10% lieferte und das Nvidia mit dieser Ausbeute im Bezug auf die Produktion des NV30 voll zufrieden wäre.

Meta
2002-09-02, 18:58:51
*zustimm*

das hab ich auch gelesen, also sind solch kleinen Ausbeuten doch real und für manche (NV in Bezug auf Highend Chips) durchaus auch lukrativ, wegen der Show die schnellste Graka zu haben....PR eben

Euer MEta