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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erde von Blasen umzingelt


Abdul Alhazred
2006-06-22, 16:18:56
Rund um die Erde ist das All weniger leer, als man meint. Forscher haben jetzt durch einen Zufall herausgefunden, dass unser Planet permanent von einem heißen Schaum aus brodelndem Gas umgeben ist, dessen gewaltige Blasen im Zehn-Sekunden-Takt zerplatzen.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0,1518,422747,00.html

Find ich ganz schön interessant. Was das für Möglichkeiten wohl mit sich bringt?

Thorn of Roses
2006-06-22, 16:27:19
Ich denke nicht das sich diese Energie wirklich nützen lässt.

Es kann ja sein das ich das falsch verstanden habe, aber das das Gas nicht sehr dicht ist dürfe auch die Temperatur nicht wirklich nutzbar sein. (Ansonsten hätten auch die Sonden die die Blasen durchquert haben, dass nicht überlebt haben.

mit rätselhaften Grüssen,

-Thorn-

Monger
2006-06-22, 16:58:48
Faszinierend. Das All ist doch viel heterogener als es auf den ersten Blick so aussieht. Ich frage mich, was das für Reisen im Weltall für eine Bedeutung hat. Möglicherweise hat man mit Problemen zu kämpfen, die hier im inneren Sonnensystem sich noch gar nicht so bemerkbar machen.

Zaffi
2006-06-22, 17:10:56
immerhin könnte man daraus lernen das ein massives Magnetfeld einen im All vor allerlei üblen Sachen schützen kann....

mofhou
2006-06-22, 17:50:44
Zaffi[/POST]']immerhin könnte man daraus lernen das ein massives Magnetfeld einen im All vor allerlei üblen Sachen schützen kann....
Das Magnetfeld der Erde ist doch verwantworlich für diese Blasen ;).
Oder meintest du den Sonnenwind allgemein?
mfg
mofhou

Der Patriarch
2006-06-22, 18:24:58
Hab ich das richtig verstanden, dass in den Blasen 10 Millionen Grad Hitze ist? Wie kann denn der Satellit das aushalten? Außerdem hätte ich gedacht, dass es da außerhalb der Erde eher kalt ist, aber:
Dafür aber sei es mit zehn Millionen Grad Celsius rund hundertmal heißer als außerhalb der Blasen.
Kann mich jemand aufklären?

Monger
2006-06-22, 18:30:05
Der Patriarch[/POST]']Hab ich das richtig verstanden, dass in den Blasen 10 Millionen Grad Hitze ist? Wie kann denn der Satellit das aushalten? Außerdem hätte ich gedacht, dass es da außerhalb der Erde eher kalt ist, aber:

Kann mich jemand aufklären?
Ich hab auch erst gestutzt, aber die Temperatur ist ja quasi das Maß für den Energielevel eines einzelnen Teilchens. Die Wolke kann locker ein paar 10000 Grad heiß sein. Da das Gas aber extrem dünn verteilt ist, merkt man gar nix davon.

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist ja der Gasdruck innerhalb dieser Blasen um den Faktor 10 NIEDRIGER als im darum liegenden Weltall!

Der Patriarch
2006-06-22, 18:33:00
Außerdem hab ich immer gedacht, dass im Weltall nahezu Vakuum ist. Dann wäre ja in der Wolke der Druck mehr oder weniger...nix :D

Patriarch <--- kennt sich mit sowas net aus, sorry

Elladan
2006-06-22, 20:13:03
Faszinierend und interessant...

Das Forum ersetzt mittlerweile so manche Nachrichtenseite...

WhiteVelvet
2006-06-22, 22:04:39
Der Patriarch[/POST]']Außerdem hab ich immer gedacht, dass im Weltall nahezu Vakuum ist. Dann wäre ja in der Wolke der Druck mehr oder weniger...nix :D

Patriarch <--- kennt sich mit sowas net aus, sorry

Man müsste erstmal "Vakuum" genauer definieren. Ganz leer ist es sicher nicht, dafür sind zu viele Lichtteilchen, Strahlung und weiss der Kuckuck noch alles unterwegs (ja, wobei Licht und Strahlung sehr nahe zusammenliegt). In Physik haben wir damals zudem gelernt, dass das "Vakuum brodelt". Hab bloss vergessen wieso das so ist. Irgendwie so Teilchen, die sich für eine millionstel Sekunde bilden und wieder verfallen. Draussen ist mächtig was los :)

sei laut
2006-06-22, 23:03:24
Der Patriarch[/POST]']Hab ich das richtig verstanden, dass in den Blasen 10 Millionen Grad Hitze ist? Wie kann denn der Satellit das aushalten? Außerdem hätte ich gedacht, dass es da außerhalb der Erde eher kalt ist, aber:

Kann mich jemand aufklären?

Die Sateliten bewegen sich noch im geschützen Berreich, dh. innerhalb des Magnetfelds. Erst danach tritt dieses Blasenphänomen auf. So der Spiegelartikel. "Starke Indizien" sprächen dafür, dass das Blasenspiel seine Energie aus der Kollision zwischen Sonnenwind und Erdmagnetfeld bezieht

Plutos
2006-06-22, 23:07:28
Ok, mit "100x heißer als die Umgebung" ist der Sonnenwind gemeint. Ein Strom von geladenenen Teilchen mit relativ hohen Energien, aus denen sich dann eine "Temperatur" berechnen lässt - diese "Temperatur" hat mit "fühlbarer" Temperatur, wie es uns geläufig ist, aber wenig zu tun, sondern ist lediglich ein Maß für die Energie.

Und diese Blasen sind nun wohl "100x heißer", weil die Teilchen, die diese Blasen bilden, am Erdmagnetfeld umgelenkt/gebremst werden - und sich dabei "erhitzen". Vergleichbar also mit "normaler" Reibung, nur halt an einem Magnetfeld (gut, das ist jetzt vielleicht zu sehr vereinfacht).

All das ändert aber nichts an der Tatsache, dass selbst in diesen Blasen trotzdem nur eine äußerst geringe Teilchendichte herrscht (vielleicht irgendwas um die 10/cm³? kA, aber mit Sicherheit immer noch besser als das beste auf der Erde erzeugbare Vakuum).

Nutzen kann man das nicht, Folgen hat das keine, aber jetzt wissen wir halt dass es so etwas gibt - die Dinger sind nachweisbar, mehr nicht.

Der Patriarch[/POST]']Hab ich das richtig verstanden, dass in den Blasen 10 Millionen Grad Hitze ist? Wie kann denn der Satellit das aushalten? Außerdem hätte ich gedacht, dass es da außerhalb der Erde eher kalt ist, aber:

Kann mich jemand aufklären?

Die einzigen Probleme, die man dort oben manchmal (selten) bekommt, treten bei äußerst starken koronalen Masseauswürfen auf - wenn auf einmal wirklich VIELE Teilchen einen Satelliten treffen. Aber selbst dann hat man es primär mit Problemen der Bordelektronik zu tun, die Temperatur (die aber primär durch die EM-Strahlung der Sonne erzeugt wird: "Licht" trifft auf Satellit und erhitzt dessen Oberfläche) wird frühestens bei Abständen von grob geschätzt 80 Mio. km zur Sonne und näher kritisch.