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Demogod
2017-05-21, 16:16:47
ich hab ja selber leichtes ads (nee hyperaktiv bin ich nicht.. eher so n ruhiger=) und ich will mir im darknet mal adderall (https://en.wikipedia.org/wiki/Adderall) bestellen.. einfach auch aus interesse.. bin kein freund von ständig medis/drogen nehmen. hat das mal jemand getestet (hab mich @ reddit auch mal informiert dazu/userberichte durchgelesen)
SS-Gast
2017-05-21, 16:52:02
ich hab ja selber leichtes ads (nee hyperaktiv bin ich nicht.. eher so n ruhiger=) und ich will mir im darknet mal adderall (https://en.wikipedia.org/wiki/Adderall) bestellen.. einfach auch aus interesse.. bin kein freund von ständig medis/drogen nehmen. hat das mal jemand getestet (hab mich @ reddit auch mal informiert dazu/userberichte durchgelesen)
damit wäre ich vorsichtig...
Erfahrungen hierzu findest Du auf: http://www.bluelight.org/vb/content/
Und: http://www.socialanxietysupport.com/forum/
http://www.nomorepanic.co.uk/
Sertralin-Gast
2017-05-21, 17:18:10
Naja, die Mehrzahl der Psychiater sind heutzutage weiblich
Ja, es ist eine Ärztin :D
Was leider noch ein extremer Kostenfresser ist, sind die Suchtkranken. Hier ist die Tendenz leider immer noch zunehmend...
Dagegen hilft doch NAC und Baclofen ;)
Nur will keiner dafür die notwendigen Studien finanzieren...
Depressionen sind eigentlich die Volkskrankheit Nummer 1. Es ist traurig, dass das aber noch immer nicht wirklich anerkannt wird, wenn jemand seelische Probleme oder Angststörungen hat.
Ich schätze mal, dass es etwas mit der Bezeichnung zu tun hat. "Depression", da leitet man "depri" von ab und "depri" ist ja jeder mal. Depressionen würden ernster genommen, wenn sie die Bezeichnung "deviante Neurotransmitter Deregulation und hippokampale Neurogenesestörung" hätten...
Das lässt sich genau aus diesem Grund auch erklären. Wenn die meisten eh selbst depressiv sind oder knapp an der Depression gleiten, dann haben sie gewiss kein Einfühlungsvermögen für irgendwelche ausgeflippte Kameraden.
Es hängt halt viel ab von der eigenen Willenstärke und Einsicht ob man seine seelische Probleme in den Griff kriegt. Wenn wir in einem gefährlicheren Umfeld leben würden, wo es ums Überleben geht - dann würden viele sich zusammenreissen. Das Mittel der Wahl war seit Jahrtausenden eigentlich die körperliche Züchtigung mit Rute... früher in Schulen hat man den Kindern sowas ganz einfach beigebracht. Ist quasi wie den Teufel mit Beelzebub austreiben. Angstsörung? Wie wär's mit einer Rute Pflichtterapie? Dann treibt die eine Angst die andere aus. ;D
Nach ein paar Skandal-Dokus bin ich mir sicher das genau so ein Ansatz in diversen geschlossenen Anstalten vefolgt wird. Dort werden möglichst unbequeme Zustände erschaffen damit die Bewohner sich nicht wohl fühlen. Um die Einsicht des Patienten zu wecken das er besser dran ist wenn er sein dämliches Verhalten ändert.
Gouvernator, Du mit deinen Ideen ;D
Mortalvision
2017-05-21, 22:41:28
Aderalll ist verschreibungspflichtig. Besorgst du dir es "irgendwie", machst Du dich (und der Verkäufer sich) strafbar. Ich kann Dir nur raten, deinen Arzt darauf anzusprechen.
Sertralin-Gast
2017-05-22, 01:27:19
Gegen die Schlaflosigkeit hilft neben etwas Ausdauersport (wenn du es packst)
Hat bei mir leider nicht soviel gebracht.
Aber ja, ich jogge bzw. ich motiviere mich dazu ^^
auch 15 mg Mirtazapin (wenn deine Ärztin es aufschreibt).
Trazodon finde ich auch sehr interessant, wenns um Schlafhelfer geht. Scheint ein recht ausgewogenes AD mit interessanten Eigenschaften zu sein.
Ich hatte bis letztes Jahr zB Brintellix bekommen und das wurde dann aufgrund des hohen Preises vom Markt genommen. Das hat mir beinahe das Genick gebrochen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vortioxetin
https://en.wikipedia.org/wiki/Vortioxetine
Wie war das so für dich, vor allem im Vergleich zu Duloxetin? Duloxetin ist ja ein richtiges SNRI mit starker Betonung auf die noradrenerge Komponente.
Wobei die Erfahrungen mit Vortioxetin eher mäßig ausfallen: https://www.drugs.com/comments/vortioxetine/for-depression.html
Simon Moon
2017-05-22, 10:53:42
ich hab ja selber leichtes ads (nee hyperaktiv bin ich nicht.. eher so n ruhiger=) und ich will mir im darknet mal adderall (https://en.wikipedia.org/wiki/Adderall) bestellen.. einfach auch aus interesse.. bin kein freund von ständig medis/drogen nehmen. hat das mal jemand getestet (hab mich @ reddit auch mal informiert dazu/userberichte durchgelesen)
Das ist eine ziemlich sinnlose Idee, finde ich. Da zahlst du gut und gerne 10€ für eine 20mg Pille. Davon brauchst du dann je nachdem 2 pro Tag. Und dann hast du noch nicht mal die Sicherheit, dass es auch wirklich Adderall ist...
Lokadamus
2017-05-22, 12:07:47
Ich schätze mal, dass es etwas mit der Bezeichnung zu tun hat. "Depression", da leitet man "depri" von ab und "depri" ist ja jeder mal. Depressionen würden ernster genommen, wenn sie die Bezeichnung "deviante Neurotransmitter Deregulation und hippokampale Neurogenesestörung" hätten...Nö, ist so ähnlich wie Burnout. Kennt zuerst niemand, danach wird es weiter bekannt mit einem einfachen Begriff.
Größtes Problem, ist es wirklich ein Problem, nur eine Schwankung oder ein Simulant?
Wegen Medis, sagts du selber, was Sache ist. Wenn das eine gut hilft, sollte man dabei bleiben. Andere Sachen kann man mal testen, danach sollte man wissen, was man braucht.
Mir hilft Sonne und Alk. Nicht gerade die beste Sache, aber naja. Wenn mein Leben in Ordnung wäre, bräuchte ich nichts davon.
Übrigens, für alle, die an dem Thema tiefergehender interessiert sind, kann ich die Artikel von Dr. Ken Gillman nur wärmstens empfehlen:
http://psychotropical.com/
Sertralin-Gast
2017-05-28, 01:12:40
dopaminerge Antidepressiva hatten häufig sexuelle Enthemmung und übersteigertem Risikobewusstsein zur Folge - daher werden sie nicht mehr so eingesetzt. das kann sich mit anderen Substanzen/Kombinationen/... sicherlich auch ändern. aber aktuell ist das der Fall und die Antwort auf deine Frage.
Das wäre doch eigentlich perfekt für Depressive und Angstgestörte, die übermäßig gehemmt sind und Risiko grundsätzlich meiden ;)
Sertralin-Gast
2017-05-28, 02:13:23
- Bupropion: wirkt eher aufputschend, aber durchaus interessant. Kann sinnvoll sein, evtl. auch als Augmentation zum SSRI (frag mal deinen Nervenarzt nach seinen Erfahrungen diesbezüglich)
Jo, auch eine sehr beliebte Kombi im Amiland, bekannt als Well-oft, abgeleitet von Wellbutrin + Zoloft. Ich werde die Kombi auf jeden Fall im Auge behalten. Ich muss jetzt erstmal abwarten, wie sich die Sertralin-Monotherapie nach der Erhöhung auf 75mg und 100mg entwickelt. Leider braucht das alles seine Zeit.
Was auch nicht uninteressant ist: Sertralin kombiniert mit Nortriptylin.
Hierzu 2 Artikel:
http://www.psychotropical.com/anti-depressants/snris
http://www.psychotropical.com/clomipramine-potent-snri-anti-depressant
- Tianeptin: wirkt und fühlt sich sehr natürlich an. Ich kann keine NW feststellen, vielleicht bissl Kopfweh gehabt beim Einphasen, mehr nicht.
MMn unterschätzt und zu wenig bekannt.
Scheint bei den Amis und Brits sehr beliebt zu sein. Ich habe viele positive Bewertungen dazu gelesen.
Die Stahl Online Prescribers Guide ist toll.
http://stahlonline.cambridge.org/prescribers_guide.jsf
http://stahlonline.cambridge.org/prescribers_drug.jsf?page=9781107675025c109.html.therapeutics&name=Sertraline&title=Therapeutics
Oberon
2017-05-28, 18:05:25
Jo, auch eine sehr beliebte Kombi im Amiland, bekannt als Well-oft, abgeleitet von Wellbutrin + Zoloft. Ich werde die Kombi auf jeden Fall im Auge behalten. Ich muss jetzt erstmal abwarten, wie sich die Sertralin-Monotherapie nach der Erhöhung auf 75mg und 100mg entwickelt. Leider braucht das alles seine Zeit.
Du sag mal, haben sich die sexuellen NW beim Sertralin inzwischen gelegt oder verringert?
Ich bin seit gut 2 Wochen wieder auf Escitalopram in Kombi mit Bupropion :redface:
Die sex. NW sind definitiv da...ich habe das Gefühl, das Bupropion verbessert Libido und äh Performance :redface:, aber irgendwie fühlt sich alles nicht so intensiv an, verzögerter Orgasmus etc. :frown:
Mortalvision
2017-05-28, 21:41:53
Escitalopram verzögert ordentlich. Das stärkt wohl das vegetetative Nervensystem, sodass man nicht so leicht über "die Schwelle kommt" :D
Mit dem Mirtazapin geht das leichter, weil es den Sympathikus zwar beruhigt, aber man später mehr "im Fluss bleibt", oh Gott, wieviel Bier hatte ich heute, hicks??? :D:D:D
Sertralin-Gast
2017-05-29, 00:42:58
Du sag mal, haben sich die sexuellen NW beim Sertralin inzwischen gelegt oder verringert?
Deutlich verringert. Ich bin zwar nicht dauergeil wie früher, aber ich werde wieder geil. Jetzt ist es sogar besser, weil ich nicht ständig Sex im Kopf habe :D Das einzige, was mich in der Hinsicht etwas "stört" bzw. ungewohnt ist, ist die geringe Ejakulat-Menge. Aber vielleicht renkt sich das ja auch wieder ein...
Es gab im Internet irgendwo eine Tabelle mit den SSRI Orgasm Offset Zeiten oder so :D
Das schlimmste aus der Gruppe der SSRIs war afair Paroxetin.
Ich bin seit gut 2 Wochen wieder auf Escitalopram in Kombi mit Bupropion :redface:
Die sex. NW sind definitiv da...ich habe das Gefühl, das Bupropion verbessert Libido und äh Performance :redface:, aber irgendwie fühlt sich alles nicht so intensiv an, verzögerter Orgasmus etc. :frown:
Bupropion im speziellen ist bekannt dafür die Libido und Sexualfunktion zu boosten. Gibt Leute, die werden davon regelrecht dauergeil ;D Trazodon meines Wissens auch, wenn auch nicht ganz so extrem wie Bupropion.
Wegen was (Krankheitsbilder) nimmst Du das Zeug denn? Welche Symptome hattest bzw. hast Du und welche Nebenwirkungen? Vielleicht kann man dir dann zu einer besseren Kombi raten ;) Ich habe in den letzten Tagen ein wenig viel recherchiert und finde einige ADs besonders interessant:
# Maprotilin (so ein bisschen wie Mianserin & Mirtazapin, aber vom pharmakokinetischen Profil imho deutlich runder und ausgewogener. Mirtazapin & Mianserin, welche ja fast identisch sind, sind ja im Prinzip nix anderes als starke Antihistaminika, also Schlaf- und Fresspillen. Siehe Rezeptor-Profil. Nebenwirkungen von Maprotilin sind auch weniger ausgeprägt als bei klassischen TCAs)
# Trazodon (guter Schlaf, keine sexuellen Störungen, allgemein wenig Nebenwirkungen, Effizienz auf Höhe anderer ADs. Ist ein zu Unrecht unterbewertetes AD)
# Clomipramin (soll ja mit das effizienteste Zeug überhaupt sein, vor allem das potenteste SNRI, aber vor den angeblich so schlimmen (?) Nebenwirkungen habe ich schon etwas Respekt. Wobei Studieren geht ja über probieren ^^ Übelkeit und Appetitlosigkeit sollen bei Clomipramin wohl auch recht häufig vorkommen, wenn auch etwas seltener als bei Setralin, insofern ist das wahrscheinlich nix für mich.
Sertralin ist soooo schlecht nicht, gefällt mir soweit, was mich aber noch stört:
# Appetitlosigkeit (stört mich am meisten. Mit den anderen NW kann ich leben)
# moderate Schlaflosigkeit (das ist etwas besser geworden, imho)
# Hitzewallungen (ich bin sonst immer ein Wärme-liebender Typ gewesen, aber momentan macht mich die Hitze soooo fertig)
Wenn es interessiert, hier meine beiden Threads aus englisch-sprachigen Foren:
http://www.socialanxietysupport.com/forum/f30/antidepressants-that-do-not-cause-sexual-dysfunction-and-apathy-1999625/
http://www.nomorepanic.co.uk/showthread.php?t=198501
http://www.mind-and-brain-blog.de/569/arzneiverordnungsreport-2012-antidepressiva/
Escitalopram verzögert ordentlich. Das stärkt wohl das vegetetative Nervensystem, sodass man nicht so leicht über "die Schwelle kommt" :D
Mit dem Mirtazapin geht das leichter, weil es den Sympathikus zwar beruhigt, aber man später mehr "im Fluss bleibt", oh Gott, wieviel Bier hatte ich heute, hicks??? :D:D:D
Mortalvision, womit hast Du noch Erfahrungen gemacht? :D
Insbesondere würden mich TCAs und atypische Sachen wie Trazodon, Opipramol und co interessieren :D
Sertralin-Gast
2017-05-29, 16:41:46
Kleiner Nachtrag: diese totale Appetitlosigkeit ist aber am schlimmsten. Ich habe null Appetit, selbst wenn ich 24 Std nichts gegessen habe. Ich habe 5kg abgenommen mit Tendenz weiter fallend, wenn auch nicht mehr so schnell, wiege mittlerweile nur noch 60kg @ 176cm, männlich. Ich kann und darf nicht noch weiter abnehmen. Ich werde mit meinem Arzt dringend über Alternativen sprechen müssen. Ich hatte ja mit meinem Arzt abgemacht, dass wir einen Monat abwarten und gucken, ob diese Nebenwirkungen vielleicht doch noch verschwinden oder sich zumindest minimieren. Aber ich bin ja mittlerweile 6 Wochen auf 50mg Sertralin und irgendwie schaut es nicht danach aus. Eine Erhöhung der Dosis dürfte die Nebenwirkungen wohl nur erhöhen, nehme ich mal an?
Die Schlaflosigkeit ist auf Dauer sicherlich auch nicht gesund.
Eigentlich schade...
Wird wohl entweder auf Augmentation mit z.B. Mirtazapin oder ähnlichem hinauslaufen oder alternativ ein anderes Standalone-AD. Ich bin offen für Vorschläge :D
Mortalvision
2017-05-29, 17:55:28
Nana, war nur ein Radler, dass mir bei der Hitze auf den Kopf gefallen ist.
Sonst hab ich keine Antidepressiva. Vor 20 Jahren hatte ich mal Johanniskrautdragees. Die haben geholfen, jedoch waren meine Pupillen deutlich geweitet.
Sertralin-Gast
2017-05-29, 18:02:54
Vor 20 Jahren hatte ich mal Johanniskrautdragees. Die haben geholfen, jedoch waren meine Pupillen deutlich geweitet.
Ja, das hab ich auch. Serotonin ;)
Sertralin-Gast
2017-05-31, 01:26:32
Treating Depression: Is there a placebo effect?
https://youtu.be/Zihdr36WVi4
Oberon
2017-05-31, 09:26:32
Kleiner Nachtrag: diese totale Appetitlosigkeit ist aber am schlimmsten. Ich habe null Appetit, selbst wenn ich 24 Std nichts gegessen habe. Ich habe 5kg abgenommen mit Tendenz weiter fallend, wenn auch nicht mehr so schnell, wiege mittlerweile nur noch 60kg @ 176cm, männlich. Ich kann und darf nicht noch weiter abnehmen. Ich werde mit meinem Arzt dringend über Alternativen sprechen müssen. Ich hatte ja mit meinem Arzt abgemacht, dass wir einen Monat abwarten und gucken, ob diese Nebenwirkungen vielleicht doch noch verschwinden oder sich zumindest minimieren. Aber ich bin ja mittlerweile 6 Wochen auf 50mg Sertralin und irgendwie schaut es nicht danach aus. Eine Erhöhung der Dosis dürfte die Nebenwirkungen wohl nur erhöhen, nehme ich mal an?
Die Schlaflosigkeit ist auf Dauer sicherlich auch nicht gesund.
Eigentlich schade...
Wird wohl entweder auf Augmentation mit z.B. Mirtazapin oder ähnlichem hinauslaufen oder alternativ ein anderes Standalone-AD. Ich bin offen für Vorschläge :D
Setralin-Gast, nach deiner Beschreibung würdest du von den NW von Mirtazapin nur profitieren! Ab gehts!
Ich garantiere dir, bald wird die Schoki im Schrank noch nie so lecker geschmeckt haben :)
PS: auf deinen letzten Post mit Fragen an mich antworte ich auch noch :smile:
Simon Moon
2017-05-31, 12:08:03
Kleiner Nachtrag: diese totale Appetitlosigkeit ist aber am schlimmsten. Ich habe null Appetit, selbst wenn ich 24 Std nichts gegessen habe. Ich habe 5kg abgenommen mit Tendenz weiter fallend, wenn auch nicht mehr so schnell, wiege mittlerweile nur noch 60kg @ 176cm, männlich. Ich kann und darf nicht noch weiter abnehmen. Ich werde mit meinem Arzt dringend über Alternativen sprechen müssen. Ich hatte ja mit meinem Arzt abgemacht, dass wir einen Monat abwarten und gucken, ob diese Nebenwirkungen vielleicht doch noch verschwinden oder sich zumindest minimieren. Aber ich bin ja mittlerweile 6 Wochen auf 50mg Sertralin und irgendwie schaut es nicht danach aus. Eine Erhöhung der Dosis dürfte die Nebenwirkungen wohl nur erhöhen, nehme ich mal an?
60kg @ 1,76m ist ein totales Normalgewicht. Untergewicht wäre so ab etwa 52 - 53kg. Da musst du dir auf jeden Fall keine Sorgen machen.
Die Frage ist eher: Hast du denn eigentlich Hunger, aber die wirds unwohl im Magen beim Speisen oder denkst du einfach nicht ans Essen? Bei Ersterem würd ich das mit dem Arzt besprechen. Wenns aber eher um Letzteres geht, probier mal eine körperliche Tätigkeit - das gibt 100% Appetit und baut wieder Masse auf.
Eigentlich eher ungewöhnlich bei Sertralin, die meisten Weiber jammern bei SSRI darüber wie sie zum Fass werden.
Oberon
2017-05-31, 18:09:02
Deutlich verringert. Ich bin zwar nicht dauergeil wie früher, aber ich werde wieder geil.
Klingt doch schon mal gut :smile:
Bupropion im speziellen ist bekannt dafür die Libido und Sexualfunktion zu boosten. Gibt Leute, die werden davon regelrecht dauergeil ;D
Eine derartige Wirkung kann ich durchaus bestätigen :cool:
Wegen was (Krankheitsbilder) nimmst Du das Zeug denn? Welche Symptome hattest bzw. hast Du und welche Nebenwirkungen? Vielleicht kann man dir dann zu einer besseren Kombi raten ;)
Bei mir ist leider die OCD-Komponente ziemlich ausgeprägt, daher komme ich um serotonerge ADs nicht drumrum. Kombis hatte ich schon viele und ich hoffe, dass ich jetzt für mich eine finde, auf die ich mich erstmal eine Weile verlassen kann. Nebenwirkungen von SSRIs eigentlich nur die sexuellen. Und natürlich dieses "scheißegal"-Gefühl, aber das ist immer Fluch und Segen zugleich.
Sertralin ist soooo schlecht nicht, gefällt mir soweit, was mich aber noch stört:
# Appetitlosigkeit (stört mich am meisten. Mit den anderen NW kann ich leben)
# moderate Schlaflosigkeit (das ist etwas besser geworden, imho)
# Hitzewallungen (ich bin sonst immer ein Wärme-liebender Typ gewesen, aber momentan macht mich die Hitze soooo fertig)
Ich bin jetzt umgestiegen von Escitalopram auf Sertralin. Seit gestern morgen nehme ich das S. (50mg, weiter in Kombination mit 150mg Bupropion). NW kann ich keine feststellen, außer vielleicht, dass die Problematik unter der Gürtellinie wieder etwas schlechter geworden ist. Aber das kann auch psychisch sein.
Grund für den Wechsel: ich möchte zumindest ein anderes SSRI außer (Es-)Citalopram probieren und die anderen 3 kommen für mich nicht in Frage.
Außerdem bin ich gespannt auf die Wirkung zusammen mit dem B.
Beide haben eine schwach ausgeprägte Dopamin-Wiederaufnahmehemmung, vielleicht stellt sich durch Synergie ein interessanter Effekt ein.
Sollten allerdings die sexuellen NW langfristig durch das S. schlechter werden, werde ich wieder aufs Esc. zurückgehen.
Sertralin-Gast
2017-05-31, 19:29:55
Setralin-Gast, nach deiner Beschreibung würdest du von den NW von Mirtazapin nur profitieren! Ab gehts!
Ich garantiere dir, bald wird die Schoki im Schrank noch nie so lecker geschmeckt haben :)
Hört sich gut an! :D Es wird auf jeden Fall darauf hinauslaufen. Entweder Mirtazapin, ggf. Maprotiline (seizure-risk?), Nortriptylin... und dann gibt es ja noch Trazodon, Bupropion, Opipramol, Moclobemid. Tianeptin hört sich auch interesant an. Nimmst Du Tianeptin noch?
Die o.g. Sertralin-Nebenwirkungen sind nicht die einzigen, die mir etwas Sorgen machen:
# ich bin die letzten zwei Wochen irgendwie kurz angeschlossen, impulsiv und mir nicht mehr richtig über Konsequenzen im klaren. Mich könnte 'ne Gruppe von 10 vorbestraften "Hakans" blöd anmachen und ich würde wahrscheinlich die Konfrontation suchen, ganz egal ob ich dabei draufgehe. Irgendwie ist mir alles "kackegal" und das finde ich beunruhigend. Ein gesundes Selbstbewusstsein und eine gewisse Portion "scheißegal" kann nicht schaden, gerade bei Depressiven, aber wenn das überschwappt und Extreme annimmt, dann wird es imho gefährlich.
# verstärkte Agitation. Ich bin von Natur aus motorisch überaktiv bzw. "hyperaktiv" (?), wackel ständig auf dem Stuhl rum, spiele mit meinen Beinen, Füßen und Zehen, spiele mit meinen Fingernägeln- und häuten. Beiße mir manchmal meine Lippen wund. Keine Ahnung, ob das eine Art "ADHS"-Komponente ist? Wäre definitiv mal abklärenswert. Jedenfalls scheint Sertralin meine Agitation zu verstärken. Erfahrungsgemäß scheinen Antidepressiva mit einer noradrenergen und/oder Opiat-, Amphetamin-Komponente agitierte Symptome zu mindern / mildern, z.B. Bupropion, Opipramol usw.! Bupropion in Kombi mit Mirtazapin scheint auch eine synergetische Kombo zu sein.
# Etwas, das ich als "emotional blunting" und "indifference" bezeichnen würde.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2989833/
http://bjp.rcpsych.org/content/195/3/211
http://www.socialanxietysupport.com/forum/f30/article-ssri-s-may-suppress-basic-human-emotions-of-love-114284/
Irgendwie müssen die Nebenwirkungen ja in einer Relation zu den Vorteilen stehen und wenn es mehr Nebenwirkungen als Vorteile gibt, dann muss man sich überlegen, ob das noch Sinn macht. Sertralin hat noch 3 Wochen mich vom Gegenteil zu überzeugen, dann ist nämlich mein nächster Termin.
60kg @ 1,76m ist ein totales Normalgewicht. Untergewicht wäre so ab etwa 52 - 53kg. Da musst du dir auf jeden Fall keine Sorgen machen.
;D
Das ist BMI 19. Haarmann würde das sicherlich geil finden und ein 20-jähriges weibliches Model fände das wohl auch toll, aber ich bin ein Mann Ende 20 und habe keine Lust wie ein KZ-Opfer auszusehen, mal davon abgesehen, dass das auf Dauer sicher nicht gesund ist.
Die Frage ist eher: Hast du denn eigentlich Hunger, aber die wirds unwohl im Magen beim Speisen oder denkst du einfach nicht ans Essen? Bei Ersterem würd ich das mit dem Arzt besprechen. Wenns aber eher um Letzteres geht, probier mal eine körperliche Tätigkeit - das gibt 100% Appetit und baut wieder Masse auf.
Ich habe keinen Hunger. Ich merke zwar, dass mein Magen knurrt, gluckert und "unangenehme" Bewegungen macht, aber ich habe weder Hunger noch Appetit. Essen berührt und interessiert mich einfach nicht mehr, einfach weil der Instinkt und das Belohnungsgefühl dafür verloren gegangen ist. Mir wird nicht übel und ich übergebe mich auch nicht, es ist eher so ein ganz leichtes Gefühl der Reisekrankheit in Kombination mit leichter Ausprägung von Sodbrennen/Magenbrennen. Mir macht es Sorgen, dass so ein fundamentales vegetatives Verlangen einfach wie ausgeschaltet ist.
Eigentlich eher ungewöhnlich bei Sertralin, die meisten Weiber jammern bei SSRI darüber wie sie zum Fass werden.
Das wundert mich, denn SSRIs sollen ja keinen Gewichtszuwachs verursachen...
Over more than six months of sertraline therapy for depression, patients showed a nonsignificant weight increase of 0.1%.[53] Similarly, a 30-month-long treatment with sertraline for OCD resulted in a mean weight gain of 1.5% (1 kg).[54] Although the difference did not reach statistical significance, the weight gain was lower for fluoxetine (Prozac) (1%) but higher for citalopram (Celexa), fluvoxamine (Luvox) and paroxetine (Paxil) (2.5%). Of the sertraline group, 4.5% gained a large amount of weight (defined as more than 7% gain). This result compares favorably with placebo, where, according to the literature, 3–6% of patients gained more than 7% of their initial weight. The large weight gain was observed only among female members of the sertraline group; the significance of this finding is unclear because of the small size of the group.[54]
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Sertraline#Side_effects
Sertralin-Gast
2017-05-31, 19:56:14
Eine derartige Wirkung kann ich durchaus bestätigen :cool:
Lasst es den warmachine79 wissen :D
Bei mir ist leider die OCD-Komponente ziemlich ausgeprägt, daher komme ich um serotonerge ADs nicht drumrum. Kombis hatte ich schon viele und ich hoffe, dass ich jetzt für mich eine finde, auf die ich mich erstmal eine Weile verlassen kann. Nebenwirkungen von SSRIs eigentlich nur die sexuellen.
Ich bin jetzt umgestiegen von Escitalopram auf Sertralin. Seit gestern morgen nehme ich das S. (50mg, weiter in Kombination mit 150mg Bupropion). NW kann ich keine feststellen, außer vielleicht, dass die Problematik unter der Gürtellinie wieder etwas schlechter geworden ist. Aber das kann auch psychisch sein.
Aber beachte, dass Du von Sertralin nur dann Vorteile in Punkto OCD erhalten wirst, wenn Du es in hoher Dosierung nimmst. Du musst also 150mg bis 200mg Sertralin nehmen, damit es für OCD wirkt. Das gleiche gilt für die Dopamin-Komponente. In niedriger Dosierung (50mg) ist es für OCD unbrauchbar.
Für die medikamentöse Therapie der Zwangsstörung gelten einige Besonderheiten: Es sind meist höhere Dosen als in der Behandlung einer Depression notwendig; ein Therapieerfolg stellt sich oft erst nach einer Latenzzeit von zwei bis drei Monaten ein. Meist werden nur Besserungen um 40–50 % erreicht; es ist eine längerfristige medikamentöse Erhaltungstherapie (mindestens 12–24 Monate) erforderlich.[96] Bei Behandlungsresistenz kann der Wechsel auf einen anderen SSRI-Wirkstoff oder Clomipramin[97] oder Venlafaxin versucht werden.[96]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwangsst%C3%B6rung#Antidepressiva
Hast Du denn mal Clomipramin ("Anafranil") probiert? Das soll für Angst- und Zwangsstörungen sehr effektiv sein. Ebenso wie für depressive Störungen. Es ist das potenteste SNRI und nicht umsonst DER Maßstab für Effektivität.
https://www.drugs.com/comments/clomipramine/
https://www.drugs.com/comments/clomipramine/anafranil.html
Grund für den Wechsel: ich möchte zumindest ein anderes SSRI außer (Es-)Citalopram probieren und die anderen 3 kommen für mich nicht in Frage.
Ich bin auch am überlegen, ob ich nach Sertralin noch Citalopram/Escitalopram ausprobiere. Ich möchte nämlich wissen, ob meine Nebenwirkungen allgemein SSRI-bedingt sind oder ob es etwas Sertralin-spezifisches ist...
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11793630
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1163271/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC514842/
Oberon
2017-06-01, 10:33:39
@Sertralin-Gast:
Re: Tianeptin: nein, nehme ich nicht mehr. 2 parallel reichen erstmal :)
Ich nehme es ab und zu noch um Einschlafen, es wirkt nämlich auch gut beruhigend.
Re: kurz angeschlossen, impulsiv etc.: kenne ich, geht mir ähnlich. Das ist der SSRI-"Schleier" (Abstumpfung etc.). Ein zweischneidiges Schwert. Kann 100% nachvollziehen, dass du es als belastend empfindest. Muss jeder für sich selbst entscheiden, obs ihm unterm Strich damit besser geht.
Re: verstärkte Agitation: kann ich so nicht bestätigen, aber ich mache auch viel Sport - hilft immer :)
---------
Re: OCD-Dosierung: ja, das ist gut möglich. Ich taste mich an die Dosis ran, die für mich den besten Kompromiss darstellt. Wahrscheinlich langen 50mg nicht, aber vielleicht habe ich auch Glück. :)
Re: Anafranil: werde ich nicht nehmen - sex. NW noch schlimmer hier als bei den meisten SSRIs
Re: Umstieg auf anderes SSRI: es kann gut sein, dass dir das hilft. Die Schnittmenge der NWen aller SSRI sind grob gesagt: sexuell und gastrointestinal. Darüber hinaus gibt es tlw. erhebliche Unterschiede :cool:
Simon Moon
2017-06-01, 14:01:54
Das ist BMI 19. Haarmann würde das sicherlich geil finden und ein 20-jähriges weibliches Model fände das wohl auch toll, aber ich bin ein Mann Ende 20 und habe keine Lust wie ein KZ-Opfer auszusehen, mal davon abgesehen, dass das auf Dauer sicher nicht gesund ist.
Ich weiss schon wie sich das anfühlt. Vor x Jahren hatte ich mal eine längere Phase ziemlich Probleme mit der Verdauung und wog zeitweise noch ~58kg @ 1,81m. Durch eine gut belebte Fussgängerezone zu laufen, hatte schon beinahe das Feeling von einem Rugby-Spiel. Aber gesundheitlich ist das Gewicht eigentlich ziemlich nah am Optimum.
[QUOTE=Sertralin-Gast;11389886]
Mir macht es Sorgen, dass so ein fundamentales vegetatives Verlangen einfach wie ausgeschaltet ist.
Ausgeschaltet ist es ja wohl kaum, sonst könntest du kaum noch hier schreiben. Ich würd hier nicht das Haar in der eSuppe suchen. Schau doch besser die Energie für etwas Spassigeres zu nutzen als dir nun den Kopf darüber zu zerbrechen. Soweit ich weiss ist auch noch niemand verhungert, weil er SSRI nahm.
Das wundert mich, denn SSRIs sollen ja keinen Gewichtszuwachs verursachen...
Im Vergleich zu trizyklischen. Aber ist trozdem eine der eher häufigeren Nebenwirkungen. Zudem sprechen wir hier von Frauen :ulol:
Sertralin-Gast
2017-06-01, 17:59:21
Re: kurz angeschlossen, impulsiv etc.: kenne ich, geht mir ähnlich. Das ist der SSRI-"Schleier" (Abstumpfung etc.). Ein zweischneidiges Schwert. Kann 100% nachvollziehen, dass du es als belastend empfindest. Muss jeder für sich selbst entscheiden, obs ihm unterm Strich damit besser geht.
Genau deswegen habe ich mit dem Arzt abgemacht, dass wir noch etwas abwarten. Ich muss erstmal sehen wie sich das alles entwickelt. Ich bin noch unsicher, ob ich damit auf Dauer umgehen möchte ;)
Hast Du denn 'ne Zeit lang nur Bupropion eingenommen, ohne jegliche Zusätze anderer ADs?
Falls ja, wie ging es dir dabei? Hattest Du diese Abstumpfung wie unter SSRIs?
Wie waren die restlichen Nebenwirkungen?
Was stand auf der positiven Seite?
Re: Anafranil: werde ich nicht nehmen - sex. NW noch schlimmer hier als bei den meisten SSRIs
Hast Du es denn mal probiert? :D
Vielleicht hast Du ja Glück ^^
Die Top 7 Nebenwirkungen von Clomipramin @Sanego:
36% Gewichtszunahme
28% Schwitzen
24% Müdigkeit
17% Mundtrockenheit
15% Übelkeit
13% Verstopfung
10% Traumveränderungen
Die Top 7 Nebenwirkungen von Sertralin @Sanego:
21% Gewichtszunahme
19% Müdigkeit
18% Übelkeit
15% Schwindel
13% Durchfall
13% Libidoverlust
10% Kopfschmerzen
Re: Umstieg auf anderes SSRI: es kann gut sein, dass dir das hilft. Die Schnittmenge der NWen aller SSRI sind grob gesagt: sexuell und gastrointestinal. Darüber hinaus gibt es tlw. erhebliche Unterschiede :cool:
Wenn ein anderes SSRI, dann wohl Citalopram, denn es scheint jenes aus der Gruppe der SSRIs zu sein, das am meisten sediert und Gewichtssteigerung verursacht. Zusätzlich ist es wohl recht gut verträglich mit nur wenigen Interaktionen.
Sertralin-Gast
2017-06-01, 18:11:23
btw.: seit wann ist Escitalopram eigentlich als Generika verfügbar?
Wann lief das Patent aus?
Aber gesundheitlich ist das Gewicht eigentlich ziemlich nah am Optimum.
Naja ^^
10kg mehr wären schon besser.
Mit 70kg @176cm fühlte ich mich ideal!
Ausgeschaltet ist es ja wohl kaum, sonst könntest du kaum noch hier schreiben. Soweit ich weiss ist auch noch niemand verhungert, weil er SSRI nahm.
Ich weiß ja, dass ich etwas essen muss, damit ich nicht verhungere, es ist aber trotzdem ein Stück weit weniger Lebensqualität, wenn man keinen Essensinstinkt (Appetit, Hunger) mehr hat.
Im Vergleich zu trizyklischen. Aber ist trozdem eine der eher häufigeren Nebenwirkungen. Zudem sprechen wir hier von Frauen :ulol:
Ärzte sollten damit anfangen Frauen nur noch auf Mirtazapin zu setzen :ulol:
Sertralin-Gast
2017-06-02, 01:54:30
Ich denke sowieso, dass man sich aktuell auf dem Holzweg befindet, wenn man glaubt eine Depression durch die Beeinflussung der Neurotransmitter heilen zu können. Das ist imo im Prinzip nichts anderes als Hustensirup, welcher das Kratzen im Rachen unterdrückt, bis der Patient wieder von sich aus gesundet.
Da bin ich ganz bei dir. Die Monoamin-Hypothese beruht auf recht vagen Hinweisen und ist nie hinreichend stichhaltig bewiesen worden. Und letztendlich gibt es noch andere Faktoren, die mindestens eine genauso wichtige Rolle spielen, z.B. Wachstumsfaktor BDNF, hippocampale Neurogenese, Entzündungsfaktoren, Ceramid-Stoffwechsel, Neuroplastizität des Gehirns & gestörte glutamaterge Neurotransmission, Hyperaktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden (HPA)-Achse etc.! Ich schätze mal, einen richtigen Durchbruch in der medikamentösen Depressionsbehandlung wird es erst dann geben, wenn jemand diese Puzzleteile zu einer Gesamttheorie zusammenfügt und in ein entsprechendes pharmakologisches Produkt übersetzt.
Aktuell schüttet man nur die Maulwurflöcher zu, anstatt die Maulwürfe direkt zu erledigen.
Hat sicher einen Einfluss, doch Kokain ist - erstaunlicherweise wie ich finde - vorgängig ein Inhibitor, der zudem ebenso auf 5-HT2 und 5-HT3 (Serotonin), als auch NA (Noradrenalin) wirkt. Dabei scheint nun gerade der HT-2c wiederum zusätzlich eine Release-Funktion auf Dopamin auszuüben. Auf der anderen Seite haben wir Methylphenidate (MPH), welches auf der DA Seite sehr ähnlich dem Kokain wirkt, zeigt dagegen nur eine sehr schwache Affinität zu HT-5 und praktisch gar keine zum erwähnten 5-HT2c Rezeptor. (Mirtazapin setzt übrigens genau über diesen 5-HTc2 Rezepter im präfontalen Kortex viel Dopamin frei.)
So hab ich zumindest schon eine Theorie vernommen, welche diesen starken Effekt von Kokain erklären versucht. Denn MPH hat ja trotz seiner praktisch rein dopaminergen Wirkung ein relativ geringes Abhängigkeitspotential. Zudem scheinen die dopaminergen Rezeptoren auch teilweise gegeneinander zu spielen. Und spätestens hier wird es für mich dann langsam zu komplex um direkt mal einschätzen zu können, wie nun ein Stoff direkt wirken soll. MPH hat zumindest hier für mich den Beweis erbracht, dass die einfache Formel "Dopamin = Sucht" nicht stimmen kann.
Danke für das kurze Abstract! :)
Ich bin auch gerade dabei mich mit den einzelnen Rezeptoren und Botenstoffen zu beschäftigen, allerdings wird es schnell kompliziert und unübersichtlich, vor allem da sich ab einer bestimmten Anzahl an Einflüssen & Regelkreisen die Möglichkeiten potenzieren ^^ Naja, werde mir jetzt mal die Bücher von "Stephen Stahl" besorgen und da mal querlesen. Es ist ja durchaus ein interessantes Themenfeld...
Da wir noch kaum ein psychisches Leiden konkret und fundiert erklären können, wie sollte so etwas denn ausgeschlossen sein? Die daraus entstehenden Symptome müssten dabei ja auch in den Leistungskatalog der Depression passen: "gedrückte, depressive Stimmung", "Interessensverlust und Freudlosigkeit", sowie "Antriebsmangel und erhöhte Ermüdbarkeit" sind doch nur logische Konsequenz, wenn man ständig durch Konzentrationsstörungen frustriert wird. Aber ok, nun bin ich endgültig abgedriftet.
Mich wundert es ja sowieso, wie heute psychische Krankheiten diagnostiziert werden können. Wenn man mal so im ICD-10 und DSM-V bei Krankheitsbildern wie Depression, schizophrenia simplex, schizoide Persönlichkeitsstörung, Asperger-Syndrom, AD(H)S etc. blättert, dann hört sich das alles gleich an ;D
Das ist alles noch recht "vage". Was es bräuchte ist ein Gehirnscanner wie in Star Trek, der einem sofort sagt, was da nicht stimmt.
Sertralin-Gast
2017-06-02, 02:32:09
Tianeptin ausprobieren lohnt sich definitiv.
Mich wundert ehrlich gesagt, dass Tianeptin so unbekannt ist. Ich habe mich die letzten 5 Tage dazu eingelesen und es hört sich alles wunderbar an. Effektivität auf Höhe der besten ADs, Tianeptin wirkt weder anticholinerg, antihistaminerg noch adrenolytisch, verglichen mit SSRIs ist die Verträglichkeit tendenziell besser, da kaum sexuelle Nebenwirkungen auftreten und auch keine SSRI-"Zombifikation" stattfindet. Ebenfalls scheint es antikonvulsiv und analgetisch zu wirken.
Sehr interessantes Zeug! :) Wie muss man es denn dosieren? Ich habe jetzt nur TIANEURAX 12,5 mg Filmtabletten von neuraxpharm gefunden. Die Halbwertzeit ist auch recht kurz (Die Plasmahalbwertszeit beträgt 1,4–3,6 Stunden. Der Metabolit hat eine Halbwertszeit von 7,6 Stunden)
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2012/daz-50-2012/serotonin-reuptake-enhancer-tianeptin-bei-depression
Aber was das Marketing generell betrifft, geb ich dir vollkommen recht. Selbst "SSRI der ersten Generation" wie Fluoxetin kenn ich kaum jemanden der die nimmt und neu verschrieben wird hier sowieso am liebsten Duloxetin bzw. natürlich das Original Cymbalta (tm). Das Medikament ist zwar nicht besonders effektiv, kostet dafür gut CHF 100.- pro Monat bei täglich 60mg. Also gut CHF 50.-/ Gramm. Und auch bei Citalorpram und Escitalopram - was ja eigentlich dasselbe ist, nur einmal ein Racemat, das andere mal das getrennte und neu patentierte Eutomer davon. Noch etwas Werbung und schon konnte man mit einem einzelnen Prozessschritt, den jeder Chemielaborant durchführen kann, das Schutzrecht quasi um 7 Jahre verlängern.
Dem ist leider definitiv so. Ist ja mit Sachen wie Omeprazol und Esomeprazol das gleiche. Wobei es in Deutschland noch nicht so krass ausgeprägt ist und es werden auch viele Generika verschrieben. Übel ist es in den USA! Wenn ich mir die Verschreibungsstatistiken @ USA angucke, dann sind auf den ersten drei Plätzen so Sachen wie Cymbalta, Pristiq, Viibryd ;D Immer schön die teuren patentierten Produkte, weil NEU hilft ja VIEL *lol*
Dabei gibt es durchaus viele "alte" bewährte Produkte mit hoher Effektivität und günstigem Nebenwirkungsprofil, die sich neben den neueren nicht zu verstecken brauchen: Nortriptylin, Tianeptin, Mirtazapin (aber auch Maprotilin, Mianserin), Trazodon, Opipramol, Bupropion. Nur um ein paar zu nennen. Und der Vorteil an älteren Produkten: man weiß, woran man ist, denn die Nebenwirkungen sind alle "erforscht".
So und nun versuche ich endlich meinen verfi**ten Schlaf zu finden nachdem mir zwar ne 100er Levodopa meinen völlig kaputten Eisenhaushalt geglättet hat, 10mg MPH als Zusatz den Dopaminspiegel stabilisiert, aber die eingeworfene Nitrazepam immer noch keine Wirkung zeigt. Schäte mal die Nitrazepam wird wie üblich (aber nicht angegeben) zeitverzögert einschlagen, so das ich heute den ganzen Tag zu nix zu gebrauchen sein werde, mal sehen.....
Gegen was nimmst Du das Levodopa?
Oberon
2017-06-03, 09:36:26
@Sertralin-Gast:
Bupropion solo: ja, habe ich tatsächlich mal einige Montage in 2013.
Es hat sich gut angefühlt, ich war auf Zack und sexuell hat es sich genau gegenteilig wie SSRIs angefühlt :eek: Abstumpfung habe ich nicht bemerkt und die ersten Tage hab ich mich wie auf Ritalin gefühlt :tongue:
War aber nicht das optimale AD für mich, da es doch etwas nervös gemacht hat (mich zumindest). Vielleicht hätte ich dem aber auch mehr Zeit geben sollen, wer weiß. Aber sonst hatte ich keine NW damit. Ich weiß leider nicht mehr, wieviel es damals waren, ich glaube aber 150mg (sustained release, 1x/d).
Clomipramin: erstmal abwarten, wie es mit "Welloft" wird :cool:
Tianeptin: 3 x 12.5mg/d ist die übliche Dosis
Sertralin-Gast
2017-06-03, 19:26:24
Hallo Oberon :)
Bupropion solo: ja, habe ich tatsächlich mal einige Montage in 2013.
Es hat sich gut angefühlt, ich war auf Zack und sexuell hat es sich genau gegenteilig wie SSRIs angefühlt :eek:
:O
:massa:
Ich werde demnächst auch noch meine Tante fragen. Die beginnt gerade damit Bupropion einzusetzen, offiziell zur Raucherentwöhnung und inoffiziell um abzunehmen ^^
Abstumpfung habe ich nicht bemerkt und die ersten Tage hab ich mich wie auf Ritalin gefühlt :tongue: War aber nicht das optimale AD für mich, da es doch etwas nervös gemacht hat (mich zumindest). Vielleicht hätte ich dem aber auch mehr Zeit geben sollen, wer weiß. Aber sonst hatte ich keine NW damit. Ich weiß leider nicht mehr, wieviel es damals waren, ich glaube aber 150mg (sustained release, 1x/d).
:up:
Interessant. Du bist nicht der erste, der berichtet, dass Bupropion sich anfühlt & wirkt wie Ritalin. Das scheint wohl auch der Grund dafür zu sein, weshalb es off label ganz gerne ADHSlern verschrieben wird. Es wirkt bei vielen "aufputschend", teilweise angst-steigernd und nervös-machend, deswegen wird es im Amiland oft in Kombination mit Mirtazapin eingesetzt. Das Mirtazapin eliminiert die negativen Wirkungen von Bupropion (Insomnia, Nervosität, Antrieb etc.) und das Bupropion eliminiert die negativen Wirkungen von Mirtazapin (zu sedierend, Munchies, Gewichtszunahme etc.). Synergetische Kombo ;)
Mit SSRIs macht sicherlich jeder unterschiedliche Erfahrungen, aber auf mich wirkt es sehr abstumpfend und gleichgültig-machend. Es könnte jetzt das Haus in Flammen stehen, die Uni mich exmatrikulieren oder ein mir nahestehender einen Herzinfarkt bekommen und ich wäre so drauf: "Meehh, interessiert mich nicht. Whatever". Das gefällt mir ganz und gar nicht, mal davon abgesehen, dass dieses drogenartige Zombie-Gefühl (Apathie, abgeflachte usw.) auch nicht das gelbe vom Ei ist. Zusätzlich macht mich Sertralin agitierter als sonst schon, was ich etwas wundert. Daher halte ich Ausschau nach Alternativen.
Clomipramin: erstmal abwarten, wie es mit "Welloft" wird :cool:
Viel Erfolg! :)
Ich habe mich gerade auf "Well-ron" eingeschossen ;D
Tianeptin: 3 x 12.5mg/d ist die übliche Dosis
Gibt es da auch eine sustained release Version oder muss man es verteilt 3x über den Tag nehmen, morgens, mittags, abends?
Simon Moon
2017-06-03, 23:57:36
Da bin ich ganz bei dir. Die Monoamin-Hypothese beruht auf recht vagen Hinweisen und ist nie hinreichend stichhaltig bewiesen worden. Und letztendlich gibt es noch andere Faktoren, die mindestens eine genauso wichtige Rolle spielen, z.B. Wachstumsfaktor BDNF, hippocampale Neurogenese, Entzündungsfaktoren, Ceramid-Stoffwechsel, Neuroplastizität des Gehirns & gestörte glutamaterge Neurotransmission, Hyperaktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden (HPA)-Achse etc.! Ich schätze mal, einen richtigen Durchbruch in der medikamentösen Depressionsbehandlung wird es erst dann geben, wenn jemand diese Puzzleteile zu einer Gesamttheorie zusammenfügt und in ein entsprechendes pharmakologisches Produkt übersetzt.
Aktuell schüttet man nur die Maulwurflöcher zu, anstatt die Maulwürfe direkt zu erledigen.
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass unsere Hirnforschung wohl etwa so genau ist, wie wenn wir an einem bewölkten Tag mit einem Satelliten auf eine Stadt schauen und dabei versuchten zu verstehen, was all die Menschen miteinander machen. Oder dann gab es da natürlich auch diese Nachricht Anfang Jahr:
https://www.golem.de/news/cpu-koennten-hirnforscher-einen-c64-verstehen-1701-125738.html
"Der Chip sollte ihnen viel weniger Probleme als ein Gehirn bereiten. Sowohl Computerchip als auch Gehirn bestehen aus einzelnen Teilen, die miteinander verbunden sind und Informationen austauschen. Aber der MOS 6502 besteht aus nur 3.510 Transistoren, die alle gleich und jeweils mit nur drei anderen Transistoren verbunden sind."
So viel sei verraten - sie konnten die CPU nicht nachbauen :freak:
Und genau dieser (also neuro(psycho)logische-kognitive) Forschungszweig verschreit die Tiefenpsychologie als unwissenschaftlich. Wer braucht auch schon die Erkenntnis, wieso er so handelt, wie er handelt, wenn er auch seine Hirnwellen ausgemessen haben kann? Wer heute noch Psychologie will, bekommt im Normalfall keine hochgestochenen Erklärungen mehr, sondern die massentaugliche Tele-Tuby Variante davon: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit (https://de.wikipedia.org/wiki/Inneres_Kind)“.
Danke für das kurze Abstract! :)
Ich bin auch gerade dabei mich mit den einzelnen Rezeptoren und Botenstoffen zu beschäftigen, allerdings wird es schnell kompliziert und unübersichtlich, vor allem da sich ab einer bestimmten Anzahl an Einflüssen & Regelkreisen die Möglichkeiten potenzieren ^^ Naja, werde mir jetzt mal die Bücher von "Stephen Stahl" besorgen und da mal querlesen. Es ist ja durchaus ein interessantes Themenfeld...
Im Prinzip verstehen wir das ja sowieso noch nicht und bekanntlich kann man auch nur etwas gut erklären, was wirklich verstanden ist. Tragisch find ich dann ja eher, wenn gerade eigentliche Fachpersonen meinen, dass das alles ja eigentlich schon ziemlich gut analysiert sei oder man gar "Heilungsmethoden" kennt.
Bezüglich Infos les ich trotzdem gern wenn ich etwas suche mal in diesen Datenbanken:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed
Mich wundert es ja sowieso, wie heute psychische Krankheiten diagnostiziert werden können. Wenn man mal so im ICD-10 und DSM-V bei Krankheitsbildern wie Depression, schizophrenia simplex, schizoide Persönlichkeitsstörung, Asperger-Syndrom, AD(H)S etc. blättert, dann hört sich das alles gleich an ;D
Lustig ist auch die Verteilung der Diagnosen. Jungs werden eher ADHS diagnostiziert, Mädchen eher Borderline, wobei es dann auch wieder (signifikante) Unterschiede zwischen einzelnen Ländern insb. dem angelsächsischen Raum und dem Rest, gibt.
Aber "fairerweise" muss man ja auch sagen, dass meist keine Krankheiten, sondern Syndrome diagnostiziert werden.
Was den DSM betrifft, fand ich das frühere Konzept auch viel plausibler. Dort gab es noch sogenannte Achsen, also sowas wie diese Politik-Spider, nur eben für Gestörte die ich in der Politik waren. Unabhängig davon, wie dann wiederum die praktische Umsetzung erfolgte, wurde dann auch auf jeder Achse eine Gewichtung eingetragen von quasi normale bis zum passenden Grad. Aber war wohl zu aufwändig in der Diagnosestellung und wäre wohl auch schwieriger zu erklären, wie man all diesen verschiedenen Kombinationen mit den paar Wirkstoffgruppen begegnen will. Also entschied man sich, das ganze einfach mal sein zu lassen und nur noch einen Katalog aus Symptomen zu nennen.
btw.: seit wann ist Escitalopram eigentlich als Generika verfügbar?
Wann lief das Patent aus?
Wurde das nicht auch schon 2007 in der EU zugelassen? Und in den USA noch früher? Ich hab da keine Grosse Ahnung, wie das mit den Patenten aussieht bzw. von wann bis wann welche Fristen gelten. Zudem ist es jetzt auch keine Genie-Leistung ein Racemat zu trennen und danach einfach noch die "halbe Portion" zu verkaufen.
Ähnlich ist es mit Adderall. Einfach mal ein Medikament aus dem vorletzten Jahrhundert in ein anderes Salz "verpacken" und voila, haben wir das neuste Trendmedikament, dass quasi schon entwickelt war und sich so einfach herstellen lässt, dass es jeder Hobby-Chemiker zu einem Bruchteil des Verkaufspreises herstellen kann - im entsprechenden Labor wohl auch mit eben solcher Reinheit. Aber da es keine Krankheit (sondern eben halt nur ein Syndrom) dahinter zum heilen gibt, kann man ja sowieso nicht, ist das eigentlich auch nicht so wichtig. Und im Endeffekt sind alle glücklich - die Pharma kann herstellen, der Psychiater an den ADHS Patienten verticken und der verschacherts dann an der Uni, damit der Studend seinen Bachelor schafft. Geht noch mehr win?
Ich weiß ja, dass ich etwas essen muss, damit ich nicht verhungere, es ist aber trotzdem ein Stück weit weniger Lebensqualität, wenn man keinen Essensinstinkt (Appetit, Hunger) mehr hat.
Versteh ich nicht ganz. Wenn du sowieso keinen Appetit hast, gewinnst du durch genussvolles Essen ja auch nichts. Und wenn du das Gefühl hat, duch essen an Lebensqualität zu gewinnen, kannst du ja essen? Wenn du die Zeit nun eben anders verbracht hast, als mit Essen, wird dir das wohl wichtiger sein. Also wieso sich selber quasi vorwerfen, dass man keinen Appetit hat? Hattest du denn früher in anderen Bereichen das Gefühl, dass du etwas wollen solltest, was dich irgendwie gar nicht interessiert?
r
Mortalvision
2017-06-04, 06:53:45
Was viele unterschätzen: gute Psychotherapie, mit einem Quantum Analyse, hilft besonders bei leichten Depressionen.
Warum ist Bupropion eigentlich so teuer?
170€ für 90 Tabletten je 300mg. :crazy:
Ist da noch ein Patent drauf?
Sertralin-Gast
2017-06-05, 23:41:36
Achja, es lohnt sich wirklich mal NAC (Acetylcystein) auszuprobieren. Ich habe damit recht gute Erfahrungen gemacht. Bin da eher durch Zufall drauf gestoßen. Gibt es günstig in jeder Online-Apotheke.
https://de.wikipedia.org/wiki/Acetylcystein#Sonstige_.28Off-Label-Use.29
https://en.wikipedia.org/wiki/Acetylcysteine#Psychiatry
Ich habe es mal drei Wochen als Schleimlöser eingesetzt. Den Schleim hat es zwar nicht wirklich gelöst, aber bei mir wirkte es muskelrelaxierend, ich war entspannter und etwas fokussierter, klarer im Kopf. Interessante "Nebenwirkung", die sich positiv auf meine Depressionsbeschwerden auswirkte.
Neosix
2017-06-06, 11:36:42
Da hier ja so viele Leute mit Ahnung von Antidepressiva haben, stelle ich meine Frage hier.
Aktuell leide ich an leichten einschlaff Störungen. Und habe bei meinem Hausarzt entsprechend nach nem Schlaffmittel gefragt. Gleichwohl auch meine Bedenken geäußert, wie dass mit dem Sucht und/oder Gewöhnung Effekten wäre. Hat er bejaht und mir stattdessen als alternative ohne diese ganzen "Nebenwirkungen" Trazodon empfohlen/verschrieben. Er meinte da dass mittel in die Kategorie Antidepressiva fällt, würden damit die ganzen Nebenwirkungen sonstiger Schlafmittel entfallen. Und das Mittel selber wäre stark einschlaff fördernd. Also Win-Win Sittuation? Was haltet ihr davon?
Oberon
2017-06-06, 12:51:02
Es klingt durchaus sinnvoll. Die standardmäßig bei Schlafstörungen verschriebenen Medikamente tragen ein substantielles Risiko der Gewöhung/Abhängigkeit/Toleranzentwicklung. Nicht so Antidepressiva oder Neuroleptika, die off-label gegen Schlafstörungen angewandt werden. Allerdings haben viele von diesen dann wieder andere Nebenwirkungen (z.B. Gewichtszunahme bei Mirtazapin, Quetiapin etc.).
Nicht so Trazodon (einfach mal bei Wiki (EN) reinlesen).
Mortalvision
2017-06-06, 13:58:57
Das ist korrekt. Aber bei einer "Schlafstörung" sollte man nicht planlos Medikamente verschreiben. Es kann nämlich Symptom zahlreicher Erkrankungen sein!
Simon Moon
2017-06-06, 14:34:39
Da hier ja so viele Leute mit Ahnung von Antidepressiva haben, stelle ich meine Frage hier.
Aktuell leide ich an leichten einschlaff Störungen. Und habe bei meinem Hausarzt entsprechend nach nem Schlaffmittel gefragt. Gleichwohl auch meine Bedenken geäußert, wie dass mit dem Sucht und/oder Gewöhnung Effekten wäre. Hat er bejaht und mir stattdessen als alternative ohne diese ganzen "Nebenwirkungen" Trazodon empfohlen/verschrieben. Er meinte da dass mittel in die Kategorie Antidepressiva fällt, würden damit die ganzen Nebenwirkungen sonstiger Schlafmittel entfallen. Und das Mittel selber wäre stark einschlaff fördernd. Also Win-Win Sittuation? Was haltet ihr davon?
Nun, gerade wegen meiner persönlichen Einstellung, und auch wegen der Forenregeln, werde ich hier keinen Empfehlung zu dem Medikament abgeben. Soweit ich das jedoch kenne, wird das in der Tat häufig als Einschlafhilfe angewendet, ich musste da auch einen Moment googlen, da ich das Medikament unter dem Namen Trittico kenne. Wie stark die sedierende Wirkung ist, ist mir aber nicht bekannt.
Ich weiss nun auch nicht wie weitgehend die Abklärungen liefen. Prinzipiell würde ich in so einem Fall aber zwei Optionen einem synthetisierten Medikament voranstellen. Ersteres wäre die Schlafhygiene, wobei es hierbei verschiedenste Merkblätter und irgendwie jeder Arzt seine eigene, spezielle Vorstellung hat, was nun in welchem Mass vor dem Schlafen vermieden werden sollte. Sympathisch find ich z.b. diese:
http://www.dr-thommen.ch/Merkblatt-Schlafhygiene.pdf
Aber im Internet findest du diesbezüglich noch dutzende Merkblätter und vielleicht findest du hierbei Anregungen, wie dies auch ohne Medikamente verbessert werden könnte.
Alternativ gibt es auch noch pflanzliche Mittel, z.b. Johanniskraut oder Baldrianpräparate oder etwa Zitronenmelisse-Tee. Zumindest Johanniskraut stehen meiner Ansicht nach in der Wirksamkeit typischen Benzos in keiner Weise nach. Und in Langzeitstudien schneiden diese teilweise vergleichbar ab, wie SSRI - das betrifft zwar Depressionen, zeigt aber imo auch, dass es eben nicht ein unwirksames, homöopathisches Wässerchen ist.
Falls noch nicht ausprobiert, würde ich diese beiden Optionen zuerst versuchen. Bitte beachte, im Beschrieb zu Trazodon habe ich gelesen, dass eine gemeinsame Einnahme nicht empfohlen wird (http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Trazodon). Generell ist Johanniskraut aber ziemlich harmlos.
Was Gewöhnung und Sucht anbelangt, ist es halt generell so, dass die Übergänge zur Gewohnheit fliessend sind. Regelemässig würde ich es daher wenn möglich vermeiden und auch geistig nicht zu stark auf das Medikament fokussieren (so nach dem Motto : Ok, jetzt nehm ich mein Trazodon, dann kann ich gut schlafen), das sorgt nur für zusätzlichen Stress, solltest du das Medikament mal nicht bereit haben.
Längerfristig wäre es dann sicher empfehlenswert, die Ursachen des Einschlafproblems zu ergründen und wenn möglich zu eliminieren. Auch kann es hilfreich sein, sich ein Schlafritual anzueignen bspw. Ein Hörspiel, eine Meditation, sich eins runterholen....
Was vielleicht noch wissenswert ist, ist dass Trazodon einen gleichen Metaboliten wie Ecstasy erzeugt. Von der Dosis her sollte der nicht psychoaktiv wirken, aber sollte es das Schicksal wollen und du kommst mal in eine Verkehrskontrolle und musst da einen Drogentest machen, könnte er darauf positiv angeben. Auch hier habe ich keine persönlichen Erfahrungen, ob das auch bei der (im vergleich zum Einsatz als Antidepressiva geringeren) Dosierung als Schlafmittel relevant oder wie dies gesetzlich geregelt ist.
Soweit mal mein Senf dazu
Es klingt durchaus sinnvoll. Die standardmäßig bei Schlafstörungen verschriebenen Medikamente tragen ein substantielles Risiko der Gewöhung/Abhängigkeit/Toleranzentwicklung. Nicht so Antidepressiva oder Neuroleptika, die off-label gegen Schlafstörungen angewandt werden. Allerdings haben viele von diesen dann wieder andere Nebenwirkungen (z.B. Gewichtszunahme bei Mirtazapin, Quetiapin etc.).
Nicht so Trazodon (einfach mal bei Wiki (EN) reinlesen).
Ich würde jedem Arzt, der auf die Idee kommt Neuroleptika als simples Schlafmittel zu verschreiben, vor die Füsse spucken und in einer weise titulieren, wie ich es hier nicht wiedergeben möchte. On nun Chlorprothixen, Quetiapin oder wie der ganze Müll heisst, dass Zeugs ist absolut barbarisch und war wohl stilgebend für Filme wie "Einer flog übers Kuckucksnest". Speziell ist auch, dass praktisch jedes Neuroleptika unter den Nebenwirkungen den lustigen Punkt "plötzlicher, unerklärbarer Tod" hat. Wobei, wenn man "Nach längerer Behandlung Zuckungen von Zunge, Gesicht, Mund oder Kiefer und eventuell mit langsamen, wurmartigen Bewegungen von Zunge und Mund und möglicherweise auch mit einer eingeschränkten Fähigkeit, den Mund voll zu öffnen, [...]" als Symptome hat, die "selbst bei Absetzen der Behandlung möglicherweise nicht abklingen", ist das vielleicht gar nicht so schlimm. Grob reicht das Wirkspektrum von "macht Mus aus dem Gehirn" bis "verursacht Parkinson-artige Symptome" beschreiben.
Aktueller, wären da wohl die sogenannten Z-Drugs (Zolpidem dürfte hier wohl am bekanntesten sein), welche - mal wieder in der Geschichte der Medizin - als nicht-abhängig machende Alternative zu den Benzos entwickelt wurden und - wer häts gedacht - eine vergleichbares Abhängigkeitspotential bieten. Vielleicht blüht den Herrn ja irgendwann mal, dass nicht nur der neurologische Wirkmechanismus relevant ist bei einer Sucht, sondern die Alltagstauglichkeit eine ebenso grosse Rolle spielt. Und Schlaf auf Kommando ist nun mal praktisch, daher ist ein nicht abhängig machendes Schlafmittel auch vom Prinzip her schon zum scheitern verurteilt.
Neosix
2017-06-06, 17:49:35
Danke Simon, hast mir erstmal was zu nachdenken gegeben werd ich nicht ignorieren.
Da hier ja so viele Leute mit Ahnung von Antidepressiva haben, stelle ich meine Frage hier.
Aktuell leide ich an leichten einschlaff Störungen. Und habe bei meinem Hausarzt entsprechend nach nem Schlaffmittel gefragt. Gleichwohl auch meine Bedenken geäußert, wie dass mit dem Sucht und/oder Gewöhnung Effekten wäre. Hat er bejaht und mir stattdessen als alternative ohne diese ganzen "Nebenwirkungen" Trazodon empfohlen/verschrieben. Er meinte da dass mittel in die Kategorie Antidepressiva fällt, würden damit die ganzen Nebenwirkungen sonstiger Schlafmittel entfallen. Und das Mittel selber wäre stark einschlaff fördernd. Also Win-Win Sittuation? Was haltet ihr davon?
Trazodon ist ein guter Schlafmittel und AD.
Relativ wenige Nebenwirkungen, kurze Halbwertzeit, so dass Du nur nachts müde bist. Kann man definitiv empfehlen. Mirtazapin ist noch eine Alternative, aber sediert tagsüber doch recht stark.
Sertralin-Gast
2017-06-14, 19:21:45
hier ein kleines Update für alle, die interessiert sind:
http://www.nomorepanic.co.uk/showpost.php?p=1686784&postcount=22
https://forums.psychcentral.com/psychiatric-medications/477291-antidepressants-do-not-cause-sexual-dysfunction-apathy-2.html
http://www.socialanxietysupport.com/forum/f30/antidepressants-that-do-not-cause-sexual-dysfunction-and-zombification-1999625/index2.html#post1089953825
Oberon
2017-06-20, 10:13:20
hier ein kleines Update für alle, die interessiert sind:
http://www.nomorepanic.co.uk/showpost.php?p=1686784&postcount=22
https://forums.psychcentral.com/psychiatric-medications/477291-antidepressants-do-not-cause-sexual-dysfunction-apathy-2.html
http://www.socialanxietysupport.com/forum/f30/antidepressants-that-do-not-cause-sexual-dysfunction-and-zombification-1999625/index2.html#post1089953825
Schade, dass das Sertralin doch so gewichtige Nebenwirkungen für dich hat.
Welche empfindest du als die schlimmste?
Auf der anderen Seite war es dein erster Schuss. Wenn dein Arzt einigermaßen offen für deine Mitarbeit ist, findet sich gewiss eine Kombination, mit der du leidlich gut zurecht kommst :smile:
Ich bin jetzt mit dem Sertralin rauf auf 100mg - so far, so good. Sexuelle Nebenwirkungen sind dank Wellbutrin-Addon erträglich, auch wenn ich nicht mehr so dauergeil bin wie am Anfang. BUP gehe ich jetzt rauf auf 300mg:deal:
Schon seltsam - ich kann keine NW feststellen bis auf die sexuellen. Schlafen tue ich auch wieder sehr gut (einige Wochen lang war es nur mäßig).
Zombification - naja, schon. Aber: it's not a bug, it's a feature! :freak:
Sertralin-Gast
2017-06-20, 20:09:32
Schade, dass das Sertralin doch so gewichtige Nebenwirkungen für dich hat.
Ja, in der Tat schade. Vor allem da Sertralin im Ansatz ganz gut wirkt. Vielleicht gebe ich der Sertralin-Mirtazapin-Kombo eine Chance bevor ich Sertralin ganz aufgebe. Was ich beizeiten auch sehr gerne ausprobieren würde, ist Moclobemid.
Welche empfindest du als die schlimmste?
# insomnia | ****ed up sleep cycle
# weight loss. My appetite is nearly back to normal, but I am still loosing weight or at least not gaining any. BMI 19 right now. That is bothering me. I don't want to become underweight.
# agitation /motoric restlessness seems to be worse than before taking Sertraline
mit den anderen Nebenwirkungen kann ich leben bzw. mich daran gewöhnen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir das einbilde, aber ich habe das Gefühl, dass meine Haare sich langsam wieder verdichten.
Auf der anderen Seite war es dein erster Schuss. Wenn dein Arzt einigermaßen offen für deine Mitarbeit ist, findet sich gewiss eine Kombination, mit der du leidlich gut zurecht kommst :smile:
Das denke ich auch, solange ich jetzt nicht das komplette SSRI Roulette durchlaufen muss ;D
Wobei (Es)Citalopram sicherlich einen Versuch wert wäre. Das soll etwas mehr sedierend und gewichtssteigernd wirken als Sertralin.
Es ist eine Schweinerei, dass Nortrilen vom deutschen Markt genommen worden ist. Nortrilen (Nortriptylin) ist ein gutes wirksames Antidepressivum mit dem mildesten Nebenwirkungsprofil aller trizyklischen Antidepressiva! Es wird nicht umsonst der zweiten Antidepressiva-Generation zugerechnet. Meiner Meinung nach das beste TCA. Unterbewertetes Antidepressivum.
https://en.wikipedia.org/wiki/Nortriptyline
https://ptbs.blog/2017/05/05/nortrilen-gibts-nicht-mehr/
https://www.gutefrage.net/frage/nortriptylin-nortrilen-vom-deutschen-markt-genommen-was-ist-denn-da-los-was-sind-die-gruende-dafuer
Ich bin jetzt mit dem Sertralin rauf auf 100mg - so far, so good. Sexuelle Nebenwirkungen sind dank Wellbutrin-Addon erträglich, auch wenn ich nicht mehr so dauergeil bin wie am Anfang. BUP gehe ich jetzt rauf auf 300mg:deal:
sexuelle Nebenwirkungen habe ich unter Sertralin nicht (mehr).
Aber es kann ja auch ganz angenehm sein, wenn man nicht mehr dauergeil ist ^^
Schon seltsam - ich kann keine NW feststellen bis auf die sexuellen. Schlafen tue ich auch wieder sehr gut (einige Wochen lang war es nur mäßig).
hört sich doch gut an! :)
Scheinst gut drauf anzusprechen.
Letzen Endes ist es ja alles Trial & Error.
Zombification - naja, schon. Aber: it's not a bug, it's a feature! :freak:
Naja ^^
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2989833/
http://www.breggin.com/antidepressant-drugs-resources/Reinblatt2006-SSRI-induced-apathy.pdf
Oberon
2017-06-23, 11:09:09
Tja, das mit der Zombification wird mMn auch durch Mirtazapin-Addon nicht besser werden - deine anderen NW aber vielleicht schon (Schlaf, Appetit, Unruhe).
Wie ist jetzt der Plan bei dir?:smile:
Sertralin-Gast
2017-06-23, 13:00:59
Tja, das mit der Zombification wird mMn auch durch Mirtazapin-Addon nicht besser werden
Grund ist wohl, dass reine SRIs indirekt die noradrenerge und dopaminerge Transmission senken, was dann zu den bekannten Zombifikationssymptomen führt. Daher werden SSRI ganz gerne mit N(D)RIs kombiniert, z.B. Bupropion, Nortriptylin etc...
http://www.socialanxietysupport.com/forum/f30/what-do-you-guys-do-to-combat-the-apathy-ssris-1972129/#post1088956665
deine anderen NW aber vielleicht schon (Schlaf, Appetit, Unruhe).
Joaa, einen Versuch wäre es wert.
hab mittlerweile auch keinen Bock mehr mich damit zu beschäftigen ;D
Wie ist jetzt der Plan bei dir?:smile:
keine Ahnung. xD
Nächste Woche mit dem Psych-Doc sprechen ^^
Sertralin-Gast
2017-06-24, 20:15:18
Heute Waage: 59kg :freak:
Yeaahhh, bald kann ich auf den Pariser Laufstegen unterwegs sein.
Gast_3
2017-07-05, 03:12:52
Wer hier hat Mirtazapin in höheren Dosen ausprobiert, z.B. 45mg?
Und hat sonst noch jemand Erfahrungen mit Nortriptylin gemacht?
Sertralin_Gast
2017-07-18, 19:54:04
Bin erstaunt, dass Depressionskranken in den USA Neuroleptika / Antipsychotika quasi wie Haribos hinterhergeworfen werden :freak: In Deutschland undenkbar bzw. nur in sehr schweren Fällen, während dort praktisch jeder mit 'ner moderaten Depression zum Cymbalta zusätzlich noch ein Antipsychotikum verschrieben bekommt *lol*
Hallo
2017-08-06, 10:03:30
Sind Antidepressiva nicht gleichzusetzen mit Extasy Pillen? Besser gesagt MDMA?? PhUV bitte kläre auf.
Ärzte die sowas verschreiben sollten auf LSD gesetzt werden, viel LSD :cool:
Fahrlässige Tötung ist das. Ausserdem sind sehr viele Ärzte abhängig von dies und das... Sitzen ja an der Quelle.
Kurzum der Drogendealer verdient am Leid anderer...Dreck. Und ist selber abhängig, haha!
urpils
2017-08-06, 10:10:53
Sind Antidepressiva nicht gleichzusetzen mit Extasy Pillen? Besser gesagt MDMA?? PhUV bitte kläre auf.
Ärzte die sowas verschreiben sollten auf LSD gesetzt werden, viel LSD :cool:
Fahrlässige Tötung ist das. Ausserdem sind sehr viele Ärzte abhängig von dies und das... Sitzen ja an der Quelle.
genau. Die sind ja auch alle Echsenmenschen und machen Chemtrails aus Mikrochips um unsere Gedanken zu kontrollieren!
Hallo
2017-08-06, 10:17:50
Nun, gerade wegen meiner persönlichen Einstellung, und auch wegen der Forenregeln, werde ich hier keinen Empfehlung zu dem Medikament abgeben. Soweit ich das jedoch kenne, wird das in der Tat häufig als Einschlafhilfe angewendet, ich musste da auch einen Moment googlen, da ich das Medikament unter dem Namen Trittico kenne. Wie stark die sedierende Wirkung ist, ist mir aber nicht bekannt.
Ich weiss nun auch nicht wie weitgehend die Abklärungen liefen. Prinzipiell würde ich in so einem Fall aber zwei Optionen einem synthetisierten Medikament voranstellen. Ersteres wäre die Schlafhygiene, wobei es hierbei verschiedenste Merkblätter und irgendwie jeder Arzt seine eigene, spezielle Vorstellung hat, was nun in welchem Mass vor dem Schlafen vermieden werden sollte. Sympathisch find ich z.b. diese:
http://www.dr-thommen.ch/Merkblatt-Schlafhygiene.pdf
Aber im Internet findest du diesbezüglich noch dutzende Merkblätter und vielleicht findest du hierbei Anregungen, wie dies auch ohne Medikamente verbessert werden könnte.
Alternativ gibt es auch noch pflanzliche Mittel, z.b. Johanniskraut oder Baldrianpräparate oder etwa Zitronenmelisse-Tee. Zumindest Johanniskraut stehen meiner Ansicht nach in der Wirksamkeit typischen Benzos in keiner Weise nach. Und in Langzeitstudien schneiden diese teilweise vergleichbar ab, wie SSRI - das betrifft zwar Depressionen, zeigt aber imo auch, dass es eben nicht ein unwirksames, homöopathisches Wässerchen ist.
Falls noch nicht ausprobiert, würde ich diese beiden Optionen zuerst versuchen. Bitte beachte, im Beschrieb zu Trazodon habe ich gelesen, dass eine gemeinsame Einnahme nicht empfohlen wird (http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Trazodon). Generell ist Johanniskraut aber ziemlich harmlos.
Was Gewöhnung und Sucht anbelangt, ist es halt generell so, dass die Übergänge zur Gewohnheit fliessend sind. Regelemässig würde ich es daher wenn möglich vermeiden und auch geistig nicht zu stark auf das Medikament fokussieren (so nach dem Motto : Ok, jetzt nehm ich mein Trazodon, dann kann ich gut schlafen), das sorgt nur für zusätzlichen Stress, solltest du das Medikament mal nicht bereit haben.
Längerfristig wäre es dann sicher empfehlenswert, die Ursachen des Einschlafproblems zu ergründen und wenn möglich zu eliminieren. Auch kann es hilfreich sein, sich ein Schlafritual anzueignen bspw. Ein Hörspiel, eine Meditation, sich eins runterholen....
Was vielleicht noch wissenswert ist, ist dass Trazodon einen gleichen Metaboliten wie Ecstasy erzeugt. Von der Dosis her sollte der nicht psychoaktiv wirken, aber sollte es das Schicksal wollen und du kommst mal in eine Verkehrskontrolle und musst da einen Drogentest machen, könnte er darauf positiv angeben. Auch hier habe ich keine persönlichen Erfahrungen, ob das auch bei der (im vergleich zum Einsatz als Antidepressiva geringeren) Dosierung als Schlafmittel relevant oder wie dies gesetzlich geregelt ist.
Soweit mal mein Senf dazu
Ich würde jedem Arzt, der auf die Idee kommt Neuroleptika als simples Schlafmittel zu verschreiben, vor die Füsse spucken und in einer weise titulieren, wie ich es hier nicht wiedergeben möchte. On nun Chlorprothixen, Quetiapin oder wie der ganze Müll heisst, dass Zeugs ist absolut barbarisch und war wohl stilgebend für Filme wie "Einer flog übers Kuckucksnest". Speziell ist auch, dass praktisch jedes Neuroleptika unter den Nebenwirkungen den lustigen Punkt "plötzlicher, unerklärbarer Tod" hat. Wobei, wenn man "Nach längerer Behandlung Zuckungen von Zunge, Gesicht, Mund oder Kiefer und eventuell mit langsamen, wurmartigen Bewegungen von Zunge und Mund und möglicherweise auch mit einer eingeschränkten Fähigkeit, den Mund voll zu öffnen, [...]" als Symptome hat, die "selbst bei Absetzen der Behandlung möglicherweise nicht abklingen", ist das vielleicht gar nicht so schlimm. Grob reicht das Wirkspektrum von "macht Mus aus dem Gehirn" bis "verursacht Parkinson-artige Symptome" beschreiben.
Aktueller, wären da wohl die sogenannten Z-Drugs (Zolpidem dürfte hier wohl am bekanntesten sein), welche - mal wieder in der Geschichte der Medizin - als nicht-abhängig machende Alternative zu den Benzos entwickelt wurden und - wer häts gedacht - eine vergleichbares Abhängigkeitspotential bieten. Vielleicht blüht den Herrn ja irgendwann mal, dass nicht nur der neurologische Wirkmechanismus relevant ist bei einer Sucht, sondern die Alltagstauglichkeit eine ebenso grosse Rolle spielt. Und Schlaf auf Kommando ist nun mal praktisch, daher ist ein nicht abhängig machendes Schlafmittel auch vom Prinzip her schon zum scheitern verurteilt.
Himmel wenn ich das lese komm ich mir wie ein Engel vor. Dagegen ist LSD, MDMA, ALK, Speed und Koks ja ne Lachnummer. Grass hab ich vergessen, haha! Grass ist gut. Das Tolle, hab alles seit langem aufgegeben ;)
Hallo
2017-08-06, 10:22:49
genau. Die sind ja auch alle Echsenmenschen und machen Chemtrails aus Mikrochips um unsere Gedanken zu kontrollieren!
??? Du bist frustriert. Kein Problem für mich. Gute Besserung :)
Du brauchst nen Menschen den du dein Herz ausschütten kannst. Jeder braucht das dann und wann. Gern geschehen ;)
Ich bin überrascht zu hören, dass Jordan Peterson genetisch-bedingte Depressionen hat und Antidepressiva nimmt. Ich habe dies nicht kommen sehen!
https://youtu.be/x35Rbe81vkU
Peterxy
2018-09-11, 01:25:23
Aktuell leide ich an leichten einschlaff Störungen.
Bei leichten Schlafstörungen sollte man es zuerst über eine Verbesserung der Schlafhygiene versuchen.
Hilft das alleine nicht, sind nicht AD sondern erst pflanzliche Mittel das naheliegenste und wirken die nicht, dann Dinge wie Melatonin die nächste Stufe, deren NW Potential im Gegensatz zu AD doch "überschaubarer" sind.
Obgleich es frei erhältlich auch richtig potente Mittel gibt, auf die ich aber nicht näher eingehen werde - da eine Selbstmedikamentation idr nicht sinnvoll ist.
Denn: Schlafstörungen haben in der Regel ja auch einen Grund den es zu finden gilt.
Alternative zu den Benzos entwickelt wurden und - wer häts gedacht - eine vergleichbares Abhängigkeitspotential bieten.
Kommt immer auf den Fall an: Wenn z.b. Senioren schlecht schlafen und dank Zolpidem wieder schlafen können, dann ist das gut und auch richtig so. Falsch wäre seitens eines Arztes da nix zu tuen und oder gar Medikamente wie Neurolepetika Offlabel als Schlafmittel zu verordnen, die ein sehr hohes Nw Potential aufweisen und sehr schädlich sind.
(wie du bereits auch ausgeführt hattest)
Kommt immer auf den Fall an: Wenn z.b. Senioren schlecht schlafen und dank Zolpidem wieder schlafen können, dann ist das gut und auch richtig so. Falsch wäre seitens eines Arztes da nix zu tuen und oder gar Medikamente wie Neurolepetika Offlabel als Schlafmittel zu verordnen, die ein sehr hohes Nw Potential aufweisen und sehr schädlich sind.
(wie du bereits auch ausgeführt hattest)
Als Schlafmittel: Mirtazapin. Hat auch den Vorteil, dass man mehr Appetit hat ^^
Gabapentin / Pregabalin sollen sich positiv auf die Schlafstruktur auswirken.
Sertralin_Gast
2018-12-26, 01:46:55
Ich bin jetzt seit vier Monaten auf 75mg Clomipramin ("Anafranil") und das ist einfach ein super Medikament. In meinem Fall deutlich besser als die bisherigen SSRIs. Ich bin deutlich motivierter und ambitionierter, bin produktiver, habe kein Apathie-Syndrom wie unter SSRIs... Clomipramin hat bei mir eine 100%ige Remission eingeleitet. Tolles Zeug.
Emperor
2019-02-17, 07:48:37
Mir fällt auf das in diesem Forum sehr offen mit slchen Themen umgegangen wird und niemand ein dummes Kommentar von sich sich gibt.
Wie komme ich zu einer Psychotherapie?
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=484512
Bringt Psychotherapie überhaupt etwas? Wem von euch hat die Therapie etwas gebracht?
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=588377
mein Arzt wollte mir auch Antidepressiva verschreiben,aber ich habe es verweigert,eines Tages habe ich mich dann hingesetzt und nachgedacht.Danach bin ich zum Arzt gegangen und fragte ihn wie genau Depressionen entstehen.
Er sagte all das wird vom Gehirn ausgelöst und ich dachte mir dann,wenn das alles im Kopf stattfindet dann kann ich es auch bekämpfen.Ich kann all dem sehr sehr gut und Erfolgreich mit Meditation entgegenwirken.Das klingt vielleicht komisch zuerst,aber 1 bis 2x am Tag setzte ich mich hin und Meditiere für 20-30min.
Dabei ist aber wichtig das ich komplett entspant bin,Meditation ist nicht einfach nur die Augen schließen,da steckt viel mehr dahinter.Ich weiß z.b wenn ich beim Sport Meditation mache werde ich von allen angeschaut und das blende ich dann komplett aus.Oft bin ich so entspannt das ich ganz genau spühren kann wenn jemand ein Gewicht auf dem Boden absetzt der 20m am ende des Raumes ist,die Vibration Spühre ich dann sehr deutlich.
So Konzentriert bin ich dabei,wenn Leute an mir vorbeigehen Spühre ich ob sie Trampeln und wie schnell sie an mir vorbeigehen.
Bei mir hilft Meditation wirklich sehr gut.
Cerise
2019-02-18, 19:50:50
Das klingt vielleicht komisch zuerst,aber 1 bis 2x am Tag setzte ich mich hin und Meditiere für 20-30min.
(...)
Bei mir hilft Meditation wirklich sehr gut.
Das klingt gar nicht komisch und ist ja sogar wissenschaftlich bewiesen :smile:
Mortalvision
2019-02-18, 22:08:02
Das ist gut!
Metalmaniac
2019-02-19, 07:31:13
Ich war im Kalenderjahr 2017 insgesamt ~ siebeneinhalb Monate krankgeschrieben wegen massiver Schlafstörungen, welche im Grunde auch schon als eine Art Burn-Out klassifiziert werden konnten. Hatte jahrelang versucht, diese Störungen mittels eines mehr oder weniger natürlichen Schlaftrunks (https://www.melmsche-apotheke.de/online-shop/) eines örtlichen Apothekers in den Griff zu bekommen, später dann ebenfalls durch die sporadische Einnahme des Schlafmittels "Zolpidem", verschrieben durch meinen Hausarzt, weil ich mehr als einmal zu ihm kam, wo ich mal eine ganze Nacht quasi gar nich geschlafen hatte. Aber dies ist natürlich nix für von Dauer.
Jedenfalls eskalierte die Situation Ende Januar 2017. Ich sah mich den immer höher werdenenden Anforderungen in meiner Firma (Offset Drucker in einer Verpackungs Firma) auf einmal nicht mehr gewachsen und war kurz vorm durchdrehen, vor allem aufgrund massivem Schlafmangels (weil ich die o.g. Hilfsmittel vernünftigerweise natürlich nicht ständig einnehmen wollte um zu Schlafen). Ich hatte das unglaubliche Glück, dass eine anerkannte Neurologie Koryphähe in meiner Heimatstadt sich meiner annahm und der nahm mich dazu erstmal aus dem Verkehr. Allerdings ließ er mich wochenlang tagtäglich sowohl Schlaftrunk als auch die Tabletten nehmen um erstmal auszuschlafen und einen gewissen Rythmus zu bekommen. Er nannte das "Schlafkur".:freak: Später verschrieb er mir dazu noch Anti-Depressiva (deren Namen ich inzwischen vergessen habe, waren aber schon irgendwelche Hammerpillen). Jedenfalls habe ich mit diesen schlechte Erfahrungen gemacht weil sie mir irgendwie Schwindel im Kopf erzeugten und habe sie dann eigenständig nach ca. 2 Wochen abgesetzt. Das war mir nicht ganz geheuer. Aber der Arzt war sofort einverstanden mit meiner selbstständigen Absetzung.
Wie dem auch sei, nach rund viereinhalb Monaten fing ich auch auf Druck meiner Krankenkasse und einer auf deren Betreiben angefangenen Therapie bei einer Psychaterin wieder an zu arbeiten. Ging anfänglich auch erstaunlich gut, aber die Eigenheiten meiner zu einem weltweit operierenden Großkonzerns gehörenden Firma machten mich quasi nach rund dreieinhalb Monaten wieder rückfällig und ich war erneut reif und damit kurz vorm umkippen. Nun setzte ich alles daran, eine Kur zu bekommen und war mit meinem Antrag auch relativ schnell erfolgreich. 3 Schicht-Arbeit incl. Nachtschicht sind schon ein Pfund, was auch heute noch größere Chancen für eine Kur bietet.
Habe dann Anfang Januar 2018 diese Kur angetreten und war durchaus zufrieden mit der Therapie. Wie gesagt, die Symptome bei mir sprachen eindeutig für einen Burn-Out und für das Anfangsstadium einer Depression. Nachteilig in der Kur war, das eigentliche Ursprungsproblem war dort merkwürdigerweise kaum zu händeln. Sprich, ich fand dort kaum Schlaf. Beschwerte mich darüber allerdings erst nach 2-3 Wochen. Andererseits, das ging merkwürdigerweise vielen dort so im Hochsauerland. Viele beklagten sich über Schlafprobleme, selbst Patienten, die ansonsten eigentlich keine Last damit hatten. Nun versuchte man, dies dort auch bei mir in den Griff zu bekommen und verschrieb mir ein leichtes Anti-Depressiva (habe auch davon den Namen inzwischen vergessen). Die Wirkung war jedoch gleich null was das Schlafen anbelangte. Im Gegenteil, ich bekam davon eine Art Ausschlag mit massivem Juckreiz speziell an den Fussfesseln. Mußte wohl daher kommen, als ich es nämlich nach 3 Tagen absetzte, hörte das sofort auf.
Danach bekam ich (man muß bedenken, dass dauerte wieder ca. eine Woche bis man darauf reagierte) eine anderes leichtes Anti-Depressiva, nämlich Trimipramin 25mg. Und dieses nehme ich seitdem bis heute. Es hilft tatsächlich. Wenngleich anfänglich sogar noch besser als jetzt inzwischen. Vielleicht benötige ich eine höhere Dosierung des Wirkstoffes darin. Ich will auch gar nicht ausschließen, dass es inzwischen mehr oder weniger einen Plazebo Effekt für mich hat. Denn Tatsache ist, mit dieser einen Tablette vor dem Schlafen-Gehen ist die Chance, ein- und länger durchzuschlafen weitaus höher als wenn ich sie nicht nehme. Mag auch psychisch bedingt sein. Habe es ein paarmal ausprobiert, nehme ich sie nicht, schlafe ich kaum oder zumindest sehr sehr schlecht. Also, einen gewissen Effekt hat diese Tablette auf jeden Fall.
Seit Ende Februar letzten Jahres arbeite ich wieder voll und der Stress ist nur unwesentlich geringer geworden für mich (auch weil man etwas Rücksicht auf mich nimmt weil man meine Fähigkeiten schätzt in diesem Beruf und vieles auf jüngere Kollegen abwälzt, was mich wiederum extrem stört als Betriebsratsmitglied :wink:). Bisher komme ich klar, habe aber durchaus im Hinterkopf, dass die Situation äußerst fragil ist. Eigentlich war ich früher immer stressresistent. Wußte immerzu Lösungen und war fast die Ruhe selbst. Und wurde dafür auch geschätzt. Aber der mangelnde Schlaf aufgrund der 3 Schichten ist wohl auch an mir nach 30 Jahren nicht spurlos vorbeigegangen. Das ist das eigentlich bedrückende. Man ist nicht so unverwundbar für wie man sich quasi jahrzehntelang gehalten hatte. Andererseits, wenn ich mir die jüngeren Kollegen so ansehe bzw. in deren Augen schaue, die z.B. erst 5-10 Jahre bei uns arbeiten, wenn das so weitergeht bei uns, dann erreichen die nichtmal mein Alter und brechen vorher zusammen. Der Krankenstand bei uns in der Bude ist inzwischen erschreckend. Und viele psychisch.
P.S.: Bezeichnend ist ebenfalls, während meiner Kur waren von unserer 300 Mitarbeiter großen Firma 3 Leute mit psychischen Problemen genau in dieser Klinik zu dieser Zeit gleichzeitig. Was sagt einem das?
Später verschrieb er mir dazu noch Anti-Depressiva (deren Namen ich inzwischen vergessen habe, waren aber schon irgendwelche Hammerpillen). Jedenfalls habe ich mit diesen schlechte Erfahrungen gemacht weil sie mir irgendwie Schwindel im Kopf erzeugten und habe sie dann eigenständig nach ca. 2 Wochen abgesetzt. Das war mir nicht ganz geheuer. Aber der Arzt war sofort einverstanden mit meiner selbstständigen Absetzung.
Wäre interessant zu wissen, welches Medikament das war. Kannst Du das vielleicht noch in Erfahrung bringen? Nebenwirkungen in den ersten zwei Wochen der medikamentösen Therapie sind vollkommen normal. Ich wäre froh gewesen, wenn es damals "nur" Schwindel gewesen wäre ;) Das Einschleichen von Antidepressiva, insbesondere die ersten vier Wochen, kann ganz schön hart sein, aber hinterher wird es besser... Durchhalten! ;)
Wie gesagt, die Symptome bei mir sprachen eindeutig für einen Burn-Out und für das Anfangsstadium einer Depression.
Burnout ist ein Modewort für Erschöpfungsdepression.
Nun versuchte man, dies dort auch bei mir in den Griff zu bekommen und verschrieb mir ein leichtes Anti-Depressiva (habe auch davon den Namen inzwischen vergessen). Die Wirkung war jedoch gleich null was das Schlafen anbelangte. Im Gegenteil, ich bekam davon eine Art Ausschlag mit massivem Juckreiz speziell an den Fussfesseln. Mußte wohl daher kommen, als ich es nämlich nach 3 Tagen absetzte, hörte das sofort auf.
Auch hier wäre es interessant zu wissen um welches Medikament es sich gehandelt hat. Kannst Du das in Erfahrung bringen?
Danach bekam ich (man muß bedenken, dass dauerte wieder ca. eine Woche bis man darauf reagierte) eine anderes leichtes Anti-Depressiva, nämlich Trimipramin 25mg. Und dieses nehme ich seitdem bis heute. Es hilft tatsächlich. Wenngleich anfänglich sogar noch besser als jetzt inzwischen. Vielleicht benötige ich eine höhere Dosierung des Wirkstoffes darin. Ich will auch gar nicht ausschließen, dass es inzwischen mehr oder weniger einen Plazebo Effekt für mich hat. Denn Tatsache ist, mit dieser einen Tablette vor dem Schlafen-Gehen ist die Chance, ein- und länger durchzuschlafen weitaus höher als wenn ich sie nicht nehme. Mag auch psychisch bedingt sein. Habe es ein paarmal ausprobiert, nehme ich sie nicht, schlafe ich kaum oder zumindest sehr sehr schlecht. Also, einen gewissen Effekt hat diese Tablette auf jeden Fall.
Ja, Trimipramin ist ein gutes Sedativum, wenn auch ein sehr schwaches Antidepressivum. Die Wirkung lässt mit der Zeit jedoch spürbar nach, da der H1-Rezeptor (Downregulation, Desensitization) schnell Toleranz aufbaut.
Weitere interessante Sedativa / Antidepressiva mit ähnlichem Wirkspektrum.
Doxepin | https://en.wikipedia.org/wiki/Doxepin
Mirtazapin | https://en.wikipedia.org/wiki/Mirtazapine
Amitriptylin | https://en.wikipedia.org/wiki/Amitriptyline (Amitriptylin ist auch ein potentes Antidepressivum und gilt als effektiver im Vergleich zu SSRIs)
Wenn Du Sedativum und gutes Antidepressivum vereinen möchtest, dann würde ich mir an deiner Stelle unbedingt mal Amitriptylin anschauen und mit dem Arzt durchsprechen, dass Du dies gerne ausprobieren möchtest. Amitriptylins anticholinerge Eigenschaften und der starke 5HT2-Antagonismus helfen ebenfalls beim "Schlafen", "Runterkommen" und "Entspannen". Nebenwirkungen können anfangs hart sein (trockener Mund, trockene Augen, Verstopfung, Miktionsstörungen, Muskeltremor...), werden aber nach ein paar Wochen deutlich besser bis sie irgendwann nahezu gänzlich verschwinden.
Andererseits, wenn ich mir die jüngeren Kollegen so ansehe bzw. in deren Augen schaue, die z.B. erst 5-10 Jahre bei uns arbeiten, wenn das so weitergeht bei uns, dann erreichen die nichtmal mein Alter und brechen vorher zusammen. Der Krankenstand bei uns in der Bude ist inzwischen erschreckend. Und viele psychisch.
P.S.: Bezeichnend ist ebenfalls, während meiner Kur waren von unserer 300 Mitarbeiter großen Firma 3 Leute mit psychischen Problemen genau in dieser Klinik zu dieser Zeit gleichzeitig. Was sagt einem das?
Das sagt uns, dass zunehmende Arbeitsverdichtung, ständige Erreichbarkeit und Kostendruck die Arbeitnehmer immer mehr mürbe machen. Wohl denen, welche über den Beamtenstatus verfügen und sich im ÖD auf Steuerzahlerkosten die Eier schaukeln. ;) Wobei die Leute bei den großen Konzernen es im Vergleich noch ganz gut haben. Richtig am Arsch sind die Leute im Mittelstand und die Selbstständigen...
Für den ein oder anderen vielleicht sehenswert:
https://www.youtube.com/watch?v=UC5RZRG7-QQ
Simon Moon
2019-02-20, 12:37:02
https://blogs.scientificamerican.com/observations/should-mental-disorders-have-names/
"Ironically, as useful as the SCID sounds, I’ve never used it in a clinical setting—and at no point in my residency was I trained to use it. Some of my attendings roll their eyes at it; one actually forbade me from using it during my practice diagnostic interviews. The psychoanalysts don’t like it because it ignores the “unique milieu of individuality.” The more biologically oriented clinicians don’t like it because it ignores biology. The DSM lacks “validity,” they say. A diagnosis based on a combination of symptoms is, they might argue, like a constellation of stars—sure, you could reliably identify the Big Dipper, but no one would argue that the Big Dipper is a valid interstellar system. It’s just a name."
Beschreibt meine Kritik an der aktuellen Psychologie ziemlich gut.
Metalmaniac
2019-02-21, 15:03:28
Wäre interessant zu wissen, welches Medikament das war.
Habe das alles nun herausgefunden weil es im Entlassungsbericht der Klinik aufgeführt ist. Vom Neurologen verschrieben bekam ich sogar 2 Psychopharmaka, nämlich Mirtazapin und Quetiapin. Wobei da wohl ersteres die extremen Nebenwirkungen der kurzzeitigen Hirnflashes (so will ich es mal nennen, schwer zu beschreiben) auslöste.
Auch hier wäre es interessant zu wissen um welches Medikament es sich gehandelt hat. Kannst Du das in Erfahrung bringen?
Dabei handelte es sich um Valdoxan 25mg. Davon bekam ich wie gesagt rötliche Pusteln an beiden Knöcheln, die extremen Juckreiz auslösten. ich sollte das Medikament laut Arzt dann auch sofort wieder absetzen um schlimmeres zu verhindern.
Simon Moon
2019-02-21, 15:38:49
Habe das alles nun herausgefunden weil es im Entlassungsbericht der Klinik aufgeführt ist. Vom Neurologen verschrieben bekam ich sogar 2 Psychopharmaka, nämlich Mirtazapin und Quetiapin. Wobei da wohl ersteres die extremen Nebenwirkungen der kurzzeitigen Hirnflashes (so will ich es mal nennen, schwer zu beschreiben) auslöste.
Wofür Quetiapin? Warst du psychotisch oder hattest du so einen grenzdebilen Psychodok der das zum Schlafen verschrieb? :|
Sertralin_Gast
2019-02-21, 16:07:28
Wofür Quetiapin? Warst du psychotisch oder hattest du so einen grenzdebilen Psychodok der das zum Schlafen verschrieb? :|
Sicherlich letzteres.... ;) :D
Ärzte, welche Antipsychotika für Insomnie verschreiben, sollte man öffentlich auspeitschen. Sowas ist echt daneben.
Habe das alles nun herausgefunden weil es im Entlassungsbericht der Klinik aufgeführt ist. Vom Neurologen verschrieben bekam ich sogar 2 Psychopharmaka, nämlich Mirtazapin und Quetiapin. Wobei da wohl ersteres die extremen Nebenwirkungen der kurzzeitigen Hirnflashes (so will ich es mal nennen, schwer zu beschreiben) auslöste.
Ich frage mich gerade, welchen Sinn es machen soll zwei starke Antihistaminika & 5HT2 Anatagonistika gleichzeitig zu kombinieren. Mirtazapin hätte ausgereicht, und Quetiapin für Depression ist ein Unding.
Aber ich bin noch immer der Überzeugung, dass Amitriptylin für dich am geeignetsten wäre...
Dabei handelte es sich um Valdoxan 25mg. Davon bekam ich wie gesagt rötliche Pusteln an beiden Knöcheln, die extremen Juckreiz auslösten. ich sollte das Medikament laut Arzt dann auch sofort wieder absetzen um schlimmeres zu verhindern.
Ja, Hautreaktion mit Agomelatin scheinen recht häufig zu sein. Auch scheint es nur den wenigsten zu helfen...
greeny
2019-02-22, 01:28:28
Sicherlich letzteres.... ;) :D
Ärzte, welche Antipsychotika für Insomnie verschreiben, sollte man öffentlich auspeitschen. Sowas ist echt daneben.
Hatte auch beides zum Schlafen bekommen... Mirtazapin über n längeren Zeitraum. Von mir irgendwann abgesetzt, weil es auch in höheren Dosierungen nix mehr brachte. Quetiapin hatte ich, glaub ich, nur ne Probepackung, hab's aber nicht vertragen...
Hatte auch beides zum Schlafen bekommen... Mirtazapin über n längeren Zeitraum. Von mir irgendwann abgesetzt, weil es auch in höheren Dosierungen nix mehr brachte. Quetiapin hatte ich, glaub ich, nur ne Probepackung, hab's aber nicht vertragen...
Hast Du Clomipramin und Tranylcypromin schon mal ausprobiert? ;)
Metalmaniac
2019-02-22, 06:30:58
Aber ich bin noch immer der Überzeugung, dass Amitriptylin für dich am geeignetsten wäre...
Im Moment komme ich ja einigermaßen klar. Habe mir über Wikipedia mal ein paar Infos über Deinen Vorschlag Amitriptylin angeschaut. Könnte tatsächlich sein, dass es für mich vor allem in der Zeit, wo es mir richtig schlecht ging, am besten gewesen wäre und ich werde es mir auch merken für den Fall der Fälle. Doch momentan bin ich noch ein Whisky Genießer und trinke davon öfters mal den ein oder anderen. Und speziell bei dem Medikament ist Alkohol extrem kontraproduktiv. Grundsätzlich natürlich bei allen Medikamenten nicht zu empfehlen. Hört sich jetzt schlimmer an als es ist (bin noch kein Säufer :wink:), aber solcherlei Überlegungen sollte man schon mit einbeziehen.
Fluffiboy
2019-02-27, 20:23:45
Im Moment komme ich ja einigermaßen klar. Habe mir über Wikipedia mal ein paar Infos über Deinen Vorschlag Amitriptylin angeschaut. Könnte tatsächlich sein, dass es für mich vor allem in der Zeit, wo es mir richtig schlecht ging, am besten gewesen wäre und ich werde es mir auch merken für den Fall der Fälle. Doch momentan bin ich noch ein Whisky Genießer und trinke davon öfters mal den ein oder anderen. Und speziell bei dem Medikament ist Alkohol extrem kontraproduktiv. Grundsätzlich natürlich bei allen Medikamenten nicht zu empfehlen. Hört sich jetzt schlimmer an als es ist (bin noch kein Säufer :wink:), aber solcherlei Überlegungen sollte man schon mit einbeziehen.
Amitryptilin wollte man mir auch schon wegen körperlichen Schmerzen verschreiben... Weil man die dann vergisst... Hab das Zeug zwar geholt, aber nie eingenommen.
War in einer ähnlichen Firma übrigens wie du tätig. Krankenstand war hoch usw. - nur, dass sich viele Leute (einschließlich mir) das nicht haben bieten lassen. Ich beispielsweise habe gekündigt und war dann ein paar Monate auf ALG 1. Musste umziehen für den neuen Job, aber hat sich gelohnt würde ich behaupten. Hätte es sogar noch früher durchziehen müssen.
Ganz ehrlich: Lieber Harzer als sein Leben wegschmeißen nur weil man "muss". Motto: Was denken nur die Nachbarn von mir wenn sie hören dass ich gekündigt habe oder gar ARBEITSLOS bin :eek:
Im Moment komme ich ja einigermaßen klar. Habe mir über Wikipedia mal ein paar Infos über Deinen Vorschlag Amitriptylin angeschaut. Könnte tatsächlich sein, dass es für mich vor allem in der Zeit, wo es mir richtig schlecht ging, am besten gewesen wäre und ich werde es mir auch merken für den Fall der Fälle. Doch momentan bin ich noch ein Whisky Genießer und trinke davon öfters mal den ein oder anderen. Und speziell bei dem Medikament ist Alkohol extrem kontraproduktiv. Grundsätzlich natürlich bei allen Medikamenten nicht zu empfehlen. Hört sich jetzt schlimmer an als es ist (bin noch kein Säufer :wink:), aber solcherlei Überlegungen sollte man schon mit einbeziehen.
Ab und zu Alkohol ist nicht schlimm, man sollte es nur nicht übertreiben. Ich trinke auch hin und wieder Bier & Wein auf Sertralin und bisher habe ich nichts negatives bemerkt. Man darf es nur nicht übertreiben und sich nicht abschießen, denn die meisten Antidepressiva verstärken den darauffolgenden Kater bzw. die Wirkung des Alkohols allgemein.
Für Information kann ich empfehlen:
http://psychotropical.info/
(die englischen WIKI-Artikel sind meistens auch recht gut. Von den deutschen Wiki-Artikeln muss ich abraten, da diese stümperhaft sind.)
Ansonsten kann ich noch folgenden Subreddit empfehlen: https://www.reddit.com/r/depressionregimens/
auch ganz gut ist: https://www.psychic.de/forum/medikamente-angst-panikattacken-f76/
Amitryptilin wollte man mir auch schon wegen körperlichen Schmerzen verschreiben... Weil man die dann vergisst... Hab das Zeug zwar geholt, aber nie eingenommen.
Amitriptylin ist gutes Zeug, falls man die Sedierung braucht bzw. möchte, ansonsten ist Clomipramin das potenteste non-MAOI Antidepressiva.
https://psychotropical.info/clomipramine-potent-snri-anti-depressant/
https://www.socialanxietysupport.com/forum/f30/clomipramine-the-gold-standard-when-it-comes-to-depression-and-2148482/
Übrigens ein echtes SNRI und das potenteste SNRI am Markt.
Ansonsten sind diverse Kombos noch ganz interessant, z.B.:
SSRI + Mirtazapin
SSRI + Nortriptylin
SSRI + Bupropion
Gebrechlichkeit
2019-03-04, 23:23:15
Was haltet ihr von brintellix? Wurde mir vor 10tagen verschrieben, dachte das waere ein leichtes antidepressiva ... soll aber sehr stark sein. Gemaess meine Therapeutin und mMn. bin ich eher "zu faul" als depressiv (keine suizid gedanken gehabt) ... /shrug
Was haltet ihr von brintellix? Wurde mir vor 10tagen verschrieben, dachte das waere ein leichtes antidepressiva ... soll aber sehr stark sein. Gemaess meine Therapeutin und mMn. bin ich eher "zu faul" als depressiv (keine suizid gedanken gehabt) ... /shrug
Rein vom pharmakologischen Profil her ist es wie eine Kombo aus einem SSRI + Buspiron. Weist durchaus potenten 5-HT1B, 5-HT1D, 5-HT3 und 5-HT7 Antagonismus auf. 5-HT3 Antagonismus wirkt antiemetisch.
Deine Ärztin sagt dir, dass Du zu faul bist und nicht depressiv, weil Du keine Suizid-Gedanken hattest? O_o
Gebrechlichkeit
2019-03-05, 10:24:04
Rein vom pharmakologischen Profil her ist es wie eine Kombo aus einem SSRI + Buspiron. Weist durchaus potenten 5-HT1B, 5-HT1D, 5-HT3 und 5-HT7 Antagonismus auf. 5-HT3 Antagonismus wirkt antiemetisch.
Deine Ärztin sagt dir, dass Du zu faul bist und nicht depressiv, weil Du keine Suizid-Gedanken hattest? O_o
Also das mit dem faul sein, war eher meine Diagnose. Bis auf eine Nacht (Alc), hatte ich bisher keinen "Schächeanfall". Muss dazu sagen, dass mein Blutdruck/Tension niedrig bzw. unterhalb der Norm ist. Evtl. war das rein präventiv von ihr (therapeutin) zu sehen?
Simon Moon
2019-03-06, 19:05:54
Ansonsten sind diverse Kombos noch ganz interessant, z.B.:
SSRI + Mirtazapin
SSRI + Nortriptylin
SSRI + Bupropion
Venlaflaxin (SSRI) und Mirtazapin find ich allein schon wegen dem Übernamen "California Rocket Fuel" geil :biggrin:
3DC_User
2019-03-08, 14:54:58
Nehme seit ein paar Wochen wegen Panikattacken 50mg Sertralin, hatte mit Venlafaxin begonnen, es aber selbst bei 37,5mg nicht vertragen. Pupillen als hätte ich sonst was eingeworfen und den ganzen Tag wie unter Strom. Mit dem Sertralin fühle ich mich etwas »neben der Spur«, so leicht schummerig und habe wenn ich vom hellen ins dunkle schaue wie leichtes Filmkorn, bin aber weitestgehend panikfrei, kann arbeiten, Sport treiben etc..
Bin persönlich kein Freund von SSRIs /SSNRIs/ SNRIs und habe vor ein paar Jahren mit Absetzerscheinungen bei Citalopram meine Erfahrungen gemacht. (Natürlich ausgeschlichen) Da meine Neurologin/ Psychiaterin/ Psychologin mir jedoch kompetent erscheint und offenbar niemand ist, der/die einfach so mit Mittelchen um sich wirft (Hat mir auch diverse Bücher und begleitende Maßnahmen empfohlen), habe ich es für mich vorerst als vorübergehende »Lösung« akzeptiert. (Hatte über 7 Jahre lang keinerlei Probleme/ Medikation)
Mein Körper reagiert extrem sensibel auf Medikationen und kleinste Dosisschwankungen, hatte bspw. ein paar Tage einen anderen Hersteller, ging voll nach hinten los, ob wegen der Zusatzstoffe oder vielleicht etwas anderen Wirkstoffkonzentration sei mal dahin gestellt.
Werde die 50mg nun erstmal ein paar Tage probieren und hoffen dass die NWen verschwinden. Mein Schlaf ist seit der Medikation leider auch nicht mehr der Beste, wache häufig auf etc..
Hat jemand Erfahrungen mit L-Tryptophan bzw. 5-HTP in der Augmentation zu SSRIs gemacht? Meine Neurologin meinte dass ein Serotonin-Syndrom wohl bei den Dosen sehr unwahrscheinlich sei und ich es probieren könne. Da ich aber was Medis angeht so ein Sensibelchen bin, habe ich davon bisher abgesehen. :D
Ansonsten mache ich halt unterstützend viel Ausdauersport, Spazieren, esse ausgewogen und Abwechslungsreich und versuche alles »wie immer« zu machen. Also keine Umgebungen und Situationen zu meiden.
Hat jemand Erfahrungen mit L-Tryptophan bzw. 5-HTP in der Augmentation zu SSRIs gemacht? Meine Neurologin meinte dass ein Serotonin-Syndrom wohl bei den Dosen sehr unwahrscheinlich sei und ich es probieren könne. Da ich aber was Medis angeht so ein Sensibelchen bin, habe ich davon bisher abgesehen. :D
Ist wegen Serotonintoxizität kontraindiziert.
Wie wäre es mit einem Trizyklikum, z.B. Clomipramin, Amitriptylin? Oder Tranylcypromin?
Deathcrush
2019-03-12, 00:32:28
Bin persönlich kein Freund von SSRIs /SSNRIs/ SNRIs und habe vor ein paar Jahren mit Absetzerscheinungen bei Citalopram meine Erfahrungen gemacht.
Dann hast du es zu schnell abgesetzt. Ich habe Paroxetin genommen und es sehr lange ausschleichen lassen. Man muss da sein eigenes Tempo finden. Das kann Monate dauern.
P.S. Machst du eigentlich eine Therapie? Panikattacken sind eigentlich recht einfach unter Kontrolle zu bekommen mit der passenden Verhaltenstherapie.
Alex31
2019-03-12, 11:49:11
Da mein Kopf ständig über alles am Grübeln ist und ich auch Bedenken bzw. Angst gegenüber eventuell auftretenden Problemen habe, hat mir mein Hausarzt Opipramol verschrieben. Aufgrund der Nebenwirkungen habe ich bedenken was die Einnahme betrifft. Hat jemand eventuell Erfahrungen damit oder eine Alternative?
Civtam
2019-03-12, 12:25:29
Da mein Kopf ständig über alles am Grübeln ist und ich auch Bedenken bzw. Angst gegenüber eventuell auftretenden Problemen habe, hat mir mein Hausarzt Opipramol verschrieben. Aufgrund der Nebenwirkungen habe ich bedenken was die Einnahme betrifft. Hat jemand eventuell Erfahrungen damit oder eine Alternative?
Sieh deinen Zweifel als Symptom u vertraue auf deinen Arzt. Falls sich nach 6-8 Wochen keinerlei Veränderung eingestellt haben sollte, bespreche dies mit deinem Arzt u schaut gemeinsam nach einem anderen Medikament. Parallel könnte es sich für dich lohnen eine Psychotherapie zu beginnen.
Grade bei starker Neigung zum Grübeln hilft es meiner Erfahrung nach nicht im Internet nach den Nebenwirkungen u Einahmeerfahrungen zu googeln.
Cubitus
2019-03-12, 13:44:21
Da mein Kopf ständig über alles am Grübeln ist und ich auch Bedenken bzw. Angst gegenüber eventuell auftretenden Problemen habe, hat mir mein Hausarzt Opipramol verschrieben. Aufgrund der Nebenwirkungen habe ich bedenken was die Einnahme betrifft. Hat jemand eventuell Erfahrungen damit oder eine Alternative?
Ist eigl ein sehr gutes und dankbares Medikament mit relativ wenig Nebenwirkungen. (Trockener Mund, Müdigkeit anfangs), Dinge wie Sonnenempfindlichkeit sind imo zu vernachlässigen das fällt nicht so stark ins Gewicht.
Kommt außerdem auf die Menge an, normalerweise fängt man so mit 50mg 3xtäglich an. Bei akuten Fällen kann die Dosierung ca 100 mg betragen
Oprimpramol sediert anfangs etwas stärker, nach 2-3 Wochen stellt sich immer mehr die aufhellende Wirkung ein. Nach der Einnahme vergleichbar wie ein gutes Bier, du bekommst ein wohliges Gefühl
Der große Vorteil des Medikaments ist, das die betreffenden Rezeptoren nicht voll wie bei SSRI blockieren, folglich bist du auch nicht wirklich weg gebrettert und die Nebenwirkungen sind dadurch auch wesentlich geringer.
Nimm es und gib dem Medikament genügend Zeit zu wirken:
Man fährt den Konsum dann langsam wieder runter, wobei du geringe Dosen (darunter fallen die 50mg) fast bedenklos Jahre nehmen kannst.
Kann zudem folgendes Buch zum Thema Angst und Panik bzw. Grübeln empfehlen.
https://www.amazon.de/%C3%84ngste-verstehen-%C3%BCberwinden-Phobien-befreien/dp/3923614322
An allen hier Betroffenen Kopf hoch, das Leben selbst ist viel zu kurz um sich ständig Sorgen zu machen, versucht eure Zeit zu genießen und positives in euer Leben zu lassen.
Jeder negativer Gedanke ist verschwendete Lebenszeit und die ist leider endlich.
Alex31
2019-03-12, 14:10:20
Danke für eure Rückmeldung. Meine Dosierung liegt bei einer Tablette vor dem schlafengehen. Was ich recht wenig empfinde, würde dies überhaupt etwas bringen? Könnte man ähnliches auch mit Johanniskraut oder Baldrian erreichen? Oder sind diese frei verfügbaren Mittel der falsche Weg? Halte von der Chemie einfach recht wenig. ;)
Cubitus
2019-03-12, 15:47:35
Danke für eure Rückmeldung. Meine Dosierung liegt bei einer Tablette vor dem schlafengehen. Was ich recht wenig empfinde, würde dies überhaupt etwas bringen? Könnte man ähnliches auch mit Johanniskraut oder Baldrian erreichen? Oder sind diese frei verfügbaren Mittel der falsche Weg? Halte von der Chemie einfach recht wenig. ;)
Joahnniskraut wäre eigl nicht so optimal.
Das hilft gegen andere Sachen, ich finde das macht eher aktiver.
Wenn du was beruhigendes haben willst, wäre ein Nerventee (gibts um Supermarkt, Apotheke oder Teeladen) vor dem schlafen gehen sinnvoller.
Alternativ könntest es auch mal mit GABA Tee versuchen.
Die Dosis ist gering und soll abends wohl auf die Sedierung abzielen, würde Oprirpam dennoch versuchen.
Du kannst Opripramol auch ruhig mit dem Nerventee kombinieren, dann würde die Wirkung etwas stärker ausfallen.
3DC_User
2019-03-14, 12:50:17
Ist wegen Serotonintoxizität kontraindiziert.
Wie wäre es mit einem Trizyklikum, z.B. Clomipramin, Amitriptylin? Oder Tranylcypromin?
Schon klar, bei den Dosen scheint das aber wohl relativ problemfrei zu sein. Man muss sich ja auch nicht direkt 100mg 5-HTP reinschieben, sondern kann einfach Drei Viertel aus der Kapsel nehmen. Habe es aber bis heute nicht getestet. Weitere »Mittelchen« möchte ich nur im Notfall nehmen.
Dann hast du es zu schnell abgesetzt. Ich habe Paroxetin genommen und es sehr lange ausschleichen lassen. Man muss da sein eigenes Tempo finden. Das kann Monate dauern.
P.S. Machst du eigentlich eine Therapie? Panikattacken sind eigentlich recht einfach unter Kontrolle zu bekommen mit der passenden Verhaltenstherapie.
Hatte es wirklich lange ausgeschlichen und trotzdem Wochenlang immer mal wieder Brain-Zaps und seit dem Absetzen Ohrensausen. Es war nicht die Hölle, aber nervig. Ich habe die Attacken ganz gut im Griff, das Sertralin dämpft sie etwas. Gehe auch normal arbeiten, spazieren, zum Sport etc pp, bin also nicht in der »Angst vor der Angst« gefangen.
Hatte zu beginn ein paar Stunden Beratungs-Therapie bei einer psychologischen Psychotherapeutin, welche meinte dass wenn ich mich stabil fühle auch erstmal »abwarten« könne, da natürlich auch die Psyche über Selbstheilungsmechanismen verfügt und wenn es sich verschlimmern würde, könne man immer noch schauen ob eine ambulante oder Teilstationäre Therapie hier sinnvoll wäre. Das letzte Jahr war recht »sportlich«, sowohl privat als auch beruflich - da am einiges zusammen.
Was ich allerdings seitdem mache, ist aufmerksamer auf »mich« zu hören, quasi mehr Selbstfürsorge betreiben wenn man so will. Es gibt wohl einfach Menschen die sensibler reagieren und bei denen die »Chemie« schneller kippt als (bei) andere(n), ich denke das sollte man nicht unterschätzen.
Mal abwarten – das Wetter ist ja im Moment auch eher so mittelgut, was sicher auch noch seinen Teil dazu beiträgt. :D
Simon Moon
2019-03-19, 17:56:18
Fast-Acting Psychedelic Associated With Improvements In Depression/Anxiety (https://www.hopkinsmedicine.org/news/newsroom/news-releases/fast-acting-psychedelic-associated-with-improvements-in-depressionanxiety)
Johns Hopkins researchers have discovered that use of the synthetic psychedelic 5-methocy-N,-N-dimethyltryptamine (5-MeO-DMT) appears to be associated with unintended improvements in self-reported depression and anxiety when given in a ceremonial group setting. 5-MeO-DMT is a psychedelic that is found in the venom of Bufo Alvarius toads, in a variety of plants species, and can be produced synthetically.
Fast-Acting Psychedelic Associated With Improvements In Depression/Anxiety (https://www.hopkinsmedicine.org/news/newsroom/news-releases/fast-acting-psychedelic-associated-with-improvements-in-depressionanxiety)
Johns Hopkins researchers have discovered that use of the synthetic psychedelic 5-methocy-N,-N-dimethyltryptamine (5-MeO-DMT) appears to be associated with unintended improvements in self-reported depression and anxiety when given in a ceremonial group setting. 5-MeO-DMT is a psychedelic that is found in the venom of Bufo Alvarius toads, in a variety of plants species, and can be produced synthetically.
Ja, wirkt ähnlich wie LSD. Neben Psilocybin wohl das erfolgsversprechendste in der Richtung, aber bei unserer Drogenpolitik...
Die FDA hat eben gerade das Stereoisomer Esketamin für Depression zugelassen, obwohl Ketamin bereits seit Jahrzehnten auf dem Markt zu haben ist und off-label Anwendung bei Depressionen findet.
Sertraline_Gast
2019-08-08, 23:11:32
Dies könnte für einige durchaus interessant sein:
I am pleased to be able to announce that the MAOI statement authored by my ‘International MAOI expert group’, which includes over eighty signatories has now been published online, full text is here:
http://dx.doi.org/10.1017/S1092852919001196
https://www.cambridge.org/core/services/aop-cambridge-core/content/view/32497C0FE4F08D0D4C07E6350A91B0EE/S1092852919001196a.pdf/revitalizing_monoamine_oxidase_inhibitors_a_call_for_action.pdf
Quelle: https://psychotropical.com/announcement_of_maoi_statement/
hier sein Statement auf reddit: https://www.reddit.com/user/PsychoTropicalR
Gillman macht jetzt ernst. Er scheint wohl anzustreben "sein" eigenes Kombi-Antidepressivum herstellen zu wollen, bestehend aus Tranylcypromin ("Parnate") und Nortriptylin ("Nortrilen"). Er hat für sein MAOI Statement einige durchaus hochkarätige Größen an Land gezogen. Krass.
Sertraline_Gast
2020-01-14, 22:45:40
Venlaflaxin (SSRI) und Mirtazapin find ich allein schon wegen dem Übernamen "California Rocket Fuel" geil :biggrin:
Ja, wobei man darüber streiten kann, ob Venlafaxin ein richtiges SNRI ist. Die NRI-Affinität ist nur gering ausgeprägt. Verhältnis SRI : NRI ist bei Venlafaxin ca. 25:1, was eher dafür spricht, dass es sich um ein SSRI handelt. Die nicht vorhandene "tyramine pressor response" spricht auch eher dafür.
Will man ein richtiges balanciertes SNRI haben, dann nimmt man am besten ein SSRI + Nortriptylin oder gleich Clomipramin.
Alternativ vielleicht noch:
Duloxetin + Mirtazapin (Duloxetin SRI : NRI Verhältnis beträgt 10:1)
Milnacipran + Mirtazapin (Milnacipran SRI : NRI Verhältnis beträgt 1:1)
Aber viele Psychiater haben nicht ausreichend psychopharmakologischen Sachverstand oder verschreiben eben das, was der "Berater" aufträgt...
Schon klar, bei den Dosen scheint das aber wohl relativ problemfrei zu sein. Man muss sich ja auch nicht direkt 100mg 5-HTP reinschieben, sondern kann einfach Drei Viertel aus der Kapsel nehmen.
ja, allerdings ist die Schwelle zur Toxizität recht abrupt und bei jedem individuell anders. Starkes SRI und 5-HTP ist mit Vorsicht zu genießen und nur unter der rigorosen Aufsicht eines Psychiaters. Dahingehend ist Tryptophan deutlich problemloser und ungefährlicher.
Sertaline_Gast
2020-01-14, 22:59:52
Für alle hoffnungslosen Fälle:
Clomipramine, Tryptophan and Lithium in Combination for Resistant Endogenous Depression: Seven Case Studies
Seven patients suffering from severe endogenous depression who had proven resistant to lengthy trials of treatment with tricyclic and other antidepressants are described. Their successful treatment with a combination of clomipramine, L-tryptophan and lithium is discussed in the context of other strategies for the treatment of resistant depression.
source: https://www.cambridge.org/core/journals/the-british-journal-of-psychiatry/article/clomipramine-tryptophan-and-lithium-in-combination-for-resistant-endogenous-depression-seven-case-studies/F3A1B19433959744DCF32C36C7B4A28F#
Leider hinter der Paywall, so dass man ohne sci-hub da nicht rankommt. Wie auch immer: Sehr interessante Studie mit extremen Fallbeispielen. Wir haben es hier z.B. mit einer älteren Dame zu tun, welche so depressiv gewesen ist, dass sie aufgehört hat zu sprechen und sich im Bett täglich eingekotet und bepisst hat. Des Weiteren lief sie in der Anstalt nackt herum und masturbierte vor allen Leuten. Diverse Antidepressiva, ECT und der MAOI "Isocarboxazid" halfen nicht. Als sie auf Clomipramin + L-Tryptophan + Lithium KOMBO gesetzt worden ist, erlangte sie innerhalb weniger Wochen die volle Gesundheit zurück. Weitere interessante Fälle sind in der Studie nachzulesen.
Clomipramin ist ja als eines der effektivsten Psychopharmaka bekannt und in Kombination mit L-Tryptophan + Lithium scheint seine Effektivität noch deutlich gesteigert zu werden.
Ich würde jedem Arzt, der auf die Idee kommt Neuroleptika als simples Schlafmittel zu verschreiben, vor die Füsse spucken und in einer weise titulieren, wie ich es hier nicht wiedergeben möchte. On nun Chlorprothixen, Quetiapin oder wie der ganze Müll heisst, dass Zeugs ist absolut barbarisch und war wohl stilgebend für Filme wie "Einer flog übers Kuckucksnest". Speziell ist auch, dass praktisch jedes Neuroleptika unter den Nebenwirkungen den lustigen Punkt "plötzlicher, unerklärbarer Tod" hat. Wobei, wenn man "Nach längerer Behandlung Zuckungen von Zunge, Gesicht, Mund oder Kiefer und eventuell mit langsamen, wurmartigen Bewegungen von Zunge und Mund und möglicherweise auch mit einer eingeschränkten Fähigkeit, den Mund voll zu öffnen, [...]" als Symptome hat, die "selbst bei Absetzen der Behandlung möglicherweise nicht abklingen", ist das vielleicht gar nicht so schlimm. Grob reicht das Wirkspektrum von "macht Mus aus dem Gehirn" bis "verursacht Parkinson-artige Symptome" beschreiben.
Mit Ausnahme von Aripiprazol und Olanzapin. Aripiprazol wegen seinem Dopamin-Partialagonismus und Olanzapin wirkt im niedrigen Dosisbereich dopaminerg (über die präsynaptischen D-Autorezeptoren). Ähnliches gilt wohl auch für Sulprid und Amisulprid.
Phenelzin ("Nardil") wird vom Markt genommen. Für viele Patienten eine Katastrophe.
https://psychotropical.com/maoi_shortage_letter_intro/
https://www.reddit.com/r/MAOIs/comments/gndtn8/nardil_shortagethe_end_of_nardil_is_near/
Sertraline_Gast
2020-05-21, 13:49:46
Am besten wäre ein SSRI Antidepressivum (selektiver Serotonin Wiederaufnahme Hemmer). Diese sind am modernsten, und haben nicht soviele Nebenwirkungen, da sie speziell am Serotoninrezeptor wirken. Empfehlung wäre Cipralex. Manche macht das aber recht hibbelig. Auf jeden Fall muss es mit einer Therapie kombiniert werden (Verhaltens- oder Gesprächstherapie).
Naja, allerdings treffen SSRIs alle Serotonin-Unterrezeptoren, auch 5HT2A und 5HT2C, was zu vielen der Nebenwirkungen führt. Ein Serotoninantagonist, z.B. ein Trizyklikum oder Mirtazapin, kann hier für Abhilfe sorgen. Ansonsten hilft auch Pregabalin gut bei Ängsten. Es geht natürlich nix über Kombo-Therapie.
also ich hatte schon: Johanniskraut, Moclix, Mirtazepin, Zyprexa, Citalopram, Cipralex usw. (weiss nicht mehr alle)
alle hatten irgendwelche Nebenwirkungen, haben nicht geholfen usw.
Am besten war noch Cipralex, aber davon war ich irgendwie "dauerdrauf". Jetzt hatte ich kein Bock mehr auf den Kraam und siehe da ohne gehts besser als mit dem Zeugs.
Vielleicht mal ein Trizyklikum wie Amitriptylin oder Nortriptylin ausprobieren? Alternativ Pregabalin / Lyrica?
Was fürn Quatsch, geringe Hoffnung auf Heilung. Ich habe mittlerweile so viel Leute kennengelernt die eine psychische Erkrankung haben und die habn sich nicht als Versuchskaninschen gefühlt, und jeder von Ihnen nimmt ein Antidepressivum. Und ohne Medikamente geht oft nichts mehr, gerade wenn eine schwere Depression oder eine andere schwere psychische Erkrankung vorliegt (Psychose, Neurose, Borderline, Zwang, Schizophren) + natürlich die passende Therapie.
Von Heilung kann keine Rede sein. Es ist wie trockener Alkoholismus... Rückfallgefahr sehr hoch.
Bloss nix vom Hausarzt, die verschreiben nur scheisse. Hatte mal das Pech das mir ein Hausazrt Amineurin verschrieben hat, ohne das er eine Diagnose gestellt hat. Die scheiss Dinger verschreibt man auch zum Viehtransport xD.
Sorry, aber das ist Unsinn. Amitriptylin ist zusammen mit den anderen klassischen Trizyklika (Clomipramin, Imipramin) deutlich effektiver als SSRIs. Für bestimmte Patientengruppen (kein Appetit, Untergewicht, Somatisierungsstörung, IBS) ist Amitriptylin deutlich besser als SSRIs.
Ich nehme Mirtazapin immer abends, davon wird man müde und dann kann ich besser einschlafen.
Nimmst noch ein SSRI dazu?
Mich wundert eher, wieso die meisten Medikamente nur auf Serotonin und Noradrenalin, nicht aber auf Dopamin wirken.
Die irreversiblen nicht-selektiven MAOIs (Handelsnamen: Parnate, Nardil, Marplan) wirken gleichermaßen auf Serotonin, Noradrenalin und Dopamin, unter anderem. Es sind die effektivsten ADs, die es gibt. Dopamin scheint also viel zur antidepressiven Wirkung beizutragen.
Nun ja. Es gab in der Vergangenheit ein Antidepressivum (Amineptin), das vorwiegend dopaminerg wirkte. Es wurde aber vom Markt genommen (Missbrauchsfälle).
Amineptin war ein ausgezeichnetes Med, hohe Effektivität. Schade, dass es vom Markt genommen wurde. Man kann es mit "war on drugs" auch übertreiben. Ein anderes ausgezeichnetes AD, welches in vielen Ländern vom Markt genommen wurde: Nefazodon. Weil es in einem von 300.000 Fällen angeblich zu Leberversagen kommt O_o IMHO vertretbares Risiko.
Hatte jahrelang versucht, diese Störungen mittels eines mehr oder weniger natürlichen Schlaftrunks (https://www.melmsche-apotheke.de/online-shop/) eines örtlichen Apothekers in den Griff zu bekommen, später dann ebenfalls durch die sporadische Einnahme des Schlafmittels "Zolpidem", verschrieben durch meinen Hausarzt, weil ich mehr als einmal zu ihm kam, wo ich mal eine ganze Nacht quasi gar nich geschlafen hatte. Aber dies ist natürlich nix für von Dauer.
Zopiclon wirkte bei mir die erste Nacht, die zweite Nacht nur noch halb und die dritte Nacht gar nicht mehr.
News-Ticker
2020-05-22, 23:23:30
Das Esketamin-Nasenspray Spravato® zur Therapie bei Depressionen hat jetzt die EU-Zulassung. Janssen Deutschland erweitert nun das Evidenzpaket für die Nutzenbewertung.
Neuss. Die Europäische Kommission hat Spravato® (Esketamin) zugelassen. Die als Nasenspray entwickelte Arznei ist in Kombination mit einem SSRI oder SNRI indiziert bei Erwachsenen mit therapieresistenter Major Depression (TRD), wie das Unternehmen Janssen Deutschland mitteilt. Eine TRD liege ja vor, wenn Patienten in der aktuellen mittelgradigen bis schweren depressiven Episode auf mindestens zwei unterschiedliche Therapien mit Antidepressiva nicht angesprochen haben. ...
Quelle: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Esketamin-Nasenspray-erhaelt-EU-Zulassung-405214.html
Esketamin: Antidepressives Nasenspray bald auch in Europa
Das Esketamin-haltige Nasenspray Spravato® von Janssen-Cilag hat eine Zulassungsempfehlung von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) erhalten. Damit steht die Markteinführung des neuen, schnell wirksamen Ansatzes zur Behandlung schwerer Depressionen kurz bevor.
Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/antidepressives-nasenspray-bald-auch-in-europa/
Heise / Telepolis meldet sich auch zu Wort: https://www.heise.de/select/tr/2019/4/1554728645995988
Grundsätzlich eine gute Entwicklung. Es bleibt abzuwarten wie sich das ganze entwickelt.
Mich wundert eher, wieso die meisten Medikamente nur auf Serotonin und Noradrenalin, nicht aber auf Dopamin wirken.
https://www.bbrfoundation.org/sites/default/files/pdfs/aug-2014-webinar-slides.pdf
P. K. Gillman spricht über Dopamin in der Pathogenese von Depressionen:
https://youtu.be/L8isEArv4LE
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