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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DanMans Partitionsratgeber


DanMan
2006-08-30, 23:22:14
„Wie soll ich meine Festplatten partitionieren?“, und ähnliche Sätze hört man immer wieder, wenn es darum geht eines der Windows Betriebssysteme (BS) zu installieren. Darum habe ich mir dieses zum Anlass genommen mal eine kleine Anleitung zu schreiben wie man dabei am besten vorgeht. Es geht mir dabei um das generelle Prinzip, und nicht um eine Schritt-für-Schritt Erklärung.

Um das Warum gleich vorweg zu nehmen hier mal ein paar Gründe, warum man sich überhaupt über so etwas Gedanken machen sollte:

weniger Fragmentierung
höherere Durchsatzraten
einfachere Datensicherung
höhere Datensicherheit
bessere Übersicht
generelles Wohlbefinden ;)

So. Da das nun aus dem Weg geschafft ist geht’s auch gleich ans Eingemachte.

Erstmal empfiehlt es sich 2 physische Festplatten (HDDs) im Rechner zu haben. Wenn dem so ist schlage ich folgende Einrichtung vor. Wenn nicht, dann gilt im Prinzip das gleiche, aber man hat eben nicht die gleichen Vorteile. Die Größen sind nur richtungsweisend und können je nach Rechner und BS abweichen:
Festplatte 1 mit möglichst niedriger Zugriffszeit
Windows, Programme, Spiele
35-40 GB NTFS 4kB Cluster
übriger Platz
je nach Festplattengröße
4kB Cluster NTFS oder FAT32
Festplatte 2 mit möglichst hoher Datenrate
Auslagerungsdatei & temporäre Daten
2GB NTFS 64kB Cluster
möglichst am Datenträgerbeginn
Eigene Dateien
Größe muss man selbst wissen
FAT32 oder NTFS
übriger Platz
je nach Festplattengröße
4kB Cluster NTFS oder FAT32
unpartitionierter Bereich


Generelles vorweg:
Ja, ganz richtig. Es kann hilfreich sein auf jeder Platte ein paar GB Erweiterungsreserven zwischen den Partitionen zu haben. Dann kann man im Fall eines Falles mit einer ggf. vorhandenen Partitionierungssoftware später flexibel auf Engstellen reagieren. Außerdem funktionieren HDD-Backup Programme oft so, dass sie ein komprimiertes Abbild einer Partition auf der HDD erstellen, und das in einer eigenen, versteckten Partition.
Außerdem sollte man im Zweifelsfall immer auf NTFS setzen. Dagegen spricht nur, dass man mit einer FAT32 eine höhere Kompatibilität zu anderen Bs'en wie z.B. Linux hat. Aber alleine die Unterstützung für Dateien > 4GB und die beliebige Clustergröße, und damit kein übermäßig verschwendeter Speicherplatz auf den immer größer werdenden HDDs, sind Grund genug für NTFS.

Doch nun zur eigentlichen Erläuterung der oben genannten Liste. Also immer der Reihe nach.

Da sich auf der 1. HDD die meisten und kleinsten Dateien befinden, macht es natürlich Sinn dafür auch eine möglichst flinke Festplatte zu benutzen.
Man kann, wenn man will, das BS, die Programme und die Spiele auch auf eine jeweils eigene Partition packen. Allerdings halte ich das für übertrieben. Wenn Windows neu installiert werden muss, dann müssen idR auch alle Programme neu installiert werden. Für eine Windows-Neuinstallation reicht es im Groben auch einfach den Windows Ordner zu löschen, anstatt das gute, alte format c: zu bemühen.
4kB Clustergröße entsprechen der Standardeinstellung von Windows. Da es gerade hier viele kleine Dateien gibt ist das ein guter Kompromiss.
Den evtl. vorhandenen übrigen Platz kann man zur eigenen Verwendung formatieren.

Soweit noch nicht wirklich spannend. Kommen wir also zur Einrichtung der 2. HDD.
Den Anfang macht eine ca. 2GB große Partition mit möglichst großen Clustern. Unter WinXP sind das 64kB. Das hat den Grund, weil wir dort zu aller erst die Windows Auslagerungsdatei mit fester Größe von 1GB speichern werden. Dadurch wird sie nie fragmentieren, was nur von Vorteil ist. Außerdem wird durch die maximale Clustergröße dafür gesorgt, dass möglichst wenig Organisationsaufwand für das BS, und damit hoffentlich etwas mehr Leistung ensteht.
Die Meinungen über Größe und Position dieser Datei gehen weit auseinander. Ich für meinen Teil sehe das so, dass in der heutigen Zeit von großen HDDs und ausreichendem RAM eine 1GB Auslagerungsdatei einen guten Kompromiss darstellt.
Jedenfalls bekommt sie den Laufwerksbuchstaben Z, damit sie uns im Arbeitsplatz nicht unnötig im Weg steht. Wer will kann sie auch, wie ich, z.B. mit den Powertoys o.ä. Tools verstecken. Dann werden noch die Systemumgebungsvariablen in den erweiterten Systemeigenschaften so eingestellt, dass die TEMP und TMP Variable auf unser Z:\ Laufwerk verweist. Wer will kann das auch noch für die gleichen Benutzervariablen tun, dann sollte die Partition etwas großzügiger als 2GB bemessen sein, da es ansonsten zu eng werden könnte. So oder so kann sich Windows auf dieser Partition jetzt nach belieben austoben.

http://img49.imageshack.us/img49/3815/suvarqz2.png

Dann kommt eine Partition für die Eigenen Dateien, wie Office Dokumente, MP3s, Bookmarks, Downloads, etc. Physisch getrennt vom BS, so wie sich das gehört. Ob nun NTFS oder FAT32 kommt hier wieder auf die gewünschte Kompatibilität mit anderen BS'en an.
Für den übrigen Platz gilt das gleiche wie für HDD1. Er kann nach belieben partitioniert werden. Oder man lässt ihn erstmal frei – man kann ja nie wissen.

Uff! Feddisch! Soweit meine Vorschläge. Ich hoffe dem einen oder anderen wenigstens dein ein oder anderen Tip nähergebracht zu haben. Wer es besser weiß ist herzlich eingeladen seinen Senf dazu zugeben. ;)

Auf Wunsch kann ich auch noch ein paar Worte zu Backups verlieren.

Aber für jetzt ist erstmal Schluss :)

Grüße
DanMan

Rooter
2006-08-31, 22:53:44
Sagt mal Leute bin ich echt der Einzige dem hier ein paar grobe Schnitzer ins Auge stechen !? :|

Erst einmal danke für die Mühe DanMan, ist gut so etwas zu haben, das gehört auf jeden Fall zu den Stickys ! :up:

Festplatte 1 mit möglichst niedriger Zugriffszeit
Windows, Programme, SpieleWie bitte, Spiele auch auf C: !? Dann musst Du den unpartitionierten Bereich am Ende für ein verstecktes Image aber *sehr* grosszügig bemessen. Oder gleich mehrere DVDs dafür rösten...


Auslagerungsdatei & temporäre Daten
2GB NTFS 64kB Cluster
möglichst am DatenträgerbeginnWarum sollte man gerade da auch die Temp-Datein drauf machen ? Erstens riskiert man dann das die AL am Ende doch noch zerstückelt wird durch die anderen Dateien und zweitens ist die gewählte Clustergrösse für die AL wohl okay aber für etliche kleine Temp-Dateien alles andere als optimal.

Wie ist das, wenn man z.B. mit einem Mpeg-Encoder ein langes Video für DVD encodet, dann wird die Datei doch mitunter 4+ GB gross, oder ? (bin nicht sicher, habe keinen DVD-Brenner)
Das kann Probleme geben wenn man ausser C: alle Partitionen mit FAT32 formatiert hat, aber auf C: nicht mehr den Platz hat mit solchen Dateien zu arbeiten.

MfG
Rooter

MadMan2k
2006-09-01, 00:07:16
„Wie soll ich meine Festplatten partitionieren?“, und ähnliche Sätze hört man immer wieder, wenn es darum geht ein Betriebssystem (BS) wie z.B. Windows zu installieren.
bitte auf "nur Windows" ändern, andere Betriebsysteme haben intelligente Dateisysteme, mit dynamischen clustergrößen, backup superblocks und guten defragmentier algorithmen, sodass man dort im prinzip nur zwei sachen beachten sollte:

- wichtige daten auf ne extra platte und
- von dieser dann regelmäßig backups machen

DanMan
2006-09-01, 23:21:53
Sagt mal Leute bin ich echt der Einzige dem hier ein paar grobe Schnitzer ins Auge stechen !? :|

Erst einmal danke für die Mühe DanMan, ist gut so etwas zu haben, das gehört auf jeden Fall zu den Stickys ! :up:

Wie bitte, Spiele auch auf C: !? Dann musst Du den unpartitionierten Bereich am Ende für ein verstecktes Image aber *sehr* grosszügig bemessen. Oder gleich mehrere DVDs dafür rösten...


Warum sollte man gerade da auch die Temp-Datein drauf machen ? Erstens riskiert man dann das die AL am Ende doch noch zerstückelt wird durch die anderen Dateien und zweitens ist die gewählte Clustergrösse für die AL wohl okay aber für etliche kleine Temp-Dateien alles andere als optimal.

Wie ist das, wenn man z.B. mit einem Mpeg-Encoder ein langes Video für DVD encodet, dann wird die Datei doch mitunter 4+ GB gross, oder ? (bin nicht sicher, habe keinen DVD-Brenner)
Das kann Probleme geben wenn man ausser C: alle Partitionen mit FAT32 formatiert hat, aber auf C: nicht mehr den Platz hat mit solchen Dateien zu arbeiten.

MfG
Rooter
Erstmal danke fürs Lob. Wenigstens einer. ;(

Was die Spiele angeht, so habe ich ja geschrieben, dass man das auch auf eine eigene Partition splitten kann, wenn man will. Ich bin jetzt nicht (mehr) der Dauerzocker, so dass ich mit den 30GB bisher ganz gut zurecht komme.

Was die Clustergröße angeht, so hast du da natürlich recht, was die Platzvershwendung durch kleine Dateien angeht. Aber es sind ja nur temp. Daten, die spätestens beim Herunterfahren gelöscht werden (sollte). Daher sehe ich pers. das nicht so eng.
Wenn man aber erst die ALD auf der Partition fest einrichtet, dann wird die auch auf keinen Fall fragmentiert.

Zu den angesprochenen Platzproblemen bei großen, temp. Daten hatte ich ja auch im Artikel erwähnt, dass man die Benutzerumgebungsvariablen nicht unbedingt ändern sollte, v.a. aus deinem genannten Grund.

@MadMan2k: Hast recht, werde ich ändern, zusammen mit den Punkten von Rooter. Aber erst morgen oder so - bin gerade ziemlich müde.

Gruß
DanMan

Gast
2006-09-01, 23:35:44
Tut mir leid, aber solche pauschalen Vorschläge sind nonsens.

Warum drei Partitionen auf einer zweiten Festplatte? Wofür? Was bringt das, außer unnötigen Aufwand beim z.B. defragmentieren?
Was wenn die Auslagerungsdatei mal zu klein wird? ...

Der einzig sinnvolle Tipp ist, das die Auslagerungsdatei auf einer zweiten physikalischen Platte gelegt werden sollte. Das kann was bringen.

Der Rest ist einzig allein dem User überlassen.

Ich halte es für mich so, das alle Anwendungen auf C:\ installieren werden - ist einfach übersichtlich. Außerdem funktionieren die meisten Anwendungen eh nicht mehr, wenn ich sie auf X:\ installiert habe und dann C: platt mache. Also kanns mir egal sein.

D: und E: werden jeweils vom Rest der ersten physikalischen Platte und E: vom ganzen der zweiten physkalischen Platte eingenommen.

Ihr glaubt gar nicht, wie nervig es ist, viele kleine Partitionen zu haben. Wer mal ein Video unkompromiert speichern will, hat bei mini-Partitionen so seine Probleme und bei chkdsk und Windows-Defrag muss man jede Partition einzeln auswählen+anklicken. Totale Zeitverschwendung.

DanMan
2006-09-01, 23:52:32
Warum guckt sich eigentlich jeder nur die Liste an, und liest nicht noch die Erläuterung dazu? Ich hab doch erwähnt, dass es an einigen Stellen auf die eigenen Vorlieben ankommt.