Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Depressionen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Angstzustände - was tun?
Nach dem Lesen des Titels erwartet ihr wahrscheinlich einen weiteren Heulthread. Aber mir geht es hier nicht darum, mich auszuweinen. Ich suche einfach nur nur Ratschlägen, wie man aus so einer Situation herausfinden kann.
Mir ist eigentlich erst in den letzten Jahren wirklich bewusst geworden, dass ich unter Depressionen leide. Dabei hat es bei mir schon extrem früh angefangen, ich war damals höchstens acht Jahre als. Ich hab mir damals zum Beispiel viele Gedanken über den Tod gemacht. Im alter von etwa zehn Jahren hab ich begonnen, mich immer mehr zurückzuziehen. Von da an hab ich die meiste Zeit meine Kindheit und Jugend vor dem Fernseher oder Computer verbracht.
Ich hab seit dieser Zeit praktisch mein ganzes Leben unter extremer Müdigkeit und Antriebslosigkeit gelitten, und konnte mir nicht erklären, woran das lag. Vor knapp drei Jahren war ich deswegen bei einem Arzt, der aber keine körperlichen Ursachen feststellen konnte. Er sagte aber, der Grund könne eine verstecke Depression sein. Ich machte mir damals ein paar Gedanken dazu. Seit der Phase als Kind hatte ich eigentlich kaum noch diese ich nenne es mal "depressiven Phasen" in denen man alles negativ sieht. Ich redete mir damals vielmehr ein, es sei alles in Ordnung, und ich sei zufrieden mit meinem Leben, was ich aber absolut nicht war und auch nicht sein konnte. Ich denke ich hab viele Jahre damit verbracht, meine wirklichen Gefühle zu unterdrücken. Ich war zwar "oberflächlich" gesehen nicht depressiv, aber tief in mir drinnen war ich es. Daher kamen dann diese Symptome, die ich mir damals nicht erklären konnte.
Heute bin ich 24 Jahre alt und seit drei Jahre Student. Mein Maschinenbau-Studium hab ich nach fünf Semestern abgebrochen, weil mir die Motvation gefehlt hat. Ich studier jetzt etwas anderes, habe aber Angst das wieder in den Sand zu setzen. Überhaupt fehlt mir die für alles die Motivation. Damals als Schüler konnte ich mich irgendwie mit Minimalstaufwand bis zum ABI durchmogeln. Aber jetzt, wo ich in einem Alter bin, in dem man sein Schicksal selbst in die Hand nehmen muss, hab ich das Gefühl, ich komm mit meinem Leben einfach nicht mehr klar. Ich müsste mir einen Job suchen, aber wie soll ich die Motivation dazu finden, wenn ich nicht mal die Motivation für die einfachsten Dinge hab? Ich fühl mich den ganzen Tag so unglaublich müde, auch wenn ich acht Stunden geschlafen hab. Das fängt morgens an, wenn ich nicht aus dem Bett komme. Abends kann ich dagegen nicht einschlafen. Ich hab die meiste Zeit das Gefühl, ich müsste mich ausruhen, obwohl ich körperlich gesehen nicht müde bin. Ich muss manchmal alle paar Minuten gähnen, obwohl ich lange genug geschlafen hab. Ich treibe regelmäßig Sport, ernähre mich extrem Gesund, rauche keine Zigaretten, trinke nicht viel Alkohol, meine Blutwerte, Blutdruck und Puls sind hervorragend. Trotzdem fühle ich mich oft so müde, dass ich das Gefühl habe, ich würde fast zusammenbrechen.
Dazu kommen noch ziemlich heftige hypochondrische Tendenzen. Wenn ich eine verdächtige Veränderung an meinem Körper bemerke, endet das oft in Panikattacken. Das hatte ich übrigens auch schon als Kind.
Mein Gemütszustand war immer sehr stark vom Wetter abhängig. Normalerweise fühle ich mich im Frühling bzw. Sommer, meistens pünktlich zu den ersten sonnigen Tagen, etwas besser. Aber in diesem Jahr ist das aus irgend einem Grund ausgeblieben. Und jetzt, wo der Sommer langsam zuende geht, wird es nur noch schlimmer. Ich hab das Gefühl, mein Zustand ist in letzter Zeit eher schlechter als besser geworden und deshalb glaube ich inzwischen nicht mehr, dass ich da ohne professionelle Hilfe herauskommen kann. Ich weiß nicht so genau, an wen ich mich am besten wenden soll. Ist es jemand von euch, der schon einmal in einer ähnlichen Situtation gewesen ist, gelungen sich daraus zu befreien?
Deathcrush
2006-09-06, 21:13:06
Immer wieder das selbe und immer wieder der gleiche Ratschlag von mir, geh zum Arzt. Ein Forum kann dir nicht helfen. Ich hab selber eine Psychotherapie hinter mir, und die einnahme von Medikamenten (Paroxetin), und mir gehts wieder recht gut. kKar, vereinzelnt kommt noch was, aber damit lernt man ja umzugehen. Eine Therapie kann bis zu 3 Jahre dauern. Einige deiner Sachen kann ich recht gut nachvollziehen, daher geh zum Arzt deines Vertrauens, und lass dich durchschecken. Eine Prognose bekommt man meisst schon nach 4 Sitzungen.
EDIT: Und ja, so ne Therapie lohnt sich, egal wie lange sie dauert. Denn von alleine geht sie meisstens nicht weg !!!
Mike1
2006-09-06, 21:31:53
also von hochsommer bis winterbeginn hatte ich das auch manchmal, einfach saumüde und auf nix lust, aber im moment hab ich so viel stress das ich wohl garkeine zeit für sowas haben werd
Viele Sachen, die du beschreibst, kommen mir sehr vertraut vor. Auch ich bin sehr introvertiert, zurückgezogen und leide unter häufigen Panikattacken, ebenso habe ich die beschriebene ausgeprägte Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Da ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, klingen deine Symptome nach einer Panikstörung und psychosomatischen Beschwerden, vielleicht in Verbindung mit einer Soziophobie (Meidest du gezielt die Öffentlichkeit und sind gesellschaftliche Situationen mit starkem Unwohlsein belegt? Bist du auch angespannt, wenn du eigentlich ruhig wirkst?). Bei Wikipedia kannst du dir einen Überblick über Neurosen und Persönlichkeitsstörungen verschaffen, aber ein Gang zum Psychiater würde ich auf jeden Fall empfehlen.
Ich für meinen Teil leide unter Agoraphobie (mit Panikstörung), Soziophobie, Erythrophobie und generalisierter Angststörung, die mein Leben erheblich belasten und es de facto zu einer Qual machen, da ich mich täglich in Orte mit vielen Menschen begeben muss. Ohne eine Behandlung sehe ich mein weiteres Leben als unmöglich an.
@Deathcrusher
Klar, die Entscheidung zum Arzt zu gehen hatte ich schon gefällt. Ich wollte mich vorher nochmal informieren zu welcher Art von Arzt ich genau gehen sollte, und ob mir vielleicht sonst jemand ein paar Tips geben könnte.
@Gast
Manchmal meide ich schon die Öffentlichkeit. Ich kann aber nicht genau sagen, ob ich Angst vor Menschen habe, oder ob ich einfach nur zu "faul" bin, mich unter Menschen zu mischen. Ich empfinde gesellschaftliche Ereignisse oft als anstrengend, habe aber z.B. keine Probleme damit auf der Straße unter Menschen zu sein. Ich meide eben alles, was für mich irgendwie geistig auf längere Sicht anstrengend ist und dazu gehört für mich auch unter Menschen zu sein.
Die allermeiste Zeit bin ich sehr introvertiert. Das kann aber auch durchaus
anders sein. In letzter Zeit, sind die Phasen in denen ich es nicht war aber noch seltener geworden, als sie es früher schon waren und das macht mir ganz schön sorgen. Ich denke, meine Introvertiertheit entsteht eher aus einer tiefen Unzufriedenheit als aus Schüchternheit. So ganz sicher bin ich mir da aber auch nicht.
Das mit dem ruhig wirken und trotzdem angespannt sein kann ich bestätigen.
Ich werde mal nach den Begriffen suchen, die du mir genannt hast. Und ich hoffe, du bekommst deine Probleme auch irgendwie in den Griff...
Anárion
2006-09-06, 22:36:11
Auch Menschen mit ausgeprägter Extraversion, großer Offenheit für Erfahrungen, können unter Depressionen leiden.
Eine Verhaltenstherapie ist das einzig vernünftige was ich dir anraten kann, und noch viel mehr den Abschluss mit der Vergangenheit. Was in der Kindheit war ist vorbei und hilft dir heute nicht.
Freundeskreis? Freundin?
Deathcrush
2006-09-06, 22:36:19
Also, bei mir wa es so:
- Hausarzt
- Neurologe / Medikamente
- Psychologe / Psychotherapie
Die ersten 4 oder 5 Sitzungen beim Psychologen sind dafür da, um sich Gegenseitig zu beschnuppern. Danach stellt der Psychologe einen Antrag auf Psychotherapie und dann beginnt das eigentliche erst. Bei einer gewissen Schwere der Krankheit wird man nicht um Medikamente herumkommen, aber das sollte man dann für isch selber entscheiden. Ich hab mich dafür entschieden, weil:
1. Ich starke Depressionne hatte
2. den drang zu Selbstverletzung
3. Agressiv war
4. Angstzustände / Panik
5. Zwang
6. Derealisation
7. Angst vor Krankheiten z.B Krebs etc
8. Schwarz / Weiss denken
Unter den umständen konnte ich einfach nicht mehr ohne Medikamente leben und ohne hätte ich auch die Therapie nicht so erfolgreich abgeschlossen. Wie gesagt, entscheide du selber was du willst und lass es nicht den Arzt entscheiden. Zu den Medikamenten: Die Medikamente wirken wie ein Staumdamm, blockieren quasi die neg. Gedanken. Am ende der Therapie werden dann die Medikamente abgesetzt und man schaut was passiert und ob man das gelernt Anwenden kann
Marbleearth
2006-09-06, 23:16:44
schläfst du nur schlecht, wenn du früh "aufstehen musst"? Oder bist du am WE theoretisch nach 8 Stunden ausgeschlafen?
Man könnte natürlich überlegen ein Antidepressivum zu geben, welches den Antrieb steigert. Ich denke da an Cipralex (Selektiver Serotonin Wiederaufnahme-Hemmer, kurz SSRI). Macht wach, manche aber auch extrem hibbelig. Gibt natürlich auch paradoxe Reaktionen, dass Menschen davon noch müder werden. Aber vll wäre sowas niedrig dosiert ein guter Anfang (10mg).
Das mit der Müdigkeit kenne ich auch. Bei mir helfen da Koffeintabletten ganz gut. Wenn dein Schlaf schlecht ist, und du dich früh unausgeschlafen fühlst, rate ich drigend mal 3 Tage im Schlaflabor zu schlafen. Ist zwar unangenehm mit den Kabeln, aber so können deine Schlafphasen überwacht werden. Vielleicht hast du einfach zu wenig REM-Schlaf. Schlaftabletten würde ich allerdings nicht empfehlen.
Vielleicht solltest du auch etwas an deinem "Schlaf-Patz" und "Schlafverhalten" ändern. Ein Schlaftagebuch ist da manchmal ganz gut (musst du im Schlaflabor sowieso machen). Wachst du nachts oft auf? Wann schläfst du ein? Wieviele Stunden brauchst du zum ausgeschlafen sein? All solche Fragen solltest du dir selbst stellen.
Zu der Frage: "Welcher Arzt?" kann ich nur sagen, dass wenn bereits organische Ursachen ausgeschlossen wurden, ich dir die psychiatrische Ambulanz ans Herz lege. Auch noch mal einen genaueren Bluttest (beim normalen Blutbild wird nicht auf alles getestet). Solche Sachen wie Borreliose müssen ausgeschlossen werden!
Was ist denn für dich am Schlimmsten? Die Müdigkeit, Die Angstzustände, oder die depressiven Schübe?
Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute :smile:
mfg,
bluestyler
Thowe
2006-09-06, 23:28:28
also von hochsommer bis winterbeginn hatte ich das auch manchmal, einfach saumüde und auf nix lust, aber im moment hab ich so viel stress das ich wohl garkeine zeit für sowas haben werd
Und wie hilft das nun unseren Gast weiter? Ich glaube, die Antwort ist da recht einfach: Gar nicht, deswegen stufe ich es mal als Spam ein und das hat bald ein Ende, auf die ein oder andere Art und Weise. Nebenbei sind Depressionen was ganz anderes als Stimmungsschwankungen.
Gast,
man sollte nie mit echten Depressionen spaßen, es gibt einfach (wenn auch ungenaue) Selbsttests wie dem auf: http://www.kompetenznetz-depression.de/
Die erste Anlaufstelle wäre der Hausarzt, der sich um weiteres kümmern wird, er kennt die Adressen der Fachärzte und Threapeuten und wird sicherlich auch versuchen herauszufinden, welcher Natur die Depression ist. Dazu werden häufig Fragebögen verwendet die selbstredend ehrlich ausgefüllt werden sollten.
70% aller Depressionen sind sehr gut therapierbar, weitere 25% sind linderbar und/oder unter Kontrolle zu bekommen. Die Chancen auf eine gar deutliche Besserung sind also exzellent, es wäre also unsinnig diese nicht zu ergreifen.
@Anárion
Eine Freundin hab ich, ja. Ich bin mit ihr inzwischen zwei Jahre zusammen. Auch wenn ich nicht das Gefühl hab, dass sie "die eine" ist, glaub ich, mir würde es ohne sie noch um einiges dreckiger gehen. Manchmal komm ich mir ganz schön schäbig vor, wenn ich bedenke was sie alles für mich tun würde und dass sie mich über alles liebt, dass ich nicht das selbe für sie empfinden kann was sie für mich empfindet. Das ist auch so eine Sache, die mich in letzter Zeit ziemlich mitgenommen hat.
Mit Freunden sieht es ziemlich schlecht aus. Mir gelingt es kaum so etwas wie richtige Freundschaften aufzubauen. Jedenfalls nichts was wirklich lange hält. Ich denke ich könnte es, wenn ich es wirklich versuchen würde. Und da sind wir wieder bei dem alten Problem...
@Deathcrush
Weißt du, ob man sich ohne den Umweg über den Hausarzt direkt an einen Neurologen oder Psychologen wenden kann? Ich weiß nicht wie das alles Krankenversicherungstechnisch funktioniert. Selbst bezahlen könnte ich die Behandlung auf keinen Fall.
Marbleearth
2006-09-06, 23:35:09
70% aller Depressionen sind sehr gut therapierbar, weitere 25% sind linderbar und/oder unter Kontrolle zu bekommen. Die Chancen auf eine gar deutliche Besserung sind also exzellent, es wäre also unsinnig diese nicht zu ergreifen.
Die Zahlen halte ich für ein Gerücht. Es ist nämlich auch die Frage in welchem Zeitraum man behandeln kann. Es gibt so viel verschiedene ADs und auch teils Neuroleptika mit antidepressiver Wirkung. Bis man das passende gefunden hat können qualvolle Jahre vergehen, die durch die Nebenwirkungen der Medikamente noch schlimmer sein können als ohne. Ich sage nicht, dass sie nicht wirken, aber 95% finde ich wirklich sehr hoch. Und glaub mir es gibt genug Menschen, die nach 7-8 verschiedenen Medikamenten einfach keine Lust mehr auf "Behandlungen" haben. Auch Psychotherapie ist nicht immer das Wahre. Manche finden nie den passenden Therapeuten. Aber zum Arzt gehen ist natürlich auf jeden Fall sinnvoll. Der Gast sollte aktiv werden, bevor das Loch zu groß ist diesen Schritt zu gehen.
Gast (Threadersteller)
2006-09-07, 00:06:42
@bluestyler
Es liegt definitiv nicht einfach nur an meinem Schlaf. Ich hab zwar Einschlafschwierigkeiten, kann aber ohne Probleme durchschlafen. Das Schlimme ist, dass ich am nächsten Tag morgen am liebsten das Bett gar nicht mehr verlassen wollte. Umso länger ich dann liegenbleibe, desto schlimmer geht es mir am nächsten Tag. Am besten fühle ich mich nach etwa acht Stunden Schlaf, wobei das natürlich relativ ist. Ich kann mich nicht mal erinnern, wann ich mich das letzte mal wirklich wach gefühlt habe, außer ich war mal richtig betrunken. Ich hab oft das Gefühl, ich würde mit einem Helm durch die Gegend laufen und würde die Umgebung nur gedämpft wahrnehmen. Ich fühl mich dauern total abwesend, und ich kann einfach nichts dagegen tun.
Coffein und co. machen mich eher hibbelig als wirklich klar im Kopf.
Was bei mir am Schlimmsten ist? Ganz klar die Müdigkeit in Verbindung mit der tief sitzenden Unzufriedenheit. Und zwar deshalb, weil diese Dinge über mein Leben bestimmen. Sie sind so gut wie immer da. Wenn ich traurig bin sowieso, aber selbst wenn ich scheinbar glücklich bin, wenn ich lache, sind sie irgendwie immer da.
@Thowe
Den Selbsttest wurde ich mir mal angucken...
Ich hoffe die Zahlen stimmen, obwohl sie mir doch sehr optimistisch erscheinen. Und ja, es wäre wirklich unsinnig nichts zu unternehmen. Ich hab sowieso schon viel zu lange gewartet. Mir geht gerade durch den Kopf, wie lange ich schon mit diesen Problem kämpfe, und wie viel Zeit meines Lebens ich schon vergeudet habe ohne wirklich etwas aus meinem Leben zu machen. Man kann nicht alle seine Probleme auf diese Krankheit schieben, aber sie ist zumindest etwas, woran man seine Probleme anpacken kann.
Thowe
2006-09-07, 07:39:09
...
@Thowe
Den Selbsttest wurde ich mir mal angucken...
Ich hoffe die Zahlen stimmen, obwohl sie mir doch sehr optimistisch erscheinen. Und ja, es wäre wirklich unsinnig nichts zu unternehmen. Ich hab sowieso schon viel zu lange gewartet. Mir geht gerade durch den Kopf, wie lange ich schon mit diesen Problem kämpfe, und wie viel Zeit meines Lebens ich schon vergeudet habe ohne wirklich etwas aus meinem Leben zu machen. Man kann nicht alle seine Probleme auf diese Krankheit schieben, aber sie ist zumindest etwas, woran man seine Probleme anpacken kann.
Die Zahlen stimmen (bis zu dem Grad wo Zahlen einer Statistik überhaupt stimmen können, bedingt durch Erhebungsfehler etc.) und die meisten Depressionen sind nun einmal leichte bis mittelschwere, diese lernt jeder 5. Deutsche kennen. Eine schwere Depression entwickelt nur jeder 25. und auch hier gibt es noch Unterschiede innerhalb des Grad der Schwere. Besonders schwere Fälle wären nicht mal mehr in der Lage hier zu schreiben, da ihre Biochemie derart durcheinander ist, das dies willentlich nicht mehr möglich wäre. Das sind leider auch die Fälle, wo die Art und Dauer einer Medikation (hier reicht eine Threrapie in der Regel so oder so nicht aus) sehr schwierig ist.
Es gibt gerade bei leichten bis mittelschweren Depressionen viele Methoden die außerhalb einer Therapie noch unterstüzend wirken können, eine davon die sich bewährt hat ist Sport, da dieser auch einen positiven Einfluss auf die Biochemie des Körpers übt. Das bedeutet aber nicht, das dies als einziges Mittel reicht, aber vor allem kann es helfen, den Willen und Durchhaltevermögen aufzubauen eine Therapie durchzuziehen. Man sollte Threapien wie Antibiotika sehen, sie helfen erst einmal nicht, geht es einen besser, darf man sie noch nicht absetzen und der Einsatz muss bis zur letzten Pille dauern.
Marbleearth
2006-09-07, 08:22:15
Man sollte Threapien wie Antibiotika sehen, sie helfen erst einmal nicht, geht es einen besser, darf man sie noch nicht absetzen und der Einsatz muss bis zur letzten Pille dauern.
Was willst du jetzt mit Antibiotika? Meintest du Antidepressiva? :confused:
Deathcrush
2006-09-07, 09:23:24
Das Medikamente nicht schnell helfen halte ich mal für ein Gerücht. Die heutigen Antidepressiva wirken innerhalb 7-14 Tage. Gerade die Serotonin-Wieder-Aufnahmehemmer sind sehr gut verträglich und haben nur wenige Nebenwirkungen und vielfälltig einsetzbar. Man kann am Alltag ungehindert teilnehmen ohne irgendwelche einschränkungen. Eingesetzt werden die Medikamente bei Zwang, Angststörung (z.B. Phobie), Boderline etc pp. Abstetzen der MEdikamente dauert ca. 1-2 Monate. HAt nicht den grund das man süchtig ist, sondern das man schaun will, wie kommt er jetzt ohne Medikamente klar. Alle gefühle die vorher geblockt wurden, kommen ja auf einmal wieder. Und dann muss man halt schaun ob die Therapie angeschlagen hat oder nicht. Wenn "NEIN" dauert das absetzen halt ein bisl länger. Aber die HORROR-Geschichten schenke bitte keine beachtung. Die Zeiten das man wie ein Zombie durch die gegend rennt sind vorbei, ausser du hast eine Schizophrenie, aber das schliesse ich mal aus. Wobei man sagen muss das Paroxetin auch heilende Wirkung hat, was auch nachgewiesen wurde und zum teilö auch bei mir zutraff.
@Threadstarter: Wegen der kosten brauchst du dir keine Gedanken zu machen ;) Kostet alles nix, ausser der Praxisgebühr. Wenn die Krankenkasse die Therapie abschlágen sollte, was kaum passsieren wird, wird es dir der Psychologe schon sagen. Ich bin halt erst zum Neurologen, da er ein psychologisches Profil erstellt hat und mich dann zum passenden Psychologen geschickt hat. Eine Psychoanalsye hab ich ausgeschlagen, Vergangenheit lass ich Vergangenheit sein.
@thowe. Hast du schon mal an einer psychischen Erkrankung gelitten, scheint mir nicht so. Viele psych. Erkrankung sind nicht heilbar, man lernt mit ihnen zu leben und umzugehen. Deine zahlen halte ich für leicht übertrieben. Und das mit Sport etc pp lernt man alles in der Therapie.
EDIT @Gast Wenn du dich für Medikamente entscheiden solltest. LIES nicht im Netz nach wegen Nebenwirkungen, Absetzen und andere Horrorgeschichten nach. Wenn du dich damit verrückt machst, treten diese auch ein. Alles was du wissen musst, erfährst du vom Arzt. Es gibt eigentlich nur eins zu beachten. KEIN ALKOHOL und Drogen und keine anderen Antidepressiva.
Und lass dir hier von niemanden einreden das du dies oder jenes haben könntest. Auch diese Selbstest halte ich für Gefährlich. Geh zum Arzt, der wird dir sagen was du hast ;) und nicht irgendein Forummember der sich da mal ein bisl reingelesen hat.
Mache es genau so, wieh Deathcrush es sagte, dann wirste bei entsprechender Hilfe schnell wieder rauskommen. Je länger Du zögerst, umso mehr kannst Du eine Depression so verschleppen, daß sie sich als Persönlichkeitsprofil manifestieren kann.
Gast (Threadstarter)
2006-09-07, 13:00:56
Erstmal Danke an alle, die etwas konstruktives beigetragen haben. ;)
Ich denke ich werde die Sache dann mal in die Hand nehmen...
Schaulustiger
2006-09-07, 13:15:30
....biste schon wieder notgeil oder was.
an deiner Stelle würde ich rasch zum Artzt gehen, ein Kumpel hat das auch
und das ist nicht mehr lustig mit ihm.
Wenn er dann noch besoffen ist kommt seine Krankheit richtig zur Geltung.
Thowe
2006-09-07, 13:20:11
Was willst du jetzt mit Antibiotika? Meintest du Antidepressiva? :confused:
Nein, es geht um die Dauer der Anwendung. Setzt man Antibiotika zu früh ab, so besteht die Gefahr, das sich das, wogen sie genommen wurden, neu bildet.
...
@thowe. Hast du schon mal an einer psychischen Erkrankung gelitten, scheint mir nicht so. Viele psych. Erkrankung sind nicht heilbar, man lernt mit ihnen zu leben und umzugehen. Deine zahlen halte ich für leicht übertrieben. Und das mit Sport etc pp lernt man alles in der Therapie.
Leide "zeitweise" immer noch an Depressionen, bloß bei weitem nicht mehr derart intensiv wie früher einmal.
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